Grundwissenskatalog Der 9 Gruby De

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Grundwissenskatalog Der 9 Gruby De
Grundwissenskatalog der 9. Klasse II im
Fach BwR
1.
Geschäftsgang eines Unternehmens (wdh. 8. Klasse)........................................................ 3
1.1. Eröffnungsbuchungen für Aktiv- und Passivkonten ................................................... 3
1.2. Buchungen beim Ein- und Verkauf von Handelswaren und Fertigerzeugnissen ........ 3
1.2.1. Transportkosten bei Ein- und Verkauf ................................................................. 3
1.2.2. Buchungen bei Ein- und Verkauf ......................................................................... 4
1.2.3. Rücksendungen und nachträgliche Preisnachlässe bei Ein- und Verkauf............ 4
1.2.4. Buchungen mit Skonto ......................................................................................... 4
1.2.5. Beispiele für Buchungssätze zu den einzelnen Fällen ......................................... 5
1.2.6. Das Privatkonto .................................................................................................... 7
1.3. Jahresabschluss ............................................................................................................ 8
1.3.7. Abschluss der Unterkonten des Aufwands und Ertragsbereich ........................... 8
1.3.8. Abschluss der Aufwands- und Ertragskonten ...................................................... 9
1.3.9. Abschluss des GUV-Kontos mit Gewinn oder Verlust ........................................ 9
1.3.10.
Abschluss des Privatkontos ............................................................................ 10
1.3.11.
Abschluss der Aktiv und Passivkonten .......................................................... 10
1.4. Berechnungen bei Einkauf und Verkauf ................................................................... 11
1.4.1. Handelswarenkalkulation ................................................................................... 11
1.4.2. Kalkulationshilfen .............................................................................................. 13
2. Kredite .............................................................................................................................. 14
2.1. Arten von Krediten .................................................................................................... 14
2.2. Gründe für Investitionen ............................................................................................ 14
2.3. Zinsberechnungen mit Hilfe der Zinsformel ............................................................. 14
2.4. Ermittlung von Tagen, Kapital und Zinssatz mit der umgestellten Zinsformel ........ 14
2.5. Buchungen im Kreditbereich ..................................................................................... 15
2.6. Relativer Zinssatz bei vermehrtem/vermindertem Grundwert ( Zins + Kredit gegeben)
17
2.7. effektiver Zinssatz ..................................................................................................... 18
2.8. Lieferantenkredit ....................................................................................................... 19
2.9. Berechnungen verschiedener Kreditarten .................................................................. 20
2.9.1. Kontokorrentkredit ............................................................................................. 20
2.9.2. Annuitätendarlehen ............................................................................................ 21
2.9.3. Abzahlungsdarlehen ........................................................................................... 22
3. Geldanlage in Wertpapieren ............................................................................................. 23
3.1. Grundbegriffe zum Thema Wertpapiere/Aktien........................................................ 23
3.2. Kauf- und Verkaufsabrechnung bei Aktien mit Buchungen und Effektive Verzinsung
25
3.3. Buchung von Dividendenzahlungen .......................................................................... 26
3.4. Effektive Verzinsung bei Aktien ............................................................................... 26
4. Personalaufwand .............................................................................................................. 27
4.1. Buchungen der Lohnabrechung ................................................................................. 27
4.2. Lohnnebenkosten / Personalzusatzkosten ................................................................. 28
5. Berechnungen und Buchungen im Anlagenbereich ......................................................... 29
5.1. Einteilung der Anlagegüter:....................................................................................... 29
5.2. Ermittlung der Anschaffungskosten bei Anlagegütern ............................................. 30
5.3. Kleingüter und geringwertige Wirtschaftsgüter ........................................................ 32
5.4. Wesen der Abschreibung und Gründe für Abschreibungen ...................................... 33
Grundwissenskatalog 9. Klasse
5.5. Lineare Abschreibung mit Buchung .......................................................................... 34
5.5.1. Berechnung der Linearen Abschreibung ............................................................ 34
5.5.2. Zeitanteilige Abschreibung: ............................................................................... 34
5.5.3. Buchungen der Abschreibung: ........................................................................... 35
5.5.4. Abschreibung von Geringwertigen Wirtschaftsgütern ....................................... 35
5.6. Verkauf gebrauchter Anlagegüter ............................................................................. 36
6. Forderungen ..................................................................................................................... 37
6.1. Gründe für Forderungsausfälle .................................................................................. 37
6.2. Factoring .................................................................................................................... 37
6.3. Insolvenzverfahren .................................................................................................... 37
6.4. Buchungen bei zweifelhaften Forderungen ............................................................... 38
6.5. Einzelwertberichtigung .............................................................................................. 39
6.6. Pauschalwertberichtigung .......................................................................................... 41
7. Bestandsveränderungen am Jahresende ........................................................................... 42
7.1. Bestandsveränderung bei Werkstoffen und Handelswaren ....................................... 42
7.2. Bestandsveränderungen bei fertigen und unfertigen Erzeugnissen ........................... 43
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Grundwissenskatalog 9. Klasse
1. Geschäftsgang eines Unternehmens (wdh. 8. Klasse)
1.1. Eröffnungsbuchungen für Aktiv- und Passivkonten
Die Anfangsbestände der Bestandskonten ergeben sich aus den Schlussbeständen des
Schlussbilanzkontos
Eröffnungsbuchungssatz für Aktivkonten:
Bsp:
Aktivkonto
0700 MA
an
an
Eröffnungsbilanzkonto (8000 EBK)
8000 EBK
350.000,00
Eröffnungsbuchung für Passivkonten:
Bsp:
Eröffnungsbilanzkonto
8000 EBK
an
an
Passivkonto
3000 EK
2.000.000,00
1.2. Buchungen beim Ein- und Verkauf von Handelswaren und
Fertigerzeugnissen
1.2.1. Transportkosten bei Ein- und Verkauf
Transportkosten
Einkaufsbereich
Verkaufsbereich
Bezugskosten
(Eingangsfrachten, Verpackung usw.)
Versandkosten
(Ausgangsfrachten und
Verpackungsmaterial)
ZEP
+ BZK
= EP
Bei Lieferung frei Haus trägt der
Absender die Versandkosten
BZK werden auf Unterkonten der
Aufwandskonten gebucht
Bsp: 6001 BZKR
Versandkosten werden ebenfalls
auf Aufwandskonten gebucht.
6040 AWVM bzw. 6140 AFR
Versandkosten, die aufgrund der Lieferbedingungen der Kunde zu tragen hat, werden in die
Umsatzerlöse mit einbezogen und damit zum Nettowarenwert addiert und auf dem
entsprechenden Umsatzerlöse-Konto mitgebucht.
.
Bei der Rücksendung der Verpackung lautet dem entsprechend der Buchungssatz z.B.
5000 UEFE an
2400 FO
4800 UST
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1.2.2. Buchungen bei Ein- und Verkauf
Einkauf (Bsp. Rohstoffe)
Verkauf (Bsp. FE)
Buchungssätze
Kauf:
6000 AWR an
6001 BZKR
2600 VORST
Buchungssätze
Verkauf:
2400 FO
an
4400 VE
5000 UEFE
4800 UST
1.2.3. Rücksendungen und nachträgliche Preisnachlässe bei Ein- und
Verkauf
Einkauf (Bsp. Rohstoffe)
Verkauf (Bsp. FE)
Buchungssätze
Rücksendung:
4400 VE
an
Buchungssätze
Rücksendung:
5000 UEFE an
4800 UST
6000 AWR
2600 VORST
2400 FO
Nachträglicher Preisnachlass:
Nachträglicher Preisnachlass:
4400 VE
an
6002 NR
5001 EBFE an
2400 FO
2600 VORST
4800 UST
Nachträgliche Preisnachlässe werden gewährt bei Bonuszahlungen und Sachmängeln, wenn
der Kunde die Ware behält.
