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BUCHKULTUR Oktober 2012 COMICS-SPEZIAL Bilder, Pointen, schräge Welten Anlässlich der Eröffnung der ersten Comics-Bibliothek in Wien machen wir einen Streifzug durch die Welt der Comics. Man nennt sie inzwischen die „Neunte Kunst”, und diese wird auch hierzulande immer beliebter. Die Anzahl an neuen Comics nimmt ständig zu, und die Themen werden immervielfältiger: Es gibt Geschichten zu politischen wie auch zu philosophischen Themen, zu wirtschaftlichen ebenso wie zu ökologischen. Sie können sehr umfangreich sein und haben nichts mehr mit den „alten“ Comic-Heften zu tun. Heute wird oft die Bezeichnung Graphic Novels oder Autoren-Comics verwendet, um einen Spezial-Begriff zu haben und um zu unterstreichen, dass Comics keineswegs nur bunt und witzig sind, sondern sehr wohl auch künstlerisch anspruchsvoll. In Frankreich zählen Comics schon seit 1971 als die „Neunte Kunst“. Im deutschsprachigen Raum begann eine ernsthafte Beschäftigung mit der Comicliteratur deutlich später als etwa in den USA, in England oder in Belgien. Dort bietet übrigens das Institut Saint Luc in Brüssel als erste Universität weltweit den Studiengang „bande dessinée“ für künftige Comiczeichner. Inzwischen taucht sogar auf der Wiener Kunstschule Comic offiziell im Unterricht auf. In Österreich gibt es eine Reihe von bedeutenden wie talentierten Comiczeichnern und Comicautoren, die verstärkt an die Öffentlichkeit drängen und Mut zu Eigenproduktionen haben. Für sie ist besonders die starke Vernetzung im Internet wichtig. Oft werden dadurch tragfähige Kooperationen möglich. Dennoch: Der heimische Markt ist im internationalen Vergleich noch recht überschaubar. Aber die Szene hat ziemliches Potential, wie wir Ihnen mit den folgenden Beispielen demonstrieren. (Red.) I N FO S R U N D U M D I E C O M I C S - B O X FOTO: SABINE HAUSWIRTH/ILLU: COMICS-BOX Erstmals in Wien: Eine Bibliothek im Freien nur für Comics! Wo: Auf einer Grünfläche in unmittelbarer Nähe zur U-Bahnstation Pilgramgasse, Ausgang Rampersttorfergasse Was: Beim - mit Spiderman und Betty Boop prominent austaffierten - Jahrmarktwagen können aktuell rund 400 Comics zum Lesen vor Ort entliehen werden. Wann: Von 11. Oktober bis 30. November 2012 Mo, Di, Mi und Fr von 9 bis 12 Uhr, Do von 15 bis 18 Uhr B U C H KU LT U R S P E Z I A L KOMMENTAR Was macht eine COMICS-BOX mitten in Margareten. Und was hat diese mit Stadterneuerung zu tun? Der in Wien etablierte Weg der „Sanften Stadterneuerung“ hat nicht nur Wohnen und Sanieren im Blick, sondern auch die gezielte Aufwertung des Wohnumfeldes. Damit sichern wir die hohe Lebensqualität, die Wien zur weltweit lebenswertesten Metropole macht. Kunst und kulturelle Initiativen fungieren dabei als wichtige Kommunikationsmittel und aktivieren Menschen im Grätzel. Das Wiental mit seiner Verkehrsinfrastruktur, den rad- und fußläufigen Verbindungen und Freizeitbereichen bietet besondere Orte urbaner und kultureller Qualität, wie etwa die Promenade im Stadtpark, die Museen rund um den Karlsplatz, den Naschmarkt, die Margaretner Filmnächten „Science Fiction im Park“ und aktuell die COMICS-BOX der GB*5/12. Der neue Comic-Hotspot bietet Lesevergnügen im Vorbeigehen oder gezielt, kostenlos und ohne Konsumtionszwang. Durch die Schaffung eines lebendigen Treffpunktes wird nicht nur der Raum an sich aufgewertet. Hier kommen Menschen zusammen und das soziale Miteinander wird gestärkt - eine große Herausforderung für jede städtische Gesellschaft. Der Standort