Praktikum für Organische Chemie Studiengang: Verfahrenstechnik
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Praktikum für Organische Chemie Studiengang: Verfahrenstechnik
Praktikum für Organische Chemie Studiengang: Verfahrenstechnik an der TUHH Versuchsanleitung Das Praktikum für Organische Chemie findet vom 17.07.06 – 04.08.06 am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg im Institut für Technische und Makromolekulare Chemie statt: Institut für TMC Bundesstr. 45 20146 Hamburg Praktikumsleitung: Dr. G. Schwarz TMC Raum A 102 Tel: 040/42838-3170 Sprechstunde: Dienstags 14.00-15.00 Uhr Technische Betreuung: Michael Gröger TMC Raum A 306 Tel: 040/42838-6024 Wissenschaftliche Betreuung: Dr. Nino Lomadze Raum: A106 ; Tel: 040/42838-6044 Johann Schellenberg Raum: A105 ; Tel: 040/42838-6043 Sicherheitsbelehrung: Die Sicherheitsregeln dienen der eigenen Sicherheit und der Sicherheit der im Labor anwesenden Kommilitoninnen und Kommilitonen. Sie sind daher strikt einzuhalten. Die Kenntnisnahme des Inhalts der in der Vorbesprechung ausgegebenen Sicherheitsbroschüre der Gesellschaft Deutscher Chemiker ist vor Beginn des Praktikums per Unterschrift zu bestätigen. Im Labor ist es strengstens verboten, zu essen, zu trinken und zu rauchen. Auch auf dem Gang vor dem Labor darf nicht geraucht werden. Zwingend vorgeschrieben ist das Tragen einer Schutzbrille (im Glassatz enthalten) sowie eines Laborschutzmantels aus Baumwolle (kein Synthetik; wird nicht zur Verfügung gestellt) im Labor. Empfohlen wird der Gebrauch von Schutzhandschuhen für alle Arbeiten. Zur Versuchsvorbereitung gehören Überlegungen über mögliche Gefahrenquellen bei der Durchführung und über die Abfallbeseitigung. Reaktion, bei denen giftige, übelriechende oder leicht brennbare Gase und Dämpfe entstehen, müssen im Abzug durchgeführt werden. Im Zweifelsfall immer Rücksprache mit dem Assistenten halten. Allgemeine Hinweise zur Versuchsdurchführung: Versuchsaufbau immer mit Laborboy, Entsorgung, Aufbewahrung der Produkte: Alufolie und Glas mit vorwiegen, Umkristallisieren, Arbeiten unter dem Abzug, Hinweis auf den Zeitplan, Versuchsaufbau vor dem Start vom Assi kontrollieren lassen Literatur: Organikum Vollhardt Bayer Walter Protokoll: Das Protokoll muß folgendes beinhalten: Versuchsbeschreibung Durchführung Mechanismus Ausbeute mit Schmelzpunkten und Fehlerbetrachtung R – und S-Sätze Schein: Die Versuche müssen erfolgreich durchgeführt werden und die Protokolle unterschrieben worden sein. Die Scheine werden erst dann zur TUHH geschickt, wenn alle die ersten beiden Punkte erfüllt haben. Sollte jemand seinen Schein vorher benötigen, kann er sich diesen bei Dr. Schwarz während der Sprechstunde abholen. Versuche: 1. 2. 3. 4. 5. Synthese von 4-Acetoxybenzoesäure Polymerisation von ε-Caprolacton Verseifung von Benzoesäureethylester Synthese von 2,5-Dibrom-p-Xylol Synthese von α,ω-Bis(4´-ethoxycarbonyl-phenoxy)alkanen Versuch 1: Synthese von 4-Acetoxybenzoesäure Versuchsdurchführung: 35 g (0,254mol) 4-Hydroxybenzoesäure werden in einen 500 ml Dreihalskolben eingewogen. 