Leichtbau und globale Kooperation - AKRO

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Leichtbau und globale Kooperation - AKRO
SP ECIA L : NEUE WERK S TOF F E
Leichtbau
und globale Kooperation
7. Kunststoff-Dia(hr)log® bei Akro-Plastic
Auf großes Interesse stieß auch dieses Jahr der Kunststoff-Dia(hr)log® im Hause der Akro-Plastic GmbH,
Spezialist für anwendungsorientierte Kunststoffcompounds. Mitte Mai fand die zweitägige Veranstaltung
zum siebten Mal im rheinland-pfälzischen Niederzissen statt.
Andreas Stuber, Geschäftsführer der AkroPlastic GmbH, konnte sich in diesem
Jahr über noch mehr Gäste beim Kunststoff-Dia(hr)log® als im Vorjahr im rheinland-pfälzischen Niederzissen freuen.
Leider war es nicht möglich gewesen,
alle Anmeldungen für diese Veranstaltung
zu berücksichtigen, da diese bereits
recht früh ausgebucht war.
Entwicklung der Firmengrupe
Gewachsen war aber nicht nur die Anzahl
der Gäste, auch die Produktionskapazität
der Akro-Plastic hat sich seit 2003 am
Standort Niederzissen nahezu verdreifacht, wozu auch der Neubau einer zweiten Produktionshalle, die im August 2012
eröffnet worden war, beitrug, wie Stuber
aufzeigte. Ebenso werde die Mitarbeiterzahl laut Stuber in diesem Jahr um weitere
zehn bis 15 Prozent steigen. Auch zum
Thema „Globale Kooperation“ berichtete
Stuber aus der Firmengruppe.
Neben der eigenen Produktion in China,
wo derzeit zwei Anlagen eine Kapazität
von ca. 7 000 jato produzieren, wird das
Unternehmen 2014 in Brasilien mit der
Produktion beginnen. An allen drei Standorten werden dann identische Produkte
mit identischen Rezepturen produziert,
was gleiche Voraussetzungen und Ergebnisse im internationalen Geschäft schafft.
Gleiches gilt für Zertifizierungen, welche
das Unternehmen im Rahmen seines
integrierten Managementsystems erworben
hat und stetig erweitert.
Faser-Matrix-Halbzeuge
Leichtbau im Aufwind
Dr. Rudi Fernengel, Geschäftsführer der
2R Kunststofftechnik GmbH & Co., sorgte
im Anschluss für den Einstieg in das
Die Referenten des ersten Tages (v. l.): Marco Gruber (KraussMaffei),
Dr. Rudi Fernengel (2R Kunststofftechnik), Thilo Stier (Akro-Plastic),
Leander Bergmann (Akro-Plastic), Dr. Kai Fischer (IKV Aachen)
und Andreas Stuber (Akro-Plastic)
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· INDUSTRIEBEDARF 6-7/2013
Thema „Leichtbau“. Dass dieses Thema
nicht neu ist, zeigte er am Beispiel des
Lloyd Alexander TS, Baujahr 1957, auf.
Durch stetig steigende Anforderungen an
Sicherheit und Komfort hat sich jedoch
das Gewicht der Fahrzeuge im Laufe der
letzten Jahrzehnte nahezu verdreifacht.
Er erklärte, wie Kunststoffe, die zunächst
als billige Ersatzwerkstoffe angesehen
worden waren, nach und nach ihren
Einzug in den Automobilbau fanden und
wie in Zeiten von CO2-Reduzierungsvorgaben immer neue Anwendungsfelder für
leichte Kunststoffe entstehen.
Eine bereits bestehende, bisher jedoch
noch nicht so weit verbreitete Technologie beschrieb im Anschluss Dr. Kai
Fischer, Abteilungsleiter Faserverstärkte
Kunststoffe + Polyurethane der IKV Aachen.
Die Referenten des zweiten Tages (v.l.): Andreas Stuber (AkroPlastic), Udo Gaumann (Takata), Leander Bergmann (Akro-Plastic),
Thilo Stier (Akro-Plastic) und Dr. Bernd Matschiner
(Hellermann Tyton)
Faser-Matrix-Halbzeuge, sogenannte
Organobleche, lassen sich in automatisierten Preformingverfahren, die Dr. Fischer anschaulich vorstellte, bearbeiten.
In Zeiten steigender Nachfrage nach
leichten Bauteilen wird dieser Technologie erhebliches Potenzial eingeräumt.
Schäumen
Marco Gruber, Leiter des Bereiches
Prozess & Projekt, Spritzgießtechnik
bei KraussMaffei Techologies GmbH,
legte die erweiterten Möglichkeiten
des Schäumens dar. Diese Verfahren,
die aktuell bereits bei vielen Besuchern angewendet werden, bieten jedoch noch Potenziale, die es zu entdecken gilt, wie Gruber bewies.
Beständige Materialien
Dass auch der Gastgeber selbst einen
Beitrag zum Thema Leichtbau leistet,
demonstrierte Thilo Stier, Leiter Vertrieb und Innovationen. So präsentierte
er neue Werkstoffe aus dem Hause
Akro-Plastic, die den Leichtbau fördern und darüber hinaus auch noch
in Sachen Beständigkeit gegenüber
Hitze und Säuren bzw. mit einer optimalen Oberfläche punkten können.
Globale Materialstrategien
Udo Gaumann, Plastic Competency
Management bei der Takata AG, zeigte
in seinem Vortrag „Globale Materialstrategien“ auf, wie sich die Globalisierung im Automobilbau im Laufe der
letzten Jahrzehnte verändert hat und
welche Herausforderungen in Bezug
auf Entwicklung und Auswahlstrategie
auf die Zulieferindustrie zukommen
und dann auch an den Rohstofflieferanten weitergegeben werden.
Dr. Bernd Matschiner, Leiter Produktentwicklung bei Hellermann Tyton
GmbH, erläuterte abschließend, wie
Innovationen und Internationalisierung
über die Wettbewerbsfähigkeit eines
Unternehmens in der heutigen Zeit entscheiden. Auch wenn „global“ das
Schlagwort ist, so darf „regional“ nicht
unbeachtet bleiben. Denn um Kundenanforderungen mit bedarfs- und spezifikationsgerechten Produkten und Lösungen zu versorgen, spielt neben der
Verfügbarkeit der Rohstoffe auch eine
im jeweiligen regionalen Marktumfeld
wettbewerbsfähige
Preisgestaltung
eine entscheidende Rolle im internationalen Geschäft.
Sandra Dierks

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