August 1996

Transcription

August 1996
Geräte und Verfahrenstechnik
Optimierung des Falleneinsatzes
bei Buchdrucker und Kupferstecher
Nachstehend beschriebenes Verfahren wurde auf der Fachexkursion
der diesjährigen 12. KWF-Tagung in Oberhof unter der Regie der Hessischen Landesanstalt für Forsteinrichtung, Waldforschung und
Waldökologie (Landesforstverwaltung Hessen) und der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden, Fachbereich Forstwirtschaft in Göttingen gezeigt.
Pheromonfallen sind kein „Allheilmittel“, sondern erfüllen eine ergänzende
und unterstützende Funktion innerhalb eines „integrierten Bekämpfungssystemes“. Diese „künstlichen
Fangbäume“ ersetzen das traditionelle
Fangbaumverfahren, da Fallen effekti-
ver, waldschonender und flexibler anwendbar sind.
Die regelmäßigen Kontrollen gefährdeter Bestände auf Stehendbefall
und Maßnahmen der sauberen Wirtschaft sind nach wie vor unerläßlich
und zählen auch heute noch zum
Kernstück
des
Waldschutzes gegen Borkenkäfer.
Abb. 1: Maßnahmenübersicht zur integrierten Bekämpfung von Borkenkäfern
Fallenanwendung
Entscheidend für
den Erfolg ist der
massive Falleneinsatz, vereinzelt
auf gestellte Fallen fangen nicht
effektiv und stellen einen unnötigen Betriebsaufwand dar. Geeignet sind besonders Fallensterne,
da sie gegenüber
der Einzelfalle folgende Vorteile
haben:
• Doppelte Fangleistung bei nur
etwa 20 - 30 %
höheren Kosten
für Material und
Handhabung;
• Sternaufbau begünstigt durch
seine räumliche
Struktur ein Abfangen des Käfers
aus allen Richtungen;
Forsttechnische
Informationen
Fachzeitung für Waldarbeit
und Forsttechnik
1 Y 6050 E
Inhalt
Geräte- und Verfahrenstechnik
Optimierung des Falleinsatzes bei
Buchdrucker und Kupferstecher;
V. Dubbel und O. Vaupel
KWF-Arbeitskreise
Arbeitskreis 5 „Waldarbeit in naturnaher Forstwirtschaft – wer führt sie
aus? Konsequenzen für Aus- und Fortbildung“; J. Morat
KWF-Arbeitskreise
Arbeitskreis 6 „Baumsteigetechniken“;
J. Graupner
Veranstaltungsbericht
FOREXPO 96; P. Brhel und B. Hauck
Aus der Prüfarbeit
Motorsägen Dolmar 115i und 110i;
D. Ruppert
Stangensägen für die Wertästung
Prüfabschlüsse Mai ’96; D. Ruppert
KWF-Information
Die KWF-Forstmaschinen- und Neuheiten aus der Sicht eines Ausstellers
Aus der Forschung
Forschungsarbeiten 1996
Personelles
8 / 96
• durch den Einsatz speziell entwickelter Metallständer (s. Abb. 2)
lassen sich Lohnkosten und Zeitaufwand erheblich reduzieren. Aufstellung, Ab- und Umbau können ohne
Schwierigkeiten von einer Person
vorgenommen werden;
• die höhere Abschöpfung angelockter Käfer bewirkt eine Verminderung
des Infektionsdrucks und des Neubefallsrisikos.
Dispenserplazierung:
PHEROPRAX-Folienbeutel bzw.
zwischen den 3 Einzelfallen
Die Entwicklung des PHEROPRAXAmpullendispensers ist abgeschlossen, so daß nach einer breitangelegten Praxisbewertung 1996 eine
Markteinführung 1997 erfolgen
kann. Der Ampullendispenser hat gegenüber dem Folienbeutel entscheidende Vorteile:
• Lockstoffdosierung reicht in der
Regel über die gesamte Flugzeit des
Buchdruckers, so daß eine Nachbeköderung der Fallen
entfällt;
• Füllmenge und
Lockstoffverbrauch sind deutlich sichtbar;
Text – s. Kasten
• Material des Diunten
spensers ist stärker und dadurch
wesentlich unempfindlicher gegen Beschädigungen;
• Dispenser wird
bei Wind nicht
im
Fallenstern
umhergewirbelt
und klebt bei
feuchtem Wetter
nicht an den Fallenwänden;
• jede Undichtigkeit des Dispensers ist sofort
feststellbar und
somit eine Überprüfung der Dauerfunktion möglich.
Es ist beabsichtigt, den neuen
Ampullen-Dispenser ab 1996 in
mehreren Versuchsreihen auch
mit dem Kupferstecherlockstoff
CHALCOPRAX-Folienbeutel zentral
CHALCOPRAX
zu testen.
PHEROPRAX-Ampullendispenser wird in die freie Öffnung des unteren
Fallenverbinders eingesteckt
Abb. 2: Fallenstern mit Metallständer
Abstand von Fallenstern zu Fallenstern:
20 bis 30 m. Je höher die Gefährdung,
desto geringer der Fallenabstand.
Zeitpunkt der Beköderung:
Vor dem ersten Käferflug, d. h. etwa
Mitte April. Eine zweite Beköderung
erfolgt Ende Juni / Anfang Juli, dabei
läßt man den alten Lockstoff-Folienbeutel in der Falle hängen.
78 FTI 8 /1996
Lockstoffe:
PHEROPRAX gegen Buchdrucker
und CHALCOPRAX gegen Kupferstecher im Folienbeutel; demnächst
PHEROPRAX im Ampullendispenser
Mischbeköderung:
Eine Kombination von PHEROPRAX und CHALCOPRAX in einer
Einzelfalle ist nicht zu empfehlen, da
es dadurch zu einer Reduktion der
Buchdruckerfänge kommt.
Bei gleichzeitigem Vorkommen
von Buchdrucker und Kupferstecher
ist jedoch eine Mischbeköderung von
Fallensternen möglich, wobei die Dispenser nicht zentral, sondern getrennt in 2 Flügel des Fallensterns
gehängt werden.
Kontrollen
In der Hauptflugzeit möglichst wöchentlich, sonst alle 14 Tage:
• Absammeln der Käfer, Freilassen
von Ameisenbuntkäfern und anderen
Nutzinsekten;
Übersichtsschema für Aufstellungsorte der Lockstoff-Fallen gegen Buchdrucker und Kupferstecher
• Abstellung eventueller Funktionsstörungen der Falle;
• Erkennung von Stehendbefall.
Maßnahmen nach Abschluß der
Fangsaison
Ende September sind die Auffangbehälter der Fallen zu entfernen
(kein weiterer Fang nützlicher und
indifferenter Arten!), zu reinigen und
auf Beschädigung (z.B. Ausbohrlöcher) zu kontrollieren.
Wichtige Grundregeln zum Falleneinsatz
• Die Fallen gehören an Plätze mit
Borkenkäfergefahr; also dorthin, wo
Stehendbefall im Vorjahr aufgetreten
ist bzw. im Vorjahr angefallenes
Schadholz nicht rechtzeitig aufgearbeitet werden konnte.
• Der zu schützende Bestandesrand
muß im Einzugsbereich der Pheromonquelle liegen. Dies ist der Fall,
wenn der Abstand der Fallen vom
Rand 10 bis max. 15 Meter beträgt.
Bei Unterschreiten dieser Distanz
steigt das Risiko eines Infektionsbefalls, bei Überschreiten kann ein Bestandesrand nicht effektiv geschützt
werden.
• Strikt abzulehnen ist die vereinzelte Aufstellung von Fallen verstreut
über das Revier (kein Gießkannenprinzip anwenden!). Diese Fallen
können die Käfer nicht wirkungsvoll
abschöpfen und führen häufig erst
zur Entstehung von Käfernestern.
• Nur regelmäßig kontrollierte und
gewartete Fallen bringen Erfolg!
Entlohnung
Im Anhalt an den MTW vom
26.01.1982 (Änderungstarifvertrag
Nr. 12 vom 06.12.1995) und LTW Nr.
12 vom 7.7.1995 im Zeitlohn.
Zeitbedarf und Kosten (pro Fallenstern)
Lohnk. + LNK (44 DM/Std.):
Austragen, Aufstellen, Beködern (30 Min.)
