Kaskaden der Jugendsprache

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Kaskaden der Jugendsprache
Kaskaden der Jugendsprache
1
Ich erkläre hiermit, dass ich diese Arbeit selbständig und nur mit den angegebenen
Hilfsmitteln angefertigt habe und dass alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem Sinn nach
anderen Werken entnommen sind, durch Angabe der Quellen als Entlehnung kenntlich
gemacht worden sind.
2
Wagener Anne
Candidate au Lycée technique Michel Lucius
Kaskaden der Jugendsprache
Luxemburg, 2011
3
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird es darum gehen, die Jugendsprache in verschiedenen
Regionen Deutschlands zu untersuchen. Als Lehrer arbeitet man jeden Tag mit Jugendlichen
und manchmal fragt man sich, warum sie sich in ihrer eigenen Sprache unterhalten und wie
diese überhaupt zustande kommt. Tatsächlich ist die Sprache der Jugend, über die sich die
Schüler zum Teil definieren, sehr schnelllebig und es gibt vor allem keine einheitliche
Jugendsprache1.
Deshalb geht es in dieser Arbeit darum, einen kurzen Moment dieser Sprache mit Hilfe eines
Fragebogens festzuhalten und zu untersuchen.
Um die regionale Differenzierung zu ermitteln, wurde der Bogen an diverse Schulen in ganz
Deutschland geschickt. Ausgesucht wurden 9. und 11. Klassen aus Gymnasien in Berlin,
Bitburg, Schriesheim und München. Befragt wurden ebenfalls zwei Schulen in Luxemburg,
um einen Vergleich zwischen der luxemburgischen und der deutschen Jugendsprache ziehen
zu können. Anhand dieser Fragebögen konnte festgestellt werden, ob es regionale
Unterschiede in der Jugendsprache gibt. In diesem Zusammenhang wurde dann auch
untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch der Jugendsprache und dem
sozialen Hintergrund des Schülers gibt.
In einem ersten Schritt wird die Jugendsprache definiert und ein Bezug zur bisherigen
Forschungsliteratur hergestellt. Der Begriffsanalyse folgen dann eine Reihe Erklärungen zum
Fragebogen (Auswahl der Fragen, der Regionen…) und im Anschluss daran die Auswertung
des Bogens. Dazu wurden alle Antworten gesammelt und aufgelistet2 und es galt
herauszufinden, welche Zusammenhänge und Differenzen es in den verschiedenen Regionen
Deutschlands gibt und ob es alters- und geschlechtsbedingte Unterschiede gibt.
Die Arbeit zeigt auch, welche Ideen die Jugendlichen heute derart bewegen, dass sie sie in
ihre Sprache aufnehmen. Es wird auch festgestellt, warum sie diese Sprache benutzen, wie sie
sich dabei fühlen und inwieweit dies zu ihrer Identitätsfindung beiträgt.
Insgesamt bleibt zu sagen, dass eine Arbeit vorliegt, die den Erwachsenen, und vor allem den
Lehrern ermöglichen wird, die Jugendlichen, ihre Sprache und ihre Art des Denkens besser zu
verstehen.
1
Eva Neuland: Sprachbewusstsein und Sprachreflexion innerhalb und außerhalb der Schule. In: Der
Deutschunterricht 4/92. S. 4.
2
siehe Anhang
4
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
4
Inhaltsverzeichnis
5
1. Einleitung
7
2. Jugendsprache
8
2.1. Definition
8
2.2. Der Stand der Forschung und die Vorbereitung für die vorliegende Arbeit
9
2.3. Organon- Modell
12
3. Ergebnisse der Befragung
14
3.1. Bitte den eigenen Spitznamen angeben
15
3.2. Wie drückst du deinen Ärger aus, wie fluchst du?
16
3.3. Kennst du Klangwörter?
17
3.4. Welche Sprüche sind augenblicklich „in“?
18
3.5. Kannst du einen Kommentar zu diesen Sprüchen geben?
20
3.6. Wie grüßt ihr euch am Anfang eines Gespräches?
21
3.7. Wie verabschiedet ihr euch (mit welchen Worten)?
22
3.8. Wenn du einen Brief /E-Mail schreibst, wie beginnst du ihn /sie?
23
3.9. Gibt es spezielle Ausdrücke zur Bezeichnung eines/r FreundIn?
24
3.10. Gibt es spezielle jugendsprachliche Bezeichnungen für…
25
3.11. Welche Fächer haben spezielle Bezeichnungen?
29
3.12. Welche Namen gebt ihr anderen Schülern?
29
3.13. Wie schätzt du deine eigene Sprache ein?
30
3.14. Gibt es viele Ausdrücke, die z.B. deine Eltern nicht verstehen?
31
3.15. Dein aktuelles Lieblingswort?
31
3.16. Fragen zum Zuhause der SchülerInnen
32
3.16.1. Beruf der Eltern
32
3.16.2. In welchem Land bist du geboren?
32
3.16.3. Welche Sprache sprichst du zuhause?
33
3.16.4. Gibt es bei dir zuhause…..
33
4. Zusammensetzung des jugendsprachlichen Wortschatzes
33
5. Variable Bedeutung des jugendsprachlichen Wortschatzes
36
6. Das Jugendwort 2010
37
7. Luxemburg und die Jugendsprache
38
5
8. Medien
8.1. Elektronische Medien
41
42
9. Jugendsprache und die Identitätsfrage
43
10. Gründe für die Jugendsprache
45
10.1. Grenzen setzen?
46
10.2. Jugendsprache und Schule
47
11. Ausblick
49
12. Anhang
52
13. Literatur
109
6
"Ich hör' es gerne, wenn die Jugend plappert:
Das Neue klingt. Das Alte klappert."
(Goethe)
1. Einleitung
Es kommt wohl öfters vor, dass man im Bus sitzt und Jugendlichen bei ihren Gesprächen
zuhört. Die Reaktionen sind dann meist ganz unterschiedlich: Die einen beschweren sich über
„die Jugend von heute“ und was einmal aus diesen Kindern werden soll, dass ihre Sprache
von einem gewissen „Sprachverfall und einer Sprachlosigkeit“3 oder einer „Regression der
sprachlichen Beherrschung“4 gekennzeichnet sei, und die anderen hören gespannt zu und
fragen sich, wie sich dieser interessante jugendsprachliche Wortschatz wohl entwickelt hat
und warum Jugendliche eben so und nicht anders reden. Es ist ja manchmal auch erstaunlich,
wenn ein Mädchen zu seiner Freundin sagt: „Ej, Mann, was soll das?“ Lange Zeit war es so,
dass unverstandene Jugendliche gefühllosen Erwachsenen gegenüberstanden. Diese Haltung
hat sich im Laufe der Zeit geändert und mittlerweile beschäftigen sich viele Sprachforscher
damit, wie die Jugendlichen sprechen und welche Wörter zu ihrem alltäglichen Wortschatz
gehören. In Bezug auf die „Dialogunfähigkeit“5 der Jugendlichen fordert die Bildungspolitik
in Deutschland sogar mehr Grammatikunterricht und Literaturstudium in den Schulen6.
Sprachwissenschaftler
hingegen
sehen
Jugendsprache
als
übliche
Prozesse
des
7
Sprachwandels, denen jede Sprache, sofern Sprachkontakte vorhanden sind, ausgesetzt ist .
Ich wollte herausfinden, was die Jugendlichen auszudrücken versuchen. Was unterscheidet
die Jugendsprache von der Standardsprache? Die Antwort findet sich auf der lexikalischsemantischen Ebene. Deshalb soll diese Arbeit einen Teil des jugendsprachlichen
Wortschatzes untersuchen. Anzumerken bleibt aber noch, dass sich die letzten Kapitel der
Arbeit auf den soziolinguistischen Aspekt beziehen. Dieser Aspekt konnte nicht
ausgeschlossen werden, da ich auch darauf eingehen wollte, warum die Jugendlichen „ihre“
Sprache sprechen und was dies für ihre Entwicklung bedeutet.
3
Diese Definition benutzte Eva Neuland: Spiegelungen und Gegenspiegelungen. In: ZGL 15 (1987). S.58
Eva Neuland: Jugendsprache. Eine Einführung. Tübingen 2008. S.5.
5
Neuland 2008. S.7
6
Christopher Kilian: Überblick über Erklärungsansätze der Jugendsprache und Betrachtung ihrer Funktion. Grin
Verlag 2010. S.1.
7
Jannis Androutsopoulos: Mode, Medien und Musik. Jugendliche als Sprachexperten. In: Der Deutschunterricht
6/97. S.13.
4
7
2. Jugendsprache
2.1. Definition
Die Arbeit, die sich mit der Jugendsprache beschäftigt, gehört zum Bereich der
Sondersprachforschung. Sie beinhaltet lexikologische Untersuchungen und basiert auf einer
Wortschatz-Sammlung. Es gibt andere Formen dieser Forschungsrichtung wie beispielsweise
die Seemanns-, Soldaten- oder Kaufmannssprache. Die Sprachforschung, vor allem aber die
Forschung der Jugendsprache, ist immer auch eine Teildisziplin der Kulturwissenschaft, denn
Sprache entwickelt sich vor dem Hintergrund der Mentalität, Kultur und der Wertesysteme.
Im 18. Jahrhundert war die Familiensituation der Jugendlichen beispielsweise eine ganz
andere als heute8. Der bürgerliche Familienstil war formalisiert, die Jugendlichen, die wenig
bis gar kein Mitspracherecht hatten, mussten sich an die gesellschaftlichen Vorgaben halten.
Normen und Pflichten waren strikt einzuhalten und zu befolgen. Die Erziehung war autoritär,
distanziert und gefühlsarm. Im Laufe der Zeit wurde der Erziehungsstil gelockert, zeitweise
sogar komplett ignoriert (antiautoritäre Erziehung) und die Jugendlichen bekamen immer
mehr Freiraum, um sich zu entwickeln. Ein erster Schritt, den Unmut auszudrücken, findet
man in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts. Liest man heute die Sätze der damaligen
Jugendsprache, so muss man schmunzeln, so harmlos erscheinen sie. Die Jugendlichen
wollten zum Beispiel mit einer Umänderung des 4. Gebots schockieren: „Du sollst Vater und
Mutter verlassen.“9 Die Jugendlichen leisteten keinen wirklichen Widerstand, sie besuchten
regelmäßig die Schule und ihr sprachlicher Ausdruck war keineswegs besorgniserregend und
trotzdem erreichten sie empörte Reaktionen der Erwachsenen. Daran erkennt man sehr
deutlich, dass die Provokationen der jeweiligen Zeit angemessen sein müssen, um ihr Ziel zu
erreichen.
Ein wichtiger Aspekt ist jedoch auch die Definition des „Jugendlichen“. Wer ist ein
Jugendlicher? Die Psychologie10 grenzt das Jugendalter als Zeitspanne zwischen dem Beginn
der Pubertät, die zwischen 11 und 14 Jahren einsetzt, und der Postadoleszenz ein. Des
Weiteren betont die Psychologie, dass die Jugendlichen häufig in zwei "Wertwelten" leben,
die zum einen durch die Eltern und zum anderen durch die Altergenossen geprägt werden.
Diese zwei Wertwelten könnten eben auch großen Einfluss auf die Sprache der Jugendlichen
8
Klaus Bayer: Jugendsprache und Sprachnorm-Plädoyer für eine linguistisch begründete Sprachkritik. In: ZGL
10 (1982). S.143.
9
Heidrun Kämper: Jugendsprache um 1900 und die schöne Literatur. In: Der Deutschunterricht 1/2001. S. 52.
10
Wolfgang Schmidbauer: Jugendlexikon Psychologie. Reinbek 1976. S. 104.
8
haben. Je nachdem, mit wem die Jugendlichen kommunizieren, wechseln sie von einem
Sprachsystem in ein anderes.
2.2. Der Stand der Forschung und die Vorbereitung für die vorliegende Arbeit
Die Anfänge der Jugendsprachforschung gehen auf das Jahr 1910 zurück, als Rudolf
Eilenberger seinen Aufsatz über die „Pennälersprache“ veröffentlichte.11 Nach 1945 begann
dann aber erst die richtige Blütezeit der Jugendsprachforschung, da zu dieser Zeit die
deutsche Jugendsprache von Anglizismen überschüttet wurde12. Auch die Musik wurde in
Deutschland ab diesem Moment immer mehr von Amerika beeinflusst (Bsp. Rock’n Roll,
Elvis Presley, James Dean, Marilyn Monroe). In den sechziger Jahren wandelte sich der
jugendkulturelle Hintergrund unter dem Einfluss der Medien und der Wirtschaft, die zu einer
Vermarktung des Teenager-Stils beitrug, der etwas Infantiles, aber auch Ruppiges und
Pöbelhaftes an sich hatte. In den Siebzigern nannte man die Jugendsprache meist „APOSprache“, die sprachgeschichtlich eher als Beispiel einer politischen Sprache anstatt als
Jugendsprache klassifiziert wird.
Da die meisten Studien, die ich gefunden habe, allesamt eher älter sind, habe ich mich
entschlossen, selber eine Befragung durchzuführen. Dies war einfach nötig, da sich die
Jugendsprache dauernd ändert, was heute „in“ ist kann morgen schon wieder „out“ sein.
Wichtig zu erwähnen ist hier, dass es eine allgemeingültige Definition der Jugendsprache
nicht geben kann, da sowohl Gruppe, Situation, Alter als auch emotionales Empfinden
berücksichtigt werden müssen. „Von der Sprache der Jugend zu sprechen und dabei noch
charakteristische Beispiele zu nennen, scheint daher wenig sinnvoll.“13 Trotzdem gibt es in
der Forschungsliteratur doch einige Merkmale, die für die Sprache der Jugendlichen
charakteristisch zu sein scheinen und mit diesen Merkmalen wird in dieser Arbeit auch
gearbeitet. Es kann also niemals eine allgemeingültige Arbeit entstehen, wenn man anhand
einer Befragung Lexeme sammelt und aus diesen Ergebnisse und Schlüsse zieht, sondern es
muss immer als eine „Momentaufnahme“ betrachtet werden.
11
Karlheinz Jakob: Jugendkultur und Jugendsprache. In: Deutsche Sprache 16 (1988). S. 340.
http://www.bpb.de/files/P4LENB.pdf (17. 7. 2011)
13
Heinrich Löffler: Germanistische Soziolinguistik. 3. überarb. Schmit, Berlin 2005. S.119.
12
9
Die erste Befragung machte ich im Rahmen einer Universitäts-Arbeit in Schriesheim am
Kurpfalz- Gymnasium in einer 8. und in einer 12. Klasse im Jahre 2003. Die Klassenstufen
habe ich damals so gewählt, damit man auch sehen kann, dass der jugendsprachliche
Wortschatz der Vierzehnjährigen nicht dem der Achtzehnjährigen entspricht. Der Fragebogen,
den ich dazu benutzt habe, ist eine verkürzte Form der Umfrage, die Henne14 1986
durchgeführt hat. Ich habe mir die Fragen herausgesucht, die mir für diese Arbeit am
wichtigsten erschienen und die mich persönlich auch am meisten interessiert haben. Die
Überschriften meiner Arbeit orientieren sich überwiegend an den Fragen des Umfragebogens.
Im Rahmen der Arbeit für den „Travail de candidature“ führte ich allerdings eine neue
Umfrage durch, die auch um einige Fragen erweitert wurde. Dies war nötig, weil ich auch den
sozialen Background der Jugendlichen untersuchen wollte. Ich habe die „alte“ Befragung hier
mit eingebaut, weil ich es als gute Möglichkeit sehe, daran zu erkennen, wie sich die
Jugendsprache im Laufe der Jahre ändert.
Was die verschiedenen Orte angeht, so wollte ich einen Querschlag durch Deutschland
machen. Aus diesem Grund fiel meine Wahl dann auf München und Berlin, um einmal die
südliche bzw die nord-östliche Seite abzudecken, im Westen wollte ich mich so nah wie
möglich an Luxemburg halten, um zu sehen, ob es da vielleicht auch grenzüberschreitende
Gemeinsamkeiten gibt. Aus diesem Grund fiel meine Wahl auf Bitburg. Ich habe unendlich
viele Schulen angeschrieben und ich hätte nicht gedacht, dass es sich als so schwierig
erweisen wird, Kooperationspartner zu finden. Ich bekam leider den Eindruck, dass es vielen
Lehrern schlichtweg zu anstrengend war, die Fragebögen an ihre Schüler auszuhändigen und
an mich zurückzuschicken. Aus diesem Grund fehlen auch die Ergebnisse aus dem Osten
Deutschlands, dort hat sich leider niemand gefunden, der bereit gewesen wäre, bei der
Befragung mitzumachen.
Um das Ganze abzurunden, habe ich dann noch 4 Klassen aus Luxemburg befragt, um zu
erkennen, von welcher Sprache sich die luxemburgischen Jugendlichen hauptsächlich
beeinflussen lassen.
Die Befragung hat ausschließlich an Gymnasien stattgefunden. Einige Fragen zielten auch auf
die sozialen Hintergründe der Schüler, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang zwischen
Sprache, sozialem und eventuellem Migrationshintergrund gibt. Als ich die Fragebögen
allerdings auswertete, stellte ich fest, dass die befragten Jugendlichen fast alle aus
Deutschland stammen und auch Deutsch als Muttersprache angegeben haben. Dadurch hat die
14
Helmut Henne: Jugend und ihre Sprache. Darstellung-Materialien-Kritik. De Gruyter, New York, Berlin 1986.
10
Arbeit eine etwas andere, aber keineswegs schlechtere Nuance bekommen, da man nun die
deutsche Jugendsprache, wie sie von deutschen Teenagern ohne Migrationshintergrund
gesprochen wird, betrachten kann.
Vielleicht muss man sich gleich am Anfang die Frage stellen, warum es überhaupt eine
Jugendsprache gibt und in welchen Bereichen man diese untersuchen kann. Augenstein15
zufolge gibt es drei Ebenen: Die räumliche Dimension spiegelt die Herkunft der Sprecher
wider. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten weisen die Sprecher spezifische, lokale und
regionale Varianten des Sprechens auf. So spricht eine Jugendgruppe aus einem Dorf eine
andere Sprachvariante als die Jugend aus der Stadt. Diese Dimension kann mitunter auf eine
ganze Region übertragen werden.
Eine weitere Dimension wäre die soziale Herkunft des Sprechers. Sie trägt zur Herausbildung
des Wir-Gefühls bei. Hierzu zählen alle sprachlichen Formen einer Schichtzugehörigkeit.
Henne16 basiert sich eher auf die funktionelle Dimension der Jugendsprache. Jugendliche
grenzen sich durch die Verwendung ihrer Sprache von den Erwachsenen ab. Die Abgrenzung
der eigenen Identität von anderen Generationen soll bei Henne als Funktion der Sprache
betrachtet werden. Daneben stellt die Sprachverwendung eine Identifikation mit der Gruppe
dar, das als We-Code bezeichnet wird.
Ehmann17 glaubt, dass es daran liege, dass die Standardsprache immer komplizierter und
fachspezifischer werde und dass selbst viele Erwachsenen nicht mehr in der Lage seien, sie
korrekt zu beherrschen. Ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht, denn es gibt
Jugendsprache schon so lange wie es Jugendliche gibt. Dies hat mit der Komplexität der
Sprache nichts zu tun. Es scheint wohl eher, dass die Jugendlichen in einer Art Wettbewerb,
in bestimmten Konkurrenzbeziehungen untereinander, agieren. Sie provozieren sich zum Teil
absichtlich und schaukeln sich so sprachlich gegenseitig hoch. Es soll deshalb auf jeden Fall
im Laufe der Arbeit festgestellt werden, was die Gründe für die Jugendsprache sind.
15
Susanne Augenstein : Funktionen von Jugendsprache. Tübingen, Heidelberg 1996.
Helmut Henne : Jugend und ihre Sprache. Berlin, 1994.
17
Ehmann, H. (2001). Voll konkret. Das neueste Lexikon der Jugendsprache. C.H. Beck.
16
11
Des Weiteren muss betont werden, dass es „die“ Jugendsprache gar nicht gibt, weil es „die“
Jugend als „homogene Gruppe“18 gar nicht gibt. Die Jugend ist ein Stadium, das jeder in
seinem Leben durchläuft und das einen jungen Menschen prägt und auf seine erwachsene
Rolle vorbereitet. Dazu gehört auch eine gewisse Art der Rebellion und der Provokation.
Dazu schließt sich der Jugendliche gerne einer Gruppe von Gleichaltrigen an, die die gleiche
Meinung und Weltansicht vertreten wie er. Da es nun aber viele verschiedene solcher
Gruppen gibt (etwa Punks, Rapper, Rocker, Gothics...) gibt es natürlich auch viele
verschiedene Jugendsprachen. Sie haben wohl alle irgendwelche Gemeinsamkeiten, auch ihr
Ziel ist in einem gewissen Sinn immer das gleiche und trotzdem sind sie so unterschiedlich,
dass man differenzieren muss und nicht einfach global von einer „Gesamtjugendsprache“
reden kann.
2.3. Organon- Modell19
Karl Bühler hat in seinem Organon-Modell die Funktionsweise von Sprachzeichen im
Rahmen konkreter Kommunikationszusammenhänge beschrieben. Dazu werden den
Sprachzeichen drei mögliche Grundfunktionen zugeschrieben:
a) die Funktion der Darstellung von Gegenständen, Sachverhalten und Ereignissen
b) die Funktion des Ausdrucks der inneren Befindlichkeit, der Emotionen und der
Einstellungen des Zeichenbenutzers
c) die Funktion des Appells, mit dem sich ein Zeichenbenutzer an einen Rezipienten
wendet und mit dem er ihn zu bestimmten Reaktionen veranlassen möchte.
Das sprachliche Zeichen wird zu einem Werkzeug, das einem erlaubt, jemandem etwas „über
die Welt“ mitzuteilen. Mittels der Sprache kann man somit Realität mitteilen. Ich habe dieses
Organon-Modell hier angeführt, weil sich meine Arbeit sehr intensiv mit den drei
Grundfunktionen beschäftigen wird. Es wird darum gehen, wie Jugendliche verschiedene
Dinge sehen, wie sie sie bezeichnen und definieren und vor allem wie sie sie ausdrücken, um
damit ihren Kommunikationspartner zu erreichen. Wichtig ist das Organon-Modell in diesem
Zusammenhang, da Jugendliche ein Wort benutzen, um einem „Zuhörer“ etwas über „ihre“
Welt mitzuteilen, das von einem Dritten möglicherweise missverstanden werden kann.
18
so bezeichnet von: Schlobinski, Kohl, Ludewigt: Jugendsprache. Opladen 1993.S.37
Karl Bühler: Axiomatik der Sprachwissenschaft. Zweite durchgesehene Auflage, eingeleitet und kommentiert
von Elisabeth Ströker. Frankfurt am Main 1933/1969
19
12
Normalerweise dient Sprache dazu, in einer Art Übereinkunft die Welt und ihre Dinge zu
benennen, um so eine Kommunikation auf gemeinsamer Ebene entstehen zu lassen. Werden
nun aber Wörter benutzt, die nicht das ausdrücken, was sie in einem ersten Sinn bedeuten, so
kann es schnell zu Falschinterpretationen und Missverständnissen kommen. In diesem Fall
wird die Sprache zu einem Werkzeug, das subjektiver Interpretation ausgesetzt ist und so
dann auch mal anstößig wirken kann. Es wird also nicht das ausgedrückt und bezeichnet, was
man normalerweise mit dem genannten Lexem in Verbindung bringt. De Saussure bezeichnet
diesen Vorgang mit den Begriffen „signifiant“ und „signifié“: Beim Nennen eines Begriffs
hat der Mensch ein Zeichen im Kopf. Ist dieses Zeichen nun nicht mehr das, was man als
Vorstellung im Kopf hat, ist man nicht mehr fähig, einer Kommunikation zu folgen.
„Zeichenbenützer müssen, um sich zu verstehen, beim gleichen signifiant dasselbe signifié
assoziieren“20. Ansonsten kommt es zu Bedeutungsverschiebungen, die natürlich von den
Jugendlichen beabsichtigt sind und eben vor allem als „Geheimcode“ dienen oder gar als
reine Provokation anzusehen sind, da die Jugendlichen ja wissen, dass diese „Dritten“ die
Lexeme in ihrer „Erstbedeutung“ auffassen und somit den Zusammenhang der
Kommunikation nicht mehr verstehen. In diesem Fall ist quasi der Sinn und Zweck von
Sprache, sich mit anderen in Übereinkunft von Lexemen über etwas zu unterhalten,
unterbrochen.
Um also einem Gespräch zu folgen, in dem häufige und spontane Themenwechsel üblich sind,
muss jeder Gesprächspartner durch Vorwissen in der Lage sein, die schnellen gedanklichen
Sprünge ohne Verständnisschwierigkeiten mitzumachen. Die gemeinsamen kulturellen
Ressourcen könnten dann beispielsweise aus gemeinsamen Erlebnissen, Filmen oder
Musiksongs stammen. Die Verwendung der Jugendsprache kann dabei eine Erleichterung
sein, da der Sprecher eventuell weniger Worte verwenden muss und so schneller das Ziel
erreicht, seinem Gegenüber etwas Bestimmtes mitzuteilen.
Manchmal kommt es vor, dass der Sprecher an seinen Gesprächspartner appelliert, eine
entstandene Lücke im Gespräch selber zu füllen. Typisch für den jugendlichen
Sprachgebrauch ist auch das Zitieren anhand von Zitatmarkern („Und er so:…..“). Dies ist
allerdings eher in Gesprächen der Fall, in der geschriebenen (Jugend)sprache tauchen diese
Merkmale nicht auf.
20
Linke, Nussbaumer, Portmann: Studienbuch Linguistik. Niemeyer 1996. S.31.
13
3. Ergebnisse der Befragung
Die Befragung wurde das erste Mal 2003 am Kurpfalz-Gymnasium in Schriesheim
durchgeführt und sie richtete sich an eine 8. und an eine 12. Klasse. Die Ergebnisse werden in
der Reihenfolge des Fragebogens präsentiert, während die gesammelten Lexeme im Anhang
aufgelistet sind. Dort wird jeweils mit einer Zahl in Klammern angeben, wie viele Schüler die
jeweilige Antwort gegeben haben. Die Kommentare in den Klammern stammen von den
Schülern selbst. Ich möchte an dieser Stelle hinzufügen, dass ich die Schreibweise der Schüler
wiedergebe.
Der
Fragebogen
gehört
der
„offenen
Form“
an,
das
heißt,
die
Antwortmöglichkeiten sind nicht vorgegeben. Diese Lexemsammlung ist eine Feldforschung,
das heißt, es wird ausschließlich mit den Wörtern gearbeitet und von den Angaben
ausgegangen, die die Befragten auch angegeben haben. Es sollen also keine Spekulationen
angestellt werden, wie es anders hätte sein können oder ob die Jugendlichen vielleicht doch
noch andere Wörter benutzen, die sie aber nicht angegeben haben.
Die erste Präsentation im Anhang ist die Befragung der Klasse 8, in der 12 Mädchen und 7
Jungs waren. 11 Schüler waren 13 Jahre alt, 8 Schüler hatten 14 Jahre. Gleich darauf folgen
dann jeweils die Ergebnisse der Schüler der 12. Klasse, in der 9 Jungen und 10 Mädchen
waren. Davon waren 12 Schüler 17 Jahre alt, 7 hatten bereits 18 Jahre.
Im Jahr 2010 wurden in Schriesheim dann eine 9. und eine 11. Klasse befragt. Die 9. Klasse
setzte sich zusammen aus 4 Jungen und 15 Mädchen, die im Alter von 14 Jahren (10)
respektiv 15 Jahren (7) sind. Lediglich 2 Schüler waren zum Zeitpunkt der Befragung 13
Jahre alt. Die 11. Klasse bestand aus 13 Jungen und 6 Mädchen. Hier waren die meisten
Schüler 17 Jahre alt (9), die anderen waren 16 (4), 18 (4) und 19 (2) Jahre alt.
Die Berliner Fragebögen wurden von einer 9. Klasse (29 Schüler, 18 weiblich, 11 männlich)
beantwortet, die 11. Klasse bestand aus nur 11 Schülern (4 weiblich, 7 männlich). In der 9.
Klasse waren die meisten Schüler 14 Jahre alt (24), 3 hatten 15 Jahre und 2 waren 13 Jahre
alt. In der 11. Klasse waren 8 Schüler von 17 Jahren, 2 hatten 18 Jahre und 1 war bereits 21
Jahre alt.
Die Münchner Fragebögen wurden von einer 9. Klasse (27 Schüler, 15 weiblich, 12
männlich) beantwortet. Die SchülerInnen sind 13 (1), 14 (12), 15 (3) und 16 (1) Jahre alt.
Die anderen Teilnehmer aus München kommen aus einer 11. Klasse (22 Schüler, 12 weiblich,
10 männlich) und sind 16 (13) beziehungsweise 17 (6) Jahre alt.
14
Ein weiterer Fragebogen wurde an eine Schule in Bitburg verschickt. Dort haben 13
männliche und 9 weibliche SchülerInnen im Alter von 14 Jahren (14) respektiv 15 Jahren (8)
die Fragen beantwortet. Diese Jugendlichen besuchen dort eine 9. Klasse. In der 11. Klasse
waren 11 männliche und 7 weibliche SchülerInnen im Alter von 16 Jahren (8) und 17 Jahren
(10).
3.1. Bitte den eigenen Spitznamen angeben:
Spitznamen werden oft situationsbedingt vergeben. Sie überwinden eine gewisse Distanz, sie
lassen die Beziehungen, die in einer Klasse unter den Schülern bestehen, deutlich werden. So
kann man anhand der Spitznamen feindliche, freundschaftliche, positive oder negative
Beziehungen erkennen. Bei den Sprüchen gab ein Schüler der 8. Klasse „Hey du Arsch“ an.
Androutsopoulos hat genau diesen Ausdruck in ihrem Werk untersucht und meint, dies würde
die Intimität und soziale Nähe zwischen den Kommunikationspartnern markieren und würde
sich andererseits von den Anredeformen der übrigen Sprachgemeinschaft distanzieren.21
Bei den Spitznamen handelt es sich einerseits um Ableitungen des Namens, wie etwa
Verniedlichungsformen mit „-chen“ oder „-i“. Manchmal kommt auch einfach eine
Abkürzung vor, wie Ani anstelle von Annika oder Tine für Christine. Zwei Namen sind wohl
auf die Essvorlieben der jeweiligen Schüler zurückzuführen (Bockwurst, Bratwurst) und ein
Spitzname deutet auf einen Sprachfehler (lispeln) des Schülers hin. Es kommt sogar vor, dass
Schüler sich untereinander Tiernamen als Spitzname geben (Kröte). Einige Spitznamen
deuten auf die Äußerlichkeiten des Jugendlichen hin („Kleiner“, „Tonno“), andere verraten
Charaktereigenschaften („Geistesabwesender“, „Hasenpfote“) oder sagen sogar etwas über
die Herkunft des Spitznamen-Trägers aus („Laris aus Paris“). Gerade die Rapper- oder
Künstlerszene bietet aber viele Beispiele dafür, wie man kreative und positive Spitznamen
erfindet („Jay-Z“). Bemerkenswert ist in der ersten Schriesheimer Befragung die
Schreibweise von „Robert“: Robatt.