der COMICS-BOX ist dabei gut gewählt: An der U-Bahnstation Pilgramgasse und dem Wientalradweg gelegen, ist er optimal angebunden und wird so zum Anziehungspunkt für Anrainerinnen und Anrainer, Passantinnen und Passanten, Touristinnen und Touristen sowie neuerdings auch Comic-Begeisterte. Viel Spaß beim Schmökern! Ihr DR. MICHAEL LUDWIG Wiener Wohnbaustadtrat C O M I C S Aus: Gerhard Haderer: Über Moff. Das endgültige Nachschlagewerk, Scherz & Schund Fabrik DER BUL Es gibt zwei Möglichkeiten, dahinter zu kommen, was obgenannter „Bul“ wirklich ist: Einmal eine Sprachübung (sagen Sie das Wort BUL so lange, bis es einen Sinn ergibt, nämlich eine Hundeart). Oder Sie lesen die einmaligen, erfreulicherweise kontinuierlich erscheinenden „feinen Schundheftln“ des Gerhard Haderer, Moff betitelt. Im klassischen Querformat (denken Sie nur an Sigurd&Akim), begegnen Sie nicht nur österreichischer Tagespolitik und deren Protagonisten (der „tlane Spindi“, der Frel und seine Liebste etc.). Sondern eben auch besagtem Pudel und seinen Erlebnissen. Nebst immer wiederkehrenden Charakteren von besonderer Ausdrucks- und Schlagkraft. Achtung: Es drohen irre Lachanfälle mit Suchtcharakter! BERNHARD IM BILD Es ist dies die erste Graphic-Novel im renommierten Literaturverlag Suhrkamp. Soll ja angeblich der Auftakt zu einer Serie sein, abwarten also. Dieser Band jedenfalls ist eine feine Sache, da sich ein Meister der Zeichenkunst eines Meisters der Schreibkunst, und speziell um dessen Roman „Alte Meister“, annimmt. Ganz kurz der Handlungsbogen: Da sitzt der Musikphilosoph Reger vor einem Bild Tintorettos, dem „Weissbärtigen Mann“. Nicolas Mahler: Thomas Das Bild hängt bekanntlich im Wiener Kunst- Aus: Bernhard, Alte Meister. Suhrkamp historischen Museum. Jeden zweiten Vormittag sitzt Reger dort. Und wir können mitlesen und mitschauen, was in dem Manne vorgeht an verborgenem Unwillen und böser Voreingenommenheit. Er schwadroniert und wütet, verdammt dies und jenes, die Kunst, das Land und die Leute. Hadert, und erkennt insgeheim, dass Versöhnliches wohl nur im Gegenüber, im vertrauten Freund steckt. Wenn die Serie im Suhrkamp Verlag derart gelungen weitergeführt wird, ist ja noch einiges zu erwarten. KUBIN & COBAIN Aus: Christoph Raffetseder/ Herbert Christian Stöger: Curt Kubin. Verlag Bibliothek der Provinz Eine eigenwillige Biografie des großen Künstlers und Autors Alfred Kubin. Der, bekannt als begnadeter Zeichner und Buchillustrator, auch als Romanautor („Die andere Seite“), erzählt dabei von seinem Leben. Originalzitate handelnder Personen sowie Erfahrungen, die nachdrücklich auf ihn einwirkten, entwerfen ein unerwartetes Bild des Künstlers. Fantastische Begegnungen, Träumen gleich, mit Kafka, Jesus, Hitler u.a.m. – das Autorenteam lässt dem p.t. Publikum viel Spielraum für Assoziationen. Die Absicht, im Titel deine Parallele zu Curt Cobain herzustellen, verstärkt die Wirkung dieser FactFiction-Comic-Biographie. IM SCHWARZEN ALLTAG „Sein Erstling ’Leben in Städten, z. B. SEXY’, der selbstverlegt 2009 erschien, überraschte mit seiner flüssigen Lesbarkeit, der Ausgereiftheit seines Strichs und vor allem dem gelungenen gequält-pessimistischen Humor“, so die Kritik zu Frajos erstem Auftritt in der Comic- Aus: Franz Suess, 1160 Ottakring, Eine Glaskrähe-Produktion AUS Szene. im neuen Band erzählt er wiederum vom Leben in der Stadt, genauer: Vom Leben im 16. Bezirk, von Ottakring. Da tauchen bekannte Örtlichkeiten ebenso auf (Brauerei, Yppenplatz) wie im allgemeinen kaum beachtete