BPM Reifegradmodell
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BPM Reifegradmodell
Business Process Management: Weiterführende Theorien Kevin Ortbach Vertiefungsmodul BPM in Services Kevin Ortbach Agenda BPM Reifegradmodell & Kritik BPM aus Dynamic Capability Sicht Einführung in die Theorie Vorstellung des Ordnungsrahmens BPM in Dienstleistungen Vertiefungsmodul BPM in Services 1 Kevin Ortbach Wann ist BPM gut? BPM REIFEGRAD Vertiefungsmodul BPM in Services 2 Kevin Ortbach Warum ein BPM Reifegrad? BPM hat höchste Priorität unter CIOs 2009 sahen mehr als 57% der im Rahmen der GartnerStudie befragten CIOs BPM als eine ihrer Top-5 Priorität an Vertiefungsmodul BPM in Services 3 Kevin Ortbach BPM Capability Areas Quelle: Rosemann & vom Brocke (2010) Vertiefungsmodul BPM in Services 4 Kevin Ortbach Strategic Alignment (1/2) Verbesserungsplan sollte aus der Unternehmensstrategie hergeleitet werden Klare Darstellung der Ziele des BPM-Vorhabens Insbesondere: Wie adressieren die Ziele der BPM Initiative die übergeordneten Unternehmensziele? Welche Prozesse sind durch eine strategische Änderung betroffen? Welche Prozesse könnten zu einem Engpass werden? Methoden wie Strategy Maps spielen eine wichtige Rolle Höchste Abstraktionsstufe der Prozesshierarchie Stellt dar, welche high-level Prozesse existieren Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette Vertiefungsmodul BPM in Services 5 Kevin Ortbach Strategic Alignment (2/2) Um die Performanz eines Prozesses messen zu können bedarf es einem einheitlichen Verständnisses über Prozesskennzahlen (key performance indicators [KPIs]) KPIs sollten standardisiert sein (über alle Prozesse hinweg) Ermöglicht Vergleiche von Prozessen untereinander Häufig weichen die Vorstellungen und Ziele verschiedener Stakeholder voneinander ab BPM muss auf verschiedene (wichtige) Stakeholdergruppen Rücksicht nehmen Beispiel: Ein neuer CEO hat häufig einen signifikaten Einfluss auf die Popularität von BPM auch wenn die eigentliche Unternehmensstrategie nicht geändert wird Vertiefungsmodul BPM in Services 6 Kevin Ortbach Governance (1/2) Klare Definition von Entscheidungsprozessen Wer kann welche Entscheidungen treffen? Geschwindigkeit ist entscheidend Rollen und Zuständigkeiten müssen definiert werden Beispiele: process analyst, process owner, chief process officer Zusätzlich: Definition von Steering Committees,… Erarbeitung und Definition von Prozesskennzahlen Anders als „Process Measures“ adressiert dieses Konstrukt nicht die wirkliche Messung des Outputs, sondern die Sammlung von geeigneten Kennzahlen Vertiefungsmodul BPM in Services 7 Kevin Ortbach Governance (2/2) Prozessmanagementstandards sollten einheitlich definiert und dokumentiert werden Beispiele: Koordination verschiedener Verbesserungsprojekte der Organisation (Interdependenzen!), Vorgaben für das Management von Prozesskennzahlen,… Regelmäßige Reviews um die Qualität und Aktualität der Prozessmanagementprinzipien sicher zu stellen Einhaltung der internen und externen Vorgaben (compliance management) Vertiefungsmodul BPM in Services 8 Kevin Ortbach Methods (1/2) Identifikation und Konzeptualisierung der derzeitigen (as-is) und zukünftigen (to-be) Prozesse Kern der Methode ist nicht nur Prozessmodellierung sondern auch Prozessanalyse Nächster Schritt des Prozesslebenszyklus Transformation der Modelle in ausführbare Prozessschritte Methoden zur Unterstützung der Datenerhebung Beispielsweise durch Prozesskontrolle (Risikoanalyse) oder