Vorwort - Moers Festival

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Vorwort - Moers Festival
moers festival 2011
10.-12. Juni
Vorwort
Seit seiner Gründung im Jahr 1972 hat das Internationale New Jazz Festival in
Moers schon vielen Stürmen getrotzt. Doch im vergangenen Jahr befand es sich in
seinem bisher schwierigsten Überlebenskampf. Die Finanzkrise war mit voller Wucht
in Moers angekommen und das Festival stand, wie viele andere "freiwillige
Leistungen" auch, auf dem Prüfstand. In vielen Gesprächen wurde schließlich ein
Kompromiss gefunden, der das Festival nicht in seiner Substanz gefährdet. Die
wichtigsten Veränderungen: Der internationale Teil des Festivals wird auf drei Tage
reduziert, und der vierte Tag wird zu "Helge's Heimatabend", an dem Helge
Schneider Künstler aus der Region vorstellt.
Dass ein solch ambitioniertes Festival jetzt zum 40. Mal zu Pfingsten über die Bühne
gehen kann, ist alles andere als selbstverständlich. Dies ist in allererster Linie den
Moerserinnen und Moersern zu verdanken, die sich seit Jahren und Jahrzehnten für
die Kunst und Kultur in ihrer Stadt einsetzen und Moers damit zu DER Kulturstadt am
Niederrhein gemacht haben.
Im Verhältnis zu dieser Leistung einer modernen Stadtgesellschaft ist meine Rolle als
Programmmacher vergleichsweise einfach. Meine Aufgabe konzentriert sich darauf,
aus dem, was Musikerinnen und Musiker überall auf der Welt an aktueller Musik
anbieten, ein Programm für dieses seit Jahrzehnten herausragende Festival
zusammenzustellen. Und so werfen wir mit der 40. Festivalausgabe einen Blick auf
eine neue Szene junger schwarzer Musiker in den USA, stellen Projekte von
Künstlern aus Japan, Senegal, Island, Norwegen, Holland, Dänemark und dem
Ruhrgebiet vor, und wir laden ein zum Tanz mit Musikern aus Kolumbien, Cuba und
Nigeria.
Dabei werden – wie es sich für eine Jubiläumsausgabe gehört – nicht nur neue,
sondern auch alte Helden auf der Bühne des Festivalzeltes stehen. Und es sind
gerade die alten Helden, die beweisen werden, wie weit das moers festival in all den
Jahrzehnten immer seiner Zeit voraus war.
Auch in diesem Jahr gibt es mehr als genug Gründe Dank auszusprechen: unseren
Partnern und Sponsoren, die das Festival tatkräftig unterstützen, den Musikerinnen
und Musikern für ihre beständige Schaffenskraft und vor allen Dingen Ihnen, dem
Publikum, das sich immer wieder neugierig auf das Abenteuer Moers einlässt. Mein
ganz persönlicher Dank gilt aber den Kulturarbeitern in Moers, ohne deren
Engagement unsere Welt ein deutliches Stück ärmer wäre.
Reiner Michalke
Künstlerischer Leiter
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Presse-Info
Hauptprogramm
www.moers-festival.de
HAUPTPROGRAMM
Freitag, 10. Juni 2011
Iceland's New Liberation Orchestra (is)
Haukur Gröndal _sax, cl, fl, Jesper Lövdal_sax, Birkir Freyr Matthíasson_tp,flh,
Samúel J. Samúelsson_tb, Gunnlaugur Gudmundsson_b,
Þorgrímur Jónsson_ b, Pétur Grétarsson_perc, elec, Scott McLemore_d
Die Isländer haben es geschafft. Zumindest vorläufig. Nach dem Zusammenbruch
ihres Bankensystems wählten die Insulaner im vergangenen Jahr den Schauspieler
und Comedian Jon Gnarr zum Bürgermeister von Reykjavik. Zu seiner bunten
Truppe gehört auch Einar Örn Benediktson, Musiker in Björks legendärer Band
Sugar Cubes, der seit Juni 2010 für Kultur in Reykjavik verantwortlich ist. Eine seiner
ersten Handlungen: mehr Geld für das dortige Jazzfestival. Von dieser ‚Befreiung’
inspiriert gründete Haukur Gröndal das Orchestra mit einigen der profiliertesten
Jazzmusikern der Insel und arrangierte dafür die Stücke seines Kollegen Óskar
Guðjónsson.
Chris Dave & Friends (us)
Kebbi Williams_sax, Tim Stewart_git, Pino Palladino_b, Chris Dave_dr
Chris "Daddy" Dave gehört zu einer neuen Generation afroamerikanischer Musiker.
