Gartenfreund - Stadtverband Leipzig der Kleingärtner eV

Transcription

Gartenfreund - Stadtverband Leipzig der Kleingärtner eV
Leipziger
Gartenfreund
19. Jg. (Nr. 225)
Mitteilungsblatt des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V.
August 2012
Kinder- und Sommerfeste – eine gute
Tradition
K
inder- und Sommerfeste haben unter den
Kleingärtnern seit jeher eine gute Tradition. Bereits am 28. August 1867 fand
auf dem Schreberplatz – dem
Spielplatz des 1864 gegründeten „Schrebervereins” –
das erste Kinderfest statt.
Ein Festzug und Kinderspiele waren die Höhepunkte des
Festes.
Das sind sie auch heute
noch bei den Kinder- und
Sommerfesten vieler Kleingärtnervereine (KGV). Die
Kleingartenanlagen (KGA)
werden festlich geschmückt
und für Stimmung, leibliches
Wohl, Tanz und Unterhaltung sowie abwechslungsreiche Spiele mit Kindern gesorgt. Oft engagieren sich
dafür viele Gartenfreundinnen und Gartenfreunde in
ehrenamtlicher Tätigkeit und
Aus dem Inhalt
: Seite 2: Kleingartenbeirat
diskutiert über hohe Gebühren
für Brauchtumsfeuer.
: Seite 5: Neuer Wettbewerb
hat sich bewährt.
: Seite 8: Bildungsfahrt der
BZG Nordwest.
: Seite 12: Hilfreiches Handbuch für Chronisten
: Seite 13: Sicherheitsfragen.
: Seite 14: Garten-Olafs Kalendergedanken im August.
Die nächste Ausgabe des „Leipziger Gartenfreundes” liegt am
4.9.2012 zur Abholung bereit.
Äpfel & zu
Quitten uns
Oben: Im KGV
„Waldfrieden”
begeisterte
u.a. der Clown
von der
„Zaubermühle”
die Kinder.
bei jedem Wetter. So war
und ist es auch in diesem
Jahr.
Der Start von Luftballons
in den blauen Sommerhimmel war am 30. Juni der Auftakt des Kinder- und Sommerfestes des KGV „Westendgärten”. Für die Kinder
gab es das „Deutsche-ClownTheater” mit verschiedenen
Spielen. Tauziehen, Tellerdrehen, Schlauchkriechen
und Jonglieren waren u.a.
weitere Höhepunkte. Mit einem Sommernachtsball fand
der Tag seinen stimmungsvollen Abschluss. Am Vortag
gab es eine Festveranstaltung zum 100. Gründungsjubiläums des Vereins.
!
Links: Trotz
anfänglichen
Regens war
das Kinderfest
im KGV „Bachsche Erben”
ein Erfolg.
Ab 14 Uhr begann am 30.
Juni in der KGA „Neu-Lindenau” das bunte Treiben.
Dabei machte es der neu
gestaltete Hauptweg den Besuchern leicht, die Festwiese mit den vielfältigen Überraschungen zu erreichen. Da
gab es u.a. für die Kinder
eine Eisenbahn sowie verschiedene Geschicklichkeitsund Sportspiele. Für die Erwachsenen ging's am Abend
auf der Tanzfläche richtig zur
Sache. Am folgenden Tag
spielte das Blasorchester der
Feuerwehr Leipzig zum Abschluss des Festes.
Als am 7. Juli der Vorsitzende des KGV „Bachsche
Erben” das Sommerfest er-
SLK-Chef Robby Müller (r.) beim
Sommerfest im KGV „PriessnitzMorgenröte” mit dem Vereinsvorsitzenden, Karl-Heinz Kober.
Fotos: SLK
Lampionumzug im KGV „Sachsenland”.
öffnete, regnete es. Das hielt
die Kleingärtner aber nicht
vom Feiern ab. Die Kinder
konnten sich auf einer Eisenbahn, beim Kinderschminken, Büchsenwerfen und PoFortsetzung auf Seite 2
> Äpfel abgeben und aus 25 leckeren Saftsorten wählen >
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Vereins- und Verbandsleben / Termine
Fortsetzung von Seite 1
„Kinder- und …”
nyreiten amüsieren. Ein echtes Oldtimer-Feuerwehrfahrzeug interessierte besonders
technikbegeisterte Gartenfreunde. Am Stand der Polizei gab es vielfältige Informationen, Gartenfreunde des
KGV „Kaninchenfarm S 280”
aus Rückmarsdorf präsentierten Zuchterfolge verschiedener Kaninchenrassen.
Die Übergabe eines neuen
Spielgerätes war Höhepunkt
des Kinder- und Sommerfesten am 7. und 8. Juli im
KGV „Priessnitz-Morgenröte”. Auf dem Programm der
beiden „Feiertage” standen
u.a. Kinder-Mitmach-Aktionen, Malen im Planwagen,
Ponyreiten, Kutschfahrten ein
Glücksrad und das Kinderschminken. Clown Trampolin sorgte für Heiterkeit auf
der Festwiese.
Der große Ballonweitflug
war am 7. Juli das absolute
Highlight beim Sommerfest
in der KGA „Waldfrieden”.
Jede Menge Ballons wurden
mit Adresskarten versehen
und in den Himmel entlassen. Es gab aber auch u.a.
Hüpfburg, Glücksrad, Seifenblasen und Ponyreiten für
die Kinder. Kuchenbasar und
Weinverkostung waren eher
etwas für die Erwachsenen.
Im Abendprogramm fand die
„Die Show aus dem Koffer”
mit „The Perays” Magic statt.
„Sachsenland in Neptuns
Hand” lautet das Motto des
drei Tage dauernden Sommerfestes, das in der KGA
„Sachsenland” am 13. Juli
begann. Ein breit gefächertes Kinderprogramm begeisterte die zahlreich erschienenen Sprösslinge. Es reichte
vom Malen über Schminken,
Glücksrad, Büchsen schießen, Schiffe versenken, Seeräuberzauberei und ein buntes Bühnenprogramm bis zu
einem Lampionumzug mit
Musikbegleitung. Der absolute „Knaller” war zu später
Stunde die Show „Sachsenland in Neptunss Hand”, die
von Vereinsmitgliedern gestaltet wurde (Darüber können Sie in der SeptemberAusgabe mehr erfahren).
Bingo und Sommerfestquiz
waren Höhepunkte des Sommerfestes im „Verein für naturgemäße Gesundheitspflege”, das am 13.Juli mit
einem Sommernachtstanz
begann und bis zum 15. Juli
ging. Auch hier gab es verschiedene Veranstaltungen
für die Kinder sowie einen
traditionellen Laternenumzug. Ein großes Skatturnier
bildete am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein den
krönenden Abschluss.
Beim Kinder- und Sommerfest des KGV „Phönix 1894”
war am 14. Juli das bekannte Lama Horst vom Leipziger
Zoo der absolute Star. Der
Verein hatte das Fest genutzt,
um seine Patenschaft über
den Zooliebling zum zehnten Mal zu verlängern. Natürlich kamen auch die Kinder nicht zu kurz. Beim Ringe- und Büchsenwerfen so-
Bingo und Sommerfestquiz im „Nat'l”.
wie dem „Hula Hoop” konnten sie ihr Können beweisen.
Beim Erraten von zehn Kräutern waren gute Nasen gefragt und beim Tanz in die
Sommernacht flotte Beine
bei den Erwachsenen.
SLK-Vorsitzender Robby
Müller bedankt sich bei allen
Gartenfreundinnen und Gartenfreunden für ihr Engagement bei der Vorbereitung
und Durchführung der Kinder- und Sommerfeste in den
Vereinen. Besonders bei dem
im Juli vorherrschenden Regen, aber auch bei extremer
Hitze, ist der selbstlose Einsatz für die interessante Gestaltung solcher Höhepunkte im Leben der KGV nichts
Alltägliches. Wir wünschen
allen KGV, die in den nächsten Wochen ihre Kinder- und
Sommerfeste durchführen,
viel Erfolg bei möglichst idealem Wetter.
-r
Spielspaß in „Neu Lindenau”.
Fotos: SLK
+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine +++
Sprechzeiten d. Geschäftsstelle
Dienstags 8.00 bis 12.00 u. 13.00
bis 17.30 Uhr, donnerstags 8.00
bis 12.00 und 13.00 bis 16.30 Uhr,
montags nach Vereinbarung. Gesprächstermine mit dem Vorsitzenden und der Schatzmeisterin
des SLK bitte tel. vereinbaren.
Mittwochs und freitags bleibt die
Geschäftsstelle des Stadtverbandes für den Publikumsverkehr geschlossen.
Rechtssprechstunde für
Vereinsvorstände
16.8. u. 20.9., 14 bis 17.30
Uhr.
Sprechstunde der Schlichtergruppe
13.9., 14 bis 16.00 Uhr, bitte Anmeldung unter Tel.
0341/ 4 77 27 53.
Sprechstunde zur
Traditionspflege
Nur nach Terminabsprache
unter 0341/ 4 77 27 53.
Gartenfachberatersprechstunde
Jeden 3. Di. im Monat (21.8.
und 18.9.), 9 bis 11.30 Uhr.
Gartenfachberaterstammtische
Nord: 4.9., 17 Uhr, KGV „Seilbahn”, „Blumen”.
Nordost: 13.9., 17 Uhr, Gaststätte „Aufgehende Sonne”,
Ossietzkystr. 1, „Kleingärtnerische Nutzung durch Gemüseanbau”.
Süd: 7.9., 17 Uhr, Begehung
KGA „Siegismund”, Haupteingang hinter der Russ. Kirche,
West: 3.9., 17 Uhr, Besuch
im Gartencenter Klee in Leipzig-Grünau.
Südwest: 6.9., 18 Uhr, KGV
„Nat'l”, „Gegoogelt und in
Fachzeitschriften geblättert”.
Fachberatung Vogelschutz
1. 12.8., Filmvortrag „Das Ei,
Symbol des Lebens”.
2. 16.9., „In Fachzeitschriften geblättert”.
Beide 9.30 Uhr, Klaus Rost,
in der Vogelschutzlehrstätte
des SLK, Am Kärrnerweg.
Vogelschutzlehrstätte
am Kärrnerweg
Vom 15.4. bis 7.10. geöffnet
immer sonntags, 9 - 12 Uhr
(außer Feiertage), sonstige
Besuchstermine bitte unter
0341/ 4 77 27 53 vereinbaren.
Deutsches Kleingärtnermuseum (Aachener Straße
7, 04109 Leipzig) Geöffnet:
Di bis Do, 10 bis 16 Uhr. Im
Juli/August sind zusätzlich
sonntags, 10 bis 17 Uhr,
Führungen (ab 20 Personen) nach Anmeldung unter Tel. 0341/ 2 11 11 94
auch außerhalb der oben
genannten Öffnungszeiten
möglich.
Umweltgarten Marschnerstr. 22, 04109 Leipzig
Mo bis Fr, 9 bis 16 Uhr, Termine unter 0341/ 1 49 17
35 vereinbaren.
Veranstaltungen ohne gesonderte Ortsangabe finden im „Haus
der Kleingärtner”, Zschochersche
Straße 62, 04229 Leipzig, statt.
