Zwischenprüfung im Ausbildungsberuf "Landwirt/-in"

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Zwischenprüfung im Ausbildungsberuf "Landwirt/-in"
Zwischenprüfung im Ausbildungsberuf "Landwirt/-in"
Schriftliche Prüfung am 02. März 2005
- Arbeitszeit 90 Minuten -
Lösung
Name, Vorname des Prüflings:
Ausbildungsstätte:
Berufsbildungsamt:
Anleitung:
Anzahl
der Fragen
11
11
13
Aufgabengebiete
I.
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes; Berufsausbildung; Umweltschutz
und Landschaftspflege, rationelle Energieund Materialverwendung
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
30
II. Bearbeiten und Pflegen des Bodens; Erhalten einer nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit
35
IM. Versorgen von Tieren; rationelles, tiergerechtes und umweltgerechtes Halten
35
Gesamtpunktzahl
Hilfsmittel: Taschenrechner
100
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
I.
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes;
Berufsausbildung; Umweltschutz und Landschaftspflege,
rationelle Energie- und Materialverwendung
1.
a) Sie beobachten im Ausbildungsbetrieb täglich das Wetter.
1,5
Mit welchem Gerät messen Sie
die Temperatur?
b)
2.
Thermometer
den Luftdruck?
Barometer
die relative Luftfeuchtigkeit?
Hygrometer
Der Regenmesser enthält 20 mm Niederschlag.
Wie viele Liter Wasser sind das pro m2?
20 Liter/m2
Weichem landwirtschaftlichen Betriebssystem kann Ihr Ausbildungsbetrieb
zugeordnet werden? Begründen Sie dies.
Marktfruchtbaubetrieb: > 75 % des StDB aus Marktfrüchten
(z.B. Getreide, Zuckerrüben o. Kartoffel)
Futterbaubetrieb: > 75 % des StDB aus Rinderhaltung
Dauerkulturbetrieb: > 75 % des StDB aus Dauerkulturen, z.B. Weinbau,
Obstbau
Veredelungsbetrieb: > 75 % des StDB aus Schweine-, Geflügelhaltung
Gemischtbetrieb: Anteile der einzelnen Produktionsverfahren am
Gesamt-StDB < 75 %
3.
Sie erlernen den Beruf des Landwirtes.
Welches Ziel hat diese Berufsausbildung?
Ausbildung zur qualifizierten Fachkraft, die landw. Tätigkeiten selbständig planen, durchführen und kontrollieren kann.
4.
Agrarbetriebe erzeugen zunehmend mehr pflanzliche Rohstoffe.
Nennen Sie je zwei Beispiele für
a) pflanzliche Energieträger und
b) pflanzliche Wertstoffe.
zu a) - Rapsöl, Holz, Getreide, Mais, Gras
zu b) - Kartoffelstärke zur Klebstoff- und
Folienherstellung,
- Rapsöl als Schmierstoff
0,5
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
5.
Jeder Betrieb mit Rinderhaltung hat Zugriff im Internet auf sein
Bestandsregister.
Welche Meldungen können vom Landwirt mittels Internet erledigt werden?
(2 Nennungen)
Geburt eines Kalbes
alle Viehbewegungen (Tierzugänge, Tierabgänge)
6.
Sie haben mit Ihrem Ausbildungsbetrieb einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Darin sind Vereinbarungen zum Ausbildungsverhältnis enthalten. Nennen Sie 4 davon.
z.B. Beginn und Dauer der Ausbildung
regelmäßige tägl. Arbeitzeit
Urlaub
Vergütung
Probezeit
7.
Vier Landwirte bilden eine Maschinengemeinschaft und kaufen zusammen
einen Futtermischwagen für 40.000 € zuzüglich 16 % Mehrwertsteuer. Ihnen werden 2 % Skonto gewährt.
Landwirt A hat 70 Kühe, Landwirt B 110 Kühe, Landwirt C 90 Kühe und
Landwirt D 50 Kühe.
a)
Wie viele € muss jeder Landwirt anteilig nach seiner Kuhzahl bezahlen?