1.2.4. Buchungen mit Skonto
Einkauf (Bsp. Rohstoffe)
Rechnungbetrag (brutto) VE
- Skonto
= Banküberweisung  BK
Verkauf (Bsp. FE)
Rechnungsbetrag (brutto)  FO
- Skonto
= Banküberweisung  BK
Skonto brutto
- MwSt
= Skonto netto
 VORST
 NR
Skonto brutto
- MwSt
= Skonto netto
2800 BK
6002 NR
2600 VORST
2800 BK
5001 EBFE
4800 UST
4400 VE
an
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 UST
 EBFE
an
2400 FO
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Grundwissenskatalog 9. Klasse
1.2.5. Beispiele für Buchungssätze zu den einzelnen Fällen
Preisnachlässe beim Einkauf
1. Rücksendung
Wir schicken die falsch gelieferte Ware Kiefernholz zurück und erhalten eine
Gutschrift des Bruttorechnungsbetrags in Höhe von 6.545,00 €
4400 VE
6.545,00
an
6000 AWR
2400 VORST
5.500,00
1.045,00
2. Sofortrabatt
Wir kaufen Eichenholz für 36.000,00 € netto auf Ziel und erhalten einen
Mengenrabatt von 10%
MERKE: Sofortrabatte werden direkt abgezogen und nicht gebucht!!
Nettowert 36.000,00 €
-Rabatt
3.600,00 €
=Zahlung 32.400,00 €
6000 AWR
2600 VORST
100%
10%
90%
32.400,00
6.156,00
an
4400 VE
38.556,00
3. Gutschrift für Sachmängel
Aufgrund einer Mängelrüge erhalten wir einen Preisnachlass von 20% auf das
gekauft Eichenholz.
Listenverkaufspreis
-Preisnachlass
=Zielverkaufspreis
4400VE
7.711,20
32.400,00 € 100%
6.480,00 € 20%
25.920,00 € 80%
an
6002 NR
6.480,00
2600 VORST 1.231,20
4. Bonus (Boni)
Das Sägewerk Tannenbaum gewährt uns einen Bonus von 2% vom Jahresumsatz
von 450.000,00 € netto.
Jahresumsatz netto
davon 2% Bonus
+ 19% USt
= Preisnachlass brutto
4400 VE
10.710,00
450.000,00 €
9.000,00 €
1.710,00 €
10.710,00 €
an
100%
2%
6002 NR
2600 VORST
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9.000,00
1.710,00
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5. Skonto (Skonti)
Wir begleichen ein Rechnung über 38.556,00 € innerhalb der Skontofrist.
Rechnungsbetrag
-Skonto
=Überweisung
38.556,00 €
771,12 €
37.784,88 €
Skonto brutto
- Umsatzsteuer
= Skonto netto
771,12 €
123,12 €
648,00 €
4400 VE
an
38.556,00
100%
2%
98%
2800 BK
37.784,12
6002 NR
648,00
2600 VORST
123,12
Preisnachlässe beim Verkauf
1. Rücksendung
Ein Kunde schickt uns falsch gelieferte Schreibtische zurück. Wir gewähren ihm eine
Gutschrift des gesamten Bruttobetrags von 2.380,00 €.
5000 UEFE
4800 UST
2.000,00
380,00
an
2400 FO UEFE
2.380,00
2. Sofortrabatt
Wir verkaufen 8 Schreibtische für 2.000,00 € netto auf Ziel. Der Kunde erhält von uns
einen Sonderrabatt von 10%.
Nettowert 2.000,00 €
-Rabatt
200,00 €
=Zahlung 1.800,00 €
2400 FO
2142,00
100%
10%
90%
an
5000 UEFE
4800 UST
1.800,00
342,00
3. Gutschrift für Sachmängel
Ein Kunde stellt bei den gelieferten Schreibtischen aus 2. Mängel fest. Daraufhin
erhält er einen Nachlass von 20%.
Nettowert 1.800,00 €
-Preisnach. 360,00 €
=Zahlung 1.440,00 €
5001 EBFE 360,00
4800 UST
68,40
100%
20%
80%
an
2400 FO
410,40
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4.Bonus (Boni)
Ein Kunde hat für das vergangene Geschäftsjahr den vereinbarten Mindestumsatz
von netto 150.000,00 € erreicht. Wir gewähren ihm 3% Bonus.
Jahresumsatz netto
davon 2% Bonus
+ 19% USt
= Preisnachlass brutto
5001 EBFE
4800 UST
4.500,00
855,00
150.000,00 €
4.500,00 €
855,00 €
5.355,00 €
an
100%
3%
2400 FO
5.355,00
5. Skonto (Skonti)
Der Kunde begleicht die Rechnung von Aufgabe 1 innerhalb der Skontofrist.
Rechnungsbetrag
-Skonto
=Überweisung
1.713,60 €
34,27 €
1.679,33 €
Skonto brutto
- Umsatzsteuer
= Skonto netto
34,27 €
5,47 €
28,80 €
2800 BK
100%
2%
98%
1.679,33
5001 EBFE
4800 UST
28,80
5,47
an
2400 FO
1.713,60
1.2.6. Das Privatkonto
Privatvermögen
Betriebsvermögen
3001 Privatkonto ist das Bindeglied zwischen privater und betrieblicher Sphäre (Bereich) und des
Unternehmens
SS
3001 P
Privatentnahme:
-
-
-
+
vermindern das EK
Sind keine Aufwendungen, sondern
vorweg genommener Gewinn
Buchung auf der Sollseite
Privatentnahmen sind
Geldentnahmen für private Zwecke
Sie unterliegen nicht der
Umsatzsteuer
3001 P an AK Konto
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H
Privateinlage:
-
-
Vermehren das EK
Keine Erträge
Buchung auf der Habenseite
Geld oder Sacheinlagen
Privateinlagen sind nicht
Umsatzsteuerpflichtig
AK Konto an 3001 P
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 Das Privatkonto ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos !
 Spenden werden auf dem Privatkonto gebucht!


Das Privatkonto existiert nur bei Personengesellschaften (z.B. e.Kfm oder
OHG), nicht bei Kapitalgesellschaften.
Nur Inhaber könne Geld entnehmen.
Der Abschluss des Privatkontos
1. Entnahme > Einlagen
S
3001 P
2. Entnahmen < Einlagen
H
S
3001 P
H
Entnahme 500,00
Einlagen 200,00
3000 EK 300,00
Entnahme 200,00
3000 EK 300,00
Einlagen 500,00
500,00
500,00
500,00
500,00
S
3001 P 200,00
3000 EK
H
S
EBK 100.000,00
3000 EK
H
EBK 10.000,00
30001 P 300,00
3000 EK an 3001 P 300,00 €
3001 P an 3000 EK 300,00 €
1.3. Jahresabschluss
1.3.7. Abschluss der Unterkonten des Aufwands und Ertragsbereich
Am Ende jedes Geschäftsjahres bereitet der Unternehmer mit den Vorabschlussbuchungen
des Jahresabschluss vor. Dazu gehört der Abschluss der Unterkonten (z.B. BZKR, BZKF,
BZKH, BZKB).
Man schließt alle Unterkonten über die entsprechenden Hauptkonten ab.
Beispiel:
Aufwandskonten
AWR an BZKR aber auch
AWF an BZKF
AWH an BZKH
AWB an BZKB
AWHW an BZKHW
NR an AWR
NF an AWF
NH an AWH
NB an AWB
NHW an AWHW
Ertragskonten
UEFE an EBFE
UEHW an EBHW
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1.3.8. Abschluss der Aufwands- und Ertragskonten
Alle Aufwands- und Ertragskonten werden über ein Erfolgssammelkonto, das Gewinn- und
Verlustkonto (GUV), abgeschlossen. Dadurch werden die Aufwendungen den Erträgen
gegenübergestellt.
Beispiel:
GUV an Aufwandskonto
(GUV an AWR)
Ertragskonto an GUV
(UEFE
an GUV)
Der Saldo des GUV - Kontos zeigt den Unternehmenserfolg des nun abgelaufenen
Geschäftsjahres. Erzielte der Unternehmer mehr Erträge als Aufwendungen zu leisten waren,
so kann er auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Es wurde ein
Gewinn /
Jahresüberschuss erwirtschaftet. Waren die Erträge jedoch geringer als die
Aufwendungen, so muss der Unternehmer einen Verlust / Jahresfehlbetrag in Kauf nehmen.