Kurzfristige Änderungen zu Terminen, Veranstaltungen & mehr unter www.stadtverband-leipzig.de
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Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
Kleingartenbeirat diskutiert
über hohe Gebühren für
Brauchtumsfeuer
G
ebühren und Entgelte der Stadtverwaltung Leipzig gegenüber den Kleingärtnern waren
ein Thema der 22. Sitzung
des Kleingartenbeirates, die
am 16. Juli 2012 im Vereinsheim des Kleingärtnervereins
„Dr. Schreber” stattfand. An
der Beratung nahmen alle
Vertreter der Stadtratsfraktionen und der beiden Leipziger Kleingärtnerverbände
sowie Amtsleiterin Inge Kunath als Vertreterin der Stadtverwaltung teil.
Auslöser der Diskussion
war die drastische Erhöhung
der Gebühr für die Genehmigung von Brauchtumsfeuern
in Kleingartenanlagen, die in
Naturschutzgebieten liegen.
Angesprochen wurde aber
auch das Thema Grundsteuer B. In diesem Zusammenhang wurde auf fehlerhafte
Bescheide durch das Finanzamt, aber auch auf falsche
Bodenwerte hingewiesen.
Amtsleiterin Inge Kunath
sagte bei der Beratung zu,
die Anliegen der Kleingärtner innerhalb der Ämter anzusprechen.
-r
Im Verlaufe einer vom Vereinsvorsitzenden Klaus Franke geführten Begehung der Kleingartenanlage des KGV „Dr. Schreber” freuten sich die Mitglieder
des Kleingartenbeirates über
den von der Stadt gestifteten
Rundlauf.
Foto: Robby Müller
Mit dem OBM über den Kleingartenpark „Rosental” im Gespräch
Im Frühjahr hatte Stadtrat
Claus Müller, stellvertretender Vorsitzender des Kleingartenbeirates, bereits ein
Informationsgespräch über
den künftigen Kleingartenpark „Rosental” mit dem
SPD-Ortsverein Leipzig-Nord
angeregt. Gespräche zu diesem Thema führt der Ortsverein regelmäßig durch, denn
der Kleingartenpark liegt unmittelbar neben seinem „Zuständigkeitsbereich”.
Nachdem die Mitglieder
bei der 8. Wanderung durch
Leipziger Kleingartenanlagen, die durch den künftigen
Kleingartenpark „Rosental”
ging, Gelegenheit hatten, sich
ein Bild vom Stand der Entwicklung zu machen, fand
am 21. Juni in der Vereinsgaststätte des KGV „Volksgesundung” das Informationsgespräch statt.
Leider konnten wir den Teilnehmern keine positiven Neuigkeiten über die Entwicklung des Kleingartenparks
mitteilen. Der augenscheinliche Frust über zunehmende Probleme und Hemmnisse dominierte das Gespräch.
Das war für Oberbürgermeister Burkhard Jung, der zu
dem Ortsverein gehört und
anwesend war, wiederum interessant. Es ging z. B. um
das leidige Dauerthema „pri-
Claus Müller, stv. Vorsitzender des Kleingartenbeirates (r.), führte einige Gesprächsteilnehmer
durch die Kleingartenanlage „Volksgesundung”.
www.stadtverband-leipzig.de
vate Eigentumsverhältnisse
an Grund und Boden”, die
für den Kleingartenpark derzeit ein echtes Hemmnis sind.
Der OBM berichtete über
die Bemühungen der Stadt
zum Ankauf solcher Flächen,
verwies aber auch darauf,
dass die Eigentümer in dieser Beziehung sehr unbeweglich wären. Er versprach
in diesem Zusammenhang,
den Stadtverband über den
Stand der Verkaufsverhandlungen mit der Erbengemeinschaft Brandt/Braune, in deren Besitz große Flächen
sind, zu informieren.
Im Gespräch über die Arbeit mit Themengärten, ins-
Oberbürgermeister Burkhard Jung (2.v.r.) interessierte sich für die Entwicklung des Kleingartenparks Rosental.
Fotos: SLK
besondere mit Schulgärten,
stand vor allem fehlendes
Interesse der Schulen im Mittelpunkt. Dazu verwies der
OBM auf Kontakte zu Herrn
Berger von der Sächsischen
Bildungsagentur.
Völlig überrascht war Burkhard Jung z. B. davon, dass
die Kosten zur Beräumung
freizulenkender Parzellen
etwa 3.000 bis 5.000 Euro je
Parzelle betragen können
und dass völlig unklar ist,
wie das sozialverträglich verwirklicht werden soll.
Natürlich nutzten die Kleingärtner die Gelegenheit, ihren Unmut über den schlechten Zustand von Zufahrten
zur Kleingartenanlage, wohl
unlösbare Parkplatzprobleme und Pflegemängel in öffentlichen Bereichen los zu
werden.
Der OBM machte fleißig
Notizen und lobte die Initiativen der Kleingärtner zur Gestaltung ihrer Anlagen. Er
sagte zu, etwas „Licht in die
Sache” mit dem Kleingartenpark zu bringen. Bleibt zu
hoffen, dass es hell genug
leuchten wird. Wir bleiben
dran und berichten, wenn es
etwas Neues dazu gibt. gm
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
3
Vereins- und Verbandsleben”
45 Teilnehmer interessierten sich für die Gesprächsrunde im Vereinshaus.
Fotos: SLK
Claus Müller, Konrad Riedel, Robby Müller, Heiko Rosenthal, Peter
Paschke und Frank Müller (v.l.n.r.) stellten sich den Fragen.
Interessante Gesprächsrunde zum Tag des Gartens
T
hematische Gesprächs- der und Familie, Sozides LSK, sprach vor Claus Müller.
Peter Kanis,
runden mit Kommunal-, ale Ausgeglichenheit,
allem zur Arbeit mit KinLandes- und Bundes- Migration und Inklusidern, forderte von den Vorsitzender
politikern sind seit Jahren on (Einbeziehung BePolitikern aber auch des KGV „Am
fester Bestandteil des
hinderter) in den
Unterstützung bei der Kärrnerweg”
jährlich stattfindenden
Mittelpunkt seiner
Leerstandsproblema- brachte es auf
Tages des Gartens.
Ausführungen.
tik, der finanziellen Wür- dem Punkt, als
„Was können die
digung ehrenamtlicher er meinte, dass
Am Beispiel
Kleingärtner von Kommehrerer KGV Siegfried Arbeit von Harz IV- diese Gesprä- Wolfgang
munal-, Landes- und
machte er in die- Schlegel Empfängern sowie der che nur dann Tiefensee
Bundespolitikern beim
sem Zusammenhang Abschaffung der Künstler- nützlich seien, wenn auch
Ausbau der sozialen
über die Ergebnisse
die ehrenamtlich er- sozialabgabe für die
berichtet würde.
Funktion des Kleingar- Dr. Thomas brachten Leistungen KGV.
tenwesens erwarten?”,
der Kleingärtner – und
Dr. Thomas Feist,
Dazu gibt es ja vielFeist
leicht beim 22. Tag
so lautete das Thema
damit die soziale Funk- MdB, ging es besonder Gesprächsrunde zum tion des Kleingartenwesens ders um den Erhalt der
des Gartens Gelegen21. Tag des Gartens. Dazu – deutlich. Die Erfahrungen Gärten für ältere Kleinheit. Dieser wird 2013
hatten sich am 16. Juni ca. der beiden Leipziger Klein- gärtner. Um die Belanvom Kleingärtnerverein „Am Friederiken30 Kleingärtner und nagärtnerverbände bele- ge der Kleingärtner
türlich die geladenen
schacht” ausgerichtet.
gen, dass es in allen wirksamer in Gesetzen
Michael
Politiker im VereinsVereinen entsprechen- berücksichtigen zu kön- Weichert Dazu übergab Stadthaus des KGV „Frohe
de Möglichkeiten zum nen, schlug er vor, dass
verbandsvorsitzender
Stunde” eingefunden.
weiteren Ausbau der sich das Kleingartenwesen Robby Müller den AusrichBürgermeister Heiko
sozialen Funktion des generell wirksamer in das terpokal an den VereinsvorKleingartenwesens gibt Gesetzgebungsverfahren ein- sitzenden Manfred Klas.
Rosenthal legte in seinem Einführungsvorund das Bundesklein- bringen sollte. Dazu bot er
gm
trag u.a. dar, was der
gartengesetz dafür seine Unterstützung an.
Peter
Stadt Leipzig das Klein- Paschke nicht verändert werWolfgang Tiefensee, MdB,
den muss, war das betonte, dass Sachsen und
gartenwesen wert ist.
Er stellte die Aspekte Zusam- Fazit seiner Ausführungen.
Leipzig gute Voraussetzunmenhalt, Demographie, KinPeter Paschke, Präsident gen zum weiteren Ausbau
der sozialen Funktion des
Kleingartenwesens haben
und orientierte mit dem Stichwort „Gesunde Ernährung”
besonders auf die Arbeit mit
jungen Familien im KGV.
Michael Weichert, MdL, will
sich besonders dafür einsetzen, dass von den staatlichen Stellen das Ehrenamt
im Kleingartenwesen wirksamer gefördert und anerkannt
wird.
Insgesamt beteiligten sich
13 Teilnehmer mit Beiträgen Manfred Klas übernahm den
an der Gesprächsrunde, da- Wanderpokal für die Ausrichrunter die Stadträte Siegfried tung des „22. Tages des GarSchlegel, Konrad Riedel und tens 2013“
4
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
www.stadtverband-leipzig.de
200Foto: SLKe „Leipziger Vereins- und Verbandsleben
KGA des Jahres: Der neue Wettbewerb hat sich bewährt.
E
rstmalig gab es dieses
Jahr drei Sieger im
Wettbewerb „Kleingartenanlage des Jahres 2012”.
Die veränderte Ausschreibung und die Bewertung in
drei Kategorien (I bis 75 Gärten, II bis 200 Gärten, III über
200 Gärten) machten es möglich. Das hat immerhin zwölf
Vereine vom Stadtverband
Leipzig der Kleingärtner (SLK)
und zwei Vereine vom Kreisverband Leipzig der Kleingärtner Westsachsen (KVL)
zur Teilnahme animiert.
Da hatte die Jury, bestehend aus Vertretern von Amt
für Stadtgrün und Gewässer
(ASG), SLK, KVL und Kleingartenbeirat, zu tun. Die Anlagenbegehungen nahmen
zwei Tage in Anspruch. Zum
Tag des Gartens, der am 16.
Juni in der Kleingartenanlage „Frohe Stunde” stattfand, wurden die Sieger gekürt. OBM Burkhard Jung erklärte, dass vor allem Handlungsfelder bewertet wurden,
die dem Wettbewerbsmotto
„Soziale Stadt – Soziale Gärten” entsprachen. Allerdings
spielte dabei auch die Form
der Präsentation der Vereinsvorstände eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der
Bewertung.
Da es in der Kategorie I
nur einen Bewerber gab, war
es für die Jury leicht, den
KGV „Rietzschkenaue”, ein
Verein im Kleigartenpark Südost, als „Kleingartenanlage
des Jahres 2012” zu ermitteln. Das bedeutet allerdings
nicht, dass die Gartenfreunde in der „Rietzschkenaue”
den Titel geschenkt beka-
Zur Freude der Kinder wurde in der KGA „Am Silbersee” der neu
gestaltete Spielplatz eingeweiht.