Kontrolle (125 Min., 10 Kontrollen pro Jahr)
Material:
3 Fallen (40,00 DM/Stück, Abschreibung 5 Jahre)
Fallenständer einschl. Verbinder (60,00 DM/Ständer,
Abschreibung 5 Jahre)
Lockstoff (17,00 DM/Beutel Pheroprax, Chalcoprax,
2 x Beköderung pro Jahr)
Gesamtkosten
Wirkungsgrad des Verfahrens
In umfangreichen Praxisuntersuchungen ist die Wirksamkeit des Falleneinsatzes inzwischen mehrfach
nachgewiesen. Bei sachgemäßem
Einsatz gelingt es, den Stehendbefall
an gefährdeten Bestandesrändern bis
zu 80 % zu verringern, mitunter sogar
22,00 DM
91,67 DM
24,00 DM
12,00 DM
34,00 DM
183,67 DM
79 FTI 8 /1996
vollständig zu verhindern. Das Verfahren des biotechnischen Waldschutzes gegen Buchdrucker und
Kupferstecher erreicht somit einen
vergleichbaren Wirkungsgrad, wie er
für eine Zulassung von Pflanzenschutzmitteln von der Biologischen
Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft gefordert wird.
Veröffentlichungen:
AID-Merkblatt Nr. 1015/1993 - Borkenkäfer überwachen und bekämpfen
AID-Videofilm Nr. 8940/1993 - Integrierte Bekämpfung von Borkenkäfern
KWF- Arbeitskreise
Arbeitskreis 5 "Waldarbeit
in naturnaher Forstwirtschaft - wer führt sie aus?
Konsequenzen für Aus- und
Fortbildung"
Ergebnisse und Empfehlungen
der öffentlichen Sitzung des Arbeitskreises 5 im Rahmen des
Fachkongresses der 12. KWF-Tagung
80 FTI 8 /1996
1. Die im Arbeitskreis vertretenen Interessengruppen Waldbesitz, Forstliche Bildungsstätten,
Gewerkschaft Bauen, Agrar,
Umwelt, und Forstunternehmer
fordern eine breite berufliche
Bildung als unverzichtbare Voraussetzung für die Umsetzung naturnaher Formen der Waldwirtschaft.
Der Umbau nicht naturnaher Wälder ebenso wie die naturnahe Waldbewirtschaftung stellt an die Wirtschaftenden auf allen Ebenen höhere
Anforderungen als die herkömmliche
Bewirtschaftung.
Biologisch-ökologische Kompetenzen werden künftig noch wichtiger.
Praktische Waldpflege in naturnaher
Waldwirtschaft ist nur möglich mit
grundlegenden Kenntnissen der
Wachstumsvorgänge im Walde. Hinzu kommen Standortskenntnisse und
Artenkenntnisse bei Baum- und
Straucharten.
Die Forsttechnik wird sich weiter
differenzieren und vor allem standorts- und bestandesangepaßter werden. Auch diese Vielfalt erfordert
vom Anwender grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten.
Diesen Anforderungen wird nur
eine breite Berufsausbildung gerecht. Für den Waldbesitz macht
der qualifizierte Forstwirt die
Umsetzung der naturnahen Waldwirtschaft erst möglich. Für forstliche Dienstleistungsunternehmen ist
die Qualifikation der Mitarbeiter entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für den Forstwirt bedeutet
eine breite berufliche Bildung, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zei-
Bezugsquelle von Merkblatt und
Videofilm: Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) e.V.,
Konstantinstraße 124, 53179 Bonn
Autoren:
Prof.
Dr.
V.
Dubbel,
FH
Hildesheim/Holzminden, Fachbereich Forstwirtschaft in Göttingen,
Büsgenweg 4, 37077 GöttingenWeende
O. Vaupel, Hess. Landesanstalt für
Forsteinrichtung, Waldforschung
und Waldökologie, Abt. Waldschutz,
Prof.-Oelkers-Str. 6, 34346 Hann.
Münden
ten, auch bessere Chancen auf dem
Arbeitsmarkt.
2. Grundlage für eine breite berufliche Ausbildung sind die im
Hinblick auf eine neue Forstwirtverordnung formulierten Eckdaten mit folgenden Schwerpunkten:
• Der Ausbildungsbetrieb; betriebliche Zusammenhänge und Beziehungen
• Organisation und Abläufe forstbetrieblicher Arbeit, wirtschaftliche
Zusammenhänge
• Waldbewirtschaftung, Forstproduktion
• Naturschutz und Landschaftspflege
• Ernte und Vermessung von Forsterzeugnissen
• Forsttechnik
3. Die forstliche Berufsausbildung muß sich auf neue Organisationsformen und erheblich geänderte Strukturen in der Forstwirtschaft einstellen. Erweiterte
Kompetenzen erfordern von den
Beschäftigten Schlüsselqualifikationen wie Eigenverantwortlichkeit, Bereitschaft zu Gruppenarbeit, Teamfähigkeit und gesteigerte Kommunikations- und
Kooperationsfähigkeit.
Der Strukturwandel in der Forstwirtschaft führt zu größeren territorialen Einheiten auf Forstamts- und
Revierebene sowie zu gesteigerten
Qualitätsanforderungen an das produzierte Produkt und auch an den
Produktionsprozess. Um dies bei verringerten Personalbeständen leisten
zu können, ist eine vertikale Aufgaben-
erweiterung auf allen Ebenen unumgänglich. Für die Waldarbeiter bedeutet dies, daß vermehrt Aspekte der Arbeitsorganisation, der Detailplanung,
der Arbeitsvorbereitung und auch
der eigenverantwortlichen Arbeitsund Qualitätskontrolle mit in das Aufgabenspektrum aufgenommen werden.
Der gute Ausbildungsstand der
Forstwirte gewährleistet die erforderliche fachliche Kompetenz. Der
Stellenwert sozialer und methodischer Kompetenz steigt. Die berufliche Ausbildung muß dies, auch bei
der Gestaltung von berufsqualifizierenden Abschlüssen, angemessen
berücksichtigen.
4. Breitangelegte, qualitativ hochwertige forstliche Berufsausbildung ermöglicht Absolventen,
den Anforderungen der naturnahen Waldwirtschaft gerecht zu
werden, unabhängig davon, ob
der spätere Einsatz in Forstbetrieben oder in forstlichen
Dienstleistungsunternehmen erfolgt.
Forstliche Ausbildungsstätten erbringen Dienstleistungen für alle
Zielgruppen.
Einerseits handelt es sich um die
privaten bzw. öffentlichen Forstbetriebe und künftig vermehrt auch um
Forstunternehmer. Dieser Kundenkreis erwartet von dem "Produkt"
Forstwirt fachliche und persönliche
Kompetenzen, welche zur Erreichung ihrer Unternehmensziele am
besten beitragen.
Der Nachfrager "Auszubildender"
erwartet eine qualitativ hochwertige,
zeitgemässe Ausbildung, die ihm
Kompetenzen vermittelt, die auf dem
Arbeitsmarkt nachgefragt werden
und ihm bei der Gestaltung und Sicherung seiner Lebenspläne nützt.
5. Der Stellenwert der Fort- und
Weiterbildung erhöht sich kontinuierlich, lebenslanges Lernen
ist unabdingbar. Die Anbieter
forstlicher Bildung müssen sich
darauf einstellen und mit zielgruppenorientierten Bildungsangeboten reagieren. Hierzu ist
ständige Bedarfsanalyse erforderlich.
Die Fortentwicklung der Forsttechnik und der Arbeitsverfahren,
das sich wandelnde und erweiterte
Anforderungsprofil signalisieren einen hohen Fort- und Weiterbildungsbedarf für die Waldarbeiter. Die forstlichen Bildungsstätten müssen zu
Zentren der beruflichen Aus-, Fortund Weiterbildung entwickelt werden. Es sind deshalb vermehrt Weiterbildungsangebote zu konzipieren,
die gewährleisten, daß Neuerungen
im Bereich der Waldarbeit den Mitarbeitern effizient vermittelt werden.
Hierdurch ist sichergestellt,daß sich
die arbeitstechnische Kompetenz der
Mitarbeiter auf hohem Niveau befinden.
Dazu ist die Kenntnis des jeweiligen Bildungsbedarfs unerläßlich.
Die Fort- und Weiterbildungsangebote müssen alle Waldarbeiter erreichen, zeitnah sein und periodisch
wiederkehren.
6. Fort- und Weiterbildung beinhaltet auch Spezialisierung im
ökologischen, technischen und
betriebswirtschaftlichen Bereich.
Darüber hinaus werden Kenntnisse und Fertigkeiten in der
Landschaftspflege und im Naturschutz von allen im Arbeitskreis
vertretenen Interessengruppen
für wesentlich gehalten.
Die große Mehrheit der im Arbeitskreis vertretenen Interessengruppen
ist der Meinung, daß die vertiefende
Spezialisierung in den technischen
und landespflegerisch/naturschützerischen Bereichen der Fort- und Weiterbildung vorbehalten bleiben muß.
