Zu jedem Antibiotikum ein grünes Rezept

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Zu jedem Antibiotikum ein grünes Rezept
Zu jedem Antibiotikum
ein grünes Rezept
Während und nach einer Behandlung mit Antibiotika leiden
manche Patienten an einer Diarrhö. Zur Vorbeugung eignen sich
Probiotika, die Sie auf einem grünen Rezept verordnen können.
Die seit Jahren zunehmende Antibiotikaresistenz vieler Erreger ist nunmehr eine der Hauptgefahren für die
Gesundheit, warnte erst kürzlich die
Weltgesundheitsorganisation [1]. Für
die Resistenzentwicklung sind verschiedene Ursachen verantwortlich,
z. B. die unkritische Verordnung von
Antibiotika. Auch die nicht ordnungsgemäße Einnahme der Medikamente fördert Resistenzen. Beispielsweise
gibt es immer wieder Patienten, die ein
verordnetes Antibiotikum eigenmächtig absetzen oder die Dosis reduzieren,
weil sie an einer Antibiotika-assoziierten Diarrhö leiden. Durchfälle können
als typische Nebenwirkung einer Antibiotikatherapie auftreten. Im klinischen Bereich sind bis zu 60 % der Patienten davon betroffen [2].
Der Prävention Antibiotika-assoziierter
Diarrhöen kommt daher sowohl eine
hohe klinische als auch eine ökonomische Bedeutung zu. Hierfür eignen sich
probiotische Präparate, die lebensfähige
Mikroorganismen mit gesundheitsförderndem Effekt enthalten. Am häufigs60
Hefepräparat zur
Diarrhö-Prophylaxe
„Ich setze auch zur Prophylaxe, insbesondere bei Patienten mit erhöhter Empfindlichkeit für eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö oder eine pseudomembranöse
Kolitis, die medizinische Hefe Saccharomyces boulardii ein. In den
USA, aber auch in vielen europäischen Ländern, ist dies ein häufig
genutztes Vorgehen. Die Anwendung ist unkompliziert, gut verträglich und durch Studien belegt.
Interaktionen mit Antibiotika sind
nicht bekannt.“
Prof. Dr. Jobst Greeve, St. VincenzKrankenhaus in Paderborn
Quellen:
1 WHO. Antimicrobial resistance: global report on surveillance, 2014
2 McFarland LV. Am J Gastroenterol 2006; 101: 812–822
3 Micklefield G. MMW-Fortschritte der Medizin Originalien 2014; 156 Suppl I: 18–22
4 Schwabe U, Paffrath D. Arzneiverordnungs-Report
2013, Springer-Verlag
Die Anwendung ist unkompliziert, gut verträglich und
durch Studien belegt. Interaktionen mit Antibiotika
sind nicht bekannt.
parate auf einem grünen Rezept verordnet werden, um die Chancen auf eine
gute Compliance zu verbessern. Damit
besteht auch die Möglichkeit, gezielt
ein bestimmtes Präparat zu verordnen.
Bei Kleinkindern und Kindern bis zum
vollendeten 12. Lebensjahr ist Perenterol® uneingeschränkt zulasten der GKV
verordnungs- und erstattungsfähig.
Dr. Judith Neumaier
Der Hausarzt 13/2014
Foto: eye of science / Agentur Focus
Diarrhö-Prophylaxe:
ten kommen Präparate mit Lactobacillus- oder Bifidobacterium-Arten zum
Einsatz, darüber hinaus auch Enterococcus-, Streptococcus- und BifidusStämme. Die meisten Studien liegen zu
dem Hefepräparat Saccharomyces boulardii (Perenterol®) vor, dem eine tropische Wildhefe zugrunde liegt. Sie wurde von dem französischen Mykologen
Henri Boulard entdeckt und zum Arzneimittel weiterentwickelt. Die Wirksamkeit des Hefepräparats wurde bisher in 17 Studien an 4627 Patienten
untersucht und kürzlich in einer Übersichtsarbeit von Prof. George Micklefield zusammengestellt. In 14 dieser
Studien wurde ein protektiver Effekt,
d. h. eine Reduktion des Risikos für eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö, von
44–87 % nachgewiesen [3]. Auch im Arzneiverordnungs-Report 2013 wird das
Präparat positiv erwähnt [4]: „Auch bei
Antibiotika bedingten Nebenwirkungen …
scheint die zusätzliche Gabe von Saccharomyces boulardii effektiv zu sein.“
Aufgrund des belegten Nutzens der
medizinischen Hefe und des stabilisierenden Effekts auf die physiologische
Darmflora erscheint es sinnvoll, zu jeder Antibiotika-Therapie eine DiarrhöProphylaxe zu verordnen. Erwachsenen
Patienten können entsprechende Prä-
Industrie + Forschung
Weißdorn: Vom Mauerblümchen
zur
Powerpflanze
Von der ersten schriftlichen Erwähnung des
Weißdorns vor über 1 500 Jahren über das empirisch eingesetzte Heilkraut bis zum optimierten pflanzlichen Wirkstoffkonzentrat in
1995 hat der Weißdorn ständig an Bedeutung
und wissenschaftlicher Anerkennung hinzugewonnen. Heute ist er in der nahezu nebenwirkungsfreien Therapie der Herzinsuffizienz nicht mehr wegzudenken. Alle wissenschaftlich anerkannten Studien (s. dazu auch
Cochrane Collaboration, 2008) sind mit dem
Weißdorn-Spezialextrakt WS® 1442 durchgeführt worden. Mit 900 mg täglich (wie z. B. in
Crataegutt novo 450 mg) ist man auf der sicheren Seite. Denn nur hoch dosiert und im
richtigen Wirkstoffgemisch entfaltet der
Weißdorn seine effektive Wirkung. Nur
WS® 1442 enthält einen außergewöhnlich
hohen Anteil an oligomeren Procyanidinen
(OPC), die für viele pharmakologische Wirkungen entscheidend sind, darauf verwies
Frau Prof. Susanne Alban vom Pharmazeutischen Institut in Kiel. „Bei ersten Beschwerden ist Weißdorn in der Regel meine erste
Wahl, so Prof. Peter Gündling, Hausarzt aus
Bad Camberg und Studiendekan an der Hochschule Fresenius.
mvb
Weißdorn ist in der
nahezu nebenwirkungsfreien Therapie der
Herzinsuffizienz nicht
mehr wegzudenken.
Quelle: Pressekonferenz am 20. 05. 2014 in Hamburg.
Veranstalter: Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG
B6,
B12
und Folsäure
zur Steigerung der Vitalität
Quelle: Diskussion auf Initiative von
MEDICE mit folgenden Experten: Dr.
Uwe Höller (Internist und Präventivmediziner), Dr. Hans-Peter Lisiak (niedergelassener Facharzt für Orthopädie), Dr. Oliver Ploss (Heilpraktiker
und Apotheker), Prof. Dr. Uwe Till (klinischer Pathobiochemiker), Prof. Dr.
Elmar Wienecke (Sportwissenschaftler, Prävention und Nachsorge)
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müssen und nicht ersetzbar sind.
Werden Vitamin B12 und Folsäure substituiert, resultiert ein erhöhter Bedarf an Vitamin B6, da
Stoffwechselprodukte entstehen,
die nur über B6 abreagieren können“, so Prof. Dr. Uwe Till.
Da die Methylgruppen-Übertragung in jeder Zelle abläuft,
kommen die drei Vitamine präventiv und therapeutisch bei einer Vielzahl von Indikationen
zum Einsatz. Der klinische Pathobiochemiker nennt beispielhaft Erschöpfung, Depressionen
und kognitive Einschränkungen,
geriatrische Erkrankungen sowie Arteriosklerose und betont:
„Wichtig für die erfolgreiche Prävention und Therapie dieser Erkrankungen ist allerdings immer,
dass ich Folsäure, Vitamin B6
und B12 in Kombination gebe.“
Dabei setzt Prof. Till auf die
parenterale Applikation: „Wenn
Patienten mit wirklich hohen
Homocysteinwerten Medivitan®
bekommen, dann gehen die
Werte sehr schnell und effektiv
unter den Zielwert von 10 Mikromol pro Liter. Aus dieser Sicht ist
diese parenterale Fixkombination eine optimale Kombination.