1.3.9. Abschluss des GUV-Kontos mit Gewinn oder Verlust
Der Erfolg (Gewinn oder Verlust) des Unternehmers wird als Saldo aller Aufwendungen und
Erträge vom GUV - Konto auf das Eigenkapitalkonto übertragen.
Buchungssatz bei Gewinn: (Erträge > Aufwendungen  Saldo im Soll des GUV-Kontos)
GUV
an
EK
 Mehrung des Eigenkapitals
Buchungssatz bei Verlust: (Erträge < Aufwendungen  Saldo im Haben des GUV- Kontos)
EK
an GUV
 Minderung des Eigenkapitals
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1.3.10.
Abschluss des Privatkontos
Entnahme > Einlagen
S
3001 P
Entnahme 500,00
S
3001 P
Entnahme 200,00
500,00
500,00
3000 EK
3001 P 200,00
H
Einlagen 200,00
3000 EK 300,00
500,00
S
Entnahmen < Einlagen
H
Einlagen 500,00
3000 EK 300,00
H
S
500,00
3000 EK
H
EBK 10.000,00
EBK 100.000,00
30001 P 300,00
3000 EK an 3001 P 300,00 €
1.3.11.
3001 P an 3000 EK 300,00 €
Abschluss der Aktiv und Passivkonten
Schließlich muss der Unternehmer alle Bestandskonten über das Schlussbilanzkonto
abschließen. Da die Buchführung ordnungsgemäß eröffnet wurde, während des
Geschäftsjahres ordnungsgemäß gebucht und am Ende des Geschäftsjahres alle Konten
ordnungsgemäß abgeschlossen wurden, ist die Summe der Sollseite gleich der Summe der
Habenseite des Schlussbilanzkontos.
Beispiel Buchungssätze:
SBK
SBK
SBK
SBK
SBK
an
an
an
an
an
Aktivkonto
MA
FO
VORST
BK
Passivkonto
EK
LBKV
VE
UST
an
an
an
an
an
SBK
SBK
SBK
SBK
SBK
- Die Werte der Schlussbilanz des Geschäftsjahres ergeben sich aus dem Schlussbilanzkonto.
-Die Werte des Schlussbilanzkontos sind zugleich Anfangsbestände des folgenden
Geschäftsjahres (Bilanzzusammenhang).
- Das Eröffnungsbilanzkonto ist das Spiegelbild des Schlussbilanzkontos
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1.4. Berechnungen bei Einkauf und Verkauf
1.4.1. Handelswarenkalkulation
Handelswaren durchlaufen den Betrieb vom Einkauf bis zum Verkauf ohne Verarbeitung und
Veränderung. Für die Kalkulation der Handelsware wurde ein eigenes Schema entwickelt.
Neben dem Bezugspreis entstehen Kosten für die Beschaffung, Lagerung, Verwaltung, und
den Verkauf. Diese Kosten fasst man unter der Bezeichnung Gemeinkosten für Handelswaren
zusammen. Für die Gemeinkosten für Handelswaren wird ein Prozentsatz errechnet. Dieser
wird dem Einstandspreis zugeschlagen, die entsprechende Summe ergibt die Selbstkosten.
Die Umsatzsteuer wird nicht in die Kalkulation miteinbezogen!
Fall 1
Die Firma Büro Design bietet verschiedene Möbelstuhle als Handelsware an.
Listeneinkaufspreis: 600,00€
Bezugskosten: 40,00€
Gewinn: 35%
Liefererrabatt: 12%
Gemeinkosten 20%
Kundenrabatt: 20%
Liefererskonto: 2%
Kundenskonto: 2%
Berechne den Listenverkaufspreis für einen Möbelstuhl!
Vorwärtskalkulation
1. Listenverkaufspreis errechnen
Handelskalkulation
€
Listeneinkaufspreis; LEP
600,00
- Lieferer-Rabatt; LR
72,00
= Zieleinkaufspreis; ZEP
528,00
- Lieferer-Skonto; LS
10,56
= Bareinkaufspreis; BEP
517,44
+ Bezugskosten; BZK
40,00
= Einstandspreis; EP
557,44
+ Gemeinkosten für HW
111,49
= Selbstkosten; SK
668,93
+ Gewinn; G
234,12
= Barverkaufspreis; BVP
903,05
+ Kundenskonto; KS
18,43
= Zielverkaufspreis; ZVP
921,48
+ Kundenrabatt; KR
230,37
= Listenverkaufspreis; LVP
1151,85
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%
100
12
88
100
20
120
%
%
100
2
100
35
98
2
80
20
100
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Grundwissenskatalog 9. Klasse
Fall 2
Ein Wohnzimmerschrank kann für 1600,00€ bezogen werden. Aus Wettbewerbungsgründen
darf ein Verkaufspreis von 2500,00€ nicht überschritten werden. Hans Glück kalkuliert mit
25% Gemeinkosten, 3% Kundenskonto und 10% Rabatt. Kann Hansglück bei diesem
Geschäft einen angemessenen Gewinn erzielen.
Handelskalulation
€
1600,00
400,00
2000,00
182,00
2182,50
EP
+ GKHW
= SK
+G
= BVP
+ KS
= ZVP
+ KR
= LVP
%
100
25
100
9,13
3
100
67,50
2250,00
250,00
2500,00
Differenz
Gewinn
182,50€
Selbstkosten
2000,00€
Gewinn % =
Vorwärtskalkulation
Ausgehend vom
Listeneinkaufspreis soll der
Listenverkaufspreis errechnet
werden.
%
Differenzkalk
ulation
10
100
Barverkaufspreis
2182,50€
Gewinn in € *100
Selbstkostenpreis
Rückwärtskalkulation
Ausgehend vom
festgelegten Verkaufspreis
soll der höchstmögliche
Einkaufspreis festgestellt
werden
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Differenzkalkulation
Bei feststehendem
Einkaufspreis und
feststehendem
Verkaufspreis soll der
Erfolg ermittelt
werden.
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1.4.2. Kalkulationshilfen
1. Kalkulationsaufschlag
Einstandspreis
+ Kalkulationsaufschlag
= Verkaufspreis
(Verkaufspreis-Einstandspreis) * 100%
Kalkulationsaufschlag:
Einstandspreis
2. Kalkulationsfaktor
Einstandspreis * Kalkulationsfaktor = Verkaufspreis
Verkaufspreis
Kalkulationsfaktor =
Einstandspreis
Kalkulationsaufschlag
Kalkulationsfaktor =
1+
100
Wichtig: Der Kalkulationsfaktor ist immer auf vier Stellen nach dem Komma anzugeben!!!!
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2. Kredite
2.1. Arten von Krediten
Bankkredite:
 Gesicherte(durch Bürgschaft oder Sachen) und ungesicherte
Kredite(Einkommensverhältnisse)
 Kurzfristige (<1 Jahr Laufzeit) (mittelfristige) und Langfristige Kredite (> 1 – Jahr)
 Feste Rückzahlung (Darlehen) oder flexible Verfügbarkeit (Kontokorrent- /
Dispositionskredit)
 Firmenkredite oder Privatkredite
o Produktivkredite  Investitionskredite oder Betriebsmittelkredite
Lieferantenkredite (Sachmittelkredite)
2.2. Gründe für Investitionen



Kapazitätserweiterung (es soll mehr produziert werden, z.B. zweite Maschine wird
beschafft)
Ersatz alter Anlagen (technischer Fortschritt, neue Fertigungsverfahren,
Umweltauflagen)
Rationalisierung (schnellere Maschinen ersetzen alte, langsamere Maschinen)
2.3. Zinsberechnungen mit Hilfe der Zinsformel
Zinsformel:
Z
K  p t
100  365
2.4. Ermittlung von Tagen, Kapital und Zinssatz mit der
umgestellten Zinsformel
Ermittlung der Tage:
Ermittlung des Zinssatzes:
Ermittlung des Kapitals:
Z  100  365
pK
Z  100  365
p
K t
Z  100  365
K
p t
t
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2.5. Buchungen im Kreditbereich
Bei den Buchungen im Kreditbereich ist zu unterscheiden, ob es sich um
kurzfristige Bankschulden mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr
oder um langfristige Bankschulden mit längerer Laufzeit handelt.