Hier müssen, nach einer Analyse des
Spezialisierungsbedarfs,
entsprechende Angebote der Bildungsstätten konzipiert oder, falls schon vorhanden, angepaßt werden.
7. Die Forstunternehmer nehmen das derzeitige forstliche Bildungsangebot kaum an. Hierbei
spielen fachliche und vor allem
auch wirtschaftliche Gründe eine
Rolle. Die Forstunternehmer
müssen verstärkt in ein Gesamtkonzept forstlicher Aus,- Fortund Weiterbildung miteingebunden werden. Die Erledigung von
Forstbetriebsarbeiten durch gut
ausgebildetes Unternehmerpersonal muß künftig besser honoriert werden.
Forstunternehmer werden künftig
noch mehr als bisher mit der Durchführung forstlicher Betriebsarbeiten
betraut. Die Anforderungen der Auftraggeber lassen sich nur mit qualifiziertem Personal erfüllen. Trotzdem
nehmen die Forstunternehmer bestehende Bildungsangebote der Waldarbeitsschulen nur sehr zögerlich an.
Die Gründe dafür sind komplex. Einerseits wird qualitativ hochwertige
Unternehmerarbeit von den Auftraggebern vielfach nicht hinreichend
honoriert.Vor diesem Hintergrund
sind die Unternehmer nicht bereit, in
die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Das Vorhalten gut ausgebildeten Personals muß
sich lohnen.
Weiterbildungsangebote an Forstunternehmer sind nach entsprechender Bildungsbedarfsanalyse anzupassen.
J. Morat, KWF
81 FTI 8 /1996
KWF-Arbeitskreise
Arbeitskreis 6 “Baumsteigetechniken”
Ergebnisse und Empfehlungen
der öffentlichen Sitzung des Arbeitskreises 6 im Rahmen des
Fachkongresses der 12. KWF-Tagung
Am
Arbeitskreis 6 beteiligten sich
Fachkollegen aus zehn Bundesländern und Holland. Es wurden vor allem die Ergebnisse der temporären
Arbeitsgruppe “Baumsteigetechniken” des KWF-Arbeitsausschusses
“Forstsaatgut/Forstpflanzgarten” vorgestellt. Sie stehen jedem Interessenten mit dem KWF-Bericht 23/96 in
Broschürenform zur Verfügung.
Die Arbeitskreisberatung erfolgte
in vier Teilen und beinhaltete folgende Beiträge:
1. Wertung und Anwendungsempfehlungen der verschiedenen
Arbeitsverfahren für Zapfenpflücker
2. Schutzausrüstung/Arbeitsbekleidung für Zapfenpflücker
3. Kletterausrüstung
4. Steigen mit Steigeisen
5. Baumvelo/Klettersattel
6. Leitersysteme
7. Zentralseiltechnik
8. Einbringen eines Kletterseiles in
die Baumkrone
9. Seilklettertechniken
10. Arbeitsbühnen, Ballone, Helikopter
11. Zapfenpflückeraufzugsmaschinen
12. Aus- und Fortbildung
Die durchgeführten Diskussionen führten zu folgenden Empfehlungen:
1. Durch die Verlagerung des Saatguternteschwerpunktes zu den Laubholzarten sind neue Arbeitstechniken
beim Zapfenpflücken insbesondere
Seilklettertechniken erforderlich.
Seilklettertechniken sind sehr anspruchsvolle Arbeitsverfahren. Die
Anforderungen an die persönlich Eignung eines Zapfenpflückers und an
die Aus- und Fortbildung sind damit
erheblich gestiegen.
Veranstaltungsbericht
FOREXPO 96
Die bedeutendste südeuropäische Veranstaltung für Forstwirtschaft und Forstnutzung, die
FOREXPO (18. Biennale des gaskognischen Waldes) fand vom 5.
bis 7. Juni 1996 im Wald von Souston statt.
82 FTI 8 /1996
Tatsächlich
hat sich die FOREXPO
zur größten Forstmesse in Südeuropa
gemausert. Etwa 18.000 Besucher
und 280 Aussteller kamen in das größte Waldgebiet Frankreichs. Die Region DES LANDES im SW Frankreichs ist
geprägt durch die plantagenähnlichen Bestände der raschwüchsigen
Pinus maritima (Seestrandkiefer). Für
die Veranstaltung wurde ein verkehrstechnisch günstig gelegenes
Waldareal von 100 ha Größe ausgewählt.
Auch auf der FOREXPO zeigte sich,
daß Europa zusammenwächst. Fast alle bekannten Hersteller und Fabrikate
der Branche waren - zumeist durch
französische Händler - vertreten;
einziger direkter Aussteller aus
2. Für die Ausbildung von Forstwirten zu Zapfenpflückern ist die Absolvierung folgender Lehrgangsstufen erforderlich:
• Grundlehrgang A (5 - 7 Tage)
Grundlagen- und Arbeitstechniken
• Grundlehrgang B (2 - 3 Tage)
Alternative Steighilfen
• Aufbaulehrgänge - z.B. seilunterstütztes Klettern, Motorsägenarbeiten im Baum
Über das KWF sollten die Zapfenpflückerlehrgänge länderübergreifend koordiniert werden.
3. Zur Fortbildung, sicherheitstechnischen Überprüfung der Ausrüstung und zur Überprüfung der persönlichen Eignung sind die dezentral
arbeitenden Zapfenpflücker einmal
im Jahr zusammenzuführen.
4. Zur Arbeit der Zapfenpflücker
mit der Motorsäge in der Baumkrone
ist Handlungs- und Klärungsbedarf
vorhanden. Sie kann grundsätzlich
akzeptiert werden, wenn
1. die Ausrüstung im Sinne der Aufgaben- und Gefahrenbewältigung vollständig und zweckmäßig ist
2. die Bausteige- und Sägetechniken
sicher beherrscht werden
3. Erfahrungen zu 2. vorhanden
sind
4. sicherer Stand in der Krone gewährleistet wird.
Dazu wird vorgeschlagen, daß von
der niedersächsischen Landesforstverwaltung (Saatgutberatungsstelle
in Oerrel) in Zusammenarbeit mit
GUV/BAGUV sowie BG Gartenbau
diesbezügliche Erfahrungen gesammelt, ausgewertet und mitgeteilt werden, die dann ggf. Eingang in Ausbildungsprogramme finden können.
J. Graupner, KWF
Deutschland war die Firma WAHLERS
Forsttechnik, deren Biber und Räumfix in Frankreich auf reges Interesse
stoßen. Neben Wahlers waren unter
den Austellern noch einige bekannte
Gesichter aus Oberhof anzutreffen.
Sie hatten einen extremen Klimawechsel von Eiseskälte und Nässe
auf 35° C und heißen Sand zu verkraften.
Das Messeangebot war wie jedesmal buntgemischt. Neben Forstmaschinenhandel und -industrie präsentierten sich auffallend zahlreiche
Dienstleistungsunternehmen, staatliche und private Institutionen, Verbände aus Holzindustrie, Naturschutz
und Jagd sowie Baumschulen und
Transporttechnik.
Ähnlich wie bei der KWF-Tagung
war auch diese Messe von Kolloquien
und Diskussionsrunden begleitet,
die sich in diesem Jahr in erster Linie
mit den Themen „Schulung und
Weiterbildung“, „Europäische Forstwirtschaft“ und „Wissenschaft, Wald
und Gesellschaft“ mit dem Einfluß
aus Gesellschaft und Politik auf
die heimische Forstwirtschaft beschäftigten.
Eine besonders gelungene und
übernehmenswerte Idee war die Verleihung eines “Sicherheits-Oskars” für
den Aussteller, der auf dem Gebiet
der Unfallverhütung das innovativste
Produkt (z.B. Material, Konzept, Arbeitsverfahren) vorstellte. Das zeigt,
daß auch dieses Thema in Frankreich
deutlich an Bedeutung gewonnen
hat.
Besonders geschätzt von den Besuchern war die Möglichkeit, auf der
FOREXPO 3 Tage lang praktische
Vorführungen
vor Ort zu erleben.
Der Besucher erhielt so einen anschaulichen Überblick der Waldbewirtschaftungstechniken in
Südeuropa.
Bestandesvorbereitung und begründung
Die Bestandesbegründung war im
Gegensatz zu früher nicht mehr
SIFOR 614
zentrales Thema
der FOREXPO.
An den örtlich bewährten Konzepten
der Verfahren hat sich nichts geändert. Alle Maßnahmen erfolgen vorwiegend unter dem Aspekt der Minderung des Waldbrandrisikos: Intensive ganzflächige maschinelle Räumung, Zerkleinern der Stöcke und
anschließende Bodenbearbeitung. Alles in allem mit Geräten, die sich von
den hierzulande bekannten durch
nichts unterscheiden. Im Anschluß
werden ausnahmslos Containerpflanzen (Pinus) im Weitverband (800
Stk/ha) entweder maschinell oder
manuell gepflanzt. Reges Interesse erweckte der FPA anerkannte Erdbohrer PFLANZFUCHS.