Sie können mit drei Kuren pro
Jahr den angestrebten Homocysteinwert von 10 halten. Das
ist übrigens aus ökonomischer
Sicht nicht teurer als die periorale Substitution.“
Der Hausarzt 13/2014
Fotos: iStockphoto, fotolia
Bei Erschöpfung sollte
auch daran gedacht
werden, die körperliche Vitalität insgesamt zu steigern.
Vor dem Hintergrund sich häufender Fälle von physischer Erschöpfung, kognitiven Einbußen
und depressiven Zuständen stellt
sich verstärkt die Frage nach
Strategien zur Steigerung der
körperlichen und mentalen Vitalität. Seit Jahrzehnten zur Revitalisierung eingesetzt wird die
Fixkombination der Vitamine B6,
B12 und Folsäure (Medivitan®).
Wann macht die parenterale
Aufbaukur wirklich Sinn? Und
warum werden die drei Vitamine
immer gemeinschaftlich appliziert? „Folsäure, B6 und B12 sind
im Zellstoffwechsel eng miteinander verknüpft. So ist die
Methionin-Synthase-Reaktion
die einzige menschliche Stoffwechsel-Reaktion, bei der zwei
Vitamine gleichzeitig wirken
Industrie + Forschung
Glukosemessung:
statt Lanzette
Sensor
Diabetiker mit einer intensivierten
Insulintherapie müssen mindestens
viermal täglich ihren Blutzucker
messen. Diese punktuellen Blutzuckermessungen mittels Lanzettenstich sind für viele Diabetiker unangenehm und lästig. Auch lässt der
Alltag eine Messung in diskreter Atmosphäre und mit sauberen Fingern
nicht immer zu. „Das Ergebnis sind
zu wenige und verfälschte Messungen, eine mangelhafte Dokumentation und daraus resultierend eine
schlechte Stoffwechseleinstellung“,
sagte Dr. Jens Kröger, niedergelassener Diabetologe in Hamburg.
Deshalb wurde eine neue
Applikation ist einfach
Kategorie der Glukoseund schmerzarm. Erste
Ein Sensor wird in das
Machbarkeitsstudien bemessung entwickelt, geUnterhautfettgewebe
legen die Genauigkeit des
nannt „Flash Glukose
eingesetzt, der Träger
auf
dem
Oberarm
ist
Sensorsystems. Eine KaliMonitoring“. Dabei wird
etwa so groß wie eine
ein Sensor in das Unterbrierung durch den PatiZweieuromünze.
hautfettgewebe eingeenten ist nicht erforderlich. Diese neue Art der
setzt. Dieser misst autoGlukosemessung hat das Potenzial,
matisch die Glukosewerte, die vom
Diabetiker in ihrem SelbstmanagePatienten jederzeit abrufbar sind.
Ein Scan des Lesegerätes über den
ment zu fördern und sie bei der ErSensor empfängt die gespeicherten
reichung ihrer individuellen TheraDaten und zeigt den aktuellen Glupieziele zu unterstützen.
Dr. Peter Stiefelhagen
kosewert und das Glukoseprofil über die letzten 8 Stunden an. Die LaufQuelle: Satellitensymposium von Abbott im Rahmen des Diabetes Kongresses, 28. 05.2014, Berlin
zeit des Sensors beträgt 14 Tage. Die
Bristol-Myers Squibb gibt bekannt, dass
das Committee for Medicinal Products
for Human Use (CHMP) der EMA eine positive Empfehlung zu Daklinza® (Daclatasvir) ausgesprochen
hat. Das CHMP empfiehlt,
den potenten pangenotypischen (in vitro) NS5ARe p l i ka t i o n s ko m p l exInhibitor, der sich in der
klinischen Prüfung befindet, für die Anwendung
in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der chronischen Infektion mit dem
Hepatitis-C-Virus bei Erwachsenen zuzulassen.
Es handelt sich hierbei um die erste Empfehlung des CHMP für einen NS5A-Repli-
64
kationskomplex-Inhibitor. Diese wird nun
von der EU-Kommission geprüft.
Die European Association for the Study of the Liver (EASL) hat Daclatasvir
vor Kurzem in ihre klinischen Praxis-Leitlinien für das Management der HCV-Infektion aufgenommen. [1] Der Zulassungsantrag für Daclatasvir in der EU
wurde beschleunigt bearbeitet. Die positive CHMP-Empfehlung stützt sich auf
Daten aus verschiedenen Studien zur
Behandlung der chronischen HepatitisC-Infektion mit Daclatasvir in Kombination mit anderen HCV-Wirkstoffen, inklusive Sofosbuvir.
Quellen: 1. European Association for the Study of the
Liver (EASL). “„EASL Recommendations of the Treatment of Hepatitis C“ Available at: http://files.easl.eu/easlrecommendations-on-treatment-of-hepatitis-C/index.
html#p=2.
Der Hausarzt 13/2014
Fotos: Taffi - JPC-PROD / Fotolia
Hepatitis C: Positive
CHMP-Empfehlung für Daclatasvir
TARGIN ® ENTHÄLT EIN OPIOID.
Fotos: x, y
TARGIN® 5 mg/2,5 mg, 10 mg/5 mg, 20 mg/10 mg, 40 mg/20 mg Retardtabletten. Wirkstoffe: Oxycodonhydrochlorid, Naloxonhydrochlorid.
Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: 1 Retardtablette TARGIN® 5 mg/2,5 mg
enthält 5 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 4,5 mg Oxycodon und 2,73 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 2,5 mg
Naloxonhydrochlorid bzw. 2,25 mg Naloxon. 1 Retardtablette TARGIN® 10 mg/5 mg enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid
entspr. 9,0 mg Oxycodon und 5,45 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 5,0 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 4,5 mg
Naloxon. 1 Retardtablette TARGIN® 20 mg/10 mg enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 18,0 mg Oxycodon und
10,9 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 10,0 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 9,0 mg Naloxon. 1 Retardtablette
TARGIN® 40 mg/20 mg enthält 40 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 36,0 mg Oxycodon und 21,8 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 20,0 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 18,0 mg Naloxon. Sonstige Bestandteile: Ethylcellulose, Stearylalkohol, Lactose-Monohydrat, Talkum, Magnesiumstearat, Poly(vinylalkohol), Macrogol 3350, Titandioxid (E171).