Benötigte Konten:
 4250 LBKV (Langfristige Bankverbindlichkeiten)
 4200 KBKV (Kurzfristige Bankverbindlichkeiten)
Aufnahme eines Kredits (ohne Gebühr):
GF 1: Darlehensgutschrift, Laufzeit von 9 Monaten, 15.000,00€
2800 BK
an 4200 KBKV 15.000,00
Aufnahme eines Kredits (mit Gebühr):
GF 2: Darlehensgutschrift abzüglich 1% Bearbeitungsgebühr, 237.600,00
Kreditsumme
-Bearbeitungsgebühr
= Auszahlungsbetrag
240.000,00€
2400,00€
237.600,00€
2800 BK 237.600,00
6750 KGV 2400,00
100%
1%
99%
an 4250 LBKV 240.000,00
Buchung der Zinszahlung:
Bsp: 5% p.a.
Z=15.000,00€*5%*9m = 562,50€
100%*12m
7510 ZAW
an 2800 BK 562,00
GF 3: Uns werden Habezinsen gutgeschrieben, 32,16€
2800 BK
an 5710 ZE 32,16
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Weiteres Beispiel:
GF 4: Unser Kunde ist in Zahlungsverzug geraten. Wir stellen ihm eine Rechnung mit
Verzugszinsen, 68,20€ und Mahnspesen 10,00€ aus.
2400 FO 78,20
an 5710 ZE 68,20
5430 ASBE 10,00
Wir erhalten eine Mahnung:
GF 5: Uns werden Verzugszinsen 68,20€ und Mahnspesen 10,00€ für eine nicht bezahlte
Rechnung berechnet.
7510 ZAW 68,20
6750 KGV 10,00
an 4400 VE 78,20
Zahlung einer Kreditrate:
GF: Wir bezahlen am Jahresende für einen langfristigen Kredit eine Annuität von 15.000,00 €
(Zinsen = 5000,00 € + Tilgung = 10.000,00) per Banküberweisung.
4250 LBKV 10.000,00
7510 ZAW
5.000,00
an
2800 BK
15.000,00
Benötigte Konten:
 6750 KGV (Kosten des Geldverkehrs)
 7510 ZAW (Zinsaufwendungen)
 5710 ZE (Zinserträge)
 5430 ASBE (Andere sonstige betriebliche Erträge)
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2.6. Relativer Zinssatz bei vermehrtem/vermindertem Grundwert
( Zins + Kredit gegeben)
Relativer Zinssatz:
-
Zinsrechnung = Prozentrechnung
Zinssatz bezieht sich für gewöhnlich auf ein Jahr => p.a. (=für das Jahr)
Wenn sich die Zeitspanne aber verändert => relativer Zinssatz
Ist sehr genau (4 Nachkommastellen)`
Das Einsatzgebiet: Kreditrückzahlung incl. Zinsen
Formel:
P(rel.) = p * t
365
Beispiel: Der kurzfristige Kredit der Firma Holzbau Stefanie Bauer, der bei der Bank über
146 Tage aufgenommen wurde, wurde am 31.12 zurückgezahlt. Ein Kontoauszug zeigt die Belastung mit 59.740,00€ einschl. 7,50% p.a. Zinsen.
p.(rel.)= 7,50%*146t = 3,00%
365t
Kredit
58.000,00€ 100%
+Zinsen 7,50% 1.740,00€
3%
=Rückzahlung 59.740,00€ 103%
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2.7. effektiver Zinssatz
Effektiver Zinssatz:
-
Wann? => Kreditaufnahme
Wenn man Kredite objektiv vergleichen will (Gesamtbelastung in %)
effektiv = tatsächlich
Gegensatz zum Normalzinssatz: enthält auch Gesamtkosten (z.B.
Bearbeitungsgebühren)
Vergleich von verschiedenen Kreditinstituten
Formel:
p (eff.) = Kreditkosten * 100 * 365
Ausgezahltes Kapitel * Tage
Beispiel: Einem Unternehmen liegt folgendes Angebot für einen Kredit über 80.000,0€
vor. Laufzeit 292 Tage, Zinssatz 5,75 %, Bearbeitungsgebühren 2,00%.
Berechne den effektiven Zinssatz!
Zinsen= 80.000,00€*5,75%*292 = 3.680,00€
100*365
Kreditsumme
- Bearbeitungsgebühren
= Auszahlungsbetrag
80.000,00€
1.600,00€
78.400,00€
0,02*80.000,00€ = 1.600,00€
3.680,00€
+1.600,00€
=5.280,00€
p.(eff.)=5.280,00€*100*365t = 8,42%
78.400,00€*292t
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2.8. Lieferantenkredit
GF: Eingang einer Rohstoff-Rechnung über 10.710,00€ (einschl. 19% Ust.) ausgestellt am
16.05. Sie trägt den Vermerk: Zahlbar am 16.07 ohne Abzug oder bei Zahlung am 24.05
gewähren wir 3% Skonto.
Buchungssatz für die Eingangsrechnung:
6000 AWR 9000,00 an
2600 Vorst. 1710,00
4400 VE
10.710,00
Möglichkeiten von Zahlungsbedingungen:
1) Ohne Zahlungsfrist.
Nach BGB muss sofort bezahlt werden. BS am 16.05
4400 VE
an 2800 BK 10.710,00
2) Mit Zahlungsfrist.
Der Lieferer gewährt dem Kunden einen Kredit durch die Gewährung des Zahlungsziels.
Außer dem Rechnungsbetrag entstehen keine Kosten.
4400 VE
an 2800 BK 10.710,00
3) Mit Skontofirst.
Skonto kann bei Überweisung des Rechnungsbetrags innerhalb der Skontofrist abgezogen
werde.
Rechnungsbetrag
-Skonto
10.710,00€
321,30€
Skonto (brutto) 321,30€
- Ust.
51,30€
Zahlung
10.388,70€
Skonto
270,00€
BS am 24.05
4400 VE 10.710,00
an
2800 BK 10.388,70
6002 NR
270,00
2600 Vorst
51,30
Problem: Wenn man kein Geld zu Verfügung hat muss man einen Bankkredit aufnehmen mit
(z.B. p(eff) 8% ). Rentiert sich die Zahlung innerhalb der Skontofrist?
Z=
10.388,70€ * 8% * 53t
100% * 365t
= 120,69€
Berechnung des Finanzierungsgewinns:
Skonto
270,00€
-Zinsen
120,69€
=Finanzierungsgewinn 149,31€
16.05
24.05
16.07
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2.9. Berechnungen verschiedener Kreditarten
2.9.1. Kontokorrentkredit
Aus dem Italienischen Conto corrente = laufendes Konto
Vorteile:
 Flexible Verfügbarkeit
 Tagesgenaue Berechung
 Erweiterung des Liquiditätsrahmens
 Unbüorkratisch
Nachteile
 Sehr hohe Kosten bei konstantem Überzug des Kontos (Sollzinsen +
Überziehungszinsen + Gebühren)
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2.9.2. Annuitätendarlehen
Annuität = Zins + Tilgung  Jährliche Zahlung für einen Kredit
Kennzeichen des Annuitätendarlehens: Die Annuität (jährliche Zahlung an die Bank bleibt
über die Laufzeit konstant. Damit sinkt mit der Laufzeit der Zinsanteil und es steigt der
Tilgungsanteil der Annuität
100.000,00 €
8%
5%
Darlehensbetrag:
Zinssatz:
Tilgungssatz:
Jahr
Tilgung
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
5.000,00 €
5.400,00 €
5.832,00 €
6.298,56 €
6.802,44 €
7.346,64 €
7.934,37 €
8.569,12 €
9.254,65 €
9.995,02 €
10.794,62 €
11.658,19 €
5.114,37 €
Zinsen
8.000,00 €
7.600,00 €
7.168,00 €
6.701,44 €
6.197,56 €
5.653,36 €
5.065,63 €
4.430,88 €
3.745,35 €
3.004,98 €
2.205,38 €
1.341,81 €
409,15 €
Annuität
(jährl. Rate)
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
13.000,00 €
5.523,52 €
Restschuld
95.000,00 €
89.600,00 €
83.768,00 €
77.469,44 €
70.667,00 €
63.320,35 €
55.385,98 €
46.816,86 €
37.562,21 €
27.567,19 €
16.772,56 €
5.114,37 €
- €
14.000,00 €
12.000,00 €
10.000,00 €
8.000,00 €
Zinsen
Tilgung
6.000,00 €
4.000,00 €
2.000,00 €
-
€
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11 12 13 14
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2.9.3. Abzahlungsdarlehen
Annuität = Zins + Tilgung  Jährliche Zahlung für einen Kredit
Kennzeichen des Abzahlungsdarlehens: Die Tilgungsrate bleibt über die Laufzeit konstant.