Bestandespflege und Waldschutz
Waldbrände sind in Südfrankreich
Forstschutzrisiko Nummer 1. Alle
Maßnahmen der Bestandespflege erfolgen unter dem Primat der Brandverhütung. Kulturen und Jungwüchse werden chemisch oder maschinell
von Bodendeckern sauber gehalten.
Alle Bäume werden manuell oder maschinell geastet, das herabfallende
Material gemulcht.
Holzernte
Die vollmechanisierte Holzernte in
der 1. und 2. DF ist auch in Frankreich auf dem Vormarsch. Bislang
sind in Frankreich Rückegassenabstände und Bodenschäden keine Themen, die so sattsam diskutiert werden wie hierzulande.
Die französische Forstmaschinenindustrie hat in den letzten 4 Jahren
im Bereich der hochmechanisierten
Holzernte enorme Fortschritte gemacht. Anfänglich wurden 3-4 Vollernter jährlich produziert, mittlerweile sind daraus 30-40 Stück geworden, wobei ausschließlich für den Inlandmarkt produziert wird. Alle
befragten Anbieter betonten, daß
derzeit mit Ausnahme von Spanien
und Portugal der Export in andere
Länder nicht vorgesehen ist.
Unter Praxisbedingungen wurde
u. a. ein neuer in Frankreich von
EQUIP FORET gebauter Vollernter
vorgestellt. Der SIFOR 614 ist ein mit
modernster computergesteuerter
Technologie ausgestattetes Modell
(SIFOR T-200 microprozessor) mit
HTC und separater Einzelradschlupfkontrolle. Der Kranausleger ist zwischen Vorder- und Hinterwagen angebracht, was die Sichtverhältnisse
aus der Kabine verbessern soll. Die
Kabine kann allerdings nicht dem
Schwenken des Krans folgen. Auch
das Aggregat SIFOR 400 ist made in
France.
Technische Daten des SIFOR 614:
6 Zylinder IVECO Turbodiesel, 125
kW, 11,5 t Betriebsgewicht, 600 mm
Bodenfreiheit, 5,4 m Wenderadius;
Ausleger : FORESTERI Kran, 6,75 m
Reichweite (+ 1,3 m Teleskop); Aggregat: SIFOR 400, Aufarbeitungsdurchmesser 30-320 mm, 4 bewegliche 2 fixe Entastungsmesser, Gewicht 600 kg.
Aber auch nahezu alle bekannten
europäischen Anbieter präsentierten
ihre Vollernter und Tragschlepper.
Aufgearbeitet werden vorwiegend
2 m Abschnitte, die ihre Verwendung
im Fenster- und Türenbau finden.
83 FTI 8 /1996
Voraussetzung sind mindestens 30
cm Astfreiheit zwischen den Quirlen
und Geradschaftigkeit.
Holzbearbeitung
Enttäuscht zeigten sich die Anbieter
von Mobilen Sägewerken. Die Akzeptanz gegenüber diesen Geräten ist immer noch ziemlich gering, obwohl
derzeit sehr viele stationäre Sägewerke in ihrer Existenz bedroht sind.
Aus der Prüfarbeit
Motorsägen Dolmar 115i
und 110 i
Prüfabschluß: Mai ‘96 einschließlich EG-Baumusterprüfung – Anmelder: Firma Dolmar, Hamburg
Die
Sägen sind weitgehend baugleich. Unterschiede bestehen lediglich bei der Motorleistung und einigen Motorkenndaten. Die nachfolgenden Prüfergebnisse gelten für beide Sägen.
Einsatzbereich
Der Schwerpunkt des Einsatzbereiches der Motorkettensägen liegt
beim Fällen, Einschneiden und Entasten von schwachem bis mittlerem
Holz und in der Jungbestandspflege.
Reges Interesse fand dagegen die
Pfahlschäl- und Spitzmaschine am
Stand der Fa. Neuhäuser, die auch anläßlich der KWF-Tagung 96 in Oberhof präsent war.
Alles in allem ist die FOREXPO sicherlich eine Veranstaltung, deren
Weiterentwicklung zu beobachten
lohnt.
P. Brhel u. B. Hauck, KWF
Kettenschmierung
Die Größe des Kettenöltanks ist
im Verhältnis zum Kraftstofftank
knapp bemessen. Die Ölförderung
erfolgt durch eine mengenregulierbare Kolbenpumpe; bei Leerlaufdrehzahl keine Förderung.
Geräuschentwicklung
Vergleichsweise mittlerer Geräuschpegel; wie bei allen Motorsägen mit
Verbrennungsmotor ist Gehörschutz
notwendig.
Technische Daten der Dolmar 110i/115i
84 FTI 8 /1996
110 i
115i
Motorleistung (kW/PS)
2,3/3,1
Hubraum (cm3)
43
Literleistung
53,5
Standard-Schnittlänge (cm)
38
Stockhöhe-Kettenraddeckel/Griffrohr (mm)
22/20
Tankvolumen-Kraftstoff (l)
0,52
Tankvolumen Kettenöl (l)
0,28
Gewicht mit Standard-Schneidgarnitur (kg)
6,2
Leistungsgewicht mit Standard-Schneidgarnitur (kg/kW)
2,7
Gewicht ohne Schneidgarnitur (kg)
5,1
Leistungsgewicht ohne Schneidgarnitur
2,2
Kraftstoffverbrauch bei max. Leistung (l/h)
1,4
spez. Kraftstoffverbrauch bei max. Leistung (g/kWh)
448
Geräuschentwicklung
- Leerlauf (dB[A])
79
- Vollgas mit Belastung (dB[A])
99
- Vollgas ohne Belastung (dB[A])
103
Schwingungen an den Handgriffen
- Leerlauf (ms/s2) vorne/hinten
3,3/5,3
- Vollgas mit Belastung (ms/s2) vorne/hinten
2,2/4,0
- Vollgas ohne Belastung (ms/s2) vorne/hinten
1,5/2,3
Kettenbremse
- mittlere Bremszeit (s)
0,047
- max. Bremszeit (s)
0,059
- Auslösekraft (N)
39
Kettenschmierung-Fördermenge
5000 U/min/max. (ml/min)
5/9
9000 U/min min/max (ml/min)
9/17
2,7/3,6
52
51,9
38
22/20
0,52
0,28
6,3
2,7
5,2
3,2
1,8
485
Kraftstoffverbrauch
Der Kraftstoffverbrauch liegt im
mittleren Bereich (Typ 115i) bzw. ist
niedrig (Typ 110i).
81
102
103
5,9/7,4
3,9/7,5
2,6/4,0
0,047
0,059
39
5/9
9/17
Vibrationen
Die Vibrationen an den Handgriffen
sind gut gedämpft.
Kettenbremse
Die Auslösung der Kettenbremse erfolgt entweder manuell über den vorderen Handschutz oder automatisch
über die Massenträgheit des Auslösehebels.
Gewicht und Form
Das Gewicht der Sägen ohne Schneidgarnitur liegt bezogen auf die Motorleistung im mittleren Bereich.
Durch Wertästung läßt sich die Qualität von Stammholz deutlich verbessern. Voraussetzung dafür sind allerdings astungswürdige Bestände, die
Verwendung geeigneter Werkzeuge
sowie die methodisch richtige Arbeitsausführung.
Sinnvoll ist es, die Ästung in
mehreren Schritten durchzuführen,
wobei sich folgende Stufen bewährt
haben:
Stufe I: bis 3 m Ästungshöhe
Stufe II: über 3 bis 6 m Ästungshöhe
Stufe III: über 6 m Ästungshöhe
Während die Stufen I und II typisch für den Einsatz von Hand- und
Stangensägen sind, finden für die Stufe III, die in der Praxis allerdings seltener durchgeführt wird, Leitern und
sonstige Steighilfen Verwendung.
Die nachfolgend aufgeführten Sägen sind durchweg geeignet für
die Ästungsstufe
II. Zu den schon
seit vielen Jahren
bekannten und
bewährten Modellen sind jetzt
Sägen mit neuarARS 40/47 (Grube)
tigen
Zahnformen
hinzugekommen.
Anders z.B. als bei den Äxten, gibt
es keine nationale oder internationale Norm, in der die Konstruktionsvorgaben und Qualitätsmerkmale für
Handsägen geregelt sind. Den Prüfergebnissen des FPA kommt daher besondere Bedeutung zu.