Foto: SLK
men. Der OBM sagte dazu
u.a.: „In bemerkenswerter
Weise hat sich der Verein in
den letzten Jahren entwickelt.
Ein Wanderweg führt durch
die Anlage. Besucher können sich an gut gestalteten
Gärten mit intensiver kleingärtnerischer Nutzung erfreuen. In der KGA wurden ein
Gemeinschaftskompostgarten und ein Spiele-Garten
gestaltet.” Ausschlaggebend
war, dass der Vorstand auf
die Vielgestaltigkeit des Vereinslebens großen Wert legt.
Dazu gehören die Kinder-,
Jugend-, Frauen- und Seniorenarbeit. Insgesamt vergab
die Jury dafür 127 Punkte.
In der Kategorie II musste
sich die Jury mit acht Bewerbern befassen. Der KGV „Am
Silbersee” schnitt mit 131
Punkten am besten ab und
wurde „Kleingartenanlage
des Jahres 2012”. Die KGA
liegt im Erholungsgebiet Lößnig-Dölitz und hat sich in den
vergangenen Jahren zum Positiven verändert. „Seit dem
Vorstandswechsel vor drei
Jahren wird auf die Verbesserung der Attraktivität der
Anlage großen Wert gelegt.
Aus Eigenmitteln wurde die
Umzäunung erneuert und
das Wegesystem saniert”,
erklärte der OBM. Der Jury
gefiel besonders das Engagement des Vorstandes zur
Werbung von Neupächtern.
Damit der sich vollziehende
Generationswechsel im Verein fließend vollzogen werden
kann, wurde u.a. mit dem
Wiederaufbau eines Kinderspielplatzes begonnen, der
in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.
In der Kategorie III gab es
fünf Bewerber. Mit 132 Punkten konnte der Verein der
Kleingärtner „Am Kärrnerweg” die Jury am wirkungsvollsten beeindrucken und
wurde damit „Kleingartenanlage des Jahres 2012”. Burkhard Jung meinte u.a., dass
die hervorragend gepflegte
KGA nicht zum ersten Mal
aufgefallen war. Die große
Vereinswiese mit schön ge-
stalteten Rabatten und Ruhezonen sowie die gepflegten Wege hatten der Jury
besonders gefallen. In der
öffentlich zugänglichen Museumslaube können sich Besucher über die Vereinsgeschichte informieren. Der Verein betreibt eine vielseitige
Öffentlichkeitsarbeit und bezieht das angrenzende Wohngebiet in das Vereinsleben
ein. Ein neu gestalteter Begegnungsgarten wird besonders zur Betreuung der Senioren genutzt. Die Jury würdigte mit der Auszeichnung
auch die Vielzahl der sozialen Projekte, die der Verein in
den zurückliegenden Jahren
realisiert hat.
Herzlichen Glückwunsch
an die drei Sieger. Doch
auch alle anderen Teilnehmer haben gewonnen, denn
durch den Wettbewerb wurde in ihren Vereinen so manches Projekt auf den Weg
gebracht.
Insgesamt hat sich die neue
Form des kommunalen Wettbewerbes bewährt. Die Einteilung in Kategorien und die
Bewertungskriterien („Leipziger Gartenfreund”, Februar 2012) sind ausgeglichener und bieten allen KGV gerechte Chancen für eine erfolgreiche Beteiligung. Deswegen sollte jetzt schon an
den Wettbewerb 2013 gedacht werden. Kategorien
und Bewertungskriterien bleiben unverändert.
gm
Bitte beachten Sie dazu
den Beitrag „Drei Fragen
an …” auf S. 6 und das
„Dankeschön” auf Seite 13.
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Vereinsvorsitzender Hans-Jochen Schlechte stellt den neuen
Spielegarten in der KGA „Rietzschkenaue” vor.
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Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
5
Vereins- und Verbandsleben”
Weniger Fachleute im ASG-Fachbereich Kleingärten
G
egenwärtig sieht es
mit der kleingärtnerischen Kompetenz
im Fachbereich Kleingärten
des Amtes für Stadtgrün und
Gewässer (ASG) nicht besonders gut aus, denn mit
Wirkung vom 1. Juli sind Steffi
Stolze, Christine Raffelt und
Rainer Proksch im Vorruhestand (offiziell „Altersübergang”). Wie das heißt, ist eigentlich egal. Fakt ist: Sie
sind weg, und gleichwertiger
Ersatz ist vorläufig noch nicht
in Sicht.
Am 28. Juni fand die offizielle Verabschiedung statt.
Dazu hatten sich fast 50 Mitarbeiter und Gäste im Bereich des ASG, im Technischen Rathaus, eingefunden.
Amtsleiterin Inge Kunath
verband ihre Erinnerungen
an die Anfänge und Entwicklung des damaligen Grünflächenamtes mit der Würdigung der Leistungen der drei
langjährigen Mitarbeiter. Als
Dank wurde jeder mit der
+ kurz notiert +
Erfahrungsaustausch für
alle Chronisten: Interessierte Chronisten treffen sich am
Donnerstag, dem 13. September 2012, 16 Uhr, im KGV
„Am Kärrnerweg” zum Erfahrungsaustausch zur Traditionseinrichtung.
Erreichbarkeit: Straßenbahn
Linie 4, Endstelle „Stötteritz”
/ Bus Linie 74, Haltestelle
„Holzhäuser Straße”.
-r
Es gibt kein schlechtes Wetter: Zum Trost aller Gartenfreundinnen und Gartenfreunde und vor allem aller Organisatoren von Kinder- und
Sommerfesten haben wir nun
endlich einen Beweis gefunden, dass es kein schlechtes Wetter gibt. Der englische Schriftsteller und Philosoph John Ruskin hat es so
begründet:
Sonnenschein ist köstlich,
Regend erfrischend,
Wind fordert heraus,
Schnee macht fröhlich;
im Grunde gibt es kein
schlechtes Wetter,
nur verschiedene Arten
von gutem Wetter.
-r
6
dass weiter nach einem neuen Fachbereichsleiter gesucht würde.
-r
Die Schatzmeisterin des SLK, Martina Dilßner, überreicht den Vorruheständlern ein Abschiedsgeschenk des Verbandes. Foto: SLK
Widmung eines Baumes geehrt. Es gab viele Dankesworte für gute Zusammenarbeit und die Lösung so manchen Problems im Verlaufe
der vielen Dienstjahre.
Lothar Choyna, ehemaliger Abteilungsleiter Kleingärten, erinnerte besonders
an die interessante „Nach-
3 Fragen an …
wendezeit” und die Umgestaltung des Leipziger Kleingartenwesens. Für die Ruheständler gab es Erinnerungsgeschenke und gute Wünsche für die Ruhezeit, denen
wir uns gerne anschließen.
Für die Gäste gab es Sekt
und Häppchen und das Versprechen von Inge Kunath,
… Olaf Walther, Vorsitzender des KGV „Am Silbersee” e.V.
Was hat den Vorstand dazu bewogen, am Wettbewerb teilzunehmen?
Die neue Ausschreibung
des Wettbewerbes „Kleingartenanlage des Jahres”
hat unsere Chancen für eine gute Platzierung deutlich verbessert. Wir wollten
ganz einfach wissen, wo
wir mit unseren Bemühungen stehen, ob unsere Arbeit anerkannt wird oder ob
wir wenigstens positiv auffallen. Der Zustand des Vereins und der Kleingartenanlage sowie das gesamte
Umfeld liegen uns besonders am Herzen. Wir haben
uns bemüht, dem KGV und
unserer Gartenanlage mehr
Attraktivität zu verleihen.
Mit der Auszeichnung als
„Kleingartenanlage des Jahres 2012” wissen wir, dass
sich diese Arbeit gelohnt
hat. Darauf sind wir stolz.
Auf welche Schwerpunkte hat der Vorstand des
KGV seine Einflussnah-
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
Liebe Vorsitzende und Gartenfreunde,
es ist mir ein großes Bedürfnis, euch nochmals ganz
herzlich für die vielen Glückwünsche und Ehrengeschenke zu danken.
Es hat mich völlig überwältigt! Es hat mir aber auch gezeigt, dass unsere gemeinsame Arbeit von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung geprägt war.
Vielen Dank für 22 Jahre sehr
guter Zusammenarbeit. Es
hat mir Spaß gemacht und
ich hoffe, ich konnte die Vereine ein wenig in ihrer nicht
immer leichten Vereinsarbeit
unterstützen.
Ich wünsche uns allen auch
weiterhin eine gute Zeit. Es
war mir eine Ehre und Freude mit euch.
Herzlichst
Steffi Stolze
??
?
me besonders ausgerich- haben wir uns bemüht, der
tet?
Gartenanlage nach außen
Eigentlich haben wir uns kei- eine attraktive Gestalt zu
ne speziellen Schwerpunkte geben.
vorgenommen. Unsere Bemühungen richten sich auf Welche weiteren Vorhadie Aktivierung des Vereins- ben werden Sie mit Hilfe
lebens, vor allem der Aus- der 1.000 Euro Förderpräprägung einer guten klein- mie noch verwirklichen?
gärtnerischen Atmosphäre, in Mit der ersten Baustufe under sich alle Vereinsseres wiederbelebmitglieder wohlfühlen
ten Kinderspielplatkönnen. Wir versuzes, der Kinderdopchen, den Generatipelschaukel, haben
onswechsel in unsewir unseren finanzielrem Verein sozialverlen Rahmen voll austräglich zu gestalten
gereizt. Die genauen
und jungen Familien
Kosten waren uns
den Schritt, einen Olaf Walther nicht völlig klar. So
Kleingarten zu pachkostete z.B. der speten, zu erleichtern. In diesem zielle Fallsand noch einmal
Zusammenhang werben wir allerhand Geld. Nun könum Verständnis für die spe- nen wir die noch offenen
zifischen Probleme junger Rechnungen ordentlich bePächter. Wir beziehen die gleichen, ohne unseren Fijungen Gartenfreunde in die nanzplan zu strapazieren.
Vereinsarbeit ein und orga- Dabei wird noch etwas übnisieren auch die Nachbar- rig bleiben und wir können
schaftshilfe, wenn älteren Gar- unsere Wegweiser als Oritenfreunden manche Arbei- entierungshilfe für die Beten schwerfallen. Ansonsten sucher weiterausbauen.
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ommer, Sonne und Urlaub. Wenn der verlassene Garten nach der
Rückkehr von den sonnigen
Stränden einer Halbwüste
gleicht, finden die schönsten
Wochen des Jahres ein unschönes Ende.
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werden, wo sie gebraucht
werden. Die für das Gießen
eingesetzte Wassermenge
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wässerung ist perfekt geeignet, um beispielsweise Randbepflanzungen, Rasenflächen
oder auch Hecken kontinuierlich mit Feuchtigkeit zu
versorgen. Das Wasser wird
dort eingesetzt, wo es tatsächlich gebraucht wird.