Gegenden: „Hinunterradeln die schöne Hasnerstraße mit ihrer Baumpracht …“ – solcherart dokumentiert Suess den Bezirk, Land & Leute, Straßenbahnhorror und privates Auskommen. Ziemlich scharfer Blick darauf, guter Text mit vielen Feinheiten. Sollte es auch für andere Bezirke geben. KLEIN ABER GEFÄHRLICH Was er berührt, geht ein, vollständig: Ob das nun ein Fußball ist oder eine Katze oder gleich eine ganze Menschenschlange vor dem Bankschalter – er kommt, tatscht drauf, und alles ist vorbei … Dabei sieht er ganz possierlich aus, der kleine Tod: Ist wirklich ein Knirps, kaum kniehoch, mit Totenkopfgrinser und elegantem Hut. Aber wenn er den zieht, dann ists allerletzte Zeit zumeist. Selbst ein Weihnachtsbaum ist davor nicht gefeit! Aus: Thomas Kriebaum: Kleiner Tod, Kriebaum, der u. a. auch für die Wiener Luftschacht Obdachlosenzeitung „Augustin“ zeichnet, hat mit dem „Kleinen Tod“ ein heftig-schönes Werk von abgründigem Sarkasmus geschaffen. Jedes einzelne Kapitel eine vollendete Geschichte, ob sie nun aus einer einzelnen Zeichnung besteht oder aus einer mehrseitigen Bildfolge: Die Erlebnisse eines „Handlungsreisenden in finaler Angelegenheit“. Schön schwarz! ROADMOVIE Man schreibt das Jahr 1984. Zwei PunkMädchen aus Wien, die 17jährige Ulli und ihre nymphomanisch herumschwirrende Freundin Edi, auf ihrer ziemlich holperigen Reise nach Italien. Und wie sie bis Sizilien kommen. Und was ihnen dabei passiert, widerfährt, zustößt. Ohne Geld, ohne Papiere, verlieren sie einander irgendwo im Süden. Dort muss Ulli u. a. einsehen, „dass ihr schlichtes Beharren auf elementarsten PerAus: ulli lust: Heute ist der letzsönlichkeitsrechten angesichts ebenso archaite Tag vom Rest deines Lebens, scher Wertvorstellungen wie kaum zu bänAvant digender Brunst einem Grabenkrieg unter Dauerbeschuss gleicht“, so eine passende Beschreibung. Amüsant und realistisch, schräg und wahrhaftig, offen und mit einer Geschichte, an der man dranbleibt. NIX UNGUAZ Das ist wirklich nichts Ungutes (=nix unguaz): Sieben Gedichte des großen H. C. Artmann, der 1958 „med ana schwoazzn dintn“ der Dialektdichtung kräftig auf die Sprünge geholfen hat. Zum 90. Geburtstag Artmanns ist der erste Artmann-Comic erschienen, „zeichnt“ von Walter Fröhlich. Der zählt zu den besten Comic-Künstlern Österreichs, seine Umsetzung der Artmann-Texte sprechen B U C H KU LT U R S P E Z I A L Aus: Walter Fröhlich: H.C. Artmann 7 Gedichte, zeichnt vom Fröhlich. Milena Verlag ÖSTERREICH für sich. Fröhlich hat „Wos Unguaz – I bin hoid a Schdiafkind – Blauboad 1 – Kindafazara – Dea schdrenge Hea Onkl befilt Rosalien ein Hun apzuschdechn was Rosalien sea in ia“ in die Neunte Kunst übertragen. Ein fesches Kleinod. GERADLINIG In skurrilen, kruden Szenen, die sehr reduziert dargestellt werden, zeigt Leopold Maurer den ersten Menschen auf dem Mars. Seine einzig reale Gesellschaft ist eine Schildkröte namens Darwin. Seine Aufgaben bestehen im Beobachten von Marsgestein und dem Betreiben einer Tankstelle für Außerirdische, wobei es schnell zu Sinnfragen kommt. Doch schon bald stellt sich die unterschiedlichste Gesellschaft ein: tankende Außerirdische, verhasste Arbeitskollegen, der ewiggestrige Großvater und angeblich Aus: Leopold Maurer: Mann am Mars, Luftschacht Verlag sitzt sogar Gott hinter einem der Hügel, meint zumindest die Schildkröte Darwin. Diverse absurde Konstellationen ergeben sich, unterlegt von lakonischem Humor. Maurer schätzt für seine mitunter existentialistischen Volten, eher die elegante Variante des Witzes. WEITER