Bedienbarkeit
Die Bedienelemente der Motorsäge
sind gut erreichbar und befriedigend
zu bedienen. Die Montage der Kette
wird durch die außenliegende Kupplungsglocke erschwert. Ein spezielles
Einspritzsystem im Vergaser erleichtert den Startvorgang.
Wartung, Störung und Reparatur
Die Luftfilter- und Zündkerzenabdeckung ist nur mit Werkzeug zu entfernen (2 Schrauben).
Im Verlauf der Prüfung traten Schäden an der Anwerfvorrichtung und
der Tankentlüftung auf. Bei Nachprüfungen an Motorkettensägen, die
dem Serienstand ab April 1996 entsprechen, wurden keine Mängel festgestellt.
D. Ruppert, KWF
Prüfung
Intensive Praxiserprobungen an
mehreren Einsatzstellen bilden die
Grundlagen für die Beurteilung
durch den zuständigen Prüfausschuß; diese werden ergänzt durch
Nachweise zu den verwendeten Materialien.
In der Übersicht S. 87 werden die
FPA-geprüften
Wertästungssägen
gegenübergestellt. Im Sinne einer
bestmöglichen Vergleichbarkeit wird
dabei auf allgemeine Ausführungen
zur Wertästung verzichtet.
Die Kurzinformationen zu den
typischen Eigenschaften der einzelnen Sägen ermöglichen in Verbindung mit den wichtigsten technische
Daten eine schnellen Überblick und
sind für die richtige Auswahl der
Werkzeuge ausreichend.
Einsatzbereich
Trocken- und Grünästung wird bei
Nadelholz durchgeführt, während
bei Laubholz die Grünästung überwiegt.
Alle geprüften Sägen sind zur ordnungsgemäßen Durchführung der
Stangensägen für die Wertästung
Die Prüfergebnisse für Werzeuge
werden künftig in knapper Tabellenform dargestellt. Zum besseren Verständnis sind den kompakten Prüfergebnissen allgemeine Erläuterungen vorangestellt.
85 FTI 8 /1996
Wertästung geeignet. Der jeweilige
Einsatzschwerpunkt ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
Je nach Gestänge- und Sägentyp
sind dabei Ästungshöhen von 5 (6)-m
möglich. Die maximal durchtrennbaren Astdurchmesser stellen jenen
Grenzwert dar,
der eine noch zufriedenstellende
Schnittqualität
gewährleistet.
ARS-UV 40/47
Handhabung
Der Gebrauch eines für den jeweiligen Einsatzbereich
angepaßten Werkzeuges ist Voraussetzung dafür, daß die anstrengende
Tätigkeit der Wertästung mit Stangensägen ergonomisch vertretbar
durchgeführt werden kann. Neben
der Schnittleistung, sind für den Einsatz vor allem von Bedeutung:
Haifischsäge (Grube)
Stabilität und Gewicht der Gerätekombination sowie die Form und Art
des Gestänges.
Während Bügelsägen auch bei
Ästungshöhen bis 6 m noch eine stabile Blattführung gewährleisten, neigen Blattsägen, insbesondere solche
ohne Rückenversteifung, bei einer
Astungshöhe ab 4 m zum Flattern
und können deshalb sinnvoll nur bis
Prüfabschlüsse Mai ’96
Haifischäge, ARS-Grube,
UNI-S-Säge
Bei den geprüften Astungssägen handelt es sich zum Teil um Modelle, die
nahezu baugleich mit bereits FPA-an-
5 m Astungshöhe eingesetzt werden.
Überwiegend werden Gestänge
aus Leichtmetall verwendet (mehrteilige Teleskopgestänge oder Gestänge
aus verschieden langen Einzelelementen). Dabei sind Stabilität, Ver-
stellbarkeit und Griffsicherheit die
wichtigsten Kriterien. Die Griffsicherheit wird z.B. durch Gummi-Ummantelung und ovale Form begünstigt.
Bezahnung
Nahezu alle Sägen haben eine auf Zug
stehende Bezahnung, wobei die
Dreiecksund
Wolfsform überwiegen.
Die Möglichkeit des Nachschärfens spielt
heute nur noch z.T. eine Rolle, da der
Kostenaufwand für mehrmaliges
Nachschärfen höher als eine Neubeschaffung ist. Dies gilt insbesondere
für die Spezialbezahnungen der neueren Blattsägen, deren komplizierte
Zahnform nur mit Spezialfeilen und
von geübten Personen fachgerecht
geschärft werden kann.
erkannten Sägen sind. Neu sind die
Sägen der Firma ARS, Japan; auch
hierzu gibt es modifizierte Ausführungen der
Firma Grube.
Anmelder: Firma Grube Hützel
ARS-UV 40/47
Anmelder:
ARS Corporation,
Osaka-Japan
Uni-S (Grube)
86 FTI 8 /1996
D. Ruppert, KWF
Auf
der diesjährigen Forstmaschinen- und Neuheitenschau sind über
300 Aussteller vertreten. Das ist eine
erhebliche Steigerung gegenüber
den vergangenen KWF-Tagungen.
1992 in Montabaur waren wir noch
185, davor in Heilbronn und Ruhpolding nur knapp über 100 Aussteller.
Vergleicht man das Ausstellerverzeichnis mit denen der vergangenen
Interforst und der letzten ElmiaWood, stellt man fest, daß die KWFForstmaschinen- und Neuheitenschau nunmehr gleichberechtigt neben diesen beiden europäischen
Forstmessen steht.
Mehr als 100 Firmen stellen heute
erstmalig auf einer KWF-Tagung aus.
Ich möchte daher vor allem die neuen unter uns mit den Wurzeln unserer Branche etwas vertrauter machen
und erlaube mir daher eine kurze historische Betrachtung:
Die forstliche Arbeitswissenschaft
hat ihre Wurzeln in den 20er Jahren
dieses Jahrhunderts und ist untrennbar verbunden mit den Namen bedeutender Forstleute wie Hilf, Strehlke, Baak, Bergknecht, Spitzenberg,
Gläser und Gernlein. Der preußische
Landforstmeister Gernlein erkannte
die wachsende Bedeutung der Verwendung von Maschinen zur Ausführung der verschiedensten Forstarbeiten. Auf seine Anregung wurde
1925 im Deutschen Forstverein ein
besonderer Ausschuß, der “Maschinenausschuß”, gegründet. Gleichzeitig wurde von Hilf in Eberswalde eine
Forschungsstelle für Waldarbeit eingerichtet.
Anläßlich der Jahrestagung des
Deutschen Forstvereins 1926 in Rostock, also vor genau 70 Jahren, traten diese beiden Arbeitskreise an die
Öffentlichkeit. Erstmals wurden anläßlich dieser Tagung den Bodenund Bestandsverhältnissen angepaßte Maschinenvorführungen organisiert mit dem Ziel, daß Hersteller und
Forstpraxis mit- und voneinander lernen sollten, wie Maschinen gestaltet
und im Wald eingesetzt werden können.
Dieses Ziel ist auch heute noch
hochaktuell. Das Kuratorium für
Waldarbeit und Forsttechnik ist hierbei Mittler zwischen Hersteller, Forschung und Praxis. Eine erfolgreich
abgeschlossene FPA-Prüfung doku-
KWF- Information
Die KWF- Forstmaschinenund Neuheitenschau aus der
Sicht eines Ausstellers
Auszüge aus der Ansprache von
Herrn Dipl.-Forstwirt Stefan Meier, Prokurist in der Fa. Grube,
Mitglied des KWF-Ausstellerbeirats, beim Firmen- und Kundenabend am 10.5.1996 während der
KWF-Tagung in Oberhof
87 FTI 8 /1996
88 FTI 8 /1996
Kunden, allerdings täglich! Gearbeimentiert, daß eine Maschine oder ein
tet wird im Wald bei (fast) jedem
Gerät für den Gebrauch in einer in jeWetter, bei Regen und Schnee, bei
der Beziehung nachhaltigen ForstKälte und Hitze. Wir liefern die Auswirtschaft geeignet ist.
rüstung, die diese schwere Arbeit erRückblickend ist festzustellen:
leichtern hilft. Niemand hat natürlich
Die Institutionen der forstlichen Armit einem dermaßen heftigen Wetbeitswissenschaften einschließlich
tersturz gerechnet.
der Zentralstelle für forsttechnische
Der über 4 km lange Rundweg
Prüfungen in der DDR (ZFP) sowie
durch die Forstmaschinen- und Neudie entsprechenden Institute der
heitenschau führt durch unterschiedHochschulen und Forschungsanstalliche Bestände und bietet Praxisbeten haben seither Hervorragendes gedingungen, die den Einsatz von Maleistet und immer wieder partnerschinen und Gerät ermöglichen, zwar
schaftlich mit uns Herstellern und
Vertreibern von
Forsttechnik zusammengearbeitet. Hierfür gebührt ihnen unser Dank.