Es kommt aber auch vor, dass der Übername aus einer besonderen Eigenschaft eines Schülers
abgeleitet wird. So wird jemand, der Schuppen hat, als Schneemann bezeichnet, da er eben
rieselt. Jemand der gerne trinkt, sei es nun ein Schüler oder ein sozial Benachteiligter, wird
als „Alki“ bezeichnet. Der Übername „Rollsplitt“ aus meiner Befragung dürfte eventuell auf
einen Schüler mit unreiner Haut zurückzuführen sein. Henne unterscheidet dann noch die
21
Jannis K. Androutsopoulos: Deutsche Jugendsprache. Untersuchungen zu ihren Strukturen und Funktionen.
FaM, Berlin, New York, Paris, Wien 1998. S.53.
15
Übernamen, die sich aus der Kleidung des Schülers ergeben wie „Snob“, „Müllmann“. Er hat
festgestellt, dass manchmal auch der Wohnort oder der Beruf der Eltern ausschlaggebend ist :
„Waldmensch“, „Bauer“. Auf jeden Fall scheint es so zu sein, dass jedem Schüler, egal wie er
aussieht und aus welchem sozialen Stand er kommt, ein Spitzname von der
Klassengemeinschaft zugeteilt wird.
Da der Ursprung des Spitznamen im 17. Jahrhundert eine Beschimpfung war („spitz“ =
verletzend)22, gibt es auch in dieser Befragung Anzeichen, dass Spitznamen als Beleidigung
benutzt werden können („Fallobst“, „Blondine“, „Lispler“).
Insgesamt lassen die Angaben zu den Spitznamen zwei Prinzipien erkennen: Regelhafte
Variation des eigentlichen Namens und Anlehnung an vorgegebene Namen aufgrund
lautlicher Ähnlichkeit.
3.2. Wie drückst du deinen Ärger aus, wie fluchst du?
Auffällig war bei der Auswertung dieser Frage, dass es fast keine Schüler gab, die keine
Angabe gemacht haben. Das zeigt deutlich, dass die Jugendlichen sehr oft fluchen und auch
eine ganze Reihe Möglichkeiten kennen, ihren Ärger verbal auszudrücken.
An erster Stelle steht in allen Regionen das Fluchwort „Scheiße“, welches ein Wort der
Fäkalsprache ist, das bereits seit vielen Jahren im jugendsprachlichen Sprachgebrauch
verankert ist. Diese Verankerung bewirkt allerdings, dass das Wort auch Einzug in die
Standardsprache gehalten hat. Mittlerweile ist „Scheiße“ nicht mehr nur in der Jugendsprache
zu finden, sondern es wird auch von vielen Erwachsenen aus allen möglichen Schichten
benutzt.
Dicht gefolgt wird es von der englischen Übersetzung „Shit“ und der Abwandlung „Fuck“,
das allerdings aus der Sexualsprache stammt. Dies sollte einen nicht weiter überraschen, wenn
man doch in Betracht zieht, wie wichtig die englische Sprache für die Jugendlichen und ihre
Mediennutzung ist.
Ein weiterer Bereich wären die persönlichen Beleidigungen, die natürlich darauf abzielen,
verletzend und erniedrigend zu sein und die Schwachpunkte einer einzelnen Person zu treffen
(„Hackfresse“, „Missgeburt“). Interessant ist, dass die Jugendlichen mit allen Mitteln kreativ
sein wollen, was deutlich wird, wenn Schüler in Schriesheim auf französische Fluchwörter
zurückgreifen und ihre Mitschüler als „Fils de Pute“ bezeichnen.
22
http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzname. (3. 3. 2011)
16
3.3. Kennst du Klangwörter? (z.B. kotz, schnief,...)
Eine erste Studie über Klang- und Lautwörter hat Helmut Henne im Jahre 1986 durchgeführt.
Im jugendsprachlichen Wortschatz tauchten diese Lautwörter vor einigen Jahren noch
vermehrt auf (engl. sound words). Henne unterschied zwei Arten von Lautwörtern:
Lautnachahmende Interjektionen (Bsp. „peng“) und lautcharakterisierende Interjektionen
(„ächz“, „würg“). Letztere bezeichnete J. Christoph Adelung als „Ausdrücke der inneren
Empfindungen“23. In diesem Fall sind sie Rückbildungen der Verben ächzen und würgen.
Spezifische Lautwörter können auch als Doppelform verwendet werden: „schnief, schnief“.
Sie werden oft in Situationen verwendet, in denen man die Aufmerksamkeit auf sich ziehen
möchte. Sie werden benutzt, um den Inhalt einer Äußerung zu steigern („wow“, „ej“). In
Kanak werden sie gebraucht, um Satzteile zu ersetzen. Oft äußern sie damit auch eine
Wertung („schnarch“, „ätz“, „stöhn“, „kotz“, „seufz“...). Sie begleiten lautlich den Aspekt
einer Handlung (fahren: „brumm“; Maschine: „rrrrg“...). Lautwörter gelangen vor allem
durch die Medien in die Sprache. So sind die Filme „Erkan und Stefan“ sowie „Ballermann
6“ wohl zum größten Teil dafür verantwortlich, dass sich manche Jugendliche nur noch mit
Hilfe von abgehackten Sätzen und Lauten verständigen. Alle Lautwörter haben IngroupCharakter und vermitteln den Jugendlichen das Gefühl, sich unter ihresgleichen zu befinden.
Die Lautwörter sollen provozieren- und sie erreichen dieses Ziel fast immer. So kann man mit
Hilfe von Lautwörtern bequem in ein Gespräch einbrechen oder aber auch ausbrechen.
Lautwörter haben die Eigenschaft, dass sie nur unter Freunden benutzt werden.
Henne wies in seiner Studie auf die Comics hin, die in den 1980er Jahren wohl auch ihren
Teil zu der Entwicklung und Übernahme von Lautwörtern beigetragen haben. Damals wurden
die Klangwörter benutzt, um Comics Leben einzuhauchen und um Gefühle auszudrücken, die
die Zeichenfiguren mit ihrer Mimik nicht erreichen konnten. Heute haben die Comics enorm
an Einfluss eingebüßt, die Jugendlichen interessieren sich nicht mehr für „Donald Duck“ und
Co. Trotzdem konnten die Befragten viele Klangwörter angeben, auch wenn ich hier anfügen
will, dass manche Jugendlichen die Klangwörter als Emotionsausdrücke aufgefasst haben. Sie
kennen dies von den Smiley Emoticons in E-Mails und Chat, wo man den fehlenden
Mimikausdruck oder Aktionen mit Hilfe von Wörtern angibt. Dazu werden die Wörter
zwischen Sternchen (*) gesetzt und der Chat-User weiß dann, wie sich der andere fühlt
23
In: Helmut Henne : Jugend und ihre Sprache. 1986. S.104.
17
(*lach*, *heul*, *traurig bin*). Sehr wichtig ist also, dass man bei der Auswertung dieser
Frage darauf achtet, dass die Jugendlichen die „Lautwörter“ auf die Kommunikation per EMail und SMS bezogen haben. Dies konnte die Studie von Henne noch gar nicht
berücksichtigen, da dieses Phänomen natürlich mit der Zeit zusammenhängt. Bei der
Auswertung der Bögen fand ich es amüsant, dass mir einige Schüler eine „Übersetzung“
mitgeliefert haben. Ich habe diese in Klammern hinter das jeweilige Wort angefügt.
3.4. Welche Sprüche sind augenblicklich „in“? (auch Sprüche aus Werbung,
Filmen, usw.)
Sprüche werden oft in den seltsamsten Situationen eingesetzt, die die Jugendlichen damit zu
überbrücken versuchen. Manchmal versuchen sie mit Hilfe eines Spruches, sich aus einem
(unangenehmen) Gespräch zu lösen. Zusammen mit den Sprüchen spielt die Phraseologie eine
wichtige Rolle im jugendsprachlichen Wortschatz. Die Phraseologismen werden von einer
Gruppe akzeptiert und repräsentieren eine Identifikation für diese Gruppe. Sie dienen nicht
nur dem Zusammengehörigkeitsgefühl einer Gruppe, sondern sie werden auch dazu benutzt,
um abzuwehren und sich zu entziehen („Mach n’ Abgang!“, „Mach mich nicht an!“). Deutlich
erkennbar wird wiederum, dass die Jugendlichen sich um Authentizität bemühen. Während
die Erwachsenen bemüht sind, ihre Wirklichkeit einfach und präzise, den gesellschaftlichen
Normen angepasst, zu formulieren, versuchen die Jugendlichen oft mit ihrer Sprache und vor
allem ihren Sprüchen zu provozieren. So hat mir zum Beispiel ein Spruch aus Hennes Studie24
sehr gut gefallen: „Soll ich dir 20 Pfennig geben? Dann kannst du das deiner Parkuhr
erzählen!“ Andererseits können Sprüche aber auch nett sein und einer anderen Person
entgegenkommen („Mann, Alter, du hast es ja voll drauf!“). Diese Sprüche haben
appellierende Funktion. Sie können aber auch eine expressive Funktion haben und Ärger,
Verzweiflung, Überraschung oder Freude ausdrücken. Es gibt aber auch fiese Sprüche, die
Verachtung, Hohn und Spott ausdrücken („Halt die Fresse!“).
Über mehr Sprüche ein Jugendlicher verfügt, umso angesehener ist er. Die Sprüche können in
jeder Situation eingebracht werden. Die Jugendlichen legen es vor allem mit Sprüchen aus
dem sexuellen Bereich darauf an, die Erwachsenen und Spießer zu schockieren und zu
provozieren.
24
Helmut Henne: Jugend und ihre Sprache. 1986. S.118.
18
Zu den festen Sprüchen gehören zum Teil auch Verstärkungen von Aussagen, die durch
doppelte Bestimmung gebildet werden : „unheimlich gut“, „echt völlig egal“, „irgendwie
tierisch gut“. So können „sauber“ und „geil“ mit den Präfixen „sau-„ oder „affen-„ gesteigert
werden.
Bei der Befragung sieht es so aus, als ob sich die Mehrheit der Sprüche an aktuellen
Kinofilmen und Werbeslogans orientiert. So kann man feststellen, dass einige Sprüche von
2003 dem Film „Matrix“ entnommen sind, während die Sprüche von 2010 aus „Hangover“
stammen. Es ist also deutlich erkennbar, wie schnelllebig die Sprüche und damit die gesamte
Jugendsprache ist. Jeden Tag tauchen neue Sprüche in den Medien auf und die besten und
„coolsten“ davon werden aufgeschnappt und in die Alltagssprache mit eingebaut. Dies sind
Sprachspiele oder Brikolagen. Die Jugendlichen basteln an der Sprache durch die
Kombination von aufgenommenen Fragmenten aus Sprachregistern. Es werden dabei
bekannte Wörter und Redensarten in neue Kontexte gestellt und mit neuen Bedeutungen
eingesetzt („is ja wayne“). Diese Spielerei findet vorwiegend im mittleren Jugendalter statt (9.
Klasse, ca 14 Jahre) und wird von männlichen Teenagern bevorzugt.
Des Weiteren findet man Werbesprüche von McDonalds, Saturn, Wagner Pizza,
Internetwerbung und Burger King wieder. Eine Schülerin drückt ein gewisses Lebensgefühl
aus mit einem Spruch, den man allerdings schon aus der Henne-Studie kennt („Bombing for
peace is like fucking for virginity“). Somit wird auch erkennbar, dass nicht nur brandneue
Sprüche, sondern auch sehr alte auf einmal wieder „in“ sein können. Die Jugendlichen
beschäftigen sich manchmal mit alten Filmen oder eben auch politischen Lebenseinstellungen
(vor allem die revolutionäre Zeit um 1968) und übernehmen dann auch Sprüche aus dieser
Zeit.
Ein weiterer, allerdings sehr moderner Faktor ist das Internet. Community-Sites wie
„Facebook“ sind eine Plattform, auf der Informationen blitzschnell weitergegeben werden.
Ich werde dazu aber noch ausführlicher im Kapitel „elektronische Medien“ eingehen. Wichtig
in diesem Teil ist aber, dass einige Schüler bei den Sprüchen „gefällt mir“ angeben. Diesen
Button kann man bei Facebook benutzen, wenn einem ein Beitrag oder eine Statusmeldung
eines anderen Users besonders gut gefällt. Bemerkenswert ist natürlich, dass diese
„elektronische Ausdrucksweise“ in den täglichen Sprachgebrauch mit einfließt.
Einen weiteren wichtigen Einfluss auf die Sprüche nimmt die Musik. Dies war bereits in den
1970er Jahren so und hat sich bis heute nicht wirklich geändert. Deutlich wird dies mit dem
19
Spruch „Nein Mann, ich will noch nicht gehn“, den die Jugendlichen quer durch die Republik
anführen. Es geht dabei um einen Song der Musikgruppe „Laserkraft 3D“, der in den
Musikkanälen gespielt wird. Auch wenn kein Schüler den Satz angeführt hat, so habe ich
doch bei einem Besuch in Trier ein Gespräch von zwei Jugendlichen mitverfolgt, die darüber
diskutierten, dass „die Jeans doch echt end-Laser“ war. Man erkennt hier den Ursprung des
Spruchs, der jedoch bereits stark abgewandelt wurde.
Zwei Schülerinnen haben anstatt einzelner Sprüche eine Bemerkung angegeben: „Es gibt
keine Sprüche, die „in“ sind. Bei uns ist alles „in“, was lustig ist!“ Ich weise in diesem Fall
auf das Zusammengehörigkeitsgefühl der Jugendlichen hin, das die Schülerin mit „bei uns“
ausdrückt. Die andere Schülerin schreibt: „Satzstellung manchmal etwas seltsam, ohne
Präpositionen: Gehen wir heut’ Kino?“ Diese Sprüche entwickeln sich sehr schnell zu
„Insider-Floskeln“, die dann nur die Mitglieder einer Clique verstehen und sich darüber schief
lachen, während die Umstehenden überhaupt nicht verstehen, um was es geht. Aber dies ist
natürlich auch Sinn und Zweck der Sache.
Diese Insider-Sprüche werden dann auch oft in Dialekt übertragen, um das „Heimatgefühl“
noch stärker zu unterstreichen. Vor allem im Raum Bitburg wurde sehr oft im Dialekt auf die
Fragen geantwortet.
3.5. Kannst du einen Kommentar zu diesen Sprüchen geben?
Hier wird deutlich, dass die Jugendlichen bei dieser Frage oft geteilter Meinung sind. Die
einen finden ihre Sprüche noch ganz lustig, die anderen finden sie teilweise schon
unangebracht. Genau dies ist ein wichtiger Faktor bei der Jugendsprache: Sie wird (oder
sollte) nur von einer gewissen Peer-Gruppe benutzt werden. „Entwachsen“ die Jugendlichen
dem Alter der Jugendsprache, so wenden sie sich mehr und mehr der Erwachsenensprache zu.
Jugendsprache ist ja nicht die letzte Etappe in der Sprachentwicklung des Menschen, sondern
eine Zwischenetappe. Irgendwann kommt der Moment, in dem sich der Heranwachsende zu
reif fühlt, um sich in Jugendsprache auszudrücken. Dann folgt automatisch der Wechsel in die
Erwachsenensprache, die mit Beginn des Studiums und spätestens mit dem Ergreifen eines
Berufes in der Regel dann auch selbstverständlich wird.
20
Nun ist auffällig, dass die Mädchen in den beiden befragten Alterskategorien eher dazu
tendieren, die Jugendsprache als „blöd“ und „unangepasst“ zu finden,während es die Jungs
genießen, sich in Jugendsprache auszudrücken. Die männliche und die weibliche Sprache
unterscheidet sich generell25. Männern werden im Gespräch allgemein stärkere,
durchsetzungsbezogenere Formulierungen zugeschrieben. Sie benutzen mehr sprachliche
Steigerungsformen und Verben des Urteilens. Der männliche Gesprächsstil gilt als stärker
sachorientiert und konfrontativer. Zudem gibt es von Männern geprägte und meist auch von
ihnen gebrauchte frauenfeindliche Bezeichnungen, die in die Vulgärsprache eingehen und das
weibliche Geschlecht als sexuelles Objekt herabsetzen. Bei Frauen hingegen wird eher eine
persönliche und konsenssuchende Redeweise bevorzugt. Sie drücken sich indirekter aus.
Wenn die Mädchen Kraftausdrücke benutzen, so tun sie es wohl, um sich bei den Jungen zu
profilieren. Diese Entwicklung der Sprache steht in Relation zu der wissenschaftlichen
Humanforschung, in der ja bereits seit langer Zeit bekannt ist, dass Mädchen frühreifer sind
als Jungs.
3.6. Wie grüßt ihr euch am Anfang eines Gespräches?
Bei den Begrüßungen steht in allen Regionen das „Hallo“ oder „Hi“ an erster Stelle. Es gibt
allerdings auch die regionalen Abwandlungen, wie „Servus“ oder „Sers“, das vor allem in den
südlicheren Regionen benutzt wird (Schriesheim und München), während die Berliner sich
eher auf das „Moin“ und „Moinsen“ beziehen. Trotzdem scheint es so zu sein, dass diese
Ausdrücke auch in den anderen Regionen bekannt sind und das „Moin“ im Süden auftaucht
und das „Servus“ in Berlin.
Den einzigen regionalen Gruß, den es auch nur an einem Ort gibt, ist „Grias di“ in München.
Aber es ist bekannt, dass die Münchener einen sehr eigenen Dialekt pflegen und diesen auch
konsequent durchsetzen und dadurch auch ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl
ausdrücken.
Neben dem Gebrauch von Fremdsprachen („Salut“, „olà“) werden auch gerne coole
Grußsprüche eingesetzt: „See you later alligator!“. Das Grüssen /Abschied- Zeremoniell wird
oft mit Gestik und Mimik (Bsp. Handzeichen, Winken, Lächeln) verbunden.
Feststellen kann man auch, dass Jugendliche sich beim Grüßen nicht mit ihrer Antipathie
gegenüber anderen Jugendlichen aus Höflichkeit zurückhalten (im Gegensatz zu
25
Stephanie Pauli: Ey Alter, du bist voll der Wort-Checker. Hamburg 2010. S. 33.
21
Erwachsenen): „Ach der schon wieder!“ Somit kann man sagen, dass die Praxis des
Begrüßens bei den Jugendlichen insgesamt direkter und härter ausfallen kann als dies in
Verbindung mit Erwachsenen zu erwarten wäre. Allerdings muss man sich auch eingestehen,
dass diese Art des Sprechens in einem gewissen Sinne ehrlicher ist, weil eine mögliche
Antipathie nicht unterdrückt wird, sondern offen zum Ausdruck gebracht wird.
Manche Jugendliche begrüßen sich auch mit Handzeichen oder einer sogenannten „Tape“.
Dies demonstriert das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Distanz zur „Außenwelt“, die mit
diesem „Insider“-Wissen nichts anfangen kann.
3.7. Wie verabschiedet ihr euch (mit welchen Worten)?
Zusammenfassend kann man sagen, dass beim Abschied die gleichen Aspekte wichtig sind
wie beim Grüßen. Auch hier geht es um das Zusammengehörigkeitsgefühl und um das
Wissen, wie die Gruppe funktioniert. Begrüßungen und Abschiedsformeln signalisieren
Zugänglichkeit. Wen man sich in der Klasse jeden Tag sieht fallen Begrüßungen und
Abschiede als Signale erhöhter Zugänglichkeit anders aus als nach Tagen oder wenigen
Wochen. Grüße und Abschiede sichern die Kontinuität der Beziehungen und die Jugendlichen
pendeln dazwischen, indem sie normale Leitformen benutzen („Hallo“) oder eben exotische
Sonderformen testen („Hau rein“).
Bei den Abschiedsworten fällt auf, dass es eigentlich einen überregionalen Abschiedsgruß
gibt, nämlich „Tschüss“ oder die Abwandlung „Tschö“. Sehr oft benutzt wird allerdings auch
das „Ciao“ in allen Variationen. Die Jugendlichen benutzen also auch hier mindestens so oft
die Fremdsprache wie die Muttersprache.
Auffällig ist wieder mal München, wo immerhin 5 Schüler das bayrische „Pfiadi“ angeben. Es
sind eher die älteren Schüler, die sich auf die regionalen Ausdrücke beziehen, wobei natürlich
gesagt werden muss, dass „Pfiadi“ kein Begriff aus der Jugendsprache ist. Es scheint, dass mit
dem zunehmenden Alter der Befragten auch der Hang zum Traditionnellen, also zum Dialekt,
wächst. Viele Teenager in dialektreicheren Gegenden greifen neben den jugendsprachlichen
Vokabeln auf das regionalsprachliche Inventar zurück. Durch den Dialekt ist man somit als
Gesprächspartner in der Lage, ohne weitere Kenntnisse über sein Gegenüber das Land oder
Bundesland seiner Herkunft zu erkennen. Über die regionale Herkunft hinaus betrachtet
zeichnet sich auch der Ausdruck der sozialen Herkunft oder Zugehörigkeit als Funktion der
22
Sprache ab. Er lässt erkennen, welcher Gesellschaftsschicht und ggf. welcher sozialen Gruppe
man angehört.
Auch beim Abschied tauchen Fremdsprachen auf: „Adieu“, „Au revoir“, „See you“. Die
Fremdsprachen weisen sehr deutlich darauf hin, dass sich die Jugendlichen abgrenzen wollen
von der Erwachsenenwelt. Die Erwachsenen reden untereinander natürlich nur Deutsch, wenn
sie keine Ausländer um sich haben. Die Jugendlichen benutzen manchmal aber sogar eine
Fremdsprache im Gespräch mit den Eltern (die diese oft nicht verstehen), um sich
abzugrenzen. Beim Abschied werden zum Teil auch Sprüche benutzt wie „Fall nicht in’n
Gulli!“ oder „Mach’s gut aber nicht zu oft!“
Ein weiterer Aspekt, der für diese Arbeit interessant ist, ist das „Eddi“ aus Bitburg, das mit
dem luxemburgischen „Äddi“ bis auf die Schreibweise identisch ist. Immerhin geben 10
Jugendliche aus beiden befragten Altersgruppen dieses „Eddi“ an, was zeigt, dass dieser
Ausdruck nicht nur von einigen Jugendlichen aufgeschnappt und benutzt wird, sondern dass
es sich hierbei um einen etablierten Ausdruck handelt.
3.8. Wenn du einen Brief /E-Mail schreibst, wie beginnst du ihn /sie?
Bei den Briefformulierungen wird deutlich, dass die Jugendlichen nur wenig oder gar keinen
Bezug mehr zu förmlichen Briefen haben. Einige geben zwar das „Sehr geehrte(r)“ an, aber
man merkt bei der Auswertung, dass die Schüler eigentlich nie solche Briefe schreiben. Viel
besser kennen sie sich mit dem Schreiben von E-Mails aus, die die meisten mit „Hallo“ oder
„Hey“ beginnen, was ja im Kontakt mit Freunden auch absolut legitim ist. Bedauernswert ist
es trotzdem, dass das förmliche Briefeschreiben verloren geht und viele Jugendliche nicht mal
mehr wissen, wo man in einem Brief das Datum hinschreibt und unter welcher Form.
Regionale oder altersbedingte Unterschiede sind hier keine festzustellen, was auch deutlich
macht, dass das Internet oder das E-Mail-Schreiben diese Unterschiede nicht mehr macht. Das
Netz bietet eine Möglichkeit, überregional und länderverbindend zu kommunizieren und die
Sprache wird dazu immer homogener, um Verständnisschwierigkeiten auszuschließen. Aus
diesem Grund hat sich für die Jugendlichen bereits wieder eine neue Form der Jugendsprache
aufgetan: Sie besteht größtenteils aus Abkürzungen und Symbolen in E-Mails und SMS.
Im Kapitel der elektronischen Medien wird dieser Aspekt noch einmal genauer beleuchtet.
23
3.9. Gibt es (bei Jungen bzw. bei Mädchen) spezielle Ausdrücke zur Bezeichnung
einer Freundin bzw. eines Freundes?
Die Antworten zur Bezeichnung eines Freundes bzw. einer Freundin bringen oftmals eine
Wertung mit sich. So kann eine Bezeichnung für den anderen entweder eine Beleidigung sein
oder derjenige weiß, dass er dem Sprecher wichtig ist und es sich um ein freundschaftliches
Verhältnis handelt. Diese unterschiedliche Bewertung macht deutlich, wie variabel die
Bedeutung solcher Bezeichnungen ist, wie die Bedeutung auch von einem Gruppenkonsens
gesteuert wird, den Außenstehende (auch jugendliche Außenstehende) nicht insgesamt
übernehmen. So schaffen sich möglicherweise Gruppen, wenn auch nur vorübergehend, eine
Kunstsprache, die willkürlich ist und möglicherweise bald wieder zerfällt.
Überregional steht „Kumpel“ (und die weibliche Komponente „Kumpeline“) an erster Stelle.
Das ist ein Begriff, der sich bereits seit mehreren Jahren etabliert hat und deshalb ist dieses
Ergebnis auch nicht wirklich überraschend.
An zweiter Stelle steht der „Homie“, was nun allerdings ein neuerer Begriff der
Jugendsprache ist, der aus der HipHop-Szene stammt („Homeboy“). Dieser Begriff kann
sowohl „Freund“ als auch „Feind“ bedeuten. Weitere Wörter aus dieser Szene sind: „Digga“,
„Bruda“, „Sis“.
In München fällt auf, dass die Jugendlichen ihre Freunde als „Spezl“ oder „Hasal“
bezeichnen, was noch einmal deutlich macht, dass hier der Dialekt sehr ausgeprägt ist.
Bitburg ist der einzige Ort, an dem nicht „Kumpel“, sondern „Kollege“ an erster Stelle steht.
Dies ist sehr interessant, da die luxemburger Jugendlichen „Kolleeg“ benutzen, um ihre
Freunde zu bezeichnen. Das Wort „Kollege“ wird in keiner anderen Region genannt, da es
normalerweise „Arbeits“kollegen bezeichnet und nicht Freunde im engeren Sinn. Hier wird
sehr deutlich, in welch enger Verbindung die luxemburgische Jugendsprache mit der
Jugendsprache aus dem äußersten Westen Deutschlands steht.
Hervorzuheben wäre auch, dass die Jugendlichen eine sehr große Bandbreite an
Möglichkeiten nutzen, um ihre „Freunde“ zu bezeichnen: Während die eine ganz harmlos von
ihrem „Bekannten“ redet, wettert die andere: „Mein Ex, der Arsch“. Die Jugendsprache ist
sehr emotionsgeladen und man erkennt an solchen Beispielen, dass den Jugendlichen oft noch
das Feingefühl fehlt, ihre Gefühle auf einem sprachlich angemessenen Niveau auszudrücken.
24
Wichtig ist in diesem Zusammenhang (wie überhaupt in der Jugendsprache), dass die
Sprecher sich auf einer Wellenlänge befinden, um die Situation und den Kontext einschätzen
zu können. Andernfalls würden sie sich wohl öfter total beleidigt fühlen und es könnten
überhaupt keine Freundschaften oder Partnerschaften zwischen Jugendlichen aufrecht
erhalten werden.
3.10. Gibt es spezielle jugendsprachliche Bezeichnungen für…
Bei der Bezeichnung des Direktors und der Lehrer fällt auf, dass die Schüler hier genauso
verfahren wie bei der Vergabe der Mitschüler-Namen: Teils werden (Nach)namen einfach
abgeändert („King Nordi“), teils fließen Äußerlichkeiten mit ein („Monobraue“), manchmal
erkennt man an den Namen der Autoritätspersonen aber auch, welche Meinung die
Jugendlichen von ihnen haben- und die kann auch mal sehr rigoros ausfallen, wie an einigen
Beispielen unschwer zu erkennen ist („Chef“, „Ossi-Tussi“, „Obermacker“).
Bei den Lehrern scheint es so zu sein, dass sich die Jugendlichen gerne auf Macken basieren.
Schüler warten im Unterricht nur darauf, dass man ihnen als Lehrer „Futter“ bietet, um lustige
Namen oder Geschichten zu erfinden. Manchmal scheinen sie auch eine gewisse
Interpretation mit einfließen zu lassen („Faule Säcke“, „Kampflesbe“, „aale Boop“). Die
lustige Bezeichnung der Lehrer erleichtert den Schülern vorübergehend den Schulalltag.
Auffällig ist bei dieser Frage, dass viele Schüler keine Angabe machen, möglicherweise aus
Angst, dass dem Schulleiter die Fragebögen doch irgendwann in die Hände gelangen und
dann ausfindig gemacht wird, von wem welche Ausdrücke stammen.
Auch der Spitzname des Hausmeisters funktioniert nach demselben Schema, wobei hier noch
deutlicher wird, dass viele Schüler diese Personen als Dienstboten ansehen und sie mit
Begriffen wie „Kackwischer“ degradieren.
Bei dem Klassensprecher fließen neben der normalen Namensgebung noch die
Kompetenzen
mit
ein,
über
die
ein
guter
Klassensprecher
verfügen
sollte
(„Organisationstalent“, „Klassenführer“). Da der Klassensprecher eher den Kontakt zu den
Lehrern pflegt, riskiert er natürlich, als „Streber“ oder „Schleimer“ abgetan zu werden. Er
muss allerdings auch die unangenehmen Aufgaben übernehmen, wenn es Probleme gibt oder
auch schon mal den Gang zum Direktor auf sich nehmen, um stellvertretend für seine Klasse
25
zu sprechen. Diese Aufgabe scheint vielen zu anstrengend zu sein, denn sie bezeichnen den
„délégué“ auch als „Pigeon“.
Bei der Frage nach einem guten oder gar dem besten Schüler ist es wohl kaum
verwunderlich, dass überregional an allen befragten Schulen der „Streber“ an erster Stelle
steht. Dieser Begriff hat sich in den letzten Jahren nicht geändert, auch wenn immer wieder
neue Wörter wie „Nerd“ (engl. für Streber, Langweiler) auftauchen. Es gibt allerdings auch
hier Wertungen , die zeigen, dass die guten Schüler nicht immer die beliebtesten in der Klasse
sind: „Schleimer“, „Besserwisser“, „Klugscheißer“, „Spast“.
Interessant ist die Bezeichnung „Loser“, da der beste Schüler mit Sicherheit nicht der
Verlierer ist. Es stellt sich nun natürlich die Frage, ob man es hier einfach nur mit einer
Wortspielerei und ironischen Bezeichnung zu tun hat oder ob vielleicht auch der Neidfaktor
eine Rolle spielt. Diese Frage kann allerdings nicht beantwortet werden, da man den Schüler
nicht kennt, der diese Angabe gemacht hat und man nicht weiß, in welchem Zusammenhang
die Aussage stattgefunden hat.
Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach dem schlechtesten Schüler. Neben allen
Bezeichnungen, die benutzt werden, um die nicht vorhandene Intelligenz der Mitschüler
auszudrücken („Idiot“, „Trottel“, „Pfeife“….), gibt es allerdings auch die ironischen
Bezeichnungen wie „Spezialist“, „Brain“ oder „coole Socke“. Auch hier müsste man ein
Gespräch in seinem Kontext verfolgen, um herauszufinden, ob es sich um tatsächliche
Bewunderung handelt, dass sich jemand traut, solch schlechten Leistungen zu vollbringen
oder ob es eher herablassend zu beurteilen wäre.