Zusätzlich für TARGIN® 5 mg/2,5 mg: Hyprolose, Brilliantblau FCF, Aluminiumsalz (E133). Zusätzlich für TARGIN® 10
mg/5 mg: Povidon K30. Zusätzlich für TARGIN® 20 mg/10 mg: Povidon K30, Eisen(III)-oxid (E172). Zusätzlich für TARGIN®
40 mg/20 mg: Povidon K30, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2 O (E172). Anwendungsgebiete: Starke Schmerzen, die nur mit
Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können. Second-line-Therapie von Patienten mit schwerem bis sehr
schwerem idiopathischen Restless-Legs-Syndrom nach Versagen der dopaminergen Therapie. Der Opioidantagonist
Naloxon ist in TARGIN® enthalten, um einer Opioid-induzierten Obstipation entgegenzuwirken, indem er die Wirkung des
Oxycodons an den Opioidrezeptoren lokal im Darm blockiert. TARGIN® wird angewendet bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile, jegliche Situationen, in denen
Opioide kontraindiziert sind, schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie, schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Cor pulmonale, schweres Bronchialasthma, nicht Opioid-bedingter paralytischer Ileus, mittlere
bis schwere Leberfunktionsstörung. Zusätzlich bei Restless-Legs-Syndrom: Opioid-Abusus in der Anamnese. Nur unter besonderer Vorsicht anwenden bei älteren oder geschwächten Patienten, Patienten mit Opioid-bedingtem paralytischem Ileus, schwerer Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Myxödem, Patienten mit Schlafapnoesyndrom, Hypothyreose, Addisonscher Krankheit (Nebennierenrinden-Insuffizienz), Intoxikations-Psychose, Cholelithiasis,
Prostatahypertrophie, Alkoholismus, Delirium tremens, Pankreatitis, Hypotonie, Hypertonie, vorher bestehenden
Herzkreislauferkrankungen, Kopfverletzungen (wegen des Risikos von Zuständen mit erhöhtem Hirndruck), Epilepsie
oder Prädisposition zu Krampfanfällen, Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen, Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung oder mit Nierenfunktionsstörungen. Bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom, die zusätzlich an einem
Schlafapnoesyndrom leiden, ist bei der Behandlung mit Targin aufgrund des additiven Risikos einer Atemdepression mit
Vorsicht vorzugehen. Eine Anwendung bei Krebspatienten mit Peritonealkarzinose oder beginnender Darmobstruktion
wird aufgrund fehlender klinischer Erfahrungen nicht empfohlen. Eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter
18 Jahren wird nicht empfohlen. Die Gabe von TARGIN ® wird präoperativ und während der ersten 12 - 24 Stunden postoperativ nicht empfohlen. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten TARGIN® nicht einnehmen. TARGIN® sollte während der Schwangerschaft nur
angewendet werden, wenn der Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus oder das Neugeborene eindeutig überwiegt.
Während einer Behandlung mit TARGIN® sollte das Stillen unterbrochen oder abgestillt werden. Nebenwirkungen:
Nebenwirkungen bei Schmerzbehandlung: Erkrankungen des Immunsystems: Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Häufig: Appetitabnahme bis zum Appetitverlust. Psychiatrische Erkrankungen: Häufig: Schlaflosigkeit. Gelegentlich: Unruhe, Denkstörung, Angst, Verwirrtheitszustände, Depressionen, Nervosität. Nicht bekannt: euphorische Stimmung, Halluzinationen, Alpträume. Erkrankungen des
Nervensystems: Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Somnolenz. Gelegentlich: Konvulsionen (insbesondere bei
Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Aufmerksamkeitsstörungen, Sprachstörungen, Synkope, Tremor. Nicht bekannt: Parästhesien, Sedierung. Augenerkrankungen: Gelegentlich: Sehstörungen. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Häufig: Vertigo. Herzerkrankungen: Gelegentlich: Angina pectoris insbes.
bei Pat. mit vorher bestehender koronarer Herzkrankheit, Palpitationen. Selten: Tachykardie. Gefäßerkrankungen:
Häufig: Hitzewallungen. Gelegentlich: Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Gelegentlich: Dyspnoe, Rhinorrhoe, Husten. Selten: Gähnen. Nicht bekannt: Atemdepression. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Abdominalschmerz, Obstipation, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Erbrechen, Übelkeit, Flatulenz. Gelegentlich: aufgetriebener Bauch. Selten: Zahnerkrankungen. Nicht
bekannt: Aufstoßen. Leber- und Gallenerkrankungen: Gelegentlich: Erhöhung leberspezifischer Enzyme, Gallenkolik. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Häufig: Pruritus, Hautreaktionen/Hautausschlag,
Hyperhidrosis. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Gelegentlich: Muskelkrämpfe,
Muskelzucken, Myalgie. Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Gelegentlich: Harndrang. Nicht bekannt: Harnretention. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Nicht bekannt: Erektionsstörungen. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: Schwächezustände (Asthenie), Ermüdung.
Gelegentlich: Arzneimittelentzugssyndrom, Brustkorbschmerz, Schüttelfrost, Unwohlsein, Schmerzen, periphere
Ödeme. Untersuchungen: Gelegentlich: Gewichtsabnahme. Selten: Gewichtszunahme. Verletzung, Vergiftung und
durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle. Für den Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid sind die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen bekannt: Auf Grund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Oxycodonhydrochlorid Atemdepression, Miosis, Bronchospasmus und Spasmen der glatten
Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen. Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Selten: Herpes simplex. Erkrankungen des Immunsystems: Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen. Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen: Gelegentlich: Dehydration. Selten: Appetitsteigerung. Psychiatrische Erkrankungen:
Häufig: Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen, verminderte Aktivität, psychomotorische Hyperaktivität. Gelegentlich: Agitiertheit, Wahrnehmungsstörungen (z.B. Derealisation), verminderte Libido, psychische Arzneimittelabhängigkeit. Erkrankungen des Nervensystems: Gelegentlich: Konzentrationsstörungen, Migräne, Geschmacksstörungen, erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Hypoästhesie, Koordinationsstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Gelegentlich: Hörstörungen. Gefäßerkrankungen: Gelegentlich: Vasodilatation. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Gelegentlich: Dysphonie. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Schluckauf. Gelegentlich: Dysphagie, Ileus, Mundulzerationen,
Stomatitis. Selten: Melaena, Zahnfleischbluten. Leber- und Gallenerkrankungen: Nicht bekannt: Cholestase. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Gelegentlich: Trockene Haut. Selten: Urtikaria. Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Häufig: Dysurie. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Nicht bekannt: Amenorrhoe. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Gelegentlich:
Ödeme, Durst, Toleranz. Nebenwirkungen bei Behandlung des Restless-Legs-Syndroms: Der folgende Abschnitt
enthält die unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die unter TARGIN® im Rahmen einer 12-wöchigen, randomisierten,
placebokontrollierten klinischen Studie mit insgesamt 150 Patienten unter TARGIN® und 154 Patienten unter Placebo
mit einer täglichen Dosis zwischen 10 mg/5 mg und 80 mg/40 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid beobachtet wurden. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Zusammenhang mit TARGIN® bei Schmerzen, die in der RLS-Studienpopulation nicht beobachtet wurden, erscheinen in der Häufigkeitsgruppe „Nicht bekannt“. Erkrankungen des
Immunsystems: Nicht bekannt: Überempflindlichkeitsreaktionen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Häufig: Appetitabnahme bis zum Appetitverlust. Psychiatrische Erkrankungen: Häufig: Schlaflosigkeit, Depressionen. Gelegentlich: verminderte Libido, Schlafattacken. Nicht bekannt: Denkstörungen, Angst, Verwirrtheitszustände,
Nervosität, Unruhe, euphorische Stimmung, Halluzinationen, Alpträume. Erkrankungen des Nervensystems: Sehr
häufig: Kopfschmerz, Somnolenz. Häufig: Schwindelgefühl, Aufmerksamkeitsstörungen, Tremor, Parästhesien. Gelegentlich: Geschmacksstörungen. Nicht bekannt: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Sedierung, Sprachstörungen, Synkope. Augenerkrankungen: Häufig: Sehstörungen. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Häufig: Vertigo. Herzerkrankungen: Nicht bekannt: Angina pectoris
insbesondere bei Patienten mit vorher bestehender koronarer Herzkrankheit, Palpitationen, Tachykardie. Gefäßerkrankungen: Häufig: Hitzewallungen, Blutdruckabfall, Blutdruckzunahme. Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums: Gelegentlich: Dyspnoe. Nicht bekannt: Husten, Rhinorrhoe, Atemdepression, Gähnen. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Sehr häufig: Obstipation, Übelkeit. Häufig: Abdominalschmerz,
Mundtrockenheit, Erbrechen. Gelegentlich: Flatulenz. Nicht bekannt: aufgetriebener Bauch, Diarrhoe, Dyspepsie, Aufstoßen, Zahnerkrankungen. Leber- und Gallenerkrankungen: Häufig: Erhöhung leberspezifischer Enzyme (GPT, Gamma-GT). Nicht bekannt: Gallenkolik. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Sehr häufig: Hyperhidrosis. Häufig: Pruritus, Hautreaktionen/Hautausschlag. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen: Nicht bekannt: Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Myalgie. Erkrankungen der Nieren und
Harnwege: Nicht bekannt: Harndrang, Harnretention. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Gelegentlich: Erektionsstörungen. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Sehr
häufig: Ermüdung. Häufig: Brustkorbschmerz, Schüttelfrost, Durst, Schmerzen. Gelegentlich: Arzneimittelentzugssyndrom, periphere Ödeme. Nicht bekannt: Malaise. Untersuchungen: Nicht bekannt: Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle. Hinweis: Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden (Straßenverkehr!). Abhängigkeit kann sich entwickeln.
