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Erster Gesang ................................................................................................................................................13
Allgemeine Einleitung zur gesamten Göttlichen Komödie: Dante findet sich in seinem fünfunddreißigsten Lebensjahr in einem finsteren Wald (dem Wald der Sünde) wieder. Wunderbarerweise vermag er ihm zu entkommen; es gelingt ihm jedoch nicht sogleich, einen von den Strahlen der Sonne erleuchteten Berg (den Berg des
Heils) zu erklimmen, weil er daran von drei wilden Tieren gehindert wird: einer Leopardin (der Sinnenlust),
einem Löwen (der Herrschsucht) und einer Wölfin (der Habgier). Virgil erscheint ihm an einem wüsten Ort; er
verspricht ihm die Rettung, jedoch im Wege einer außergewöhnlichen Reise durch die drei Reiche des Jenseits.
Dante willigt ein und beginnt seine Reise mit Virgil.
Zweiter Gesang..............................................................................................................................................17
Dantes Furcht: Der Abend sinkt herab, und Dante, der die Reise guten Mutes begonnen hat, wird von Kleinmut
bedrückt. Er erinnert sich, daß schon Äneas und der Heilige Paulus die Reiche des Jenseits besucht haben, dies
aber mit Gottes Hilfe, um ihre hohe Sendung zu erfüllen. Er aber hält sich nicht für so wichtig wie sie und
fürchtet, in ein abenteuerliches Unternehmen hineingezogen zu werden, das seine Kräfte übersteigt. Virgil gibt
ihm wieder Sicherheit; als Beweis für die Hilfe des Himmels berichtet er ihm, wie er selber durch Zuspruch
Beatrices dazu gebracht worden ist, ihn zu unterstützen. Diese selige Frau war nämlich durch die Jungfrau
Maria, diese ihrerseits vertreten durch die Heilige Lucia, veranlaßt worden, bis in die Hölle hinabzusteigen. Der
Dichter, durch die Worte Virgils wieder aufgerichtet, beginnt „den großen, schweren Gang“ mit neuem Mut.
Dritter Gesang ...............................................................................................................................................21
Pforte und Vorhof der Hölle. Die Feigen: Dante erschrickt vor einer schmerzlichen Inschrift, die er über der
Pforte der Hölle liest und bittet Virgil um Erklärung. Dieser erläutert ihm die trostlose Bedeutung jener Worte.
Sodann betreten die beiden Dichter gemeinsam den Vorhof der Hölle, wo die Feigen ihre Strafe erleiden. Diese
laufen ununterbrochen um ein sich drehendes Fähnchen herum, wobei sie von Mücken und Vespen gestochen
werden, während gierige Würmer an ihren Füßen ihr Blut lecken. Dante möchte stehenbleiben, Virgil aber ermahnt ihn, sich nicht weiter um diese Verworfenen zu kümmern, die es nicht wert seien, daß ihnen ein Gedächtnis auf Erden bewahrt werde. Während er seinen Gang fortsetzt, erkennt Dante dennoch einige Seelen,
unter ihnen wohl auch Papst Coelestin V. Sodann erblickt er eine riesige Menge von Seelen am Ufer eines
Flusses, des Acheron. Dante möchte erfahren, wer sie sind und warum sie so begierig auf die Überfahrt zu sein
scheinen. Virgil aber fordert ihn auf, zu warten, bis sie ans Ufer des Flusses gelangt sein werden. Eingeschüchtert schweigt der Dichter, bis er, am Ufer angelangt, die von Flüchen und Drohungen begleitete Ankunft Charons, des höllischen Fährmanns der Verdammten, erlebt. Zunächst wendet dieser sich übelgelaunt auch an
Dante und verweigert ihm als Lebendem die Überfahrt. Virgil aber weist ihn auf den Willen Gottes hin. Dante
nimmt an der trostlosen Überfahrt der Verdammten teil; dann aber schwinden ihm vor Angst die Sinne bei
einem plötzlich einbrechenden Erdbeben.
Vierter Gesang ..............................................................................................................................................26
Erster Kreis: Der Limbus. Dante, von einem lauten Ton geweckt, bemerkt, daß Virgil verwirrt ist. Er fragt ihn
nach dem Grund und erfährt, daß jenen dieser Ort aus einem besonderen Grunde schmerzt, denn sie befinden
sich im Limbus, seinem eigenen Leidensort, wo jene sich aufhalten, die keine Taufe empfangen haben oder vor
dem Erwachsenenalter gestorben sind oder vor dem Christentum gelebt haben. Sie erleiden keine besondere
Strafe, leben aber in einem Zustand dauernder und verzweifelter Sehnsucht, Gott zu schauen. Dante will von
Virgil eine Versicherung der Niederfahrt Christi zur Hölle und der Erlösung derjenigen, die vor der Zeit des
Christentums heiligmäßig gelebt haben. Ihre Unterhaltung wird durch die Ankunft einiger Dichter unterbrochen: Homer, Horaz, Ovid, Lukan, die Virgil Ehre erweisen und Dante auf das vornehme Schloß begleiten, wo er
einige erkennen kann, in denen die Menschen der Antike Kunst und Wissenschaft verehrten oder die durch die
Größe ihres Geistes oder durch ihre Vaterlandsliebe herausragten. Danach verläßt der Dichter diesen abgetrennten und ruhigen Ort und setzt seine Reise fort.