Nettopreis:
40.000,--€
+ MWSt: (16 % von 40.000,- €) + 6.400.- €
46.400,- €
./. Skonto: ( 2 % von 46.400,- €) -
928,- €
45.472,- €
Kuhzahl insgesamt: 70 + 110 + 90 + 50 = 320 Kühe
b)
Landwirt A:
_70
320
x
45.472,- € =
9.947.- €
Landwirt B:
110
320
x
45.472,- € = 15.631.-€
Landwirte:
_90
320
x
45.472,-€ = 12.789.- €
Landwirt D:
_50
320
x
45.472,-€ = 7.105.- €
Wie hoch sind die Anschaffungskosten in €/Kuh?
45.472,- € : 320 Kühe = 142,10 €
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
8.
Nennen Sie drei Unfallschwerpunkte in der Innenwirtschaft und führen Sie
die dazugehörigen Unfallverhütungseinrichtungen auf.
(je 1 Beispiel)
z.B. Erstickungsgefahr in Silos und Gärfutterbehälter -> Lichtprobe
Riemenscheiben, Wellen, Zahnräder -> Schutzverkleidung
Schiebetore -> gegen Herauslaufen und Umstürzen sichern
9.
Welche Energie in KWh setzt ein elektrisches Gerät (1,35 KW) um, wenn
es 40 Minuten eingeschaltet ist?
1,35KWx40min = 0,9 KWh
60 min
10. Welcher Versicherungsträger ist in folgenden Fällen
zuständig?
a)
Arbeitsunfall im Betrieb
Berufsgenossenschaft
b)
Erkrankung an Grippe
Krankenkasse
c)
Verlust der Erwerbsfähigkeit durch Invalidität
Rentenversicherungsanstalt (LVA), ggf. Berufsgenossenschaft
d)
Großvater wird zum Pflegefall
Pflegeversicherung
11 Bei der Ausbringung von Flüssigmist treten Gefahren durch
Gase auf. Welche Vorsichtsmaßnahmen sind dabei zu beachten?
(4 Nennungen)
z.B. Gülleschieber schließen
Tore und Fenster öffnen
Grubenöffnungen abdecken
von Grubenöffnungen beim Aufrühren fernbleiben
nicht über Fassöffnung beugen
kein offenes Feuer
Summe der Punkte aus Teil I:
30
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
II.
Bearbeiten und Pflegen des Bodens;
Erhalten einer nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit
1.
Wie kann Bodenerosion vermieden werden?
(2 Nennungen)
2
z.B. Zwischenfrüchte
Mulchsaat
Minimalbodenbearbeitung
Direktsaat
Reihenkulturen quer zum Hang säen
2.
Welche Möglichkeiten helfen den Bodendruck zu vermeiden?
(2 Nennungen)
2
z.B. Bereifung (Zwillingsbereifung, Gitterreifen, Terrareifen,
niedriger Reifendruck)
Bodenbearbeitung bei ausreichender Abtrocknung durchführen
mehrreihige Technik einsetzen
unnötige Überfahrten vermeiden
3.
Welche Zwecke verfolgt der Landwirt mit der Bodenbearbeitung?
(3 Nennungen)
3
z.B. Gare schaffen,
Unkraut vernichten
Dünger einarbeiten
Saatbett herrichten
Boden wenden, lockern, mischen
Wasserhaushalt regeln
4.
Welche Eigenschaften haben Sandböden?
(3 Nennungen)
3
Z.B. niedriger Anteil an Feinerde und Humus
leicht erwärmbar
hält wenig Wasser und Nährstoffe
ist gut durchlüftet
gute Durchwurzelbarkeit
leichte Bodenbearbeitung
5
Mit welchen ackerbaulichen Möglichkeiten können Sie zur
Verminderung der Nitratbelastung im Grundwasser beitragen?
(3 Nennungen)
z.B. Mulchsaat
Düngung der Früchte nach Entzug
bedarfsgerechte Düngung (DSN)
Teilmengenausbringung
Anbau von Zwischenfrüchten
Strohdüngung
Einsatz des Pfluges spät im Herbst
3
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
6.
Winterweizen soll gesät werden.
a) Ermitteln Sie die Saatgutmenge in kg/ha bei einer Aussaatstärke von
320 Körner/m2. Die Keimfähigkeit des Saatgutes beträgt 92 % und das
TKG 45 g.
