Ober dieses Buch 1 Dieser erschütternde Bericht vom Beginn des
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Ober dieses Buch 1 Dieser erschütternde Bericht vom Beginn des
Ober dieses Buch 1 Dieser erschütternde Bericht vom Beginn des Zusammenbruchs I I 1 1 der deutschen Ostfront im Winter 1944145 ist bereits zu einer klassischen Darstellung der deutschen Tragödie geworden. Die groi3e Flucht und das Leiden für Millionen Heimatloser begann mit dem Durchbruch der sowjetischen Armeen unter General Konjew in der Nacht zum 12. Januar in Baranow an der Weibel. Der verzweifelte Versuch der deutschen operativen Führung, neue Verteidigungsstellungen aufzubauen, ging im Chaos verwirrter Befeldsverhältnisse, dilettantischer Parteiaktionen und unzulängli&er Vorausplanung unter. Die Tragödie des militärischen Zusammenbruchs, für viele noch immer unfaßbar, nahm ihren Lauf, sie traf niemand härter als die Zivilbevölkerung. GeStützt auf mehr als zweitausend Dokumente und die Befragung von Augenzeugen, hat Jjirgen Thorwald dieses düstere Kapitel deutscher Geschichte nachgezeichnet. I$ I Vollständige Taschenbuchausgabe Droemersd~eVerlagsanstalt Th. Knaur Nad-if. MünchenlZürich Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des Steingriiben-Verlages Stuttgart @ by Steingrüben-Verlag GmbH., Stuttgart Umschlaggestaltung H. P. Willberg Gesamtherstellung Ebner, UlmIDonau Printed in Germany Jürgen Thorwald : Es begann an der Weichsel - 1. 12. Tausend Mai 1965 13. 18. Tausend Mai 1965 19. 23. Tausend Mai 1967 Droemer Knaur j' \ I ' VORBEMERKUNG INHALT Diese Ausgabe entspricht mit Ausnahme einiger sachlicher Korrekturen der Originalausgabe von 1949. Seit jener Zeit wurde das Werk zu einer Art Klassiker über den Zusammenbruch in Ostdeutschland und den Verlust der deutschen Ostprovinzen, ein Thema, zu dem seither einige hochaktuelle Einzelberichte, aber keine neue adäquate Gesamtdarstellung veröffentlicht wurden. Jede wesentliche Bearbeitung des Originaltextes würde zerstören, was das Werk von Anbeginn auszeichnete: den seltenen Zusammenklang von Sachlichkeit, Genauigkeit und Bemühung um Objektivität mit dem unmittelbaren, nicht nachzuschaffenden Ausdruck der Zeitatmosphäre und ihrer tiefen Erschütterung. So wurde auch das Nachwort unverändert gelassen, weil es Zeuge für die Atsicht des Verfassers und sein mühevolles Suchen nach Wahrheit noch mitten in der Ungewißheit und Wirrnis der ersten deutschen Nachkriegsjahre ist. Ziegenberg 7 . Guderian Sommer und Herbst 1944 Reigen des Schidtsals Zwischen Ostfront und Ardennen Die Reichsuerteidigungskommissare Erich Koch Die Befestigung des Ostens Leere Gräben. D u »Volkssturm« entsteht Guderian und Gehlen Weihnachten und Neujahr i n Ziegenberg »Der gröate Bluff seit Dschingis-Khn« Vergeblicher Kampf u m die Verstärkung der Ostfront Die Führerluge in Ziegenberg um 9. Januar 1945 Fünf Minuten vor zwölf. .Der Führer glaubt nicht an den russischen AngGff«. . . Es begann an der Weihsel 34 - Die Nacht von Baranow (12. Januar) Mariensee oder die Gewißheit des Sieges Arthur Greiser und der Warthegau Die Sünden, die Schuld und die Frage: W a s ist hier Recht? Koniews Panzer vor Krakau Audz die Heeresgruppe Shukow greift an (14. Januar) Der unaufhaltsame Sturm Hitler in Berlin Der Fall Warschau und der Fall Bonin tötet, tötet, tötet« Die Flucht vor dem Grauen Nehring und V . Saucken oder die wandernden Kessel Das Tagebuch des Generals Petze1 Der Kampf u m den Treckbefehl Z u spät . Greisers Zusammenbruch Die Flucht des Gauleiters aus Posen und Greisers Ende Das Sdtidtsal der Verlassenen Das Kernwerk und Posens Fall Trecks ohne Ende Sdiörner i n Oppeln Schlesischer Aufbrmch Koniew bei Brieg Gauleiter Hanke und Breslau Auszug der Frauen Die Einschließung Breslaus Bei der 63. sowjetischen Armee .Das Fiirchterlichste, was