BLICK Nur 24 Astronauten waren bislang auf dem Mond. Fast alle Teilnehmer des ApolloRaumfahrtprogramms aus den 1960er und -70er Jahren, sprechen davon, wie grundlegend dieses Erlebnis sie verändert hat. In Interviews und Büchern berichten sie von philosophischen und spirituellen Aus: Michaela Konrad: Mondwandler, Luftschacht Erfahrungen. Und genau diese Zitate boten Michaela Konrad Materiel für ihren Comic im Umfeld des Multimediaprojekts „Spacelove“. Zusammengesetzt ergeben die Zitate eine Art Erzählung, oder mehr noch eine Collage ungewöhnlicher Erlebniswelten. Konrad lässt ihre Protagonistin auf den Spuren der Astronauten wandeln: barfuss, in einem kurzen Kleidchen, das eher für einen Strandurlaub spricht, als für die Beschäftigung mit einer unwirtlichen Gegend. Oder anders formuliert, sie ist eine überlegen anmutende Erscheinung vor der zurückhaltenden Schönheit eines kalten, unwirklichen Ortes. SCHRÄGE WELTEN Als frisches Talent mit einem Hang zum Schwarzen Humor und einem gewissen derben Einschlag gilt Michael Hakker. Er hat einen Hang zu Anti-Helden, studierte Grafik und Werbung an der Angewandten und ist vor allem für seine Arbeit bei der von ihm 2005 mitgegründeten Atzgerei bekannt. Seine Comics, vor allem kurze Geschichten ohne Worte, und Ein-Seiter werden inspiriert vom Flair der Untergrundcomics. Der „Häcksler“ ist ein Comicheft mit mehreren kleinen Stories und wieAus: Michael Hacker: Häcksler, Michael derkehrenden Charakteren. Etwa „Mike Hacker & Mike“ – ein Gockel namens Mike, dessen Kopf abgeschlagen wurde, und der so zu zwei Mikes wurde, die nun gemeinsam ihre Abenteuer erleben. Ziemlich ideenreich und Figuren mit sympathischer Note. DIE UNAUSSPRECHLICHE STADT Vor dem Hintergrund von H.P. Lovecrafts Cthulhu Mythos entwirft Anna-Maria Jung eine Geschichte voller Monster, Nerds, Monsternerds und Nerdmonster. Lovecrafts Geschichten haben Jung schon immer sehr gefallen: wegen ihrer innovativen Horrorelemente, der Alienarchitektur und den seltsamen Winkeln, die Dimensionen öffnen. Wobei ihr die negative Weltsicht von Lovecraft sehr wohl bewusst ist. „Die beste Art damit umzugehen, war für mich die Parodie, ohne zu vergessen, dass sein Rassismus aus einer langen Geschichte von, unter anderem, Aus: Anna-Maria Jung: Xoth Misserfolgen, Geisteskrankheit in der Die unaussprechliche Stadt, Familie, geringer Selbstschätzung und Zwerchfell Verlag finanzieller Not entstanden ist,“ meinte sie dazu. Entstanden ist eine innovative Comicgeschichte voller witziger Details und mit vielen Anspielungen für Lovecraft-Kenner, gezeichnet mit Elementen der „ligne claire“. POINTENREICH „Kopf hoch“ von Oliver Ottitsch ist das erste Buch der Reihe „Edition Komische Künste“. Diese Reihe soll helfen, Talenten aus dem Bereich der Komischen Kunst in Form einer Buchpublikation zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Dazu steuert stets ein renommierter Künstler das Vorwort bei. Hier ist es Gerhard Haderer, der erklärt: „Dieses Buch ist das bisherige Best of eines ungeschliffenen Rohdiamanten, der mit seiner Kreativität ein bodenloses Fass zum Über- Aus: Oliver Ottitsch: Kopf hoch, Holzbaum laufen bringen kann.“ In seinen Arbeiten ist Ottitsch oft schwarzhumorig und auf die Pointe bedacht. Einige Beispiele: „Wegen Urlaub erschossen” und bei den „SadismusWochen beim Japaner“ werden „Maki de Sade“ befohlen. „Sollten Sie Stimmen im Kopf hören – Es könnte meine Frau sein. Seit Ihrer GehirnO.P hab ich mein Handy nirgends mehr gefunden!