BA-Modul 8 (Text- und Medienanalyse): Der junge Goethe in seiner

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BA-Modul 8 (Text- und Medienanalyse): Der junge Goethe in seiner
BA-Modul 8 (Text- und Medienanalyse):
Der junge Goethe in seiner Zeit
Dr. Ralf Klausnitzer
Sommersemester 2006
Montag 10-12 Uhr
Invalidenstr. 110, Raum 217
Johann Wolfgang Goethe hat als 25jähriger nicht nur einen Bestseller produziert, mit dem eine neue literarische Sprache und
eine neue Auffassung von Literatur ihren Anfang nahm. Neben dem 1774 erschienenen Briefroman Die Leiden des jungen
Werther, für den er nach eigener Aussage „wie ein literarischer Meteor angestaunt“ wurde, schuf er lyrische, dramatische und
poetologische Texte, aus bzw. an denen sich alles lernen läßt, was für ein erfolgreiches Literaturstudium notwendig ist:
Genaue Textbeobachtungen, Verfahren der Interpretation und Regeln der Kontextbildung ebenso wie Prinzipien der
Gattungszuordnung und der literaturhistorischen Epochenbildung. Im Rahmen des Seminars werden am Beispiel von
ausgewählten Texten und Kontextdokumenten aus Goethes Schaffen bis 1776 zentrale Verfahren des analytischen Umgangs
mit literarischen Zeugnissen und ihren Umwelten erprobt. Dabei soll ein neuer Weg der seminaristischen Arbeit beschritten
werden. In einem ersten Abschnitt sind Kategorien und Verfahren der Literaturforschung am exemplarischen Gegenstand zu
vermitteln, die in einem zweiten projektbezogenen Abschnitt auf eine Problemstellung angewendet und arbeitsgruppenweise
bearbeitet werden. Die Präsentation und Diskussion der dabei erzielten Ergebnisse erfolgt im Rahmen eines studentischen
Symposiums, das seine besondere Qualität durch die aktive Beteiligung von Studierenden und Lehrenden aus EU-PartnerUniversitäten gewinnen soll. Abschluß und Höhepunkt des Projektseminars ist eine gemeinsame Exkursion nach Weimar.
Montag,
24. April 2006
Montag, 8. Mai
Einführung in Problem- und Zielstellungen des Seminars
Was ist ein literarischer Text, und was heißt es, ihn zu lesen, zu verstehen und zu interpretieren?
Montag, 15. Mai
Primär: J.W.G.: Die Leiden des jungen Werthers [1774] => Erstfassung lesen + Lektüreprotokoll erstellen
Sekundär: R. Klausnitzer: Literaturwissenschaft. Begriffe, Verfahren, Arbeitstechniken. Berlin, New York
2004, S. 35-53
Rekonstruktion und Verwendung von Kontexten
Montag, 22. Mai
Primär: J.W.G.: Die Leiden des jungen Werthers [Roman, 1774]; Aus meinem Leben. Dichtung und
Wahrheit [Autobiographie], 13. Buch
Sekundär: Der junge Goethe in seiner Zeit. Hrsg. von Karl Eibl et al. Frankfurt/M., Leipzig 1998. Bd. 2, S.
