Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt
Transcription
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt Name: Lena Studiengang: Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften Land: Spanien Universität: Austauschprogramm: ERASMUS Austausch im: Wintersemester 2013/2014 Zeitraum: 05.09.2013- 18.01.2014 Stadt: Barcelona Unterrichtssprache: englisch Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthaltes: Soziale Integration: 5; Akademische Zufriedenheit: 5; Zufriedenheit insgesamt: 5; ECTS-Gebrauch: ja Vorweg kann ich bereits sagen, dass das Auslandssemester in Barcelona eine sehr gute Erfahrung war, die viel für mich selbst gebracht hat und hoffentlich auch für meinen beruflichen Werdegang bringen wird. Die Bewerbung für das Auslandssemester lief relativ reibungslos ab, da wir von der Koordination gut darüber informiert wurden, welche Formulare wir bis wann einzureichen hätten. Mit dem Motivationsschreiben für die jeweilige WunschUniversität konnte man noch einmal genauer erklären, weshalb es unbedingt diese Uni und Stadt sein sollte. Ich hatte Barcelona als erste Wahl angegeben und glücklicherweise auch bekommen. Bis zur Bewerbungsfrist mussten alle Unterlagen eingereicht sein und ich habe auch bereits vor Weihnachten Bescheid bekommen, wo ich mein Erasmus Auslandssemester verbringen werde. Es war sehr gut, so früh Bescheid zu wissen, da man sich gedanklich bereits auf das Ziel einstellen konnte und nach Informationen aus dem Internet recherchieren konnte. Das ganze Bewerbungsverfahren fand also gut ein Jahr im Voraus statt, was sehr gut war. Gegen Mitte des Jahres 2013 kamen dann erste Informationen der Gasthochschule von Barcelona. Diese waren recht informativ, wobei ich sagen muss, dass sich die meisten Fragen erst mit der Informationsveranstaltung an der Uni in Barcelona geklärt haben und ich auch dort erst über das tatsächliche Kursangebote informiert wurde. Im Voraus hatte ich aber bereits mit Hilfe von Internetinformationen Kurse für das "Learning Agreement" aufgeschrieben und unterschreiben lassen. Ich rate jedoch den nächsten Erasmus Studenten das Learning Agreement erst in der Gasthochschule auszufüllen und dann nach Deutschland zu schicken, da man erst in der Gasthochschule seine tatsächlichen Kurse herausfinden kann. Vor dem Auslandsaufenthalt habe ich die Informationsveranstaltung an der TU Dortmund besucht. Diese war zwar obligatorisch, ist aber dennoch sehr empfehlenswert, da ich mich mit den Kommilitonen die bereits ein Semester vorher in Barcelona studiert hatten unterhalten und Fragen stellen konnte. Das war sehr hilfreich, da dadurch schon einige Fragen geklärt und einige Unsicherheiten genommen wurden. Ich war vorher noch nie in Barcelona und habe nur aus Erzählungen und von Bildern einen Eindruck von der Stadt bekommen, wusste aber im Voraus, dass ich gerne mein Auslandssemester in Spanien machen würde, da ich vorher in der Uni einen Spanisch Sprachkurs A1 belegt hatte und mir die Sprache sehr gut gefällt. Auf dem Informationsabend wurde mir geraten erst vor Ort eine Wohnung zu suchen, da man diese gleich besichtigen könnte und nicht von zu Hause aus schon für eine Wohnung bezahlt, die im Endeffekt vielleicht schlechter ist als dargestellt. Außerdem gaben mir die zwei Kommilitonen die Handynummer ihres ehemaligen Vermieters in Barcelona, den ich dann dort auch kontaktiert habe. Dieser hat mir dann zusammen mit Jasamin Teuchler, die auch an der TU Dortmund studiert, eine Wohnung in Barcelona vermietet. Jasamin und Sarah Boden konnte ich bereits an dem Informationsabend in Dortmund kennen lernen was ebenfalls hilfreich war, da ich mich mit Jasamin nach der Ankunft in Barcelona treffen konnte um gemeinsam mit ihr nach Wohnungen zu schauen. Wir haben uns dann zusammen für eine Wohnung entschieden. Wir waren circa eine Woche vor Unistart in Barcelona, was empfehlenswert ist, da man die Stadt schon kennen lernen kann und