Es geschah am helllichten Tag
Transcription
Es geschah am helllichten Tag
64 Schauplatz Ostschweiz Samstag, 1. März 2014 TZ 1.3.14, S. 64 Es geschah am helllichten Tag LEUTE Eltern in Kreuzlingen sind verunsichert. Ein Mann soll beim Wehrli-Schulhaus einen Buben angesprochen haben und wollte ihn ins Auto locken. Der Knabe ging nicht darauf ein. Per WhatsApp und auch per Facebook seien eben Gerüchte weit gestreut worden. «Ich habe auch einige Anrufe von besorgten Eltern erhalten.» NICOLE D’ORAZIO Ruedi Roth aus Hemberg ist ein talentierter Musiker. Er jodelt, komponiert und dirigiert. Nun hat ein Zäuerli von ihm und seinem Bruder den Weg in den US-Kinofilm «The Grand Budapest Hotel» gefunden. «Das Zäuerli, das mein Bruder Werner und ich komponiert haben, wird in den kommenden Monaten weltweit von Millionen Kinogängern gehört», sagt Roth nicht ohne Stolz. (gjd) Ausserrhoder Consultant des Betrugs angeklagt TROGEN. Gegen einen 76jährigen Consultant aus Teufen läuft eine Strafuntersuchung der Ausserrhoder Staatsanwaltschaft wegen Betrugs. Im gleichen Fall trafen sich dieser Berater und ein deutscher Investor in einem Zivilprozess vor dem Kantonsgericht. Die Forderung lautet auf 125 600 Franken. Nach der Verhandlung am Montag wurde kein Urteil gefällt. Das Gericht will neue Beweise erhebe. Die Staatsanwaltschaft stellte das Strafverfahren vor einem Jahr ein. Begründung: Der Investor habe sich leichtsinnig verhalten. Das Obergericht hiess die Beschwerde des Investors teilweise gut und wies den Fall an die Staatsanwaltschaft zurück. Zwei Betrugsvorwürfe sah es wegen Arglist als begründet an. Deshalb trafen sich die Kontrahenten zuerst im Zivilprozess. Der Finanzfachmann aus Teufen war von 1980 bis 1992 Direktor einer Ostschweizer Kantonalbank gewesen, die 1996 an die UBS verkauft wurde. Der Kläger tätigte mit dem Consultant Geschäfte. Ein Darlehen von 70 000 Franken für Investitionen im Kosmetikbereich endete mit Totalverlust. An dieser Firma war der Berater mit einer seiner Firmen mit 20 Prozent beteiligt. KREUZLINGEN. Es war um die Mittagszeit: Ein Mann sprach einen Knaben an, der vom Schulhaus Wehrli auf dem Weg nach Hause war. Der Mann wollte ihn mit dem Auto mitnehmen. Der Bub weigerte sich, konnte sich losreissen und wegrennen. Der Mann beschimpfte ihn und verschwand. So soll sich am letzten Montag ein Vorfall abgespielt haben. Der Mann wird als 1,70 Meter gross, mit kurzem Haarschnitt und fester Statur beschrieben. Er ist mittleren Alters und hat eine Jacke mit der Aufschrift «Superheld» getragen. Der Kreuzlinger Schulpräsident Jürg Schenkel hat in der Folge ein Informationsblatt an alle Eltern der Wehrli-Schüler verteilen lassen. «Es waren verschiedene Gerüchte im Umlauf und nach Bekanntwerden des Vorfalls ging sozusagen die Post ab», sagt er. Keine weiteren Vorfälle Die Schule Kreuzlingen nehme solche Vorfälle nicht auf die leichte Schulter, betont Schenkel. Die Polizei sei sofort informiert worden. In der Vergangenheit hätten sich solche Vorfälle als Flops, aber auch schon als Tatsache herausgestellt. «In diesem Fall sind aber keine weiteren Vorkommnisse gemeldet worden. Nicht mit dieser Personenbeschreibung und auch keine anderen.» Sollten in diesem Zusammenhang Beobachtungen von Kindern oder Erwachsenen gemacht werden, sollen sich diese doch bei der Polizei melden, sagt Schenkel. Fälle werden ernst genommen Alle auf gleichen Stand bringen Der Schulleiter des «Wehrli» hatte die Lehrerschaft nach dem Vorfall informiert. Diese hätten dann die Kinder sensibilisiert, keine «Geschenke» von Fremden anzunehmen und auf keinen Fall mit diesen mitzugehen. «Das haben die Kinder natürlich zu Hause erzählt.» Allerdings wurden Bild: pd Die Schule Kreuzlingen hat nach dem Vorfall ein Informationsschreiben verfasst. Es machte auch auf Facebook die Runde. die Informationen von den Kleinen an die Eltern unterschiedlich weitergegeben. «Das hat bei einigen selbstverständlich zu einer Verunsicherung geführt», sagt Schenkel. Um allen Spekula- tionen Einhalt zu bieten, keine Hysterie aufkommen zu lassen und alle Eltern auf den gleichen Wissensstand zu bringen, habe er sich entschieden, das Informationsschreiben zu verteilen. Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt den Vorfall. Die Abklärungen seien am Laufen und man sei im Kontakt mit der Schule, heisst es. Ein weiterer Vorfall ist nicht bekannt. Die Kantonspolizei würde solche Fälle immer sehr ernst nehmen. Tips zur Prävention: www.kapo.tg.ch; Prävention; Schulwegsicherheit www.tagblatt.ch/ostschweiz <wm>10CAsNsjY0AIJ4AzAAABkZ6HUPAAAA</wm> <wm>10CPPxsTbVMwBjZ1e_ENcga0MDIIg3AANrQyNzPQszc0tjOMvI2sDIyMLIwNDEytDQ1MTI3NTY0jogJc0zLyMxp0SvICUNALoVGWVTAAAA</wm> ARBON. Der Bullterrier «Bully» darf – aufgrund einer Weisung der Gemeinde Arbon – künftig nur noch kurz angeleint und mit einem Maulkorb bestückt Gassi gehen. Dies geht aus einem Urteil des Bundesgerichts hervor. Der heute bald neunjährige Bullterrier eines Ehepaares hat schon einiges auf dem Kerbholz. Im Oktober 2009 meldete eine Person, die den Hund während der Abwesenheit des Halterehepaares beaufsichtigt hatte, der Hund habe ihre Katze mit mehreren Bissen getötet. Die zuständigen Behörden entzogen dem Ehepaar daraufhin umgehend die Bewilligung zur Haltung eines potenziell gefährlichen Hundes. Leinenzwang nicht eingehalten Nach Vorliegen des verfügten Wesenstests erhielt das Ehepaar erneut die Bewilligung zum Halten potenziell gefährlicher Hunde, wurde aber verpflichtet, «Bully» im öffentlichen Raum an der Leine zu halten. In den Folgejahren gingen mehrere Meldungen bei der Gemeinde Arbon ein, der Bullterrier werde ohne Leine ausgeführt. Im März 2013 meldete eine Tierärztin der Behörde, dass das Tier einem fünf Monate alten Hund massive Bissverletzungen zugefügt habe. Daraufhin ordnete die Gemeinde Arbon an, die Leinenlänge dürfe maximal 1,5 Meter aufweisen. Zudem wurden die Halter verpflichtet, dem Hund im öffentlich zugänglichen Raum einen Maulkorb anzulegen. Nicht darauf eingetreten Dagegen erhoben die Halter Rekurs beim Departement für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau, blitzten dort aber ebenso ab wie beim Verwaltungsgericht. Letzteres befand, dass die getroffenen Massnahmen verhältnismässig seien. Das Bundesgericht ist auf eine gegen diesen Entscheid eingereichte Beschwerde des Ehepaares gar nicht eingetreten, weil die Eingabe «keine hinreichende Begründung» enthält. Das Ehepaar muss die Gerichtskosten von 500 Franken bezahlen. (upi) Urteil 2C167/2014 (vom 15.2.2014) Beteiligung in Sulgen Über seine Consulting-Firma war der Teufner Finanzberater an einer Handelsgesellschaft in Sulgen beteiligt. Der Kläger gewährte ein Darlehen von 70 000 Franken. 25 000 Franken waren für die Finanzierung des Verkaufs der neuen Generation der Kreditkartenterminals und Schulungsräume vorgesehen. Der Consultant habe einen Strohmann als Darlehensnehmer vorgeschoben, sagte der Anwalt des Klägers. Die Kreditkartenfirma wusste von nichts. Die Schulungsräume entpuppten sich laut Klägeranwalt als verfallener Stall; im Haus war ein Bordell. Das Strafverfahren habe ergeben: Der Consultant habe das Geld für sich, eine seiner Firmen und Unbekannte verwendet. (sda) Kurze Leine und Maulkorb für «Bully» Drei Autos sind schrottreif Blickfang Nach Unfall Haus instabil In der Nacht zum Freitag prallte ein 22jähriger Autolenker in Märwil in eine Hauswand und verletzte sich schwer. Er wurde von der Rega ins Spital geflogen, wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilte. Weil ein Teil der Hauswand einstürzte, wurde ein Statiker aufgeboten. Dieser ordnete vorsorglich Sicherungsmassnahmen an. (red.) WEINFELDEN 48 Bild: Kapo TG MÖRSCHWIL. Keine Verletzten, aber drei schrottreife Autos: Das ist die Bilanz eines Unfalls, der sich in der Nacht auf Freitag auf der Autobahn A1 bei Mörschwil ereignet hat. Ursache der Karambolage war ein Manöver, bei dem ein Lieferwagen das Auto eines 27-Jährigen touchierte. Laut Kantonspolizei St. Gallen wurde das Auto durch die Berührung mit dem Lieferwagen über alle drei Fahrspuren gegen die Mittelleitplanke gelenkt. Zwei Autos dahinter konnten nicht rechtzeitig abbremsen und stiessen mit dem Unfallauto zusammen. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar, teilte die Polizei gestern mit. (sda)