Neben diesem
Dank ist es aber
als Vertreter der
Aussteller auch
meine Pflicht, eine Betrachtung
darüber anzustellen, ob für uns eine Beteiligung an
der Forstmaschinen- und NeuheiDie Forstmaschinen- und Neuheitenschau hat sich als Pflichttermin für
tenschau
lohdie Forstpraxis etabliert.
nenswert
ist.
Schließlich ist einicht in dem Umfang wie bei der Elne umfangreiche Messepräsentation
mia Wood in Schweden, aber deneine kostspielige Angelegenheit für
noch ausreichend.
unsere Firmen, die in aller Regel kleiDas Gelände und den Wald kann
nere mittelständische Unternehmunman nach der Messe der Öffentlichgen sind. In Zeiten, wo allerorten und
keit auch noch zeigen - eine wichtige
auch bei unserem Partner, der ForstSache in heutiger Zeit, wo jedes wirtwirtschaft, Mittel gekürzt werden,
schaftliche Handeln von eben dieser
müssen auch wir über die VerwenÖffentlichkeit sehr kritisch beurteilt
dung und Höhe unserer Werbeetats
wird. Die Verpflichtung zum “sustainimmer wieder neu nachdenken.
able development”, der Erhaltung unUm den Erfolg der Forstmaschiserer natürlichen Lebensgrundlagen,
nen- und Neuheitenschau zu bewertrifft insbesondere uns, die wir an eiten, kann man die selbstgesteckten
nem Produkt verdienen, welches nur
Ziele mit dem vorläufigen Ergebnis
an sich selbst nachwächst.
vergleichen.
• Ziel Nr. 3: “Die Bedeutung der
• Ziel Nr. 1 war “die umfassende PräForstmaschinen- und Neuheitensentation des aktuellen Standes der
schau sollte als Pflichttermin ausgeForsttechnik”: Ich glaube, dies ist in
baut werden für
hervorragender Weise erfüllt. Die
- alle Forstpraktiker und LohnunZahlen sprechen für sich! 300 Austernehmer,
steller aus 18 Ländern zeigen auf
- alle Entscheidungsträger in Staats-,
ihren mit großem Engagement gestalPrivat- und Kommunalwald,
teten Messeständen ein vollständiges
- und natürlich für uns selbst, für alProgramm. Kein maßgeblicher Anle Anbieter von Forsttechnik.”
bieter fehlt.
Eine abschließende Beurteilung
• “Präsentation unter Praxisbedinwird sicher erst nach Messeschluß
gungen - soweit möglich - im Einsatz”
möglich sein. Immerhin zeigt die Entwar Ziel Nr. 2: Dies ist der besondere
wicklung der Besucherzahlen von
Anspruch dieser Messe und damit
Kassel 3.000 über Ruhpolding 5.000,
verbunden auch deren größte
Heilbronn 20.000, Montabaur 25.000
Schwierigkeit. So manchem, vor alund erwarteten über 30.000 hier in
lem den Erstausstellern, ist in den verOberhof, daß die Forstmaschinengangenen Wochen beim Hören des
und Neuheitenschau sich als der
täglichen
Wetterberichtes
von
Pflichttermin für die Forstpraxis und
Thüringen und vor wenigen Tagen
aller Anbieter von Forsttechnik etabeim Aufbau ihres Standes erstmalig
bliert hat. Ist es grundsätzlich nicht
richtig klar geworden, daß Forstwirtviel angenehmer, unser Angebot dort
schaft draußen im Wald stattfindet.
zu präsentieren, wo es eingesetzt
Dies erleben die Anwender, unsere
wird – im Wald und nicht auf einem
engen Messeplatz?
• Ziel Nr. 4 war es schließlich, “die
internationale Bedeutung der KWFTagung zu fördern.”
Bisher war die KWF-Tagung eine
“fast” deutsche Angelegenheit. Hier
hat sich mit dieser Tagung Entscheidendes geändert. Wir haben Besucher aus 31 Ländern und sogar von
außerhalb Europas.
Dies haben wir nicht zuletzt den
Organisatoren der Waldarbeits-Weltmeisterschaften zu verdanken, die es
fertiggebracht haben, daß diese attraktive Veranstaltung erstmalig in
Deutschland stattfindet.
Dies waren die Ziele, und wir stellen fest, das, was sich das KWF als
Veranstalter und die Landesforstverwaltung Thüringen als Gastgeber vorgenommen hatten, wurde voll erreicht. Hierfür gebührt ihnen unser
Dank.
Es bleibt noch etwas zu der Organisation zu sagen: Das KWF und die
LFD Oberhof sind keine Messegesell-
schaft und arbeiten ohne eigenes
kommerzielles Interesse. Dennoch
haben sich alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in besonderer Weise engagiert und ihr Bestes gegeben, um
diese Veranstaltung - die Forstmaschinen- und Neuheitenschau - für uns
Aussteller zu einem Erfolg werden zu
lassen.
Lassen Sie mich zum Schluß noch
folgendes anmerken: Wir Aussteller,
ob Hersteller oder Händler, sind in
vielen Fällen Wettbewerber. Und dieser Wettbewerb ist gelegentlich hart.
Insbesondere, wenn der Kuchen, den
es zu verteilen gilt, kleiner wird. Wir
von der europäischen Forstindustrie
stellen uns diesem Wettbewerb. Genauso wie dies unsere Partner in der
Forstwirtschaft tun müssen. Lassen
Sie uns diesen Wettbewerb fair austragen. Lassen Sie uns auch und vor
allem Partner der Forstwirtschaft
sein, mit der wir unabdingbar verbunden sind. Stärken wir uns gegenseitig.
Fachhochschule Rottenburg,
Hochschule für Forstwirtschaft
ISFORT, Lothar: Tariferstellung in Itatinga und Aqudos, Brasilien (Projektarbeit)
Fachhochschule
Hildesheim/
Holzminden, Fachbereich Forstwirtschaft in Göttingen:
BREUER, Ansgar: Entwicklung der
Waldarbeit und Forsttechnik nach
1945 im Rheinland, am Beispiel der
niederrheinischen Forstämter Kleve
und Wesel (Diplomarbeit)
GIERE, Andreas: Technische Möglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung in der Forst- und Holzwirtschaft
(Diplomarbeit)
GRUSSDORF, Stefan: Maßgenauigkeit des Ponsse-Vermeß- und Auswertungssystemes im Eingriffharvester
Ponsse HS 10 in der Nadelholzernte
(Diplomarbeit)
HARTMANN, Matthias: Aufbau und
Umsetzung eines Elektrosägensystems für die Praxis (Diplomarbeit)
KNACKSTEDT, Tim: Sicherheitsoptimierung einer Seilkrananlage zur
bestandes- und bodenschonenden
Holzernte (Diplomarbeit)
LAJCSAK, Gero: Erprobung einer
mobilen Reifendruckregelanlage an
einem Forstspezialschlepper (Diplomarbeit)
SPINDLER, Georg: Vergleich des
HKS-Waldmaßes von Kiefernstammholz mit dem Werkeingangsmaß
nach Entrindung (Diplomarbeit)
STELTER, Björn: Erprobung zweier
satellitengestützter Navigationssysteme für forstliche Anwendungen (Diplomarbeit)
ZELL, Günther: Maßgenauigkeit
des TM 130-Vermessungssystemes im
Technische Universität Dresden,
Institut für Forstnutzung und
Forsttechnik, Fachrichtung Forstwissenschaften, Professur Forsttechnik
Dr. FRITZSCH, Roland; Dipl.-Forsting. ULLRICH, Heiko; Dipl.-Ing.
(agr.) MÜLLER, Walter: Wirtschaftlich zweckmäßige und ökologisch
vertretbare Aufforstungsverfahren
unter schwierigen Bedingungen in
Sachsen (Projektarbeit)
Dr. GAUMITZ, Berndt: Walderschließungskonzeption für das Land
Sachsen (Projektarbeit)
Dr. WILHELMI, Herbert; Dr.
SCHOLZ, Helmut; Dipl.-Forsting.