250 ml Toluol werden mit dem Meßzylinder abgemessen und in den Kolben gegeben. Die Lösung wird mit Hilfe des Magnetrührers suspendiert. Der Magnetrührer soll auf einem Laborboy stehen. Dann wird 1 ml Pyridin aus der Meßpipette zugegeben (Abzug!). Der Dreihalskolben wird mit einen Rückflußkühler gekühlt, der sich auf dem mittleren Schliff befindet und durch eine Muffe gesichert wird. Das Wasser ist so anzuschließen, das es von oben nach unten durch die Kühlschlangen des Kühlers läuft. Auf den Rückflußkühler befindet sich das Calciumchloridröhrchen. Anschließend werden 45 ml Essigsäureanhydrid mit der Vollpipette abgemessen und in den an der Seite des Dreihalskolben aufgebauten Tropftrichter gegeben und langsam zugetropft. Während des Zutropfens kann schon mit dem Aufheizen des Ölbads begonnen werden. Das Kontaktthermometer wird an der Rückseite des Magnetrührers angeschlossen und in das Ölbad getaucht. Es sollte lose in einer Muffe gesichert sein und auf ca. 120-130°C eingestellt werden. Es wird 4 Stunden zum Sieden erhitzt, dabei ist darauf zu achten, daß die Kabel des Thermometers, sowie die Schläuche, nicht in Kontakt mit den heißen Teilen der Apparatur kommen. Die klare Lösung läßt man über Nacht abkühlen. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt und mit ca. 100 ml Petrolether gewaschen. Dies sollte unter dem Abzug geschehen und es sollten sich dabei keine Heizquellen in der Nähe befinden! Das Produkt wird im Trockenschrank bei 60°C getrocknet. Es soll die Ausbeute und der Schmelzpunkt bestimmt werden! Schmelzpunkt: 194-196°C Geräte: 20o 0 C mL 500 ml Dreihalskolben Magnetrührer Magnetrührstäbchen Rückflußkühler Tropftricher Calciumchloridrohr Kontaktthermometer Ölbad Laborboy Saugflasche Büchnertrichter 250 200 150 100 50 36 0 35 0 34 0 33 0 32 0 31 0 30 0 29 0 28 0 27 0 26 0 25 0 24 0 23 0 22 0 21 0 20 0 19 0 18 0 17 0 16 0 15 0 14 0 13 0 12 0 11 0 10 0 9 0 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 0 0 o 20 NS29 NS29 -15o 15o 500 mL LaboBib© 300 50 AN AN AUS AUS 1500 0 U/min 250 100 500 o C 200 150 750 1000 Reaktion: HO O O O O O + CH3 OH O CH3 H3C O + O OH CH3 OH Versuch 2: Polymerisation von e-Caprolacton Versuchsdurchführung: In einem 50 ml Erlenmeyerkolben werden 5,8 g e-Caprolacton (50mmol) eingewogen. 0,5 ml einer 1 m Katalysatorlösung (Zinn(II)-2-ethylhexanoat in getrocknetem Toluol) werden aus einer Pipette zugegeben. Der Kolben wird mit einem gefetteten Glasstopfen gut verschlossen und der Stopfen mit einer Spiralfeder gesichert. Der Kolben wird für 16 Stunden in ein auf 120°C temperiertes Ölbad gehängt. Anschließend wird der abgekühlte Kolbeninhalt mit 30 ml Dichlormethan gelöst und langsam in 300 ml kaltes Methanol unter Rühren gegeben. Das ausgefallene Produkt wird abfiltriert und im Vakuumtrockenschrank bei 40°C getrocknet. Es soll die Ausbeute bestimmt werden ! Geräte: 50 ml Erlenmeyerkolben mit Spiralfeder Glasstopfen Pipette Ölbad Magnetrührer Magnetrührstäbchen Bechergläser Reaktion: O (CH3 O (CH2)3 CH COO)2 Sn C2H5 O O CH2 CH2 CH2 CH2 CH2 C Versuch 3: Verseifung von Benzoesäureethylester Versuchsdurchführung: 37,6 g (0,25 mol) Benzoesäureethylester werden in 250 mL Ethanol gelöst und unter Rühren zum Sieden erhitzt. Dann werden 70 mL 4-molare Natronlauge aus einem Tropftrichter langsam zugetropft. Nach beendeter Zugabe wird noch 30 min unter Rückfluss erhitzt. Danach wird solange destilliert, bis kein Ethanol mehr übergeht. (Kontrolle mit dem Thermometer.) Der Rückstand wird nach dem Abkühlen mit 100 mL Wasser verdünnt und unter Eiskühlung mit 65 mL 6 m Salzsäure (Vorsicht!) angesäuert (Kontrolle mit pH-Papier). Das ausgefallene Produkt wird dann mit einem Büchnertrichter abgesaugt, mit Wasser gewaschen, trocken gesaugt und im Vakuumtrockenschrank bei 80°C über Nacht getrocknet. Dabei sollte das Glas mit gelöcherter Alufolie abgedeckt werden. Es sollen die Ausbeute und der Schmelzpunkt bestimmt werden! Schmelzpunkt: 122-123°C Geräte: 20o 500 ml Dreihalskolben Rückflußkühler Tropftrichter Magnetrührer Magnetrührstäbchen Ölbad