Fünfter Gesang .............................................................................................................................................31
Zweiter Kreis: Die Unzüchtigen. Dante, zum zweiten Kreis hinabgestiegen, sieht Minos, den großen Höllenrichter, der den Seelen den Ort der ihnen zuerkannten Strafe bestimmt, indem er den Schwanz so oft im Kreise
schwingt, wie der Verurteilte Stufen hinab muß. Er will Dante den Zutritt verwehren, wird von Virgil aber da-
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von abgebracht. So betreten die beiden Dichter einen neuen Ort der Strafen, wo die Unzüchtigen von einem
ewigen Sturm umhergeschleudert werden. Virgil zeigt Dante die großen Liebenden der Antike; sodann erlaubt
er ihm, mit zwei Seelen zu sprechen, die sich ungeachtet des Sturms gemeinsam fortbewegen. Es sind die Seelen von Paolo und Francesca, die aufgrund besonderer göttlicher Anweisung einen Augenblick der Rast erhalten, damit sie Dante ihre Geschichte erzählen können. Während Francesca verschämt und innig von ihrer tragischen Liebe erzählt, weint Paolo und schweigt. Dante wird von seinen Gefühlen überwältigt und fällt in
Bewußtlosigkeit.
Sechster Gesang ...........................................................................................................................................38
Dritter Kreis: Die Gefräßigen. Zerberus, der Hund mit drei Köpfen, bewacht die Gefräßigen, die in Schmutz
getaucht sind und von dauerndem Regen, Schnee und Hagel geplagt werden. Virgil wirft ihm Schmutzklumpen
in die gierigen Rachen, und während dieser sie zu verschlingen versucht, führt er Dante in dessen trübes Reich.
Ciacco, ein hierher verdammter Florentiner, erkennt Dante und enthüllt ihm auf seine Bitte hin das Schicksal
des von feindlichen Parteien zerrissenen Florenz. Er sagt ihm auch, daß die Gerechtigkeit aus seiner Heimatstadt verbannt sei und daß Hochmut, Mißgunst und Geiz die Gründe dieser Mißstände seien. Für Dante selber
kündigt Ciacco das Exil an. Nachdem sie sich von ihm entfernt haben, bittet Dante Virgil um Auskunft darüber,
ob die Strafen der Verdammten nach dem Jüngsten Gericht noch wachsen, und bekommt dies bestätigt, weil
– so Virgil – die Natur umso mehr leidet, je vollkommener sie ist.
Siebenter Gesang .........................................................................................................................................41
Vierter Kreis: Die Habgierigen und Verschwender. Nachdem Pluto, der Wächter dieses Kreises, gezähmt ist,
geleitet Virgil Dante zu den Habgierigen und den Verschwendern, die gruppenweise in entgegengesetzte Richtungen laufen und dabei mit der Brust schwere Felsbrocken vor sich herschieben. Begegnen die Gruppen sich,
beschimpfen sie sich gegenseitig. Dante ist erstaunt darüber, daß es sich fast ausschließlich um Kleriker handelt; er ist begierig zu erfahren, was es mit der Fortuna auf sich hat, die Virgil im Zusammenhang mit ihnen
erwähnt hat. Virgil erklärt ihm, daß es sich um eine himmlische Kraft handelt, die über den Wechsel in der
Verteilung der Güter unter den Menschen wacht. Die beiden Dichter steigen sodann in den fünften Kreis hinab
und befinden sich nun im Sumpfgebiet des Styx, in das die Jähzornigen verdammt sind, die sich gegenseitig
quälen.
Achter Gesang ..............................................................................................................................................45
Fünfter Kreis (Fortsetzung): Die Jähzornigen und Trägen. Die Ankunft der Dichter wird von zwei Feuern angekündigt, die auf einem hohen Turm entzündet sind und denen aus der Ferne ein anderes antwortet. Es sind die
Zeichen, die der Ankunft eines Bootes vorangehen, das von dem Dämon Phlegias gelenkt wird, der die beiden
Dichter über den Styx bringen soll. Während der Überfahrt klammert sich Filippo Argenti, ein jähzorniger Florentiner, der darüber verärgert ist, daß er wiedererkannt worden ist, an das Boot. Virgil aber schleudert in ärgerlich zurück. Der Verdammte fällt zurück in den Sumpf, wo er von anderen Verdammten gequält wird, während Virgil Dante zu seinem wilden Zorn auf Filippo Argenti beglückwünscht. Am Fuße der flammenglühenden
Stadt Dite (oder Dis) angekommen, läßt Phlegias die beiden Dichter aussteigen; die Teufel aber, die als Wachtposten an den Toren stehen, stellen sich ihnen in den Weg. Virgil möchte heimlich mit ihnen sprechen. Hierzu
aufgefordert, läßt er Dante kurze Zeit allein, der von großer Bestürzung heimgesucht wird. Die erbosten Teufel
aber schlagen Virgil das Tor vor der Nase zu. Dieser kehrt in Erwartung eines himmlischen Helfers zu Dante
zurück.