Bei der Frage nach den Schülern, die man nicht leiden kann, wird in den Angaben recht
deutlich, dass die Befragten nicht mit Beleidigungen und Schimpfwörtern sparen
(„Missgeburt“, „Hurensohn“, „Schlampe“). Auch die Position des Beleidigten wird erkennbar
(„Außenseiter“, „Opfer“). Andere „Beschimpfungen“ stammen aus dem Englischen und
erfahren eine Bedeutungsverschiebung: „Nerd“= Streber, „Noob“= ein Neuling bei OnlineSpielen, „Fudd“=derjenige, der in den Zeichentrickfilmen vergeblich versucht, Bugs Bunny
zu jagen, gilt aber auch als allgemeine Bezeichnung für jemanden, der eine Waffe bei sich
führt. Hört man sich an deutschen Schulen um, so wird schnell deutlich, dass die Jugendlichen
auch gerne die Eltern eines „Opfers“ beschimpfen („Deine Mutter“). Dies führt allerdings
sehr schnell zu Eskalationen, was bei den anderen Schimpfwörtern nicht unbedingt der Fall
26
sein muss. Es gibt also trotz aller „Freizügigkeit“ auch bei den Jugendlichen eine Schmerzund Toleranzgrenze, und wer sie überschreitet, riskiert Schläge. Dies ist nämlich nach den
Verbalattacken dann leider der nächste Schritt, den die meisten Jugendlichen einschlagen.
Bei der Frage nach guten oder der besten Note fielen die Antworten eher mager aus, es
kommt allerdings wieder eine Bedeutungsverschiebung vor, indem ein Schüler gute Noten als
„Assileistung“ bezeichnet.
Bei der besten Noten reichen die Ergebnisse von altbekannten Begriffen („Eins mit
Bienchen“) bis hin zu Bedeutungsverschiebungen („Assileistung“) und einer realen
Einschätzung der persönlichen Fähigkeiten („unnormal“). Schriesheim sticht wieder mit einer
Dialektäußerung hervor: „sauwa die Haar gschnitte“, was auf eine perfekte Leistung
hindeutet. Auffällig ist in Schriesheim auch, dass die „Schneckennudel“ die sieben Jahre
zwischen den zwei Befragungen unbeschadet überlebt hat. Dies macht deutlich, dass es
Insider-Begriffe an manchen Schulen gibt, die recht lange überleben können, sei es, weil
jüngere Geschwister sie übernehmen oder gar, weil diese Begriffe sich bei den Lehrern
eingeschlichen haben.
Insgesamt muss man sagen, dass bei dieser Frage viele Schüler keine Angabe gemacht haben.
Nun könnte man interpretieren, dass die guten oder sehr guten Noten so selten vorkommen,
dass sie nicht im Repertoire vorhanden sind oder es ist einfach keines der Themen, mit dem
sich die Jugendlichen so intensiv auseinandersetzen. Es ist ja tatsächlich so, dass die Themen,
die die Jugendlichen nicht interessieren oder mit denen sie nicht wirklich konfrontiert sind,
auch nicht in ihrem jugendsprachlichen Wortschatz auftauchen.
Beim Abitur dominiert landesweit die Abkürzung „Abi“, einige Schüler assoziieren
allerdings ihre Gefühle und geben „Erlösung“ oder „Freiheit“ an und drücken damit natürlich
ihre persönliche Meinung zum Abitur-Zeugnis aus. Auch hier gibt es nicht viel Variation. Es
handelt sich eben nicht unbedingt um ein Wort, das man vielseitig ummodellieren kann und es
ist etwas, das für viele Schüler noch in weiter Ferne liegt. Die Jugendlichen benutzen in ihrer
Sprache eher die Dinge oder Wörter, mit denen sie tagtäglich zu tun haben. Jugendliche
denken nicht gerne über das nach, was kommt, sie leben im Hier und Jetzt und auch nur diese
Themen sind wichtig für sie.
27
Ganz anders sieht es bei der Bezeichnung der Schule aus. Mit diesem Thema sind die
Jugendlichen jeden Tag konfrontiert. Manche nehmen es hin, weil man eben hingehen muss,
andere machen ihrem Ärger aber richtig Luft und finden viele Begriffe, die wieder auf einer
Bedeutungsverschiebung basieren („Gefängnis“), um ihre Meinung zu verkünden. Für sie ist
die Schule eine „Anstalt“, in der sie ihre Zeit verplempern, die sie eigentlich viel lieber ganz
anders nutzen würden. Sie fühlen sich eingesperrt und ihrer Freiheit beraubt. Alle, die dort
arbeiten, müssen einfach verrückt sein („Irrenanstalt“) und zu eng ist es dort auch
(„Legebatterienraum“). Die Leute, mit denen man dort konfrontiert wird, müssen nicht immer
angenehme Zeitgenossen sein („Putehausen“, „Assischoul“).
Ab den 1960er Jahren war der Begriff „Penne“ für die Schule sehr beliebt, was nichts mit
Schlafen, sondern mit dem Tintenfass-Gefäß zu tun hatte, das sich früher in jeder Schulbank
befand. Dieser Begriff hielt sich über lange Jahre, ist aber heute gänzlich verschwunden.
Bemerkenswert ist auch, dass die ländlichen Schulen (Schriesheim und Bitburg) wieder in
Dialekt verfallen. Bei den Bezeichnungen fällt weiterhin auf, dass sich die Schüler sehr stark
am Gebäude selbst orientieren, um einen kreativen Begriff für ihre Lehranstalt zu finden.
Was die Bezeichnung für die Eltern angeht, so stehen die „Alten“ überregional an erster
Stelle, auch wenn hier deutlich wird, dass sich die älteren Befragten schon sehr von dieser
Konnotation distanzieren und sie weit weniger oft benutzen als die Neuntklässler. Daran
erkennt man, dass sie doch schon eher auf dem Weg Richtung Erwachsenensprache sind.
Wenn man sich die Antworten anschaut, so sieht man, dass die negativen Lexeme
überwiegen. Dies liegt nicht daran, dass nur unerzogene Jugendliche befragt wurden, sondern
dass es sich nun mal um Teenager in der Pubertät handelt, die ihre Eltern in dieser
Lebensphase meist als ziemlich nervig und anstrengend empfinden. Normalerweise sprechen
sie ihre Eltern ja auch nicht mit diesen Worten an, sondern unterhalten sich nur in ihrer
Gruppe in dieser Art und Weise.
Ein altbekanntes Wort taucht allerdings auch auf, nämlich die „Erziehungsfraktion“.
Zusammenfassend bleibt hier zu sagen, dass der Wortschatz der Schüler auch ihre
Befindlichkeit widerspiegelt. Direktor und Lehrer werden eher als Gegner angesehen,
während der Hausmeister beispielsweise von oben herab behandelt wird. Die schulische Welt
wird den eigenen Interessen lexikalisch unterworfen. Man muss immer bedenken, dass die
28
Jugendlichen
ihre
Sprache
auch
nutzen,
um
Gefühle
wie
Unwillen,
Verdruss,
Gleichgültigkeit, aber auch Begeisterung auszudrücken.
3.11. Welche Fächer haben spezielle Bezeichnungen?
Landesweit werden für die gängigsten Fächer dieselben Abkürzungen benutzt. Dabei sind
auch keine Neuerungen festzustellen. Allerdings drücken Schüler durch Wortneuschöpfungen
ihre Antipathien für manche Fächer aus („Erdkacke“, „Erdkäs“). Die Schüler scheinen sich
bei den gängigen Fächern wenig Mühe zu machen, interessante Abkürzungen zu finden.
Vergleicht man die Fächerbezeichnungen mit der Namensgebung für die Schüler, so ist es
schon sehr auffällig, dass sie hier wenig Kreativität zeigen. Wahrscheinlich liegt es daran,
dass sie an den Fächern sowieso nicht viel ändern können, sie müssen die nun einmal so
hinnehmen und es wird überall das Gleiche gelehrt. Bei dem Schulgebäude ist es dann schon
anders, das kann man sich aussuchen und die schulinternen Regeln variieren. Darüber kann
man sich also auslassen. Die Bemerkungen, die gemacht wurden, beziehen sich nämlich
oftmals auch auf den Lehrer, der das Fach unterrichtet und nicht so auf das Fach selbst
(„Deutsch: Proletstund“, „Chemie= seelisches Foltern“, „Englisch= Surveillance“).
3.12. Welche Namen gebt ihr anderen Schülern?
Bei der Namensgebung erwähnen die Befragten bereits im Fragebogen, woher die
Bezeichnungen stammen. Viele sind auf persönliche Aktionen zurückzuführen, die jemand
mal gemacht hat, andere basieren auf Aussehen („Schneemann“, er rieselt, „Dünnarm“) oder
sind vom Charakter abhängig. Auch bei dieser Frage beweisen die Schüler wieder Kreativität,
indem sie mit Buchstabenverdrehern arbeiten („Senv“ anstatt „Sven“). Natürlich gibt es hier,
wie bei den Spitznamen auch, die üblichen Erscheinungen wie Abkürzungen oder das Nennen
beim Vor-oder Nachnamen. Insgesamt bleibt bei dieser Frage zu sagen, dass die Bezeichnung
für andere so funktioniert wie die Vergabe der Spitznamen. Es kommt auch hier zu
Beleidigungen und Wertungen, die oftmals dazu benutzt werden, um die Hierarchie in der
Klasse auszufechten und Gruppenzusammengehörigkeiten zu demonstrieren („Ollimäusilein“,
„Bro“). Ebenso werden dann natürlich auch die Außenseiter definiert, die nicht in die Gruppe
integriert werden („Stupido“, „Peif“, „Schwuchtel“)
29
3.13. Wie schätzt du deine eigene Sprache ein?
Diese Frage war eine der wichtigsten im ganzen Fragebogen, weil es natürlich interessant ist
zu erfahren, wie die Jugendlichen ihre eigene Sprache einschätzen. Die Antworten sind als
sehr befriedigend und teilweise durchaus intelligent einzuschätzen. Die Teenager geben
nämlich das an, was die Jugendsprachforschung immer vermutet hat, was aber den Lehrern
sehr oft Sorgen bereitet: Die Jugendlichen können ganz klar einen Unterschied ziehen, wann
die Jugendsprache angebracht ist und wann sie zur Hochsprache übergehen sollen. Viele
Befragten aus den verschiedenen Regionen geben an, dass sie über zwei Sprachen verfügen,
über die Jugendsprache für die Freunde und über die Hochsprache für die Erwachsenen oder
zumindest Respekt-oder Autoritätspersonen. Auffällig ist, dass die deutschen Jugendlichen
durchaus in der Lage sind, ihre Sprachgewohnheiten zu reflektieren. Auch die Ausdrücke, die
sie benutzen, um ihre Sprache zu beschreiben, zeugen von einem guten Sprachgefühl und
einer sicheren Ausdrucksweise-wenn die denn verlangt wird („höchst eloquent“, „verständlich
und akzeptabel“, „eloquent, gespickt mit einer guten Auswahl niedrigen Sprachniveaus“).
Dieser Aspekt ist sehr wichtig, weil doch immer wieder von einem „Sprachverfall“ bei den
Jugendlichen geredet wird, die nicht mehr fähig wären, sich in der Standardsprache
auszudrücken. Ich denke, ihre Antworten zeigen ganz deutlich, dass das Gegenteil der Fall ist.
Allerdings muss man an diesem Punkt auch anführen, dass die Reflexionen der
luxemburgischen Schüler deutlich geringer ausfallen. Ich möchte hier auf das Kapitel
„Luxemburg und die Jugendsprache“ verweisen, dort werde ich näher auf diese Problematik
eingehen.
Aufschlussreich ist auch die Begründung, warum die Befragten die Jugendsprache
verwenden: Sie ist „auf das Wesentliche“ beschränkt, sie ist „hilfreich“, um genau das
auszudrücken, was man fühlt und denkt und nebenher macht sie ganz einfach „Spaß“.
Ein weiterer Aspekt, der hier wiederum deutlich wird, ist, dass vor allem die Schüler aus
Schriesheim und Bitburg angeben, viel und gerne im Dialekt zu reden. Dies scheint ein
Phänomen zu sein, das sich tatsächlich eher auf die ländlichen Gegenden bezieht, da die
Schüler aus den Großstädten darauf gar nicht eingehen. Allerdings geben die Befragten aus
München auch bei dieser Frage wieder an, dass in ihrer Sprache oft „boarisch“ vorkommt.
Interessant fand ich, dass ein Schüler der 12. Klasse aus Schriesheim, der fast durchgehend im
30
Dialekt auf die Fragen geantwortet hat, seine eigene Sprache als „Hochdeutsch“ bezeichnet.
Die Jugendsprache ist wohl so, wie sie ein Schüler aus Schriesheim definiert: Diese Sprache
ist „nicht sehr schön, aber hilfreich/nützlich“.
3.14. Gibt es viele Ausdrücke, die z.B. deine Eltern nicht verstehen?
Bei dieser Frage gab es keine einheitlichen Antworten. Einige Schüler gaben an, dass ihre
Eltern gar keine Jugendsprache verstehen, die anderen verstehen berufsbedingt nahezu alles
(die Eltern sind Pädagogen) und wiederum andere verstehen einzelne Wörter aus diversen
Bereichen nicht (Englisch, Technik….). Interessant ist aber, dass manche Jugendlichen
angeben, mit ihren Eltern „normal“ zu reden, während sie in der Schule und mit ihren
Freunden ausschließlich Jugendsprache sprechen. Dies deutet darauf hin, dass die
Jugendlichen „ihre“ Sprache absichtlich von den Erwachsenen fernhalten, da sie sich ja
abgrenzen wollen. Bei manchen kann es allerdings auch eine Form der Erziehung oder des
Respekts sein, aber dies trifft wohl eher auf eine Minderheit zu.
Bei dieser Frage wurden folgende Kommentare dazugeschrieben: „Nein, da ich nicht so eine
bekloppte Jugendsprache spreche, aber ich verstehe etwas anderes unter „Schlampe“ als
meine Eltern.“ „Genug, Gott seis gedankt, sonst hätt ich schon Hausarrest bis ich 18 bin.“
„Nein, mein Vater hat selbst mit dieser Sprache zu tun (Nachhilfeschulenleiter), daher sind sie
in meiner Familie bekannt.“ „Ich kläre meine Mutter über wenige Wörter auf.“
3.15. Dein aktuelles Lieblingswort?
Bei der Befragung nach dem Lieblingswort fällt auf, dass es hier eigentlich keine
Homogenität gibt. Die Lieblingswörter werden aus allen Bereichen entlehnt, es geht
eigentlich nur darum, dass das Wort „cool“ ist und möglicherweise irritierend oder sogar
schockierend wirkt.
Auffällig ist, dass das Wort „geil“ genannt wurde, dies scheint eines „der“ Jugendwörter
überhaupt zu sein, das seine Bedeutung bereits mehrere Male verändert hat in den letzten
Jahren, aber immer wieder gerne von den Jugendlichen benutzt wird.
31
Wichtig ist hier auch, dass die Wörter nicht in ihrer ersten Bedeutung benutzt werden, es kann
durchaus sein, dass der beste Freund als „Arsch“ oder „Mongo“ bezeichnet wird26. Dies stiftet
Verwirrung bei Außenstehenden, was natürlich auch Sinn und Zweck der Sache ist.
Der Zusammensetzung des jugendsprachlichen Wortschatzes wird ein eigenes Kapitel
gewidmet.
3.16. Fragen zum Zuhause der SchülerInnen:
3.16.1. Beruf der Eltern:
Die Frage nach den Berufen wurde gestellt, um herauszufinden, ob die soziale Herkunft die
Jugendlichen in ihrer Sprache beeinflusst oder nicht. Es muss natürlich angemerkt werden,
dass in dieser Arbeit ausschließlich Jugendliche aus dem Gymnasium befragt wurden (für den
deutschen Teil), somit ist ja bereits eine gewisse Selektion getroffen. Interessant wäre es,
diese Ergebnisse mit den Ergebnissen aus einer Real- oder Hauptschule in Deutschland zu
vergleichen, aber dies hätte den Rahmen der Arbeit gesprengt.
Festzuhalten bleibt hier, dass die Jugendlichen, auch wenn sie aus einer Großstadt kommen,
einen sozial gefestigten Background haben und aus soliden familiären Verhältnissen
stammen. Dies ist natürlich ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, Jugendliche in ihrer
Welt und in ihrer Sprachentwicklung zu analysieren. Nichtsdestotrotz kann man an den
Ergebnissen feststellen, dass sie trotzdem durchweg Jugendsprache benutzen und dies auch
ganz unverblümt aufgeschrieben haben.
3.16.2. In welchem Land bist du geboren?
Die Diskussion, ob nun tatsächlich die meisten Schüler auf den Gymnasien in Deutschland
tatsächlich Deutsche ohne Migrationshintergrund sind oder nicht, gehört nicht hierher.
Auffällig ist dennoch, dass fast alle Befragten deutschstämmig sind. Für diese Arbeit ist dies
wichtig, weil man tatsächlich gar keine Ausdrücke aus dem Kanak-Bereich findet, wie sie
beispielsweise junge Türken gerne benutzen. Man muss also hier schon festhalten, dass das
Ergebnis der Befragung ein ganz anderes gewesen wäre, wenn man Jugendliche mit
Migrationshintergrund an Hauptschulen befragt hätte.
26
Vgl. Organon-Modell
32
3.16.3. Welche Sprache sprichst du zuhause?
Auch hier wird deutlich, dass es sich um reine „deutsche“ Jugendsprache handelt, die nicht
von Fremdsprachen geprägt ist, weil die Jugendlichen wohl weniger Kontakt zu Schülern mit
Migrationshintergrund haben.
3.16.4. Gibt es bei dir zuhause…..
Diese Frage wurde gestellt, um herauszufinden, aus welchem sozialen Bereich die Befragten
stammen (ähnlich der Frage nach den Berufen der Eltern). Auch hier wird wieder deutlich,
dass die Befragten keineswegs aus sozialen Randgruppen stammen, sondern im Gegenteil,
ihren materiellen Besitztümern zufolge, sogar aus recht gut situierten Familien kommen.
Auch sind die Möglichkeiten gegeben, Bildung zu erhalten (Bücher, Kunstobjekte, PC,
eigener Platz zum Lernen…), da viele Eltern wohl selber eine humanistische Schullaufbahn
abgeschlossen haben. Dies sind nun wiederum ganz andere Voraussetzungen, als wenn man
Jugendliche befragt, deren Eltern Arbeiter sind, die zuhause keinerlei Kontakt mit Büchern
haben und denen eventuell auch die Möglichkeiten fehlen, sich zu bilden.
4. Zusammensetzung des jugendsprachlichen Wortschatzes
Nachdem ja nun die Auswertung des Fragebogens vollzogen ist, muss man sich natürlich die
Frage stellen, wie sich der Wortschatz der Jugend zusammensetzt. Man stellt auf jeden Fall
sehr schnell fest, dass die Jugendsprache eine äußerst kreative Sprache ist, die von viel
Phantasie auf Seiten der Sprecher zeugt. Diese Sprache ist vielen Erwachsenen- und damit
auch Lehrern- fremd. Sie findet statt im Bereich des Informellen, in Nischen der jugendlichen
Subkultur, in Bankkritzeleien oder Pausengesprächen. Beginnen sich die jugendsprachlichen
Lexeme zu verbreiten, werden sie sehr schnell durch neue ersetzt. Die jugendliche
Sondersprache verschleißt sich sehr schnell. Steger (1964) definierte die Gruppensprachen
folgendermaßen:
„Gruppensprachen
entstehen
durch
kreative
Umordnung
von
Bezeichnungsfeldern, Kontrastierungen und Ironisierungen, die gegen standardsprachliche
Normen verstoßen. Die Gruppe entwickelt so eine sprachliche Zugehörigkeits-, Identitätsund Abgrenzungsmarkierung.“27 Jede Jugendgruppe benutzt ihre eigenen Marker auch dazu,
27
Steger, Hugo (1964): Gruppensprachen. In: Zeitschrift für Mundartforschung 31, S. 125-138
33
sich für Außenstehende als Gruppenangehörige zu identifizieren. Die Jugendlichen haben
keine Scheu davor, das eben Erfundene auch gleich anzuwenden.
Es gibt einerseits
•
Lautwörter, die ja bereits erläutert wurden
•
Wortzusammensetzungen: „affengeil“, „hammerhart“
•
Überbetonung: „bist du wAhnsinnig“ „dIE schon wieder“
•
Gliederungspartikel, die am Ende eines Gesprächs eingebracht werden und teils der
Kommentierung, teils der Gesprächsstrukturierung dienen: ej!, ne! In Kanak : „ich
schwör Alder!“. Man kann sie auch als Verstärkungs- oder Intensivierungspartikeln
bezeichnen, die eine Rückversicherung darstellen sollen: Mann ey..., voll... Der Zweck
hiervon ist, die Glaubwürdigkeit des eigenen Gesprächsbeitrags zu erhöhen.
Außerdem will man natürlich Aufmerksamkeit erregen. Auffällig ist in Gesprächen
der wiederholte Gebrauch von „Unsicherheitspartikeln“ wie „so“, „und so“, „oder so
(ähnlich)“, „eben“, „halt“, „na ja“. Sie erlauben dem Sprecher eine kurze
Reflexionsphase. Der Sprecher appelliert in diesem Zusammenhang an seinen
Gesprächspartner28, die entstandene Lücke selbst zu füllen. Typisch für den
jugendlichen Sprachgebrauch ist auch das Zitieren anhand von Zitatmarkern („Und er
so: …..“)
•
Kurzwortbildungen oder Verkürzungen: Reli, Franz, BK, Mathe, Abi, Direx.
•
Ableitungen: „Spicker“ von Spicken: als Bezeichnung für einen Spickzettel.
•
Wortbildungen mit Suffix (-i): Alki
•
Adjektivbildung mit –mäßig: spitzenmäßig
•
Bildung von Wortfamilien: nerven- Nerver- nervig
Oft stellt man auch fest, dass Wörter einfach der Standardsprache gemäß flektiert werden. So
lautet das Gegenteil von „cool“ „uncool“. Die Jugendlichen orientieren sich also an den
gängigen in der deutschen Grammatik vorhandenen Wortbildungsmustern, auch wenn sie
diese zum Teil mit neuen Bedeutungen belegen. So bekommen standardsprachliche Lexeme
wie „fett“ auf einmal die Bedeutung „in Ordnung“ oder „Bock“ heißt dann „Lust“. Andere
Lexeme werden ganz selbstverständlich in die weibliche oder männliche Form abgeändert:
Kumpel- Kumpeline, Schlampe- Schlamper. Der englische Begriff „to chill out“, was so viel
28
Vgl. Organon-Modell
34
heißt wie „sich entspannen“, wurde auf vielfältige Weise eingedeutscht: ich chille, du chillst,
gechillt, chillig, chilliger, am chilligsten, unchillig, ungechillt, chillogrillo – der Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt. So kommt es auch immer öfter vor, dass die grammatischen Regeln
dem täglichen Sprachgebrauch angepasst werden und beispielsweise die Präpositionen
„wegen“ und „während“ mit Dativrektion verwendet werden: „Ich bin unterwegs wegen dem
Praktikum“.
Wurde nun eine Grundstruktur „getestet“ und von den Jugendlichen als erfolgreich eingestuft,
werden nach diesem Muster immer neue Ausdrücke erfunden und gebildet. Die
Jugendsprache ist eine Sprache der Direktheit und Ungezwungenheit. Sprachliche
Neuschöpfungen, Bedeutungsverschiebungen und neue Wortkombinationen stellen eine
Möglichkeit dar, gesellschaftlich Altes neu erscheinen zu lassen. Im Allgemeinen kann man
sagen, dass die Jugendlichen recht häufig zu einer hyperbolischen Sprechweise tendieren.
Dies trifft vor allem dann zu, wenn Gefühlszustände beschrieben werden sollen, aber auch bei
Komplimenten, Zuneigungserklärungen, beim Sprechen über Musik- oder Drogenerlebnisse
und beim Reden über Beziehungen, Sexualität und Freundschaft. Manchmal ist das Ergebnis
dann ein Satz, der mit einem negativen Adjektiv zum Positiven hin gesteigert wird. So hörte
ich im Sommer im Bus den Satz: „Das Wasser in dem Baggersee in Kronau ist so abartig
sauber...“. Normalerweise assoziiert man mit „abartig“ alles, nur eben nicht etwas Sauberes.
Einen weiteren, sehr wichtigen Einfluss haben die Anglizismen auf den jugendsprachlichen
Wortschatz. Dieses Phänomen kommt wohl vor allem durch die Medien, sei es Kino, Radio
oder Songtexte aus dem Rock-, Pop-, oder Rapbereich. Wörter wie „checken“, „cool“,
„happy“ oder „heavy“ haben sich bereits fest in der Jugendsprache etabliert. Viele
Anglizismen stammen aber auch aus den Bereichen Unterhaltung, Mode, Freizeit oder Sport
(joggen, Styling, Look, Feeling, Seventies- Look, das burnt so richtig). Dies sind allerdings nur
einige Beispiele, es gibt unzählige solcher Anglizismen.. Diese Wortwahl wird jedoch nicht
nur von Jugendlichen verwendet. Es scheint, dass ein Trend dahin geht, dass Erwachsene
immer mehr solcher Wörter annehmen. So hört man bsw. Shoppen heute bei vielen
Menschen, auch im höheren Alter.
Musik wirkt sich bei den Jugendlichen „vereinigend“ aus: Alle kennen die Gruppen und
Songtexte, die momentan „in“ sind und fühlen sich dadurch verbunden. Ein weiterer
wichtiger Faktor der Musik ist der Aufruf zur Rebellion. Viele Musikgruppen fordern ihre
Hörer regelrecht auf, sich gegen die gesellschaftlichen Missstände zu wehren, sich von der
35
Masse abzuheben und zu revoltieren. Spontan fallen mir dazu Texte von den Toten Hosen,
aber auch englischsprachige wie die von Skandalrapper Eminem oder 50 Cent ein. Diese
Texte wirken sich aber auf keinen Fall nur negativ auf die Jugendlichen aus: Viele der
schwarzen Rapper protestieren zum Beispiel gegen die Ungerechtigkeiten in den Ghettos und
gegen Rassismus. Dies spornt gewisse jugendliche Gruppen an, zumindest über die
Problematik nachzudenken.
Im jugendlichen Wortschatz treten sehr häufig Ausdrücke aus der Fäkalsprache und aus dem
Sexualbereich auf (Scheiße, kotzen, Fuck, geil, Wichser...). Diese Ausdrücke werden von den
Jugendlichen oft zu Hause verpönt und vermieden und in der Schule oder im Freundeskreis
absichtlich benutzt. Hier gilt dann vor allem bei den jüngeren Jugendlichen: Je härter die
Ausdrücke, desto cooler und angesehener ist man.
5. Variable Bedeutung des jugendsprachlichen Wortschatzes
Es kommt schon mal vor, dass es zu Unstimmigkeiten unter den Jugendlichen selbst kommt,
was ihren Wortschatz betrifft. So finden Jungs es cool, ihre Freundin als „meine Alte“ zu
bezeichnen, die Mädchen hingegen finden dies eher abwertend. Henne gibt dazu auch das
Beispiel „meine Keule“ an, was Jungs damals als ganz normal betrachteten. Dieses Wort ist
im heutigen jugendsprachlichen Wortschatz allerdings verschwunden. Es scheint also
innerhalb der Jugendsprache selbst eine variable Bedeutung des Wortschatzes zu geben. Dies
trifft auf jeden Fall auf einige Lexeme zu. Nach der Befragung von Henne stand cool zum
Beispiel für: „mutig, steht über allem, nicht angreifbar“. Auf der anderen Seite kann es aber
auch heißen: „zeigt keine Gefühle, hat eine Maske auf“. Große Freude wird von den
Jugendlichen gerne mit durchdrehen oder ausflippen bezeichnet. Beide Verben bezeichnen in
der Standardsprache einen negativen Vorgang und auf keinen Fall einen Ausdruck der Freude.
In meiner Befragung antwortete ein Schüler der 12. Klasse auf die Frage nach der
schlechtesten Note glatt mit „Profileistung“. Die beste Note wird dann aber gleichzeitig als
„Assileistung“ bezeichnet. Ebenso war es bei der Frage nach dem schlechtesten Schüler:
Einerseits wird er als „Lusch“, „Versager“ oder „Peif“ bezeichnet, andererseits gilt er als
„Profi“ oder gar als „Spezialist“.
Bei der Frage nach dem Fluchen stand „Scheiße“ an erster Stelle. Viele Ausdrücke, wie
dieser, der aus dem Fäkalbereich stammt, drücken die Gefühlslage der Jugendlichen aus.
Augenstein sieht es so, dass die Jugendlichen sich eines „fachsprachlichen Inventars“
36
bedienen, das ihnen dabei hilft, ihre speziellen Aufgaben zu lösen.29 Die Erwachsenen
würden, wenn überhaupt, diese Ausdrücke in einem anderen Kontext benutzen. Sagt ein
Jugendlicher: „Ich fühl’ mich scheiße“, wissen seine Freunde genau, was in ihm vorgeht.
Viele Ausdrücke aus dem Fäkal- oder Sexualbereich haben heute eben ihre ursprüngliche
Bedeutung verloren. So hat geil in der heutigen Jugendsprache nichts mehr mit Sexualität zu
tun.
Unter verschiedenen Gruppen oder Cliquen kommt es vor, dass sich die Jugendlichen eine
eigene Sprache zulegen, die außer ihnen niemand versteht. Dann ist es natürlich ganz klar,
dass es zu Problemen zwischen den Jugendlichen und den Eltern kommt, wenn dieser
Wortschatz in Gegenwart der Eltern angewandt wird. Oft ist diese Sprache aber nur von
kurzer Dauer und setzt sich auch nicht durch. Es muss wohl noch hinzugefügt werden, dass
manche Ausdrücke verletzend sein können für diejenigen, die bezeichnet werden, wie
beispielsweise „die Alten“.
6. Das Jugendwort 2010
Der Langenscheidt-Verlag startet jedes Jahr eine Internet-Abstimmung, um das deutsche
Jugendwort des Jahres zu ermitteln30. Das Jugendwort 2010 ist „Niveaulimbo“. Damit wollen
die Jugendlichen ausdrücken, dass das Niveau sinkt (Limbo= Spiel, bei dem die Stange, unter
der man durchschlüpfen muss, immer tiefer gelegt wird). Dies zeigt, wie die Sprache der
Jugendlichen entsteht. In diesem Fall ist es eine Wortzusammensetzung, ein Kompositum aus
zwei Wörtern, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Bemerkenswert ist
allerdings die Kreativität, mit der die Jugendlichen zu Werke gehen, wenn es darum geht,
neue Wörter für „ihren“ Wortschatz zu finden und zu erfinden. Außerdem muss hier auch
einmal gesagt werden, dass anhand der jugendsprachlichen Begriffe durchaus deutlich wird,
dass die Jugendlichen sich sehr wohl Gedanken über ihre Umwelt machen und diese Wörter
natürlich entstehen, weil verschiedene Themen bei ihren Diskussionen im Vordergrund
stehen. So ist dieses „Niveaulimbo“ entstanden, weil sich viele Jugendliche darüber entrüstet
zeigen, dass das Niveau in TV-Shows (vor allem in den Nachmittags-Shows und den RealityFormaten) stetig sinkt.