Performanzmessungen (Zeit, Qualität, Kosten) Vertiefungsmodul BPM in Services 9 Kevin Ortbach Methods (2/2) Methoden zur Prozessinnovation Beispiele: Kreativitätstechniken, Referenzmodelle, Benchmarking,… Evaluiert Methoden zum unternehmensweiten Management von BPM Projekten Welche Projekte sollten durchgeführt werden? (Programmmanagement) Wie sollten diese organisiert sein? (Projektmanagement) Vertiefungsmodul BPM in Services 10 Kevin Ortbach Information Technology (1/2) Umfasst beispielsweise (semi-) automatische Ableitung von Prozessmodellen aus Log-Dateien (process mining) und Toolunterstützung für Prozessmodellierung und –analyse Bezieht sich auf die automatische Transformation von bestehenden Prozessmodellen in ausführbare Workflows und deren Ausführung Umfasst weiterhin angrenzende Lösungen wie z.B. Dokumentenmanagement Tools zur Prozesskontrolle und Darstellung relevanter Kennzahlen Umfasst beispielsweise Visualisierungstools (management dashboards), Eskalationsmanagment,… Vertiefungsmodul BPM in Services 11 Kevin Ortbach Information Technology (2/2) Umfasst Tools zur (semi-) automatischen Generierung von neuen Prozessideen Beispiel: selbst-lernende Systeme die bestehende Prozesse anhand geänderter Umweltparameter anpassen Entscheidungsunterstützung für Process Owner Vertiefungsmodul BPM in Services 12 Kevin Ortbach People (1/2) Vollständigkeit und Tiefe der Fähigkeiten im jeweiligen Prozess Wichtig für alle am Prozessmanagement beteiligten Stakeholder Bezieht sich auf das explizite und implizite Wissen der Mitarbeiter über BPM Prinzipien und Methoden Hier zentral: Verständnis von BPM Techniken und deren Anwendung auf verschiedene Prozesse Commitment der Organisation sowohl das Prozesswissen als auch das Prozessmanagementwissen der Mitarbeiter zu erhöhen (beispielsweise durch Schulungen) Vertiefungsmodul BPM in Services 13 Kevin Ortbach People (2/2) Adressiert das Ausprägungslevel von Kollaboration und Kommunikation auf Ebene der Prozesse Wie wird Prozesswissen im Unternehmen generiert? Bezieht sich auf die Führungsstärke der beteiligten Stakeholder In wie fern sind die Prozessbeteiligten in der Lage Verantwortung zu übernehmen? Vertiefungsmodul BPM in Services 14 Kevin Ortbach Culture (1/2) Beteiligte müssen im Interesse des Prozesses handeln um eine schnelle Anpassung zu gewährleisten Wie schnell kann sich die Organisation an veränderte Prozesse anpassen? Untersucht die generelle prozessuale Ausrichtung des Unternehmens Wird in Prozessen gedacht oder beschränkt sich die interne Sichtweise auf funktionale Silos? Untersucht die Einstellung der Mitarbeiter gegenüber Prozessänderungen und bestehenden BPM Methoden In wie fern sind Mitarbeiter willens bestehende Abläufe zu hinterfragen? Wie sieht es mit der Akzeptanz von Änderungen aus? Vertiefungsmodul BPM in Services 15 Kevin Ortbach Culture (2/2) Untersucht das Level der Unterstützung von BPM durch das Management Wird auf Managementebene in Prozessen gedacht und wird BPM als wichtiges Instrument zur Steuerung des Unternehmens verstanden? Untersucht die Existenz von BPM Communities und informellem Austausch zu Prozessmanagementaktivitäten Vertiefungsmodul BPM in Services 16 Kevin Ortbach BPM Reifegradmodell (1/2) Stages aus dem Capability Maturity Model (CMM) Scope gemessen in zwei Sub-Dimensionen Geschäftsbereich Zeit Jeweils unterschieden zwischen Abdeckung (Coverage) Leistungsniveau (Proficiency) Quelle: Rosemann; de Bruin (2005), S. 16. Vertiefungsmodul BPM in