Neunter Gesang.............................................................................................................................................50
Vor dem Tor der Stadt Dite. Dante glaubt, bei Virgil Furcht zu erkennen. Er fragt ihn, ob er diesen Höllengang
früher schon einmal zurückgelegt habe und erfährt Bestätigung durch die Erzählung eines früheren Abstiegs,
der dem Ziele galt, aus der untersten Hölle eine Seele heraufzuholen, die Sextus Pompeius gegenüber als Interpretin der Prophezeiungen der Zauberin Erichto gewirkt hatte. Auf einem Turm der Stadt Dite erscheinen die
Erynnien, die Medusa gegen die beiden Dichter herbeirufen. Virgil veranlaßt Dante, seine Augen zu verbergen,
um nicht vom Blick des Monstrums versteinert zu werden; doch gleich darauf fordert er ihn auf, über die Fläche des Styx zu blicken, wo der himmlische Gesandte als Befreier erscheint. Am Tor von Dite angelangt, öffnet
er diese mit einem Rutenstreich und macht den Teufeln Vorwürfe wegen ihrer Widerborstigkeit; sodann kehrt
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er dorthin zurück, woher er gekommen ist. Dante und Virgil betreten den sechsten Kreis, wo die Häretiker ihre
Strafe erleiden.
Zehnter Gesang ............................................................................................................................................54
Sechster Kreis (Fortsetzung): Die Häretiker. Während Dante sich mit Virgil bespricht und von ihm erfährt, daß
an diesem Ort die Epikureer ihre Strafe erhalten und daß ihre Gruften, wie die aller Häretiker, nach dem Jüngsten
Gericht für immer verschlossen werden, wird Dante von der Seele des Farinata degli Uberti gehört und als Florentiner erkannt. Der ghibellinische Parteigänger erhebt sich ungeachtet der Höllenflammen, um mit Dante über
die politischen Verhältnisse ihrer Heimatstadt zu reden. Der Dichter, zunächst verängstigt, faßt Mut und begegnet ihm mit gleichem Stolz. Ihre Unterhaltung wird zeitweise unterbrochen durch das Erscheinen der Seele des
Cavalcante dei Cavalcanti, der sich darüber wundert, daß nicht Guido, sein Sohn, Dantes Reisebegleiter ist, dessen Klugheit einer solchen Auszeichnung würdig sei. Dante antwortet in einer Weise, die Cavalcante glauben
läßt, Guido sei bereits tot, so daß er verzweifelt in seinen Sarg zurückfällt. Farinata setzt das Gespräch mit Dante
fort und sagt ihm sein Exil voraus. Der Dichter bittet ihn um Auskunft, wieso Cavalcante seine Worte habe mißverstehen können, und erfährt, daß die Verdammten nur die ferne Zukunft sehen können, von der näheren Zukunft und der Gegenwart aber nur das wissen, was Neuankömmlinge ihnen erzählen.
Elfter Gesang ................................................................................................................................................59
Der Aufbau der Hölle. Die Dichter erreichen den Flammensarg des Papstes Anastasius. Während sie dort stehen, um sich an den Gestank zu gewöhnen, erklärt Virgil Dante, wie die Sünder nach der dreifachen Unterscheidung in Unbeherrschte, Gewalttätige und Betrüger in der Hölle verteilt werden. Die Formen der Unbeherrschtheit werden, da sie weniger schwer wiegen, außerhalb der Stadt Dite bestraft, die anderen, als die
schwereren, innerhalb der Stadt. Die Gewalttätigkeit hat unterschiedliche Schweregrade, je nachdem, ob sie
anderen, sich selbst oder Gott zugefügt wird; sie kann an Personen oder an Dingen begangen werden. Ebenso
ist der Betrug umso schwerwiegender, je nachdem ob der Schaden aufgrund eines Vertrauensbruchs eintritt
(Verrat) oder nicht. Dante gelangt so zur Kenntnis der gesamten Ordnung der Hölle. Warum aber, fragt er Virgil,
werden die Wucherer zu den Gewalttätern gegenüber Gott gezählt? Dies folgt daraus – erklärt ihm sein weiser
Begleiter –, daß sie ein Verbrechen gegen jene Kunst begangen haben, die, als Tochter der Natur, gleichsam
Gottes Enkelin ist.
Zwölfter Gesang ............................................................................................................................................62
Siebenter Kreis, erster Ring: Die Gewalttäter gegen den Nächsten. Während Minotaurus, der Wächter – Symbol
ungezügelter Wildheit – seine Wut austobt, führt Virgil Dante in den neuen Höllenkreis ein, in den sie über einen
abfallenden Bergrutsch gelangen, der durch das Erdbeben im Zeitpunkt des Todes Christi entstanden ist. Dort
treffen sie auf die Zentauren, deren Anführer Chiron der Bitte Virgils nachkommt und einem der Seinen, Nessos,
gestattet, den Führer der beiden zu machen und Dante auf seinen Schultern einen schwierigen Weg zu tragen:
über den Phlegeton, den kochenden Blutfluß. Während er seiner Aufgabe nachkommt, zeigt er den Dichtern die
Tyrannen, denen das Blut bis an das Gesicht, die Mörder, denen es bis an den Hals reicht, und sodann die anderen
Gewalttäter, die nach dem abnehmenden Grade ihrer Schuld immer weiter aus den Fluten des Phlegeton herausragen.