GERSDORF, Dietmar: Arbeitswissenschaftliche Untersuchungen zur Erfassung der Arbeits- und Handlungsanforderungen und zur Gestaltung
der Arbeitsbedingungen in der Waldbewirtschaftung (Projektarbeit)
BÖTTCHER, Ines: Analyse der sozialen Situation der Waldarbeiterinnen in den staatlichen Forstbaumschulen Sachsens 1994 (Diplomarbeit)
SCHÖNENBURG, Jochen: Empfehlungen für den Ausbau forstlicher Abfuhrwege im Bundesland Brandenburg (Diplomarbeit)
Aus der Forschung
Forschungsarbeiten 1995
Die Dissertationen und Diplomarbeiten der Universitäten und
Fachhochschulen auf den Gebieten Forsttechnik, Forstbenutzung
und Arbeitswissenschaft
89 FTI 8 /1996
Eingriffharvester Silvatec 854 TH in
der Nadelschwachholzernte (Diplomarbeit)
Universität Göttingen, Institut
für Waldarbeit und Forstmaschinenkunde, Forstwirtschaftlicher
Fachbereich
TEUTENBERG-RAUPACH, Andrea:
Führung und Arbeitszufriedenheit im
Großwaldbesitz - Eine Umfrageanalyse (Dissertation)
SCHERER, Hans-Georg: Normierte
Arbeitsablaufabschnitte als Orientierungshilfen für die Leistungsgradbeurteilung (Dissertation)
WALLMANN, P.: Die ergonomische
Situation der Wildbergung im Rahmen weiträumiger Stöberjagden am
Beispiel des Nationalparks Hochharz
(Diplomarbeit)
Lehrstuhl für Forstliche Arbeitswissenschaft und Angewandte Informatik, Freising:
BREINLINGER, H.: Wavelet-Transformation und neuronale Netze als
Verfahren der digitalen Signalverarbeitung für forstwissenschaftliche
Anwendungen;
Forstliche
Forschungsberichte der LMU München,
148, ISSN 0174-1810 (Promotion)
ARCHNER, Oliver: Untersuchung
von Holzbringungskonzepten für ein
Entwicklungshilfeprojekt in Benin
(Diplomarbeit)
EKLKOFER, Elke: Das Wuchsverhalten eines Fichtenbestandes auf
vorverdichtetem Standort - 30 Jahre
nach Befahrung (Diplomarbeit)
WERNERS, Ingo: Eignungsprognose zur Auswahl von Harvesterfahrern
(Diplomarbeit)
WESTERBERG, Carl: Die Mechanisierung der Holzernte in Schweden
unter besonderer Berücksichtigung
der Harvestertechnik in der Durchforstung (Diplomarbeit)
STREHL, Olaf: Konzeption und
Realisierung eines forstlichen Informationssystems unter besonderer
Berücksichtigung von Fragestellungen aus der Forsteinrichtung (Diplomarbeit)
DURAN, Sabine: Planung der Holzernte in den Naturwäldern Kaliforniens (Diplomarbeit)
KLEIN VON WIESENBERG, Lorenz: Durchforstungsmethoden der
Southern Pine im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika (Diplomarbeit)
MÜLLER, Martin: Mechanisierte
Holzernte und forstliche Betriebsorganisation (Diplomarbeit)
90 FTI 8 /1996
Institut für Forstbenutzung und
Forstliche Arbeitswissenschaft,
Freiburg:
JACOB, Jens (1994): Arbeitseinstellungen von Waldarbeitern als Ausdruck ihrer Lebens- und Arbeitssituation. Metatheoretische, realtheoreti-
sche und empirische Untersuchungen. Freiburg, Univ., Forstl. Dissertation, 220 S. + Anh. (Promotion)
EISENBARTH, Eberhard (1995):
Schnittholzeigenschaften bei Lebendlagerung von Rotbuche (Fagus sylvatica) aus Wintersturmwurf 1990 in
Abhängigkeit von Lagerart und Lagerdauer. Freiburg, Univ., Forstl. Dissertation, 208 S. (Promotion)
KRÄMER, Gerd (1996): Methodische Untersuchungen zur Erfassung
der Wirbelsäulengefährdnung beim
Heben und Tragen von Lasten in der
Waldarbeit. Freiburg, Univ. Forstl.
Dissertation (Promotion)
GÖRLACH, Holger (1995): Einfluß
der Pausengestaltung auf das Regenerationsvermögen von Wirbelsäulenkompressionen bei der Waldarbeit
(Diplomarbeit)
LAHDENSAARI, Liisa (1995): Stand
und Entwicklung des Vollerntereinsatzes in Deutschland (Diplomarbeit)
MEHLIN, Isabella (1995): Untersuchung wichtiger technologischer
und physikalischer Holzeigenschaften des Riesenlebensbaumes (Thuja
plicata D. DON.) und des UrweltMammutbaumes (Metasequoia glyptostroboides HU & CHENG) aus einem südwestdeutschen Anbau (Diplomarbeit)
SKYZYPEKT, Gerlinde: Analyse
von Beinahe-Unfällen bei der Waldarbeit zur Ermittlung von Einflüssen
auf die Wahrnehmung von Unfallgefährdungen (Diplomarbeit)
kdingungen in ausgewählten Betrieben der Holzbe- und -verarbeitung in
der Volksrepublik China (Diplomarbeit)
KLEIN, Wolfgang: Reaktionsmuster
nach Verletzungen am Xylem von Picea abies und Abies alba und Methoden der Erhebung (Diplomarbeit)
PIPER, Roland: Auswirkungen des
Schwammspinnerkahlfraßes
von
1984 und 1985 auf den Radial- und
Höhenzuwachs bei Stieleichen (Diplomarbeit)
KRÄMER, Bettina Christina: Untersuchungen zum Einfluß holzzersetzender Pilze auf Struktur und Eigenschaften des Holzes der Roteiche (Diplomarbeit)
OBERST, Michael: Einige Holzeigenschaften engständig und weitständig erwachsener Eschen (Diplomarbeit)
WILWERDING, Andreas: Problematik der Vermessung von Profilspaner-Fixlängen und Entwicklung eines
Raummaßverfahrens (Diplomarbeit)
SCHÖN, Gottfried: Grundlagen zur
Entwicklung neuartiger PC-Entscheidungshilfen zur Deckungskalkulation
von Schwachholzhieben (Diplomarbeit)
SCHMID, M.: Einstellung von
Führungskräften zum Thema Arbeitssicherheit und Unfallverhütung in
der Forstwirtschaft (Diplomarbeit).
Herrn Dr. Peter Dietz, langjähriges
Mitglied von Vorstand und Verwaltungsrat des KWF und Inhaber der
KWF-Medaille, zur Vollendung seines
65. Lebensjahres am 5. Juli 1996.
Herrn Dr. Reinhard Walkenhorst,
langjähriger Obmann des KWF-Arbeitsausschusses “Forstsaatgut und
Forstpflanzgarten” und Inhaber der
KWF-Medaille, zur Vollendung seines
70. Lebensjahres am 19. Juli 1996.
Herrn Dr. Klaus Lünzmann,
langjähriges KWF-Mitglied, zur Vollendung seines 80. Lebensjahres am
27. Juli 1996.
Herrn Forstdirektor Georg Greiß,
langjähriges Mitglied im KWF-Arbeitsausschuß „Waldwegebau“ und
WF-Mitglied, zur Vollendung seines
90. Lebensjahres am 7. August 1996.
Herrn Forstdirektor i.R. Friedhelm
Finzenhagen, langjähriges KWF-Mitglied und Mitglied des KWF-Arbeits-
ausschusses “Waldarbeitsschulen”,
wie wir erst jetzt erfahren haben, verstorben am 28. Februar 1996.
Ministerialrat Dr. Gerhard Sabiel,
Seine Medaille trägt die Inschrift:
Dr. Gerhard Sabiel für seine Verdienste um Waldarbeit und Forsttechnik,
die GEFFA und das KWF
1930 in einem Forsthaus im Harz geboren, studierte in Hann. Münden
Forstwissenschaften und promovierte dort 1965 bei Professor Dr. E. G.
Strehlke über Fragen der EinmannMotorsäge, deren Einsatz die Waldarbeit ab Ende der 50er Jahre revolutionierte. Waldarbeit und Forsttechnik
waren Berufung und wurden seine
berufliche Lebensaufgabe. Nach mehreren Jahren zunächst als Assistent
dann als Forstamts- und Betriebsleiter
am Hessichen Versuchs- und Lehrbetrieb für Waldarbeit und Forsttechnik
in Rhoden, war er von 1970 bis zu
seinem Eintritt in den Ruhestand
1995 25 Jahre lang an führender Stelle im Hessischen Forstministerium
als Leiter des Referates Waldarbeit
und Tarifwesen tätig.
In dieser Funktion für seine Landesforstverwaltung und darüber hinaus bundesweit als Vorsitzender des
Forstausschusses der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, als Vorsitzender der Gesellschaft für forstliche
Arbeitswissenschaft und als Mitglied
von Verwaltungsrat (1972-1995) und
Vorstand (1988-1995) des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik
hat er Waldarbeit und Forsttechnik,
die Arbeitsbedingungen, den Arbeitsschutz und die Entlohnung der Waldarbeiter sowie die Arbeit des KWF
maßgeblich mitgestaltet und entscheidend vorangebracht. Seine Wirkung lag und liegt begründet in der
hohen fachlichen Kompetenz und
der noblen Menschlichkeit mit der
glückhaften Fähigkeit zum sachbezogenen friedenstiftenden Ausgleich,
die ihn auszeichnen.
