Bauherrenfibel Baustoffe für den Innenausbau

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Bauherrenfibel Baustoffe für den Innenausbau
Bauherrenfibel
Baustoffe für den Innenausbau
Vorwort
Jedes Haus hat Auswirkungen auf die Umwelt, ist aber auch Umwelt für diejenigen,
die darin leben und arbeiten sollen. Die Wohnung ist für die Menschen der Teil der
Umwelt, den sie am intensivsten erfahren, auf den sie aber auch den größten
Einfluss haben.
Nur wenn Sie bereits am Anfang der Planung Umwelt- und Gesundheitsaspekte des
gesamten Vorhabens berücksichtigen, können spätere Notlösungen oder sogar
Sanierungsmaßnahmen verhindert werden.
Entscheidungen über den Innenausbau Ihres
Auswirkungen auf den Rohbau und umgekehrt.
neuen
Wohnhauses
haben
Wenn Ihre Rohbaumaßnahme zum Beispiel einen massiven Dielen- oder
Parkettboden aufgrund seiner Höhe nicht mehr zulassen, müssen Sie notgedrungen
auf einen dünneren Belag ausweichen.
Beschäftigen Sie sich in einer frühen Phase der Planung mit diesem
Themenkomplex. Entscheidungen während des Bauens müssen in der Regel unter
Zeitdruck getroffen werden, so dass ihre Folgen oft nicht ausreichend bedacht
werden können.
Zudem erleichtert Ihnen eine frühzeitige Wahl der Baustoffe und Techniken auch im
Innenausbau die finanzielle Kalkulation Ihres Bauvorhabens.
Dieses Informationsblatt ist nicht abschließend, sondern soll eine Orientierungshilfe
beim umwelt- und bewohnerfreundlichen Innenausbau sein. Zu jedem der
angesprochenen Themen gibt es eine Fülle von Informationsmaterial und Literatur.
Innenausbauplatten
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Beim Innenausbau sind Wandbauplatten gerade für den
Heimwerker ein ideales Baumaterial. Auch hier werden
viele baubiologisch unbedenkliche Produkte angeboten.
Achten Sie auf eine genaue Auszeichnung der Platten.
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Gipsplatten
können aus Naturgips oder Chemiegips hergestellt werden. Naturgips wird im
Tagebau gewonnen; Chemiegips entsteht bei der Entschwefelung von Abgasen.
Gipsplatten sind 5 bis 12 cm stark und verfügen über Nut und Feder.
Vorteile: Sie sind feuchtigkeitsregulierend, feuerhemmend und schalldämmend.
Nachteile: Sie brechen leicht. Gipsabbau kann landschaftszerstörend sein.
Chemiegips hat eine erhöhte Radioaktivität.
Gipskartonplatten
sind beidseitig mit Karton kaschierte Gipsplatten.
Vorteile: Sie sind leichter zu verarbeiten als Gipsplatten.
Nachteile: Feuchtraumplatten sind manchmal mit Fungiziden (Gift gegen Pilze)
behandelt. Fungizide sind auch für den Menschen giftig.
Gipsfaserplatten
bestehen aus Gips, dem Zellulosefasern aus Altpapier und ein Feuchtigkeitsschutz
beigemischt werden.
Vorteile: Sie sind nicht so druckempfindlich wie die anderen Platten mit Gips.
Tipp:
Die Stöße der Wandbauplatten werden mit Spachtelmasse bearbeitet. Verwenden
Sie auch hier als umweltfreundliches Material Gips. Damit die Masse nicht so schnell
bindet, können Sie Tapetenkleister unterrühren.
Mit Holz können Sie am Bau eine Menge anderer Materialien ersetzen.
Unbehandeltes Holz und solches, das mit biologischen Mitteln behandelt wurde,
kann jederzeit wiederverwendet werden. Neben Vollholz werden verschiedene
Holzschicht- und Holzfaserplatten angeboten.
Vorteile: Für diese Platten werden auch gerissenes oder schlecht gewachsenes
Holz sowie Reste eingesetzt. Sie schwinden nicht und werden nicht rissig wie nicht
abgelagertes Vollholz. Die Preise sind günstig.
Nachteile: Holzplatten aller Art bestehen zu einem Teil aus Kleber und das war bis
vor einiger Zeit ausschließlich Formaldehyd – Kleber.