Gleichzeitige Einnahme mit Alkohol vermeiden. Mundipharma GmbH, 65549 Limburg (Lahn) 05-14
KOSTENFREIE
INFOLINE:
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Der
Hausarzt
13/2014
Industrie + Forschung
Arthrose:
Schonung
ist keine gute Option
„Arthrose ist ein komplexes pathologisches Stoffwechselgeschehen im Gelenk“. Dieses Statement
setzte Dr. Frank Weinert, Orthopäde aus Gangkofen, seinem Vortrag zu einer umfassenden Arthrosetherapie mit gezielter Ernährung und speziellem Bewegungstraining voraus. Proteoglykane
binden bis zu 95 % Wasser im Knorpelgewebe, das
dadurch seine Geschmeidigkeit und Widerstandskraft aufrechterhält. Ihre Bildung wird allerdings
durch oxidativen Stress vermindert, der durch
Ernährung ohne viel Obst und Gemüse entsteht.
Übergewicht belastet die Gelenke gleich doppelt:
Hoher Druck schädigt Chondrozyten und Kollagenfasern, Entzündungsmediatoren aus Fettzellen steigern die entzündlichen katabolen Vorgänge im Gelenk.
Eine multizentrische Beobachtungsstudie an 600 Patienten
mit Gonarthrose über 24 Monate ergab, dass die Knorpelbestandteile Glukosamin und
Chrondroitin als Ernährungszusatz den Knorpelabbau unabhängig von NSAR-Einnahmen
signifikant reduzierten [MartelPelletier et al. Ann Rheum Dis
Proteoglykane ermögli2013, doi.10.1136/annrheumchen die hohe Wasserdis-2013-203906]. Auch bei
bindung gesunden KnorTendopathien wie dem Tenpelgewebes. Arthrotinisellenbogen sei reine Schosche Vorgänge wie oxinung nicht angezeigt, erklärte
dativer Stress reduzieren
der Orthopäde. Der Heilungsdie Proteoglykan-Synprozess ist langwierig und
these.
sollte durch geeignetes Trainach Nordin M, Frankel VH:
ning, Umstellung der ursächBasic biomechanisms of
the musculoskeleton syslichen Belastung und einer getem. 3rd ed. Baltimore
zielten Nahrungsergänzung in
(MD): Lippincott Williams &
Wilkins; 2001, p.69
physiologisch richtige Bahnen
gelenkt werden. Für die effektive Rehabilitation von Sehnen und Gelenken ist
deshalb eine speziell indikationsbezogene Nahrungsergänzung wie z. B. durch die spezifischen
Orthomol®-Produkte eine sinnvolle Option.
Dr. J. Sartorius
Quelle: Vortrag: „Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Arthrose- und Tendopathie-Symptomatik“, 17. Mai 2014, Köln. Mit freundlicher Unterstützung der Orthomol GmbH, Langenfeld
65
Industrie + Forschung
Praxischeck
Inhalationstherapie
magrad, desto eher verschlechtert sich
die Lebensqualität und Arztbesuche nehmen zu. Bei COPD zum Beispiel erhöht jede Exazerbation das Risiko für eine weitere und das Sterblichkeitsrisiko steigt. Die
Non-Adhärenz hat aber nicht nur weitreichende Folgen für die Gesundheit der Patienten, sie verursacht auch enorme Kosten für
das Gesundheitssystem.
Bei Asthma bronchiale ist die inhalative
Verabreichung von Kortikosteroiden zur
Entzündungshemmung und von Bronchodilatatoren die Therapie der ersten
Wahl. COPD ist zwar nicht
heilbar, aber Arzneimittel
zur Inhalation können Entzündungsprozesse stoppen, Schleimhautschwellungen reduzieren und die
Was kann der Arzt zu
Atemwege weit stellen. Trotz
einem erfolgreichen Inhalatimodernster Therapieoptionsmanagement beitragen?
Prof. Felix Herth,
Chefarzt
der
Abteionen hat die Zahl der AsthRein von den Wirkstoffen her
lung Innere Medizin,
haben wir mit den inhalativen
ma- und COPD-Patienten in
Pneumologie, der
Deutschland, die nicht gut
Kortikosteroiden sehr gute
Thoraxklinik Heidelkontrolliert sind, in den verTherapieoptionen. Um die
berg, über die InhaTherapietreue und die korrekgangenen Jahren kaum abgelationstherapie bei
nommen. Eine der wesentte Durchführung der InhalaAsthma- und COPDlichen Ursachen für diese
tion zu fördern, empfiehlt
Patienten.
unbefriedigende Situation ist
sich die Verschreibung mögdie Komplexität der Inhalationstherapie:
lichst einfach anzuwendender Devices.
Je nach Art des Inhalators müssen unGanz neu auf dem Markt ist zum Beiterschiedlichste Schritte bei der Anwenspiel der DuoResp® Spiromax® – ein bedung berücksichtigt werden; Dosieraerosonders einfach anzuwendender Trockensole verlangen zudem eine Koordination
pulverinhalator – der nach dem Prinzip
vom Auslösen des Sprühstoßes und Ein„Öffnen – Inhalieren – Schließen“ funkatmen. Immer wieder stellen wir zudem
tioniert. Unabhängig vom Inhalator sind
fest, dass bei Asthma wie COPD die Adhä- Beratungsgespräche unabdingbar, um Parenz mit zunehmender Behandlungsdau- tienten über ihre Krankheit aufzuklären
und auf das für sie geeignete Device zu
er drastisch abnimmt. Einige Patienten
schulen. Im Therapieverlauf ist eine regelvergessen dann eine regelmäßige Inhalation, andere lassen die Medikation bemäßige Kontrolle unerlässlich, um auswusst weg, wieder andere wenden die Inzuschließen, dass sich Anwendungsfehhalationssysteme nicht in ausreichender
ler eingeschlichen haben. Zeigen sich hier
Dosierung an.
Defizite, kann der Patient noch einmal
nachgeschult werden. In Fällen, in denen
auch das nicht hilft, sollte probiert werIst eine mangelnde Adhärenz
tatsächlich so schwerwiegend?
den, das Inhalationssystem zu wechseln.
Möglicherweise kommt der Patient mit
Für den Patienten kann Non-Adhärenz
einem anderen Inhalator besser zurecht.
ernste gesundheitliche Folgen bedeuten.
Grundsätzlich gilt: Je schwerer der AsthDas Interview führte Gunnar Lühring
68
Bei Spannungskopfschmerzen
Flupirtin
Eine nicht-interventionelle
Studie zeigte, dass der selektive neuronale Kaliumkanalöffner Flupirtin (Katadolon® S
long) bei Patienten mit Spannungskopfschmerzen effektiv wirksam und gut verträglich ist. [1] Abgefragt wurden
die Intensität und Dauer der
Spannungskopfschmerzen sowie die kopfschmerzbedingten
Beeinträchtigungen der Patienten. Das Analgetikum punktete bei allen drei Parametern.