Services 17 Kevin Ortbach BPM Reifegradmodell (2/2) Niedriger Reifegrad Entweder keine oder sehr unkoordinierte und unstrukturierte Bestrebungen im Bereich BPM (ad-hoc Ansätze) Individuelle Anstrengungen einzelner Abteilungen (oftmals ITAbteilung oder Strategieteams Reaktiv Wenig BPM Ressourcen bzw. schlechte Nutzung Naive Herangehensweise Vertiefungsmodul BPM in Services 18 Kevin Ortbach Hoher Reifegrad Koordinierte BPM Aktivitäten Hohes Level an BPM Expertise Organisationsweite Abdeckung Proaktiv Automatisierung Innovativ Effiziente Nutzung der BPM Ressourcen Schwächen des Reifegradmodells Was sind grundlegende Schwächen des Reifegradmodells? (5 Minuten) Vertiefungsmodul BPM in Services 19 Kevin Ortbach Beispiel aus der Praxis “Our company is about 80 years old now. I„m not sure, if it would really pay off to undertake huge reengineering efforts that lead to some marginal improvements … while these improvement can„t even be implemented because the staff involved in these processes is about to retire soon. I question the usefulness of these process management efforts.” Head Controlling Vertiefungsmodul BPM in Services 20 Kevin Ortbach Schwächen des Reifegradmodells „Optimales Reifegradniveau“ ist abhängig von verschiedenen Rahmenbedingungen (z.B. Marktdynamik) Reines Stufenmodell führt zu falschen Entscheidungen: „Mehr ist nicht immer besser!“ Organisationen in hoch-dynamsichen Marktumfeldern benötigen ein anderes BPM als solche in wenigdynmischen Höhere Automatisierung und Standardisierung vs. Flexibilität! Kosten-/Nutzenverhältnis muss abgewogen werden Vertiefungsmodul BPM in Services 21 Kevin Ortbach Agenda BPM Reifegradmodell & Kritik BPM aus Dynamic Capability Sicht Einführung in die Theorie Vorstellung des Ordnungsrahmens BPM in Dienstleistungen Vertiefungsmodul BPM in Services 22 Kevin Ortbach Eine neue Sicht auf BPM DYNAMIC CAPABILITY THEORY Vertiefungsmodul BPM in Services 23 Kevin Ortbach Ressource-Based View Organisation = Sammlung spezifischer Ressourcen Ressource „[…] anything which could be thought of as a strength or weakness of a given firm“ (Wernerfelt 1984) Konkurrenzvorteil am Markt wird durch die individuellen Ressourcen eines Unternehmens determiniert Vertiefungsmodul BPM in Services 24 Kevin Ortbach Capabilities und Assets Ressourcen umfassen alle Assets und Capabilities eines Unternehmens, die zur Erkennung von Chancen und Risiken am Markt sowie zur Reaktion auf diese genutzt werden können Capability (Fähigkeit eine koordinierte Anzahl an Aufgaben durchzuführen) Ressource Asset (Alles, was in den Prozessen eingesetzt wird) Vertiefungsmodul BPM in Services 25 Kevin Ortbach Capabilities und Assets Assets sind alle strategisch relevanten Dinge, die ein Unternehmen zur Erstellung, Produktion und/oder zum Anbieten eines Produktes am Markt nutzt. Sie lassen sich in tangible, intangible und human Assets kategorisieren Capabilities sind die kollektiven Fähigkeiten eines Unternehmens eine koordinierte Anzahl von Aufgaben mit Hilfe organisationaler Assets durchzuführen, mit dem Zweck, ein bestimmtes Ziel zu erreichen Vertiefungsmodul BPM in Services 26 Kevin Ortbach Assettypen Assettypen: Technological Assets Complementary Assets Financial Assets Reputational Assets Structural Assets Institutional Assets Market Structure Assets Organisational Boundary Assets Human Assets Vertiefungsmodul BPM in Services 27 Kevin Ortbach Dynamic Capability Theorie Marktumgebung ist häufig dynamisch Ein langfristiger Konkurrenzvorteil