Schichtplatten
sind 4 – 10 mm starke und 8 cm breite Bretter aus heimischem Holz, die in drei oder
fünf Schichten kreuzweise übereinander verleimt sind. Sie sehen aus wie eine
Massivholzplatte und sind in Stärken zwischen 12 und 30 mm zu erhalten.
Vorteile: Sie sind sehr stabil und haben einen geringen Kleberanteil.
Nachteile: Sie sind relativ teuer.
Tischlerplatten
sind furnierte Platten mit einem Innenleben aus Holzstäbchen. Sie haben Stärken
wie Schichtplatten.
Vorteile: Sie sind sehr stabil.
Nachteile: Sie enthalten einen relativ hohen Anteil an Kleber und anderen
Inhaltsstoffen.
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Sperrholz
hat im Kern minderwertige Hölzer und als Decke mehrere miteinander verleimte
Furnierlagen. Für Sperrholz gilt dasselbe wie für Tischlerplatten.
Magnesitgebundene Spanplatten
werden mit Magnesit als Bindemittel hergestellt.
Vorteile: Sie sind pilzresistent.
Nachteile: Sie sind nicht wasserbeständig.
Spanplatten mit Zement
Werden mit Zement als Bindemittel hergestellt.
Vorteile: Sie sind schalldämmend und pilzresistent.
Nachteile: Zementherstellung verursacht einen hohen Energieverbrauch und
Staubbildung.
Putze – mehr als nur „Unterkleider“
Während Putze früher erst auf der Baustelle gemischt
wurden, gibt es heute fertige Mischungen zu kaufen.
Diese bestehen nur noch zu einem gewissen Teil aus
natürlichen Stoffen. Heute werden oft Kunstharze und
Verdickungsmittel, Entschäumer und Konservierungsstoffe
zugesetzt.
Sie werden wahrscheinlich die Auswahl der Putze Ihren
Handwerkern überlassen. Fragen Sie aber nach, was da
verbaut wird.
Putz wird großflächig aufgebracht, d. h., es besteht ein großer Kontakt zur Raumluft.
Die Zusatzstoffe können über einen langen Zeitraum in die Luft gelangen. Außerdem
sollen Ihre Wände atmungsaktiv sein, um Ihnen ein gesundes Raumklima zu
gewährleisten. Was nützt es, wenn Sie baubiologisch unbedenkliches Material für die
Wände verwenden, wenn anschließend eine Kunststoffschicht darübergezogen wird?
Zementputz
wird aus Sand, Wasser und Zement hergestellt. Zement ist eine Mischung aus drei
Viertel Kalk und einem Viertel Ton unter Zusatz von Mineralien. Die Mischung wird
bei 1500 °C geschmolzen und dann fein gemahlen.
Vorteile: Er ist widerstandsfähig gegen hohe mechanische Belastung.
Nachteile: Die Umwelt wird durch hohen Energieverbrauch sowie durch
Staubbildung belastet. Außer Portlandzement und Trasszement ist Zement durch
Hochofenschlacke radioaktiv belastet. Die schlechte Sorptionsfähigkeit und die
niedrige Oberflächentemperatur wirken negativ auf das Raumklima.
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Gipsputz
wird aus Sand mit Wasser und Gips gemischt.
Vorteile: Gipsputz kann leicht Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben und
schwankende Luftfeuchtigkeit gut abpuffern.
Nachteile: Bei Chemiegips aus der Phosphorherstellung kann die Radioaktivität
stark erhöht sein. Gipsputz ist nicht wasserfest.
Kalkputz
wird aus Sand, Wasser und Kalk gemischt. Baukalk wird als Naturkalk aus
gebranntem Kalkstein hergestellt.
Vorteile: Kalkputz aus hydraulische n Kalken ist wasserbeständig. Er hat keine
erhöhte Radioaktivität, kann Schadstoffe aus der Raumluft binden und hat eine
keimtötende Wirkung sowie eine gute Sorptionsfähigkeit.
Tipp:
Wenn Sie selbst mit Zement, Kalk oder Gips arbeiten, ziehen Sie unbedingt wasserund säurefeste Arbeitshandschuhe an. Diese Stoffe sind ziemlich aggressiv. Vor
allem in bereits rissiger Haut kann es schnell zu tieferen Rissen und Verätzungen
kommen. Bei Arbeiten über Kopf sollten Sie eine Schutzbrille tragen.