Ein besonders starker Effekt
konnte bei denjenigen erzielt
werden, die unter einer erhöhten Druckempfindlichkeit der
perikraniellen Muskulatur litten. Hier kam die zusätzliche
verspannungslösende Komponente von Flupirtin zum
Tragen. Ausgewertet wurden die ersten sieben Therapietage einer dreimonatigen
Studie. Dabei wurden die Intensität und Dauer der Spannungskopfschmerzen sowie
kopfschmerzbedingte Beeinträchtigungen untersucht. Die
einwöchige Behandlung mit
Flupirtin wurde von allen Patienten gut vertragen.
Quelle:
1 Überall MA et al.: Akuteffekte einer Kurzzeitbehandlung mit Flupirtin retard bei chronischen Kopfschmerzen vom Spannungstyp.
Poster Deutscher Schmerz- und
Palliativtag 2014, Frankfurt.
Der Hausarzt 13/2014
Foto: Maridav / Fotolia
Was sind typische Schwierigkeiten
bei der Inhalationstherapie?
Industrie + Forschung
Magen
Funktionelle
beschwerden:
Gute Evidenz für pflanzliche Therapie
Foto: Piumadaquila - Valentina R. / Fotolia
Im April teilte das BfArM mit, dass
Metoclopramid (MCP) als Monopräparat in flüssiger Form zur
oralen Anwendung mit einer Konzentration von mehr als 1 mg/ml,
als Formulierung zur parenteralen
Anwendung mit einer Konzentration von mehr als
5 mg/ml und bei rektaler Anwendung
von mehr als 20 mg
nicht mehr verkehrsfähig ist [1]. Zukünftig werden
die Indikationen
gastrointestinale Motilitätsstörungen, gastroösophagealer Reflux und Dyspepsie
für die Therapie mit MCP ganz entfallen, ergänzte Prof. Hans-DieterAllescher, Garmisch-Partenkirchen.
Für das Phytotherapeutikum STW5
zur Therapie von funktionellen gastrointestinalen Beschwerden liegt
eine gute Evidenz vor, erläuterte
Prof. Dr. Peter Malfertheiner, Magdeburg. Fünf placebokontrollierte
Studien belegen die Wirksamkeit
von STW5 bei Reizmagensymptomatik, eine weitere bei Reizdarmbeschwerden. Außerdem zeigte
eine retrospektive Kohortenstudie eine überlegene Wirksamkeit
und Unbedenklichkeit von STW5
zur Behandlung der funktionellen
Dyspepsie im Vergleich zu MCP
[2]. Dabei erreichten signifikant
mehr Patienten bei Einnahme von STW5 eine
Beschwerdefreiheit.
Das galt ebenso für
die Einzelsympto­
me epigastrische
Schmerzen, Bauchkrämpfe, retrosternale Missempfindungen, frühes Sättigungsgefühl, Appetitlosigkeit,
Völlegefühl und Übelkeit. Dabei
wurden in der STW5-Gruppe keine
Nebenwirkungen dokumentiert, in
der MCP-Gruppe 4 Behandlungsabbrüche wegen unerwünschter
Effekte registriert.
Friederike Klein
Pressekonferenz „Initiative Gesunder Magen: Sodbrennen – ein Symptom, zwei häufige
Krankheitsbilder “ in München am 6. Juni 2014.
Veranstalter: Steigerwald Arzneimittel GmbH,
Darmstadt
Quellen: 1 Schreiben des BfArM vom
09. 04. 2014; Geschäftszeichen 71.02N3822-V-14728-197387/14
2 Raedsch R. et al. Z Gastroenterol 2007;45:
1041–1048
Messgenau
Das Blutzuckermesssystem Contour® XT liegt mit seinen Messwerten zu 100 %
im Toleranzbereich der neuen ISO-Norm 15197:2013 und gehört damit zur Spitzengruppe getesteter Blutzuckermessgeräte. Zu diesem Ergebnis gelangt eine
kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts für Diabetes Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Ulm. Auch im hypoglykämischen
Grenzbereich <70 mg/dl weist das Contour® XT Blutzuckermessgerät eine hohe
Messgenauigkeit auf.
Nach Informationen der Bayer vital GmbH
70
Zurück zur
Ganzheitlichkeit
Der Trend zur Naturheilkunde hält unvermindert an. Was erwarten Patienten,
Ärzte und Apotheker von der Naturmedizin? Dieser Frage ging eine Studie nach,
in deren erstem Teil 50 Patienten im Alter
von 20–65 Jahren interviewt wurden, die
eine Affinität zur Naturmedizin hatten. Es
zeigte sich, dass der Begriff „Naturmedizin“ ein Oberbegriff ist, unter dem sich
u. a. Hausrezepte, Massagen, Chiropraktika, Akupunktur, pflanzliche Mittel und
Homöopathie subsummieren. Laut Studienleiter Stephan Grünewald, Köln, können die interviewten Patienten in sechs
Typen unterteilt werden. Gemeinsam ist
ihnen, dass sie Naturmedizin nicht im Gegensatz zur Schulmedizin sehen, sondern
deren gleichberechtigtes Miteinander
wünschen. In der Naturmedizin fühlen
sich die Menschen aufgehoben und als
Ganzes wahrgenommen. Von Ärzten erwarten die Patienten, „dass sie eine Vorstellung von und Wissen über Naturmedizin haben“, so Grünewald.
Die gleichen Erwartungen werden an
Apotheker gerichtet. Die Ausbildung von
Heilpraktikern wird nicht hinterfragt, sondern als gegeben angesehen.
Im zweiten Teil der Studie wurden 45
Frauen und Männer, darunter 18 Ärzte mit
Schwerpunkt Naturheilkunde, neun Heilpraktiker und 18 Apotheker/PTAs befragt.
„Ärzte und Apotheker sehen bei sich Defizite im Hinblick auf die Naturmedizin“,
so Grünewald. Sie sehen einen großen
Nachholbedarf, den sie mit Eigeninitiative bewältigen müssen. Aktuell sei die
Naturmedizin für beide Berufsgruppen
ein unübersehbares Feld. Nach Grünewald ist jedoch zu beobachten, dass immer mehr Ärzte die Naturmedizin als
Kundenbindungsinstrument und Apotheker sie zur Umsatzsteigerung einsetzen.
Dr. C.-V. Schwörer
Quelle: Pressekonferenz zur Pascoe-Studie 2014
von Pascoe Naturmedizin, Berlin, Mai 2014
Der Hausarzt 13/2014
Industrie + Forschung
Wenn
Wasserlassen
zum Problem wird
Benigne Prostatahyperplasie
(BPH) ist die häufigste Erkrankung der Prostata. Bei
den 50–60-Jährigen sind
bereits rund die Hälfte der
Männer betroffen, erklärte
Prof. Heiko Wunderlich, Eisenach. 80 % der Patienten
mit BPH würden von Hausärzten und Internisten versorgt. Eine leitliniengerechte Therapie orientiert sich
– bis das Update der deutschen Leitlinien in 2014 vorliegt – an den Leitlinien der
Europ. Ass. of Urology. „Bei
Patienten mit geringen Symptomen und geringem Leidensdruck wird ein kontrolliertes Abwarten empfohlen“,
erläuterte Wunderlich. Bei
moderaten bis schweren Be-
schwerden empfehlen die
EAU-Leitlinien Alpha-Blocker wie Tamsulosin einzusetzen. Diese können kurzfristig die Symptomatik
verbessern, aber langfristig
einen Harnverhalt oder eine
Prostataoperation nicht verhindern. Das Fortschreiten
der Erkrankung kann hingegen mit einem 5-Alpha-Reduktase-Inhibitor (5-ARI)
wie etwa mit Dutasterid realisiert werden.