Er ist mit Hip Hop aufgewachsen und hat Jazz gehört. Tony Williams, Elvin Jones,
Max Roach und Jack DeJohnette nennt er seine Vorbilder. Aus diesen beiden
Welten hat der aus Houston/Texas stammende Schlagzeuger eine eigene Mischung
geschaffen, die ihn immer wieder zu neuen Grooves antreibt. Unter Musikern gilt er
bereits als die neue Stimme auf dem Schlagzeug. Auf der Bühne überzeugt er mit
einer faszinierenden Technik auf seinem Lieblingsinstrument, der Snare-Drum, und
einer nicht zu bremsenden Spielfreude.
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Presse-Info
Hauptprogramm
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Abdullah Ibrahim solo (za)
Abdullah Ibrahim_p
Abdullah Ibrahim war schon ein Star, als er 1977 zum ersten Mal in Moers auftrat:
Duke Ellington hatte ihn bereits entdeckt, Ibrahim hatte bei Elvin Jones gespielt und
war auf den großen Jazz-Festivals in Europa und den USA aufgetreten. Bei seinem
zweiten Konzert in Moers 1984 spielte er mit Trompeter Lester Bowie und
Saxophonist Carlos Ward. Heute ist Abdullah Ibrahim neben Miriam Makeba der
bedeutendste Musiker Südafrikas. Er spielte bei der Amtseinführung Nelson
Mandelas und gründete 2006 das Cape Town Jazz Orchestra. Wir freuen uns auf ein
Wiedersehen in Moers und eines seiner seltenen Solo-Konzerte.
Thione Seck "Orientation" (sn)
Thione Seck_voc, Khady Mbaye_voc, Dieynaba Koité_voc, Dara Guissé_xalam,
Abdelhoued Zaim_oud, Zied Zouari_violin, David Aubaile_keys, fl, Maurice
Zemmour_b, Amar Chaoui_perc, Julien Tekeyan_dr, perc, François Bréant_acc,
perc, musical direction
Auch wenn Thione Seck international nicht so bekannt ist wie seine Landsmänner
Youssou N'Dour oder Baaba Maal, so genießt er doch in seiner Heimat Senegal die
allerhöchste Anerkennung. Als Dichter und Sänger setzt er die Familientradition fort,
durch mündliche Überlieferung traditionelles Wissen weiterzugeben. Im Gegensatz
zu seinen eher westlich orientierten Landsleuten hat sich Thione Seck musikalisch
sehr früh nach Osten, Richtung Ägypten und Indien, orientiert. Ergebnis ist Secks
Meisterwerk "Orientation", dessen Planung bereits Mitte der 1990er Jahre begann.
Jetzt endlich ist es in Zusammenarbeit mit dem Music Meeting Nijmegen gelungen,
diese ambitionierte Produktion zum ersten Mal live auf die Bühne zu bringen.
Nils Petter Molvær (no)
Nils Petter Molvær_tp, Stian Westerhus_git, Erland Dahlen_dr
Sein Moers-Debut feierte Nils Petter Molvær 1998. Damals war er 37 und hatte
gerade seine bahnbrechende Produktion "Khmer" veröffentlicht. Acht Jahre später
kam er zurück, unter anderem mit Bill Laswell und Hamid Drake. Keinem anderen
Musiker seiner Generation gelingt es so überzeugend, seine eigenen Klangvorstellungen live auf der Bühne umzusetzen. Und es ist diese Kombination tiefer,
techno-naher Grooves und faszinierender Soundscapes, mit der Molvær eine neue
Stilistik geprägt hat – und die jedes Konzert zum Erlebnis werden lässt.
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Samstag, 11. Juni 2011
The Ambush Party (nl, ar)
Natalio Sued_sax, Harald Austbø_cello, Oscar Jan Hoogland_p, Marcos Baggiani_dr
Die Musikszene Amsterdams ist ständig in Bewegung und immer für
Überraschungen gut. Eine ihrer neuesten Errungenschaften ist das junge Quartett
The Ambush Party. Hier kommen vier hervorragende Musiker aus Holland und
Argentinien zusammen, die zeigen, wie viel Spaß frei improvisierte Musik sowohl für
die Macher als auch für die Zuhörer bringen kann. Also keine zornigen Männer, die
wütend ihre Instrumente bearbeiten, sondern ‚verspielte Jungs’, die für ein Publikum
spielen und die aus ihrem Herzen keine Mördergrube machen.