“ sagt auch einmal der Doktor bei der Visite. BILDSTARK Tonto ist als österreichische Gruppe mittlerweile Teil eines über Europa verstreuten Netzwerks, in dem das Medium Comic Zentrum des Geschehens ist. Das langangekündigte noise-Buch erschien nun in Kooperation mit dem Berliner Avant-Verlag. Entstanden sind Comics der unterschiedlichsten Zeichenstile, alle zum Thema „noise“, von der schreienden Stille bis zum Hörschaden. Eine aktuelle Comic-Anthologie als künstlerische und persönliche Ausdrucksform abseits jeglicher komAus: Tonto Comics 13: noise merzieller Hintergedanken. Zu sehen sind Arbeiten von Künstlern aus den USA, aus Frankreich, Finnland, Serbien, Kroatien, Deutschland und Österreich, zusammengewoben in vielen Durchgängen von Helmut Kaplan mit der Hilfe von Edda Strobl. Die haben sich auch den verrückt-schönen Umschlag plus Innengestaltung einfallen lassen: Was für eine Sache! B U C H KU LT U R S P E Z I A L C O M I C S I N T E R N AT I O N A L LOCOMOTIVE ROCK Atlantic 12 hieß die legendäre Dampflok aus den 1930er-Jahren. Leon Van Bel ist darauf Lokführer, und zwar der Beste, pünktlich und mit dem geringsten Kohleverbrauch. Doch die Eisenbahn soll durch eine Seilbahn ersetzt werden und niemand weiß, wohin diese führt. In einer imaginären Welt kämpft Van Bel gegen Modernisierung und Einsparung und wird dabei zunehmend zum Außenseiter. Die Begegnung mit einer jungen Frau verleiht der Geschichte poetische Dimensionen. Aus: Atlantic 12, von François Schuiten (Übers. Resel Rebiersch), Der Belgier Schuiten ist nicht nur in der klasSchreiber & Leser, ab 14 Jahren sischen Comicszene bekannt: Auf der Weltausstellung von Hannover im Jahr 2000 hat er den Pavillon „Planet of Visions“ gestaltet. BEACHTLICHE NEU-EDITION Ein überaus beachtliches Projekt hat der katalanische Künstler Vicente Segrelles vor 32 Jahren gestartet: Noch nie hatte ein Comicillustrator einen kompletten Band Panel für Panel in atemberaubender Qualität in Öl gemalt. „El Mercenario – El pueblo del fuego sagrado“, in dem er seinen mysteriösen anonymen Söldner erstmals ins Land der Drachen, schönen Mädchen und ewigen Wolken schickte, Aus: El Mercenario Band 2, von Segrelles, Splitter Verlag, hat 1980 Publikum wie Kritiker weltweit in Vicente ab 16 Jahren Aufregung versetzt. Die dreizehn Bände kamen zwar schon früher in verschiedenen deutschen Verlagen (u. a. Bastei Lübbe) heraus, nun hat sich der Splitter Verlag dieses einmaligen Lebenswerks angenommen. Der Künstler konnte zu einer Neu-Edition seiner Fantasy-Epen bewogen werden und hat zu jedem Band einen Essay verfasst. Im Juni ist der erste Band erschienen und im Oktober folgt bereits der dritte. DIE ANDERE WEIHNACHTSGESCHICHTE Inspiriert von Charles Dickens’ zeitloser Geschichte über den Geist der Weihnacht schuf Ausnahmekünstler Lee Bermejo in seiner ungewöhnlichen Graphic Novel eine völlig eigene Interpretation des Dunklen Ritters und seiner Widersacher. Superman und Batman sind gemeinsam auf einer Tour durchs weihnachtliche Gotham City, die sehr an Charles Dickens’ Klassiker „A Christmas Carol“ erinnert. Das spektakuläre Artwork stammt aus der Feder des amerikanischen Autors und Illustrators Lee Bermejo, der schon für Max Mara und Men’s Health gearbeitet hat. Er Aus: Batman: Noël, von Lee wurde von einem europäischen Verlag Bermejo, Panini Manga und Comic gefragt, ob er einen Klassiker der Literatur in Comic umsetzen würde. Bermejo hatte gerade eine BatmanGeschichte im Kopf, und so kam es zu diesem Projekt. Für manche schon jetzt das perfekte Weihnachtsgeschenk! IM