Das KWF ehrt in Dr. Gerhard Sabiel
einen hervorragenden Fachmann
und eine vorbildliche Persönlichkeit.
Er hat sich um das KWF und um die
Weiterentwicklung von Waldarbeit
und Forsttechnik in der Forstpraxis
große Verdienste erworben. Wir sind
ihm hierfür dankbar.
Oberforstdirektor Dr. Peter Dietz,
1931 in Stuttgart geboren, studierte
in Freiburg und München Forstwissenschaften und promovierte bei
Professor Dr. H. Steinlin mit einer
schrittmachenden
Untersuchung
über “Die Vermessung von Industrieholz nach Gewicht”. Geprägt wurde
sein Berufsweg durch den “Dreiklang” aus gründlicher Praxiskenntnis durch Forstamtsleitung und Wegebaureferententätigkeit bei der
Forstdirektion Stuttgart, aus seiner
Forschungs- und Lehrtätigkeit an der
Universität Freiburg und später an
der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
und durch seinen weltoffenen, über
den engeren Bereich des Forstwesens bzw. unseres Landes hinausreichenden Blick - u.a. durch Expertentätigkeiten in Asien, Westafrika
und Südamerika.
Insbesondere aus seiner Funktion
als Leiter der Abteilung Arbeitswirtschaft und Forstbenutzung der FVA
Freiburg von 1975 bis 1984 und anschließend bis zu seinem Eintritt in
den Ruhestand 1994 als Leiter der
Fürstlich Fürstenbergischen Forstverwaltung sowie als KWF-Verwaltungsrats- und Vorstandsmitglied von 1987
bis 1994 hat er der Forstwirtschaft in
Deutschland wichtige Impulse gegeben. Sie liegen auf dem Gebiet der
Holzvermessung, des Wegebaus und
der Betriebstechnik und hier vor allem bei der Erprobung und Einführung der mechanisierten stationären und mobilen Holzaufarbeitung sowie bei der Untersuchung
und Tarifierung von Holzernteverfahren und deren ergonomischer Analyse. Zahlreiche richtungweisende Veröffentlichungen und das Standardwerk “Walderschließung”, dessen
Personelles
„wir gratulieren“
„wir gedenken“
Personelles
Gerhard Sabiel, Peter Dietz
und Walter Schantz mit der
KWF-Medaille geehrt
Das Kuratorium für Waldarbeit
und Forsttechnik zeichnet beispielgebende Fachleute seines Arbeitsgebietes und der KWF-Arbeit
durch die KWF-Medaille aus. Im
Rahmen der KWF-Tagung übergab der KWF-Vorsitzende Dr. Wilfried Ott die Medaille an drei verdiente Persönlichkeiten, die über
lange Jahre an führender Stelle
im KWF und in der Forstpraxis
tätig waren und maßgeblich zur
rationellen Gestaltung der Waldarbeit und der Forstbetriebe beigetragen haben. Im folgenden ist
der Wortlaut der Würdigungen
wiedergegeben, die bei der Übergabe der Medaillen vorgetragen
wurde.
91 FTI 8 /1996
Mitautor er ist, zeugen dabei von seinem fruchtbaren Wirken.
Das KWF ehrt in Dr. Peter Dietz einen hervorragenden Fachmann und eine vorbildliche Persönlichkeit. Er hat sich um das
KWF und um die Weiterentwicklung von Forstbenutzung und Forsttechnik
in Forschung und Praxis
große Verdienste erworben. Wir sind ihm hierfür
dankbar.
Seine Medaille trägt die
Inschrift:
Dr. Peter Dietz für seine Verdienste
um Forstbenutzung und Forsttechnik in Forschung und Praxis und um
das KWF
v.l.n.r.: Oberforstdirektor Dr. Peter Dietz, Leitender Ministerialrat Walter
Schantz, Ministerialrat Dr. Gerhard Sabiel und der KWF-Vorstand Dr.
Wilfried Ott bei der Übergabe der Medaillen.
Leitender Ministerialrat Walter
Schantz, 1932 in einem Forsthaus in
Tischenreuth geboren, studierte in
München Forstwissenschaften und
begann nach Vorbereitungsdienst
und Großer Forstlicher Staatsprüfung seine Laufbahn in der Bayerischen Staatsforstverwaltung. Stationen waren die Oberforstdirektion
München, Waldbau und Forsteinrichtung im Ministerium, Forstamtsdienst
in Siegsdorf und Forstamtsleitung in
Neustadt bei Coburg und dann - unterbrochen durch eine vierjährige
Tätigkeit beim Bayerischen Obersten
Rechnungshof - wieder von 1976 an
bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1994 das Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Hier war er verantwortlich für
Waldarbeit, Forsttechnik und Walder-
92 FTI 8 /1996
Mitteilungsblatt des Kuratoriums für Waldarbeit und
Forsttechnik (KWF) e.V. (Herausgeber), Spremberger
Straße 1, 64823 Groß-Umstadt · Schriftleitung:
Dr. Reiner Hofmann, Telefon 0 60 78/7 85-31 , KWF-Telefax 0 60 78/7 85-50 · Redaktion: Dr. Klaus Dummel,
Andreas Forbrig, Gerd Gerdsen, Jochen Graupner,
Jörg Hartfiel, Joachim Morat, Dietmar Ruppert · „Forsttechnische Informationen“ Verlag: Fritz Nauth Erben
und Philipp Nauth Erben, Bonifaziusplatz 3, 55118
Mainz, Telefon (0 61 31) 67 20 06 + 61 16 59
Postanschrift 1 Y 6050 E
Entgelt bezahlt
Verlag:
Fritz Nauth Erben und Philipp Nauth Erben
Bonifaziusplatz 3, 55118 Mainz
schließung und zeitweise auch für
Betriebswirtschaft und Datenverarbeitung. 1991 wurde er zusätzlich
zum stellvertretenden Leiter der Abteilung “Forstliche Verwaltung” bestellt.
Von 1978 bis 1994 vertrat er Bayern, das größte Waldland der Bundesrepublik Deutschland, im Verwaltungsrat des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik. Ab 1985 bestimmte er als Mitglied des Vorstandes und ab 1988 als stellvertretender Vorstandvorsitzender durch
seinen klugen, ausgleichenden und
sachverständigen und von einer tiefen, fürsorglichen Menschlichkeit geprägten Rat die Geschicke des KWF
maßgeblich mit. Besondere Anliegen
waren ihm stets die Berufsbildung
der Waldarbeiter, Ergonomie, Unfallund Gesundheitsschutz sowie eine
leistungsgerechte Entlohnung ohne
Vernachlässigung der Wirtschaftlichkeit. Die 9. Große KWF-Tagung “Waldschonende Holzernte” 1985 in Ruhpolding und die KWF-Arbeitstagung
“Pflanzenbedarf - Pflanzenanzucht Pflanztechnik” 1994 in Friedrichroda
machte er zu seiner Sache, prägte sie
und trug maßgeblich zu ihrem Erfolg
bei. Als Kurator der Gesellschaft für
forstliche Arbeitswissenschaft setzte
er sich zusätzlich für die arbeitswissenschaftliche Forschung und die
Förderung des KWF ein.
Das KWF ehrt in Ltd. Ministerialrat
Walter Schantz einen hervorragenden
Fachmann und eine vorbildliche
Persönlichkeit. Er hat sich um das
KWF und um die Weiterentwicklung
von Waldarbeit und Forsttechnik
in der Forstpraxis große Verdienste
erworben. Wir sind ihm hierfür dankbar.
Seine Medaille trägt die Inschrift:
Ltd. Ministerialrat Walter Schantz
für seine Verdienste um Waldarbeit
und Forsttechnik und um das KWF
Druck: Gebr. Nauth, 55118 Mainz, Telefax 0 6131/
67 04 20 · Erscheinungsweise monatlich · Bezugspreis
jährlich einschl. Versand im Inland und 7 % MwSt.
43,– DM im voraus auf das Konto Nr. 20 032 Sparkasse
Mainz oder Postgirokonto Ludwigshafen Nr. 786 26-679 ·
Kündigungen bis 1.10. jeden Jahres · Nachdruck nur mit
Genehmigung des Verlegers · Gerichtsstand und Erfüllungsort ist Mainz · Einzel-Nr. DM 4,80 einschl. Porto.
ISSN 0427 - 0029

Documents pareils