Kontaktthermometer 250 mL Rundkolben Destillationsbrücke Destillationsthermometer Saugflasche Büchnertrichter 0 C mL 250 200 150 100 50 20o 36 0 35 0 34 0 33 0 32 0 31 0 30 0 29 0 28 0 27 0 26 0 25 0 24 0 23 0 22 0 21 0 20 0 19 0 18 0 17 0 16 0 15 0 14 0 13 0 12 0 11 0 10 0 9 0 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 0 0 30o NS14 NS 14 o 75 NS29 NS29 -15o 15o NS29 NS29 -15o 15o 500 mL 500 mL 250 mL LaboBib© LaboBib© 300 50 AN AN 1500 300 0 U/min 250 AUS AUS AN AN AUS 1500 0 U/min 250 1000 500 C 200 150 AUS o 500 C 200 50 100 100 o 150 1000 750 750 Reaktion: O O O CH3 O O Na HCl + NaOH + CH3 CH2 OH NaCl OH Versuch 4: Synthese von 2,5-Dibrom-p-Xylol Versuchsdurchführung: 19,1g p-Xylol werden in einem 500 ml Dreihalskolben eingewogen und mit zwei Spatelspitzen Jod versetzt. Mit Eiswasser wird anschließend für ca. 30 min gekühlt. Unter Rühren läßt man durch einen Tropftrichter über eine halbe Stunde 20 ml Brom (nur unter dem Abzug!) zutropfen, wobei unter Entfärbung Kristalle entstehen. Vor der Zugabe des Broms muß die Apparatur vom Assistenten kontrolliert werden! Das gebildete Gas wird über eine Stickstoffkappe durch zwei Gaswaschflaschen geleitet, wobei die zweite 3 m Natronlauge enthält und die Schläuche direkt in die Abluft geleitet werden.. Nach eintägigem Stehen bei Raumtemperatur wird der Kolbeninhalt, welcher noch etwas Brom enthält, unter Rühren mit 30 ml 3 m Natronlauge versetzt. Der Kolben wird im Ölbad mit Rückflußkühler auf ca. 80°C erwärmt, bis die Färbung verschwindet. Nach dem Erkalten wird die Natronlauge durch Dekantieren entfernt, die Kristalle in einen Büchnertrichter überführt und in diesem mit Wasser gewaschen. Das Produkt wird anschließend aus Methanol umkristallisiert und im Vakuumtrockenschrank bei 40°C getrocknet. Es soll die Ausbeute und der Schmelzpunkt bestimmt werden! Schmelzpunkt: 72-74°C mL Geräte: 250 200 150 500 ml Dreihalkolben Tropftrichter Magnetrührer Magnetrührstäbchen Stickstoffkappe 2 Gaswaschflaschen mit Schläuchen Rückflußkühler Büchnertrichter Saugflasche Ölbad Kontaktthermometer 100 50 NS29 NS29 -15o 15o 500 mL LaboBib© 300 50 AN AN AUS AUS 1500 100 0 U/min 250 500 o C 200 150 1000 750 Reaktion: CH3 CH3 Br + Br Br + Br CH3 CH3 2 HBr Versuch 5: Synthese von a,w-Bis(4´-ethoxycarbonylphenoxy)alkanen Versuchsdurchführung: 16,6 g 4-Hydroxybenzoesäureethylester (0,1 mol) werden in einem 1 l Einhalskolben eingewogen. 300 ml trockenes Dimethylformamid (DMF) werden zugegeben. Zu der gerührten Lösung werden 11,2 g Kalium-ter,-butylat zugegeben. Es wird solange gerührt bis eine vollkommen klare Lösung entstanden ist. Anschließend werden aus einem Tropftrichter 0,05 mol des Dibromids (welches sagt der Assistent) langsam zugetropft und der Tropftrichter mit einen Calciumchloridrohr versehen.. Es wird über Nacht gerührt. Der Kolbeninhalt wird dann in 600 ml dest. Wasser gegeben und der entstandene Niederschlag aus Ethanol umkristallisiert. Das Produkt wird bei 60°C im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Es soll die Ausbeute und der Schmelzpunkt bestimmt werden! mL Schmelzpunkt.: n=4: 98-100°C n=6: 132-133,5°C n=8: 101-103°C n=10: 108,5-110°C n=5: 93-94°C n=7: 94,5-95,5°C n=9: 79-82°C n=12: 87°C 250 200 150 100 50 Geräte: 1 l Einhalskolben Calciumchloridrohr Rückflußkühler Magnetrührer Magnetrührstäbchen Bechergläser Saugflasche Büchnertrichter 1L LaboBib 300 50 © AN AN AUS AUS 1500 0 U/min 250 100 500 o C 200 150 1000 750 Reaktion: O O CH3 O O CH3 CH3 CH3 + H3C O- K+ + H3C CH3 CH3 O- K + OH O O CH3 O O O + Br(CH2)nBr O- K + OH O O O n H3C CH3 + 2 KBr