EINKLANG MIT DER NATUR Henry David Thoreau (1817–1862) war amerikanischer Schriftsteller und Philosoph. In seinem Werk „Walden oder Leben in den Wäldern“ berichtet er über das Experiment, ein Leben abseits der Gesellschaft, einfach, bewusst und im Einklang mit der Natur zu führen. Ein Klassiker und Kultbuch alternativer Lebensformen und ein populäres Thema seit dem Aufkommen der Occupy-Bewegung. Aus: Henry David Thoreau: Das Maximilien Le Roy, der u. a. mit seiner Comicreine Leben, von Maximilien Le Roy, Knesebeck Biografie „Nietzsche“ aufhorchen ließ, schildert in dieser Graphic Novel das Leben von Thoreau und macht die Positionen seines Werkes zugänglich. Er hat diesmal mit A. Dan zusammengearbeitet. VISION DES MITTELALTERS „Die Türme von Bos Maury“ (Band 1-10) ist eine Saga, die Anfang des 12. Jahrhunderts spielt. Hermann geht es aber nicht um historische Ereignisse oder reale Personen. Er verfasste seine eigene Vision des Mittelalters mit Epidemien, Hungersnö- Aus: Das Auge des Himmels, Bos-Maury 15, von Hermann, Yves H., Kult Editionen ten, Plünderungen. Überleben ist das primäre Ziel. Aymar de Bos-Maury, die Hauptfigur der Serie, ist ein Ritter ohne Land. Aufgebrochen, um an den Kreuzzügen teilzunehmen, träumt er davon, seine Heimat, die Türme von BosMaury, wiederzusehen. Mit Band 11 beginnen neue Geschichten über die Nachfahren Aymars, im aktuellen Band 15 verschlägt es sie in den Dschungel von Yucatan. Der vielfach prämierte belgische Künstler Hermann Huppen – alias Hermann – arbeitet seit Band 12 gemeinsam mit seinem Sohn Yves an den Geschichten von Bos-Maury. ERSTMALS AUF DEUTSCH Wirtschaftskrise in Spanien: keine Geschichte der europäischen Gegenwart, sondern in den 1950er-Jahren. Dank der militärischen Zusammenarbeit mit den USA geht es wieder bergauf. Da ist zum Beispiel ein Familienunternehmen, Bruguera, das sich in jenen Jahren zu einem der wichtigsten Comicverlage Spaniens mausert. Sichere Bezahlung für die Zeichner, dafür müssen sie Geschichten nach Vorgaben machen und auf ihre weiteren Rechte verzichAus: Der Winter des Zeichners, von ten. Fünf Spitzengrafiker haben was gegen diePaco Roca, Dirk Rehm (Text), André se Fließbandarbeit – und gründen ihr eigenes Höchemer (Übers.), Reprodukt Magazin. Vor dem Hintergrund der schweren Wirtschaftskrise im Spanien der 1950er-Jahre erzählt Paco Roca die wahre Geschichte der spanischen Vorkämpfer für die Anerkennung des Comics und die künstlerische Selbstentfaltung. Roca zählt den wichtigsten zeitgenössischen spanischen Comic-Künstlern. Mit „Der Winter des Zeichners“ ist Roca erstmals auf Deutsch zu lesen. Impressum: Buchkultur Verlagsges.m.b.H., Hütteldorfer Straße 26, A-1150 Wien, Produktion: Verein Buchmarketing, Druck: Wograndl Druck, Mattersburg; Alle Daten ohne Gewähr. Offenlegung gemäß §25 MedienG siehe: http://www.buchkultur.net/impressum.html Collectors Corner • 1020 Wien, Gredlerstrasse 4 www.collectorscorner.at Die Auswahl an vorwiegend englischsprachigen Comics wird durch Merchandising-Produkte wie Sammlerfiguren, Trading Cards, T-Shirts und Tassen ergänzt. Der Schwerpunkt dieser Filiale ist auf das Aboservice für englische und deutsche Comics gerichtet. Suchlisten werden gerne entgegen genommen. Comic Boulevard • 1040 Wien, Favoritenstraße 41 Homepage: www.comicsteiner.at Der Shop führt und besorgt alle deutschsprachigen Comics. Das Service, eine Liste der gesuchten Nummern zu hinterlegen, wissen besonders Sammler zu schätzen. Neben zahlreichen antiquarischen Ausgaben sowie frankobelgischen