Hat die Gießkanne ausgedient,
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Elektro-Magnettechnik ausgestattet. So lassen sich Intensität, Zeit sowie Dauer der
Bewässerung nach Wunsch
und Bedarf einstellen. Die Installation ist zwar mit einem
gewissen Arbeitsaufwand verbunden, doch die Mühe lohnt
sich. Denn man kann fortan
sicher sein, dass die Gießkanne kaum noch benötigt
wird und dass dennoch alle
Kulturen optimal versorgt werden. Wollen Sie nicht selbst
Hand anlegen, können Sie
Ihr Bewässerungssystem von
einem Fachmann des OBI
Renovierungsservices installieren lassen.
Innovativ und zuverlässig
sind auch moderne Nebelsysteme. Sie sind die perfekte Lösung, um das kostbare
Nass in kleinsten Tröpchen
zu verteilen. Wichtig ist diese Art der Wasserversorgung
für sensible, anfällige Pflan-
zen sowie für druckempfindliches Obst und Gemüse.
Noch einige Tipps, um den
Wasserbedarf Ihrer Pflanzen
zu senken: Topfpflanzen sollten nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Stellen Sie sie in den Schatten, und achten Sie darauf,
Blumenampeln tiefer zu hängen und die Sonneneinstrahlung zu minimieren. Entfernen Sie Unkraut, da es den
Pflanzen Wasser „stiehlt”. Das
Hacken zwischen den Pflanzen und ggf. Mulchen verringert Verdunstungsverluste.
Zu guter Letzt – scheuen
Sie sich nicht, Nachbarn anzusprechen, damit diese von
Zeit zu Zeit nach Ihrem Garten zu sehen, sodass alles
reibungslos läuft. Dann können Sie sich zurücklehnen
und Ruhe und Entspannung
genießen. Schließlich haben Sie Urlaub!
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
7
Vereins- und Verbandsleben
Die Kinder feierten in der „Freundschaft”
I
Kalenderblatt
Am 30. August 1921 kommen
Vorstandsvertreter der beiden
Leipziger Kleingärtnerverbände
im Vereinshaus des „Schrebervereins der Westvorstadt” zu einer Beratung zusammen. Auf der
Tagesordnung steht das Thema
„Von der Arbeitsgemeinschaft
zum Einheitsverband”. Fazit des
Treffens: Die Verbände arbeiten
auf einen Zusammenschluss hin.
Am 1. August 1935 berichtet
das Mitteilungsblatt des Vereins
„An der Dammstraße” über den
Ausschluss eines Mitgliedes. Das
Opfer dieses Ausschluss ist ein
„nichtarischer” Kleingärtner. Damit sei der Verein „judenfrei”,
heißt es im Blatt weiter.
Am 6. /7. August 1966 findet
in Leipzig der 2. Verbandstag des
VKSK statt. Im Vorfeld dieses
Verbandstages wurde u.a. ein
Perspektivplan erarbeitet, dessen
Thesen und Richtzahlen die Entwicklung des DDR-Kleingartenwesens bis ins Jahr 1970 vorgeben. 1966 gehören dem VKSK
940.000 Mitglieder an. Berücksichtigt man die Familienangehörigen, befassen sich rund drei
Millionen DDR-Bürger in ihrer
Freizeit mit einem Kleingarten
bzw. der Kleintierzucht. 1965 verkauften die VKSK-Mitglieder Produkte für 253 Mio. Mark an den
ad
Handel.
n unserer Anlage hören
wir wieder mehr Kinderstimmen. Da lag es nahe,
mal wieder den Kindertag zu
feiern. Gesagt, getan – mit
der Hilfe vieler Mitglieder aller Altersgruppen.
Bei Spielen, die schon unsere Altvorderen begeisterten, waren die Kinder bei der
Sache. Bei Musik konnten
sie ihre Tanzkünste zeigen.
Geschicklichkeit war gefragt
beim Einschlagen eines großen Nagels mit dem Hammer in einen Holzbalken.
Für die etwas größeren Kinder war die Schnitzeljagd
eine aufregende Sache. Man
musste aufmerksam zuhören, um den Hinweis auf den
zu findenden gärtnerischen
Gegenstand oder das Objekt nicht zu verpassen.
In einem Garten war ein
Trampolin aufgebaut. Im Garten mit dem Sonnenblumen-
tor erklärte Gartenfreund
Kasper, welches Insekt, welche Spinnen, Fliegen und
Käfer in die einzelnen Hotelzimmer einziehen. Die Kinder waren sehr wissbegierig.
Zur Belohnung durften sie
noch die Fische im Gartenteich füttern.
Nach dem nächsten Hinweis suchten die Kinder Räuberbraut Emma am Gartentor. Zwischendurch hielt die
„Nasch-Sperre” den Kleingärtnernachwuchs auf. Un-
Großes Staunen am schönen
Gartenteich.
Foto: E. Jupe
ter fröhlichem Lachen wurden die Kinder im letzten Garten der Schnitzeljagd begrüßt.
Hier wartete der Seeräuber vor seinem Ausguck. Nun
wurde es spannend: Nach
der Geschichte von Gartenfreundin Schnelle durfte, wer
sich traute, auf den Hochsitz
steigen. Die Kinder waren
begeistert und das Eis nach
der Jagd schmeckte besonders lecker.
Vielen Dank an alle fleißigen Helfer, denen es gelungen war, den Kindern so einen schönen Nachmittag zu
gestalten und für ihr leibliches Wohl und für Bewegung und Spannung zu sorgen. Ich kann nur anderen
Vereinen damit Mut machen,
auch einmal so ein Fest zu
organisieren. Eure Kinder und
Enkel werden sich darüber
freuen.
Evelyn Jupe
KGV „Freundschaft”
Eine Bildungsfahrt der BZG Nordwest
Eine Bildungsfahrt der Bezirksgruppe (BZG) ist sicher
etwas ungewöhnlich, aber
nicht unmöglich. Wir, die Mitglieder der BZG Nordwest,
hatten uns dafür den 30. Juni für eine Bootspartie auf
Leipziger Gewässern vorgemerkt. Damit verfolgten wir
vor allem das Ziel, unsere
Heimatstadt vom Wasser aus
kennen zu lernen. Es sollte
aber auch ein kleines Dankeschön für die Partner sein.
Der Termin war perfekt gewählt, denn die Sonne lach-
te und alle waren in bester
Stimmung. Die Sehenswürdigkeiten Leipzigs waren bei
der Fahrt auf den Wasserstraßen ins „beste Licht“ gerückt und für viele die Ansichten von der Wasserseite
her absolut neu. Es erstaunt
schon, wie sich das Antlitz
der Messestadt in den vergangenen Jahren zum Positiven verändert hat. Alle waren begeistert.
Wir sind überzeugt, dass
diese Zusammenkunft auf
dem Wasser der zukünftigen
Zusammenarbeit einen nicht
zu unterschätzenden Schub
gegeben hat, so der einheitliche Tenor der Teilnehmer.
Anderen BZG können wir
nur empfehlen, solch eine
Bootsfahrt zu organisieren.
Es lockert zum einen die Beratung auf und zum anderen
stellt man unweigerlich fest,
dass unser Leipzig eine grüne Stadt mit den Kleingartenanlagen ist. Außerdem
sind die Partner mit einbezogen.
Bernd-Udo Kellner
Obmann BZG Nordwest
Generali Versicherungs Kleingärtner-Service
Wintergartenstraße 11, 04103 Leipzig
Öffnungszeiten: Montag-Freitag von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr
Dienstag von 8.30 bis 18.00 Uhr
Allgemeine Fragen
Fax Nummer Kleingärtner Service
0341-212094968
0341-212094920
Zuständige Ansprechpartner nach Bezirksgruppen:
Nordwest
Nord
Nordost I
Nordost II
Ost
Südost und Süd
Südwest I
Südwest II und West
Schadendienst:
8
Christian Richter
Peter Holzke
Florian Fiza
Dietmar Lemm
0341-212094968
0341-212094968
0178-4351353
0341-212094965
0173-3843499
0341-212094966
0152-28906895
0341-212094925
0341-212094964
0170-9172074
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
Die BZG Nordwest auf Bildungsfahrt mit Partnern.
Foto: Autor
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
+++ Geburtstagsglückwünsche im Monat August +++
Wir gratulieren in den Kleingärtnervereinen Alt-Schönefeld: Werner Paschen z. 75., Walter Tausch
zum 70., Christiane Görlitz zum
65., Brigitte Wolf u. Elzbieta Zerbster zum 60. Am Birkenwäldchen:
Gerd Barthel z. 70. Am Elsterwehr:
Hans-Joachim Künzel z. 65. Am
Hopfenberg: Angelika Krötzsch
zum 65. Am Marienweg: Edith
Henning zum 80., Johanna Lang
zum 70., Monika Wilhelm zum 60.
Am Rietzschkestrand 1932: Wolfgang Nindel zum 81., Brigitta Sattler zum 75., Monika Finzel u. Ursula Lucas zum 70., Anne-Christel
Hlozek zum 65. Am Schillerhain:
Ingrid Eichler zum 80. Am Wasserwerk: Willy Krause zum 81. An
der Albrechtshainer Straße: Harald Ellrich zum 75. An der großen
Eiche: Rudolph Mahler zum 86.,
Alice Schramm z. 84., Kurt Grosser zum 81., Antje Kalitynski zum
70. Auenblick: Dieter Geistert zum
70. Brandts Aue: Wolfgang Pönitzsch zum 75., Rolf Naumann
zum 70., Gunter Fischer zum 60.
Buren: Monika Stephan u. Günter
Richter z. 70. Dahlie: Klaus Schunack zum 80., Helga Scholz z. 70.
Diesterweg: Rolf Richter z. 70.,
Werner Roth z. 60. Dr. Schreber:
Ernst Zimmer z. 89., Rudolf Mattauch zum 81., Monika Dorbert
zum 70., Hans-Jürgen Scholz zum
60. Erholung: Wolfgang Böttger
zum 88., Prof. Günther Michel zum
84., Karl-Heinz Hofmann zum 83.,
Sigrid Bolz u. Dorothea Dänhardt
zum 81., Helga Willenberger zum
80., Joachim Kaps zum 75., Uve
Jaeger zum 70., Holger Jentzsch
zum 65. Fortschritt: Gerda Fiedler zum 86., Heinz Jenning zum
84., Monika Kietz zum 83., Heinz
Streubel zum 82., Ingrid Sroczynski zum 70. Freundschaft: Steffan
Grabo zum 60. Frohe Stunde: Brigitte Peter zum 75., Petra Müller
zum 65. Gartenfreunde LößnigDölitz 1899: Günter Metzler zum
84., Marianne Müller z. 81., Günter Soika zum 75., Annerose Reinhardt zum 70., Waltraud Saager
zum 65. Gartenfreunde Süd: Anneliese Pätzold zum 75., Volker
Schmidt zum 60. Gartenfreunde
Südost: Lothar Pester zum 80.,
Roland Jost zum 75., Gisela Madziala, Peter Frank u. Dieter Oehmisch zum 70., Ruth Leuthold zum
65., Ursula Grötzsch, Bärbel Haase
und Petra Herbert zum 60. Germanus: Evi Riemer zum 84., Asta
Frödrich, Gerda Werner u. Horst
Backofen zum 81., Aljetta Steglich
zum 75., Hannelore König zum 70.