Ermittlung der Saatgutmenge pro ha:
320 Körner/m2 x 45g (TKG) = 156kg/ha
92% (Keimfähigkeit)
b) Die Sämaschine soll auf die ermittelte Saatgutmenge abgedreht werden.
Die Arbeitsbreite beträgt 3,0 m, der Durchmesser des Bodenrades 0,6 m.
Wie oft müssen Sie das Antriebsrad bei der Abdrehprobe für 1/40 ha
drehen?
Radumfang: 0,6 m x 3,14 = 1,884 m
Fläche: 1,884 m x 3,0 m = 5,652 m2
Umdrehungen: 1/40 ha = 250 m 2 : 5,652 m2 = 44,2
c) Wie viel kg Getreide müssten sich dann in der Auffangmulde befinden?
1/40 ha = 156 k g : 40 = 3,9 kg
Punkte
(mögt.)
(tatsächl.)
7.
8.
Welche drei wirtschaftlich bedeutenden Pflanzenfamilien eines Grünlandbestandes gibt es?
Nennen Sie diese drei Familien mit jeweils einem typischen Vertreter.
Pflanzenfamilie
Beispiele, typische Vertreter
a)
Gräser
Weidelgras, Wiesenfuchsschwanz
b)
Kräuter
Löwenzahn, Spitzwegerich,
Wiesenkerbel
c)
Leguminosen
Rotklee, Weißklee
Die sachgemäße Grünlandnutzung spielt eine große Rolle im Milchviehbetrieb.
a) Durch welche Maßnahmen kann die Zusammensetzung
der Grünlandnarbe beeinflusst werden? (2 Nennungen)
z.B. Schnitthöhe
Schnitthäufigkeit
Schnittzeitpunkt
Nutzungsart
Düngung
b) Welche Pflanzen sind im Grünland unerwünscht?
(4 Nennungen)
z.B. Scharfer Hahnenfuß
Ampfer
Herbstzeitlose
Brennnessel
Schachtelhalm
Sumpfdotterblume
Bärenklau
9.
Unkräuter und Ungräser stellen eine Konkurrenz für die
Kulturpflanzen im Grünland und auf dem Ackerland dar
a) Nennen sie je zwei vorbeugende Maßnahmen, die zur Verringerung
des Unkrautdruckes beitragen.
Grünland: ausgewogene Düngung, Narbenpflege,
Vermeidung von Geilstellen
Ackerland: Fruchtfolge, saubere Pflugfurche
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
b) Zur chemischen Unkrautbekämpfung wird ein
Wuchsstoff - Herbizid mit systemischer Wirkung eingesetzt.
Was bedeutet „systemische Wirkung"?
Das Mittel wird über die Blätter und Wurzeln aufgenommen und mit
dem Saftstrom über die ganze Pflanze verteilt.
10. Die Erkennung von Unkräutern ist im integrierten Pflanzenbau
eine Grundvoraussetzung.
a) Nennen Sie zwei Wurzelunkräuter
z.B. Distel
Quecke
Ackerwinde
Schachtelhalm
b) Nennen Sie zwei Ungräser
z.B. Windhalm
Ackerfuchsschwanz
Flughafer
11. Die mineralischen Stickstoffdünger enthalten im wesentlichen
zwei Stickstoffformen,
a) Nennen Sie diese Stickstoffformen
Ammonium
Nitrat
b) Geben Sie zwei gängige Handelsdünger an, in welchen beide
Stickstoffformen enthalten sind.
z.B. Kaikammonsalpeter
Ammonsulfatsalpeter
Stickstoffmagnesia
Summe der Punkte aus Teil II:
35
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
Versorgen von Tieren;
rationelles, tiergerechtes und umweltgerechtes Halten
1.
2.
Nennen Sie drei wichtige Bestandteile des Blutes und jeweils
deren Aufgabe
Bestandteile
Aufgaben
Rote Blutkörperchen
Sauerstofftransport im Blut
Weiße Blutkörperchen
Vernichtung der Krankheitserreger
Blutplättchen
Blutgerinnung
Erklären Sie die Begriffe
a)
Erhaltungsbedarf
Nährstoffmenge für die Aufrechterhaltung der Körperfunktion (Futteraufnahme, Verdauung, Wärmeregulation)
b)
Leistungsbedarf
Nährstoffmenge für die Erzeugung von Leistung
(Milch, Fleisch, usw.)