Little Red Big Bang (de, dk)
Elena Setién_voc, Johanna Borchert_p, Jimmy Nyborg _tp, Kevin Christensen_tb,
Jakob Munck _tuba, Jesper Løvdal_sax, Jeppe Højgaard_sax,
Jonas Westergaard_b, Peter Bruun_dr
Oft sind es Musikschulen, die Ausgangspunkt für wichtige Musikszenen werden.
Nach Trondheim macht jetzt Kopenhagen immer mehr auf sich aufmerksam. Daran
nicht ganz unschuldig dürfte das Wirken von Django Bates sein, der seit 2005 am
dortigen Rytmisk Musikkonservatorium Verantwortung trägt. Hier studierte auch die
Berlinerin Johanna Borchert, die ihr Moers-Debut im vergangenen Jahr mit
"Schneeweiß & Rosenrot" gab. Jetzt kommt sie mit einer - im wahren Sinne des
Wortes - aufgeblasenen Fassung des Duos "Little Red Suitcase" wieder, das sie
gemeinsam mit Sängerin Elena Setién betreibt.
Jon Irabagon Trio feat. Barry Altschul (us)
Jon Irabagon_sax, Peter Brendler_b, Barry Altschul_dr
Auch Jon Irabagons Debut in Moers liegt noch nicht lange zurück: 2009 spielte er mit
"Mostly Other People Do The Killing" zum ersten Mal in Europa. In diesem Jahr reist
der Gewinner zahlreicher Preise und viel gefragte Saxophonist mit seiner
Wunschbesetzung an. Mit dabei: die Schlagzeug-Legende Barry Altschul, der schon
1975 mit Anthony Braxton in Moers war, und Bassist Peter Brendler. Gemeinsam
bilden die Drei "the most fabulous high energy free boppish sax trio" (Stef Gijssels)
und erweisen Sonny Rollins ihre sehr spezielle Referenz.
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Orthrelm (us)
Mick Barr_g, Josh Blair_dr
Während es bei Jon Irabagons Trio höchstens für eine Verwarnung reicht, wird die
Jazzpolizei der Gruppe Orthrelm wahrscheinlich Platzverbot erteilen. Denn wenn
jemals die Unterscheidung zwischen guter und böser Musik Sinn gemacht hat, dann
um die Musik von Orthrelm zu beschreiben. Die Performances dieses
Gitarre/Schlagzeug-Duos aus Washington DC sind böse und faszinierend zugleich.
Sie spielen ein mörderisches Tempo, geben dem Zuhörer keinen Moment der
Entspannung und bieten „no resolutions and no familiarity" (ATP). Nichts für
schwache Nerven oder empfindliche Ohren.
Igmar Thomas & The Cypher (us)
Igmar Thomas_tp, Marcus Strickland_sax, David Bryant_keys, Eric Wheeler_b,
Dana Hawkins_dr
Trompeter Igmar Thomas gehört wie Chris Dave zu der jungen Generation
schwarzer Musiker, die das Entwicklungsgebiet zwischen Hip Hop und Jazz
erforschen. In seiner Musik verbindet der 29-Jährige tiefen Respekt vor den alten
Jazz-Größen mit viel Experimentierfreude um aktuelle Rhythmen. Thomas benennt
Louis Armstrong, Miles Davis, John Coltrane, Fela Kuti, 2pac, Stevie Wonder, Marvin
Gaye und Biggie als Vorbilder, deren Erbe es zu erhalten gilt. Er studierte in Berklee
und leitet seit kurzem eine eigene Konzertreihe, "Evolution Series" im „Creole“,
einem Club in Harlem.
Encryption (us)
Ronald Shannon Jackson_dr, Vernon Reid_g, Melvin Gibbs_b
Drei ’alte Helden’, die so alt gar nicht sind, stehen erneut zusammen auf der Moerser
Festivalbühne. Shannon Jackson war zum ersten Mal vor 31 Jahren in Moers,
damals noch in der Band von James Blood Ulmer. Es folgten denkwürdige Auftritte
mit seiner eigenen Band, der Decoding Society. Damals schon mit dabei: Vernon
Reid und Melvin Gibbs. Jetzt kommt der inzwischen 71-jährige Texaner gemeinsam
mit seinen Freunden Vernon Reid (in Moers: 1986 mit Living Colour, 1995 mit
Masque und 2005 mit Yohimbe Brothers) und Melvin Gibbs (in Moers mit Arto
Lindsay im vergangenen Jahr) wieder zurück an den Ort seiner größten Triumphe.