Goldene Höhe: Regina Berndt u.
Susann Bux zum 70. Hoffnung
West 1926: Martha Gumpert zum
92., Gisela Bock u. Winfried Röhrborn zum 70. Johannistal 1832:
Ingeborg Kaltschmidt u. Brigitte
Karsten zum 75., Sigrid Militzer
zum 60. Leipzig-Eutritzsch An der
Thaerstraße: Hans-Dieter Hentschel zum 87., Kurt Käufert zum
84., Harald Ziegler zum 75., Siegfried Kämpfe, Tilo Kathe u. Peter
Winkler zum 70., Dieter Kunzmann
zum 65., Bettina Grahmann zum
60. Leipzig-Sellerhausen: Manfred Güntzel zum 80., Maria Gloger
z. 75., Manfred Sowada zum 60.
Leipzig-Stünz: Helga Schönemann
u. Konrad Dunkel z. 82., Elfriede
Thielemann u. Helmut Christalle z.
80., Regina Timmler z. 65., Thomas Machate u. Herbert Seidel z.
60. Leipzig-West: Friedrich Teschner z. 75., Heidrun Kirsche, Jo-
achim Burger u. Klaus Sander z.
70., Petra Lehmann u. H.-Jürgen
Zimmermann z. 60. Leutzscher
Aue: Ingrid Jacob z. 75., Heidrun
Säring z. 70., Norbert Maruschke
z. 60. Marienhöhe: Michael Werrmann z. 70. Nachtigall: Hans Walther z. 85., Dieter Etzold z. 75.,
Gabriele Strenge z. 60. Neu Brasilien: Rolf Derbochlau, Dieter Oeler, Michael Thiele u. Hans-Jörg
Werner z. 60. Neues Leben: Lutz
Herfurth z. 70. Neu Lindenau: Ruth
Büttner z. 84., Ruth Sachse z. 80.
Nordstern: Ursula Herrmann z.
88., Gert Jäger zum 83., Herbert
Dutschke z. 82., Dr. Werner Lehmann z. 81., Hans Juraschek u.
Günter Pötzschner z. 80., Waltraud
Baade u. Eva Stübler z. 75., Erika
Hillert, Margarete Hofmann, Sonja
Rische u. Roland Winkler z. 70.,
Zsuzsana Girlich, Christa Paulisch,
Renate Pfeffer u. Frank Sperling z.
65. Ostende: Horst Schmidt z. 82.,
Günther Soba z. 81., Erika Prengel
z. 80., Lieselotte Freiberg zum 75.,
Ernst Brauner z. 65. Osthöhe: Gerhard Schmidt z. 85., Ruth Heinze
zum 82., Christine Hübner u. Wolfgang Brückner z. 70. Paradies:
Christa Michaelis z. 84., Siegrid
Rahn u. Christine Seifert z. 70.,
Maria Kaufmann zum 60. Phönix
1894: Frank Ratzsch zum 60.
Priessnitz-Morgenröte: Werner
Kürschner z. 80., Helmut Schnarchendorf z. 75., Helga Truhm z.
70., Christa Scheffelmeier z. 65.
Quecke: Siegfried Richter zum 70.
Sachsenland: Werner Julich z. 75.,
Hans-Dieter Lies z. 65., Andreas
Kermer u. Bernd Rubitzsch z. 60.
Seilbahn: Siegfried Gerhardt z.
83., Waltraud Pätzold z. 82. Siegismund: Friedrich Nitsche z. 80.
Sommerheim: Karin Haedicke z.
70. Sonnenglück: Günther Janke z.
60. Stünzer Blick: Dieter Reichel
z. 70. Stünzer Hain: Kurt Spitzer
z. 85., Manfred Gothe z. 84., Eberhard Heinze z. 75. Stünzer Höhe:
Wolfgang Hertsch z. 70. Theklaer
Höhe: Gitta Schönert z. 80., Monika Kleber u. Günter Apelt z. 75.,
Regina Heusch, Winfried Möbius
u. Albrecht Rackwitz z. 70. Verein
f. naturgem. Ges.pflege (Nat´l):
Hannelore Erfurt z. 80., Gabrielle
Fritz, Angelika Weber, Angelika Weigel u. Thomas Teichmann z. 60.
Volkshain Anger: Dieter Voigt z.
80. Volkshain Stünz: Helga Merten
z. 70. Waldessaum: Ernst Bruderek z. 80., Erika Fleischer z. 70.,
Anita Peters z. 60. Waldfrieden:
Manfred Seelinger z. 75., Kurt Heinrichsmeier u. Wolfram Zirpel z. 60.
Zum Hasen: Georg Baumgärtner z.
82., Elke Richter z. 60.
Nachträglich f. Juli: An der Albrechtshainer Straße: Erwin Bachlik u. Manfred Eberts z. 75. Mariengrund: Horst Zapka z. 87., Ruth
Zapka z. 84., Ingeborg Essert-Otto
z. 83., Christa Bölze z. 60.
Wir gratulieren sehr herzlich unseren Gartenfreundinnen
Steffi Seifert,
1. Vorsitzende des KGV „Flora Stötteritz” e.V., und
Regina Schönemann,
1. Vorsitzende des KGV „Frohe Stunde” e.V.,
zum 60. Geburtstag
sowie unserem Gartenfreund
Wolfgang Plischke,
1. Vorsitzender des KGV „Heimatscholle 1893” e.V.,
zum 60. Geburtstag,
Wir wünschen ihnen alles Gute, Gesundheit und Glück sowie weiterhin viel Freude an der Vereins- und Vorstandsarbeit und verbinden
dies mit einem herzlichen Dankeschön für ihren jahrelangen, aktiven
Einsatz für Verein und Stadtverband.
Vorstand und Mitglieder der KGV „Flora Stötteritz” e.V., „Frohe Stunde” e.V. und „Heimatscholle 1893” e.V. sowie der Vorstand des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V.
www.stadtverband-leipzig.de
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
9
Vereins- und Kleingartenrecht
§
Sie fragen – wir antworten:
Welche Treuepflichten gelten für Mitglieder eines KGV? (Teil 1)
Von jedem Mitglied eines
Kleingärtnervereins (KGV)
und Pächter eines Kleingartens wird erwartet, die
sich aus dem freiwilligen
Beitritt zum KGV und dem
freiwilligen Abschluss eines Pachtvertrages über
einen Kleingarten ergebenden Rechte und Pflichten
zu kennen und umsichtig
zu erfüllen.
Nicht wenige Gartenfreunde
führen Diskussionen und treffen für sich Entscheidungen,
die nicht unkritisch zu bewerten sind, weil sie der Gesetzes- und Vertragslage sowie den für die Vereinsmitgliedschaft und das Pachtverhältnis zugrunde liegenden Beschlüssen der Mitgliederversammlung oder
übergeordneter Kleingärtnerorganisationen, die für sich
verbindlich sind, widersprechen.
Ursache sind oft Unwissenheit und/oder mangelndes Verstehen der tatsächlichen Inhalte der genannten
Dokumente, mitunter aber
auch schlichte Ablehnung.
Dieser Beitrag soll Grundinhalte verdeutlichen.
Bei den Kleingartenanlagen (KGA) im Wirkungsbereich des Stadtverbandes
Leipzig der Kleingärtner e.V.
(SLK) handelt es sich ausschließlich um KGA im Sinne § 1 Abs 1 Nr. 2 Bundes-
kleingartengesetz (BKleingG).
Entscheidendes inhaltliches
Kriterium für ihren Fortbestand ist die Dominanz der
kleingärtnerischen Nutzung
der Pachtsache durch die
Kleingartenpächter im Sinne
§ 1 Abs 1 Nr.1 BKleingG.
Der Pachtvertrag und die
aktuelle/gültige Kleingartenordnung, die Bestandteil jedes Vertragsverhältnisses ist,
verdeutlichen in allgemein
verständlicher Form die Rechte und Pflichten des Pächters und des Verpächters.
Insofern liegt es nicht im Ermessen des Pächters, ob er
die mit dem freiwilligen Vertragsabschluss übernommenen Pflichten erfüllt. Durch
den Vorstand des Kleingärtnervereins diesbezüglich
ausgesprochene Forderungen des Verpächters sind
daher keine Willkürakte, für
einige Gartenfreunde aber
unbequem.
Betreiber einer KGA kann
nur eine hierzu ermächtigte
Kleingärtnerorganisation sein.
Die KGV des SLK sind hierzu ermächtigt. Sie treten nicht,
wie es im Kleingartenwesen
verschiedentlich üblich ist,
auf Grundlage einer durch
den SLK erteilten Verwaltungsbefugnis auf, sie sind –
nach der Satzung des SLK
– eigenständig handelnde
juristisch und finanziell unabhängige Vereine.
Sie pachten vom Generalpächter – dem SLK – frem-
den Grund und Boden an
und verpachten diesen eigenständig an ihre Mitglieder ausschließlich zur kleingärtnerischen Nutzung weiter und nutzen Flächen zu
Gemeinschaftszwecken.
Dabei tragen sie nicht nur
eine große Verantwortung
gegenüber dem SLK, sondern auch gegenüber dem
Bodeneigentümer und der
Stadt Leipzig, denn die KGA
sind Teile des öffentlichen
Grüns. Als Betreiber einer
KGA befindet sich der KGV
zugleich in vielerlei Rechtsbeziehungen mit Dritten, z.B.
mit den Lieferanten von Wasser und Strom zur Versorgung der KGA.
Daraus folgt, dass jedes
Vereinsmitglied, resultierend
aus einer Treuepflicht gegenüber dem KGV eine große Verantwortung für den
Fortbestand und die Entwicklung des KGV und seiner
KGA hat.
Der KGV muss einen Vorstand haben (s. § 2 Abs 1
BGB), der den KGV gerichtlich und außergerichtlich
vertritt und die Geschäftsführung ausübt – und damit ist
jede Tätigkeit für die Funktionstüchtigkeit, den Erhalt,
die Entwicklung und den
Schutz des KGV und seiner
Kleingartenanlage gemeint,
d.h. die Erfüllung all jener
Pflichten des Kleingärtnervereins, die sich für ihn aus
Gesetz, Vereinssatzung, Be-
Dr. Wolfgang Rößger
Fachberater Recht
des Stadtverbandes Leipzig der
Kleingärtner e.V.
schlüssen der Mitgliederversammlung, seiner Mitgliedschaft im Stadtverband
usw. ergeben.
Es betrifft z.B. den Abschluss und die Kündigung
von Verträgen, die gerichtliche Durchsetzung von Verbindlichkeiten der Vereinsmitglieder und Pächter. Das
stellt sehr hohe Anforderungen an die Person der Vorstandsmitglieder – ihr Wissen sowie an ihre Fähigkeiten auch im Umgang mit den
Gartenfreunden.
Es bedarf aber auch einer
Atmosphäre der Achtung und
Anerkennung des Vorsitzenden und aller Vorstandsmitglieder, die letztlich auch Repräsentanten des KGV sind.