Die Annuität wird damit von Jahr zu Jahr geringer, da die Zinslast auf die Restschuld jährlich
fällt.
Darlehensbetrag
Zinssatz (%)
Tilgung
Jahr
100.000,00
8
10.000,00
Tilgung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
10.000,00
Zinsen
Annuität
Restschuld
8.000,00
18.000,00 90.000,00
7.200,00
17.200,00 80.000,00
6.400,00
16.400,00 70.000,00
5.600,00
15.600,00 60.000,00
4.800,00
14.800,00 50.000,00
4.000,00
14.000,00 40.000,00
3.200,00
13.200,00 30.000,00
2.400,00
12.400,00 20.000,00
1.600,00
11.600,00 10.000,00
800,00
10.800,00
0,00
20.000,00
18.000,00
16.000,00
14.000,00
12.000,00
10.000,00
8.000,00
6.000,00
4.000,00
2.000,00
0,00
Zinsen
Tilgung
1
2
3
4
5
6
7
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10
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3. Geldanlage in Wertpapieren
3.1. Grundbegriffe zum Thema Wertpapiere/Aktien
Eine Aktie ist ein Wertpapier und verbrieft einen Anteil an einer Gesellschaft.
Aktiengattungen
Stimmrecht
Stammaktien haben
Stimmrecht
Vorzugsaktien
haben kein
Stimmrecht.
höhere Dividende.
Übertragbarkeit
Inhaberaktien
Inhaber kann Rechte
geltend machen.
Namensaktien
Inhaber kann Rechte
geltend machen, nur
wenn er im
Aktienregister
eingetragen ist.
Unternehmensanteil
Nennwertaktie
unveränderlicher Teil
am Grundkapital.
Stückaktien
Nennwertlose Aktie
Was ist eine Dividende?
Die Dividende ist eine pro Aktie geleistete Zahlung an die Besitzer der Aktien.
Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand vorgeschlagen und von der
Hauptversammlung des Unternehmens beschlossen.
Was ist der DAX und wer ist alles dabei?
Der DAX, ursprünglich Deutscher Aktienindex, ist der wichtigste deutsche
Aktienindex. Der DAX ist eine Kennziffer, die über Entwicklung und Stand der
deutschen Aktienkurse der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen an der
Frankfurter Wertpapierbörse Auskunft gibt.
 Siemens AG
 E.ON AG
 Deutsche Bank AG
 Deutsche Telekom AG
 Adidas AG
 Alianz SE
 Linde AG …
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Die wichtigsten Börsen:
1.New York ( Wall Street)
2.London
3.Tokio
4.Frankfurt
Dow Jones
DAX
Es gibt 2 Symbole für steigenden und fallenden Kurs:
Das Symbol für steigende Kurse ist der Bulle.
Das Symbol für fallende Kurse ist der Bär.
Das sog. „Magische Dreieck der Geldanlage“ beschreibt die Anlageziele:
Liquidität (bzw. Verfügbarkeit) – Sicherheit – Rentabilität
Die drei Ziele können nicht gleichzeitig erreicht werden.
Bei der Abrechnung von Wertpapierkäufen entstehen Spesen die in der
Realschule mit pauschal 1% vom Kurswert berechnet werden. Die Spesen
enthalten:
Bankprovision
Maklergebühr
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3.2. Kauf- und Verkaufsabrechnung bei Aktien mit Buchungen und
Effektive Verzinsung
 p(eff.) bei Anlagen =
Gesamtertrag * 100 * 365t
Lastschrift (eingesetztes Kapital) * Anlagedauer
Bsp. :
1. Kauf von 50 Aktien zum Kurs von 200,00 €
KW
+ Spesen 1%
= Lastschrift
BS:
10.000,00 €
100,00 €
10.100,00 €
2700 WP
100%
1%
101%
an
2800 BK
10.100,00 €
2. Verkauf zum Kurs von 240,00 € nach 630 Tagen
12.000,00 €
120,00 €
11.880,00 €
KW
- Spesen
= Gutschrift
100%
1%
99%
Kursgewinn/Verlust:
Gutschrift
- Lastschrift
Kursgewinn
11.880,00 €
10.100,00 €
1.780,00 €
BS bei Gewinn:
2800 BK
11.880,00 € an
2700 WP
10.100,00 €
5784 EAWP 1.780,00 €
oder bei Verlust:
2800 BK
an 2700 WP
7460 VAWP
1.780,00 €
150,00 €
15,00 €
1.915,00 €
Kursgewinn/-verlust
+ Dividende 3,00 €/Stück*
- Depotgebühren
= Gesamtertrag
BS zur Dividendengutschrift: z.B. 3,00 € / Aktie
2800 BK
p(eff.) =
an
1.915,00 € * 100 * 365t
10.100,00 € * 630 t
5780 DDE
=
150,00 €
10,98 %
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3.3. Buchung von Dividendenzahlungen
GF: Wir erhalten pro Aktie eine Dividende von 3,00 € bei einem Besitz von 50 Stück.
BS: 2800 BK an 5780 DDE 150,00
3.4. Effektive Verzinsung bei Aktien
Siehe 3.2
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4. Personalaufwand
4.1. Buchungen der Lohnabrechung
Gehälter und Löhne:
 Bruttogehälter werden auf 6300 G gebucht
 Bruttolöhne werden auf 6200 L gebucht
 Nettolöhne /-gehälter werden auf der H-Seite eines Zahlungskontos – meist 2800 BK –
gebucht.
 Die Abzüge bestehen aus der Lohnsteuer, dem Solidaritätszuschlag, der Kirchensteuer
und dem Arbeitnehmeranteil (AN-Anteil) zur Sozialversicherung
 Der Unternehmer hat den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung (AG-Anteil) auf
dem Konto 6400 AGASV zu buchen. Der AG-Anteil ist etwas kleiner als der ANAnteil. Er wird mit dem Lohnaufwand gebucht.
 Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer sind Verbindlichkeiten gegenüber
dem Finanzamt. Buchung im Haben des Kontos 4830 VFA
 AG-Anteil + AN-Anteil werden auf dem Konto 4840 VSV im Haben gebucht
 Gesetzliche Unfallversicherung zahlt der Arbeitgeber und wird auf dem Konto 6420
BBG gebucht

Der AN-Anteil + AG-Anteil zur Sozialversicherung bestehen aus :




Renten-,
Pflege-,
Kranken-,
Arbeitslosenversicherung
Buchungen:
Lohnabrechnung des Arbeitnehmers:
Banküberweisung von Löhnen, brutto 20.000,00€, Steuerabzüge 2.500,00€, AG-Anteil zur
Sozialversicherung 2.500,00€, AN-Anteil 2.700,00€.
BS1:
6200L
20.000,00€
an
2800BK
14.800,00€
4830 VFA
2.500,00€
4840 VSV
2.700,00€
6400AGASV
an
4840 VSV
2.500,00€
Abführung der einbehaltenen Abzüge:
Banküberweisung der Steuern und der Sozialversicherungsbeiträge. Lohnsteuer +
Kirchensteuer + Solidaritätszuschlag 2.500,00€, AG-Anteil:2.500,00€ und AN-Anteil:
2.700,00€.