Dreizehnter Gesang .....................................................................................................................................67
Siebenter Kreis (Fortsetzung), zweiter Ring: Die Gewalttäter gegen sich selbst. Als Nessos sie verlassen hat,
erreichen die beiden Dichter einen geheimnisvollen Wald mit verkrüppelten Bäumen, aus deren Kronen Stöhnen dringt. Von Virgil aufgefordert, bricht Dante einen Zweig ab, und der Baum, in dem die Seele des Piero della
Vigna (Petrus de Vinea) gefangen ist, klagt zunächst; dann berichtet er, wie er Opfer des am Hofe Friedrichs II.
herrschenden Neides geworden sei, worauf er, gerecht gegenüber den Menschen, sich selber und Gott gegenüber
ungerecht geworden sei, indem er sich selber getötet habe. Er berichtet ferner, daß nach dem Jüngsten Gericht
die Seelen der Selbstmörder nicht wieder in ihre Körper einziehen können. Während Dante noch über ihr trauriges Schicksal nachdenkt, wird er vom Auftritt der beiden Verschwender Lano da Siena und Iacopo da
Sant’Andrea überrascht, welche rennen, um den zähnefletschenden Hunden zu entfliehen, die sie zerfleischen
wollen, und das Laubwerk einen Baumes zerfetzen, in dem die Seele eines Florentiner Selbstmörders gefangen
ist.
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Vierzehnter Gesang .....................................................................................................................................71
Siebenter Kreis (Fortsetzung), dritter Ring: Gewalttäter gegen Gott (Gotteslästerer). Dante gelangt an eine
Sandwüste, auf die Feuerflammen herabregnen. Dort erhalten ihre Strafe die Gotteslästerer, welche ausgestreckt liegen, die Sodomiten, welche ununterbrochen umhergehen müssen, und die Wucherer, welche auf dem
Boden kauern. Unter den Gotteslästerern befindet sich Capaneo, dessen Qual besonders groß ist wegen der ungebrochenen Blindheit eitler Auflehnung gegen Gott. Virgil erklärt Dante den Ursprung der Höllenflüsse: er berichtet, daß auf Kreta die Statue eines Greises – Symbol der Menschheitsgeschichte – stehe, von deren Körper
(außer vom Kopf) Tränen herabfließen, welche die Erde durchdringen und alle Flußläufe und Seen der Hölle
bilden.
Fünfzehnter Gesang......................................................................................................................................75
Siebenter Kreis (Fortsetzung), dritter Ring (Fortsetzung): Gewalttäter gegen die Natur. Unter den Sodomiten,
die, unter dem Flammenregen leidend, am Bach entlang gehen, erkennt Dante Brunetto Latini, den er als seinen Lehrmeister verehrt. Von ihm erhält er abermals eine Prophezeiung seiner Verbannung, die ihn jedoch
wohlvorbereitet gegen die Schicksalsschläge der Fortuna findet. Sodann erlangt er Kenntnis über zwei weitere
Seelen, die dort ihre Strafe empfangen: Priscianus und Accursius. Brunetto Latino legt ihm am Ende sein Werk
ans Herz und begibt sich wieder zu seinen Gefährten, die unter ewigem Feuerregen wandern müssen.
Sechzehnter Gesang .....................................................................................................................................79
Siebenter Kreis (Fortsetzung), dritter Ring: Gewalttäter gegen die Natur (Fortsetzung). Drei Florentiner – Guido Guerra, Tegghiaio Aldobrandi und Iacopo Rusticucci, die in Dante einen Mitbürger erkennen, bitten ihn um
Nachrichten über die Lage der Stadt. Sie hoffen, die Nachrichten über die Verderbnis der Stadt wiederlegt zu
hören, die ihnen von dem Florentiner Guglielmo Borsiere in die Hölle überbracht worden sind. Dante muß ihnen
diese Nachrichten leider bestätigen, und sie begeben sich mit noch größerer Traurigkeit hinweg. Die beiden
Dichter gelangen an einen Abgrund. Dort schleudert Virgil ein Seil, das er an einem Ende festhält, nach Art einer Aufforderung hinab. Das Monstrum Geryon antwortet und stützt sich auf den Rand, auf dem Dante und
Virgil stehen.
Siebzehnter Gesang: .....................................................................................................................................83
Siebenter Kreis (Fortsetzung), dritter Ring: Gewalttäter gegen die Kunst (Wucherer). Am Rand des Abgrunds
erscheint das Untier Geryon, Symbol des Truges, mit der Miene eines Ehrenmannes, dem Körper eines Drachens
und dem Schwanz eines Skorpions. Während die Dichter sich ihm nähern, erblickt Dante einige Wucherer (je
einen aus den Familien der Gianfigliazzi, der Ulbriachi und der Scrovegni sowie Vitaliano del Dente und Gianni
di Buiamonte) an den Familienwappen, die auf leeren Beuteln angebracht sind, die ihnen vor der Brust hängen.
Sie sitzen im Flammenregen, ganz nah dem Abgrund, und versuchen vergeblich, sich mit den Händen vor dem
Feuer zu schützen. Dante entfernt sich von ihnen und besteigt voller Furcht den Rücken Geryons. Virgil hält ihn
fest umschlungen, und sie werden zum achten Kreis hinabgetragen.