sich in Ruhe eine Wohnung aussuchen kann. Wir haben unsere drei Mitbewohnerinnen dann über spanische Internetplattformen und Facebook gesucht. Mit uns eingezogen sind die Italienerin Chiara, die Französinnen Célie und Sonia. Es war sehr schön Mitbewohnerinnen aus anderen europäischen Ländern zu haben und da ich in der Schule bereits französisch gelernt hatte, war es zusätzlich schön mit Célie und Sonia französisch zu reden. Die Einschreibung an der UAB in Barcelona war relativ einfach. Nachdem man sich seine Kurse ausgesucht hatte wurden individuelle Termine zur Einschreibung vereinbart. Es wurde bereits vor Auslandsaufenthalt darüber informiert, welche Dokumente wichtig für die Einschreibung sind. Somit war es nicht mehr viel Aufwand sich an der UAB einschreiben zu lassen. Insgesamt habe ich vor dem tatsächlichen Auslandsaufenthalt nicht wirklich viel organisiert. Ich habe an der Infoveranstaltung teilgenommen, habe mich um einen Flug, eine Hostelbuchung und um alle notwendigen Unterlagen gekümmert. Der Rest hat sich spontan vor Ort entschieden und war nicht im Voraus zu planen, was die Sache aber umso spannender und herausfordernder gemacht hat und im Nachhinein eine super Erfahrung war. Den Auslandsaufenthalt habe ich hauptsächlich durch vorher erarbeitete Ersparnisse und finanzielle Unterstützung durch meine Familie finanziert. Die Erasmus Förderung belief sich auf 160 Euro im Monat. Da die Miete bereits 350 Euro pro Monat betrug, konnten mit dem Erasmus Geld leider nicht viele Kosten abgedeckt werden. Eine Kaution von 350 Euro musste zu Beginn hinterlegt werden. Als ich in Barcelona ankam, bezog ich für die ersten Tage ein Hostel. Da Jasamin und ich aber schon am zweiten Tag eine geeignete Wohnung gefunden hatten, konnten wir schnell umziehen. Wir haben uns sehr schnell sehr gut mit unseren neuen Mitbewohnerinnen verstanden und hatten ein tolles internationales und interkulturelles WG-Leben. Wir haben schnell weitere Freunde durch die Universität, Erasmus Veranstaltungen oder durch Zufall getroffen. Es war sehr leicht sich einen Freundeskreis aufzubauen, was das Leben in Barcelona noch schöner gemacht hat. Für die Wohnung habe ich im Monat 350 Euro bezahlt, was aber verhältnismäßig normal für Barcelona ist. Mit der Wohnung und meinem Zimmer war ich sehr zufrieden. Die Wohnung war bereits möbliert. Mein Zimmer hatte ein Bett, einen Schrank, einen Schreibtisch und eine Kommode. Außerdem gab es Internet, eine ausgestattete Küche mit Waschmaschine. Ein Staubsauger und eine Zimmerheizung wurde vom Vermieter auf Wunsch für uns angeschafft. Die Wohnung lag sehr zentral mit guter Anbindung an Metro und Zugstationen. Ein Supermarkt und ein Obst- und Gemüseladen war direkt gegenüber und es war leicht günstig gute Nahrungsmittel zu kaufen. Die Gegend in der wir gewohnt haben hieß Eixample und war eine sicheres und sehr schönes Viertel von Barcelona in dem ich mich sehr wohl gefühlt habe. Zur Haupteinkaufsstraße von Barcelona, der Rambla, waren es zur Fuß nur circa zehn Minuten. Generell konnte man in Barcelona sehr viel zur Fuß erreichen. Die Universität und der Campus haben mir außerordentlich gut gefallen. Zur Universität musste ich circa eine halbe Stunde mit dem Zug fahren, was aber völlig in Ordnung war. Die Züge kamen immer pünktlich und es war sehr einfach, sich sowohl in der Metro-, Zugstation als auch mit den Busstationen zurecht zu finden. Ich konnte mir für drei Monate ein Ticket für Zug, Metro und auch Bus kaufen. Es kostete 155 Euro und hieß "T-Jove". Dieses Ticket war sehr nützlich. Nachdem dieses aber abgelaufen war musste ich für die Restzeit 10er Tickets kaufen, die auf Dauer recht teuer geworden sind. Der Campus hat eine sehr schöne Lage und ist umgeben von viel Natur. Man findet sich leicht zurecht und meine Fakultät "Filosofia i Lletres" war ebenfalls sehr schön und übersichtlich. Die Räume und Atmosphäre in den Seminaren haben eher an Schulunterricht