special Wo die Natur mitgestaltet fassaden
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special Wo die Natur mitgestaltet fassaden
special fassaden Glas und Beton im sympathischen Einklang mit holzfarbenen Fassadentafeln am Verwaltungsgebäude der Ulrich Brunner GmbH, verarbeitet nach einem Verlegeplan des Architekten Prof. Markus Frank. Die V-Stützen ebenso wie das Fugenbild der Fassadentafeln wirken wie stilisierte Bäume, deren kräftige Stämme in eine symmetrische Laubkrone übergehen. Firmensitz der Ulrich Brunner GmbH, Eggenfelden Wo die Natur mitgestaltet Bereits seit 1946 entwickelt und fertigt das Familienunternehmen Brunner im niederbayerischen Eggenfelden hochwertige Öfen und Kamine. Mit der Entscheidung, in die Produktion von Heiz- und Kesseltechnik einzusteigen, ergaben sich seit 2010 zunehmend Platzprobleme in der Produktion, die schließlich zur Planung eines kompletten Neubaus führten. Diesen schuf man nach den Entwürfen des ortsansässigen Architekten Prof. Markus Frank mit zwei modernen Gebäuden, die innen wie außen mit ebenso zukunftsweisenden wie charakteristischen Lösungen überraschen. Auch die außergewöhnliche Fassadengestaltung passt gut zu dem zukunftsorientierten Unternehmen. E in neues Verwaltungsgebäude mit attraktiven Arbeitsplätzen und ein neues Heiztechnikgebäude mit rund 4.500 m2 Nutzfläche sollten entstehen – letzteres für die Entwicklung, Präsentation und Lagerung von Produkten des Unternehmens. Auch Räume für die Schulung von Mitarbeitern und Kunden, für Technik- und Prüflabore sowie für Lagerung und Versand galt es unterzubringen. Die zentrale Rolle des Brennmaterials Holz für 6 element + BAU 4/2015 die Produkte von Brunner spiegelt bereits für Passanten sichtbar die organisch anmutende Fassadengestaltung an beiden Gebäuden mit Rockpanel Tafeln wider. natürlichen, warm wirkenden Materialien wie Stampflehm und Massivholz machen z. B. die Präsentationsräume unvergesslich. Von Holz umgeben finden sich auch Besucher des Gebäudes. Sie berichten von einzigartigen Raumerlebnissen: Raumhöhen von über neun Metern, eindrucksvolle Deckengewölbe und großflächige Sichtbetonflächen in Kombination mit Flexibel wie Holz und edel wie Cortenstahl Warm und organisch sollte das Gebäude wirken, so der Wunsch des Bauherrn. fassaden Bautafel Bauherr: Ulrich Brunner GmbH, Eggenfelden Architekt Prof. Markus Frank, frank architekten GmbH, Eggenfelden Generalunternehmer: Mangertseder Zimmerei & Holzbau GmbH, Arnstorf Fassadentafeln: Rockpanel Group, Roermond Prof. Markus Frank erwog verschiedene Lösungen: „Für die Fassade schwebten uns Farbtöne vor, die an Holz oder rostendes Eisen erinnern. Vor allem gestapeltes Holz liegt als Assoziation ja sehr nah an den Produkten der Firma Brunner. Glaubhaft organisch wirkt Material aber nur, wenn es mit seiner Umgebung sowie dem vorherrschenden Klima eine Verbindung eingeht. Wie bei einer klassischen Holzfassade sollte sich also auch ein gewisser Witterungseffekt einstellen.“ Zeitgemäß gedämmt Um einen zeitgemäßen Wärmeschutz auf den Fassaden beider Gebäude sicherzustellen, montierte die mit der Fassadenbekleidung beauftragte Mangertseder Zimmerei & Holzbau GmbH zunächst diffusionsoffene Dämmplatten aus nichtbrennbarer Steinwolle („Fixrock 035“ von Rockwool). Die „Natural“ Fassadentafeln wurden auf einer Holzunterkonstruktion verschraubt. Umfang und Ausrichtung Engagement ist nun unübersehbar – eine einzigartig individuelle Fassade, die modern und natürlich zugleich wirkt und perfekt zum Unternehmen Brunner passt. Die V-Stützen und das Fugenbild der Fassadentafeln rechts und links vom Haupteingang erinnern an stilisierte Bäume, gerade so, wie sich Ulrich Brunner das gewünscht hat.