ich sah« Die Luftangriffe auf Dresden FluAt über die Neiße Nieltofl Die Belagerung Breslaus. . . . . . . . . - - . . . Sturm über Ostpreußen 118 . . Die Katastrophe beginnt Später AufbruA Reinhardt und Hitler Hoßbach fußt einen Entschluß Hoffnung der Millionen: Durchbruch an die Weichsel Hoßbachs Sturz V o n Reinhurdt zu Rendulic General Müller und der »Herr des Ostens« Auf dem Eis des Haffs Flucht aus Königsberg . . . Der schreckliche Zug über die Nehrung V o n Memel ins Samland Königsberg eingeschlossen Der letzte Entsatz Vor dem Sturm Der Angrifl auf Königsberg General Lasch kapituliert Das Ende im Samland Die Flucht En'ch Kochs. . . . . . Guderian . Sommer und Herbst 1944 . Reigen des Schicksals Zwischen Ostfront und Ardennen . Die Reichsuerteidigungslcommissare Ee& Koch .Die Befestigung cles Ostens . Leere Gräben Der ,>Volkssturm« entsteht . Guderian und Gehlen Weihnachten und Neujahr i n Ziegenberg »Der gröpte Bluf seit Dschingis-Khan« Vergeb~icherKampf um die Verstärkung der Ostfront Die Führerlage i n Ziegenberg u m 9. Januar 1945 Fünf Minuten O M zwölf »Der Führer ghubt nid?t an den 1~6sOschenAngriff« Flucht über die Ostsee 191 Gotenhafen Der Untergang der »Wilhelm Gustloffc Sturm in Pilhu »General uon S f e u b e n ~. Auf H e h Die 7000 der »Goya«. Zwischen Weid~selund Oder 217 Der Rückzug der 2. Armee Die große Lücke Gauleiter Forster und der Aufbruch aus Westpreußen Trecks an der Nogat Blut i m Sdznce Noch einmal Kurland Himmler wird Oberbefehlshaber der Heeresgruppe »Weiclasel~ Ballauf, die SS und Slzukows Panzer an der Ode7 Himmlers Angst u m sein Prestige Das Schauspiel des Heroismus und die Wirklichkeit V o n Deutsch-Krone über Crössimee nach Prenxlau . Flankenangriff gegen Shukow Wenck und Himmler Die grofie Frage des Gewissens Gauleiter Schwede-Cohurg Der Student Paul Scholtb oder. der Kontinent der Bestien Pommerscher Zusammenbruch Zm Lazarettzug der SS Die Uberlebenden tzus Graudenz )>IhrBürger Danzigse Forsters Schicksal Kolbwg Briefe der Zurückgebliebenen. . . . . .. . . . Nachwort 291 Anmerkungen 294 Quellen 298 Namenverzeichnis 302, I Der Befehlszug des Generalstabschefs des deutshen Heeres befand sich in der Nacht vom 8. auf den 9. Januar 1945 auf der Fahrt von Zossen südlich Berlin nach Li& bei Gießen. Schwere englische Kampfverbände waren über dem Ruhrgebiet und über Mitteldeutschland gemeldet. Leichtere Moskitoflugzeuge warfen Bomben auf Berlin und auf zahlreiche andere Städte. Der Zug hatte seit seiner Abfahrt mehrfach anhalten oder Umleitungen befahren müssen und Zeit verloren. Aber das war seit langer Zeit auch für Sonderzüge nichts Ungewöhnliches. Generaloberst Guderian hatte sich niedergelegt. Er litt an einer Herzkrankheit, die sich durch die Aufregungen seines Amtes nicht gerade gebessert hatte. Da er zu einer neuen entscheidenden AUSeinandersetzung zu Hitler fuhr, von deren Verlauf in starkem Maße Wohl und Wehe der deutschen Ostfront und damit des deutschen Ostens abhing, wollte er sich so lange wie möglich ausruhen und seine Kräfte schonen. Trotzdem war ihm keine wirkliche Ruhe geschenkt. Hinter ihm stand wie ein drohendes Gespenst die Gewißheit, daß das sowjetische Heer am 12. Januar eine neue Großoffensive gegen die deutsche Ostfront entfesseln würde, die nun schon aus dem Raum von Tilsit nach Warschau und von dort entlang der Weichsel nach Süden verlief. Uber das Ausmaß dieser Offensive gab man sich im Generalstab des Heeres keinen Illusionen hin. General Gehlen, Chef der Abteilung fremde Heere Ost, der die Nachrichten über den östlichen Gegner zusammenstellte, war ein ebenso gesdiickt wie gewissenhaft arbeitender Mann, dessen Angaben über den sowjetischen Aufmarsch und die sowjetischen Angriffsabsichten unbestreitbares Gewicht besaßen. Guderian hatte keinen Grund, auch nur eine Se7