Achtzehnter Gesang ....................................................................................................................................87
Achter Kreis, erste Schlucht: Kuppler und Verführer; zweite Schlucht: Schmeichler. Geryon setzt die beiden
Dichter bei den Schreckensgräben (Malebolge) ab. In der ersten Schlucht sieht Dante zwei Gruppen von Sündern
nackt in entgegengesetzter Richtung im Kreise umherlaufen, von Teufeln angetrieben: es sind die Kuppler und
Verführer. Unter ihnen erkennt der Dichter Venedico Caccianemico, einen Bologneser, der seine Schwester aus
politischen Gründen verkaufte, sowie Jason, den Verführer der Hypsipyle und der Medea. Dante und Virgil gehen sodann über die Brücke, die die zweite Schlucht überspannt. Von dort oben aus sehen sie, neben anderen
Schmeichlern, die im Kot eingetaucht sind, den Luccaner Alessio Interminelli und die Hure Taïs.
Neunzehnter Gesang ....................................................................................................................................91
Achter Kreis (Fortsetzung), dritte Schlucht: Simonisten. Dante schimpft auf die Simonie und preist die göttliche
Gerechtigkeit, welche die Strafen so vorzüglich verteilt. Dann beschreibt er die den Simonisten zugedachte
Strafe: Sie stecken kopfüber in Löchern, die über die dritte Schlucht verteilt sind, und werden von Flammen
gequält, die ihnen an den Fußsohlen züngeln. Papst Nikolaus III., der Dante hat kommen hören, hält ihn für
Papst Bonifaz, den er schon erwartet. Als er seinen Irrtum bemerkt, berichtet er Dante, wer er war, und fügt
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hinzu, daß nach Papst Bonifaz VIII. noch Papst Clemens V. erwartet werde. Dante hält eine flammende Rede
gegen die Gier der Päpste nach weltlichen Dingen. Virgil bewundert ihn dafür und trägt sodann seinen Schüler
auf den Armen zur Brücke, die über die vierte Schlucht führt.
Zwanzigster Gesang ....................................................................................................................................95
Achter Kreis (Fortsetzung), vierte Schlucht: Wahrsager und Zauberer. Die Strafe der Wahrsager, die mit verdrehten Köpfen umherlaufen, erregt Dantes Mitleid; Virgil tadelt ihn deswegen heftig. Von den in diese Schlucht
Verdammten weist Virgil auf Amphiaraos, Theiresias, Arontas und Manto hin. Er erzählt die Geschichte Mantos
und berichtet Dante, daß sie die Gründerin Mantuas gewesen sei. Dann zeigt er ihm Eurypylos, Michele Scotto,
Guido Benatti und Asdente, sowie die dichte Gruppe der Hexer. Doch steht der Mond schon kurz vor dem Untergang und die beiden Dichter setzen ihren Gang fort.
Einundzwanzigster Gesang ........................................................................................................................99
Achter Kreis (Fortsetzung), fünfte Schlucht: Betrüger. Die fünfte Schlucht birgt einen kochenden Pechsee, der
Dante an die Arsenale von Venedig erinnert. Während er versucht, ihn genauer in den Blick zu bekommen,
weist Virgil ihn auf einen Teufel hin, der über der Schulter einen Verdammten, an den Füßen gepackt, heranträgt. Es ist ein betrügerischer Ratsherr von Lucca, der, in das Pech verbannt, sogleich von den Teufeln gezerrt
und verhöhnt wird. Virgil fordert Dante auf, sich hinter einem Felsen zu verstecken, während er weitergeht,
um festzustellen, ob man unbehelligt die nächste Schlucht überqueren könne. Übelschwanz, der Anführer der
Teufel, ordnet ihnen eine Begleitung von zehn Teufeln bei und zeigt ihnen die falsche Richtung zu einer nicht
vorhandenen Brücke.
Zweiundzwanzigster Gesang ...................................................................................................................105
Achter Kreis (Fortsetzung), fünfte Schlucht (Fortsetzung): Betrüger. Beim Weitergehen unter dem wenig sicheren Geleit der Teufel sieht Dante den Betrüger Ciampolo di Navarra aus dem Pech auftauchen. Kaum haben
die Teufel ihn erblickt, ergreifen sie ihn und veranstalten ein Gemetzel an ihm. Ciampolo berichtet Dante von
seinem Mitverurteilten Michele Zanche, dann täuscht er die Teufel, indem er ihnen verspricht, sieben Betrüger
zum Auftauchen aus dem Pech zu veranlassen, wenn die Teufel ihn für einen Augenblick loslassen. Stattdessen
taucht er zurück in das Pech, und die Teufel bleiben düpiert zurück. Die beiden Dichter setzen ihren Gang allein
fort.
Dreiundzwanzigster Gesang ....................................................................................................................111
Achter Kreis (Fortsetzung), sechste Schlucht: Heuchler. Dante fürchtet, daß die von Ciampolo gefoppten Teufel
sich an ihnen rächen könnten und teilt dies Virgil mit. Dieser teilt diesmal seine Befürchtung. Tatsächlich folgen die Teufel ihnen mit drohender Gebärde. Blitzschnell umfaßt Virgil Dante mit den Armen und springt mit
ihm in die sechste Schlucht. Dort erleiden die Heuchler ihre Strafe. Sie sind mit Kutten bekleidet, die außen aus
Gold, innen aus Blei sind. Catalano, einer der Frati Gaudenti von Bologna, spricht mit ihnen. Er zeigt ihnen
seinen Mitverdammten Loderingo und berichtet dann, daß jener Sünder, der auf dem Boden gekreuzigt liegt,
der Hohepriester Kaiphas sei, der dort mit seinem Schwiegervater Annas und allen Angehörigen des Synedrions
die Heuchelei büßt, die zum Tode Christi geführt hat. Auf Virgils Frage berichtet er dann, daß alle Brücken über
die sechste Schlucht zerstört seien und daß man, um weiterzukommen, die Felsentrümmer einer der zerstörten
Brücken emporklimmen müsse.