BS2:
4830 VFA
an 2800 BK
2.500,00€
4840 VSV
an 2800 BK
5.200,00€
(AN + AG-Anteil)
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Bsp.3, Unfallversicherung:
Banküberweisung des Beitrags für die Unfallversicherung an die Berufsgenossenschaft
386,00€.
BS3:
6420 BBG
an 2800 BK
386,00€
4.2. Lohnnebenkosten / Personalzusatzkosten
Die Personalzusatzkosten beinhalten alle Kosten für Mitarbeiter, die der Arbeitgeber
zusätzlich zum Bruttolohn bezahlen muss (gesetzliche Lohnnebenkosten) oder freiwillig
bezahlt. (tarifliche Lohnnebenkosten)
„Der zweite Lohn“
 Sozialversicherungsbeiträge
 Vergütung freier Tage  Urlaub
 Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, 13. Gehalt, Prämien oder
Gratifikationen  tarifvertraglich geregelt
 Betriebliche Altersvorsorge
 Bezahlte Feiertage
 Lohnfortzahlungen bei Krankheiten
 Vermögenswirksame Leistungen
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5. Berechnungen und Buchungen im Anlagenbereich
5.1. Einteilung der Anlagegüter:
Einteilung für selbständig nutzbare bewegliche Güter des Anlagevermögens.
„hochwertige“
Anlagegüter
Anschaffungskosten
über 1.000,00 € (netto)
Erfassung auf dem
jeweiligen Anlagekonto
Anlagegüter
Geringwertige
Wirtschaftsgüter
Anschaffungskosten
bis 1.000,00 € (netto)
Kleingüter bis 150,00 € netto
Erfassung als Aufwand
beim Kauf auf
Konto 6800 BMK
(Sofortabschreibung)
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Sammelposten 150,01 € bis
1000,00 € netto
Erfassung auf Konto 0895 SP
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5.2. Ermittlung der Anschaffungskosten bei Anlagegütern
Geschäftsfall:
Die Firma Krönle erhält die Rechnung des Bauunternehmers Terra-Plan zum Abschluss der
Baumaßnahmen an der Fertigungshalle (Umbau u. Neubau) über 630.000€ netto.
Buchungssatz bei Rechnungseingang:
0530 BVG
630.000,00
2600 VORST 119.700,00
an
4400 VE 749.700,00
Geschäftsfall II:
Nach der Prüfung verschiedener Angebote des Fachhandels, entschließt sich das
Unternehmen Krönle zum Kauf einer Verpackungsmaschine der Firma Superpack zu
folgenden Konditionen:





Listenpreis 470.000,00
Sofortrabatt 12%
Der Lieferer berechnet für den Transport der Maschine 600,00 € netto
für das Aufstellen u. Inbetriebnahme 4.300,00€ netto
für die Installation des Programms weitere 2.000,00 € netto
Listenpreis
-Sofortrabatt
in €
470.000,00
56.400,00
=Kaufpreis (netto)
413.600,00
+Transport
+Einrichtungskosten
+PC-Programm
100% Anschaffungspreis
12% -Anschaffungspreisminderung
88%
600,00
4.300,00
2.000,00
+Anschaffungsnebenkosten
=Anschaffungskosten 420.500,00
=Anschaffungskosten
BS. Für den Zielkauf der Maschine:
0700 MA
420.500,00
2600 VORST 79.895,00
an
4400 VE 500.395,50
 Das Angebot muss zu den Anschaffungskosten aktiviert d.h. auf das jeweilige
aktive Bestandskonto gebucht werden.
 Die Vorsteuer zählt nicht zu den Anschaffungskosten.
 Verwende zur Berechnung der Anschaffungskosten folgendes
Berechnungsschema
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Berechnungsschema allgemein
Anschaffungspreis
Nettolistenpreis des Anlagegutes
- Anschaffungspreisminderung
Sämtliche Nachlässe, die den AP mindern
Bsp: Rabatte, Skonti, Boni, Nachlässe
+ Anschaffungsnebenkosten
Sämtliche Kosten, die anfallen, um das
Anlagegut in Betrieb zu nehmen.
Bsp: Transport, Verpackung, Maklergeb.
Programme, Zulassungsgeb
= Anschaffungskosten
Sämtliche Kosten, die bei der Anschaffung,
Inbetriebnahme und Herstellung eines
Anlagegutes anfallen.
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5.3. Kleingüter und geringwertige Wirtschaftsgüter
Kauf von Kleingütern
GF: Kauf einer Kaffemaschine für 50,00 € netto
6800 BMK 50,00
2600 VORST 9,50
an
4400 VE 59,50
Auf 6800 BMK werden alle beweglichen und abnutzbaren Güter des Anlagevermögens die
selbstständig und langfristig nutzbar sind und deren Anschaffungskosten 100,00€ netto
nicht überschreiten.
Bsp.: Kopierpapier, Stifte, usw.
Erfassung auf Sammelposten
GF: Kauf eines Faxgeräts für 300,00 € netto
0895 SP
300,00
2600 VORST 57,00
an
4400 VE 357,00
Auf dem Konto Sammelposten werden alle Anlagegüter erfasst, deren Anschaffungskosten
150,01 € bis 1.000,00 € betragen.
WICHTIG:
 Auch wenn der Rechnungsbetrag über 150,00 € oder 1.000,00 € für eine Lieferung
von mehreren Gegenständen liegt, ist der EINZELPREIS entscheidend!
 Die Anschaffungskosten (d.h. Preis inclusive aller Nebenkosten) sind die
Berechnungsgrundlage!!!
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5.4. Wesen der Abschreibung und Gründe für Abschreibungen
Abschreibung auf Sachanlagen:
Die Nutzung der Anlagegüter ist zeitlich begrenzt. Sie verlieren ständig an Wert und müssen
ersetzt werden.
Begriffe für die Wertminderung bei Anlagegütern:
-
im HGB: Abschreibung
Im ESTG: Absetzung für Abnutzung
Gründe für Abschreibung:
-
-
technischer Fortschritt
natürlicher Verscheiß (Abnutzung durch Gebrauch)
außerordentliche Ereignisse (Unfall, Feuer, Wasserschaden)
Auswirkungen der Abschreibung:
Kauf von Anlagegütern
Anschaffungskosten
Abschreibungen
GuV-Rechnung
Aufwandserhöhung
Gewinnminderung
Abschreibungen:
Bilanz
Steuerersparnis
Wertminderung des
Anlagevermögens
- sind Aufwendungen
- vermindern den Gewinn
- senken die Steuerlast des Unternehmens
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5.5. Lineare Abschreibung mit Buchung
5.5.1. Berechnung der Linearen Abschreibung
Die Firma Krönle kauft am 10. März 2004 für die Verwaltung einen neuen Kopierer auf Ziel.
Der Anschaffungspreis beträgt 2.950,00€ netto. Es werden dem Unternehmen zusätzlich
50,00€ netto Transportkosten in Rechnung gestellt. Die voraussichtliche Nutzungsdauer
beträgt 6 Jahre.
Berechnung der Anschaffungskosten: 2.950,00€ + 50,00€ = 3.000,00€
Berechnung des jährlichen Abschreibungsbetrags: 3.000,00€ / 6 = 500,00€
Berechnung des Abschreibungssatzes: 100% / 6 = 16,67%
Allgemein:
Berechnung des jährlichen Abschreibungsbetrags (AfA-Betrag):
Anschaffungskosten / Nutzungsdauer
Berechnung des Abschreibungssatzes:
100% / Nutzungsdauer
Abschreibungstabelle (aufgeführt in der Anlagenkarte des Computers)
Datum
AnschaffungsAbschreibungs- AbschreibungsKosten (€)
Satz (%)
Betrag (€)
10.01.2004
Restbuchwert (€)
3.000,00
31.12.2004
16,67
500,00
2.500,00
21.12.2005
16,67
500,00
2.000,00
31.12.2006
16,67
500,00
1.500,00
31.12.2007
16,67
500,00
1.000,00
31.12.2008
31.12.2009
16,67
500,00
500,00
16,67
500,00
0,00
Merke: Bei der linearen Abschreibung werden die Anschaffungskosten gleichmäßig auf die
voraussichtliche Nutzungsdauer des Anlagegutes verteilt.