29
30
Susanne Augenstein: Funktionen von Jugendsprache. Tübingen 1998. S. 17
http://www.jugendwort.de/ (15.4.2011)
37
Die Kreativität der Jugendlichen wird noch deutlicher, wenn man sich die anderen Wörter
anschaut, die es ins Finale zum „Jugendwort 2010“ geschafft haben:
•
Arschfax: wenn jemand sich bückt und das Etikett der (Unter)Hose sichtbar wird
•
egosurfen: seinen eigenen Namen in Suchmaschinen wie „Google“ eingeben
•
Speckbarbie: wenn ein junges Mädchen sich in zu enge Kleidung zwängt
•
n1, nice one: Daumen hoch, gut gemacht
Interessant sind auch die Jugendwörter aus den vergangenen Jahren:
2009: „hartzen“: arbeitslos sein, rumgammeln
2008: „Gammelfleischparty“: Ü30-Party
7. Luxemburg und die Jugendsprache
Bei den Ergebnissen der einzelnen Fragen wurde Luxemburg bisher absichtlich außen vor
gelassen. Der luxemburgischen Jugendsprache soll hier ein eigenes Kapitel gewidmet werden.
Neben den deutschen Schulen wurden nämlich auch zwei luxemburgische Schulen befragt.
Im LTML (Lycée technique Michel Lucius) wurde eine 9. Klasse (7 Mädchen, 8 Jungs im
Alter von 15 (4), 16 (8), 17 (2) und 18 (1) Jahren) und eine 11. Klasse (13 Mädchen, 8 Jungs
im Alter von 16 (10), 17 (9) und 18 (2) Jahren) befragt. Die zweite Schule war das LTETT
(Lycée technique Ettelbruck), wo ebenfalls eine 9. Klasse (4 Mädchen, 5 Jungs, 14 (2), 15 (6)
und 16 (1) Jahre alt) und eine 11. Klasse (10 Mädchen, 6 Jungs, 16 (4), 17 (5), 18 (3), 19 (3),
20 (1) Jahre alt) den Fragebogen ausgefüllt haben.
In Luxemburg existieren zwei Schultypen. Das eine ist das Gymnasium (Lycée classique), das
mit dem Abitur endet und den Schülern ermöglicht, ein Studium an einer Universität zu
beginnen. Der andere Schultyp ist das Lycée technique, das ebenfalls die Möglichkeit des
Abiturs bietet, das aber eher visiert, die Schüler auf eine Lehre vorzubereiten.
Nun könnte man Spekulationen darüber anstellen, woran es wohl liegen könnte, dass die
Schüler des Lycée technique viel ungenauer auf die Fragen antworteten als die Schüler der
deutschen Gymnasien und warum die Gymnasiasten eher weniger Jugendsprache anwenden
als die Realschüler. Es gibt für Luxemburg aber keine Untersuchungen, die sich mit der
Fragestellung beschäftigen, wo genau der soziale oder sprachliche Unterschied der
38
Gymnasiasten und der Realschüler in Luxemburg liegt. Festzuhalten bleibt nur, dass es diese
Untersuchung für Deutschland gibt31 und diese besagt, dass die Gymnasiasten eher der
Meinung sind, dass Jugendsprache als „ungebildet“ und „unreif“ gilt und dass sie sich davon
distanzieren wollen, vor allem, wenn sie bildungsorientiert und auf sozialen Aufstieg bedacht
sind. Ihrer Meinung nach verhindert dieser Sprachgebrauch den Eintritt ins Erwachsenenalter,
der sich für sie über die Berufsausübung vollzieht. Demzufolge möchten sie ihre Jugendphase
hinter sich lassen und orientieren sich bereits an der Erwachsenenwelt.
Luxemburg ist ein Land der Mehrsprachigkeit. In den Schulen wird sowohl auf
Luxemburgisch als auch auf Deutsch und Französisch unterrichtet. Dies macht sich natürlich
auch bei der Jugendsprache bemerkbar. Die Ergebnisse der beiden Schulen LTETT und
LTML haben gezeigt, dass das Benutzen, das „Erfinden“ und das Einsetzen der
Jugendsprache wohl genauso ablaufen wie in Deutschland. Auch bei uns benutzen die Schüler
die Jugendsprache, um sich sowohl ab- als auch einzugrenzen und ihre Identität zu finden.
Einen wesentlichen Unterschied stellen allerdings die Fremdsprachen dar, die in Luxemburg
in die Jugendsprache mit einfließen: Während die deutsche Jugendsprache vor allem von
Anglizismen geprägt ist (aus dem Elektronikbereich, der Musik, aus Filmen usw.), findet man
in der luxemburgischen Jugendsprache Fremdwörter aus dem Deutschen, dem Französischen,
dem Englischen und dem Portugiesischen. Sehr deutlich wurde das bei der Frage nach dem
Fluchen. Schüler einer Klasse fluchen sowohl auf Luxemburgisch („Schäiss“), auf
Französisch („Merde“), auf Englisch („Shit“) und auf Portugiesisch („fodes“), was schon sehr
beeindruckend ist, da die Jugendsprache ja doch eine große Verbindung zwischen den
Jugendlichen darstellt. Ein weiteres Merkmal der luxemburgischen Jugendsprache ist das
„Jéinisch“32. Seit dem 14. Jahrhundert ist es das Kommunikationsmittel der Unsesshaften,
Diebe, Landsknechte, Dirnen, Bettler, Landstreicher und Wandermusikanten. Linguistisch
wird es dem deutschen Rotwelsch zugeordnet. Es ist eine Ableitung des Deutschen, in das
allerdings viele andere Sprachen mit einfließen. In Luxemburg wurde Jenisch vor allem in
Weimerskirch („Lakerschmus“), in Esch-Alzette und in weiteren Teilen von LuxemburgStadt gesprochen. Mit dem Verschwinden der Hausiererberufe und den nach und nach sich
verbessernden Lebensumständen ist das Jenische aus Luxemburg verschwunden. Geblieben
sind einige Wörter, die nun vermehrt in der luxemburgischen Jugendsprache auftauchen wie
„Moss“ (Frau), „Schécks“ (Mädchen), „Knëff“ (Kerl), „Klont“ (Prostituierte).
31
32
Stephanie Pauli: Ey Alter, du bist voll der Wort-Checker! Hamburg 2010. S. 44.
http://lb.wikipedia.org/wiki/Jéinesch (15. 7. 2011)
39
Diese Erhebung zeigt damit deutlich, dass sich Luxemburg, was die Mehrsprachigkeit betrifft,
in einer Ausnahmesituation befindet. Vergleicht man die Fragebögen der luxemburgischen
Schulen mit den deutschen, so stellt man fest, dass die deutschen Jugendlichen zwar einige
Fremdwörter (vor allem beim Fluchen) benutzen, ansonsten aber eher in einigen Regionen in
Dialekt verfallen. Nun muss man aber bedenken, dass die luxemburgischen Jugendlichen zum
großen Teil ja nicht nur einzelne jugendsprachliche Fremdwörter beherrschen, sondern dass
sie dieser Sprachen auch mächtig sind.
Man muss allerdings auch berücksichtigen, dass die Medien, die die deutschen Jugendlichen
beeinflussen, zum großen Teil auch auf die Luxemburger wirken (Kino, deutsches Fernsehen,
deutsche Werbung, Facebook….). In diesem Zusammenhang gibt es eigentlich keine
Unterschiede zwischen den Luxemburgern und den Deutschen. Beide drücken ähnliche
Gefühle in „ihrer“ Sprache aus. So findet man als Bezeichnung für die Schule sowohl das
„Gefängnis“ in Deutschland als auch das „Prison“ in Luxemburg, was die gleichen Gefühle
bezeichnet, nämlich das „Absitzen“ und „Eingesperrt-Sein“ bevor man wieder in die Freiheit
entlassen wird.
Schwierig ist in diesem Kapitel wohl der Vergleich zwischen dem deutschen Gymnasium und
dem luxemburgischen „Lycée Technique“. Es ist nun einmal oft so, dass sich die
Gymnasiasten viel gepflegter ausdrücken und auch insgesamt einen anderen Background
haben. Dies soll keine Verallgemeinerung sein, es gibt immer Ausnahmen, aber würde man in
Deutschland einen Vergleich zwischen Gymnasium und Haupt- oder Realschule ziehen, so
würde sich diese Aussage wohl doch bestätigen. Somit ist also nicht nur die soziale Herkunft
ausschlaggebend, sondern vielmehr nimmt die Bildung einen großen Einfluss. Die
Kulturvarietät
spielt
in
diesem
Zusammenhang
eine
weitere
wichtige
Rolle.
Migrantenjugendliche machen in Haupt-und Realschulen (und in Luxemburg im Lycée
technique) einen beträchtlichen Teil der Schülergemeinde aus. Deshalb kommen neben der
Verwendung von Jugendwörtern auch oftmals Sprachprobleme hinzu, sofern Luxemburgisch
nicht als Muttersprache gelernt wurde. So entstehen dann diese Mischformen, Bricolagen
genannt, bei denen Schüler immer wieder in eine andere Sprache abdriften. Sehr gut
erkennbar wird dies in einem Streitgespräch: Spätestens beim Fluchen verfallen die meisten
Jugendlichen dann in ihre Muttersprache. Dies erklärt das breitgefächerte Angebot an
internationalen Fluchausdrücken im Fragebogen aus Luxemburg.
Es scheint so zu sein, dass die luxemburgischen Technique-Schüler direkter und manchmal
auch grober in ihren Aussagen sind, gleichzeitig aber auch weniger wortgewandt. Dies zeigt
40
sich vor allem bei der Frage nach der Reflexion über ihre Sprache, wo die luxemburger
Schüler „gudd“, „Cool“, „perfekt“ angeben, während man in Deutschland auf Angaben wie
„Ich spreche eine angemessene zivilisierte Sprache“ bis hin zu „annehmbar, jedoch im Falle
eines Ärgernisses kann es passieren, dass meine Wortwahl in impertinentes Gebrabbel
umschlägt“ stößt. Dies zeigt, dass die Selbstreflexion über das eigene Sprachverhalten den
Deutschen viel geläufiger scheint als den Luxemburgern, außerdem scheinen die deutschen
Jugendlichen über mehr Möglichkeiten zu verfügen, ihre Ideen und das, was sie mitteilen
wollen, auch auszusagen. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob dies an der Mehrsprachigkeit
in Luxemburg liegen kann. Als Lehrer trifft man oft auf das Problem, dass ein Schüler zwar
mehrere Sprachen oberflächlich beherrscht, es ihm aber schwer fällt, sich über ein Thema sehr
ausführlich und tiefgründig in einer Sprache auszudrücken. Dies würde auch erklären, warum
die Antworten der luxemburgischen Jugendlichen doch sehr kurz ausfallen.
Diese „Sprachknappheit“ zeigt sich auch bei den Abkürzungen der Schulfächer: Insgesamt
machten 55 Schüler auf allen befragten luxemburgischen Klassen keine Angabe, während die
Deutschen für zumindest alle Hauptfächer Abkürzungen benutzen.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass die Jugendlichen auch mit dem Thema in Verbindung
stehen müssen, damit es jugendsprachliche Bezeichnungen gibt: Die Luxemburger aus dem
Lycée Technique, für die das Abitur ja nicht unbedingt als Abschluss ihrer Schullaufbahn in
Frage kommt, weil viele von ihnen eine Lehre oder Ausbildung beginnen, machen bei der
Frage nach dem Abitur 56 Mal keine Angabe. Dies ist wohl dadurch zu erklären, dass das
Abitur in ihrem Leben nicht unbedingt denselben Stellenwert einnimmt wie für die
Gymnasiasten.
8. Medien
Die Medien bedienen sich der Jugendsprache, um die Jugendlichen besser zu erreichen und
ihnen ein neues Produkt zu verkaufen. Die Sprüche der Werbung reichen von dem etwas
veralteten Milka-Spruch „is’ cool man“ bis zu dem angesagten Saturn-Slogan „Geiz ist geil!“.
Die Jugendlichen übernehmen hingegen aber auch sehr gerne Phraseologismen aus den
Medien wie etwa „dann klappt’s auch mit dem Nachbarn“ oder „Ich liebe es“ von
McDonalds. Oft werden aber auch die Sprüche von angesagten Kinofilmen benutzt wie etwa:
„Welcome back Mister Anderson!“ aus dem Film „Matrix“. Weitere Einflüsse kommen aus
dem Radio, aus Comics (Homer Simpson: “nEIn!“), aus Illustrierten und Zeitschriften (vor
41
allem Bravo, Bravo Girl und Mädchen) und manchmal auch aus Büchern. Es wurde bereits
auf die Wichtigkeit der Anglizismen eingegangen. Es bleibt zu sagen, dass besonders in der
Werbung laufend Anglizismen eingesetzt werden (Lufthansa: There’s no better way to fly;
Nokia- connecting people).
Ob nun aber die Jugendsprache die Medien beeinflusst oder aber die Medien die
Jugendsprache, das bleibt weiterhin ungewiss. Fest steht auf jeden Fall, und das macht die
Befragung auch deutlich, dass es einen engen Zusammenhang zwischen beiden gibt.
Die Jugend pflegt eigene Formen des Umgangs, der Mode, der Musik und der Sprache, die sie
sich auch selbst zusammenwürfelt. Die Jugendlichen entscheiden selbst, ob sie Sprüche aus
den Medien einfach übernehmen oder ob sie sie abwandeln.
8.1. Elektronische Medien
Nun ist es aber schon lange nicht mehr das Fernsehen oder das Kino, das die Jugendlichen am
meisten beeinflusst. Die Jugendkultur hat sich in den letzten Jahren, durch die elektronischen
Medien, sehr ins Innere des Hauses verlagert, wo sich Jugendliche treffen, um PC-Spiele zu
spielen oder sich mit Videospielen die Zeit zu vertreiben. Hierzu werden oft mehrere PCs
benutzt, um die sogenannten LAN-Partys zu veranstalten, bei denen einer gegen den anderen
spielt. Die Computersprache, die vor allem aus Anglizismen besteht, hat sich im Laufe der
Zeit mit der Jugendsprache vermischt. Es ist ja nur eine logische Konsequenz, dass sich eine
Sprache, die sich weiterentwickelt, mit den Bereichen identifiziert, mit denen der Benutzer
der Sprache am meisten Kontakt hat. Und es ist hinlänglich bekannt, dass die Jugendlichen
heute enorm viel Zeit mit elektronischen Medien verbringen.
Dies wirkt sich nicht nur auf die gesprochene, sondern vor allem auch auf die geschriebene
Jugendsprache aus. Viele Schüler kommunizieren per SMS oder MSN mit ihren Freunden.
Aus Zeit- oder Kostengründen hat sich diese Sprache im Laufe der letzten Jahre enorm
verkürzt. Jugendliche kennen mittlerweile eine enorme Anzahl von Abkürzungen
(Akronyme), die sie in der Kommunikation beim Chatten benutzen. Im Folgenden werden
einige aufgeführt33:
33
•
HDL= hab dich lieb
•
hdgbdl = hab Dich ganz besonders doll lieb (Steigerung)
http://www.chatslang.de/
42
•
L8R = später (von: later)
Man erkennt hier, dass es sich um reine Abkürzungen handelt, die sogar mit Hilfe von Zahlen
gebildet werden. Außenstehende wie Eltern oder Lehrer verlieren hier sehr schnell den
Überblick, es sei denn, sie kommunizieren selber per Chat.
Das Problem, was sich nun hier allerdings auftut, ist, dass die Schüler sich diese Art des
Schreibens zum Teil so stark angeeignet haben, dass sie es sogar in Klassenarbeiten benutzen,
was natürlich die Note im Bereich „Rechtschreibung“ negativ beeinflusst. Immer wieder liest
man als Lehrer „aba“ oder „imma“ anstatt „aber“ oder „immer“.
9. Jugendsprache und die Identitätsfrage
Alle Jugendlichen suchen ab einem gewissen Alter die Abgrenzung, nicht nur zu den Eltern,
sondern allgemein zu den Erwachsenen. So führen Vater-Sohn-Diskussionen genauso zu
Konflikten wie Aufruhr, Provokation, Antibürgerlichkeit, Zerstörung der bestehenden
Ordnung, Nihilismus und Grenzerfahrungen.34 Die Familie und die Erwachsenen verlieren ab
einem gewissen Moment immer mehr den Kontakt zum Jugendlichen. Diese Missachtung der
Autorität führt unweigerlich zu Konflikten und Missverständnissen.
Jugendliche sind auf der Suche nach dem Ich, nach einem festen Platz oder besser gesagt nach
„ihrem“ Platz in der Gesellschaft oder zumindest nach einem richtungsweisenden Weg. Diese
Suche ist verbunden mit einer enormen Unsicherheit, der sich die Teenager stellen müssen.
Um diese Unsicherheit zu übergehen, ist es oft so, dass ein Einzelner sich emotional mit
anderen gleichsetzt und deren Werte und Motive in das eigene Ich übernimmt. Das
Gruppengefühl vermittelt dem einzelnen Jugendlichen nämlich sofort ein positives
Stimmungserlebnis. Manchmal versteckt sich dann sogar eine ganze Gruppe hinter einer
Maske, einer Fassade, um ihre Schwächen nicht preisgeben zu müssen und über ihr
schwankendes Dasein hinwegzutäuschen. In solchen Situationen hat die Sprache oft auch
Ventilfunktion und dient dem Spannungsabbau.
Die „Jugendsprache“ stellt einen Oberbegriff dar, unter den viele Teilsprachen fallen. Diese
können sich unterscheiden durch Aussehen wie Kleidung und Frisur (Sprache der Punks
beispielsweise) oder durch den Musikgeschmack (Sprache der (Hard)- Rocker). Eine
Teilsprache, wie etwa Kanak, kann natürlich auch durch die Nationalität entstehen. Manchmal
tauchen sie aber auch in ganz anderen Bereichen auf, wie zum Beispiel bei den
34
Heidrun Kämper. Jugendsprache um 1900 und die schöne Literatur. in: Der Deutsch Unterricht 1/2001. S. 47
43
Weltverbesserern, Ökos oder anderen politisch Motivierten. Mit all diesen (oder auch noch
anderen) Bereichen identifizieren sich die Jugendlichen und entwickeln sich dadurch weiter,
dass sie sich einer dieser Gruppen (zum Teil) anschließen. Der Sprechende schließt sich also
der Sprechweise seiner Kommunikationspartner an und bekommt dadurch soziale
Anerkennung. So kommt es nicht selten vor, dass deutsche Jugendliche Kanak reden, was ja
eigentlich von den türkischen Jugendlichen kommt.
Henne35 macht eine Einteilung, nach der Jugendsprache aus funktioneller, struktureller und
pragmatischer Hinsicht betrachtet werden kann. Aus der funktionellen Hinsicht ist eine
Sprachprofilierung festzustellen. Sie beinhaltet die Abgrenzung und die Identifikation der
Jugendlichen. Die strukturelle Seite beschäftigt sich mit den Sprüchen, der Syntax, den
Redensarten, der Wortbildung, dem Wortschatz und der Graphie.
Für einen Jugendlichen ist nicht nur die Sprache wichtig für sein Zugehörigkeitsgefühl zu
einer „Peer“, sondern eben auch sein Aussehen. Als Erwachsener wundert man sich eventuell
manchmal darüber, warum alle Jugendlichen irgendwie gleich aussehen. Aber das „gleich
aussehen“ bedeutet eben auch „dazugehören“ und akzeptiert werden. Und diese Sicherheit
braucht ein Jugendlicher, um dann nach und nach seine eigene Identität zu formen, die sich
dann auch irgendwann von den anderen abgrenzt und diesen „Selbstfindungsprozess“
letztendlich abschließt.
Der Jugendliche muss sich seiner Situation und Position in der Welt bewusst werden. Man hat
unendlich viele Möglichkeiten und es muss eine Entscheidung gefällt werden, zu welcher
„Sparte“ der Gesellschaft man gehören will, welchen Glauben man annimmt, für welchen
Beruf man sich entscheidet und welche politische Partei man wählen will. Um dies
herauszufinden, testen Heranwachsende diverse Möglichkeiten aus. Dabei kann es wichtig
sein, sich anzupassen, ab einem gewissen Moment wird es aber ebenso wichtig sich
abzugrenzen und ein eigenständiges Individuum zu werden. Das Anpassen, das im frühen
Jugendalter vorrangig ist, ist natürlich einfacher als die Abgrenzung. Dieses Anpassungsritual
findet vor allem über den Kleidungs- und Musikgeschmack statt, aber eben auch über die
Sprache. Ab einem gewissen Alter finden viele Jugendliche dieses Anpassen dann aber
langweilig und beginnen, ihre eigene Identität zu entwickeln, nach ihren eigenen
35
Helmut Henne : Jugend und ihre Sprache. 1986
44
Vorstellungen. Dies wäre dann auch der Moment, in dem sie sich von der „breiten“
Jugendsprache absetzen und sich neu orientieren.
10. Gründe für die Jugendsprache
Fakt ist, dass alle Jugendlichen in irgendeiner Art und Weise die Jugendsprache verwenden.
Deshalb muss man sich auch die Frage stellen, warum sie dies tun und was sie damit
ausdrücken wollen. Einige Gründe wären:
•
36
Protestaspekt: Die Jugend sucht eine „Kontrasprache“ zur Standardsprache der
Erwachsenen. Damit wollen die Jugendlichen sich abgrenzen und teilweise auch eine
gewisse
Protesthaltung
demonstrieren.
Allerdings
muss
man
in
diesem
Zusammenhang bedenken, dass die Jugendlichen die Jugendsprache oft und vor allem
ja unter sich benutzen. Dies offenbart, dass viele Jugendliche ihre Sprache nicht
unbedingt als Protest gegen die Sprache und die Welt der Erwachsenen zu verstehen
ist. Es sollen vor allem andere Sprechergruppen ausgeschlossen werden.
•
Abgrenzungsaspekt: Die Erwachsenen sollen daher auch nicht versuchen, sich den
Wortschatz der Jugendlichen anzueignen, dies würde nicht authentisch wirken. Die
Jugendlichen würden es als Eindringen in ihre Intimsphäre verstehen, in der sie
altersmäßig unter sich bleiben wollen. Die Sprache wird zu einem Symbol der Gruppe,
Außenstehende verstehen die „Insider-Sprüche“ nicht. Dadurch findet eine
„Abgrenzung nach außen“ und eine „Identifikation nach innen“ statt37.
•
Originalität ausdrücken: Die Sprache passt zu den jeweiligen Personen und zu ihrer
Einstellung. In den Fragebögen merkt man, dass viele Jugendliche sich profilieren
wollen und als witzig oder komisch erscheinen wollen.
•
Die Jugendsprache drückt den Wunsch aus, innerhalb der Gruppe etwas Eigenes,
Neues zu schaffen.
•
Emotionaler Aspekt: Die Jugendlichen können durch ihre Sprache Aggressionen
abbauen und fühlen sich in der Lage, ihre Gefühle den Freunden mitzuteilen.
36
Die folgende Einteilung geht nach: Herrmann Ehmann: Voll konkret. Das neueste Lexikon der Jugendsprache.
Verlag C.H. Beck, 2001
37
Helmut Henne: Jugend und ihre Sprache. 1986. S. 208
45
•
Kommunikativer Aspekt: Die Jugendsprache ist konkreter und abwechslungsreicher
als die Standardsprache, außerdem ist sie ökonomischer und bequemer. Sie drückt
Gefühle und Stimmungen besser aus und ist flexibler.
Nun muss man sich aber auch hier noch einmal der Tatsache bewusst werden, dass der
Begriff „Jugendsprache“ eine Art Zusammenfassung sämtlicher jugendlicher Sprechweisen
ist. Genauso vielfältig wie die Jugendsprachen sind also auch die Gründe, warum Jugendliche
in „ihrer“ Sprache reden. Deshalb darf die vorangegangene Auflistung auch nicht als
vollständig und allgemein gültig verstanden werden. Es gibt mit Sicherheit noch andere
Gründe, warum Heranwachsende nicht in der Sprache der Erwachsenen reden.
10.1. Grenzen setzen?
Es stellt sich nun natürlich die Frage, wie Erwachsene, vor allem Eltern und Lehrer mit den
Jugendlichen und ihrer Sprache umgehen sollen. Wäre es ratsam, selbst Worte wie „cool“ in
das Vokabular aufzunehmen? Wohl eher nicht, denn dies würde die Jugendlichen nur zu
neuen Wortbildungen drängen, um den Erwachsenen wieder sprachlich „einen Schritt voraus“
zu sein. Außerdem werden die Imitationsversuche seitens der Erwachsenen von den
Jugendlichen nur im Kontext des Blödelns und Witzelns akzeptiert. Benutzen die
Erwachsenen trotzdem die Jugendsprache im Gespräch mit Heranwachsenden, so stellt man
häufig fest, dass die Jugendlichen dann in die Standardsprache wechseln, um trotzdem eine
Abgrenzung zu symbolisieren. Außerdem wirkt das Sprechen der Jugendsprache bei
Erwachsenen eher lächerlich. Leider gibt es im „Forever young“-Zeitalter viele Erwachsene,
die davon ausgehen, dass sie jünger wirken, wenn sie die Sprache ihrer Teenager-Kinder
sprechen.
Es geht eher um die Entscheidung, inwieweit Eltern ihrem Nachwuchs erlauben sollten,
bestimmte Ausdrücke im Familienkreis zu verwenden. Dabei gilt: Die Sprache sollte nicht nur
allgemein verständlich sein, sondern darf auch andere Menschen nicht kränken oder
herabsetzen. Eltern sollten klare Grenzen setzen. Schließlich will keine Mutter am
Mittagstisch mit dem Satz konfrontiert werden: „Hey Alte, schmeiß mal die Kartoffeln
46
rüber“. Familienberater Jan-Uwe Rogge38 rät davon ab eine Liste mit verbotenen Wörtern
anzulegen, da es häufig auf den Kontext des Gesagten ankommt. Jede Familie sollte demnach
ihre eigenen Sprechgewohnheiten überprüfen und eigene Grenzen finden. Hierbei dient der
Sprachgebrauch der Eltern als großes Vorbild. Nur wenn Eltern selbst keine Begriffe
benutzen, die andere Menschen herabsetzen, könne sie dies beim Nachwuchs fordern.
Auswirkungen der Jugendsprache auf das korrekte Deutsch sind umstritten. Rohe
Ausdrucksweise, Verstümmelung der Satzstruktur, sowie grobe "Verbrechen" an der
Grammatik lassen den Sprachliebhaber mit Sicherheit tausend Tode sterben. Doch
erwiesenermaßen handelt es sich bei der Jugendsprache in den meisten Fällen lediglich um
eine vorübergehende Erscheinung. Für den Erfolg im Beruf und im späteren Leben ist eine
gepflegte Kommunikationsfähigkeit unabdingbar. Diese Tatsache vermag den jugendlichen
"Sprachbanausen" wahrscheinlich schon bald zu läutern. Außerdem sinkt mit zunehmender
Reife das Verlangen, solch bizarre Formulierungen zu verwenden.
Des Weiteren ist es so, dass der Sprecher je nach Situation aus seinem Sprachregister
auswählt. Im Einkaufsladen wird der Jugendliche kein Jugendwort für eine Sache verwenden,
nach welcher er den Verkäufer fragen muss, weil er es nicht findet. Der Jugendliche möchte
verstanden werden und ist sich dessen bewusst, dass sein Gegenüber, sofern es nicht der
gleichen Generation angehört, die Frage nicht verstehen würde. Hier wäre die Jugendsprache
bzw. die Verwendung eines Jugendwortes nicht angebracht, sodass die Kommunikation wohl
automatisch eher über die Standardsprache geführt wird.
10.2. Jugendsprache und Schule
Die Schule stellt das perfekte Medium dar, um der Verbreitung der Jugendsprache eine
Chance zu bieten. Hört ein Jugendlicher ein neues Wort, so benutzt er es auch im Gespräch
mit seinen Freunden. So verbreiten sich die Wörter sehr rasch. Durch solch neue Wörter
entsteht dann auch in der Gruppe eine Art der Spaltung: Die einen finden das neue Wort „total
cool“, andere distanzieren sich und finden es einfach nur „scheiße“. So können in einer
Klassengemeinschaft diverse Gruppen entstehen. Viele Jugendliche auf einem Haufen können
niemals eine homogene Gruppe bilden, was die Sprache angeht.
38
http://www.focus.de/schule/familie/ratgeber/erziehung-der-jugendsprache-grenzen-setzen_aid_345937.html
(21.12.2010)
47
Im Unterricht werden die Jugendlichen immer wieder dazu angehalten, in ordentlichem
Deutsch,
also
Hochdeutsch
zu
kommunizieren.
Die
Jugendsprache
wird
in
Unterrichtsgesprächen kaum oder eben gar nicht geduldet. Nun könnte es aber vielleicht ganz
interessant sein, diesen Bereich der Sprachforschung in den Unterricht einzubauen. Dazu
müssen die Schüler allerdings sehr stark ins Unterrichtsgeschehen eingebunden werden, denn
niemand ist wohl besser in der Lage, den Unterrichtsgegenstand zu bestimmen als eben die
Jugendlichen selbst. Es wäre sinnvoll, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, den
Abgrenzungseffekt ihrer jugendlichen Sondersprache im Unterricht voll auszuleben und durch
die daraus entstehenden Extrembeispiele kritische Distanz zu dem eigenen Verhalten zu
gewinnen. Dies könnte man beispielsweise sehr gut in einer Erörterung machen, da man die
Schüler dort dazu bringt, die Vor-und Nachteile der Jugendsprache zu überdenken und eine
kritische Selbstreflexion über die eigene Sprache starten kann.
Man könnte als Lehrer sowohl im Deutsch- als auch im Fremdsprachenunterricht die Schüler
dazu auffordern, „Übersetzungen“ in die Standard- oder in die Jugendsprache zu machen. So
erkennen die Jugendlichen den Unterschied und lernen quasi parallel beide Sprachen. Des
Weiteren könnte man dann die Jugendlichen darauf aufmerksam machen, wie sich ihre
Sprache zusammensetzt, aus welche Teilbereichen sie schöpft, man könnte auf das Jenische
eingehen in Luxemburg, da zwar viele diese Wörter benutzen, aber bestimmt nicht wissen, wo
sie ihren Ursprung haben. In einem letzten Schritt könnte man dann sogar auf die Syntax
eingehen, da die Jugendsprache ja eine vereinfachte Syntax benutzt. So könnte man den
Schülern deutlich machen, wie man im Deutschen einen korrekten Satzbau benutzt und wie es
in der Jugendsprache klingt. Durch das Veranschaulichen dieser Differenzen lernen die
Schüler, wie deutsche Grammatik funktioniert und durch die Beispiele aus der Jugendsprache
wird das Wissen möglicherweise besser gefestigt.