Liegt eine Kombination aus
Speicher- und Entleerungssymptomatik zusammen
mit einer großen Prostata
vor, und damit eine hohe
Wahrscheinlichkeit für eine Krankheitsprogression,
empfehlen die Leitlinien ei-
ne Kombination aus AlphaBlockern und 5-ARI. Die beste klinische Evidenz von
Wirkstoffkombinationen in
der BPH-Therapie liegt hier
für die Kombination Tamsulosin-Dutasterid (Duodart®)
vor.
In der Regel sollte der Hausarzt die BPH-Behandlung
einleiten. Wenn sich beim
ersten Therapieansatz kein
Erfolg einstellt, sollte der
Patient an den Urologen
überwiesen werden.
Dr. C.-V. Schwörer
Quelle: Symposium „Das Osteoporose- und BPH-Einmaleins für die tägliche Praxis“ von GSK im Rahmen des
120. Kongresses der DGIM am 27. 05.
2014 in Wiesbaden
Rückenschmerzen
Bei Patienten mit schweren, chronischen Schmerzsyndromen ist eine Behandlung mit dem der BtMVV
unterliegenden Opioid Tapentadol immer dann besonders aussichtsreich, wenn der Schmerzsymptomatik sowohl nozizeptive als auch neuropathische
Schmerzkomponenten zugrunde liegen.
Von klassischen Opioid-Analgetika unterscheidet
sich Tapentadol – in Deutschland unter dem Handelsnamen Palexia® seit Kurzem sowohl in einer
retardierten als auch in einer schnell freisetzenden
Galenik auf dem Markt – vor allem dadurch, dass es
seine analgetische Wirksamkeit nicht allein durch einen Angriff an den μ–Opioid-Rezeptoren entfaltet.
Zusätzlich hemmt die Substanz in hirnabwärts ziehenden Schmerzfasern die Noradrenalin-Wiederaufnahme. Letztgenannter Wirkmechanismus macht
das Medikament nach Einschätzung des Wiesbadener Schmerztherapeuten PD Dr. Kai-Uwe Kern
auch beim neuropathischen Schmerz zu einem Hoff-
72
nungsträger.
Den hohen Stellenwert von Tapentadol bei Patienten
mit schweren, chronischen Rückenschmerzen unterstrich Kern anhand der Ergebnisse einer nicht interventionellen Studie bei Allgemeinmedizinern und Internisten. Im Rahmen dieser Studie waren 382 mit
der Fixkombination Oxycodon/Naloxon vorbehandelte Schmerzpatienten – darunter 85,1 % mit Rückenschmerzen von ganz überwiegend gemischtem
Schmerztyp – auf retardiertes Tapentadol umgestellt worden. Nach der Umstellung kam es Angaben Kerns zufolge zu einer 47%igen Schmerzreduktion. Gemäß visueller Analogskala (VAS) sank das
Schmerzniveau von zuvor 7,29 auf im Mittel 3,88
Punkte.
Dr. med. Ludger Riem
Pressegespräch „Aus der Praxis für die Praxis: Palexia®
retard bei chronischen Rückenschmerzen“, Veranstalter:
Grünenthal, Düsseldorf, 7. Mai 2014.
Der Hausarzt 13/2014
Fotos: Sebastian Kaulitzki - RFsole / Fotolia
Chronische
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Industrie + Forschung
DACCORD-Register dokumentiert
Foto: JPC-PROD / Fotolia
COPD im klinischen Alltag
Wie es genau um die Versorgung von COPD-Patienten
in Deutschland bestellt ist,
weiß niemand genau. Das
soll sich jetzt ändern, denn
mit DACCORD wurde eine
große Registerstudie aufgelegt. In das Register werden
ca. 12 000 Patienten mit gesicherter COPD-Diagnose
eingeschlossen, bei denen
eine Therapie mit lang wirksamen Bronchodilatatoren
begonnen oder umgestellt
werden soll. Die Therapieentscheidung obliegt dabei
allein dem behandelnden
Arzt. Solche Register haben
den Vorteil, dass sie den kli-
nischen Alltag besser abbilden als jede randomisierte
Doppelblindstudie, für die in
der Regel strenge Ein- und
Ausschlusskriterien gelten,
betonte Prof. Heinrich Worth,
Klinikum Fürth, der das Register als wissenschaftlicher
Leiter betreut. Im Schnitt erfüllt diese Kriterien nur einer von 20 Patienten. Die
ersten 6000 Patienten sind
bereits rekrutiert, darunter
4000 Patienten, die mit Glycopyrronium (Seebri®) behandelt werden, und 2000,
die andere lang wirksame
Bronchodilatatoren erhalten. In der zweiten Hälfte
des Registers wird die Fixkombination Glycopyrronium/Indacaterol (Ultibro®)
mit anderen lang wirksamen
Bronchodilatatoren verglichen. Bereits die Basisdaten
der ersten 6 000 Patienten
sind interessant, berichtete Worth. So hat jeder fünfte
eingeschlossene Patient nie
geraucht, sondern „verdankt“
seine COPD anderen Risikofaktoren, etwa häufigen
Atemwegsinfekten in der
Kindheit. Die wichtigsten
Symptome sind Belastungsdyspnoe, Husten und eingeschränkte Belastungstoleranz, die vor allem tagsüber
auftreten, seltener morgens
und fast nie abends oder
nachts. Häufige Exazerbationen als Voraussetzung für eine Behandlung mit inhalativen Steroiden finden sich
bisher bei weniger als 10 %
der Patienten.
Manuela Arand
Quelle: DACCORD-Pressekonferenz,
DGIM, Wiesbaden, 27. April 2014, Veranstalter: Novartis Pharmaceuticals
Hypoglykämien bleiben
eine große Herausforderung
Nach den Ergebnissen der DAWN2-Studie stellt insbesondere das Management des Diabetes mellitus für viele Patienten eine Belastung dar. „40 % aller Diabetiker haben
Angst vor Hypoglykämien, insbesondere dann, wenn sie bereits ei40 % aller Diabetiker
ne schwere Hypoglykämie erlebt
haben Angst
haben“, sagte Prof. Thomas Danne,
vor Hypoglykämien.
Hannover.
Prof. Thomas Danne, Hannover
Hypoglykämien beeinträchtigen
nicht nur die Lebensqualität, sondern sie erhöhen auch die Morbidität und Mortalität. Denn eine Hypoglykämie erhöht das Risiko für vaskuläre Komplikationen, weil sie die Plaqueruptur
begünstigt. Darüber hinaus werden auch vital bedrohliche
Herzrhythmusstörungen induziert. Daraus ergibt sich die
zwingende Notwendigkeit für Therapiestrategien mit einem
Der Hausarzt 13/2014
möglichst geringen Hypoglykämierisiko. „Dazu gehört die
Gabe eines Basalinsulins mit langer Wirkung und flachem
Wirkprofil ohne Wirkgipfel“, so Dr. Tim Heise, Neuss.
Diesen Anforderungen werde Insulin degludec (Tresiba®)
weitgehend gerecht. In entsprechenden Studien traten unter
diesem ultralang wirksamen Insulinanalogon im Vergleich
mit Insulin glargin signifikant seltener schwere nächtliche
Hypoglykämien auf. So war die Hypoglykämierate bei Typ2-Diabetikern um ca. 40 % niedriger, bei Typ-1-Diabetikern
um 25 %. Dieses neue Insulin erlaubt angesichts seines Wirkprofils auch eine größere Flexibilität, da die Gabe nicht mehr
an eine feste Tageszeit gebunden ist.
Dr. Peter Stiefelhagen
Quelle: Satellitensymposium von Novo Nordisk im Rahmen des
Deutschen Diabetes Kongresses 2014, 28. 05.2014 in Berlin
73
Industrie + Forschung
Pneumokokken bei Erwachsenen:
Alte und kranke Menschen sollten geimpft sein
störungen, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt ein 3- bis 7-fach erhöhtes Risiko, eine IPD auszubilden (2). Bei bestehender
COPD oder Asthma liegt das Erkrankungsrisiko beim 5- bis 17-fachen eines gesunden
Erwachsenen (3). Auch Diabetiker erkranken 2- bis 5-fach häufiger an einer IPD (3).