=> Grundstücke können nicht abgeschrieben werden!!!!!!!!
5.5.2. Zeitanteilige Abschreibung:
GF: Ein Fertigungsmaschine im Wert von 18.000,00 € netto wird am 15.4.2009 gekauft.
Nutzungsdauer 3 Jahre
Wertermittlung zum Ende ersten Nutzungsjahres:
Bei Anschaffungen von Anlagegütern während des Kalenderjahres muss die Abschreibung
zum 31.12. monatsanteilig berechnet werden.
Der Anschaffungsmonat wird dabei voll berechnet.
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Zeitanteilige Abschreibung =
jährlicher _ Abschreibungsbetrag  Monate
=
12
6.000,00€  9
 4500,00€
12
Wertverlauf der Fertigungsmaschine:
Datum
Buchwert
15.4.2009
18.000,00 €
31.12.2009
31.12.2010
31.12.2011
31.12.2012
Abschreibungsbetrag
4.500,00 €
6.000,00 €
6.000,00 €
1.500,00 €
Die jeweiligen Abschreibungen werden am 31.12 des jeweiligen Nutzungsjahres gebucht.
5.5.3. Buchungen der Abschreibung:
1. Geschäftsfall: Es wird ein Computer im Wert von 1.200,00€ netto gekauft.
Die Nutzungsdauer beträgt 3 Jahre. (Kauf am 03.01.06)
Abschreibungsbetrag: 1.200,00€ / 3 = 400,00€
Buchung am 31. 12 des zweiten Nutzungsjahres:
0860 BM
EBK 800,00
ABSA 400,00
Buchungssatz am 31.12. :
6520 ABSA
an
Allgemein:
ABSA
an
0860 BM
400,00
Aktivkonto
5.5.4. Abschreibung von Geringwertigen Wirtschaftsgütern
2. Geschäftsfall: Am 31.12. weist das Konto 0895 SP einen Saldo von 1.500,00€ aus.
Das Konto 0895 SP wird jährlich pauschal mit 20% pro Jahr abgeschrieben.
1.500,00 € ∙ 20 / 100 = 300,00 €
0895 SP
31.12 VE
Buchungssatz.
6545 ABSP
300,00
an
6545 ABSP 300,00
0895 SP
300,00
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5.6. Verkauf gebrauchter Anlagegüter
Man unterscheidet zwischen:
 Verkauf zum Buchwert
 Verkauf unter dem Buchwert
 Verkauf über dem Buchwert
Geschäftsfall:Der Restbuchwert des Golf V beträgt noch zu beginn des 4 Nutzungsjahres
noch 15.360€ netto.
Bruttoverkaufserlös
-
Umsatzsteuer
Nettoverkaufserlös
-
Restbuchwert
ERFOLG
Zielverkauf des Golf V
für 16.660,00€ brutto
Zielverkauf des Golf V
für 18278,40€ brutto
Zielverkauf des Golf V
für 19.040,00€ brutto
16.660,00€
18.278,40
19.040,00€
2.660,00€
14.000,00€
2.918,00€
15.360,00€
3.040,00€
16.000,00€
15.360,00€
- 1.360,00€
15.360,00€
0,00€
15.360,00€
640,00€
Aufwand (Verkaufsverlust)
2400 FO
16.600,00€
5410 EAAV 14.000,00€
6960 VAVG 1.360,00 €
Ertrag (Verkaufsgewinn)
2400 FO
19.940,00€
an
5410 EAAV 14.000,00€
4800 Ust
2.600,00€
an
0840 FP
an
5410 EAAV 16.000,00€
4800 Ust
3.040,00€
15.360,00€
5410 EAAV 16.000,00€
an
0840 FP
15.360,00€
5460 EAVG
640,00€
Erfolgsneutral
2400 FO
18.278,00€
an
5410 EAAV 15.360,00€
4800 UST
2.918,00€
5410 EAAV 15.360,00€
an
0840 FP
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15360,00€
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6. Forderungen
6.1. Gründe für Forderungsausfälle
Die Gründe für Forderungsausfälle sind vielfältig. Hier ein paar Beispiele:
- Fehlinvestitionen
- Managementfehler
- Insolvenz von Kunden
- Konkurrenz durch billigere Produzenten
- Schlechte Konjunkturelle Lage
- Technische Neuerungen machen das eigen Produkt überflüssig
- usw.
6.2. Factoring
Unter Factoring versteht man den Verkauf von Forderungen an ein Factoring-Unernehmen /
Factorer.
Vorteil:
 Man erhält sofort sein Geld aus einer Forderung, die erst später fällig wird.
 Das Asufallrisiko übernimmt im Normalfall der Faktorer
Nachteil:
 Das Factoring-Unernehmen verlangt Gebühren und eine Risikoprämie. Im Normalfall
erhält man also sehr viel weniger Geld ausbezahlt, als die Höhe der Forderung beträgt.
6.3. Insolvenzverfahren
Zweck des Insolvenzverfahrens:
- Gläubiger sollen einen möglichst hohen Anteil ihrer Forderungen beglichen
bekommen.
- Einem redlichen Schuldner kann ein Neuanfang ermöglicht werden.
Vorraussetzungen:
- Zuständig für das Insolvenzverfahren und alle daraus folgenden Rechtsstreitigkeiten
ist das Insolvenzverfahren.
- Antrag auf Eröffnung kann von Schuldner und Gläubiger gestellt werden.
- Gründe: Zahlungsunfähigkeit, drohende Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung bei
juristischen Personen.
Ablauf:
- bei der Eröffnung wird ein Insolvenzverwalter bestellt. Er verwaltet und leitet
während des Verfahrens das Unternehmen.
- bei Kapitalgesellschaften sind die Vorstände bzw. Geschäftsführer unter
Strafandrohung verpflichtet innerhalb von drei Wochen einen Insolvenzantrag zu
stellen, wenn Zahlungsunfähigkeit vorliegt.
Folgen:
- Liquidation: Das Unternehmen wird aufgelöst und aus den Erlösen werden die
Forderungen der Gläubiger bedient.
- „Mangels Masse“ wird ein Verfahren abgelehnt, wenn kein Vermögen vorhanden ist.
 Unternehmen wird aus dem Handelsregister gelöscht.
- Sanierung mit Hilfe eines Insolvenzplans. Ziel ist die Erhaltung des Unternehmens.
Maßnahmen können Stundung der Forderungen und teilweiser Forderungsverzicht
sein.
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6.4. Buchungen bei zweifelhaften Forderungen
Wann wird eine Forderung zweifelhaft?
-
Kunde ignoriert Mahnung
Angemeldetes Insolvenzverfahren
Bitte um Zahlungsaufschub
Kunde setzt sich ins Ausland ab
Zweifelhafte Forderungen werden durch das Konto 2470 ZWFO von den normalen
Forderungen getrennt.
GF: Aufgrund einer Zeitungsnachricht werden 10.000,00 € zweifelhaft.
BS:
2490 ZWFO
10.000,00€
an 2400 FO
Zweifelhafte Forderungen können auch nur zum einem bestimmten Teil (teilweise) ausfallen.
GF 1: Wir haben bei einem Kunden eine ZWFO in Höhe von 20.000,00€. Nach Abschluss
des Insolvenzverfahrens erhalten wir nur noch 40 % der Forderungen.
20.000,00€
8.000,00€
12.000,00€
2.280,00€
9.720,00€
Bruttoforderung
- Zahlungseingang
= Forderungsausfall
- Umsatzsteuer
= Forderungsausfall (netto)
BS:
2800 BK
6950 ABFO
4800 UST
8.000,00€
9.720,00€
2.280,00€
ZWFO
BK
UST
ABFO
an 2470 ZWFO
20.000,00€
Außerdem gibt es noch folgende Geschäftsfälle:
GF: Mangels Masse wird das Verfahren gegen den Kunden aus Fall 1. eingestellt.
BS:
6950 ABFO
4800 UST
16.806,72€
3.193.28€
20.000,00€
an 2470 ZWFO
GF: Aus einer vollständig abgeschriebenen Forderung erhalten wir nun doch noch 650,00€
BS:
2800 BK
650,00
an 5495 EFO
4800 UST
526,50€
123,50€
GF: Eine Forderung wird uneinbringlich. 1600.00€.