539-547 (Kommentar) + CD-Komponente; Kurt Rothmann (Hrsg.): Erläuterungen und Dokumente: Johann
Wolfgang Goethe, Die Leiden des jungen Werthers. Stuttgart 1971
Gattungszuordnung und Initialisierung von Beschreibung, Deutung, Erklärung
Montag, 29. Mai
Primär: J.W.G.: Wandrers Sturmlied [1772]; Von deutscher Baukunst [1773]; Die Leiden des jungen
Werthers (Brief vom 16. Juni)
Sekundär: R. Klausnitzer: Literaturwissenschaft. Begriffe, Verfahren, Arbeitstechniken. Berlin, New York
2004, S. 54-65
Analyse und Interpretation lyrischer Texte
Montag, 12. Juni
Primär: J.W.G.: Es schlug mein Herz/ Willkommen und Abschied [Gedicht; 1770/71 – 1775 – 1789] – alle
drei Fassungen lesen + vergleichen
Sekundär: Gerhard Sauder: WILLKOMM UND ABSCHIED: wortlos. In: Karl Richter (Hrsg.): Gedichte
und Interpretationen. Stuttgart 1983, S. 412-424 [Reader]
Analyse und Interpretation dramatischer Texte
Primär: J.W.G.: Stella. Ein Schauspiel für Liebende [1776]
Sekundär: Marianne Willems: Stella. Ein Schauspiel für Liebende. Über den Zusammenhang von Liebe,
Individualität und Kunstautonomie. In: Aufklärung 9 (1996), S. 39-76 [Reader]
Montag, 19. Juni
Autor – Werk – Epoche
Montag, 26. Juni
Primär: J.W.G.: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Eilftes Buch
Sekundär: R. Klausnitzer: Literaturwissenschaft. Begriffe, Verfahren, Arbeitstechniken. Berlin, New York
2004, S. 120-134, 155-167
Literarische Generationen und Generationsstile
Montag, 3. Juli
Primär: J.W.G.: Prometheus [1775 – 1778 – 1789] – Jakob Michael Reinhold Lenz : Über Götz von
Berlichingen [Vortrag 1775] – Friedrich Schiller: Die Räuber, 1. Akt,
J.W.G.: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit; Eilftes Buch (Abschnitt über „deutsche literarische
Revolution“)
Sekundär: Karl Eibl: Die erste deutsche Jugendrevolte: Der Sturm und Drang. In: Norbert Hinske, Meinhard
Schröder (Hrsg.): Der Generationenkonflikt. Trier 1987, S. 36-43; ders.: Die Entstehung der Poesie.
Frankfurt/M. 1995, S. 113-133 (Der Aufbruch der Kohorte) [Reader]
Rezeptionsformen und Wirkungsgeschichte
Montag, 10. Juli
Primär: Rezensionen, Polemiken, Parodien zum Werther in: Der junge Goethe in seiner Zeit. Hrsg. von Karl
Eibl et al. CD-Komponente
Sekundär: Georg Jäger: Die Wertherwirkung. Ein rezeptionsästhetischer Modellfall. In: Walter Müller-Seidel
(Hrsg.): Historizität in Sprach- und Literaturwissenschaft. München 1974, S. 389-409; Pierre Grappin:
Aspekte der Rezeption Werthers in Frankreich im 18. Jahrhundert. Ebenda, S. 411-421 [Reader]
Studentisches Symposium: Präsentation der in Projektgruppen erarbeiteten Ergebnisse
Montag, 17. Juli
Abschlußsitzung
Elementare Verabredungen zum Seminarablauf:
è Angestrebt wird die umfassende und genaue Kenntnis zentraler literarischer Texte Goethes (die irgendwann im Leben
sowieso gelesen bzw. gesehen werden müssen). Deshalb sind alle angegebenen Primärtexte von allen Seminarteilnehmern
intensiv zu lesen; die aufgeführte Sekundärliteratur trägt zur Kontextualisierung bei und sollte gelesen werden.
è Primärtexte sollten angeschafft werden; sie finden sich gleichwohl im Handapparat zum Seminar in der Institutsbibliothek;
Sekundärliteratur im Reader ebenda.
è Eine kurze Einführungen durch Studierende soll die Basis für die nachfolgende Seminardiskussion bilden; günstig sind
Arbeitsgruppen sowie ein knappes, konzises Thesenpapier.
è Der Erwerb von benoteten Leistungsnachweisen („Schein“) erfolgt durch regelmäßige aktive Teilnahme am Seminar +
Einführungsauftritt + Mitwirkung am studentischen Symposium am Semesterende + Modulabschlußprüfung; nähere
Informationen dazu rechtzeitig
è Um Abwesenheit bei Seminarveranstaltungn zu minimieren: Einmaliges unentschuldigtes Fehlen erlaubt (wenn auch nicht
gern gesehen), zweite Absenz nur mit Entschuldigung. Dann vorbei.
Sprechstunde: Mittwoch 12.30 – 13.30 Uhr im Institut für deutsche Literatur, Schützenstr. 21, Zi. 324 sowie jederzeit nach
Vereinbarung è Tel. dienstl.: 20 939 697; privat: 440 47 930; E-Mail: [email protected]