Nicht zu Unrecht wird der
Vorstand als der Lebensnerv
des Vereins, als dessen
Existenzgrundlage bezeichnet.
wird fortgesetzt
Fuhrbetrieb Frank Gäbler
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Wir fahren auch für Sie …
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Sand, Kies, Schotter, Splitt,
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Bürozeit: Montag bis Freitag 16 bis 18 Uhr
10
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
Waldkindergarten und „Priessnitz-Morgenröte” sind Partner
I
m Spätherbst des Jahres
2010 war Frau Grunert
vom „Waldkindergarten”
Leipzig auf der Suche nach
einem neuen Gebäude mit
Grünanlagen in der Nähe des
Leipziger Auenwaldes.
Nach den ersten Gesprächen mit unserem Vorstand
stellte sich schnell heraus,
dass es sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen der Naturheilbewegung von Priessnitz und dem Leitgedanken
in der Erziehung von Kindern im „Waldkindergarten”
gibt: Die Natur und ihre Abläufe täglich draußen beobachten und erleben! Man
hat einander gesucht und
gefunden.
Der Zeitpunkt war günstig,
unmittelbar an der Grenze
des künftigen „Waldkindergartens” waren im Verein zu
diesem Zeitpunkt drei Gärten mit 750 Quadratmetern
frei geworden.
Aber ganz so einfach war
es dann doch nicht, denn
der Vorstand musste die in
unmittelbarer Nachbarschaft
liegenden Kleingärtner von
dem Vorhaben überzeugen.
Klar, dass es nicht nur Zustimmung gab! Es halfen vie-
le Gespräche, Diskussionen
und am Ende die richtigen
Argumente. Im Sinne eines
guten nachbarschaftlichen
Verhältnisses sollten deshalb
in Zukunft mögliche Probleme mit Hilfe von Gartenfreun-
Mit Begeisterung nahmen die Kinder den Waldkindergarten in
Beschlag.
Foto: Verein
Schluss mit Feuchtigkeit in Laube und Schuppen
Eigentlich kennt jeder Besitzer eines Gartenhauses oder
Geräteschuppens das Problem: Das Gebäude wird viele Tage im Jahr kaum genutzt und nicht beheizt. Die
Räume werden feucht und
muffig, Werkzeuge und Geräte setzen schnell Rost an
und man benötigt oft Stunden, um den unangenehmen
Geruch herauszulüften. Nicht
selten entstehen Stockflecken und Schimmel.
Abhilfe schafft ein aus Dänemark stammendes, kompaktes Energiebündel, das
die Sonnenenergie zum Belüften, Entfeuchten, Heizen.
und (bei zwei Modellen) für
die Herstellung von Warmwasser nutzt.
Ohne zusätzliche Betriebs-
kosten erzeugt ein Luftkollektor bei Sonnenlicht (natürlich auch im Winter) 10 bis
30 °C wärmere Luft als die
angesaugte Außenluft und
bläst diese über einen integrierten Lüfter in die Räume.
Die Stromversorgung erfolgt
über eine Solarzelle, die im
Luftkollektor eingebaut ist.
Das Gerät arbeitet automatisch, dank Sonne völlig
ohne Fremdenergie und absolut wartungsfrei.
Schon nach dem Auspacken ist der SolarVenti betriebsbereit, da alle Komponenten installiert sind. Mit
etwas Geschick und Werkzeug lässt sich das Gerät
selbst in Betrieb nehmen.
Das Gerät gibt es in verschiedenen Größen, je nach
Einsatzbeispiel für Dach- und Wandmontage.
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Anwendungsfall. Voraussetzung ist nur ein sonniges
Plätzchen, möglichst mit Südausrichtung. Ob direkt an
der Wand oder auf dem Dach
montiert oder frei aufgestellt
– für jede Montageart stehen
entsprechende Montagesätze zur Verfügung.
Wir, die Firma Moritz, haben uns seit 1993 auf die
Planung und Installation von
Solaranlagen spezialisiert und
sind in Sachsen der zuständige Vertrags- und Servicehändler.
Selbstverständlich beraten
wir Sie auch gern vor Ort in
Ihrem Kleingärtnerverein und
führen Ihnen den SolarVenti
vor. Bei Bedarf übernehmen
wir die Installation.
Für nähere Informationen
sowie ein entsprechendes
Preisangebot stehen wir gern
zur Verfügung.
din Eisermann aufgegriffen
und vermittelt werden.
Von der endgültigen Vertragsunterzeichnung bis zur
Eröffnung der Einrichtung
vergingen nicht einmal sechs
Monate, am 31. Mai 2012
wurde der „Waldkindergarten” im Beisein von Oberbürgermeister Burkhard Jung,
des Beigeordneten Dr. Thomas Fabian, des SLK-Vorsitzenden Robby Müller sowie
der Geschäftsführung und
des Vorstandes der Fröbel
Gruppe mit der Pflanzung
eines Obstbaumes feierlich
eingeweiht.
Wir freuen uns auf eine
möglichst lange, gute Zusammenarbeit, denn für uns
sind die Kinder unsere Zukunft.
Karl-Heinz Kober
Vorsitzender KGV
„Priessnitz-Morgenröte”
Kinder- und Sommerfeste in
Leipziger KGV 2012
• 3.-5.8.: „Alt-Schönefeld”
• 3.-5.8.: „Zum Hasen”
• 4.8.: „Am Friederikenschacht”
• 4.8.: „Einigkeit”
• 4.8.: „Kultur”
• 4.8.: „Leinestraße”
• 4.8.: „Westgohliser Gartenkolonie 1921”
• 4./5.8.: „Am Kärrnerweg”
(85 Jahre)
• 4./5.8.: „Buren” (110 Jahre)
• 4./5.8.: „Fortschritt”
• 4./5.8.: „Leipzig-Lindenau”
(Friesengärten)
• 4./5.8.: „Seilbahn” (Kinder- und
Gartenfest)
• 18.8.: „Gartenfreunde Südost”
• 24.8.: „Vergißmeinnicht”
• 25.8.: „Am Pappelwäldchen”
• 25.8.: „Stünzer Höhe”
• 1.9.: „Am Rietzschkestrand
1932” (80 Jahre)
• 8.9.: „An der Dammstraße”
Meisterbetrieb Ralf Moritz
Sonnengasse 22
04319 Leipzig/Althen
Tel. 034291/88667
Mobil 01773221765
[email protected]
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
11
Vereins- und Verbandsleben / Gartenfachberatung
Ein neues Handbuch für den Chronisten
E
ine Broschüre mit dem
Titel „Handbuch für
den Chronisten im sächsischen Kleingärtnerverein”
befand sich in den Unterlagen der Delegierten für den
8. Verbandstag des Landesverbandes Sachsen der Klein-
+ kurz notiert +
Friedrich -Ebert- Stiftung
hat keinen Platz mehr für
Kleingärtner: Vom Leipziger
Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung erhielt der Stadtverband
Leipzig der Kleingärtner die
Mitteilung, dass die seit vielen Jahren in den Räumen
an der Burgstraße durchgeführten Sicherheitsseminare
dort nicht mehr stattfinden
können.
Das Leipziger Büro der Stiftung sei jetzt für ganz Sachsen zuständig und habe in
diesem Zusammenhang keine räumlichen Kapazitäten
für unsere Seminare zur Verfügung, heißt es in der Information.
-r
gärtner (LSK), der am 9. Juni
in Dresden stattgefunden hatte.
Dieses Handbuch – es ist
das vierte des LSK zur Unterstützung der Arbeit in den
Kleingärtnervereinen (KGV)
– soll allen Gartenfreundinnen und Gartenfreunden bei
der Erarbeitung einer Chronik helfen.
Im ersten Kapitel geht es
um die Bedeutung der Erforschung und Darstellung der
Geschichte der sächsischen
KGV.
Das zweite Kapitel gibt hilfreiche Hinweise über die Vielfalt der Quellen, insbesondere auch über regionale.
Breiten Raum nehmen im
dritten Kapitel die methodischen Anleitungen ein. Sie
beinhalten sowohl die einzelnen Schritte von der Materialsammlung, der Gliederung und dem Schreiben als
auch das Nutzen moderner
Medien und die Gestaltung.
Wichtig ist die Einhaltung
rechtlicher Grundsätze.
Im vierten Kapitel wird die
Verantwortung der Vereinsvorstände verdeutlicht. Sie
reicht von der Beschlussfassung, der Begleitung der Erarbeitung bis zur Verteilung
und schließt die Anerkennung der Arbeit der Chronisten ein.
Im fünften Kapitel werden
die Chronisten schließlich
aufgefordert und ermutigt,
ihre Forschungsergebnisse
nicht für sich zu behalten,
sondern auch öffentlich zu
machen. Dafür gibt es viele
Möglichkeiten, sie müssen
nur genutzt werden.
Der sehr nützliche Anhang
enthält einen interessanten
Überblick über die Publikationen des Landesverbandes sowie des Deutschen
Kleingärtnermuseums. Viele
der dort aufgeführten Schriften haben die Vereinsvorstände in den letzten Jahren
vom Stadtverband (SLK) erhalten, sie sollen als hilfreiche Quellen künftig verstärkt
genutzt werden.
Den Abschluss bilden die
Beiträge von Chronisten der
drei sächsischen Großstädte. Sie vermitteln dabei unterschiedliche Erfahrungen
und Möglichkeiten der Traditionsarbeit in ihren Verbänden.
Mit seinen 125 Seiten hat
das Handbuch einen für jeden Leser und jede Leserin
gut zu bewältigenden Umfang. Zahlreiche Fotos veranschaulichen, dass es im
Land Sachsen eine recht rege chronistische Tätigkeit in
den KGV gibt und beweisen,
dass die Traditionsarbeit fester Bestandteil des Vereinslebens ist.
Diese Erfahrungen sind in
das Handbuch eingeflossen
und sollen über den Text hinaus Anregungen geben. Die
Geschäftsstelle des SLK hat
für jeden KGV entsprechende Broschüren bestellt. Es
bleibt zu hoffen, dass in den
Vereinen dann auch damit
gearbeitet wird.
Eleonore Henning
Giftpflanzen im Kleingarten: Teil 8 - Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)
Bezeichnungen: Nicht eindeutig geklärt ist die Bedeutung des botanischen Namens. Es wird angenommen,
dass auf die Giftigkeit der
Pflanze und verursachte Vergiftungssymptome hin. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Hexen- oder Teufelsmilch, Wühlmauswolfsmilch, Specht- bzw. Springwurzel und Warzenkraut.
Geschichte: Der lateinische
Namensteil Euphorbia verweist auf den Leibarzt des
mauretanischen Königs Juba II. (ca. 50 v.Chr. bis 24
n.Chr.), Euphorbus.
Vorkommen: Eigentliche Heimat dieser Pflanze ist Asien
vom Südkaukasus bis nach
Tibet, jedoch ist sie auch in
den Mittelmeerraum vorgedrungen. In unseren Breiten
ist sie in Gärten, aber auch
in verwilderter Form zu finden. Die Meinung, dass das
Gewächs gegen Wühlmäuse geeignet wäre, ist falsch.