Anstriche – Make-up für das Haus
Die Innenraumflächen sind mit Tapeten und/oder Farben bedeckt
und auch die Einrichtungsgegenstände sind beschichtet. Die
Farb- und Lackschichten beeinflussen das Raumklima und
müssen mit den Bedürfnissen der Bewohner abgestimmt
werden.
Bei Dispersionsfarben mit Naturharzbindung bestehen die Bindemittel aus
nachwachsenden Rohstoffen – vorwiegend natürlichen Harzen der Pinie und des
Dammarbaumes.
Vorteile: Sie sind mit Dispersionsfarbe wieder überstreichfähig. Zur Herstellung
werden keine Erdölprodukte verwendet.
Nachteile: Sie sind vermindert dampfdurchlässig, teurer als Kunstharzdispersion und
gasen geringe Mengen Lösungsmittel aus.
Leimfarben
setzen sich aus Leim (z. B. Tapetenkleister), Pigment (z. B. Kreide) und Wasser
zusammen.
Vorteile: Leimfarben sind billige, voll diffusionsfähige Wandanstriche.
Nachteile: Der Anstrich bleibt wasserlöslich. Nach mehrmaligen Überstreichen
müssen die alten Farbschichten in mühseliger Kleinarbeit abgewaschen bzw.
abgeschabt werden.
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Kaseinfarben
sind wie Leimfarben zusammengesetzt. Statt Zelluloseleim wirkt Kasein als
Bindemittel.
Vorteile: Sie sind voll diffusionsfähig und gasen keine Stoffe aus.
Nachteile: Vergleichbar wie bei Leimfarben, jedoch wasserbeständiger.
Silikatfarben
sind Mineralfarben oder Wasserglasfarben mit kristallinen Inhaltsstoffen.
Vorteile: Zur Herstellung werden keine Erdölprodukte verwendet. Sie sind
lösemittelfrei, abriebfest, geruchlos, sehr haltbar und voll diffusionsfähig. Die
Reaktion zwischen Farbe und mineralischem Putz führt zu einer Verkieselung
(Verfestigung).
Nachteile: Während der Verarbeitung müssen Augen und Hände vorsorglich vor
Verätzungen geschützt werden.
Kalkfarben
bestehen aus gelöschtem Kalk und werden nur mit Wasser verdünnt.
Vorteile: Sie haben eine desinfizierende und fungizide Wirkung und eine gute
Diffusionsfähigkeit.
Nachteile: Lose Kalkanstriche sind nicht überstreichbar und nicht abriebfest.
Während der Verarbeitung sind Schutzmaßnahmen gegen Haut- und
Augenverätzungen zu treffen.
Tipp:
ð Wägen Sie ab, ob Sie nicht auf einen Schutzanstrich gänzlich verzichten können.
Besonders im Holzbau lassen sich Schutzanstriche häufig durch konstruktive
Maßnahmen, wie Hinterlüftung, vermeiden.
ð Benutzen Sie Farben ohne oder mit geringen Lösungsmitteln und
Schwermetallanteilen.
ð Lüften Sie die Innenräume während des Streichens und bis zum vollständigen
Aushärten der Anstriche.
ð Entsorgen Sie die Anstrichreste nicht mit dem Abwasser, Farb- und Lackreste
nicht mit Hausmüll, sondern nur mit dem Sondermüll.
ð Benutzen Sie nur wenn unbedingt erforderlich Verdünner, Abbeizer,
Pinselreiniger etc.
ð Wählen Sie möglichst ungiftige, emissionsarme und dampfdiffusionsoffene
Anstriche.
Tapeten – ein Kleid für die Wand
Wenn Tapeten vorhanden sind, beeinflussen sie
das Raumklima, da sie z. B. großflächig zur
Raumluft Kontakt haben.
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Papiertapeten
Bestehen aus ein- oder zweischichtigen, holzfreien oder holzhaltigen Papieren in
verschiedenen Stärken. Es gibt sie auch mit einem mind. 60%igem Altpapieranteil.
Diese sind mit dem Umweltzeichen RAL-ZU 35 ausgezeichnet.
Vorteile: Sie sind aus einem nachwachsenden Rohstoff, atmungsaktiv und
recyclingfähig.