Comics und Mangas bietet er auch Merchandise-Artikel und Cardgames an. Comic-Galerie • 1080 Wien, Albertgasse 24 www.comic-galerie.at In der Comic-Galerie findet man deutsche und amerikanische Comics, Mangas, Trading Cards und Sammlerzubehör sowie Animes und Soundtracks zu diversen Mangas. Jährlich erscheint der eigens publizierte „Comicpreiskatalog“. Suchlisten werden gerne entgegengenommen. Comictreff Buchhandels GmbH • 1060 Wien, Barnabitengasse 12 www.comictreff.at Ein großes Angebot aus deutschsprachigen Comics aller Verlage, Mangas, Superhelden-Comics oder Alben franko-belgischer Herkunft sowie eine Auswahl an englischsprachigen Comics, die jede Woche um Neuheiten aus den USA erweitert wird. Comics Hutterer • 1010 Wien, Rotenturmstrasse 21 www.comicshutterer.at Zum Angebot an Comic-Neuerscheinungen, US-Comics und Comics für Erwachsene reihen sich Mangas, Artbooks, Kalender, DVDs, Zeitschriften, Romane und Merchandising-Artikel sowie Spielfiguren aus Filmen. Im Antiquariat findet man Restbestände von Micky-Maus-Heften ab 1951, Carl Barks Lithographien sowie Vorkriegsausgaben von Rolf Torring. Comics Hutterer • 1030 Wien, Landstrasser Hauptstr. 126 www.comicshutterer.at Neben vielen neuen Comics von Asterix bis X-Men gibt es auch hier ein großes Comic- und Roman-Antiquariat, in dem sich einige Schätze aufspüren lassen. Für eingefleischte Fans gibt es zudem eine Fundgrube an Spielfiguren, Postern und Sammelkarten. Komische Künste • 1070 Wien, Museumsplatz 1 www.komischekuenste.com Die Galerie der Komischen Künste ist ein einzigartiger Präsentationsraum für anspruchsvollen Humor in seinen schönsten Formen. Wer etwas zum Lachen braucht oder ein witziges Geschenk für Menschen sucht, die schon (fast) alles haben, wird hier an unglaublichen 365 Tagen im Jahr bestimmt fündig. Planet Harry • 1060 Wien, Otto-Bauer-Gasse 19/1 www.planetharry.at Ein Fachgeschäft für phantasievolle Freizeitgestaltung mit besonderem Fokus auf phantastische Brett-, Karten-, Miniaturen- und Rollenspiele sowie englischund deutschsprachige Comics & Graphic Novels. Planet-Japan • 1020 Wien, Ausstellungsstraße 47 http://planet-japan.at/ Planet Japan führt eine riesige Auswahl an Mangas, Magazinen und Trading Cards. Ebenfalls im Sortiment: Anime-Figuren, Gundam-Modelle, Plushes, Poster und Wallscrolls zu aktuellen Animes und Games. Wolfgang Siska • 1150 Wien, Reindorfgasse 3 www.wolfgang-siska.at Das Geschäft bietet eine große Auswahl an Comics aus den 50er bis 90er Jahren. Zusätzlich auch Filme und Biografien, Ansichtskarten, Briefe und Briefmarken, Schallplatten, DVDs und Star Wars-Figuren. COMICS-NETZWERKE www.buchkultur.net facebook.com/buchkultur twitter.com/buchkultur BILDERBOXvienna • 1070 Wien, Kirchengasse 40/1 www.facebook.com/Bilderbox Der Shop führt Graphic Novels, frankobelgische und amerikanische Klassiker, einige Mangas, weiters Kunstbildbände und Magazine zu den Themen Graffiti und Street Art, eine Auswahl an Graffiti-Sprühdosen und Tag-Markern, T-Shirts, Sammlerfiguren und Design-Art-Toys. Im Galeriebereich finden wechselnde Ausstellungen und Vernissagen statt. Leben mit Literatur WIENER COMICSHOPS BUCHKULTUR im ABO! Das Magazin Buchkultur bringt 6-mal im Jahr jede Menge Lesetipps. Die wichtigsten Romane und die interessantesten Sach-bücher werden vorgestellt und kritisch besprochen. Zusätzlich: Geschichten aus der Welt der Bücher, die Sie sonst nirgends zu lesen bekommen! Aktion: Zum Neuabo erhalten Sie Ihr Geschenkbuch. Infos: Tel. 01/7863380-25, E-Mail: [email protected]