Beschreibung: Die Kreuz-
blättrige Wolfsmilch ist eine
zweijährige Pflanze mit blaugrünen, ca. 10 cm langen,
riemenförmigen Blättern, die
sich in vier Reihen am Stängel kreuzweise gegenüberstehen. Alle Teile der Pflanze enthalten einen weißen
Milchsaft. Die Blüten sind
unscheinbar und von zwei
dreieckigen, grünen Hochblättern umgeben; Blüten in
endständigen, zwei- bis vierstrahligen Scheindolden. Die
Früchte bestehen aus dreifächerigen Kapseln mit drei
Samen; Form kapernähnlich,
besonders im unreifen Zustand.
Blütezeit: Die Blütezeit ist
standortabhängig und reicht
von Juni bis August.
Giftige Teile: Alle Teile der
Pflanze, ganz besonders der
weiße Milchsaft.
Giftige Wirkstoffe und Toxizität: Vorwiegend Terpene, wie Phorbolester und Ingenole. Starke Schwankungen im giftigen Wirkstoffge-
halt in Abhängigkeit von Jahreszeit und Pflanzenalter. So
ist der Milchsaft zweijähriger
Pflanzen entschieden giftiger als der von einjährigen.
Symptome: In etwa 40% der
Vergiftungsfälle treten nach
Pflanzenaufnahme Schleimhautreizungen in Mund, Rachen und Magen auf. Später kommt es zu Erbrechen,
Magenkrämpfen und Kreislaufproblemen. Häufig sind
Hautreizungen durch Kontakt zum Milchsaft. Schwellungen und mehr oder min-
Kreuzblättrige Wolfsmilch.
Foto: JH Mora
Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.”
12
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
der starke Blasenbildung sind
die Folge. Gelangt der Saft
ins Auge, kann es zu Hornhaut- und Bindehautentzündungen kommen.
Erste Hilfe: Entfernen der
Pflanzteile aus dem Mund
und viel trinken. Betroffene
Hautpartien gründlich mit fließendem Wasser waschen.
Die Augen bei geöffnetem
Lid unter fließendem Wasser
ausspülen.
Hinweise: Pflanzenteile werden wegen des unangenehmen Geschmacks selbst von
Kindern nur selten aufgenommen. Häufiger erfolgt ein
Beschmieren von Haut und
Augen mit dem Milchsaft der
Kreuzblättrigen Wolfsmilch
schon beim Spielen mit der
Pflanze. Generell nach Pflanzenaufnahme bzw. Milchsaftkontakt Arzt, Hautarzt oder
Augenarzt vorstellen.
Olaf Weidling
Gartenfachberater der
Fachkommission des
Stadtverbandes
Ralph Waldo Emerson, US-Dicher (1831 - 1882)
www.stadtverband-leipzig.de
Vereins- und Verbandsleben
„Historischer” Einsatz zum Schutz der Kleingartenanlagen
Foto: SLK
B
is Ende Mai wurden für
das laufende Jahr bereits über 400 Straftaten in Kleingartenanlagen registriert. Damit setzt sich die
wenig erfreuliche Entwicklung des Einbruchs- und Vandalismusgeschehens in den
KGA weiter fort.
Das beunruhigt die Kleingärtner der betroffenen Vereine erheblich und lässt die
Rufe nach der Sicherheit ihrer Gärten immer lauter werden. In vielen Vereinen sind
Bemühungen zum Schutz
des Eigentums der kleingärtnerischen Gemeinschaft und
der Kleingärtner fester Bestandteil der Vorstandsarbeit. Es gibt Sicherheitsbeauftragte der Vorstände und
ehrenamtliche Arbeitsgruppen Ordnung und Sicherheit
oder vertraglich gebundene
Sicherheitsfirmen, die Streifengänge durchführen. Erfahrungen bestätigen, dass
es Sicherheit zum Null-Tarif
– also ohne eigene Anstrengungen oder finanzielle Aufwendungen – nicht geben
kann.
Das ist übrigens keine neue
Erkenntnis. Schon Anfang
des 20. Jahrhunderts küm-
merten sich viele Kleingärtner selbst um die Sicherheit
in ihren Anlagen. Nachdem
z. B. 1906 im Schreberverein
„Fortschritt” in verschiedenen Lauben Einbrüche verübt worden waren und dabei
umfangreiche Schäden angerichtet wurden, bildete der
Vorstand eine acht Mann starke Wache, die nachts die
Anlage kontrollierte. In der
Gartengemeinschaft „Ostende” wurden 1919 sogenannte Wachschichten zu je sechs
Mann gebildet, die in der Gartenanlage für Ordnung sorgen sollten. Auch in der Zeit
nach dem 2. Weltkrieg richteten viele Vereine eigene
Wachen ein. Um den Schutz
vor Diebstählen zu gewähr-
leisten, organisierten z.B. die
Mitglieder im KGV „Neu Brasilien” 1946 die Bewachung
ihrer Gärten Tag und Nacht
eigenständig. Auch im KGV
„Alte Mühle” wurde 1947 ein
Selbstschutz für die Kleingartenanlage organisiert. Es
gab einen Wachplan für die
Nachtzeiten, der für alle Mitglieder verbindlich war.
Damals waren andere Motive für die Straftaten ausschlaggebend. Aber die angerichteten Schäden gingen,
genau wie heute, zu Lasten
der betroffenen Kleingärtner.
Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft bemüht sich
der Stadtverband Leipzig der
Kleingärtner seit vielen Jahren um die Sicherheit in den
Leipziger Kleingartenanlagen. Sie wird jedoch immer
von der gesamten Kriminalitätsentwicklung in der Stadt
Leipzig beeinflusst und erfordert in diesem Zusammenhang stets entsprechende
Maßnahmen, die es nicht zum
Null-Tarif geben kann.
In diesem Zusammenhang
findet am 13. September,
17 Uhr, im Tagungshotel der
Telekom, Zschochersche
Straße 69, eine Sicherheits-
„Alt Probstheida” feiert 20-jähriges Bestehen
Etwas versteckt im Südosten
von Leipzig gelegen, befindet sich der noch junge und
kleine Kleingärtnerverein „AltProbstheida”. Dort feierten
Mitglieder und Besucher kürzlich das 20-jährige Bestehen
mit einem Fest für die Kinder, u.a. mit einer Kinderbastelstraße sowie einem
Glücksrad, und für die Erwachsenen mit einem Tanzabend. Besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war
die Weihe der ersten Vereinsfahne. Vorstand und Vereinsmitglieder hatten dafür
Jahre eisern Spenden gesammelt.
Zur Jubiläumsveranstaltung
hatte der 2. Vorsitzende des
Stadtverbandes Leipzig der
Kleingärtner (SLK), Michael
Schlachter, die Glückwünsche des Vorstandes überbracht und eine Urkunde zum
„runden” Jubiläum sowie die
Ehrenschleife für die Vereinsfahne überreicht.
Besonders überrascht und
erfreut war Horst Rockstroh,
Gründungsmitglied und zugleich der 1. Vorsitzende,
über die Auszeichnung mit
der „Ehrennadel des Stadtverbandes in Gold” für sein
unermüdliches Wirken im
Verein und für das Leipziger
Kleingartenwesen.
Die Gartenfreunde in „AltProbstheida” betrachten diese Auszeichnung vor allem
als Wertschätzung ihrer ehrenamtlichen Arbeit und freuen sich, dass auch neue und
sehr kleine Vereine vom Vorstand des SLK gewürdigt werden. So jedenfalls haben sie
es in einem Dankschreiben
an den SLK zum Ausdruck
gebracht.
-r
beratung des Stadtverbandes statt, in deren Verlauf
Finanzierungsmöglichkeiten
für Sicherheitsmaßnahmen
in KGA vorgestellt werden.
Die KGV erhalten dazu Einladungen.
-r
Dankeschön
Der Vorstand des KGV „Am
Silbersee” bedankt sich mit
folgenden Zeilen für die Auszeichnung als „Kleingartenanlage des Jahres 2012”:
Liebe Gartenfreundinnen
und Gartenfreunde,
wir möchten uns auf diesem Weg
für die Auszeichnung unseres
Vereins … bedanken. Obwohl wir
sicher noch nicht auf dem Stand
einer so hervorragend geführten
Anlage, wie z.B. die KGA „Frohe
Stunde” sind, freuen wir uns,
dass unsere Arbeit in den vergangenen vier Jahren eine solche
Wertschätzung erfahren hat. Das
gibt uns die Motivation, weiter so
aktiv zu sein und gute Ideen von
anderen Kleingärtnern aufzugreifen. Der 21. Tag des Gartens war
ein gelungenes Fest bei sehr gastfreundlichen Gartenfreunden des
KGV „Frohe Stunde”. Hier konnte man mit anderen Vorständen
Erfahrungen austauschen. Dem
Vorstand und den Gartenfreunden drücken wir unsere Bewunderung für ihre tolle KGA aus.
Hier konnten wir sehen, was alles gemacht werden kann.
Olaf Walther
Vorsitzender
Manfred Klühe, Christian Müller, Horst Rockstroh und Joachim
Drehmann (v.l.n.r.) freuen sich über die von Michael Schlachter
übergebene Ehrenschleife des SLK.
Foto: Verein
www.stadtverband-leipzig.de
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
13
Gartenfachberatung
„Garten-Olafs” Kalendergedanken für den Monat August
Liebe Gartenfreunde,
der gesamte Juli hat uns mit
Sonnenschein nicht gerade
verwöhnt. Statt dessen gab's
häufige und starke Niederschläge. Dadurch sind die
Kohlrabis in meinem Garten
auch geplatzt. Warum?
Der Kohlrabi benötigt für
sein Wachstum ausreichend
Wasser. Deshalb muss er regelmäßig gegossen werden.
Regnet es reichlich, nehmen
die Pflanzen viel Wasser auf
und dehnen sich aus, bis die
Knolle reißt. Abhilfe schafft
über die Kohlrabis gespannte Folie. Sie verhindert
übermäßige Flüssigkeitsaufnahme und somit das Aufreißen.
Der August hat begonnen und ich hoffe,
dass sich dieser Monat von seiner sommerlichen Seite zeigt. Dann
heißt es, kontinuierlich zu
gießen, denn die Pflanzen
haben einen erhöhten Wasserbedarf. Wer da nicht am
Ball bleibt, riskiert, dass seine Kulturen vertrocknen. Zu
den ständigen Aufgaben gehört auch das
Hacken zwischen den
Beeten.
Worauf ist noch zu
achten? Geiztriebe
(Seitentriebe) der Tomate regelmäßig entfernen, damit die Frucht sich
gut entwickeln kann – umso
besser ist die Ernte. Viele
Kräuter, wie z. B. Kerbel,
können noch nachgesät wer-
Auf kurzem Weg ins Grüne …
Gartenschauen sind interessant und sehenswert. Deswegen nutzen wir, die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde des KGV „PriessnitzMorgenröte”, diese Möglichkeiten zur Ergänzung unseres kleingärtnerischen Wissens. So sind wir auch dieses Jahr wieder als größere
Gruppe mit unserem Vorsitzenden, Karl-Heinz Kober,
zur Landesgartenschau gefahren, die in Löbau stattfindet.
Nicht nur eine Seefahrt
kann lustig sein, sondern
auch Zugreisen mit preiswertem Sachsenticket und
fröhlichen Mitreisenden. Unsere älteste Gartenfreundin,
Erika Krüger, hatte es sich
wiederum nicht nehmen lassen, an der Fahrt teilzunehmen. Mit ihrem Humor erweckte sie auch die letzten
noch verschlafenen Gemüter und die Reisezeit verging
wie im Fluge.