Rauhfaser
ist eine mehrschichtige Papierbekleidung, in die speziell hergestellte Holzfasern
eingearbeitet sind. Das Umweltzeichen RAL-ZU 35 kennzeichnet Rauhfaser mit
einem Altpapieranteil aus Papier-Recycling von mind. 80 %.
Vorteile: Sie sind atmungsaktiv, recyclingfähig und aus nachwachsenden
Rohstoffen.
Nachteile: Es ist neben dem Tapezieren ein weiterer Arbeitsgang zum Streichen
notwendig.
Tipp:
Vorhandene Papiertapeten können Sie preisgünstig entfernen,
Geschirrspülmittel ins Wasser geben und die Tapete damit befeuchten.
Bitte behandeln Sie abgelöste Kunststofftapeten als Sondermüll.
wenn
Sie
Gras-, Kork- und Baumwolltextil- bzw. –gewebetapeten
bestehen aus dem jeweiligen Material, das auf einen Papierträger kaschiert wird.
Vorteile: Wie bei Rauhfaser- und Papiertapeten.
Nachteile: Bei neuen Grastapeten können allergische Reaktionen (Heuschnupfen)
auftreten. In der Oberfläche von Gras- und Baumwolltextil- bzw. –gewebetapeten
sammelt sich Staub, der ebenfalls allergische Reaktionen auslösen kann
(Staubmilbenkot).
Dekorputz -Tapeten
bestehen z. B. aus kurzen Baumwollfasern, die mit Tapetenkleister gebunden und
mit Wasser flüssig verarbeitet werden.
Vorteile: Wie Papier- und Rauhfasertapeten. Sie gelten als antistatisch,
wärmedurchgangsmindernd und schallabsorbierend.
Tipp:
Wenn Sie tapezieren, verwenden Sie Tapeten, die die Atmungsaktivität der Wand
nicht beeinträchtigen, keine Vinyl- oder Kunststofftapeten, die sich außerdem
elektrostatisch aufladen und ausgasen.
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Was klebt denn da?
Tapeten werden vorwiegend mit Kleister geklebt.
Die im Handel üblichen Tapetenkleister sind wasserlöslich und enthalten keine
Lösungsmitte l. Sie gelten als umweltverträglich und baubiologisch unbedenklich.
Fußbodenbeläge
werden
Kunststoffklebern geklebt.
heute
vorwiegend
mit
Reaktionsharzkleber
erhärten durch chemische Reaktionen der Komponenten Klebstoff und Härter.
Nachteile: Teile der Inhaltsstoffe gelten als krebserregend und allergieauslösend.
Bei der Verarbeitung kann es zu Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen und
Schwindel kommen.
Kontaktkleber
sind in der Regel eine Mischung von Synthesekautschuk und Kunstharzen mit
toxische n Lösemitteln.
Nachteile: Wie bei Reaktionsharzkleber.
Dispersionskleber
enthalten fein in Wasser und geringen Mengen organischen Lösemitteln verteilte
Klebstoffe auf der Basis von Natur - und Kunstharzen, Natur - und
Synthesekautschuken sowie auf Acrylsäureesterbasis.
Vorteile: Lösemittelarme Dispersionskleber gelten als gesundheits- und
umweltverträglich.
Nachteile: In Dispersionsklebern können Formaldehyd oder andere chemische
Substanzen zur Konservierung enthalten sein, die auch an die Raumluft abgegeben
werden.
Lösemittelarme
Dispersionsklebstoffe
weisen
eine
schwache
Anfangshaftung auf und trocknen langsam.
Bodenbeläge – sicher gehen, bequem stehen
Bodenbeläge bedürfen einer ganz besonderen kritischen Auswahl, da sie durch ihren
großflächigen Einbau die Raumluft wesentlich beeinflussen.
Teppichböden
bestehen aus einem Flor aus Natur- oder Kunstfasern, einer Trägerschicht aus
Natur- oder Kunstfasern und ggf. einer Rückenbeschichtung.
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Vorteile: Sie sind schallschluckend, warm und trittschalldämmend. Teppichböden
aus Wolle sind feuchtigkeitsregulierend.
Nachteile: Die Rückseite vieler Böden ist kunststoffbeschichtet, die Wolle ist mit
Chemikalien behandelt, die sie mottensicher macht bzw. die Verschmutzung
verzögert oder statische Aufladungen verhindert. Diese Chemikalien gasen in die
Raumluft ab.