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Hauptprogramm
www.moers-festival.de
La - 33 (co)
Guillermo Celis_voc, David Cantillo_voc, Pablo Martinez_voc, Roland Nieto_tp,
Vladimir Romero_tb, Jose Miguel Vega_tb, Felipe Cardenas_sax, Santiago Mejia_p,
Sergio Mejia_b, Cipriano Rojas_congas, Juan David Fernandez_cimbals, Diego
Sanchez_bongos
La-33 spielen Urban Salsa & Latin Jazz. All jene, die bisher nicht für Salsa zu
begeistern waren, werden nach diesem Konzert bekehrt sein. Diese junge
kolumbianische Truppe schafft es aus dem Stand, den etwas angestaubten Salsa
so ins 21. Jahrhundert zu katapultieren, dass man glaubt, diese Musik wäre gerade
erfunden worden. Eine hoch-energetische Bühnenpräsenz, überbordende
Spielfreude und messerscharfe Bläsersätze sind die Zutaten aus der Salsa à la
La-33 gemacht wird. Songlines nennt sie "one of the best party bands on the planet".
Achtung: Dieses Konzert ist unbestuhlt!
Sonntag, 12. Juni 2011
The Dorf (de)
Martin Verborg_ violine, Ludger Schmidt_c, Markus Türk_tp, John-Dennis
Renken_tp, Adrian Prost_tb, Johannes Brackmann_tb, Alexander Morsey_tu,
Christoph Berndt_sax, Felix Fritsche_sax, Gilda Razani_sax, Axel Knappmeyer_sax,
Florian Walter_sax, Veit Lange_sax, Andreas Wahl_g, Christian Hammer_g,
Serge Corteyn_g, Oliver Siegel_syn, Achim Kämper_elec, Jim Campbell_elec,
Nils Imhorst_b, Hartmut Kracht_b, Volker Kamp_b, Simon Camatta_dr,
Tobi Lessnow_dr, Jan Klare_air movement
Nicht erst seit Ruhr.2010 weiß man, dass in dem Gebiet zwischen Moers und Hamm
hochwertige Kunst gemacht wird. Eines der wichtigsten Kulturzentren ist Dortmund.
Die Stadt beherbergt das domicil, die wichtigste Spielstätte für aktuelle Musik im
Ruhrgebiet. Einmal im Monat findet hier The Dorf zusammen: Ein 25-köpfiges
Orchester, das Who's Who der Ruhrgebietsszene. Die Großformation wurde vor fünf
Jahren vom umtriebigen Saxophonisten Jan Klare gegründet und wird auch von ihm
geleitet. Der musikalische Bezugspunkt des Saxophonisten liegt weniger in der
Tradition des Free Jazz, viel mehr sieht Klare sich von Bands wie King Crimson, Art
Bears, und Henry Cow beeinflusst.
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Achim Tang "Tørn" feat. Joris Rühl (de, fr)
Joris Rühl_cl, Philip Zoubek_p, Achim Tang_b, Joe Hertenstein_dr
Bassist Achim Tang ist nach Angelika Niescier, Simon Rummel und Sanne van Hek
der vierte "Improviser in Residence" in Moers. Ein ganzes Jahr lang wohnt er in
Moers und hat die Aufgabe, sich in das Kulturleben der Stadt einzubringen. Wie, das
bleibt dem „Improviser“ gemäß seinen Schwerpunkten und Vorlieben selbst
überlassen. Einziges ‚Pflichtprogramm’ für den Stadtmusikanten: Ein Auftritt beim
moers festival mit einer Besetzung seiner Wahl. Achim Tang wird seine aktuelle
working band Tørn mitbringen, die mit „Crespect“ gerade eine bemerkenswerte CD
veröffentlicht hat.
Michiyo Yagi Double Trio (jp)
Michiyo Yagi_21-string koto, 17-string bass koto, voc, Todd Nicholson_b, Takashi
Sugawa_b, c, Tamaya Honda_dr, Nori Tanaka_dr
Vor 19 Jahren spielte Michiyo Yagi als ganz junge Musikerin im Kazue Sawai Koto
Ensemble zum ersten Mal in Moers. Inzwischen hat sie eine internationale Karriere
als die Koto-Spielerin überhaupt gemacht, und in Japan zählt sie zu den
bedeutendsten Musikerinnen des Landes. Außerhalb Japans ist besonders ihre
Zusammenarbeit mit Peter Brötzmann und Paal Nilssen-Love und ihre jüngste
Begegnung mit Elliott Sharp in Erinnerung. Zwei Rhythmus-Gruppen, mit denen sie
in Japan spielt, schließt sie erstmals zu einem Doppeltrio zusammen. Mit diesen
Musikern bringt sie einige der interessantesten jungen Spieler Japans mit nach
Moers.