Vierundzwanzigster Gesang ....................................................................................................................116
Achter Kreis (Fortsetzung), siebente Schlucht: Diebe. Dante, der zuvor entmutigt gewesen war, als er Virgil
verwirrt gesehen hatte, faßt neuen Mut, als er ihn wieder mit der gewohnten Sanftheit reden hört. Von ihm
angespornt, gelingt ihm der schwierige Aufstieg über die Felsentrümmer und er erreicht die Brücke, die über
die siebente Schlucht führt. Er muß nun bis zum anderen Ende der Brücke zum Ufer hinabsteigen, um zu sehen, was die Dunkelheit ihrem Auge verhüllt hat. Dort erleiden die Diebe ihre Strafe, welche in wechselnder und
dauernder Verwandlung ihrer Körper zwischen Mensch und Schlange besteht. Dante verfolgt eine solche Verwandlung des Pistoiesen Vanni Fucci, der ihm einen Kirchendiebstahl gesteht, für den er Strafe erleidet; auch er
sagt sodann dem Dichter das Exil voraus.
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Fünfundzwanzigster Gesang ....................................................................................................................120
Achter Kreis (Fortsetzung), siebente Schlucht (Fortsetzung): Diebe. Vanni Fucci beendet seinen Bericht mit einer schamlosen Geste und mit Flüchen. Dante nimmt dies zum Anlaß für eine Beschimpfung Pistoias. Währenddessen nähert sich Cacus, das sagenhafte Monster, das Herkules die Herde geraubt hatte; es trägt auf dem
Rücken Schlangen und auf den Schultern einen Drachen. Nachdem es fortgegangen ist, tauchen einige florentinische Diebe auf (Agnello Brunelleschi, Buoso Donati und Puccio Sciancavo), die sich mit den Dichtern unterhalten, jedoch unterbrochen werden durch Cianfa Donato, der in Gestalt einer Schlange hinzukommt und sich in
monströser Weise mit Agnello verknäult, sowie durch Francesco Cavalcanti, der, obwohl in eine Schlange verwandelt, seinen Körper mit dem des Buoso verschmilzt.
Sechsundzwanzigster Gesang ..................................................................................................................124
Achter Kreis (Fortsetzung), achte Schlucht: Schlechte Ratgeber. Dante findet höhnische und vorwurfsvolle
Worte für Florenz, dessen Bürger so zahlreich in der Hölle vertreten sind, und ruft den göttlichen Zorn auf die
Stadt herab. Dann steigt er mit Virgil wieder die mühsam zu bewältigende Schräge empor, um auf die Brücke
über die achte Schlucht zu gelangen. Dort werden die trügerischen Ratgeber bestraft, die in Flammenzungen
eingebunden sind. Dante, erstaunt, eine zweispitzige Flamme sich nähern zu sehen, möchte wissen, wer sich
in ihr befindet. Virgil stimmt seinem Wunsch zu und fordert die beiden in der Flamme Vereinten zum Sprechen
auf. Es sind Odysseus und Diomedes, die dort für ihre gemeinsam begangenen Betrügereien leiden. Odysseus
berichtet sodann, wie er, nach Ithaka zurückgekehrt, seine Lieben und die Insel seiner Geburt erneut verlassen
habe, um „die Kenntnis der Welt zu gewinnen“, und wie er, weil er die Grenzen, die menschlichem Wissen von
Gott gezogen sind, überschritt, von der göttlichen Strafe heimgesucht wurde.
Siebenundzwanzigster Gesang ................................................................................................................128
Achter Kreis (Fortsetzung), achte Schlucht (Fortsetzung): Schlechte Ratgeber. Hinter der Flamme, in der Odysseus und Diomedes eingeschlossen sind, erscheint eine andere, aus der eine Stimme dringt, die um Nachrichten
aus der Romagna bittet. Dante, von Virgil aufgefordert, entwirft ein knappes Gemälde der politischen Verhältnisse dieser Region und bittet sodann die Seele, ihm von sich zu berichten. Es ist die Seele des Guido da Montefeltro, eines verschlagenen Militärs, der im Alter bereut hatte und in den Franziskanerorden eingetreten war;
er hatte gehofft, sich auf diese Weise retten zu können. Dann aber war Papst Bonifaz VIII. an ihn herangetreten
und hatte ihn um einen trügerischen Rat gebeten, wie er die Stadt Penestrino besiegen könne. Er hatte ihn im
voraus von der Sünde freigesprochen. Bei seinem Tod gerieten der Heilige Franziskus und der Teufel in Streit um
seine Seele; der Teufel siegte mit seiner unwiderleglichen Logik. Als diese Seele sich entfernt hat, begeben Virgil
und Dante sich zu der Brücke, welche über die neunte Schlucht führt.