BS:
6950 ABFO
4800 UST
1296,00€
304,00€
an 2400 FO
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1600,00€
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6.5. Einzelwertberichtigung
Am Ende einer Geschäftsperiode / Eines Geschäftsjahres muss bei jeder einzelnen
zweifelhaften Forderungen der wahrscheinliche Ausfall geschätzt werden. Das heißt, es
muss ermittelt werden, welcher Anteil der Forderung voraussichtlich vom Kunden nicht
bezahlt wird.
Begründung: nach HGB ist das Vermögen vorsichtig zu bewerten (Niedestwertprinzip).
Konkret heißt das, dass im Zweifel der niedrigere Wert in der Bilanz anzugeben ist. Bei
zweifelhaften Forderungen als nur der Wert, den man voraussichtlich erhalten wird.
Bsp.:
Auszug aus der Buchhaltung des Unternehmens Stefanie Bauer Holzbau
Kunde
Zweifelhafte
Forderung
3.570,00 €
5.950,00 €
8.925,00 €
B. Pleiti, München
A. Habnix, Rosenheim
C. Kraisgair, Landshut
Bei jeder einzelnen Forderung muss nun der geschätzte Ausfall bestimmt werden nach
folgendem Rechenschema:
Zweifelhafte Forderung brutto
- UST
= Zweifelhafte Forderung netto
geschätzter Ausfall( Einzelwertberichtigung EWB) =
Zweifelhaf te _ Forderung * Ausfall (%)
100
So entsteht folgende Tabelle:
Kunde
B. Pleiti,
A. Habnix,
C. Kraisgair
gesamt
Zweifelhafte anteilige
Forderung Umsatz(brutto)
steuer
Zweifelhafte
Forderung geschätzter Einzel(netto)
Ausfall in % berichtigung
3.570,00 €
570,00 €
3.000,00 €
30,00%
900,00 €
5.950,00 €
950,00 €
5.000,00 €
50,00%
2.500,00 €
8.925,00 €
1.425,00 €
7.500,00 €
60,00%
4.500,00 €
18.445,00 € Summe der geschätzten Ausfälle:
7.900,00 €
Die Summe der geschätzten Ausfälle entspricht der Summe der nötigen
Einzelwertberichtigung. Diese wird nun mit der Einzelwertberichtigung aus dem Vorjahr
verglichen.
Merke: Die Einzelwertberichtigung wird nur ein Mal im Jahr zum Jahresabschluss
durchgeführt!
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Berechnungsbeispiel
Am Ende des letzen Jahres (z.B. 31.12.2006) wurde eine Einzelwertberichtigung über 7.000,00 € (Fall 1)
beziehungsweise 8.500,00 € (Fall 2)gebildet. Jetzt (am 31.12.2007) muss die EWB angepasst werden.
Fall 1
Fall 2
neue EWB
erforderliche
Einzelwertberichtigung 7.900,00 €
7.900,00 €
erforderliche
Einzelwertberichtigung 7.900,00 €
7.900,00 €
- alte EWB
-7.000,00 €
-8.500,00 €
+ 900,00 €
- 600,00 €
Berichtigungs -bedarf
benötigtes
Erfolgskonto
Buchungssatz
6950 ABFO
6950 ABFO an 3670 EWB 900,00 €
5450 Erträge aus der Auflösung oder
Herabsetzung von Wertberichtigungen
auf Forderungen (EAWB)
3670 EWB an 5450 EAWB 600,00 €
Merke: Das Konto EWB ist ein ruhendes Konto. Es wird nur ein Mal im Jahr benötigt.
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6.6. Pauschalwertberichtigung
Auch sichere Forderungen können ganz oder teilweise ausfallen.
Pauschale Wertberichtigung
-festlegen eines Prozentsatzes nach
- Erfahrungswerte
- Konjunkturverlauf
- besondere Geschäftsrisiken (Ausland)
- wenn nichts anderes angegeben ist: 1% der Nettoforderungen
GF: Der Geschäftsbestand der sicheren FO auf dem Konto 2400 FO beträgt 214.200,00€.
Aufgrund langjähriger Erfahrung wird mit einem Ausfall von 1% gerechnet.
Berechnung:
Forderungsbestand br.
-UST 19%
Forderungsbestand nt.
214.200,00€
34.200,00€
180.000,00€
Davon 1%: 180.000,00 * 1 / 100 = 1.800,00
BS: 6950 ABFO an 3680 PWB 1.800,00
Anpassung der Pauschalwertberichtigung:
Fall 1
Vorjahr
Einwandfreie FO
- Ust.
Nettowert
Pauschalwertberichtigung 1%
Fall 2
Laufendes Jahr
Laufendes Jahr
214.200,00€
238.000,00€
202.300,00€
34.200,00€
38.000,00€
32.300,00€
180.000,00€
200.000,00€
170.000,00€
1.800,00€
2.000,00€
1.700,00€
200,00€
-100,00€
Differenz zum Vorjahr
Buchungssätze:
BS zu Fall 1: 6950 ABFO an 3680 PWB 200,00
BS zu Fall 1: 3680 PWB an 5450 EAWB 100,00
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7. Bestandsveränderungen am Jahresende
7.1. Bestandsveränderung bei Werkstoffen und Handelswaren
Ablauf in einem Fertigungsunternehmen
Beschaffung  Produktion  Absatz
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, muss Lagerhaltung betrieben werden.
Zum Jahresabschluss ist jedoch nicht alles verbraucht
 Erfassung der Bestände
1. Anfangsbestand > Schlussbestand  Bestandsminderung
Bsp. Fremdbauteile:
AB= 50 200, 00€
SB= 48 800, 00€
SB
-AB
=Bestandsminderung
48.800,00€
50.200,00€
- 1.400,00€
Nötiger Buchungssatz am 31. 12.:
6010 AWF
an
2010 F
1.400,00
Im Jahr 20.. wurden für 65 000, 00€ netto Fremdbauteile gekauft.
65.000,00€
1.400,00€
66.400,00€
Einkauf v. R
- Bestandsminderung
= tats. Verbrauch
2. Anfangsbestand < Schlussbestand  Bestandserhöhung
Bsp. Rohstoffe:
AB= 150 000,00€
SB= 162 000, 00€
SB
- AB
=Bestandserhöhung
162.000,00€
150.000,00€
12.000,00€
Nötiger Buchungssatz:
2000 R
an
6000 WAR
1.200,00€
Es wurden für 500 500,00 € netto Rohstoffe gekauft.
Einkauf v. R
- Bestandserhöhung
= tats. Verbrauch
500.500,00€
12.000,00€
488.000,00€
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7.2. Bestandsveränderungen bei fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
Auch im Verkaufsbereich existieren am Jahresende Bestände:
- 2100 UFE
- 2200 FE
unfertige Erzeugnisse
fertige Erzeugnisse
1. Anfangsbestand > Schlussbestand
FE:
-
Bestandsminderung
Schlussbestand
Anfangsbestand
Bestandsminderung
Buchungssatz:
weniger produziert
als verkauft
5200 BV an 2200 FE
2. Anfangsbestand < Schlussbestand
UFE:
-
Bestandsmehrung/-erhöhung
Schlussbestand
Anfangsbestand
Bestandsmehrung
Buchungssatz:
mehr produziert
als verkauft
2100 UFE an 5200 BV
Abschlussbuchungen:
1. Fall: Saldo im Haben
Minderung > Mehrung
Buchungssatz:
8020 GuV an 5200 BV
2. Fall: Saldo im Soll
Minderung < Mehrung
Buchungssatz:
5200 BV an 8020 GuV
BV-Konto
wirkt wie ein
Aufwandskonto
BV-Konto
wirkt wie ein
Ertragskonto
Wenn sich beide Konten mindern dann wird es wie im ersten Fall gebucht.
Wenn sich beide Konten mehren dann wird es wie im zweiten Fall gebucht.
Hinweis: Benutze immer Nettobeträge!!!!
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