Bei den Pneumokokken sind bisher 94
Serotypen bekannt, 11 davon sind für den
Großteil der schweren, invasiven Erkrankungen verantwortlich. Der 13-valente Konjugat-Impfstoff PCV 13 (Prevenar 13®) deckt
mit 13 Serotypen des Bakteriums S. pneumoniae ein breites Spektrum an virulenten
Stämmen ab. Dieser Impfstoff wird bei Kindern schon länger erfolgreich eingesetzt
und ist nun auch für die aktive Immunisierung zur Prävention von invasiven Pneumokokken-Infektionen bei Erwachsenen ab 18
Jahren zugelassen.
N. Mittermeier
Fragen Sie Ihren Arzt
oder das
Internet
Quelle: Symposium „TheraKey® – Ein zukunftsorientierter Lösungsansatz in der
Arzt-Patienten-Kommunikation“, Veranstalter: Berlin-Chemie, Berlin, 28. Mai 2014.
In einem „geschützten Internet-Raum“ werden in absehbarer Zeit unter anderem an Diabetes erkrankte Menschen umfassende Informationen über ihre Grunderkrankung abrufen
können – vorausgesetzt, sie erhalten von ihren
behandelnden Ärzten den passwortgeschützten Zugangsschlüssel zu jenem Internet-Portal, an dem man im Hause Berlin-Chemie
derzeit intensiv arbeitet. Die Rede ist vom
TheraKey®.
Bereits heute nutzen 80 % aller Bundesbürger das Internet, wobei die Gruppe der über
60-Jährigen den Löwenanteil ausmacht. Wer
auch immer bei Suchdiensten wie Dr. Google
74
Der für Kinder zugelassene Impfstoff ist
nun auch bei Erwachsenen einsetzbar.
Quelle: Kongressbericht: „Unterschätzte Erreger – Pneumokokken“,
Pfizer, Wiesbaden, April 2014
Literatur: 1 BQS/Aqua Institut, Qualitätsreport 2012
2 Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. 2009; 57:Q1-Q4
3 van Hoek AJ et al. Infection 2012;
65:17–24
& Co. Rat einholen will, sieht sich zumeist
mit einer verwirrenden Flut von Informationen konfrontiert – nicht immer von der seriösen Art.
Mit dem TheraKey®-Konzept soll sich künftig
eine Möglichkeit bieten, den ‚Internet-Hunger’
der Patienten zu kanalisieren, sprich den Patienten den Zugang zu qualitativ hochwertigen
und selbstverständlich produktneutralen Informationen zu Erkrankungen wie Diabetes, Hypertonie oder COPD zu verschaffen. Nach wie
vor begegnen Patienten den von ihrem Arzt
artikulierten Informationen und Empfehlungen
mit großem Vertrauen, berichtete PD Dr.
Bernd Kulzer. Auch deshalb könnte der TheraKey® nach Einschätzung von Dr. Jens Kröger,
in Hamburg niedergelassener Diabetologe,
„zum verlängerten Therapiearm“ eines ärztlich
geleiteten Diabetes-Teams werden.
Dr. med. Ludger Riem
Der Hausarzt 13/2014
Foto: Lisa F. Young / Fotolia
Laut WHO sterben jährlich weltweit etwa
1,6 Millionen Menschen infolge einer Pneumokokken-Infektion. In Deutschland wurden 2012 rund 243 000 Erwachsene aufgrund einer ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) stationär aufgenommen, die
Mortalität lag bei 12,9 % der Patienten (1).
Der Grund für den Anstieg des IPD-Risikos im Alter ist die sogenannte Immunoseneszenz. Darunter versteht man die mit
den Jahren immer mehr nachlassende Abwehrleistung sowohl des angeborenen
als auch erworbenen Immunsystems. Zur
hohen Mortalität kommt hinzu, dass die Senioren, die eine Pneumokokken-Infektion
überleben, in den allermeisten Fällen später nie mehr den Gesundheitszustand erreichen, den sie vorher hatten.
Neben dem Alter spielen noch weitere
Risikofaktoren eine Rolle. So haben z. B.
Patienten mit Hypertonie, Herzrhythmus-
Foto: Kzenon / Fotolia
Herzbeschwerden stehen häufiger als gedacht in einem kausalen Zusammenhang mit
beruflichen oder familiären Stressbelastungen. Betroffene klagen meist über Brustschmerzen, Herzrasen und andere Symptome. Mit einer symptomorientierten Therapie können die
Patienten rasch von ihrem Leidensdruck befreit werden.
Brustschmerz, Herzrasen und andere Symptome
Wenn Stress aufs Herz
schlägt
Psychischer Stress am Arbeits- Herzmuskels, die auch als „Takoplatz, Mobbing oder familiäre Tsubo-Kardiomyopathie“ bezeichKonflikte erhöhen das Risiko für net wird. Die Störung tritt oftmals
nach einer starken emoeine koronare Herzertionalen Belastung, zum
krankung oder einen
Beispiel dem Tod einer
Herzinfarkt um zirka
29 %, erklärte PD Dr.
nahestehenden Person,
Mobbing am ArbeitsRalf Lehmann vom
platz, einem Autounfall
Universitätsklinikum
oder ähnlichen SituatioMannheim bei einem „Psychischer
nen auf. Betroffen sind
Expertentreffen. Dass Stress erhöht das
in bis zu 90 % der Fälle
emotionaler Stress Risiko für eine
Frauen nach den Wechauch bei den Zuschau- KHK oder einen
ern einer Fußball-Welt- Herzinfarkt.“
seljahren. Nach einer
meisterschaft zu Herz- PD Dr. Ralf Lehmann,
Akutphase, in der es
Universitätsklinikum
beschwerden führen Mannheim
zu lebensbedrohlichen
kann, haben WissenKomplikationen komschaftler der Uniklinik München- men kann, erholen sich die allerGroßhadern bereits 2008 in einer meisten Patienten innerhalb von
Studie gezeigt: Während der Fuß- drei bis 40 Tagen vollständig, beball-WM 2006 in Deutschland richtete Lehmann. In weniger als
stieg die Zahl der kardialen Not- 3 % der Fälle kommt es erneut zu
fälle immer dann signifikant an, einem koronaren Ereignis.
wenn die deutsche Mannschaft
ein besonders spannendes Spiel Stressbedingte Dyskardien
absolvierte, berichtete der Kar- In der hausärztlichen Praxis kladiologe.
gen viele über Herzklopfen (Palpitationen) mit einem stark pochenFunktionsstörung
den Pulsschlag in der Brust oder
des Herzmuskels
im Bauch, häufig auch im HalsEtwa 1 bis 2 % der Patienten, die oder Kopfbereich, oder über Tamit Verdacht auf Herzinfarkt ins chykardien, berichtete Dr. Rainer
Krankenhaus kommen, leiden je- G. Hübner, Facharzt für Allgedoch tatsächlich am „Syndrom des meinmedizin in Landau/Pfalz.
gebrochenen Herzens“, berichtete Dabei handele es sich meist um
Lehmann. Dabei handelt es sich stressbedingte Dyskardien, die
um eine Funktions­störung des jedoch durch eine gezielte Diag-
nostik von akuten bedrohlichen
de Frau berichtete, sie sei fast beHerzerkrankungen abgegrenzt wusstlos geworden.
werden müssen.