Eine weitere Möglichkeit wäre, schwierige Texte oder Gedichte in der Jugendsprache zu
bearbeiten, um das Nicht-Verstehen schwieriger Wörter auszuschließen. Außerdem finden
dann die Schüler selbst „langweilige“ literarische Texte auf einmal richtig toll. Dass dieses
Konzept aufgeht, zeigen die Neuauflagen diverser Märchen und sogar der Bibel in
Jugendsprache. Wichtig ist dann aber im Schulunterricht, den Text nach einem ersten
Durchgang in Jugendsprache später auch in der Hochsprache zu bearbeiten, damit die Schüler
trotzdem lernen, mit einem Primärtext umzugehen.
Im Kapitel der elektronischen Medien wurde ja bereits gesagt, dass die Jugendlichen
manchmal dazu tendieren, die Chat-Sprache in ihren Aufgaben /Klassenarbeiten zu benutzen.
48
Ich denke, in diesem Bereich muss man als Lehrer klar durchgreifen und die Schüler immer
wieder auf diese Fehler aufmerksam machen. Die Jugendsprache darf als Instrument der
Identitätsbildung und –entwicklung akzeptiert werden, aber sie darf keinesfalls zur Verrohung
oder gar Verstümmelung der Rechtschreibung werden.
.
11. Ausblick
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeit gezeigt hat, dass es viele regionale
Unterschiede bei den befragten Jugendlichen gibt, dass es aber auf der anderen Seite auch
viele Gemeinsamkeiten gibt, die in erster Linie auf die Medien zurückzuführen sind, die ja
alle Jugendlichen in Deutschland (und Luxemburg) gleichermaßen beeinflussen. Die Gründe
für die Jugendsprache scheinen überall die gleichen zu sein und auch die Auswirkungen der
Sprache unterscheiden sich wohl eher wenig.
Die Schüler haben sehr ehrliche Antworten auf die gestellten Fragen gegeben und sich zum
Glück nicht zu sehr davon beeindrucken lassen, dass der Bogen von einer Lehrerin
ausgewertet wurde39. Trotzdem muss man bedenken, dass das Ergebnis einer schriftlichen
Befragung immer anders ausfällt als das einer mündlichen Umfrage. In der schriftlichen
Befragung fallen viele Attention Getters von vornherein aus.
Mir ist aufgefallen, dass viele Jugendlichen zum Teil in einer sehr ordentlichen
Umgangssprache geantwortet haben. In einigen Bögen war das Ergebnis sogar
Standardsprache, die mit jugendsprachlichen Lexemen „aufgelockert“ wurde.
Die Jugendsprache dient den Jugendlichen vor allem dazu, ihre Freundschaft und ihr
Zusammengehörigkeitsgefühl zu demonstrieren. Sie können in ihrer eigenen Sprache besser
kommunizieren und sich und ihre Gefühle den Freunden mitteilen. Ihre Sprache ist eben
einfacher, direkter und ehrlicher. Genau dies unterscheidet Jugendsprache von der
Erwachsenensprache. Das Beherrschen der Jugendsprache ist die Voraussetzung dafür, dass
man von einer Peer-Group akzeptiert wird. Eine solche Peer-Group ist eine Gruppe
Gleichaltriger, die eine kleine Gruppe darstellt (Bsw. Rapper vs. andere Musikstile), sie kann
aber auch eine große Gruppe bezeichnen wie etwa die Jugend allgemein im Gegensatz zu den
Erwachsenen. Trotzdem müssen die Jugendlichen lernen, dass ihre Sprache keinen Ersatz
darstellt für die allgemeine Schrift- und Hochsprache und Erwachsene müssen lernen,
39
ausgenommen die Frage nach der Bezeichnung für die Lehrer und die Schulleiter
49
Toleranz zu üben und zu erkennen, dass Jugendliche in dem Bestreben, sich eine eigene
alternative Sprache zu schaffen, zwischen die Sprachwelten geraten können. Müller-Thurau
drückt dies folgendermaßen aus: „Dreist, unmoralisch und anstößig wird das jugendliche
Vokabular oft erst in Kopf und Phantasie derer, die sich selbst und ihren eigenen
Sprachgebrauch zum Maßstab nehmen. Sprache ist Spielmaterial und es macht den
Jugendlichen wohl am meisten Spaß, damit zu spielen, wenn man sich nicht an den
vorgedachten Spielplan hält.“40
Bei der Befragung geht aber meines Erachtens deutlich hervor, dass die Jugendlichen genau
wissen, wann sie „ihre“ Sprache sprechen dürfen und wann die Standardsprache angebracht
ist. Viele gaben an, im Gespräch mit Eltern, Lehrern oder Erwachsenen im Allgemeinen auf
die Standardsprache zurückzugreifen. Der jeweils verwendete Sprechstil hängt somit stark
von der jeweiligen Situation und dem Interaktionspartner ab. Die Jugendlichen haben durch
ihre Sprache die Chance, ihre Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen im kommunikativen
Umgang mit anderen, sowohl anderen Jugendlichen als auch Erwachsenen, zu erproben.
Nun ist es oft so, dass die Ausdrücke, über die sich die Erwachsenen, Pädagogen, Lehrer oder
Eltern am meisten aufregen und ärgern, wieder aus dem jugendsprachlichen Wortschatz
verschwinden. Diese Ausdrücke haben nur die Funktion, zu provozieren und zu schockieren.
Haben sie diese Funktion erfüllt, tauchen irgendwann wieder andere Ausdrücke auf.
Unauffälligere Formen hingegen bringen es manchmal sogar so weit, sich in der
Standardsprache zu etablieren (wie cool, echt, total, irgendwie). Kluge weist darauf hin, dass
einige Lexeme, die wir heute als ganz normal und zu unserer Alltagssprache zugehörig
anerkennen, einst aus dem jugendsprachlichen Wortschatz stammten. Beispiele wären
anpumpen, ausspannen, durchfallen, petzen, schwänzen.
Des Weiteren muss man sich natürlich der Tatsache bewusst sein, dass die Jugendlichen keine
Total-Verweigerer oder Extrem-Rebellen sind41. Sie sind –auch sprachlich- Angehörige und
Mitglieder einer sozialen Gruppe, die im Grunde genommen die Werte und Ideen der
Gesellschaft akzeptieren. Es ist nicht so, dass die Verfechter der Jugendsprache (und mag sie
noch so ungehobelt erscheinen) automatisch in der Gosse landen, weil ihre Lebenseinstellung
dazu führt, dass sie keine Arbeit finden und keinen sicheren Platz in der Gesellschaft
bekleiden können.
40
41
C.P. Müller-Thurau: Laß uns mal ´ne Schnecke angraben. Düsseldorf 1986. S. 12
Horst D. Schlosser : Unwörter zwischen ätzend und inhuman. In: Der Deutschunterricht 4/2001. S.53.
50
Betrachtet man Jugendsprache aus diesem Blickwinkel, muss man sich eingestehen, dass sie
sehr wichtig ist für den Sprachwandel. Sie bereichert den Wortschatz der Standardsprache.
Steger (1980) meint dazu, dass der „Sprachwandel schließlich in großem Maße durch
Verstöße gegen Angemessenheitsnormen entsteht.“42 In diesem Sinne muss man den
Jugendlichen sogar dankbar sein für ihre „Mithilfe“ an dem aktiven Vorantreiben der
Sprachentwicklung.
42
Steger, Hugo (1980): Normprobleme. In: Der öffentliche Sprachgebrauch. Bd.1. Stuttgart. S. 210-219.
51
12. Anhang
Fragebogen zur Jugendsprache
Geschlecht : m
w
Alter :______________Jahre
1. Bitte den eigenen Spitznamen angeben :_________________________________________
2. Wie drückst du deinen Ärger aus, wie fluchst du?__________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Kennst du Klangwörter? (z.B. kotz, schnief,….)___________________________________
___________________________________________________________________________
4. Welche Sprüche sind augenblicklich „in“? (auch Sprüche aus Werbung, Filmen, usw.)
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Kannst du einen Kommentar zu diesen Sprüchen geben?______________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Wie grüßt ihr euch am Anfang eines Gespräches?_________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Wie verabschiedet ihr euch (mit welchen Worten)?__________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
6. Wenn du einen Brief/ E-Mail schreibst, wie beginnst du ihn/sie?______________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
7. Gibt es (bei Jungen bzw. bei Mädchen) spezielle Ausdrücke zur Bezeichnung einer
Freundin bzw eines Freundes?___________________________________________________
___________________________________________________________________________
8. Gibt es spezielle jugendsprachliche Ausdrücke für:
• den Direktor der Schule:_________________________________________________
• die Lehrer:____________________________________________________________
• den Hausmeister:_______________________________________________________
• den/die Klassensprecher/in:_______________________________________________
• einen guten Schüler:_____________________________________________________
• den besten Schüler:_____________________________________________________
• den schlechtesten Schüler:________________________________________________
• Schüler, die man nicht leiden kann:_________________________________________
• gute Noten:____________________________________________________________
• die beste Note:_________________________________________________________
• die schlechteste Note:____________________________________________________
• das Abitur:____________________________________________________________
• die Schule (insgesamt):__________________________________________________
• die Eltern:_____________________________________________________________
9. Welche Fächer haben spezielle Bezeichnungen?___________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
52
10. Welche Namen gebt ihr anderen Schülern?______________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
11. Wie schätzt du deine eigene Sprache ein?_______________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
12. Gibt es viele Ausdrücke, die z.B. deine Eltern nicht verstehen?______________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
13. Dein aktuelles Lieblingswort?________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Nun folgen ein paar Fragen zu dir und deinem Zuhause.
a. Welchen Beruf üben deine Eltern aus?
-Vater:__________________________________________________________________
-Mutter:_________________________________________________________________
b. In welchem Land bist du geboren? In welchem Land deine Eltern?
-Du:____________________________________________________________________
-Dein Vater:______________________________________________________________
-Deine Mutter:____________________________________________________________
c. Welche Sprache sprichst du zuhause am häufigsten?___________________________
d. Gibt es bei dir zu Hause…(Bitte in jeder Zeile ein Kästchen ankreuzen und ggf die Anzahl
der Objekte angeben)
a) einen Schreibtisch zum Lernen? b) ein Zimmer für dich allein? c) einen ruhigen Platz zum Lernen? d) einen Computer, den du zum Lernen verwenden kannst? e) Lern-­‐Software? f) einen Internet-­‐Anschluss? g) einen eigenen Taschenrechner? h) klassische Literatur (z. B. von Goethe)? i) Bücher mit Gedichten? j) Kunstwerke (z. B. Bilder)? k) Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind? l) ein Wörterbuch? m) eine Geschirrspülmaschine? n) einen DVD-­‐Player oder Videorekorder? o) eine Digitalkamera? p) einen MP3-­‐Player? q) einen Fernseher mit Flachbildschirm? Vielen Dank für deine Mitarbeit! ja nein Anzahl _____ _____ _____ _____ _____ _____ _____ _____ _____ _____ 53
Lexemsammlung der befragten SchülerInnen 3.1. Bitte den eigenen Spitznamen angeben:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Steffi (2), Bockwurst, Bratwurst, Lispler, Geistesabwesender, Björni, Robby,
Sunnyboy, Fallobst, Robatt, Benny, Tally, Sputzi, Ani, Lenchen, Jule/Julchen, Mausi, Tine,
Tini, Tinchen, Lari, Aisha, Laris aus Paris, Kröte, Celly, Celine, Sonnenschein (alle 1). Keine
Angabe: 5.
Klasse 12: Maddin, Oeli, Moggl, Phil, Dömml, Emi, Nöömchen, Julie, Baby, Darude, Än,
Herz, Rollsplitt, Holbit (alle1).
Schriesheim 2010
Klasse 9: Babe (2), Jochen, Nino, Eule, Julchen, Hans-Peter Maier, Entchen, Angela, Lisey,
Tamy, Mimo, Mimi (alle 1). Keine Angabe: 8.
Klasse 11: Najmi, Paddy, Fenneck, Nachname, Lufel, Vany, Ze Mac, Max, Jo, Jojo, Joey,
Joanna, Rinde, Wolle, Schorsch (alle 1). Keine Angabe: 8.
Berlin 2010
Klasse 9: Equi, Löni, Niki, Caiti, Mariechen, Vic, Hasenpfote, FruitzDay7, Chiari, Pauli, Po,
Paulchen, Lotti, Anni, Änna, Robi, Wobbegang, Lenni, Kaff, Leni, Pinni, Lulu, Isi, Mary,
Evi, Jusz, Hanni (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Schatzimausihasipups, Chris, Chrissi, Kleiner,Tonno, Gulli, Tyle, Toni, Schwabe,
John Wayne, Jimi Bob Rakete, hab keinen (alle 1). Keine Angabe: 2.
München 2010
Klasse 9: Mörv (Murph), Tomate, Blondine, Mella, Caro, Fifi/Fi, Rafi, Lulu, Basti, Anna,
Tobi, Emo, Vivi, Mimi, Nico, Nöl, Tabi, Lucky, Fedfed (alle 1). Keine Angabe: 8.
Klasse 11: Séa, Caro, Nanafu, Carrie, Vero, Kessi, Vanne, Simi, Endress, Flo, Kathi,
Sonny/Sosa, Dan, Basti, Ho, Nesi, Lali, Leni, Franzose, Finke, Sandi (alle 1). Keine Angabe:
1.
54
Bitburg 2010
Klasse 9: Susi, Liwi, Alex, Zenner, Struwwel, Ollymäusleinchen, Spucki, Jacky, Shil, Fred,
Michi, King of Kings (alle 1). Keine Angabe: 10.
Klasse 11: Dreiser, Alex, Gaukler, Flo, Tascha, Sari, Tina, Tobi, Nici, Lauri, Humphrey, Zen,
Anna, Drummer93, Dome, Schares, Der Meister (alle 1). Keine Angabe: 4.
LTETT
Klasse 9: Smiley, Kämper, Blondi, der Zelt, Monti, Muon, Mo, Süh (alle 1). Keine Angabe:
3.
Klasse 11: Bruno der Bär, Lidi, Mela, Catita, Vani, Ricky, Cheng Peng, Décken, Sabi, Melo,
Joaninha (alle 1). Keine Angabe: 5.
LTML
Klasse 9: BB (2), Mööp (2), David Guetta, Laidy, Mimie, Fucking Metalhead, Kolo, Cécé,
Dumsa, L.A., Charly, Daviid, Dado, Vévé (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Cé, Chico, Stef, Pinsel, Ännchen, Mauz, Pupes, Tati, Lizi, Manu, Maisien,
Stenkaah, Jang, Jeton, Rachel, Jooh, Money, Fixi, Michi, Zicke, Kücken, Spatzi, Siebi (alle
1). Keine Angabe: 2.
3.2. Wie drückst du deinen Ärger aus, wie fluchst du?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Scheiße (17), Fuck (5), Mist (4), Shit (4), Cock Sucker (3), Arschloch (2), Blow job
(2), verdammt (2), Ich hab keinen Bock mehr, Oh mein Gott, Leck mich , So eine Scheiße,
Das ist behindert, Was für `ne Scheiße, So`n Kack/ So `ne Kacke, Oh leck mich doch,
Schlampe, hmpf, Fischkind, Hurensohn, Fuckin`shit, damn, verdammtes Arschloch, Du
dummes Kind, Fuck it, Fuck you, verdammte Scheiße, Sau, Nutte, Schwein (alle 1).
Klasse 12: Scheiße (5), Verdammte Scheiße (4), Mist (3), So ein Scheiß (3), Zum Kotzen,
Müll, So’n Müll, Verdammt, Oh man, So’n Fuck, Fuck, Sakrament noch mal, Grütze, Wix,
Das kotzt mich an, du Arschloch, Oh nee, Oh Scheiße, o manno, Maaaaaan (alle1). Keine
Angabe: 1. Ein Schüler gab an, er würde „im Dialekt“ fluchen, ein anderer meinte, sein
Fluchen sei „laut“. Ein dritter flucht „durch Ironie“.
55
Schriesheim 2010
Klasse 9: Scheiße (11), Mist (8), Shit (4), Verdammt (4), Fuck (3), Kacka (2),
Arschoberrammelwichskind, Missgeburt, was für ne Scheiße, Kack, Grr, Hooh ficken, Man!,
Fuck off, Schlimperdibix, Oh Mann (alle 1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Scheiße (8), Fuck (8), verdammte Scheiße (2), Ficken (2), Shit (2), Mist (2),
verdammt (2), Ja sicher, Ja klar, WTF, ähh….nein!, Fick, Nic ta mére, Fils de pute, putin,
Eyy, shit happens (alle 1). Keine Angabe: 1.
Berlin 2010
Klasse 9: Scheiße (19), Fuck (14), Kacke (3), WTF/What the Fuck (2), Mann (2), Maaaann
(2), Man!(2), Alter (2), fick dich (2), Ficken (2), dämlich, So ein verfickter Scheiß, verfickter
ficki fick fick, verdammte Scheiße, Mist, Oh nee!, Verdammt nochmal, ooooh, Arschloch,
Meine Fresse!, Shit, komm mal kla, Scheibe, Scheibenkleister, verflucht, ach du Schande, wie
behindert, Nudel (alle 1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Scheiße (4), Mist (4), Fuck (2), Shit (2), Herrgottkruzifixsakra, heiliger Strohsack,
Heiland Besen, Verdammt, du gemeiner…., Sone Kacke Man, Mann, Ich raste aus, Ficken,
Fick die Henne, Kacke, Das ist doch zum Kotzen (alle 1).
München 2010
Klasse 9: Scheiße (16), Fuck (12), Fick dich (6), Shit/Schitt (3), Mist (2), verdammt (2), geh
scheißen (2), wtf (2), Maaan, so’n Käse, fuck you bitch, halt’s Maul du Hurensohn, sei leis,
laber nicht, Nein!, chill, holy shit, du kannst mich mal am XXX lecken, du kannst mich mal,
Scheißdreck, Kackdreck (alle 1).
Klasse 11: Scheiße (15), Fuck (8), verdammt (5), Mist (5), Halleluja (2), Crap,
Scheibenkleister, Kruzifix, Kruzinesen, Maria, Kreuzkrummenickel, verdammte Scheiße,
Shit, Kacke, Scheißendreck, Oh Amanakoidum, Dit me (alle 1).
Bitburg 2010
Klasse 9: Scheiße (11), Shit (4), Fuck (4), Mist (4), Spast (2), Halt dein Maul (2), Du Lappen
(2), Neein (2), Kacke, du doofer Affe, kladdaradatsch mich doch, du dummes Huhn,
Blödmann, Mann alder, Du Spazdi, Du Horst, Hackfresse, Honk, Scheiß die Wand an,
Greilischen Kremmulant ohne Rückrad, Kackboon, Spastard, Scheißdreck, Oh Mann, ooooh,
56
ey, verdammte Scheiße, Gott im Himmel, Fick dich, Was willst du?, Verdammt, Blate (russ.),
Ficker (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Scheiße (13), Fuck (6), Verdammt (5), Mist (2), wtf (2), Christen, du bist soooo
dumm, du bist so schlecht, verdammte Scheiße, Es gibt gleich Tote, Kacke, Schande (alle 1).
LTETT
Klasse 9: Mat Wieder ausser wann et schlemm ass mat de Feischt, Wat fir e Schäiss, Putain,
ech gin a main Zemmer a léen mech op main Bett, diskutéieren, jäizen, Kläpp (alle 1). Keine
Angabe: 3.
Klasse 11: Schäiss (6), fodes (4), Merde/Merda (3), Fuck (2), caralho (2), Pt1 (2), shit, oh pù,
vai te lichar e deixa-me em paz, puta, foda-se, noni djeew/nondi tscheu, fuck u, houeren
Dreck, Motherfucker, Himmel Arsch + Zwirren (alle 1). Keine Angabe: 2.
LTML
Klasse 9: Fuck (3), Putain (3), Merde (2), WTF (2), Fuck you, you fucking fuck,
Scheißdreck, egal wat, Motherfucking Shit, fodes, omg, caralho, in your face, putain de
merde, VTFF, Assi, Baschtert, Bullshit, Schäiß, du Bitch, asshole, motherfucker, die,
Arschlach, Vollidiot, Spast, bitchfresse, verreck dach (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Putain (11), Schäiß (7), Féck dech (6), Merde (5), Fuck (3), Wixer (3), leck man
(3), Arschlach (2), Haal deng Maul (2), Djö (2), Da kréien ech eng un de Bick, WTF, deng
Mamm, Kreppel, Schwuchtel, féck de Gas, domm Houer, Houere Schäiß, kanns mech mol am
Arsch lecken, kanns mech mol kräizweis, Stierw, fodes, domm Sau, fils de, du nervs, waat ass
dain Problem?, ass eng?, komm heihin!, mega am Arsch, géi frécken du Päif (alle 1). Keine
Angabe: 3.
3.3. Kennst du Klangwörter? (z.B. kotz, schnief,...)
Schriesheim 2003
Klasse 8: Würg (9), furz (3), schmatz (4), röps (2), kacke (2), scheiße (2), fuck (2), schleck
(2), schlürf (2), *lol* (d.h. Lach) (2), heul (3), knutsch (2), brökel, leck, schmeck, brech, drön,
bla, wäh, grummel, *lgl* (d.h. grins), schmerz, voll abgedreht, voll amtlich (alle 1).
Eine Schülerin schreibt: „kenn ich, benutz ich aber nicht, außer in E-Mails: *lach*, *kotz*,
*smile*, *traurig bin*, drücken Gefühle aus.“
57
Klasse 12: Ja (6), nein (2), pups (2), schnupf (2), geschissen (= gefurzt), Rotz, Biggs/Bix,
batsch, würg, hust, summen, flotsch, röchel, hechel (alle 1). Keine Angabe: 3
Schriesheim 2010
Klasse 9: grrr (3), hust (2), röchel (2), lol (2), seufz (2), grins (2), knorke, heul, lach, pff (alle
1). Keine Angabe: 10.
Klasse 11: hust, hüstel, lol, rülps, würg, ach (alle 1). Keine Angabe: 15.
Berlin 2010
Klasse 9: heul (7), würg (5), hust (3), lach (3), lol (3), zeter (2), furz (2), schluchs, gähn,
totlach, stolz, schmunzel, keuch, röchel, räusper, rotz, rülps, kotz (alle 1). Keine Angabe: 10.
Klasse 11: seufz (2), räusper (2), hechel, rotz, schnarch, gähn, spuck, lach, wauwau, ächz (alle
1). Keine Angabe: 6.
München 2010
Klasse 9: würg (6), keuch (3), heul (3), pfurz/furz (3), bääh (2), hust (2), pups (2), schnauf
(2), röchel (2), ätz (2), kotz, hatschi, potzbliz, halbhalb, grins, kopfschüttel, an die Stirn klopf,
lach, rotz (alle 1). Keine Angabe: 11.
Klasse 11: heul (4), grins (4), BAMM/bam (engl.) (2), lach (2), platsch (2), schnüff, nom,
schnief, smile, freu (alle 1). Keine Angabe: 10.
Bitburg 2010
Klasse 9: würg (4), pups (3), hust (3), schmatz (2), lach (2), kotz (2), omg (2), omfg (2), seufz
(2), hatschi, brech, schnief, wein, bäh (alle 1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: hust (4), seufz (4), grins (3), heul (2), tropf, zwinker, wein, wtf, würg, rotz, rülps,
pups, hechel, dreck (alle 1). Keine Angabe: 4.
LTETT
Klasse 9: Ya, io (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Lool/lol (5), yeah (2), XD (2), würg, brech, auah, grins, dk, hdl, heul, autsch (alle
1). Keine Angabe: 7.
58
LTML
Klasse 9: heul (2), kotz (2), grins, kräschts, wirg, wau, miau, piep, hechel, keuch, mööp mööp
(pinguh-sproch), wtf, lol (alle 1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: lol (12), buffen (3), ka (2), hatschi (2), wtf (2), böaa, pfff, würg, sry, hdg (alle 1).
Keine Angabe: 4.
3.4. Welche Sprüche sind augenblicklich „in“? (auch Sprüche aus Werbung,
Filmen, usw.)
Schriesheim 2003
Klasse 8: Darfst du das/des? (3), Welcome back Mr.Anderson (aus Kinofilm:Matrix) (3) Ich
liebe es (2), muckst du? (2) Das geht aber nicht!, Was guckst du?, cool, geil, krass, voll
amtlich, Ich will ja nix sagen, aber..., Keine Ahnung, voll abgefahren, is’ ja krass, Das ist so
behindert!, Richtich! (mit besonderer Betonung), vorsehen!, Obacht!, Geht net, gibt’s net!,
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, Geiz ist geil, Bombing for peace is like fucking for
virginity!, für’n Arsch, I love you Dody, I love you too, Debbie, And we all love Wagner
Pizza, Bigger, better, Burger King, gestört, zum Kotzen, Was geht?, check, Trinken wir einen,
go go go, Linked out of the real life entered the matrix, Das...ist am Arsch, Scheiß drauf, Das
Leben ist voller Überraschungen wie der neue Quoo, sag einfach Quoo, Gute Zeiten,
schlechte Zeiten, Bin ich schon drin oder was?, Ich flippe, Ich explodiere, Hey du Arsch,
Verpiss dich du Sau, Was willst du hier du Ficker? (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 12: Hab’ das kabiert!? (4), Wenn’a des kabiert habd, habda alles kabierd! (4), Wohl
wohl (2), Die Intelligenz verfolgt mich, aber ich bin schneller (2), Llleeuutee!? (2), Hosch’s
kabiert?, Zu jedem Topf passt ein Deckel, Der Teufel ist ein Eichhörnchen, Ich geh’ mal’n
Snickers ausm Kreuz pressen, (Achtung Dialekt): Schdell disch net so o wie die Fotz bam Hai
robbe! (und viele andere, die jedoch die Kapazität übersteigen), Hab keinen Plan (alle 1). Ein
Schüler schreibt: „Hat jeder seinen eigenen dummen Spruch, gibt nix allgemeines“. Keine
Angabe: 6.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Wir sind die 2 besten Freunde, die man sich nur wünschen kann (Hangover) (2),
Don’t cry, say fuck you and smile, Dreh den Swag auf, Deine Mudda, Diggah, LAN, Assi,
Wo ist die Käsesahne?-Hiiiiier! (alle 1). Keine Angabe: 11.
59
Klasse 11: Alter Falter (3), Dreh den Swag auf (Money Boy) (2), Holladiewaldfee (2),
Wasssssup (2), kränk (2), Stier (2), Was’n los hier? (2), No Homo (2), Alter Kreisverwalter,
Bauchtanz-Faustkampf+Hausverbot, What the Hack, 20% auf alles-außer auf Tiernahrung,
kranke Scheiß, Geiz ist geil, Hurensohn, Halt die Fresse, Alla (alle 1). Keine Angabe: 6.
Berlin 2010
Klasse 9: Deine Mutter /Oma (8), Ich fühl mich gut mit Maybelline Jade (3), Brat dir ein Ei
(3), Spast oder was (2), Is ja wayne (2), Fick dich (2), gefällt mir (2), find ich gut (2), gefällt
mir Button, WTF (What the Fuck?), well at the end of the day, simply have to admit that he’s
just not my cup of tea, Ich darf die Nanny nicht verlieren (SatC 2), Gruppenzwang, Och bist
du knuffig! Du hast grüne Augen! Nein! Doch gefühltes Grün….(Insiderwitze halt),
Schlagsahne oder Schokosoße, Knecht, Es pisst (es regnet), Nogger dir einen (alle 1). Keine
Angaben: 11.
Klasse 11: cool (2), assi, that’s what she said, Deine Mama, Ja ok tschüss, Du bist es Junge,
chillen, top-einfach top, todes…, kein plan, lecko mio, Machello grüß Mam von mir-du so
viel getan für Familia, kranker Scheiß, Spitze, nice, hart, das ist bitter (alle 1). Keine Angabe:
3.
München 2010
Klasse 9: Nein Mann ich will noch nicht gehen (3), das würd mir stinken (3), eindeutig
zweideutig (2), Alter Falter, Manometer, Insider, Ach komm scheiß die Wand an, Ich liebe es
wenn ein Plan funktioniert, bääm, das ist ärgerlich, du bist gehesselhoft, völlig überbewertet,
„Wir hatten keine Heizung….gar nichts, aber wisst ihr, was wir hatten?“-„Na, ihr hattet
euch!“- „Nein, wir hatten Wodka, kommt lasst uns einen trinken!“ (alle 1). Keine Angabe: 12.
Klasse 11: Chillig (3), Ähh…nein (2), Nein Mann ich will noch nicht gehen (2), Nein Mann
(2), wie bist du denn drauf (2), Sau geil (2), Bleib geschmeidig, Fette Hure, Läuft!, Alter,
Chill mal/Chill dich/Chill dein Herz, Olda der schläft mit Augen auf-Digga, was geht’n dort
ab, Deine Mutter-Witze, madig, ungeil, schwör nä, Deine Mutter ist wie eine Pizza Funghi-es
gibt sie nie ohne Pilze, ongsauchta Bauernschädel vereckta!! (alle 1). Keine Angabe: 9.
Bitburg 2010
Klasse 9: Dou Gräpel (Kräpel) (4), Moin Alwis (4), Yippijayei Schweinebacke (aus: Stirb
langsam) (3), Moin zinken Jupp (2), Altah, willsu Schläge?, Mann willst du Schläge alder?
Weisu, ich will Respekt!, Was guckst du?, Nein Mann, ich will noch nicht gehen, Damn it!,
60
Chill mal, Guck nicht weg-Gewalt an Schulen, Ich bin doch nicht dumm, Alles Müller oder
was?, Willst du einen Orden?, Billiger als wie man denkt, Billiger.de, Damn, Spasti, dau bas
su domm, wie wo was weiß Obi, Deine Oma springt so hoch (alle 1). Keine Angabe: 6.
Klasse 11: Super…super scheiße (3), Als wenn (2), Ah…nein! (2), Schwuppe (2), Keine
Ahnung/Kein Interesse, Läuft, Du bist sooo dumm, Deal/No deal, Wayne!, So bin ich und so
wach ich auch, Et sin da siwen-wenn et nit o acht sin, What’s wrong Sita?, Et as wi et as-et as
beschass, ohne Witze, Ich mein du brenns, Das ist mein Laden, Ey verruckte Mongo (alle 1).
Keine Angabe: 9.
LTETT
Klasse 9: Heida, Pg, Kaum gestolen schon in Polen, WTF, Bass de Kapp geschass? (alle 1).
Keine Angabe: 5.
Klasse 11: c’est ça que c’est bon (4), awer secher daat (4), e gudden Humpen geknuppt (3),
spiga (2), sage nicht immer was du weißt, aber wisse immer, was du sagst, ça donne, Nimm
mich wie ich bin, denn anders gibt’s mich nicht, Deng Mamm, Uesch, Fodes, anscheinend,
eddimerci (alle 1). Keine Angabe: 3.
LTML
Klasse 9: alz=alez, relax, no Stress, in your face, Gei kuck op ej nt dohannen sin, Fuck you
you fucking fuck, mööp mööp, wtf, ckc, chill, Alaise, Cash, NLP= Ni que la Police, Wat
wells du du pigeon, coment ke c? wad leeft?, rb= reste bien, cv=cava, Nein Mann, Was guckst
du?, Mit wem denkst du, dass du sprichst?, Alter komm mal klar man, wer denkst du wer du
bist? (alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: Ech krin eng un de Bik (4), Dude, Who’s in?, ech gin een dreppsen, ech gin een
brummen, Schleckste?, Deck assuréiert, deck foiréiert, ech gin mer eppes fir ze saften sichen,
Wie gäil!, Oh merde, Abuséiert foiréiert, mal!, grave, krassen Schäiß, vite fait, Haal de Baak
du aale Saak!, Maisschen, Yes!, Oh my God, Waad leeft?, Grillen an chillen, cool,
Selbstverständlech, Ca roule ma poule?, A l’aise ma fraise, Bleif bei eis, abuser (alle 1).