Tipp:
Wenn Sie auf einen Teppichboden nicht verzichten wollen, beachten Sie bitte
folgende Hinweise für einen gesundheitlich unbedenklichen Boden:
ð Der Teppichboden-Flor besteht aus Naturfasern.
ð Die Naturfasern wurden nicht chemisch behandelt, auch nicht eulanisiert.
ð Die Trägerschicht ist ein Naturfasergewebe.
ð Der Rücken wurde mit Naturlatex und Jute beschichtet.
ð Alternative: Der Teppichboden ist gewebt (ohne Rückenbeschichtung bzw. mit
Naturlatex).
ð Die Befestigung des Teppichbodens erfolgt mit einer Teppich-Latexfixierung.
Diese Fixierung ist bei einem Umzug auch leicht wieder zu lösen.
Holzdielen und Parkett
bestehen aus Massivholz oder verschiedenen angeordnetem Schichtholz
unterschiedlicher Stärke. Grundsätzlich sollten heimische Hölzer verwendet werden
(siehe Bauherrenfibel „Rohbau“).
Vorteile: Dieser Bodenbelag ist klimaausgleichend, wärmedämmend, pflegeleicht
und allergikerfreundlich.
Nachteile: Alle Fußbodenlacke und auch die übliche Parkettversiegelung enthalten
giftige Inhaltsstoffe, die auch ausdünsten.
Holzpflaster
besteht aus scharfkantig, geschnittenen Holzklötzen, die mit der Hirnholzfläche als
Lauffläche verlegt werden.
Vorteile: Es ist langlebig, widerstandsfähig und zeichnet sich durch günstige
raumklimatische Eigenschaften aus. Seine Oberfläche muss nicht mit
Beschichtungen geschützt werden.
Nachteile: Es muss in einem Bitumen- oder Kleberbett verlegt werden. Sie sollten
von einer Verlegung im Bitumenbett in Innenräumen absehen.
Tipp:
Eine Alternative zum Lack stellt die Behandlung mit Hartöl oder mit Hartöl und
Wachs dar. Dann darf der Boden nur mit reiner Schmierseife geputzt werden.
Herkömmliche Wischmittel greifen das Öl an.
Linoleum
wird aus Naturprodukten hergestellt. Ausgangsprodukt ist Leinöl, das durch
Aufnahme von Sauerstoff zu einer elastischen Masse wird. Diese wird mit
Naturharzen, Holzmehl und Farbpigmenten vermischt. In heißem Zustand wird das
Material auf ein Jutegewebe gepresst und ausgewalzt.
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Vorteile: Linoleum ist elastisch, antistatisch, pflegeleicht, strapazierfähig und sehr
langlebig. Es ist für Fußbodenheizung geeignet.
Nachteile: Die Verlegung setzt Erfahrung voraus. Der notwendige Spezialkleber
kann Formaldehyd oder Lösungsmittel ausdünsten.
Kork
Wird aus der Rinde der Korkeiche oder aus Recycling-Kork hergestellt.
Vorteile:
Er
ist
elastisch,
fußwarm,
antistatisch,
stark
trittschalldämmend, fäulnisresistent, chemiefrei und gut zu reinigen.
Nachteile: Korkplatten mit Kunstharzbeschichtung und mit PVCUntergrund sind
nicht
feuchtigkeitsregulierend
und
können
Lösungsmittel in die Raumluft abgeben.
Tipp:
Führen Sie die Oberflächenbehandlung mit Hartöl oder Hartwachsbalsam durch.
Fliesen
werden aus Ton hergestellt. Glasuren enthalten Silikate und werden auf die Fliesen
aufgeschmolzen.
Vorteile: Unglasierte Fliesen, wie Cotto - oder Terracottafliesen, sind atmungsaktiv
und klimaausgleichend. Glasierte Fliesen sind wasserfest und pflegeleicht.
Nachteile: Fliesen können je nach Inhaltsstoffen radioaktiv strahlen. Glasierte
Fliesen sind nicht atmungsaktiv.
Tipp:
Die Oberfläche unglasierter Fliesen sollten Sie mit natürlichen Hartölen und
Wachsbalsam behandeln. Sie sind dann relativ unempfindlich.
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