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Vorderseite FAS-Kompetenznetzwerk in OWL Diese Aufklärungsinformation wurde initiiert von der BKK Diakonie in Kooperation mit dem FAS OWL, dem Sozialpädiatrischen Zentrum in Bielefeld, dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel: „Wir alle können durch den eigenen Verzicht auf Alkohol im Beisein von schwangeren Frauen mithelfen, dass werdende Mütter den Konsum noch leichter entbehren können.“ Dr. Rainer Böhm, Sozialpädiatrisches Zentrum, Bielefeld-Bethel FAS OWL e. V. Auf der Drift 25, 32289 Rödinghausen Telefon 05746.89 04 26 www.Alte-Flachsfabrik.de Sozialpädiatrisches Zentrum des EvKB (SPZ) Dr. Rainer Böhm Grenzweg 3, 33617 Bielefeld Telefon 0521.77 27 81 81 Evangelisches Krankenhaus Bielefeld (EvKB) Priv.- Doz. Dr. Andreas Luttkus und Dr. Stefan Heinzel Kantensiek 11, 33617 Bielefeld Telefon 0521.77 27 00 v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel Dankort, Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeld Telefon 0521.144-3599 Haben Sie Fragen? Dann rufen Sie die BKK Diakonie gerne an: 0180 - 255 34 25* * 6 ct / Verbindung aus dem Festnetz und bis zu 42 ct / Minute aus anderen Netzen BKK Diakonie Königsweg 8 | 33617 Bielefeld | Telefon 0521.144- 3637 oder Servicetelefon 0180 - 255 34 25 Fax 0521.144 - 4418 | E-Mail [email protected] www.bkk-diakonie.de Fetales Alkoholsyndrom (FAS) – die vermeidbare Behinderung ... www.bkk-diakonie.de Schon ein Glas Alkohol kann unwiderruflich schädigen Alkohol ist ein Zellgift und schädigt die empfindlichsten Zellen. Daher gilt: Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ist eine viel häufigere Ursache für geistige Behinderungen sowie Entwicklungs- und Wachstumsstörungen als bisher angenommen. Jedes Jahr werden in Deutschland nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums etwa 4.000 Kinder geboren, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft mehr oder weniger stark geistig und körperlich geschädigt sind. Rund 10.000 weitere Neugeborene zeigen ebenfalls Auffälligkeiten, die auf den Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Man nennt sie „fetale Alkoholeffekte“ (FAE). Was viele Menschen nicht wissen: Alkohol gelangt ungehindert zum heranwachsenden Kind und wirkt dort unmittelbar schädigend. Hinzu kommt auch, dass das Ungeborene etwa zehnmal länger als die Mutter für den Abbau des Alkohols braucht. Das Kind bleibt also insgesamt wesentlich länger alkoholisiert als die Mutter. Das von vielen Seiten oft empfohlene und als harmlos empfundene Gläschen Sekt oder Wein kann in sensiblen Entwicklungsphasen des Embryos zu unwiderruflichen Schäden führen. >> Alkoholkonsum wird häufig durch Stress und soziale Belastungen begünstigt. Werdende Mütter sollten daher besondere Rücksichtnahme genießen und sich in Belastungssituationen frühzeitig beraten und unterstützen lassen. Dieses Zeichen auf alkoholischen Getränken und Lebensmitteln ist in Frankreich bereits Pflicht. Sicherheit bringt nur der absolute Verzicht Auch wenn es oft eine Frage der Alkoholmenge ist, so ist der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit der sicherste Weg, keine der möglichen Folgeschäden zu verursachen. FAS in seiner auffälligsten Ausprägung: Die Augen stehen beim Neugeborenen weit auseinander und haben im inneren Augenwinkel eine Hautfalte. Die Ohren sind tief liegend, der Kiefer ist wenig ausgeprägt, der Nasenrücken ist flach, die Nase kurz, die Lippen schmal und oberhalb des Mundes fehlt das Philtrum (vertikale Rinne zwschen Mund und Nase). Klinische Kernaussagen: • • FAS und FAE – haben viele Ausprägungen Das FAS oder die FAE sind nicht selten. Eines von 300 Neugeborenen zeigt das Vollbild der Schädigung, wobei alkoholbedingte Schäden bei jedem hundertsten Kind vermutet werden. Häufig bekommen die Kinder und Jugendlichen eine andere Diagnose, wie ADHS, Autismus, Bindungsstörung, Störung des Sozialverhaltens. Viele Eltern oder Pflegeeltern, die in diesen anderen Diagnosen (und den folgenden Therapieversuchen) keine Hilfe für ihr Kind finden und weiter nach Klärung suchen, erleben eine „Odyssee“, bis schließlich das FAS erkannt und bestätigt wird (Quelle: Dr. Reinhold Feldmann, Universität Münster). Das gesamte Spektrum der vorgeburtlichen Alkoholschädigung, vom klinischen Vollbild des FAS bis hin zu dem sich überwiegend in Störungen der intellekuellen Leistung, des Erlebens und Verhaltens manifestierenden partiellen FAS, wird heute unter dem Begriff „Fetal Alcohol Spectrum Disorders“ (FASD) zusammengefasst. • • • • • Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist wahrscheinlich die häufigste angeborene kindliche Störung mit Intelligenzminderung. Hoher Alkoholkonsum in der Schwangerschaft führt zu einer permanenten teratogen* bedingten Schädigung des Gehirns. Alkohol als eine verhaltensteratogene Substanz kann auch ohne offensichtliche körperliche Auffälligkeiten Störungen der Aufmerksamkeit sowie des Verhaltens und der Entwicklung verursachen. Die Fetalen Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD) werden in der Praxis zu selten diagnostiziert. Die schwerste Ausprägung in Form des FAS ist im Prinzip vermeidbar. Da es keine kausale Therapie für die FASD gibt, stellen Frühdiagnose der betroffenen Kinder und Aufklärung nicht nur der Frauen selbst, sondern auch der Allgemeinbevölkerung die wichtigsten Präventionsmaßnahmen dar. FASD bedeuten für viele der betroffenen Patienten persistierende, möglicherweise sogar lebenslang bleibende körperliche und psychopathologische Störungen. Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 105, Heft 41 * Als teratogen werden äußere Einflüsse bezeichnet, die Fehlbildungen beim Embryo hervorrufen können.