Keine Angabe: 6.
61
3.5. Kannst du einen Kommentar zu diesen Sprüchen geben?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Hierzu gab es viele unterschiedliche Meinungen, obwohl 11 Schüler/innen keine
Angabe machten: „Es hängt mit der Laune zusammen und wie gut man die Person kennt“,
„Wagner Pizza: Du denkst ja nur an Essen.“ „Is doch lecker!“, „Ganz witzig und fast jeder
kennt sie“, „Geiz ist geil find ich dumm“, „Hauptsache, sie sind witzig“, „Viele lassen durch
ihre Verwendung den Menschen/Jugendlichen auf Erwachsene dümmer wirken als es
wirklich ist“, „Nervt so langsam, kommen manchmal ungelegen“, „Kommen manchmal
ziemlich unpassend“.
Klasse 12: „Wenn de dess kabiert hast, haste alles kabiert“ (2); „Ja“; „lustig, meist nach
Genuss von Alkohol“; „typisch Dialekt“; „ironisch??? Will ich doch mal hoffen“; „trifft
meistens zu“; „Unser Deutschlehrer hat einen Schriesheimer Dialekt“; „Gesprochen in sehr
schönem Schriesemer Dialekt“; „Einen Satz, den eine Lehrerin sagt“ (alle 1). Keine Angabe:
9.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Nutzlos, nichtssagend, Die sind cool, Bester Film (Hangover), Widerstand ist
swaglos!, Toller Film (Hangover), LOL, Gossen-Slang?!?!, So sprechen wir nicht, ich
bediene mich keinerlei Jugendjargon (alle 1). Keine Angabe: 11.
Klasse 11: KIZ, Kleine Running-Gags in geschlossener Gruppe, unterstes Niveau, Was ein
Kanalarbeiter, Der Hammer (alle 1). Keine Angabe: 14.
Berlin 2010
Klasse 9: Facebook (2), lustig (2), is ja wayne-> wen interessiert’s? (2), umgängliches
Englisch, bester Song des Jahres, Sex and the City, „Deine Mutter“ passt immer, wenn man
das sagen will, auf Dauer langweilig, ich versteh sie nicht, dämlich (alle 1). Keine Angabe:
17.
Klasse 12: cool, einfach zum Lachen, nicht wörtlich nehmen, lecko mio (alle 1). Keine
Angabe: 7.
62
München 2010
Klasse 9: Nein (9), Eigentlich ganz lustig, nach einer Zeit nervig und „out“, blöd (alle 1).
Keine Angabe: 16.
Klasse 11: Nein (5), Verwendung zur Unterhaltung, Die Sprüche werden eigentlich nur im
Spaß gebraucht, überflüssig, Die Sprüche sind nicht böse gemeint, viele entstehen in der
Kirche, Lustig-kennt jeder, Ich benutze sie nicht-aber man hört sie ständig, ehrlich gesagt sind
solche Sprüche etwas kindisch, Supa, sinnlos (alle 1). Keine Angabe: 16.
Bitburg 2010
Klasse 9: Sprüche aus Filmen sind einfach Kult, Assisprache (nachgeahmt), Assisprache ist
einfach toll nachzumachen-deshalb gibt es auch immer was zu lachen, Aus Werbung und
Videos, die man halt guckt, Oft fluchen wir auf eifeler Dialekt, Stirb Langsam: Der Film ist
geil, Amüsant, manchmal dumm, Manche Sprüche sind Beleidigungen, Viele Sprüche
kommen von anderen oder aus der Werbung, lustig. Keine Angabe: 13.
Klasse 11: Sprüche werden aus Spaß benutzt und sollten nicht ernst genommen werden, viele
sind davon genervt (3), viele stammen aus You-Tube-Videos, man sagt die Sprüche wenn ein
anderer etwas Bescheuertes sagt, stammen aus dem Bereich TV-Comedy, Sprüche wandeln
sich enorm schnell, viele sind nur Momentaufnahmen. Keine Angabe: 10.
LTETT
Klasse 9: déi sin deck cool, bass de behennert (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: gescheit, sie sind gebräuchlich heutzutage, supper, das ist gut-die älteren müssen
nicht alles verstehen, sie sind für den Alltag gut gebräuchlich (alle 1). Keine Angabe: 10.
LTML
Klasse 9: Harry Potter und ein Stein, durch diesen „Film“ wurde der Spruch berühmt (2),
Diese Sprüche benutze ich, wenn ich wütend bin; In einem Gespräch, wenn etwas
Unglaubliches passiert; Nee, ausser dat ech se mat Kollegen soen; Ist halt jugendlich; Et ass
idwareen deen sou schwetzt; Ech fannen se witzeg, awer nemmen eemol; Unsere Sprache, die
ist cool; sie sind chill; Rutscht mir raus, wenn ich meistens Streit habe oder mich jmd. dumm
anredet, der mich gar nicht kennt (alle 1). Keine Angabe: 5.
63
Klasse 11: Deck styléiert (2), Domm, enner Kollegen fir ze laachen, just am Spaass, deck rau,
mega schlemm, einfach nemmen domm, wéi krass, normal, cool, sie sind ansteckend,
onmoossej (alle 1). Keine Angabe: 10.
3.6. Wie grüßt ihr euch am Anfang eines Gespräches?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Hi (13), Hallo (7), Wie geht’s? (5), Servus (3), Hey Süße+Umarmung (2), Hi
+Name (2), Was machst du heute noch so?, Alles klar?, Hey du, Alles fit?, Was geht?, Tach,
Moin; ohne was zu sagen: per Check; Wenn wir uns zum ersten Mal am Tag sehen:
Wangenkuss rechts, links (alle 1).
Klasse 12: Hi (13), Hallo (11), Servus (7), Salve (2), Wie geht’s (2), Moin (2), Salut, Was
geht, What’s up, Alles klar (alle 1).
Schriesheim 2010
Klasse 9: Hi (12), Hallo (12), Hey (9), Huhu (3), Guten Tag (2), Was geht (2), Hallöchen (2),
Hola, Hallihallo (alle 1).
Klasse 11: Hey (5), Was geht (5), Moin (5), Hi (4), alles gud (2), Hallo (2), dududu, Wasn los
du Schluchti, Oy, Servus, Guten Morgen, alles fit, alles klar, Tach, aboo was is los, Der
Heinz, Bonjour, Sers, jo Alter, Morgen (alle 1).
Berlin 2010
Klasse 9: Hallo (14), Hi (13), Hey (8), Jo (3), Hai (2), Hiiiiiii (2), Hi, na? (2), Wie geht’s? (2),
huhu (2), Ey, Tag, Hey Schatziiiiiii, Wie geht’s dir?, Alles klar?, Yees, Haaaay, hey ho, Hi
was geht ab?, Dicker alles klar bei dir?, Peace, Jo man, Moin Moin, Moinsen, Kuckuck, na du
(alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 11: Hallo (5), Hi (5), hey (5), na (3), Moin (2), yo (2), Halloooohoo, Naaaaa, Guten
Morgen-> bevorzugt nachts, morgen, tach, Tag, wie geht’s? alles fit? (alle 1).
München 2010
Klasse 9: Hi (14), Hey (10), Servus (9), Hallo (9), Tach/Tag (3), Hi wie geht’s (3), Moin (2),
Morgen, Hallo wie geht’s dir?, eyjo, Abend, Alles klar, Morgän, huhu (alle 1). Keine Angabe:
1.
64
Klasse 11: Servus (11), Hi (7), Hey (6), Hallo (6), Grias di (3), Heyho, Na du, Seas, Alles
klar bei dir? (alle 1). Keine Angabe: 2.
Bitburg 2010
Klasse 9: Hallo (14), Hi (7), Tach (6), Hey (4), Na (3), Huhu (2), Na du (2), Moin (2), Was
geht (2), Hallihallo, Hallohalli, Heyho, Was’n los, Hoi, Servus, Moinsen, Ahoi, Gollum,
Mongo, laufts, alles klar?, guten Tag (alle 1).
Klasse 11: Hallo (14), Hay/Hi (9), Hey (8), Morgen (2), Na (2), Grüß dich, der/die gute….,
Salve, Tach, Moin, ahh (Stimme heben), morgähn, Hey Alter, Ey, Tääg (alle 1).
LTETT
Klasse 9: Mat enger Tap (3), 3 Kussen (3), Hey (2), Moien an geet et (1).
Klasse 11: Moin (7), Hallo (6), Hey (4), Salut (4), Ola (4), Tap (3), Bjuaa/Bonjour (2), 3
Kussen (2), cava (1).
LTML
Klasse 9: 3 Kussen (7), Hey (4), Salut (4), Tap (3), Hand gin (2), Moien (2), Cava (2), Oi,
Olà, Peace-Zeichen, Hallo, alles chill? (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Hallo (8), Salut (7), Hey (6), Moin (6), 3 Kussen (6), Maisschen (2), cava (2), geet
et (2), What’s up?, Duuuuude, Kuku, Hand gin, Coment k c?, ola, Oi (alle 1).
3.7. Wie verabschiedet ihr euch (mit welchen Worten)?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Ciao (12), Tschüss (11), Alla (3), Tschau (2), Bis später (2), See you (2), Tschö (2),
CU (2), Bis morgen (2), Bis dann (2), Ich ruf dich an, Bye, Alla dann, Schöss, Tschüü,
Wangenkuss (alle 1).
Klasse 12: Ciao (15), Tschüss (10), Alla (8), Mach’s gut (4), Man sieht sich (2), Alle, bis
„mosche“, Auf Wiedersehen, Au revoir, bis morgen, Tschüssi, Wir telefonieren, Bis dann
(alle 1).
65
Schriesheim 2010
Klasse 9: Tschüss/Tschüssi (11), Ciao/Tschau (10), bis morgen (3), mach’s gut (2), Tschö,
Alla, Hau rein, Byby, bis bald, Tschausen, Au revoir (alle 1).
Klasse 11: Alla (9), Ciao/Tschau (6), bis dann (5), Hau rein (3), mach’s gut (2), tschüss (2),
Allé (2), Salve, Tschausen, see you, bis denne, bye (alle 1).
Berlin 2010
Klasse 9: tschüss (14), bis morgen (7), bis dann (6), ich liebe dich (4), ciao (4), bye (3),
hauste rein (3), bis….(3), tschöö (2), Küsschen (2), bis später (2), bis bald (2), Schüß, tschau,
man sieht sich, HDGDL, HDL, Love ya, ich liebe dich ganz doll, bye bye, wir sehen uns ja
dann am…, viel Glück noch, hab dich lieb, freu mich schon auf…,du rufst mich ja dann an,
wir schreiben nochmal, bis irgendwann, wir telefonieren nochmal, ja ok dann mal tschüss, see
you later navigator, Hau rein, dann bis dann (alle 1).
Klasse 11: Tschüss (5), ciao (3), hauste (3), wir sehen uns (2), gehabe dich wohl, haunse, hau
rein man, mach’s gut, bis morgen dann, man sieht sich, machs jut, hauste rein (alle 1).
München 2010
Klasse 9: Ciao (24), Tschüs(s) (13), bis morgen (7), bye (4), bis dann (3), servus (sers) (2),
cucu (2), wir sehen uns (2), lieb dich, treffen wir uns dann, gehst du noch on?, ich ruf dich an,
bb (alle 1).
Klasse 11: Ciao (11), Tschüss (8), Servus (8), Pfiadi (bayr.) (5), bis dann (2), bis morgen (2),
ciao-chi, Hau di eini, Cya (im Chat), wir sehen uns, Hau rein diga, Hau rein, bye (alle 1).
Bitburg 2010
Klasse 9: Tschüss (9), Schö/Tschö (7), Tschau/ciao (4), Bis morgen (4), Bis dann (4), Eddi
(4), Bye (2), Hau rein/hauste rein (2), hab dich lieb, see you later Aligator, geh heulen (alle 1).
Klasse 11: Tschüss (10), Tschau/ciao (10), Eddi (6), bis dann (5), Schö/Tschö (3), Hau
rein/hauste rein (2), mach’s gut, bye (alle 1).
LTETT
Klasse 9: Chu/xau/ciao (6), fika (3), Tap (2), reste bien, Eddi (alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 11: eddy (11), ciao/tchu/xau/chào (9), tschüss (3), salut, cu, Bye, Mir gesin eis, Avoir
(alle 1). Keine Angabe: 1.
66
LTML
Klasse 9: Ciao/ chu (9), eddy (6), Cu (3), reste bien (2), allez (2), 3 Kussen (2), schéinen
Daach nach, bis den Owend, cya, bis dann, mir gesin eis (alle 1).
Klasse 11: Ciao/ chu (14), cu (6), tschüs (4), eddi (4), 3 Kussen (3), schéck dech (2), bis dann
(2), mir gesin eis (2), cya, bis eng Kéier, Salut, bis muer, bye bye, schéinen Daach nach, Hand
gin, winke (alle 1).
3.8. Wenn du einen Brief /E-Mail schreibst, wie beginnst du ihn /sie?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Hi (13), Liebe(r) (6), (Na), wie geht’s? (4), Hey (3), Hallo (3), Hi +Spitzname (2),
Was machst du?, Bin scharf auf dich, Hey Mausi, Moin, Servus, Hallölepalöle, Was geht ab?,
Hey du, Hey Süße, Carpe Noctem, Salve, Was machst du so?, Na du, Na was geht, Hallihallo
Putzischnutzi, Hallihallöle (alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 12: Hi (8), Hallo (6), Kommt auf Empfänger an (4), Sehr geehrte(r) (3), Hi + Name
(2), Hey (2), Servus (2), Moin (2), Hallo wie geht’s, Ciao, Guten Tag, Wie geht’s, Salut, Hey
you, Alles klar (alle 1).
Schriesheim 2010
Klasse 9: Hi (8), Hallo (6), Liebe/r…(6), Hey (5), Sehr geehrte/r (2), Guten Morgen, Guten
Abend, Lübels/Lüber, Hallihallo, Hello, Bonjour, gegrüßt seiest du (alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 11: Hallo (7), Sehr geehrte/r (5), Hey (5), Hi (4), Liebe/r (4), Öy (2), Lübels/Lüber,
Moin, Sehr verehrte/r, guten Tag, Hi Leute, Tach (alle 1). Keine Angabe: 1.
Berlin 2010
Klasse 9: Hi (12), Hallo (11), Hey (9), sehr geehrter…(7), Lieber….(5), Guten Tag (2), Moin
(2), Jo, Ey, Tag, na wie geht’s?, was gibt’s Neues?, Name, Schatz, Wie geht’s denn so?, Wie
waren die Ferien?, Hey Süße, Liebes (alle 1).
Klasse 11: Hallo (6), Sehr geehrter….(5), Liebe/r…(4), Hi (3), Herzallerlüpste/r, Hey, Yo,
Yo hey, Hey du, Guten Tag, na (alle 1).
67
München 2010
Klasse 9: Hey (12), Hi (10), Hallo (6), Wie geht’s? (5), Hallo erstmal, Guten Tag, Sehr
geehrte(r), Liebe…, Hai, Was machst du so?, Na alles klar?, Sers (alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: Hey (7), Servus (6), Hi (5), Hallo (5), Liebe(r) (4), Also (2), Hallo mein
Sonnenschein, Hei, Helly, Liebe(r) Herr/Frau, Hey du, Alles klar?, Sehr geehrte(r), Hey wie
geht’s denn so? (alle 1).
Bitburg 2010
Klasse 9: Hallo (8), Hey (5), guten Tag (4), sehr geehrte(r) (3), Hey du (2), Hi wie geht’s
dir?, Hi, Huhu, Wie geht’s?, Na du, Tach, Liebe(r) (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Hallo (6), Hey (6), Sehr geehrte(r) (6), Liebe(r) (6), guten Tag (4), Hi (1). Keine
Angabe: 1.
LTETT
Klasse 9: Hey (4), Hey an cv?, An du geet et?, Hallo cv?, Moien (alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 11: Hallo (7), Salut (5), Hey (3), Moien (3), hängt dovun of, wen et ass (2), eeeeh
comment que c’est, Olà, Hey wéi geet et?, Liebe/r, Hey den Mäx hei (alle 1). Keine Angabe:
2.
LTML
Klasse 9: Hey (8), Hallo (5), cava (3), geet et (3), Salut, Hallo ej muss die epps zieln, Moin,
Comment k c?, EHH, Babeii, Hi (alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 11: Hey (9), Hallo (6), Geet et (2), Salut (2), Moin (2), Hallo main Schéint (1). Keine
Angabe: 6.
3.9. Gibt es (bei Jungen bzw. bei Mädchen) spezielle Ausdrücke zur Bezeichnung
einer Freundin bzw. eines Freundes?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Kumpel (5), Ex (wenn die Beziehung beendet ist), Mein Ex der Arsch, Mein
Bekannter, Einfach beim Namen, Schatz, Süße. (alle 1) Ein Junge gab an, dass man sie nach
ihren Hobbys oder ihrem Verhalten benennt. Keine Angabe: 10.
68
Klasse 12: Kumpel (6), Bix (6), Schatz (2), Schnecke (2), Tuss (2), Mädchen, Mädel, Spezie,
Kerl, Frau, Schlampe, Tussy, Fritte, Källä, Typ, Freund (alle 1). Keine Angabe: 6.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Kumpel (6), Freund (2), Kamerad, Bro, Sis (alle 1). Keine Angabe: 12.
Klasse 11: Ische (6), Olle (3), Alte (2), Fudd (2), Bitch (2), Girlies, Stecher, Ischerich, Kalle,
Hoe, Slut, Homes (alle 1). Keine Angabe: 10.
Berlin 2010
Klasse 9: Kumpel (7), Homie (7), Schatz (3), Digga(h) (2), Dicke/Dicker (2), Fetti (2), Freak
(2), Süße (2), ABFEL (2), Schätzchen, Nerd, Schwul, Schwulette, Zucker, Kollege, Schergen,
OBF (offiziell beste Freundin), Kump, Kumpane, Freundin (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Kumpel (3), Atzen (2), Digga, Dicker, Bruda, Kollege, bro, Genosse, Homie,
meine Süße, Schnucki, Schatzi (alle 1). Keine Angabe: 4.
München 2010
Klasse 9: Kumpel (8), Homie (5), Süße (2), Schatz (2), Hasi, Friend, BF, Keule, Mädl,
Würstchen, Schätzelein, Honey, Babe, Kumpane (alle 1). Keine Angabe: 13.
Klasse 11: Spezl (3), Kumpel (3), Keule (2), Stecher (2), Mädls, Jungs, Kumpeline, Schatzi,
Hasi, Hasal, Chica, Kollege, Schatz (alle 1). Keine Angabe: 10.
Bitburg 2010
Klasse 9: Kollege (4), Homie (3), Kumpel (3), die Beste (2), Mops (2), Bruder (2), Friends
forever, Bro(ther), meine Liebe, Muh-Kuh, Stinka, Maus, Kollegah, Atze, Klapen (kleiner
Junge), bf, abf, Deine Mutter (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Schatz (5), Kumpel (2), Maus, die Alte, Olle, Schnitte, bbf, Macker, Chickas,
Friends (alle 1). Keine Angabe: 9.
LTETT
Klasse 9: Dana (3), Dano (3), Frend/Freundin (2). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: nö/nein (2), Frendin, de PP, never, cocu, Kolleg (alle 1). Keine Angabe: 9.
69
LTML
Klasse 9: BF (5), ABF (3), Main Häerzi (3), Besta (2), Bfchen (2), meng Schwester, Bruder,
Cousin, My Bunny, Blimchen, Mausi, Schatz, Gaus, chécks, Blondi, Typ, Gay, Juif, ABK,
Babeii, Bonass (alle 1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Main Häerzi (5), Mausi (5), BB (4), Gaus (2), Arschlach-am Geck (2), Mull (2),
chécks, Typ, meng Klont, Stenkath, Décken, Coolen, Schnucki, Bello/Bella, Kolleg (alle 1).
Keine Angabe: 10.
3.10. Gibt es spezielle jugendsprachliche Bezeichnungen für:
-
3.10.1. den Direktor der Schule:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Direx (8), Chef (2), Cheffe, Meister, Big Boss, Mr General, Rendel, Der Rendel,
Rektor, Guppi (alle 1). Keine Angabe: 6.
(Um das Ergebnis zu erklären, möchte ich anfügen, dass der Direktor des KurpfalzGymnasiums in Schriesheim Werner Rendel hieß.)
Klasse 12: Rektor (4), Werner (4), Direx (4), Chef (3), Rendel (3), Boss (2), Rendler, Brendl,
Wännä, Werna (alle 1). Keine Angabe: 4.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Direx (1). Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Nordy (8), Matze (4), Herr Nortmeyer (2), Monobraue, King Nordi (alle 1). Keine
Angabe: 7.
Berlin 2010
Klasse 9: Rektor (3), Kötter-Heinrich (2), Kötti, Vadda unser (alle 1). Keine Angabe: 22.
Klasse 11: Direktor, Direx, Schulleitung, Schulleiter, die Ossi-Tussi und der faule dicke fette,
Ossi-Tante (alle 1). Keine Angabe: 5
München 2010
Klasse 9: Der rote Drache (4), Drache (2), Hexe (2), Chef, Loders, Direx, der rothaarige
Teufel (alle 1). Keine Angabe: 16.
70
Klasse 11: Fotze (2), Direx, Schleimbeitl, Obermacker, Rektor (alle 1). Keine Angabe: 15.
Bitburg 2010
Klasse 9: Direx (4), Schulleiter (3), der Alte (2), Führer (2), Wichtigtuer (1). Keine Angabe:
11.
Klasse 11: Direx (3), T-Rex (1). Keine Angabe: 14.
LTETT
Klasse 9: Direkter (5), Klugscheißer, den Piji, Luce, Wixxer (alle 1).
Klasse 11: Direkter (3), Luce (2). Keine Angabe: 11.
LTML
Klasse 9: eisen Direx (2), Blu Waffel (1). Keine Angabe: 12.
Klasse 11: Ökotante (8), Hex (5), Nonn (2), Oberpute, Wiederhex, Direkterin (alle 1). Keine
Angabe: 7.
-
3.10.2. die Lehrer:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Frau Latein (8), Wadamahada (3), Kölschi Bölschi (2), Drachen, Der Herrscher,
Sexbombe, Possebär, einfach „der“, „die“+Name, Nachname allein, Deutsch-General, größter
Feind des Schülers, the biggest asshole in the world (alle 1). Zwei Schüler gaben an, dass sie
die Namen nach Auffälligkeiten der Lehrer verteilen. Vier Schüler gaben keine Antwort.
(Auch hier muss ich wiederum anfügen, dass „Kölschi Bölschi“ eine Ableitung des
Nachnamens „Kölsch“ ist.)
Klasse 12: nur Nachname (ohne Herr und Frau) (3), Pauker (2), die BA, Faule Säcke, Idioten,
der /die +Name (alle 1). Keine Angabe: 12.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Betriebshexe, Meister (alle 1). Keine Angabe: 17.
Klasse 11: Kelles (3), Feldwebel (3), Kampflesbe (3), Chef (2), Gangnazi, Rainer (alle 1).
Keine Angabe: 13.
71
Berlin 2010
Klasse 9: Leerkörper (5), Spitznamen (3), Namensabkürzungen, Pauker, Fehler Gottes,
Nachname (alle 1). Keine Angabe: 17.
Klasse 11: Lehrer (3), Frau/Herr Fach (1). Keine Angabe: 7.
München 2010
Klasse 9: Nachname (2), Pauker (1). Keine Angabe: 24.
Klasse 11: Geschlecht+ Fach (Herr Mathe) (1). Keine Angabe: 21.
Bitburg 2010
Klasse 9: Spinner, Pauker, Spast, Agri> agricola (alle 1). Keine Angabe: 17.
Klasse 11: Pauker, Nachname, Spitzname (alle 1). Keine Angabe: 16.
LTETT
Klasse 9: Madame /Monsieur (4), Prof (3). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Proffen (9), Monsieur (1). Keine Angabe: 6.
LTML
Klasse 9: Prof (5), Vorname, Nachname (alle 1). Keine Angabe: 8.
Klasse 11: Prof (6), Arschlach (3), Pute (2), Iesel (2), aale Boop, Name, aale Saak, Rommel,
M./ Mme (alle 1). Keine Angabe: 9.
-
3.10.3. den Hausmeister:
Schriesheim 2003
Der Hausmeister hat etwas längeres rötliches Haar und einen langen Schnauzer. Deshalb ist es
kaum verwunderlich, dass 9 Schüler der 8. Klasse ihn als „Asterix“ bezeichneten. Die anderen
10 machten keine Angabe.
In der 12. Klasse war es ähnlich: 18 Schüler bezeichneten ihn als Asterix, einer machte keine
Angabe.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Kackwischer (1), Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Obelix (7), Asterix (2), Eule, Walross, der Unfreundliche (1). Keine Angabe: 7.
72
Berlin 2010
Klasse 9: Putze (3) Keine Angabe: 26
Klasse 11: Hausmeister (2), Bauer (1). Keine Angabe: 8.
München 2010
Klasse 9: Nachname (3). Keine Angabe: 24.
Klasse 11: Herr Leonardi (3), Leonardi (2), Leonard, ich scher (1). Keine Angabe: 16.
Bitburg 2010
Klasse 9: Klaus (5), Klausmeister (2), der Alte, Aufräumer (alle 1). Keine Angabe: 11.
Klasse 11: Klausmeista (10), Klausi (2), Klaus (1). Keine Angabe: 6.
LTETT
Klasse 9: Portier (2). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Portier (3), Willi (2), Krause (1). Keine Angabe: 10.
LTML
Klasse 9: Botzmännchen (2), Marie, Portier (alle 1). Keine Angabe: 11.
Klasse 11: Portier (3), Mr Proper (3), Dampfer, Rommel, Hausmann (alle 1). Keine Angabe:
12.
-
3.10.4. den /die Klassensprecher /in:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Oberhaupt; die, die den Scheißjob haben; Spaßbremse; Sir (alle 1). Keine Angabe:
15.
Klasse 12: Kursführer (6), Führer (4), Rollsplitt (2), Magga, Hölg (beide 1). Keine Angabe: 9.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Keine Angabe: 19.
Klasse 11: Opfer, Trottel vom Dienst (alle 1). Keine Angabe: 17.
Berlin 2010
Klasse 9: Streber (2), Spitzname, Lassi (alle 1). Keine Angabe: 25.
73
Klasse 11: Keine Angabe: 11
München 2010
Klasse 9: Lilie (1). Keine Angabe: 26.
Klasse 11: Organisationstalent (1). Keine Angabe: 21.
Bitburg 2010
Klasse 9: Klassenführer (2), Kneip, Fridolin, Streber (alle 1). Keine Angabe: 16.
Klasse 11: Keine Angabe: 18.
LTETT
Klasse 9: Soraia, Véro, Schleimer (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: déléguée de classe (4), Hexe, Streber, Vanessa (alle 1). Keine Angabe: 9.
LTML
Klasse 9: Chill, Pigeon, Freak, Colleg, délégué (alle 1). Keine Angabe: 10.
Klasse 11: Name (5), Fixi (2), délégué, Pijon, Chef (alle 1). Keine Angabe: 11.
-
3.10.5. einen guten Schüler:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Streber (12), Schleimer, Besserwisser (beide 1). Keine Angabe: 5.
Klasse 12: Assi (3), Streber (3), Widerling, Sack, feiner Kerl, Walde (alle 1). Keine Angabe:
10.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Streber (6), Assi (1). Keine Angabe: 13.
Klasse 11: Streber (5), Pro (2), Snop, Jakob (alle 1). Keine Angabe: 11.
Berlin 2010
Klasse 9: Streber (11), Brain, Schleimer (alle 1). Keine Angabe: 17.
Klasse 11: Streber (3), Nerd, Schleimer (alle 1). Keine Angabe: 7.
74
München 2010
Klasse 9: Streber (13), Axel (2), Alex alias Gott (2), Klugscheißer (1). Keine Angabe: 11.
Klasse 11: Streber (11), Streberopfer (1). Keine Angabe: 10.
Bitburg 2010
Klasse 9: Streber (13), Schleimer, Strebaa, Nerd, Spast (alle 1). Keine Angabe: 7
Klasse 11: Streber, Tier (alle 1). Keine Angabe: 16.
LTETT
Klasse 9: Streber (3), Numm, Klugscheißer (alle 1). Keine Angabe: 5.
Klasse 11: Streber (12), ich, Stre, gudden Jong (alle 1). Keine Angabe: 2.
LTML
Klasse 9: Streber (11). Keine Angabe: 5.
Klasse 11: Streber (6), Besserwisser (3), Numm (2). Keine Angabe: 10.
-
3.10.6. den besten Schüler:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Streber (12), Klugscheißer (2), Cheatter (2), Oberstreber, Learner, Klassenstreber
(alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 12: As(s)i (4), Streber (3), Walde, Genie, Waldemar, Nina, Super-Assi (alle 1). Keine
Angabe: 9.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Streber (7), Oberstreber (2), Assi (1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: Streber (4), Klassenassi, Opfer (alle 1). Keine Angabe: 13.
Berlin 2010
Klasse 9: Streber (20), Primus (2), Schleimer, Natalie, Scheiß Streber (alle 1) Keine Angabe:
6)
Klasse 11: Streber (3), einsame Spitze, Schleimer, bewundernswerter ehrenwerter Denker
(alle 1). Keine Angabe: 6.
75
München 2010
Klasse 9: Streber (12), Axel (2), Alex alias Gott (1). Keine Angabe: 12.
Klasse 11: Streber (11), härtestes Streberopfer (1). Keine Angabe: 10.
Bitburg 2010
Klasse 9: Streber (13), Carmen (4), Schleimer, Oberstreber, Ober-Strebaa, Nerd, Spast,
Looser (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Streber (8), noob, Lord (alle 1). Keine Angabe: 8.
LTETT
Klasse 9: Streber (5), Klugscheißer (2). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Streber (11), mich selber, Stre, mega gudden Jong (alle 1). Keine Angabe: 3.
LTML
Klasse 9: Streber (6), Oberstreber, Streber plus, gréisten Streber, Klassenstreber, Angeber
(alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: Streber (11), Schleimscheisser, Numm, Loser, Idiot, Pigeon (alle 1). Keine
Angabe: 6.
-
3.10.7. den schlechtesten Schüler:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Loser (4); mach’ dir nichts drauß, ich bin besser als du! (2); Schlamper;
Kloschüsselbeißer; Niete (alle 1). Keine Angabe: 10.
Interessant war hier die männliche Form von „Schlampe“. Ein Mädchen gab außerdem an,
dass „Looser“ bei manchen als besonders cool gilt.
Klasse 12: Looser (5), Peif, Profi, Versager, Spezialist, Lusch’, Schneggenudl (alle 1). Keine
Angabe: 8.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Martin, Streber (alle 1). Keine Angabe: 17.
Klasse 11: Trottel (2), Pfeife, Opfer, Chiller, coole Socke (alle 1). Keine Angabe: 13.