kann nicht erreicht werden Organisationen müssen sich ständig an sich ändernde Marktbedingungen anpassen Operational Capability Capability Dynamic Capability Resource Asset Vertiefungsmodul BPM in Services 28 Kevin Ortbach Dynamic Capability Theorie Evaluation 1st Level Dynamic Capabilities 0 Level Operational Capabilities (hier: BPM) Assets (hier: Geschäftsprozesse) Vertiefungsmodul BPM in Services 29 Kevin Ortbach Service Engineering als Dynamic Capability Operational Capabilities (hier: Geschäftsprozesse) sind die kollektiven Fähigkeiten eines Unternehmens eine koordinierte Anzahl von operativen Aufgaben mit Hilfe organisationaler Assets durchzuführen, mit dem Zweck die täglichen funktionalen Abläufe der Firma sicherzustellen. Dynamic Capabilities (hier: BPM) sind die kollektiven Fähigkeiten eines Unternehmens, Chancen und Risiken zu erkennen und auf diese durch die Integration, Entwicklung und Rekonfiguration von Operational Capabilities zu reagieren. Vertiefungsmodul BPM in Services 30 Kevin Ortbach BPM als Dynamische Fähigkeit ORDNUNGSRAHMEN + Ausblick auf Service Engineering Vertiefungsmodul BPM in Services 31 Kevin Ortbach Dynamic Capability Sicht Aus Dynamic Capability Perspektive lassen sich drei wesentliche Aufgaben identifizieren: Sensing Vertiefungsmodul BPM in Services 33 Kevin Ortbach Seizing Transformation Sub-(Dynamic) Capabilities 1. Sensing: Unter Sensing versteht man die Fähigkeit nötige Änderungen in den Operational Capabilities zu erkennen Suche von Verbesserungsmöglichkeiten innerhalb der Unternehmensgrenzen Suche nach Innovationen im Unternehmensumfeld Für BPM Erkennen das etwas in den Geschäftsprozessen geändert werden muss Vertiefungsmodul BPM in Services 34 Kevin Ortbach Sensing sub-capabilities Sensing Scanning Evaluating Detailing Nach innen gerichtete Erkennung Nach außen gerichtete Erkennung Divergente und konvergente Aktivitäten Primär wird Problemwissen benötigt Vertiefungsmodul BPM in Services 35 Kevin Ortbach Sensing: Ideenfindung und Bewertung (1/2) Ideen finden Ideengeber können z.B. Mitarbeiter, Kunden, Wettbewerbern, Lieferanten usw. sein Zusätzlich: Fachpublikationen, Messen, Berufsverbände Ideen bewerten Wichtig sind definierte Verantwortliche für die Weiterbearbeitung Kriterien z.B. Machbarkeit, Marktpotential, Strategiekonformität, Vermarktbarkeit, Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit,… Vertiefungsmodul BPM in Services 36 Kevin Ortbach Sensing: Ideenfindung und Bewertung (1/2) Mögliche Instrumente zur Ermittlung des Marktpotenzials Vgl. Meiren & Barth 2002 Vertiefungsmodul BPM in Services 37 Kevin Ortbach Sensing: Anforderungen analysieren (1/2) Wesentliche Fragen (vgl. Bailom et al. 1998) Welche Kriterien sind aus Kundensicht für Kauf oder Nichtkauf entscheidend? Wie stark ist der Einfluss der Kriterien im Einzelnen im Hinblick auf Kauf oder Nichtkauf? Sind Unterschiede im Kaufverhalten verschiedener Gruppen von Kunden zu erkennen? Bieten sich konkrete Möglichkeiten, Wettbewerbsvorteile aufzubauen? Festlegung von Prioritäten z.B. „must have“ (Priorität 1) „should have“ (Priorität 2) „nice to have“ (Priorität 3) Vertiefungsmodul BPM in Services 38 Kevin Ortbach Sensing: Anforderungen analysieren (2/2) Anforderungen 1. Grades Anforderungen 2. Grades Anforderungen 3. Grades Essen schmeckt gut Geschmacklich ausgewogen Geschmacksreiches Essen Heiße Suppe, kaltes Eis Essen sieht appetitlich aus Essen ist gesund Zufriedenstellendes Essen Man ist nach dem Essen satt