“ Leichter Zuschnitt „Insgesamt haben wir über 6.268 m2 der ,Rockpanel Natural’ in einer Plattenstärke von 10 mm montiert“, erläutert er weiter. „Und vor allem beim Zuschnitt der Tafeln für das Heiztechnikgebäude haben wir die absolut unkomplizierte Verarbeitbarkeit des Materials zu schätzen gelernt: Obwohl die Tafeln aus Basaltgestein hergestellt werden und somit sehr robust sind, lassen sie sich so einfach wie Holz bearbeiten und noch dazu mit den gleichen Werkzeugen. Weder die Flächen noch die geschnittenen Kanten oder die Bohrlöcher über den Fenstern und Entrauchungsauslässen mussten nachbearbeitet oder versiegelt werden. Die Befestigung aller Tafeln erfolgte ganz einfach mit Schrauben im Farbton der ‚Natural’ Platten.“ So begeistert seien er und sein Team von den Fassadentafeln, dass sie zukünftig möglichst häufig mit ihnen arbeiten wollen. „Mit Wettbewerbsprodukten wäre der anspruchsvolle Verlegeplan am Verwaltungsgebäude entweder gar nicht oder nur mit deutlich höherem Aufwand zu realisieren gewesen.“ Cortenstahl ebenso wie Lärchenschindeln standen als Bekleidungsmaterial zur Diskussion. Gleichzeitig bestand der Anspruch an die Fassadenbekleidung, dass sie die klare Formensprache der beiden Baukörper nicht beeinträchtigen und das Gesamtbudget nicht sprengen dürfe. Homogene Oberflächen mit einem „eigenen Charakter“ und ein bezahlbarer Baustoff waren also gefragt. Die perfekte Lösung fand Prof. Frank in Fassadentafeln der Rockpanel „Natural“ Serie. Die Optik dieser robusten, aus Basaltgestein hergestellten Fassadenelemente wird durch Licht und Wetter geprägt. Ähnlich wie Holz dunkeln die zunächst gelb-grünen Oberflächen der unbeschichteten Tafeln je nach Witterung rund sechs Wochen lang nach – ein besonders natürliches und im wahrsten Sinne einzigartiges Fassadenbild stellt sich in dieser Zeit ein. special Akzent in Anthrazit Im schleppenden Verband und um 7° geneigt wurden Fassadentafeln im Format 3.050 mm x 1.200 mm auf der Fassade des Verwaltungsgebäudes verarbeitet. Vorgegeben wurde diese Neigung von den V-Stützen aus Beton, die den Haupteingang flankieren. Bildnachweis (alle Bilder): Rockpanel Group der Unterkonstruktion mussten dabei bereits dem anspruchsvollen Entwurf gemäß geplant werden, den Prof. Frank und sein Bauherr miteinander erarbeitet hatten. Unternehmer Ralf Mangertseder erinnert sich: „Der Verlegeplan wurde in zahlreichen Varianten immer wieder mit dem Bauherrn abgestimmt und von uns bemustert. Aber der Lohn für dieses Für die Bekleidung einer Brücke zwischen der Verwaltung und dem Heiztechnikgebäude nutzte das Team von Ralf Mangertseder die Fassadentafeln in einem dezenten Anthrazitgrau („Rockpanel Colours“, Farbton RAL 7016). Sie setzen einen interessanten Kontrast zu den warmen Brauntönen auf den Fassaden der beiden Hauptgebäude. Sichtlich zufrieden zeigt sich auch Bauherr Ulrich Brunner: „Wir legen Wert auf Individualität und leben eine in jeder Hinsicht unverwechselbare Unternehmenskultur. Deshalb haben wir uns auch Zeit genommen, um eine sehr individuelle und puristische Fassadengestaltung als perfekte Einstimmung auf unsere schönen Büros und außergewöhnlichen Präsentationsräume zu entwickeln. Das Gebäude beeindruckt, ohne pompös zu wirken – so wollten wir es und so wird es auch tatsächlich von unseren Gästen wahrgenommen.“ element + BAU 4/2015 7