3.
Welche Bedeutung hat die Biest- oder Kolostralmilch für das
Neugeborene? (2 Nennungen)
z.B. Darmpech lösen
Aufnahme von Gammaglobulinen (Immunisierung)
Energiezufuhr
4.
Nennen Sie 4 Beispiele für Maßnahmen zur Unfallverhütung im Umgang
mit und bei der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren.
z.B. sachgerechtes Einsetzen erlaubter Zwangsmittel (Halfter,
Nasenringe, Führstange, Melkbügel)
gesicherte Triebwege innerhalb des Betriebes
intakte Weidezäune
Enthornung von Rindern
geeignete Kleidung (Sicherheitsschuhe
)
10
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
5.
Hormone steuern viele Abläufe im Tier
a)
Welches Hormon bewirkt die Milchabgabe?
Oxytocin
b)
Welches Hormon nennt man auch Trächtigkeitsschutzhormon?
Progesteron
6.
Welche Faktoren können die Tiergesundheit im Stall negativ beeinflussen?
(4 Nennungen)
z.B. Zugluft
zu hohe Luftfeuchtigkeit
mangelhafte Beleuchtung
keine rutschfesten Bodenbeläge
zu hohe Schadstoffkonzentration in der Luft
7.
Die Knochen erwachsener Tiere enthalten Wasser, organische Substanz
und Mineralstoffe.
Nennen Sie die zwei wichtigsten in den Knochen enthaltenen Mineralstoffe.
Calcium
Phosphor
8.
Woran erkennt man ein gesundes Kalb/Ferkel? (nicht gewähltes streichen)
(4 Nennungen)
z.B. blassrosa Schleimhäute
straffe Haut
glänzendes Haarkleid
aufmerksamer Blick
lebhaft
Ohrenspiel
abgeheilter Nabel
keine Gelenksverdickungen
1
11
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
9.
Nennen Sie 4 Punkte, die die Milchqualität beeinflussen.
z.B. Eiweißgehalt
Fettgehalt
Keimgehalt
Zellgehalt
Hemmstoff
Gefrierpunkt
10 Was versteht man unter einem geschlossenen System in der
Schweineproduktion?
Ferkelerzeugung und Mastauf dem gleichen Betrieb
11 Berechnen Sie den GehaJt an Rohprotein und Energie von
einem Kilogramm der folgenden Futtermischung.
25 % Weizen (117 g RP/kg, 13,6 MJ ME/kg)
55 % Gerste (100 g RP/kg, 12,6 MJ ME/kg)
17 % Eiweißkonzentrat (460 g RP/kg, 11,2 MJ ME/kg)
3 % Mineralfutter
Komponente
Anteil Rohprotein
Anteil Energie
25 % Weizen
29,2 g
3,4 MJ ME
5 5 % Gerste
55,0 g
6,9 MJ ME
17%E-Konz.
78,2 g
1,9 MJ ME
162,4 g
12,2 MJ ME
3 % Mineralfutter
Summe
12
Punkte
(mögl.)
(tatsächl.)
12 Schweinerassen in Reinzucht sind heute nahezu ausschließlich Ausgangsbasis für die Kreuzungszuchtprogramme.
a) Nennen Sie 3 bedeutende Schweinerassen in Deutschland.
3
Deutsche Landrasse DL
Deutsches Pietrainschwein P\
Deutsches Edelschwein
b) Welche Eigenschaften sollen auf der mütterlichen Seite bei der
Zwei- und Dreilinienkreuzung besonders gut ausgeprägt sein?
(2 Nennungen)
2
z.B. Vitalität
Fruchtbarkeit
gute Muttereigenschaften, damit hohe Aufzuchtleistung
c) Durch welche Eigenschaften soll sich das Mastferkel
auszeichnen? (2 Nennungen)
2
z.B. frohwüchsig
gute Futterverwertung
hohe Zunahmen
13 Welche Schweinekrankheiten sind anzeigepflichtig?
(3 Nennungen)
3
z.B. Schweinepest
Aujeszky'sche Krankheit
Brucellose
Maul- und Klauenseuche
Summe Punkte aus Teil
35