Ausreichende Menge Fühlt sich nicht überfüllt Ist nicht eine Stunde nach dem Essen hungrig Große Auswahl Auswahlmöglichkeiten Ungewöhnliche Gerichte … … … Vgl. Ramaswamy 1996, S.62f. Vertiefungsmodul BPM in Services 39 Kevin Ortbach Sub-(Dynamic) Capabilities 2. Seizing Unter Seizing versteht man die Fähigkeit eine Operational Capability zu entwickeln (Veränderung oder Neugestaltung) Entwicklung von Alternativen Auswahl einer Alternative für die Implementierung Vertiefungsmodul BPM in Services 40 Kevin Ortbach Seizing sub-capabilities Seizing Solution development Solution evalulation and selection Solution detailing Divergente und konvergente Aktivitäten Primär wird Lösungswissen benötigt Vertiefungsmodul BPM in Services 41 Kevin Ortbach Seizing: Dienstleistungskonzeption (1/2) Produktmodell beschreibt was eine Dienstleistung leistet (wie wird ausgeblendet) Beschreibung des konkreten Nutzen für den Kunden Beschreibung der Kernleistung Beschreibung evtl. Zusatzleistungen Beschreibung von Varianten … Vertiefungsmodul BPM in Services 42 Kevin Ortbach Leistungsbaum – Meta-Modell Vgl. Scheer et al. 2006 Seizing: Dienstleistungskonzeption (2/2) Prozessmodell beschreibt wie eine Dienstleistung zustande kommt Modellierungsmethode z.B. Service Blueprinting Wird in späterer Vorlesung detailliert behandelt! Vertiefungsmodul BPM in Services 43 Kevin Ortbach Seizing: Ressourcenmodell und Marketingkonzept Ressourcenmodell: Planung des Ressourceneinsatzes Infrastruktur und Betriebsmittel Mitarbeiter Keine feste Zuordnung von Mitarbeitern Rollenkonzepte Marketingkonzept: Die 4 Ps (product, price, place, promotion) Vertiefungsmodul BPM in Services 44 Kevin Ortbach Sub-(Dynamic) Capabilities 3. Transformation Unter Transformation versteht man die Fähigkeit eine Operational Capability zu implementieren und die Rahmenbedingungen für deren Einsatz im Unternehmen zu schaffen Vertiefungsmodul BPM in Services 45 Kevin Ortbach Transformation sub-capabilities Transformation Unfreezing Changing Freezing Primär wird Transformationswissen benötigt Vertiefungsmodul BPM in Services 46 Kevin Ortbach Transformation: Dienstleistungen implementieren Erstellung einer internen Dokumentation Hilfsmittel für Verantwortliche und Mitarbeiter Enthält Informationen über die wesentlichen Bestandteile Durchführung organisatorischer Maßnahmen Prozessmodell als Ausgangsbasis Festlegung von Verantwortlichkeiten Überwinden von Widerständen Vertiefungsmodul BPM in Services 47 Kevin Ortbach Transformation: Markteinführung Roll-out Entscheidung über die Einführungsstrategie Interne und externe Informationsmaßnahmen Schulungen … Vertiefungsmodul BPM in Services 48 Kevin Ortbach Matching auf bestehende Modelle möglich Sensing Seizing Transformation Vgl. Meiren 1999 Vertiefungsmodul BPM in Services 49 Kevin Ortbach Agenda BPM Reifegradmodell & Kritik BPM aus Dynamic Capability Sicht Einführung in die Theorie Vorstellung des Ordnungsrahmens BPM in Dienstleistungen Vertiefungsmodul BPM in Services 50 Kevin Ortbach Spezifische Anpassung nötig? BPM IN DIENSTLEISTUNGEN Vertiefungsmodul BPM in Services 51 Kevin Ortbach Bedeutung von Dienstleistungen Vertiefungsmodul BPM in Services 53 Kevin Ortbach Dienstleistungsbegriff Leistung (Produkt) Sachleistung Dienstleistung Informationsdienstleistung Sonstige Dienstleistung Quelle: Scheer 2002 „Sachgüter sind gegenständliche, künstliche Objekte mit einer beschreibbaren technischen Funktion, die für bestimmte, jeweils spezifisch zu bestimmenden Zwecke eingesetzt, d.h., durch spezifische Aktivitäten verwendet werden.