Die Gartenschau begrüßte uns im Sonnenschein und
mit schönen Panoramablick
vom „Zuckerplateau” auf das
reizvolle Vorgelände. Im Hintergrund dicht bewaldete
Hügel mit dem gusseisernen
„König-Friedrich-AugustTurm” von 1854. Das Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik wurde für die Gartenschau renaturiert und landschaftlich unter bewusster
Einbeziehung alter Fabrikelemente wirkungsvoll umgestaltet. Verschlungene Wege führten zu gärtnerischen
Höhepunkten. So der „Seifertsche Garten”, ein Arboretum, das sich als „grünes
Klassenzimmer” präsentier-
Die reiselustige und wissbegierige Gruppe aus Leipzig auf der
Landesgartenschau in Löbau.
Foto: Autor
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Wir haben montags bis freitags
von 9 bis 17 Uhr für Sie geöffnet.
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14
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
te. Vorüber am Heidegarten
mit Saurierplastiken, den so
genannten „Setzkästen”, einer großen Wasserfläche mit
Schwimmpflanzen und Spielplätzen, an der großflächigen Hermannwiese, der Mühleninsel und an gastronomischen Einrichtungen, die mit
leckeren Speisen aus der
Region lockten.
Natürlich haben wir dem
Pavillon des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner einen Besuch abgestattet und waren beeindruckt
von der Ausstellung und ihrer Gestaltung.
In der Blumenhalle waren
gelungene floristische Gebinde und Dekorationen zu
sehen. Höhepunkt war das
Schülerkonzert mit einer riesigen Akkordeon-Abteilung,
die mit ihren Darbietungen
besonders die Herzen der
älteren Kleingärtner erfreute.
Alle Teilnehmer waren angetan von den gemeinsamen
Erlebnissen in wohltuender
Harmonie.
Olaf Weidling
„Priessnitz-Morgenröte”
den. Wer auf Porree nicht
verzichten möchte, kann diesen in der ersten Augustwoche als Winterporree aussähen. In regelmäßigen Abständen Radieschen nachsähen, dann hat man stets
Nachschub für frische Salate und Rohkostgerichte.
Bis Mitte August können
die letzten Folgesaaten von
Kopfsalat gesät werden. Ende August werden Wintersteckzwiebeln gesetzt, welche im kommenden Frühjahr
erntereif sind.
Im August erhalten abgeerntete Erdbeeren die Hauptdüngung. Vor der Düngung
ist es ratsam, den alten vertrockneten Blattkranz zu entfernen. 50 bis 60 g Volldünger je m² oder organischer
Beerendünger wird Anfang
August verabreicht und in
den Boden eingearbeitet.
Abgetragene Himbeerruten sind sofort direkt am Boden abzuschneiden. Bei den
einmal tragenden Sommerhimbeeren ist das die wichtigste Maßnahme für die Bekämpfung der gefährlichen
Rutenkrankheit!
Frühes Entfernen der alten
Ruten fördert zugleich die
Herausbildung der Jungruten. Johannisbeersträucher
werden direkt nach der Ernte geschnitten. Schneiden
Sie vor allem die überalterten, am dunklen Holz erkennbaren Triebe dicht über
dem Boden ab. Bei den Süßund Sauerkirschen sollte jetzt
der fällige Sommerschnitt
abgeschlossen werden.
Bis zum nächsten Mal
grüßt Euch
der Garten-Olaf.
Leipziger Gartenfreund
225. Ausgabe – Leipzig im August 2012
Herausgeber: Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.V.,
Zschochersche Straße 62, 04229 Leipzig,
Telefon 0341/4 77 27 53 & 4 77 27 54, Telefax 0341/4 77 43 06
Internet: www.stadtverband-leipzig.de
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Verantwortlich für den Inhalt:
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gezeichnete Artikel drücken die Meinung des Autors aus, die nicht mit der der Redaktion
übereinstimmen muss. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe von Texten und Anzeigen
(auch auszugsweise) sind nur mit Genehmigung des Herausgebers bzw. der Redaktion gestattet.
Redaktions- und Anzeigenschluss für die Ausgabe September 2012 ist der 15. August 2012.
www.stadtverband-leipzig.de
Gartenfachberatung / Buchtipp
Heilende Pflanzen vor unserer Haustür: Wurmfarn
I
n Wäldern, auf humusreichen Böden oder im
Garten begegnen uns Farne. Häufig dürfte dies der
Wurmfarn (Dryopteris filixmas) sein. Er ist durch einen
schwarzbraunen Wurzelstock, der von alten Blattstielen umgeben sein kann, gekennzeichnet. Die Blätter können bis zu 1 m lang werden,
haben eine zentrale Rippe
und wechselständig angeordnete Fieder. Der Wurmfarn gehört zu den Wurmfarngewächsen.
Farne blühen nicht, sie bilden daher auch keine Samen. Ihre Vermehrung erfolgt durch Sporen, die zuerst in gelblich-grünen, später braun gefärbten Sporenhäufchen gebildet werden.
Farne stehen entwicklungsgeschichtlich zwischen den
Moosen und den höher entwickelten Samenpflanzen.
Pflanzen, die im Wald zu finden waren und sich ohne
Blüten vermehrten, erweckten die Phantasie der Menschen. Es wurde angenommen, dass der Farn in der
Christ- oder Johannisnacht
nur für einen kurzen Augen-
blick blüht und danach der
Samen abfällt. So wurde dem
„Samen” Zauberkraft zugeschrieben. Er sollte u.a. vor
Hexerei und Zauberei schützen, Blitz und Unwetter fernhalten sowie Glück bringen,
Menschen unsichtbar machen und sie die Sprache
der Tiere verstehen lassen.
Wie der Name andeutet,
ist der Wurmfarn als Bandwurmmittel bekannt. So ist
als Inhaltsstoff das Butanonphloroglucid zu nennen. Weiterhin sind ätherisches Öl,
Bitterstoffe und Gerbstoffe in
den im Herbst gesammelten
Rhizomen zu finden. Die
wurmwirksamen Stoffe lähmen die Bandwürmer, so
dass sich diese im Darm
nicht mehr festhalten und
durch Abführmittel entfernt
werden können. In zu hoher
Dosis ist der Farnkrautwirkstoff für Menschen giftig, in
zu geringer Dosis nicht wirksam. Oft traten Vergiftungen
auf, die mit Kopfschmerzen
und Schwindel begannen
und mit Ohnmachtsanfällen,
Bewusstlosigkeit und Krämpfen bis zum Tode führten.
Vor einer unsachgemäßen
pflanzen. Unter Erdbeeren
soll Farnkraut die Früchte
vor schnellem Faulen schützen. Gelagertes Obst und
Gemüse in Regalen oder im
Keller soll sich länger halten,
wenn es auf Farnkraut liegt.
Dieses ist stark fäulniswidrig.
Ebenfalls bleiben Käse und
Quark länger frisch, wenn
sie in Farnkraut eingewickelt
werden. Probieren Sie die
konservierenden Eigenschaften doch aus. Ein Versuch
lohnt sich bestimmt.
Dr. Hannelore Pohl
Wurmfarn mit sichtbaren Sporenbehältern.
Foto: H. Pohl
und Eigenanwendung wird
gewarnt! Heute findet der
Wurmfarn medizinisch kaum
Verwendung, da es wirksamere Produkte gibt.
In der Tierheilkunde hat
Farnkraut Bedeutung als Mittel gegen Flöhe. Farnkraut
auf das Lager gelegt, soll
Hunde und, im Hühnerstall
als Streu verwendet, Hühner
vor Flöhen schützen.
Da Farnkrautblätter viel Kali
enthalten, eignen sie sich
zum Mulchen von Kartoffel-
Termine: 18.8., 14.30 Uhr,
geheimnisvoller Gartenrundgang „Zauberpflanzen – mit
Pflanzen (ver)zaubern” mit
Frau Dr. Pohl, 3 Euro.
25.8., 15 Uhr, „Bienen und
Honig”, Imker erklären, wie
Honig hergestellt wird, mit
Verkostung, 5 Euro.
Botanischer Garten Oberholz
Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna-Oberholz (ab Mai Mo-Fr 8-12
Uhr, Sa/So+Feiertage 10-16 Uhr
geöffnet)
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E-Mail: [email protected]
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Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp
Geschichte der Gartenkultur
Tatort Garten
Der Garten ist ein Ort der Erholung und Ruhe. Die Wurzeln seiner Gestaltung reichen Jahrtausende zurück. Mit
ihrem oppulenten Band „Geschichte der Gartenkultur”
geben die Autoren einen faszinierenden Überblick von den
ersten Gärten im Mittleren Osten bis hin zu heutigen grünen Paradiesen. Apropos Paradies: Dieses Wort stammt
vom griechischen paradesoi, der Bezeichnung für die
umfriedeten Parks persischer Herrscher. Damit wäre nachzuvollziehen, warum so viele Gartenfreunde ihr grünes
Reich als Paradies bezeichnen … Das Buch spannt einen thematischen Bogen von den sumerischen Gärten vor
mehr als 5.000 Jahren bis zu den heutigen grünen Oasen in modernen Städten. Es ist allen zu empfehlen, die
über den Gartenzaun hinwegblicken
und sich mit dem Thema Gartenkultur intensiver befassen wollen.
Natürlich ist es kein „Rezeptbuch”,
doch mit größtem Genuss und Gewinn zu lesen.
Warnung: Dieses Buch ist kein Gartenratgeber. Wer es aufschlägt, wird es nicht so schnell wieder hergeben. Streit
droht. Warum? „Tatort Garten” enthält eine äußerst lesenswerte Sammlung spannender und zum Teil skurriler Kriminalgeschichten von 15 deutschen und österreichischen
Krimiautoren. Die verbindende Gemeinsamkeit liegt im
Thema „Garten”, irgendwie hat jede Geschichte einen
(klein-)gärtnerischen Hintergrund. Da darf's schon einmal
ein Mord per Tollkirsche, Wasserschierling oder Eisenhut
sein, da wird schon mal ein Bankräuber von vermeintlich
schwacher Seniorinnenhand dazu
gebracht, sich die Radieschen von
unten anzuschauen oder eine um
ihre Existenz bangende Floristin entdeckt ein völlig neues Geschäftsmodell. Trotz des fast immer mörderischen Hintergrundes ist dem Leser so mancher herzhafte Lacher sicher. Nur vor Nachahmung wird
ausdrücklich gewarnt.
Geschichte der Gartenkultur,
Virgilio und Matteo Marcelloni, 280
Seiten, Format 24 cm x 17 cm, fester Einband m. Schutzumschlag, farbig, Preis: 49,90 EUR, Ph. v. Zabern
2012, ISBN 978-3-8053-4252-0
www.stadtverband-leipzig.de
Tatort Garten, Th. Kastura (Hrsg.),
218 Seiten, Klappenbroschur, Format 21 cm x 12,4 cm, Preis: 14,90
EUR, ars vivendi 2012,
ISBN 978-3-86913-110-8
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
15
16
Der Leipziger Gartenfreund – August 2012
www.stadtverband-leipzig.de

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