Achtundzwanzigster Gesang ...................................................................................................................133
Achter Kreis (Fortsetzung), neunte Schlucht: Erzeuger von Skandalen und Spaltungen. Vom Scheitelpunkt der
Brücke, die über die neunte Schlucht führt, blickt Dante hinab und erblickt das schreckliche Schauspiel, das mit
den Erzeugern von Zwietracht und Spaltungen aufgeführt wird. Weil sie auf der Erde mit ihren schädlichen
Künsten das trennten, was zusammengehörte, werden sie jetzt fürchterlich zerschnitten und in ihren Gliedern
verstümmelt. Der erste Sprecher ist Mohammed, dem der Rumpf in voller Länge durchschnitten ist. Nachdem
er von seinen Sünden berichtet hat, zeigt er auf Ali, dem das Gesicht gespalten ist, und läßt Fra Dolcino durch
Dante mitteilen, er solle in seinem irdischen Leben bereuen, damit er nicht einer solchen Strafe anheimfalle. Als
sie erfahren, daß Dante ein lebendiges Wesen ist, versammeln sich rundherum viele Geister, unter ihnen Pier
da Medicina und der Tribun Curio, sowie jener Mosca, nach dem sich Ciacco bei Dante erkundigt hatte. Als
letzter tritt, den eigenen abgeschnittenen Kopf an den Haaren tragend, der provencalische Dichter Bertran de
Born heran und bekennt seine Schuld.
Neunundzwanzigster Gesang ...................................................................................................................138
Achter Kreis (Fortsetzung), neunte Schlucht (Fortsetzung): Erzeuger von Skandalen und Spaltungen. Virgil
wirft Dante vor, er zögere, die Zwietrachtsäer anzuschauen. Dante rechtfertigt sich damit, daß er versucht
habe, unter ihnen einen Verwandten, Geri del Bello, zu erkennen. Virgil erklärt ihm, er selber habe diesen unter
der Brücke gesehen, wo er drohende Handbewegungen gegen Dante vollführt habe und dann zornig von dannen gegangen sei. Dante rechtfertigt diesen Zorn des alten Verwandten damit, daß sein Tod noch nicht gerächt
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sei; dann aber wird seine Aufmerksamkeit von diesen Überlegungen auf ein neues Schauspiel der Schmerzen
gelenkt, welches die zehnte Schlucht bietet.
Zehnte Schlucht: Fälscher. In der zehnten Schlucht befinden sich die Fälscher, deren erste Gruppe diejenige der
Metallfälscher oder Alchimisten bildet; sie liegen auf dem Boden oder schleppen sich auf allen Vieren dahin,
bedeckt mit Aussatz und Krätze. Unter ihnen erkennt Dante Griffolino di Arezzo und Capocchio di Siena.
Dreißigster Gesang ....................................................................................................................................142
Achter Kreis (Fortsetzung), zehnte Schlucht (Fortsetzung). Die zweite Gruppe der Fälscher ist die der Personenfälscher, die in der Schlucht umherlaufen und ihren Leidensgenossen mit größerer Wut als Atamantes und Hekuba Bisse versetzen. Griffolino, ein Verdammter, der Capocchio ins Genick beißt, erklärt den Dichtern, daß
unter ihnen sich auch Gianni Schicchi befinde, der sich als Buoso Donato ausgab, um dessen angebliches Testament aufzusetzen; bei ihm befindet sich die Sagengestalt der Myrrha. Dante unterhält sich mit Meister Adam,
der, wassersüchtig und ausgedörrt, am Boden hingestreckt liegt, ebenso wie die anderen Angehörigen der dritten Gruppe, derjenigen der Geldfälscher. In seiner Nähe befinden sich, von dauerndem Fieber befallen, die Wortfälscher, unter ihnen Potiphars Gattin und der Trojaner Sinon, der sich mit Meister Adam ein primitives Wortgefecht liefert, erzürnt darüber, daß Dante mit verächtlichen Worten auf ihn gezeigt hat. Virgil macht Dante
den Vorwurf, mit Interesse einer solchen gemeinen Szene beizuwohnen und veranlaßt ihn zum Weitergehen.
Einunddreißigster Gesang.........................................................................................................................146
Übergang vom achten zum neunten Kreis: Die Riesen. Die Stimme Virgils war – so Dante – für ihn das, was
die Lanze nach der Überlieferung für Achill und seinen Vater war: verletzend und heilend zugleich. In der Ferne
meint er eine von Türmen bekränzte Stadt zu erblicken; Virgil aber erklärt ihm sogleich, daß an dieser Stelle
keine Stadt liege, daß man sich vielmehr dem großen Schacht nähere, über dessen Rand die angeketteten Riesen wie Türme herausragten. Der erste Riese, den Dante aus der Nähe erkennt, ist Nimrod, der Erbauer des
Turms zu Babel, der nächste Ephialtes, der zeitweise in einem Wutanfall die Ketten zerreißen zu wollen scheint.
Dante möchte auch noch Briareus sehen, Virgil aber erklärt dies für unmöglich, weil dieser zu weit entfernt
von ihrem Weg stehe; stattdessen werde er Anthäus sehen, der ihm auch beim Abstieg behilflich sein werde.
Und so geschieht es tatsächlich: Anthäus, von Virgil gebeten, setzt die beiden Dichter am Boden des Schachtes
ab.