“ (Volz 1997) Bislang keine einheitliche Definition des Dienstleistungsbegriffes Vertiefungsmodul BPM in Services 54 Kevin Ortbach Dienstleistungsbegriff Abgrenzungen des Dienstleistungsbegriffes enumerativ negativ institutionell konstitutiv Enumerativ: Auflistung von Beispielen Problem: keine präzise Trennung der Wirtschaftsbereiche Negativ: Alles was nicht als Sachleistung klassifiziert werden kann gilt als Dienstleistung Problem: auch Rechte/Informationen gelten als immaterielle Güter Institutionell: Dienstleistungen werden ausschließlich im tertiären Sektor produziert Problem: auch im primären oder sekundären Sektor existieren Dienstleistungen Vertiefungsmodul BPM in Services 55 Kevin Ortbach Dienstleistungsbegriff Konstitutiv: Abgrenzung anhand von spezifischen Merkmalen Wissenschaftlich bester Definitionsansatz Was sind konstitutive Merkmale für Dienstleistungen? (5 Minuten) Vertiefungsmodul BPM in Services 56 Kevin Ortbach Dienstleistung – traditioneller Zugang Konstitutive Merkmale („IHIP“) Immaterialität (Intangibility): Dienstleistungen sind keine Objekte, sondern Aktivitäten. „Eine Dienstleistung kann einem nicht auf den Fuß fallen“. Heterogenität (Heterogeneity): Dienstleistungen erforderlich die Mitwirkung eines Kunden oder das Vorhandensein eines Objektes des Kunden am Leistungserstellungsprozess. Untrennbarkeit von Produktion und Konsum, Uno-Actu Prinzip (Inseperability): Dienstleistungen werden sofort bei der Erstellung „verbraucht“. Nichtlagerfähigkeit (Perishability): Dienstleistungen können selbst nicht gelagert werden. Statt dessen werden die Ressourcen der Dienstleistungserbringung gelagert. Phänomen: Warteschlage. Vertiefungsmodul BPM in Services 57 Kevin Ortbach Hybride Produkte (1/2) Trend zur Dienstleistungsgesellschaft führt zur Hervorhebung nicht-materieller Eigenschaften Beispiel: Austausch eines Autoreifens durch KFZ Werkstatt Dienstleistung und Sachleistung sind miteinander verbunden Keine isolierte Betrachtung möglich Integrierte Betrachtung wird immer wichtiger Vertiefungsmodul BPM in Services 59 Kevin Ortbach Hybride Produkte (2/2) Sachleistungsanteil 100% 75% 50% Dienstleistungsanteil 25% 0% 25% 50% Selbstbedienungstankstelle Personalcomputer Büro-Kopierer Schnellrestaurant Gourmetrestaurant Autoreparatur Linienflug Haarschnitt Vertiefungsmodul BPM in Services 60 Kevin Ortbach 75% 100% Dienstleistungstypologien Leistung an Leistung durch Person des Kunden Objekt des Kunden Person des Anbieters Person : Person (Gesundheit, Erziehung, Beratung,…) Person : Objekt (Reparatur, Wartung, Instandhaltung, Montage,…) Objekt des Anbieters Objekt : Person (Öffentlicher Nahverkehr, Hotel, Mietwagen, Kaffeeautomat,…) Objekt : Objekt (Gütertransport, Wäscherei, Autowaschanlage,…) Quelle: Berekoven 1983, S. 24 Vertiefungsmodul BPM in Services 61 Kevin Ortbach Qualität als Schlüsselaspekt GAP-MODELL Vertiefungsmodul BPM in Services 62 Kevin Ortbach Grundlagen Entwicklung neuer Dienstleistungen bislang Häufig ad hoc Entscheidungen Keine strukturierte Vorgehensweise Tatsächliche Anforderungen der Zielgruppen wurden verfehlt Ziel: Verbesserung der Dienstleistungsqualität Qualität ist die „[…] Gesamtheit von Merkmalen (und Merkmalswerten) einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen“ DIN 55350-1, 1987-05 Vertiefungsmodul BPM in Services 63 Kevin Ortbach Grundlagen Qualitätsansätze nach Garvin (1984): 1. Produktorientierter