erinnert. Die Beziehung zwischen Dozenten und Studenten ist sehr herzlich und freundlich und die Dozenten bemühen sich sehr um das Wohl ihrer Studenten und sind immer sehr hilfsbereit. Ich persönlich hatte nur Englisch Kurse, da mein Spanisch für ein Bestehen von spanisch sprachigen Seminaren nicht ausgereicht hätte. Die Dozenten der Englisch Seminare waren sehr kompetent und haben mir in dem Semester sehr viel beigebracht. Ich hatte einen Kurs zu englischer und einen Kurs zu amerikanischer Geschichte und Kultur. Ein weiterer Kurs handelte von kontemporärer nordamerikanischer Literatur. Ich habe sehr viel gelernt und habe mich an der UAB sehr gut aufgehoben gefühlt. Zwischen den Erasmus- Studenten bilden sich schneller Freundschaften als zwischen den Erasmus- Studenten und Spaniern, da alle Erasmus- Studenten in der gleichen Situation sind und das vielleicht etwas schneller verbindet. Dennoch haben sich auch viele Freundschaften mit den spanischen Kommilitonen entwickelt, was sehr schön ist. Alle Kommilitionen waren immer und überall sehr freundlich, verständnisvoll und hilfsbereit bei Problemen. Man hat sich immer gut aufgehoben gefühlt und bei kleinsten Unsicherheiten hatte man immer Ansprechpersonen, die sich um die Probleme gekümmert haben. Es gab eine schöne große Mensa und eine Cafeteria, die jedoch recht teuer waren. Eine große und einen kleine Bibliothek waren ebenfalls für jeden zugänglich sowie dazugehörige Computer mit Internetanschluss. Generell musste man für die jeweiligen Kurse sehr viel vorbereiten und lernen, da es in Barcelona in jedem Fach viele Zwischentest oder Prüfungen gibt, woran man sich aber nach ein paar Wochen gewöhnt hat. Die Prüfungen selbst hatten ein angemessenes Niveau und waren sehr fair gestellt. Die ECTS waren ebenfalls angemessen. Einen Spanischsprachkurs konnte ich leider nicht belegen, da dieser sehr teuer war und mein Budget dafür nicht ausgereicht hätte. Ich habe dennoch viel spanisch zu meinen Basiskenntnissen dazu gelernt und habe vor mein Spanisch in Deutschland weiter zu verbessern und noch mehr zu lernen. In Barcelona habe ich sehr schnell Anschluss gefunden und habe viel mit meinen Mitbewohnerinnen und unseren neuen Freunden unternommen. Am Wochenende haben wir zum Beispiel Ausflüge zusammen gemacht oder andere Freunde zu uns in die Wohnung eingeladen. Es war einfach ein fantastisches Zusammenleben mit viel Spaß und Herzlichkeit und wir sind alle sehr gute Freunde geworden. In Barcelona gibt es sehr viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Barcelona ist sehr vielseitig. Es gibt einen Strand mit einer Strandpromenade, tolle Shoppingmöglichkeiten, viel Kunst und Kultur, Museen, Restaurants, Bars, Diskotheken und viele verschiedenen Möglichkeiten für junge Erwachsene die Stadt kennenzulernen. Die Stadt hat unheimlich viele Sehenswürdigkeiten für die man sogar mehr als ein Semester bräuchte um alles genau zu entdecken, da der Alltag den man automatisch während des Studiums hat auch schon viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich hoffe, ich konnte die wichtigsten Aspekte angemessen in diesem Bericht erläutern. Natürlich könnte ich noch viel viel mehr schreiben, denn diese Erfahrung kann man unmöglich auf drei Seiten zusammenfassen. Alles in Allem kann ich nur sagen, dass es toll ist diese Möglichkeit eines Auslandssemesters zu haben und ich jedem nur empfehlen kann sie zu nutzen. Ich habe viele neue Freunde gewonnen, bin noch selbstständiger geworden, habe mich weiterentwickelt und viel dazugelernt. Das einzig Negative war, dass ich mich manchmal etwas Ärger mit dem Vermieter hatte und mir mein Handy gestohlen wurde. Dennoch überwiegen die vielen positiven Erfahrungen um ein Vielfaches die negativen Kleinigkeiten. Ich bin sehr glücklich mein Auslandssemester in Barcelona verbracht zu haben und konnte viele großartige Erfahrungen sammeln, die mir auf meinen weiteren Lebensweg mit Sicherheit helfen werden.