Monolithic (no)
Stian Westerhus_g, Kenneth Kapstad_dr
Was für Orthrelm gilt, das gilt auch für Monolithic: keine Musik für schwache Nerven
oder empfindliche Ohren. Der hoch gehandelte norwegische Gitarrist Stian
Westerhus, der bereits am Freitag in Nils Petter Molværs neuer Gruppe zu hören war
und dessen aktuelle CD produziert, nennt Monolithic neben seiner Solo-Arbeit immer
wieder als wichtige Besetzung. Mit Schlagzeuger Kenneth Kapstad, der auch in der
norwegischen Hard-Rock Band Motorpsycho trommelt, arbeitet er schon seit Jahren
zusammen. Ihr Zusammenspiel hat mittlerweile eine traumwandlerische Sicherheit
entwickelt. In Moers präsentiert “Norway’s most extreme but yet most down to earth
and skilled metal band” ihr neues Programm.
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www.moers-festival.de
The Golden Palominos (us)
Kevn Kinney_g, voc, harm, Lianne Smith_g, voc, Tony Scherr_slide git, voc, Chris
Morrissey_b, Anton Fier_dr
Moers, Eissporthalle, 20. Mai 1983. In der letzten Gruppe an diesem Freitagabend
treten gemeinsam auf: John Zorn, Arto Lindsay, Bill Laswell, Fred Frith, David Moss
und Anton Fier. Aus heutiger Sicht wäre diese Besetzung eine mittlere Sensation.
Aber auch damals war dieser Auftritt etwas ganz Besonderes. The Golden Palominos
hatten sich gerade erst gegründet und für diese sechs Musiker war es nicht nur der
erste große Festivalauftritt, sondern gleichzeitig auch der Startschuss für ihre
internationalen Karrieren. Nach einer atemberaubenden Erfolgsgeschichte wagte
Anton Fier am 7. Mai des vergangenen Jahres mit neuer Besetzung in New York ein
Comeback-Konzert - und hat alle überzeugt, die dabei waren. Time Out New York
nannte es „Best live-show in 2010“.
Tia Fuller Quartet (us)
Tia Fuller_sax, Shamie Royston_p, Mimi Jones_b, Rudy Royston_dr
In den USA ist sie vielen durch ihre Mitwirkung in der Band von Beyoncé schon
bekannt, in Europa gilt Tia Fuller aber noch als unbeschriebenes Blatt. Die 1976
geborene Saxophonistin und Komponistin gehört ebenfalls zu der Szene junger
schwarzer Musiker in New York, die die Tradition des Jazz fest im Blick haben,
dieser Musik aber neue Aspekte hinzufügen und sie damit einem neuen Publikum
öffnen. Mit ihrer älteren Schwester Shamie Royston, ihrem Schwager Rudy Royston
(im vergangenen Jahr mit Bill Frisell in Moers) und ihrer langjährigen Freundin Mimi
Jones entfacht sie ein wahres Jazz-Feuerwerk auf der Bühne.
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Seun Kuti & Egypt 80 (ng)
Oluwa Seun Anikulapo Kuti_voc, Tajudeen Lekan Animasahun_keys, Adekunle
Adebiyi_sax, Oyinade Adeniran_sax, Emmanuel Kunnuji_tp, Olugbade Okunade_tp,
Kunle Justice_b, Yetunde Sophia George Ademiluyi_voc, dance,
Iyabo Adenirian_voc, dance, David Obanyedo_g, Alade Oluwagbemiga_g,
Ajayi Raimi Adebiyi_dr; Kola Onasanya_conga, Wale Toriola_perc,
Okon Iyamba_shekere
Der Auftritt von Seun Kuti & Egypt 80 ist eine weitere Referenz an die große
Geschichte des moers festival - mit einem lebendigen Bezug zur Gegenwart: Seun
ist der jüngste Sohn von Fela Anikulapo Kuti und Bruder von Femi, der mit seiner
Band The Positive Force bereits viermal bei der African Dance Night in Moers
gespielt hat. 1997 verstarb Fela, und der damals erst 14-Jährige Seun übernahm die
Rolle des Lead-Sängers in der Band seines Vaters Egypt 80, die er bis heute leitet.
Auch wenn inzwischen viele der alten Band-Mitglieder nicht mehr dabei sind, gelingt
es Seun vortrefflich, das Erbe seines Vaters am Leben zu halten und dem Afrobeat
mit seinen spektakulären Live-Auftritten eine Zukunft zu geben.
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