Ansatz. Qualität einer Leistung ist über das Vorhandensein einer bestimmten Eigenschaft definiert (z.B. Alter bei Wein) 2. Kundenorientierter Ansatz. Qualität umschreibt die subjektiv wahrgenommene Fähigkeit einer Leistung, die Bedürfnisse des Abnehmers zu befriedigen 3. Herstellungsorientierter Ansatz. Qualität ist durch Herstellervorgaben (Eigenschaften) definiert (Qualität = statistische Zuverlässigkeit) 4. Wertorientierter Ansatz. Qualität bestimmt sich aus dem Preis-LeistungsVerhältnis (Ist die Leistung ihren Preis wert?) Vertiefungsmodul BPM in Services 64 Kevin Ortbach GAP-Modell der Dienstleistungsqualität Zeithaml et al. 1988, S. 44 Vertiefungsmodul BPM in Services 65 Kevin Ortbach GAP-Modell der Dienstleistungsqualität GAP 1: Unstimmigkeiten zwischen den Erwartungen der Kunden und der Wahrnehmung dieser Erwartungen durch das Management Einflussfaktoren: Berücksichtigung der Marktforschung Aufwärtskommunikation im Unternehmen Hierarchiestufen Vertiefungsmodul BPM in Services 66 Kevin Ortbach GAP-Modell der Dienstleistungsqualität GAP 2: Abweichung zwischen der Wahrnehmung der Kundenerwartungen durch das Management und deren Umsetzung in der Dienstleistung Einflussfaktoren: Verpflichtung des Managements gegenüber dem Prinzip der Dienstleistungsqualität Zielformulierung Standardisierung von Aufgaben Wahrnehmung der Durchführbarkeit Vertiefungsmodul BPM in Services 67 Kevin Ortbach GAP-Modell der Dienstleistungsqualität GAP 3: Diskrepanz zwischen der erdachten und der realisierten Dienstleistungsqualität Einflussfaktoren: Teamwork Mitarbeiter-Arbeitsplatz-Entsprechung Technologie-Arbeitsplatz-Entsprechung Wahrgenommene Kontrolle Beaufsichtigende Kontrollsysteme Rollenkonflikt (Interessenkonflikte) Unklares Rollenverständnis Vertiefungsmodul BPM in Services 68 Kevin Ortbach GAP-Modell der Dienstleistungsqualität GAP 4: Abweichung zwischen der erbrachten Dienstleistung und der an den Kunden gerichteten Kommunikation Einflussfaktoren: Horizontale Kommunikation Neigung zu übertriebenen Versprechungen Vertiefungsmodul BPM in Services 69 Kevin Ortbach GAP-Modell der Dienstleistungsqualität GAP 5: Differenz zwischen erwarteter und tatsächlich wahrgenommener Dienstleistungsqualität Weitestgehend von den Gaps 1-4 abhängig Zentraler Aspekt im SERVQUAL Ansatz (SERVice QUALity) Vertiefungsmodul BPM in Services 70 Kevin Ortbach Exkurs: SERVQUAL Verfahren zur Messung der Dienstleistungsqualität Zufriedenheitsorientiert (Kundenbefragung) RATER-System Reliability – zuverlässige und präzise Ausführung der Dienstleistung Assurance – Höflichkeit, Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit,… Tangibles – äußeres Erscheinungsbild (Personal, Material,…) Empathy – Einfühlungsvermögen der Mitarbeiter Responsiveness – Kundenfreundlichkeit und schnelle Reaktion Vertiefungsmodul BPM in Services 71 Kevin Ortbach Exkurs: SERVQUAL Abwägung von Ansprüchen und Wirklichkeit Qualitätsurteil Berechnung: 𝐸𝑖𝑛𝑠𝑡𝑗 = 𝐵𝑒𝑑𝑖 ∗ 𝐸𝑖𝑛𝑑𝑟𝑢𝑐𝑘𝑖𝑗 − 𝐼𝑑𝑒𝑎𝑙𝑖 𝑓ü𝑟 𝑖 = 1, … , 𝑛 𝐸𝑖𝑛𝑠𝑡𝑗 𝐵𝑒𝑑𝑖 𝐸𝑖𝑛𝑑𝑟𝑢𝑐𝑘𝑖𝑗 𝐼𝑑𝑒𝑎𝑙𝑖 = Gesamteistellung gegenüber Objekt j = Bedeutung, Gewicht einer Eigenschaft i = Merkmalsausprägung der Marke j in der Eigenschaft i = Idealpunkt in der Eigenschaft i Vertiefungsmodul BPM in Services 72 Kevin Ortbach Agenda BPM Reifegradmodell & Kritik BPM aus Dynamic Capability Sicht Einführung in die Theorie Vorstellung des Ordnungsrahmens BPM in Dienstleistungen Vertiefungsmodul BPM in Services 73 Kevin Ortbach Fragen? Vertiefungsmodul BPM in Services 74 Kevin Ortbach