76
Berlin 2010
Klasse 9: Noob (2), Loser (2), Horst (2), Nap, Hänger, Brain, Tabbi, Schoolsucker, dummes
Kind, dumm (alle 1). Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Gurke, Vollidiot (alle 1). Keine Angabe: 9.
München 2010
Klasse 9: Looser (2), Blödmann, Dummkopf, Flo (alle 1). Keine Angabe: 22.
Klasse 11: Pech gehabt (2), guter Freund, der Krasseste von allen, Looser (alle 1). Keine
Angabe: 17.
Bitburg 2010
Klasse 9: Loser (4), Marius (2), Idiot (2), Kräpel (2), Kumpel, Erpel, Krüppel, Spast, dau
dommen (alle 1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: Null, Pfeife, Noob, Opfer, Funz, Loser (alle 1). Keine Angabe: 13.
LTETT
Klasse 9: Paif (2), Numm, Dummkopf, Looser (alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: Loser (5), Idiot (2), Peif (2), Dommen, Failbob, burro (alle 1). Keine Angabe: 5.
LTML
Klasse 9: Loser (3), Schlechten, Coolen, Streber, Lusch, Nobrain (alle 1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: Loser (6), Peif, Numm, Lusch, Kreppel, aarme Jong (alle 1). Keine Angabe: 10.
-
3.10.8. Schüler, die man nicht leiden kann:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Arschlöcher (4), Outsider (3), Außenseiter (2), Schwuchtel, Tusse, eingebildete
Kuh, Fettsack, der Behinderte, Wichser, Nervensäge, der Gestörte, Angeber, lustige
Spitznamen, blöde Spitznamen (alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 12: Spast (3), Idiot (3), Drecksack (2), Vollidioten, Mistkerl, Pisser, Volldepp, Penner,
Kartoffel, Wichser, Missgeburt, „Fäkalsprache“, „Schimpfwort“ (alle 1). Keine Angabe: 9.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Opfer (3), Mongo, Vollpfosten (alle 1). Keine Angabe: 14.
77
Klasse 11: Spast (4), Fudd (3), Opfer (3), Homos, Hurensöhne, Idioten, Depp, Drecksack
(alle 1). Keine Angabe: 5.
Berlin 2010
Klasse 9: Freak (3), Spaten (3), Knecht (2), Nerd (2), Penner (2), Schlampe (2), Loser, Assi,
Bitch (alle 1). Keine Angabe: 19
Klasse 11: Knecht, Bob, Nerd, Streber, Opfer, Spast, blöd, doof (alle 1). Keine Angabe: 6.
München 2010
Klasse 9: Opfer (5), Spast (3), Richard (2), Fotze, Spack, Nervensägen, Zicke, Schlampe, der
da, Grattler, Mongo, Vollidiot (alle 1). Keine Angabe: 15.
Klasse 11: Opfer (7), Spast (4), Depp (2), Knecht (2), Hurensöhne, Missgeburt, Idiot (alle 1).
Keine Angabe: 7.
Bitburg 2010
Klasse 9: Spasti (5), Idiot (4), Assi (3), Noob (3), Arschloch (2), Missgeburt (2), Kräpel (2),
Opfer, Krüppel, dumme Kuh, Erpel, Nerd (alle 1). Keine Angabe: 6.
Klasse 11: Mongo (3), Madame (3), Spasti, Assi, Opfer, Funz, Schwuppe, Spacko, Nub (alle
1). Keine Angabe: 10.
LTETT
Klasse 9: Pijons (2), Pg, Opfer, Jordan, hater, Außenseiter (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Idiot (7), Asch (2), snitches, Pijon, Klemmi, stupida, Spasten, Assi, Wixxer, chato
(alle 1). Keine Angabe: 3.
LTML
Klasse 9: Opfer (3), Idiot (2), Fetten, Penner, Schwulen, Außenseiter, Asy, Asos, Spasten
(alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: Kallef (3), Arschlach (3), Kreppel (2), Idiot (2), Asi (2), Penner (2), Freak, Mongi,
Opfer, Iesel, Dommen, Rommel, Außenseiter, Mongol, Pigeon, Bitch (alle 1). Keine Angabe:
6.
78
-
3.10.9. gute Noten:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Gut (2), geiles Ding, Naja, Ok, ganz gut (alle 1). Keine Angabe: 15.
Klasse 12: subba (3), Assi, Assileistung (alle 1). Keine Angabe: 14.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Durchschnitt (1). Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Glücksfall, viele Punkte (alle 1). Keine Angabe: 17.
Berlin 2010
Klasse 9: yeah (1). Keine Angabe: 28.
Klasse 11: Keine Angabe: 11.
München 2010
Klasse 9: Keine Angabe: 27.
Klasse 11: jawoll (1). Keine Angabe: 21.
Bitburg 2010
Klasse 9: HGW (1). Keine Angabe: 20.
Klasse 11: Keine Angabe: 17.
LTETT
Klasse 9: eng gudd Prüfung, gut, genüchend (alle 1). Keine Angabe: 6.
Klasse 11: gute Note (2), top mark, keng Datz, Béises, genügend, gudd (alle 1). Keine
Angabe: 10.
LTML
Klasse 9: gudd (2). Keine Angabe: 13.
Klasse 11: Gudd (3), assuréiert (3), Weltwonner (2), majo dann, mega Numma, Béischt (alle
1). Keine Angabe: 10.
79
-
3.10.10. die beste Note:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Strike (2), sehr gut, voll gut, Boaw, Juhu, Gipee, bestes Ding, Check (alle 1). Keine
Angabe: 14.
Klasse 12: Sauwa die Haar gschnitte, subbageil, 15 Punkte, Assileistung, hehe, saugut (alle
1). Keine Angabe: 14.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Die beste Note (1). Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Elite (1). Keine Angabe: 18.
Berlin 2010
Klasse 9: eins mit Bienchen, eins mit Sternchen (alle 1). Keine Angabe: 26.
Klasse 11: unnormal (1). Keine Angabe: 10.
München 2010
Klasse 9: Keine Angabe: 27.
Klasse 11: Einser (2), Perfekt, Super, 15 Eier, 15 Punkte (alle 1). Keine Angabe: 17.
Bitburg 2010
Klasse 9: Keine Angabe: 21.
Klasse 11: Keine Angabe: 18.
LTETT
Klasse 9: eng mega gudd, super (alle 1). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: wow, sehr gut (alle 1). Keine Angabe: 13.
LTML
Klasse 9: Streber, schlecht (alle 1). Keine Angabe: 13.
Klasse 11: assuréiert Note (2), Streber, en Draam, Bääm deck de gudden, onméiglech,
Weltwonner, Bescht /top Numma, den Allerbéischt (alle 1). Keine Angabe: 12.
80
-
3.10.11. die schlechteste Note:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Scheiße (2), Mist (2), scheiß Ding, schlecht, Shit, nich so gut (alle 1). Keine
Angabe: 14.
Klasse 12: 5= `ne Handvoll (2), 6=Schneckennudel (2), na ja, oh, Profileistung, 0 Punkte (alle
1). Keine Angabe: 12.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Schneckennudel (1). Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Schneckennudel (2), Fail (1). Keine Angabe: 16.
Berlin 2010
Klasse 9: sechs, verkackt (alle 1). Keine Angabe: 26.
Klasse 11: Keine Angabe: 11.
München 2010
Klasse 9: Das Übliche (1). Keine Angabe: 26.
Klasse 11: 0 Punkte (1). Keine Angabe: 26.
Bitburg 2010
Klasse 9: Scheiß Note, beschissenste Note (alle 1). Keine Angabe: 19.
Klasse 11: total verhauen, verkackt, volle Punktzahl (alle 1). Keine Angabe: 16.
LTETT
Klasse 9: Datz (5), schäiss Nummer, naischt (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Datz (3), ungenügend, Arschkaart, fail, nicht so gut (alle 1). Keine Angabe: 10.
LTML
Klasse 9: Loser, Null (alle 1). Keine Angabe: 13.
Klasse 11: Datz (3), gudd gemaach (2), Gewunnecht, Oh Put1, super, deck null, bad boy (alle
1). Keine Angabe: 12.
81
-
3.10.12. das Abitur:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Abi (17), wichtiges Ding (1). Keine Angabe: 2.
Klasse 12: Abi (18), Schluss, Erlösung, Beginn des Lebens (alle 1).
Schriesheim 2010
Klasse 9: Abi (8). Keine Angabe: 11.
Klasse 11: Abi (7), Wisch (2), Endgegner, Befreiung (alle 1). Keine Angabe: 8.
Berlin 2010
Klasse 9: Abi (24). Keine Angabe: 5.
Klasse 11: Abi (5). Keine Angabe: 6.
München 2010
Klasse 9: Abi (17), Abschluss, Freiheit (alle 1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: Abi (19). Keine Angabe: 3.
Bitburg 2010
Klasse 9: Abi (14), A-levels (3), wedder machen (1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Abi (12). Keine Angabe: 6.
LTETT
Klasse 9: Keine Angabe: 9.
Klasse 11: unerreichbar, Première, Uni an der Täsch (alle 1). Keine Angabe: 13.
LTML
Klasse 9: Bac (1). Keine Angabe: 14.
Klasse 11: Abi (1). Keine Angabe: 20.
82
-
3.10.13. die Schule (insgesamt):
Schriesheim 2003
Klasse 8: Unterbrechung der Ferien (2), Stresshaus, die Zeit zwischen den Ferien, Knast ohne
Gitter, Knast, HORROR!, Irrenanstalt, Penne, Gefängnis (alle 1). Keine Angabe: 9.
Klasse 12: Schul (2), Drecksloch (2), Anstalt, Kotzblock, hässlicher Betonblock, Dreck, Mist,
School (alle 1). Keine Angabe: 13.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Gefängnis, Bruchbude (alle 1). Keine Angabe: 16.
Klasse 11: Irrenanstalt, Kackhaufen, Hood, Schull, Drecksloch, Bruchbude, Betonklotz (alle
1). Keine Angabe: 12.
Berlin 2010
Klasse 9: Arndt (3), Schule (2), AGD, Legebatterienraum (alle 1). Keine Angabe: 24.
Klasse 11: School, Chaosinstitution (alle 1). Keine Angabe: 9.
München 2010
Klasse 9: Klapse, Drecksloch (alle 1). Keine Angabe: 25.
Klasse 11: Das Grauen, Höhle des Löwen, Schui, Gefängnis, Bunker, Tempel der Langeweile
(alle 1). Keine Angabe: 16.
Bitburg 2010
Klasse 9: Kreilisch Gebild mit Fenster und Türen (2), Drecksloch, Anstalt, rosa Gefängnis,
Hölle, Ghetto, Scheiß Schule (alle 1). Keine Angabe: 13.
Klasse 11: Keine Angabe: 18.
LTETT
Klasse 9: Prison (5), Schäiss Schoul, langweileg (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Schoul (3), Ltett, Prison, Assischoul, Puff, Lycée (alle 1). Keine Angabe: 9.
LTML
Klasse 9: Lucius, dad wat muss sin, Knast (alle 1). Keine Angabe: 12.
83
Klasse 11: Prison (5), Gefängnis (2), Schäißdreck (2), Zwangsanstalt (2), Putehausen,
gréissten Schäiss, Armee, Äääää, the building (alle 1). Keine Angabe: 9.
-
3.10.14. die Eltern:
Schriesheim 2003
Klasse 8: Alten (6), Mama (3), Papa (2), Mum (2), Dad, Daddy, Eltern, die Behinderte, der
Gestörte, Erziehungsfraktion, Erzeugerfraktion (alle 1). Keine Angabe: 8.
Klasse 12: Alten (2), Vadda/er und Mudda/er (2), die Alde, Parents, Eltern (alle 1). Keine
Angabe: 14.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Alten (2). Keine Angabe: 17.
Klasse 11: Alten (3). Keine Angabe: 16.
Berlin 2010
Klasse 9: Eltern (4), Alten (3), Daddy (2), Mama/Papa (2), nervtötende Erziehungsobjekte,
Mum+Dad, Paps+Mum, Mudda, Vadda (alle 1). Keine Angabe: 18
Klasse 11: die Ollen, Mudda/Vadda (alle 1). Keine Angabe: 9.
Bitburg 2010
Klasse 9: Alden/Alten (3), Mam/Pap (3), Stinkas, Horstels, Mama/Papa, Vater/Mutter (alle
1). Keine Angabe: 12.
Klasse 11: Mama und Papa (3), Alten (2), Ellys (2). Keine Angabe: 11.
München 2010
Klasse 9: Mama/Papa (3), parents (2), Alten (2), Mum/Daddy, Vati/Muti, Mom/Dad, family
(alle 1). Keine Angabe: 20.
Klasse 11: Papa/Mama, Mami/Papi (alle 1). Keine Angabe: 20.
LTETT
Klasse 9: Mam (3), Pap (3), Elteren, Map, Mama, Papa (alle 1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Elteren (3), Pap (2), Mam (2), Josi, pais (alle 1). Keine Angabe: 10.
84
LTML
Klasse 9: Meng Aal (8). Keine Angabe: 7.
Klasse 11: Mama (5), Papa (4), meng Aal (2), Daddy (2), Mamm, Pap,Mami, Papi, meng
Elteren (alle 1). Keine Angabe: 13.
3.11. Welche Fächer haben spezielle Bezeichnungen?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Reli (7), Bio (7), BK (5), Mathe (2), Schlafstunde (Erdkunde), Gesch, Geschi, Mus,
Latin, 45 Min Zulabern (Erdkunde), ITG (alle 1). Keine Angabe: 5.
Klasse 12: Mathe (4), Bio (4), BK (3), Franz (3), GK (2), Reli (2), Scheiß Franz, Mukke, Ast
(Astronomie) (2), Deutsch: Proletestund, Erdkunde: Erdkacke, Chemie: Hassfach, Mathe:
Mathixx mal null (alle 1). Keine Angabe: 14.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Franz (5), Bio (2), Geschi (2). Keine Angabe: 14.
Klasse 11: Erdkäs =Erdkunde (4), GK=Gemeinschaftskunde (1). Keine Angabe: 14.
Berlin 2010
Klasse 9: Bio (6), Reli (4), Geschi (3), Ethik= Schokokunde (3), Physi (2), Greek
(Altgriechisch) (2), Abkürzungen, Mathe, Musik= Spaß ohne Grenzen, Musik= unser
Lieblingsfach Musi (alle 1). Keine Angaben: 14.
Klasse 11: Bio (2), Mathe, Abkürzungen (alle 1). Keine Angabe: 8.
München 2010
Klasse 9: Bio (7), Mathe (5), Reli (3), Info (3), Schlafstunde (=Fächer, die man nicht mag)
(2), Geo, Franz (alle 1). Keine Angabe: 18.
Klasse 11: Bio (8), Reli (6), Wirtschaft=WR (3), Mathe (2), Informatik= IT, Sozi, Franz,
Info, Philo, Latein=Late, Geo (alle 1). Keine Angabe: 8.
Bitburg 2010
Klasse 9: Sozi (7), Franz (7), Geschi (4), BK (2), Reli (2), Bio, Sport=Quälerei,
Chemie=Hassfach/Kotzfach/seelisches Foltern (alle 1). Keine Angabe: 10.
85
Klasse 11: Bio (6), Relli (6), Sozi (5), Geschi (5), BK (4), Mathe (4), Franz (2). Keine
Angabe: 8.
LTETT
Klasse 9: Englisch= Surveillance (1). Keine Angabe: 8.
Klasse 11: Bio gé (2), Comoco (2), Bio so (2). Keine Angabe: 14.
LTML
Klasse 9: Keine Angabe: 15.
Klasse 11: Bio, Comoco, Como (alle 1). Keine Angabe: 19.
3.12. Welche Namen gebt ihr anderen Schülern?
Schriesheim 2010
Klasse 8: Schneemann (er rieselt, wg. Schuppen) (4), (witzige) Spitznamen (3), Simon
(englische Aussprache) (2), Jakob (englische Aussprache) (2), zum Charakter passend (2),
Stinker (2), Fishbourne (2), Steffi, Celli, Julchen, Tine, normale Namen, Nachname, nach
Auffälligkeiten, Tiernamen, nicht verletzend oder beleidigende Ableitungen, Fisch, Arsch,
Süße, Benny H. Superstar, Benny, Robby, Robat, Jaki, auffällige Namen (alle 1). Keine
Angabe: 5.
Klasse 12: Spitzname (7), Nachname (3), Vorname (3), Dömmel (2), Rollsplitt (2), so wie sie
eben heißen, blöde abwertende Namen, den Namen der in ihrer Geburtsurkunde steht, Hase,
Herz, Pupsl, Mitschüler, Naja sie sind halt da, Maddin, Jo (alle 1). Keine Angabe: 4.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Lord (4), Josh (3), Big White Negga/BWN (3), richtiger Name (2), Spitzname (2),
Horst (2), Tussi (2), Vollpfosten (2), Poko (2), garcon blanc (2), Macho, Angeber, Jon (alle
1). Keine Angabe: 9.
Klasse 11: Sven-> Senv (9), Lutschi (4), Mac (3), Kalle (2), Citrus (2), Fettsack (2), Lindarus
(2), Lenarsch (2), Mücke (2), dunkler Lord (2), Sibi (2), Änna (2), Schloël, Schugel, Bauer,
Bob, Mof, Fisch, Streber, Schummler, Dünnarm, Dumbo, Maggy, Pilz, Kaiser (alle 1). Keine
Angabe: 6.
86
Berlin 2010
Klasse 9: Spitznamen (14), Equi (4), ihre Namen (3), Poll (2), Pinni (2), Kiki (2), Granini (2),
Lolly (2), Bifi (2), Lottchen, Lottie, Lessli, Bolli, Kaff, Niki, Verniedlichungen, Streber,
Assikind, keine besonderen, Nachname, Deckname (alle 1). Keine Angabe: 8.
Klasse 11: Spitznamen (2), nicht ernst gemeinte zu Freunden wie z.B. rassistische (nur Spaß),
spontan ausgelöst durch zufällige Geschehnisse, Knecht, normale, Machello, Luigi, Enriko,
Jovanni, Namen nach Aktionen desjenigen (alle 1). Keine Angabe: 3.
München 2010
Klasse 9: Spitznamen (7), Wozzen (3), Melle (2), Bene (2), Emo (2), Tiefpunkt (2),
Marmelade (2), Gott (2), Lucky, Good, Macke, die Made, Vornamen, Streber, Caro, Cella,
Depp, Flo (alle 1). Keine Angabe: 14.
Klasse 11: Spitznamen (2), Fitness-Benoit (2), Browni (2), Assi (2), Freak (2), Partygirl (2),
Gangster (2), Hottie (2), Hotte Schnitte (2), Knecht (2), Ingwer, Stinkal, GMBH, Aldelyd,
DH, Smart, Hummer, Sud, Palme7, Att, Haddy, Nilfibärchen, Hexenkind, Dickie, Walross,
Hexenmädchen, Der Roude, Kingsmen, Finke, Neusi (alle 1). Keine Angabe: 7.
Bitburg 2010
Klasse 9: Streber (5), Spitznamen (5), Spasti (4), Pole (4), Mops (4), Penner (4), Erpel (3),
Asi-Schantall (3), Kräpel (3), Freak (3), Asi (2), Noop (2), Gaylord, Nerd, Memme, SpitzBohrer, Jude, Idiot, Krüppel, Arschficker, Intelligenzbolzen, Feli, Flappes, Puckelfipps,
Russe, Türke, Mr Muhkuh, Dicker, Patzen, Spitzrät, Ollimäusilein, Schatz, Loser, Honker
(alle 1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Spitznamen (in Bezug auf die Vergangenheit) (9), Vorname (7), Nachname (3),
Kurzform des Namens (2), Piddi (2), Gaukler (2), Schwätzer (2), Fritze, Seb, Schilze, Meister,
Seppel, Burrel, Krüppel, Flo, Zen, Maulwurf (alle 1). Keine Angabe: 2.
LTETT
Klasse 9: Sou wéi se heechen, Piji, Bro, frère, Blondi (alle 1). Keine Angabe: 5.
Klasse 11: Vorname (5), Piji (2), Idiot (2), Loser, Décken, Polesterol, Cheng Peng, PP, Bro,
GG, Cabra de Monte, Stupido, Dommen, Peif, Klemmi, Spastiker, Nachname (alle 1). Keine
Angabe: 6.
87
LTML
Klasse 9: Spetznumm (3), Name (2), Idiot (2), Looser (2), Streber (2), Spast, Schatz, Herz,
Brudder, Asi, Opfer, di aner, Außenseiter, Pferdegott, Shithead (alle 1). Keine Angabe: 5.
Klasse 11: Stéck Schäiss (4), Opfer (3), Mausi (3), Sibi (3), Sebi (3), Wiederkäuer (3),
Spetznumm (2), Kolleg (2), Herzi (2), Schwuchtel (2), Numm (2), Tati (2), Annchen (2), Fixi
(2), ValerieValera (2), Schatzi, Pigeon, Kanacke, Pg, eh la victime, Herpes, Schnucki,
Décken, Bananchen, Stupy, Straki, jeton, Lizi, Stenkath, Val, Manu, Brudder (alle 1). Keine
Angabe: 2.
3.13. Wie schätzt du deine eigene Sprache ein?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Relativ gut, denn ich habe zwei Sprachen, die eine für die Schule, die andere für
Freunde, Umgangssprachlich, Normal, nicht abartig. Ich finde, ich rede ganz normal,
Eigentlich in Ordnung, Wenn ich mit Erwachsenen rede sehr gut, ausführlich,
zuvorkommend. Im Umgang mit meinen Freunden eher einfach, aufs Wichtigste begrenzt.,
Ziemlich normal, Zu primitiv, aber normal für unser Dorf (da, wo ich lebe), Ich glaube nicht,
dass ich `ne Jugendsprache sprech, höchstens `n biss’l und Dialekt, Teilweise ziemlich vulgär,
kommt aber auf die Gesellschaft an. Ansonsten relativ ok und klar verständlich., Gut! Es
macht auch Spaß, so `ne Mischung zwischen Deutsch und Englisch zu reden., Hochdeutsch,
gut, beim Reden zu schnell, Eher normal, Schlecht, sehr schlecht, Ich denke, ich kann meine
Sprache der Situation anpassen, Sehr gut!!!, Naja, sie ist nicht sehr schön, aber hilfreich, Voll
korrekt, voll normal, Sie ist nicht sonderlich schön, aber nützlich.
Klasse 12: Dialektisch (4), Umgangssprache (3), gut (3), normal (2), Hochdeutsch (2),
gebildet (2), vulgär (2), von odenwälderischem Dialekt bis brauchbares Hochdeutsch,
odenwälderisch, ordinär, schlecht/ kann mich schlecht ausdrücken, könnte besser sein, nicht
berauschend, schwer zu lernen, angebracht, derb, sehr ausgeprägt, höflich, eigentlich
zivilisiert manchmal ziemlich krasse Ausdrücke (alle 1). Keine Angabe: 1.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Gut (6), normal (2), gehoben, wortgewandt, fehlerfrei, nicht assozial, kann mich
normal/gehoben ausdrücken, keine Ghetto-Sprache, nicht so viele Fremdwörter, wunderbar,
gewählt, ausgezeichnet, freundlich, Deutsch, gebildet (alle 1). Keine Angabe: 5.
88
Klasse 11: gut (4), eloquent (3), normal, pärfegt, noch sehr Hochdeutsch im Vergleich zu
anderen, sehr gut, grundsolide, gehoben, höchst eloquent, solide, in Ordnung, gigantisch,
hochdeutsch, beeinflusst von örtlichen Dialekten, Anglizismen und Jugendsprache-jedoch
kann ich, wenn ich will, „reines“ Hochdeutsch sprechen, Scheiße (alle 1).
Berlin 2010
Klasse 9: gut (4), normal im Gegensatz zu vielen anderen, ziemlich elegant, nicht zu
allwisserisch, nicht zu dumm, ich kann Deutsch, wenn es sein muss, kann ich mich auch ganz
normal ausdrücken, gut, kein niveauloses Deutsch, es geht…. gar nicht, kommt darauf an, mit
wem ich rede, nicht prollig, sehr gewählt, nicht prollig oder grammatikalisch unkorrekt,
umgangssprachlich, nicht verkommen, etwas bis ziemlich unpräzise, schon noch in Ordnung,
ich schätze meine Sprache als akzeptabel und verständlich ein, Wenn man fragt, kommt das
sicher total xxx rüber aber man spricht ja so nicht die ganze Zeit, annehmbar jedoch im Falle
eines Ärgernisses kann es passieren dass meine Wortwahl in impertinentes Gebrabbel
umschlägt, ich kann Deutsch sprechen, Deutsch: ausgeprägter Wortschatz ohne Akzent;
allgemein sehr gut; Englisch: ohne Akzent; gut-sehr gut, mit Freunden: locker aber kein
falsches Deutsch>Genitiv ist auch richtig!; mit Erwachsenen: förmlicher und gebildeter, ich
spreche viel umgangssprachlich, nicht ernst gemeint, ziemliches Hochdeutsch, gute Wortwahl
(alle 1).
Klasse 11: Normal (3), ich kann gut reden, aber mit meinen Freunden und Geschwistern
achte ich nicht auf meine Sprache, ausreichend, gut, eigentlich ganz gut-man wird aber
trotzdem von dem Umfeld, in dem man sich bewegt beeinflusst, eigen, Ich glaub mich nicht
mit Jugendsprache zu verständigen, es gibt keine Wörter, die nicht dem Standardvokabular
entsprechen, an sich eloquent-gespickt mit einer guten Auswahl niedrigen Spachniveaus (alle
1).
München 2010
Klasse 9: gut (6), normal (5), gamlig, cool, gut bis mittel, einfach, ganz ok, einigermaßen gut,
passt, eigentlich gut, recht gut, in Ordnung, wenn ich mich bemühe gut aber aus Faulheit oft
schlecht, durchschnittlich, bisschen Umgangssprache-benütze aber nicht so viele Ausdrücke
(alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Normal (9), gut, passt, niveaulos, ich spreche eine angemessene zivilisierte
Sprache und benutze nicht viel Umgangssprache, jugendlich, Standard, boarisch, kaum
89
Dialekt-nur ein bisschen bayrisch, normal mit einigen speziellen Ausdrücken und
Anglizismen, gepflegt, gehoben (alle 1). Keine Angabe: 2
Bitburg 2010
Klasse 9: Dialekt, normal, schlechtes Dialekt, normalerweise guter, niveauvoller Wortschatz,
zum Spaß aber Assi-Sprache; unter Freunden ein bisschen Krüppel (also nachgemachtes AssiDeutsch), aber sonst ganz normal; ausgefallen, Unterschichten-Jargon, sehr gebildet, jana
jut, ab und zu Eifler Blatt Ausdrücke und Schimpfwörter, aber eigentlich relativ ordentlich;
kein reines Hochdeutsch, sehr vernünftig bis auf einige Ausnahmen; Sprachgrüppel (so wurde
ich von Herrn Schneiders bezeichnet), wenn es sein muss gut, ziemlich schlechtes
Hochdeutsch, Nicht der Beste im Sprechen von Hochdeutsch, brilliant, ganz gut, aber wir
sprechen viel Blatt, Meine Sprache könnte besser sein, gut und wenn ich will auch
angemessen (alle 1). Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Im Gegensatz zu vielen anderen, besonders in der Stadt, noch recht formal;
gegenüber Freunden, anderen Jugendlichen angepasst bis locker, Erwachsenen, Vorgesetzten
sowie anderen Respektpersonen gegenüber eher formell, höflich; normal, halt ein bisschen
neuer; eigentlich gutes Hochdeutsch, da zuhause kein Platt gesprochen wird; normal, leicht
Bauernsprache; sehr gut, wie von Büchner; normal bis gut, normales Hochdeutsch mit
wenig Jugendsprache, Hochdeutsch mit Eifel-typischem Dialekt, aber mit wenig speziell
jugendsprachlichen Ausdrücken; Bauernsprache; ganz ok; als grammatikalisch korrekt;
angemessen zum Umfeld, d.h. ich kann sowohl im jugendsprachlichen Slang sprechen als
auch Hochdeutsch; durchschnittlich; Besser als die meisten in der Eifel, gewöhnliches
Hochdeutsch (alle 1). Keine Angabe: 1.
LTETT
Klasse 9: gut (4), normal (2), schnell + zuviel (2), sehr gut, komesch, vill Fehler (alle 1).
Klasse 11: normal (6), gut (3), super (2), unverständlich, ist schwer zu lernen, sehr wichtig
(alle 1). Keine Angabe: 3.
LTML
Klasse 9: gudd (4), geht so, Style, stylé, ech mengen gudd, net ausfaalend, vill Englesch dran
gemecht, eigentlech ganz ok, normal, eng gudd Aussprooch a fein ausser mat Kollegen
heiansdo, keine Jugendsprache-ich spreche Metalheadsprache, meng Sprooch ass deck gäil
(alle 1). Keine Angabe: 2.
90
Klasse 11: gudd (8), cool (2), perfekt (2), normal (2), boff jo cva, schön, Ghettosprache,
anders, extra, ich finde, dass sich meine Sprache stark von den anderen unterscheidet (alle 1).
Keine Angabe: 3.
3.14. Gibt es viele Ausdrücke, die z.B. deine Eltern nicht verstehen?
Schriesheim 2003
Klasse 8: Nein (6), Ja (3), CU (2), chillen (2), echt amtlich, voll korrekt, Wadamahada, Direx,
Schlampe, Mathe oder Latein-Regeln (alle 1). Keine Angabe: 5
Klasse 12: Nein (7), Ja (3), die englischen Ausdrücke, die „eingedeutscht“ wurden (3),
poppen, manchmal meine speziellen Abkürzungen wie s.h.-> shit happens, Bix, Eher weniger,
Ich benutz keine Jugendsprache mit Eltern (alle 1). Keine Angabe: 3.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Nein (12), roflo (2), Mof = Mensch ohne Freund (2), lol, Assischeiße (alle 1).
Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Nein (5), ja (4), wenig, vor allem englische Wörter, ich spreche mit meinen Eltern
Hochdeutsch (alle 1). Keine Angabe: 9.
Berlin 2010
Klasse 9: Nein (10), ja (3), nicht wirklich (2), viele (2), ich spreche mit meinem Vater etwas
gepflegter als mit Freunden (2), nerds, dissen, fluche nicht mit Eltern, nur Worte aus
Fachjargon-sonst nicht, adden, gepostet-halt so Chatausdrücke, jegliches Englisch, Homie,
Bonze, Proll, lol, wtf, ich rede mit ihnen normal, gute Wortwahl, hält sich in Grenzen (alle 1).
Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Nein (4), ja, kaum, es gibt welche aber die werden auch immer weniger und färben
ab auf Eltern- die dann Sachen wie „chillen“ sagen, Kürzel wie FB, technische Wörter
(Browser), Eltern verstehen fast alles und lassen sich aufklären….andere (Oma/Opa)
verstehen nicht alles (alle 1). Keine Angabe:1.
München 2010
Klasse 9: ja (12), nein (10), wenige (2), viele, 5 von 10 Wörtern (alle 1). Keine Angabe: 1.
Klasse 11: nein (6), ja (4), dissen (2), posten (2), chill dich, selten (alle 1). Keine Angabe: 8.