Zweiunddreißigster Gesang .....................................................................................................................150
Neunter Kreis (Kokytos): Verräter; erste Zone (Kaina): Verräter von Angehörigen, zweite Zone: Antenòra:
Verräter des Vaterlands. Bevor Dante sich daran begibt, den Abgrund des Bösen zu besingen, ruft er erneut die
Hilfe der Musen an. Während er, die Augen rückwärts zum hohen Ufer gerichtet, weitergeht, hört er sich von
einem Verdammten mit Vorwürfen überschüttet, weil er bei dieser Art der Gehens ohne Erbarmen die dort
festsitzenden Seelen getreten habe. Er blickt sich um und stellt fest, daß er auf einem großen gefrorenen See
angelangt ist, dem Kokytos. In dessen erster Zone, in der er sich befindet, sieht er Sünder, die mit den Zähnen
klappern und im Eis eingeschlossen sind, aus dem sie nur mit dem Kopf herausragen, den sie gesenkt halten.
Sie, die hartherzig gewesen sind, leiden dafür im ewigen Eis. Unter ihnen befindet sich Camicion de’ Pazzi, der
Dante auf die Grafen von Mangona, Mordrec, Focaccia de’ Cancellieri und Sassol Mascheroni hinweist und ihm
erklärt, daß er seinen Verwandten Carlino de’Pazzi erwarte.
Die beiden Dichter gehen weiter zur Antenòra, deren Sünder ebenso wie diejenigen der vorigen Zone im Eis
eingefroren sind, in den Gesichtern aber schwerere Zeichen ihrer Martern tragen. Dante berührt einen von ihnen mit dem Fuß, und weil der Verdammte sich deshalb weigert, ihm zu berichten, erfährt er dessen Namen
von einem Leidensgenossen: es ist Bocca degli Abati, der, um sich zu rächen, den Namen des Buoso da Duera,
des Tesauro de Beccheria und anderer nennt. Dante trifft sodann auf zwei Verräter, die gemeinsam in einem
Eisloch eingefroren sind und von denen einer den Kopf des anderen zerfrißt: Es sind Graf Ugolino und Erzbischof
Ruggieri.
Dreiunddreißigster Gesang ......................................................................................................................154
Neunter Kreis (Kokytos) (Fortsetzung): Verräter; zweite Zone (Antenòra): Verräter des Vaterlandes (Fortsetzung);
dritte Zone (Ptolomea): Verräter der Gastfreunde. Graf Ugolino, in der Hoffnung, seinem Feind unvergängliche
Schande zu verschaffen, berichtet Dante vom Leid seiner letzten Lebenstage, die er mit seinen Söhnen und
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Inhalt
Neffen, die mit ihm weinten und starben, im Hungerturm verbringen mußte. Dante bricht in Zorn über Pisa
aus, welches mit der Tötung unschuldiger Kinder die Grausamkeit des antiken Theben erneuert habe. Sie gelangen in die nächste Zone, wo Dante von einem Verdammten gebeten wird, ihm die Kruste gefrorener Tränen
von den Augen zu lösen. Dante verspricht, seinen Wunsch zu erfüllen, falls er ihm als Gegenleistung von sich
berichte. Es ist Frate Alberigo degli Alberighi, ein Verräter seiner Gäste, dessen Körper noch auf der Erde weilt,
dort aber von einem Teufel bewohnt wird, während die Seele bereits ihre Strafe erfährt. Neben diesem ist Branca D’Oria, dessen Körper auf der Erde ebenfalls durch einen Teufel, der ihn besitzt, am Leben erhalten wird.
Frate Alberigo erneuert seine Bitte, von dem Eis befreit zu werden, das ihm die Augen bedeckt; Dante aber löst
sein Versprechen nicht ein und entfernt sich.
Vierunddreißigster Gesang ......................................................................................................................159
Neunter Kreis (Kokytos) (Fortsetzung): Verräter, vierte Zone (Giudecca): Verräter der Wohltäter. Dante und
Virgil erreichen die Giudecca, in der die Verräter von Wohltätern völlig vom Eis eingeschlossen sind. Hier erscheint Luzifer den Dichtern, der die Riesen an Größe noch weit überragt und in den tiefen Schacht verbannt
ist. Er hat drei Gesichter mit unterschiedlichen Farben und unter jedem dieser Gesichter zwei Flügel, die sich
ununterbrochen bewegen. In jedem seiner drei Mäuler zerfleischt er einen der drei Verräter an den höchsten
Gütern der Menschheit: Brutus und Cassius, die Verräter Cäsars und damit des Reiches, und Judas, den Verräter
Christi und damit der Kirche. Aus den sechs Augen Luzifers fallen Tränen, die sich mit dem blutigen Geifer aus
seinen Mäulern vermischen. Aus der dauernden Bewegung seiner Flügel entsteht die Kälte, die für die ewige
Vereisung des Kokytos sorgt. Dante hängt sich an den Rücken Virgils, der sich an die Brusthaare Luzifers krallt
und sodann an dessen Körper hinabklettert. Als er an der Hüfte angelangt ist, die mit dem Mittelpunkt der Erde
identisch ist, dreht er sich kopfüber und klettert aufwärts an den Beinen entlang, bis er zu einer dunklen Grotte in der anderen Hemisphäre gelangt. Dort erklärt er Dante, der von dieser Wendung ganz verwirrt ist, alle
Erscheinungen, die dieser Wechsel der Hemisphären mit sich bringt. Sodann steigen die beiden Dichter durch
eine natürliche Felskluft, bis ihnen „die Sterne neu scheinen“.
Erläuterungen..............................................................................................................................................163

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