91
Ein Schüler schreibt folgenden Kommentar: „Mit der Zeit können sie die jugendsprachlichen
Begriffe ganz gut verstehen.“
Bitburg 2010
Klasse 9: nein (6), Bro/Pro (4), ja (3), Noob (2), Bob (2), wtf, Gränd, Kräpel, Damn, Spasti,
Zoder, nerv well net, chifflex, bitch, geil, Atze, Sis, Freak, Flamer, Häsdonn, Fag, fresh, alt
loos, Stunk, Gaylord, lol (alle 1). Keine Angabe: 4
Klasse 11: nein (5), selten (4), ja (2), nicht viele (2), englische (2), aus dem technischen
Bereich, drop, sheater (alle 1). Keine Angabe: 2.
LTETT
Klasse 9: Ya (3), nee (2), io ava net viel, pur mee net vill, io Letzebuergesch (alle 1). Keine
Angabe: 1.
Klasse 11: Nein (5), lol (2), ja (2), einige (2), pijon, Klemmi, die jugendliche Sprache
verstehen meine schon ganz gut (alle 1). Keine Angabe: 3.
LTML
Klasse 9: Ja (5), Nee, Wann ech fluchen verstin se net alles, PDG> Pech domm gaang,
Juif>Dieb, definitiv, lol, dk (alle 1). Keine Angabe: 5.
Klasse 11: Jo (8), Nee (4), Ziigsen, cool, chill Mann, oh déi verstin guer naischt méi mee
meng Mam léiert dat grad, Jo an dat ass och gudd esou, geht so (alle 1). Keine Angabe: 6.
3.15. Dein aktuelles Lieblingswort?
Diese Frage wurde bei der ersten Umfrage in Schriesheim nicht gestellt.
Schriesheim 2010
Klasse 9: geil (2), trooch, Hetz mich nicht!, Diggah, Pimmellecker, SWAG, Schoki, Poco
(alle 1). Keine Angabe: 10.
Klasse 11: Zipfelmütze, Pizza, Fisch, chillen, Stier, Eyyi, theoretisch, Oligarchie, Mongo,
Aboooo, Kalle, beschder Mann, knäckebrotkäfergeile Angelegenheit (alle 1). Keine Angabe:
8.
92
Berlin 2010
Klasse 9: Fuck (2), Bob, inkonsumabel, cognitiv zu früh abgelegen, ist ja krass, wtf, Nudel,
mies, Airplanes, Grün, spacken, Fickfrosch, „recht“ im Sinne von „ich fand es recht gut“,
Tröte (Trompete), Parkbankphilosoph, Todes-…., todesgeil, Wobbegang, Weedbanane,
Freak, Gilla, Leutchens, Simon, Golden Coast, Moonflower, Wolke, extravagant, Luxus (alle
1). Keine Angabe: 6.
Klasse 11: Formficker, Negativbescheinigung, Pünktlichkeitsbescheinigung, seltsam,
grätschen, Schicksal, todes-…., Standart, Nicht dein Ernie (Bert)= nicht dein Ernst (alle 1).
Keine Angabe: 4.
München 2010
Klasse 9: Backfisch (2), Marmelade, Scheiße, ja man, Kinder, gehesselhoft, Zwölf, Mongo,
Kackwurst, Stinki, What ever, upsala, Grattler, Homofürst, Käse, ouja (alle 1). Keine Angabe:
15.
Klasse 11: Wiesn (2), Ätzende (2), Schatz, Vollgas, Saugeil, ungeil, I scher Digga, Darling,
angeblich, buckstüblich (alle 1). Keine Angabe: 10.
Bitburg 2010
Klasse 9: geil (2), Deine Mudda/Mutter (2), Faultier, Schlafmütze, ultra, abgespaced, Knorge,
Hohnestie, die wo, Stinka, Mops, durchaus, Krüppel, Altgas, Spast, Penner, chillen, Gerry,
Blorte (russ.), Erpel, Spastard, Kröpe, Nä du?, Damn, Handy, Suppi, Örpel, Fuck (alle 1).
Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Hauptsache (3), Mongo, Noob, bombastisch, wichtig, Spast, läuft, Bullshit, Ursel
(alle 1). Keine Angabe: 8.
LTETT
Klasse 9: Heida, Meec, Ahh oh gott, uieuie, Kappgeschass (alle 1). Keine Angabe: 4.
Klasse 11: Definitiv, au kacke, dammit, jo ech wees, lokinhas, Oh Mann, jaaaa, Gladder, Hey
dude, uesch, ranzesch, vida dura, bla (alle 1). Keine Angabe: 6.
LTML
Klasse 9: Mööp mööp (2), hdg (2), Juif (2), Herz, No Brain, comment k c?, cuntface, Babeii,
Nooon>Nee, à l’aise, definitiv, Zwieback, Bic Mac, Fucking Fuck, Schlemm (alle 1). Keine
Angabe: 2.
93
Klasse 11: Oh Merde (3), Schäiss (3), Prison (3), Maisschen (3), chill (2), Juuup, Rommel,
ehm…hallo?, Bempel, waat leeft?, Anscheinend gett gemunkelt, Yup!, Alter, Putain, fodes,
Pupes, Gefängnis (alle 1). Keine Angabe: 4.
3.16. Fragen zum Zuhause der SchülerInnen:
3.16.1. Beruf der Eltern:
Diese Frage wurde bei der ersten Umfrage in Schriesheim nicht gestellt.
Schriesheim 2010
Klasse 9:
Vater: Ingenieur (3), Elektroingenieur (2), Arzt, Vermögensberater, SAP, Gerüstbauer,
Chemotechniker, Großkraftwerk, Kaufmann, Orthopäde, Fahrlehrer, Finanzchef, Journalist,
Selbstständiger Berater, Verkäufer (alle 1).
Mutter: Lehrerin (2), Hausfrau (2), Krankenschwester (2), Bürohilfe, Sprachdozentin,
Sekretärin,
Verkäuferin,
Schreibwaren/Buchladen,
Ingenieurin,
Reisebürokauffrau,
Buchhändlerin, Physiotherapeuthin, Künstlerin, Steuerfachangestellte (alle 1).
Klasse 11:
Vater: technischer Leiter, Bauingenieur, Consulting Manager, Elektriker, Diplomingenieur,
Informatiker, Philosoph, Bankkaufmann, Facility Manager, Arzt, Dozent der Biochemie,
Mediziner, Professor, Klimaanlageninstallateur (alle 1). Keine Angabe: 5.
Mutter:
Hausfrau
(2),
Gastronomie,
Sekretärin,
Steuerberaterin,
Reisekauffrau,
Informatikerin, Jugendamt, Laborantin, Sachbearbeiterin, med.techn.Angestellte, Erzieherin,
Psychologin, selbstständig (alle 1). Keine Angabe: 5.
Berlin 2010
Klasse 9:
Vater: Rechtsanwalt (5), Architekt (4), Geschäftsinhaber/Unternehmer (3), Beamter (2),
Ingenieur (2), Ingenieur für Tontechnik, Informatiker, Physiker, Finanzamt, Richter,
Filmkritiker, Chirurg, Historiker, Politiker, Arzt, Kinderkardiologe, Krankengymnast (alle 1).
Keine Angabe: 1.
Mutter: Beamtin (4), Architektin (2), Pathologin, Familienhelferin, Angestellte, Physikerin,
Hausverwalterin, Finanzministerium, Immobilienmaklerin, Logopädin, Gärtnerin, Chirurg,
94
Professorin,
Lektorin,
PR
Abteilung
im
Hotel,
Hausfrau,
Kindertherapeutin,
Krankenschwester (alle 1).
Klasse 11:
Vater:
Architekt
(2),
Arzt
(2),
Bundesbeamter,
CEO,
Leitender
Angestellter,
Schlossermeister, Abteilungsleiter, Journalist (alle 1).
Mutter: Lehrerin (2), Architektin, Krankenschwester, Hausfrau, Versicherungsangestellte,
Physiotherapeuthin, Fachsekretärin, Webdesignerin, Schriftstellerin (alle 1).
München 2010
Klasse 9:
Vater:
Diplomingenieur
(3),
Angestellter
(2),
Beamter
(2),
Polizist,
EDV-
Systemadministrator, Gerüstbauer, KFZ-Sachverständiger, Kraftfahrer, Bürokaufmann,
Bauunternehmer, Banker, Krankenpfleger, Dachdecker, Ingenieur für Maschinenbau,
Architekt, Landvermesser, Zahntechniker, Personalleiter, MAN-Ingenieur, Mechaniker (alle
1).
Mutter: Hausfrau (4), Lehrerin (2), IT-Beraterin (2), Informatikerin, Buchhalterin,
Logopädin, Psychologin, Theologin, Bürokauffrau, Flughafenangestellte, Bankangestellte,
Versicherungskauffrau, Ärztin, Architektin, Kosmetikerin, Schulsozialpädagogin, Angestellte
Köchin (alle 1).
Klasse 11:
Vater: IT (3), Geschäftsmann (3), Software-Entwickler (2), Maschinenbauingenieur,
Vertriebsmann, Taxifahrer, Beamter, Ingenieur, Programmierer, Elektrotechniker, Polizist,
Zahntechniker, Datenbankorganisator, Studiotechniker (alle 1).
Mutter: Hausfrau (5), Beamtin (3), Angestellte (2), Sekretärin (2), Apothekenhilfe,
Bankangestellte,
Handwerkerin,
Sachbearbeiterin,
Friseurin,
Lehrerin,
Datenbankorganisatorin, Künstlerin (alle 1).
Bitburg 2010
Klasse 9:
Vater: Ingenieur (2), Maurer (2), Beamter (2), Wirtsmann, Elekroingenieur, Gärtner, Tierarzt,
Hotelier,
Schreinermeister,
Gartenbautechniker,
Abteilungsleiter
Glaserei,
Kreisverwaltung>Personalchef, Leiter einer Lehrlingsgruppe, Krankenpfleger, Bauleiter (alle
1).
95
Mutter:
Hausfrau
(4),
Fremdsprachenkorrespondentin,
Bürokauffrau
Sekretärin,
(2),
Angestellte
Finanzmanagerin,
(2),
Schneiderin,
Kreisverwaltung,
Krankenpflegerin, Bankangestellte, Einzelhandelskauffrau (alle 1).
Keine Angabe: 4.
Klasse 11:
Vater: KFZ-Mechaniker (4), Pastor (2), Ingenieur (2), LKW-Fahrer, Unternehmer, Techn.
Fernmeldeobermeister, Urologe, Bäcker, Autohändler, Diplom-Kaufmann, Metzger (alle 1).
Mutter: Verkäuferin (3), Hausfrau (3), Büroangestellte (3), Krankenschwester (2),
Grundschullehrerin, Autohändler, Industriekauffrau, Bankangestellte, Altenpflegerin (alle 1).
LTETT
Klasse 9:
Vater: chauffeur/camion (3), maçon (2), employé privé, Goodyear, Bauarbeiter, Marbrier
(alle 1).
Mutter: Hausfrau (4), Vendeuse (2), Putzfrau, schafft an engem Hotel, Fabrik (alle 1).
Klasse 11:
Vater: Arbeiter, Elektriker, CFL, Laborchef, Schneider, chef d’équipe, Arcelor, Hausmann
(alle 1). Keine Angabe: 7.
Mutter: Putzfrau (2), Hausfrau (2), Fleuriste, Aide socio-familiale, Asf, aide-soignante (alle
1).
LTML
Klasse 9:
Vater: Selbstständiger, ohne Job, Taxifahrer, Chirurg, Anwalt, Banker, Druckerei/Chef,
Chauffeur, Reporter, Telefonist (alle 1). Keine Angabe: 2.
Mutter: Angestellte, Restaurant, Aide-soignante, Managerin, Lehrerin, Banker, Reisebüro,
Bank, Spielschullehrerin, Botzfra (alle 1). Keine Angabe: 2.
Klasse 11:
Vater: Gemeinde/Arbeiter (2), Reisender, Deputé, NAMSA, Proff, Hausmeister, Cuisinier,
Gérant, arbeitet in einem Kaufhaus, LKW-Fahrer, Direktor, arbeitet in einer Firma,
Mechaniker, Polizist in Rente, in Rente, Kinésitherapeut, CFL (alle 1). Keine Angabe: 3.
Mutter: Hausfrau (4), Sekretärin (4), Sportlehrerin, Infirmière, Responsable, Putzfrau,
Bankangestellte, Versicherungsfrau, Erzieherin, Lehrerin (alle 1). Keine Angabe: 5.
96
3.16.2. In welchem Land bist du geboren?
Diese Frage wurde bei der ersten Umfrage in Schriesheim nicht gestellt.
Schriesheim 2010
Klasse 9:
Du: Deutschland (18), Frankreich (1)
Vater: Deutschland (19)
Mutter: Deutschland (17), Polen (1), Spanien (1)
Klasse 11:
Du: Deutschland (16)
Vater: Deutschland (14), Kasachstan (1), Polen (1)
Mutter: Deutschland (15), Kasachstan (1)
Berlin 2010
Klasse 9:
Du: Deutschland (29)
Vater: Deutschland (27), Lettland (1), Rumänien (1)
Mutter: Deutschland (23), Australien (1), Japan (1), Thailand (1), Österreich (1), Italien (1),
Niederlande (1).
Klasse 11:
Du: Deutschland (11)
Vater: Deutschland (11)
Mutter: Deutschland (11)
München 2010
Klasse 9:
Du: Deutschland (25), Griechenland (1), England (1)
Vater: Deutschland (19), Griechenland (1), Ukraine (2), Tschechien (1), Türkei (1), China
(1), Ungarn (1), Vietnam (1)
Mutter: Deutschland (17), Dänemark (1), Ukraine (2), Tschechien (1), Finnland (1), Türkei
(1), China (1), Italien (1), Ungarn (1), Vietnam (1)
97
Klasse 11:
Du: Deutschland (21), Niederlande (1)
Vater: Deutschland (18), Polen (1), Kroatien (1), Vietnam (1), Ghana (1)
Mutter: Deutschland (15), Polen (1), Frankreich (2), Österreich (1), Vietnam (1), Rumänien
(1), Ghana (1)
Bitburg 2010
Klasse 9:
Du: Deutschland (21)
Vater: Deutschland (19), Österreich (1), Kasachstan (1)
Mutter: Deutschland (19), Polen (1), Russland (1)
Klasse 11:
Du: Deutschland (18)
Vater: Deutschland (16), Schweiz (1), USA (1)
Mutter: Deutschland (18)
LTETT
Klasse 9:
Du: Luxemburg (8), Niederlande (1)
Vater: Portugal (5), Luxemburg (1), Niederlande (1), Cap Vert (1), Angola (1)
Mutter: Portugal (5), Luxemburg (1), Niederlande (1), Cap Vert (1), Frankreich (1)
Klasse 11:
Du: Luxemburg (14), Portugal (1), Thailand (1)
Vater: Portugal (8), Luxemburg (7), Thailand (1)
Mutter: Luxemburg (6), Portugal (6), Thailand (1), Niederlande (1), Frankreich (1)
LTML
Klasse 9:
Du: Luxemburg (11), Deutschland (1), Péru (1), Tschechien (1).
Vater: Luxemburg (6), Portugal (3), Belgien (2), Frankreich (1), Yugoslawien (1),
Deutschland (1).
Mutter: Luxemburg (5), Portugal (2), Frankreich (2), Deutschland (1), Yugoslawien (1),
England (1), Dänemark (1), Tschechien (1).
Klasse 11:
98
Du: Luxemburg (17), Niederlande (1), Belgien (1).
Vater: Luxemburg (14), Niederlande (1), Belgien (1), Pakistan (1), Portugal (1), Italien (1),
Griechenland (1).
Mutter: Luxemburg (14), Deutschland (2), Niederlande (1), Pakistan (1), Portugal (1), Italien
(1).
3.16.3. Welche Sprache sprichst du zuhause?
Diese Frage wurde bei der ersten Umfrage in Schriesheim nicht gestellt.
Schriesheim 2010
Klasse 9: Deutsch (17). Keine Angabe: 2.
Klasse 11: Deutsch (17). Keine Angabe: 2.
Berlin 2010
Klasse 9: Deutsch (25), Italienisch (1), Englisch (2), japanisch (1), Keine Angabe: 3.
Klasse 11: Deutsch (11)
München 2010
Klasse 9: Deutsch (24), Englisch (1), Dänisch (1), Tschechisch (1)
Klasse 11: Deutsch (21), Vietnamesisch (1)
Bitburg 2010
Klasse 9: Deutsch (13), Dialekt (12), Russisch (1)
Klasse 11: Deutsch (15), Dialekt (5), Englisch (1)
LTETT
Klasse 9: Portugiesisch (4), Luxemburgisch (3), Französisch (1), Holländisch (1),
Capverdianisch (1)
Klasse 11: Luxemburgisch (7). Portugiesisch (6). Keine Angabe: 1.
LTML
Klasse 9: Luxemburgisch (5), Französisch (2), Deutsch (1), Serbo-Kroatisch (1),
Portugiesisch (1), Tschechisch (1). Keine Angabe: 6.
99
Klasse 11: Luxemburgisch (16), Niederländisch (1), Französisch (1), Portugiesisch (1),
Deutsch (1). Keine Angabe: 2.
3.16.4. Gibt es bei dir zuhause…..
Diese Frage wurde bei der ersten Umfrage in Schriesheim nicht gestellt.
Schriesheim 2010
Klasse 9:
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
19
0
ein Zimmer für dich allein
19
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
19
0
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
17
2
Lern-Software
9
10
einen Internet-Anschluss
19
0
einen eigenen Taschenrechner
19
0
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
8
11
Bücher mit Gedichten
13
6
Kunstwerke (z.B. Bilder)
17
2
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
17
2
ein Wörterbuch
19
0
eine Geschirrspülmaschine
18
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
18
1
eine Digitalkamera
19
0
einen MP3-Player
18
1
einen Fernseher mit Flachbildschirm
14
5
Ja
Nein
19
0
kannst
Klasse 11:
einen Schreibtisch zum Lernen
100
ein Zimmer für dich allein
19
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
17
2
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
18
1
Lern-Software
7
12
einen Internet-Anschluss
19
0
einen eigenen Taschenrechner
18
1
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
16
3
Bücher mit Gedichten
13
6
Kunstwerke (z.B. Bilder)
12
6
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
15
3
ein Wörterbuch
18
0
eine Geschirrspülmaschine
18
0
einen DVD-Player oder Videorekorder
18
0
eine Digitalkamera
18
0
einen MP3-Player
18
0
einen Fernseher mit Flachbildschirm
13
5
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
28
1
ein Zimmer für dich allein
29
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
28
1
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
28
1
Lern-Software
11
17
einen Internet-Anschluss
29
0
einen eigenen Taschenrechner
29
9
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
29
0
Bücher mit Gedichten
29
0
Kunstwerke (z.B. Bilder)
28
1
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
29
0
kannst
Berlin 2010
Klasse 9:
kannst
101
ein Wörterbuch
29
0
eine Geschirrspülmaschine
28
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
28
1
eine Digitalkamera
29
0
einen MP3-Player
28
1
einen Fernseher mit Flachbildschirm
18
11
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
11
1
ein Zimmer für dich allein
11
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
11
0
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
11
0
Lern-Software
5
6
einen Internet-Anschluss
11
0
einen eigenen Taschenrechner
11
0
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
9
2
Bücher mit Gedichten
7
3
Kunstwerke (z.B. Bilder)
11
0
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
11
0
ein Wörterbuch
11
0
eine Geschirrspülmaschine
10
2
einen DVD-Player oder Videorekorder
10
1
eine Digitalkamera
11
0
einen MP3-Player
11
0
einen Fernseher mit Flachbildschirm
8
3
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
27
0
ein Zimmer für dich allein
22
4
Klasse 11:
kannst
München 2010
Klasse 9:
102
einen ruhigen Platz zum Lernen
23
3
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
26
1
Lern-Software
15
12
einen Internet-Anschluss
27
0
einen eigenen Taschenrechner
26
1
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
14
12
Bücher mit Gedichten
16
11
Kunstwerke (z.B. Bilder)
22
5
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
23
5
ein Wörterbuch
27
0
eine Geschirrspülmaschine
26
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
27
0
eine Digitalkamera
27
0
einen MP3-Player
26
1
einen Fernseher mit Flachbildschirm
22
5
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
22
0
ein Zimmer für dich allein
20
2
einen ruhigen Platz zum Lernen
21
1
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
22
0
Lern-Software
12
9
einen Internet-Anschluss
22
0
einen eigenen Taschenrechner
22
0
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
21
1
Bücher mit Gedichten
14
8
Kunstwerke (z.B. Bilder)
19
3
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
18
3
ein Wörterbuch
22
0
eine Geschirrspülmaschine
21
1
kannst
Klasse 11:
kannst
103
einen DVD-Player oder Videorekorder
22
0
eine Digitalkamera
22
0
einen MP3-Player
22
0
einen Fernseher mit Flachbildschirm
13
9
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
21
1
ein Zimmer für dich allein
22
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
20
2
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
18
4
Lern-Software
10
12
einen Internet-Anschluss
21
1
einen eigenen Taschenrechner
20
2
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
10
11
Bücher mit Gedichten
14
8
Kunstwerke (z.B. Bilder)
16
6
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
21
1
ein Wörterbuch
22
0
eine Geschirrspülmaschine
21
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
22
0
eine Digitalkamera
22
0
einen MP3-Player
20
2
einen Fernseher mit Flachbildschirm
17
5
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
18
0
ein Zimmer für dich allein
18
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
18
0
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
17
1
Bitburg 2010
Klasse 9
kannst
Klasse 11:
104
kannst
Lern-Software
7
11
einen Internet-Anschluss
18
0
einen eigenen Taschenrechner
17
1
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
9
9
Bücher mit Gedichten
10
8
Kunstwerke (z.B. Bilder)
15
3
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
15
3
ein Wörterbuch
18
0
eine Geschirrspülmaschine
18
0
einen DVD-Player oder Videorekorder
18
0
eine Digitalkamera
18
0
einen MP3-Player
18
0
einen Fernseher mit Flachbildschirm
15
3
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
9
0
ein Zimmer für dich allein
7
2
einen ruhigen Platz zum Lernen
8
1
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
7
2
Lern-Software
5
4
einen Internet-Anschluss
9
0
einen eigenen Taschenrechner
9
0
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
0
9
Bücher mit Gedichten
1
8
Kunstwerke (z.B. Bilder)
5
4
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
9
0
ein Wörterbuch
9
0
eine Geschirrspülmaschine
8
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
9
0
LTETT
Klasse 9:
kannst
105
eine Digitalkamera
8
1
einen MP3-Player
8
1
einen Fernseher mit Flachbildschirm
9
0
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
16
0
ein Zimmer für dich allein
16
0
einen ruhigen Platz zum Lernen
16
0
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
16
0
Lern-Software
13
3
einen Internet-Anschluss
16
0
einen eigenen Taschenrechner
15
1
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
5
11
Bücher mit Gedichten
11
5
Kunstwerke (z.B. Bilder)
14
2
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
16
0
ein Wörterbuch
16
0
eine Geschirrspülmaschine
15
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
15
1
eine Digitalkamera
16
0
einen MP3-Player
16
0
einen Fernseher mit Flachbildschirm
15
1
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
13
1
ein Zimmer für dich allein
11
3
einen ruhigen Platz zum Lernen
11
3
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
10
4
Klasse 11:
kannst
LTML
Klasse 9:
kannst
106
Lern-Software
7
7
einen Internet-Anschluss
14
0
einen eigenen Taschenrechner
13
1
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
5
9
Bücher mit Gedichten
6
8
Kunstwerke (z.B. Bilder)
9
5
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
8
6
ein Wörterbuch
14
0
eine Geschirrspülmaschine
13
1
einen DVD-Player oder Videorekorder
14
0
eine Digitalkamera
13
1
einen MP3-Player
14
0
einen Fernseher mit Flachbildschirm
11
3
Ja
Nein
einen Schreibtisch zum Lernen
20
0
ein Zimmer für dich allein
19
1
einen ruhigen Platz zum Lernen
20
0
einen Computer, den du zum Lernen verwenden
18
2
Lern-Software
12
8
einen Internet-Anschluss
20
0
einen eigenen Taschenrechner
20
0
klassische Literatur (z.B. von Goethe)
9
11
Bücher mit Gedichten
12
8
Kunstwerke (z.B. Bilder)
16
4
Bücher, die bei Hausaufgaben hilfreich sind
20
0
ein Wörterbuch
20
0
eine Geschirrspülmaschine
20
0
einen DVD-Player oder Videorekorder
20
0
eine Digitalkamera
19
1
einen MP3-Player
19
1
Klasse 11:
kannst
107
einen Fernseher mit Flachbildschirm
19
1
108
13. Literatur
ANDROUTSOPOULOS, Jannis K.: Deutsche Jugendsprache. Untersuchungen zu ihren
Strukturen und Funktionen. Lang. Frankfurt am Main; Berlin; New York; Paris; Wien 1998
(VarioLingua; Bd. 6)
ANDROUTSOPOULOS, Jannis K./ SCHOLZ, Arno (Hrsg.): Jugendsprache. Langue des
jeunes. Youth language. Linguistische und soziolinguistische Perspektiven. Lang. Frankfurt
am Main; Berlin; Bern; New York; Paris; Wien 1998. (VarioLingua; Bd. 7)
ANDROUTSOPOULOS,
Jannis
K:
Mode,
Medien
und
Musik.
Jugendliche
als
Sprachexperten. In: Der Deutschunterricht 6/97.Klett 1997. S. 10-20.
BAYER, Klaus: Jugendsprache und Sprachnorm- Plädoyer für eine linguistisch begründete
Sprachkritik. In: ZGL 10 (1982) S. 139-155.
BRENNER, Gerd: Eigene Wörter. Sondersprachliche Tendenzen Jugendlicher als
Unterrichtsgegenstand. In: Der Deutschunterricht. Sprachliche Varietäten (2/83). Klett 1983.
S. 37-53.
BÜHLER, Karl: Axiomatik der Sprachwissenschaft. Zweite durchgesehene Auflage,
eingeleitet und kommentiert von Elisabeth Ströker, Frankfurt/Main (1933/1976).
BUSCHMANN, Matthias: Zur „Jugendsprache“ in der Werbung. In: Muttersprache 104
(1994). S. 219-231.
DEEKEN, Christopher: Jugendsprache(n) im Deutschen. Eine Einführung. Studienarbeit.
Grin Verlag, München 2008.
DEPPERMANN,
Arnulf:
Anglizismen
in
Skatermagazinen.
Zur
Behandlung
jugendkultureller Medien im Deutschunterricht. In: Der Deutschunterricht 6/98. Klett 1998. S.
70-73.
109
EHMANN, Hermann: Voll konkret. Das neueste Lexikon der Jugendsprache. C. H. Beck
München 2001.
HENNE, Helmut: Jugend und ihre Sprache. Darstellung- Materialien- Kritik. De Gruyter,
New York, Berlin 1986.
JAKOB, Karlheinz: Jugendkultur und Jugendsprache. In: Deutsche Sprache 16 (1988). S.
320-350.
KÄMPER, Heidrun: Jugendsprache um 1900 und die schöne Literatur. In: Der
Deutschunterricht 1/2001. Klett 2001. S.47-58.
KILIAN, Christopher: Überblick über Erklärungsansätze der Jugendsprache und
Betrachtung ihrer Funktion. Begriff, Einteilung, Funktion und Charakteristika. Studienarbeit.
Grin Verlag, München 2010.
LINKE, Angelika/ NUSSBAUMER, Markus/ PORTMANN, Paul R.: Studienbuch Linguistik
ergänzt um ein Kapitel „Phonetik und Phonologie“ von Urs Willi. 3., unveränderte Auflage.
Herausgegeben von Helmut Henne, Horst Sitta und Herbert Ernst Wiegand. Tübingen:
Niemeyer, 1996
LÖFFLER, Heinrich: Germanistische Soziolinguistik. 3. überarb. Ausgabe. Schmit: Berlin
2005
MÜLLER-THURAU, Claus- Peter: Laß uns mal ´ne Schnecke angraben. Sprache und
Sprüche der Jugendszene. Econ Verlag, Düsseldorf/Wien 1983.
NEULAND, Eva: Spiegelungen und Gegenspiegelungen. Anregungen für eine zukünftige
Jugendsprachforschung. In: ZGL 15 (1987), 58-82.
NEULAND, Eva: Sprachbewusstsein und Sprachreflexion innerhalb und außerhalb der
Schule. In: Der Deutschunterricht. 4/92. Klett 1992. S. 3-14.
110
NEULAND, Eva/ HEINEMANN, Margot: „Tussies“: hüben wie drüben? Vergleichende
Beobachtungen zur Entwicklung von Jugendsprachen in Ost und West. In: Der
Deutschunterricht 1/97. Klett 1997. S. 70-76.
NEULAND, Eva: Jugendsprache. Eine Einführung. Franke, Tübingen 2008.
PAULI, Stephanie: „Ey Alter, du bist voll der Wort-Checker!“ Jugendsprache: Eine
empirische Untersuchung der Spracheinstellungen von Jugendlichen und Erwachsenen.
Tredition, Hamburg 2010.
SCHLOBINSKI, Peter und SCHMID, Katja Alexandra: Alles eine Frage des Stils. Zur
sprachlichen Kommunikation in Jugendcliquen und -szenen. In: Muttersprache 3 (1996). S.
211-225.
SCHLOBINSKI, Peter/ KOHL, Gaby/ LUDEWIGT Irmgard: Jugendsprache. Fiktion und
Wirklichkeit. Westdeutscher Verlag, Opladen 1993.
SCHLOSSER, Horst Dieter: Unwörter zwischen „ätzend“ und „inhuman“. Sprachliche
Reflexionen im Deutschunterricht. In: Der Deutschunterricht 4/2001. Klett 2001. S.51-59.
SCHMIDBAUER, WOLFGANG: Jugendlexikon Psychologie. Rowohlt Verlag, Reinbek
1976.
SWITALLA, Bernd: Wie Kinder über die Sprache denken. Über die Entdeckung eines neuen
Problems. In: Der Deutschunterricht. 4/92. Klett 1992. S. 24-33.
WAGNER, Jörg: „Komische Chips“ und „irgendwelche Datenbanken“. Bemerkungen zur
sprachlichen Aneignung des Gegenstandsbereichs Computer durch Kinder und Jugendliche.
In: Der Deutschunterricht 6/ 97. Klett 1997. S. 21-33.
111
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http://www.bpb.de/files/P4LENB.pdf (17.7.2011)
http://www.chatslang.de/ (1.4.2011)
http://www.faz.net/s/RubF9F0C6B7630641BA8633358C2FCB6213/Doc~E39AAC70D6AFF
4AF2B130CE94247FAAD4~ATpl~Ecommon~Scontent.html (23.12.2010)
http://www.focus.de/schule/familie/ratgeber/erziehung-der-jugendsprache-grenzensetzen_aid_345937.html (21.12.2010)
http://www.jugendwort.de/ (1.4.2011)
http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Bildung/Sprache/Artikel/4052.php
(21.12.2010)
http://www.welt.de/wissenschaft/article1431269/Auf_den_Bananenbraeuner_nur_mit_Pornob
alken.html (21.12.2010)
http://lb.wikipedia.org/wiki/Jéinesch (15.7.2011)
112

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