Die kardiologische Untersuchung
Zu den Frühsymptomen stress- mit Akut-Labor sowie die weitebedingter Herzerkrankungen ge- re Basisdiagnostik ergaben keine
hören typischerweise Schlafstö- auffälligen Befunde. Bei der Frage
rungen und nervöse Unruhe. Die nach den Ursachen berichtete die
Patienten klagen häufig auch über Patientin von Konflikten mit den
Atemnot, VergesslichEltern ihrer Schüler,
keit, Erschöpfung sowie
von fehlendem RückMut- und Ratlosigkeit,
halt im Kollegium und
so Hübner aus eigener
dem Gefühl, dass ihre
Beobachtung. Auch abArbeit trotz großen perdominelle Beschwersönlichen Engagements
den, Kopfschmerzen „Stressbedingte
nicht wertgeschätzt
oder Thoraxschmerzen, Dyskardien immer werde. Eine Soforttheebenso wie Angststö- von akuten berapie mit Neurexan®
drohlichen
Herzrungen und Depressio(6 x 2 Tabl./Tag) und
nen können Hinweise erkrankungen
Kalium mit Magnesium
abgrenzen!“
führte rasch zu einer
auf eine stressbedingte
Dr. Rainer G. Hübner,
Herzerkrankung sein.
Entlastung der PatienLandau/Pfalz
tin und zu einer BesseHerzrasen und Schwindel
rung der Beschwerden, berichteEine 50-jährige Lehrerin, die be- te Hübner. Die Patientin wurde
reits seit einigen Jahren ohne zunächst arbeitsunfähig geschrieernsthafte Erkrankungen in haus- ben und eine psychotherapeutiärztlicher Betreuung ist, stellte sche Behandlung eingeleitet.
sich mit thorakalen Schmerzen
und Luftnot in der Praxis vor. Die
Beschwerden waren in den vergangenen Wochen gelegentlich
Impressum
Medizin Report in „Der Hausarzt“
aufgetreten, allerdings immer nur
13/2014
leicht und von kurzer Dauer. In
Berichterstattung: Jürgen Stoschek
V.i.S.d.P.: Dr. Monika von Berg
der Nacht hatten sich die SymptoMit freundlicher Unterstützung von
me verstärkt und beim Aufstehen
Heel, Baden-Baden
am Morgen kam es zu Herzrasen
Die Herausgeber der Zeitschrift
übernehmen keine Verantwortung für
und Schwindel. Die alleinstehendie Inhalte
für zuverlässigen und gut verträglichen Thromboseschutz und bietet das breiteste Zulassungsspektrum der in Deutschland verfügbaren NMH (1–4). Dank der bis heute fortgeführten intensiven Forschungsleistung trugen dieser Erkenntnisgewinn sowie die daraus
resultierende umfassende Evidenz dazu bei, dass Enoxaparin in den Leitlinien fest verankert ist (1,2,5). 25 Jahre Erfahrung mit weltweit über 500 Millionen Patienten belegen die
hohe Praxistauglichkeit von Enoxaparin, betonten Experten anlässlich des Jubiläumssymposiums in Frankfurt.
25 Jahre Thromboseschutz mit Enoxaparin
Modern, bewährt und hoch
aktuell
Gebündelte Evidenz
Operative Medizin
Nicht-operative Medizin
Mittleres VTE-Risiko
Ein Meilenstein war die Studie
MEDENOX, in der gezeigt werden konnte, dass nicht-chirurgische Patienten ein ebenso hohes
VTE-Risiko haben wie Patienten
in den operativen Fächern, erklärte Prof. Dr. Sylvia Haas, München,
und betonte, dass diese Erkenntnisse als wichtige Kernaussagen
in nationale und internationale
Leitlinien aufgenommen wurden
(1,5). Während man bei chirurgischen Patienten zwischen solchen
mit mittlerem VTE-Risiko (und einer Prophylaxe z. B. mit Enoxaparin 20 mg/Tag) und hohem Risiko
(z. B. Enoxaparin 40 mg/Tag) un-
• Länger dauernde Operationen
• Gelenkübergreifende Immobilisation der
unteren Extremität im Hartverband
• Arthroskopisch assistierte Gelenkchirurgie
an der unteren Extremität
• Kein zusätzliches bzw. nur geringes dispositionelles Risiko, sonst Einstufung in höhere
Risikokategorie
• Akute Herzinsuffizienz (NYHA III/IV)
• Akut dekompensierte, schwere COPD
ohne Beatmung
• Infektion oder akut-entzündliche Erkrankung mit strikter Bettlägerigkeit
• Stationär behandlungsbedürftige maligne
Erkrankung
• Kein zusätzliches bzw. nur geringes
dispositionelles Risiko, sonst Einstufung
in höhere Risikokategorie
Hohes VTE-Risiko
Tab. 1: Beispielhafte
Risikokategorien
für die operative
und nicht-operative
Medizin (nach 1).
Nach Prof. Haas,
Quelle: AWMF Leitlinien
Seit Enoxaparin (Clexane®) 1989
in Deutschland zugelassen wurde,
prägten in den folgenden 25 Jahren umfangreiche innovative wissenschaftliche Fragestellungen die
heutigen Anwendungsbereiche.
Da Enoxaparin auch in Indikationen untersucht wurde, die erstmals mit einem niedermolekularen Heparin geprüft wurden, so
z. B. bei internistischen und kardiologischen Patienten, gewann
man wegweisende Erkenntnisse
zur Einschätzung des Thromboserisikos sowie zur Durchführung
und Dauer der medikamentösen
Prophylaxe und VTE-Therapie
(1,2,5).
• Größere Eingriffe in Bauch‑ und Becken­
region bei malignen Tumoren oder entzündlichen Erkrankungen
• Polytrauma, schwerere Verletzungen Wirbelsäule, Becken und/oder untere Extremität
• Größere Eingriffe an Wirbelsäule, Becken,
Hüft‑ oder Kniegelenk
• Größere operative Eingriffe in Körperhöhlen
der Brust‑, Bauch‑ und/oder Beckenregion
• Schlaganfall mit Beinparese
• Akut dekompensierte, schwere COPD
mit Beatmung
• Sepsis
• Schwer erkrankte Patienten mit intensivmedizinischer Behandlung
terscheidet, benötigen internistische Patienten bei entsprechender
Indikationsstellung für eine
Thromboseprophylaxe immer die
Hochrisikodosis (1,4). Auch für
die Bedeutung und Gewichtung
von VTE-Risikofaktoren haben die
evidenzbasierten Studien zu Enoxaparin wesentlich beigetragen,
erläuterte die Gerinnungsexpertin.
Individuelle Risikoeinschätzung
In der interdisziplinären S3-Leitlinie zur Prophylaxe der venösen
Thromboembolie (VTE) spiegelt
sich die gebündelte Evidenz wider, resümierte die Referentin,
denn erstmals wurden alle Fächer
berücksichtigt, in denen eine
Thromboseprophylaxe von Bedeutung ist (1). Die S3-Leitlinie gibt
dem Arzt Hilfestellung für die
Einschätzung des VTE-Risikos
sowie Zuordnung des Patienten in eine der drei Risikogruppen gering, mittel oder hoch, sowohl für die operative als auch
für die nicht-operative Medizin
(1, s. auch Tab. 1). Dabei soll die
Risikoeinschätzung stets individuell anhand dispositioneller
Risikofaktoren (spezifische Patientencharakteristika), wie z. B.
eine VTE in der Anamnese, und
expositioneller Risikofaktoren
(akut oder zeitlich begrenzt), wie
z. B. bei akuter internistischer Er-
Foto: Science Photo Library / Agentur Focus
Über ein Vierteljahrhundert steht das niedermolekulare Heparin (NMH) Enoxaparin (Clexane®)
krankung oder einem operativen
Eingriff, erfolgen (1). Auch aus
einem Niedrig-Risiko-Patienten
kann durch zusätzliche dispositionelle Risikofaktoren ein HochRisiko-Patient werden (1). Da viele
Patienten gleich mehrere dispositionelle Risikofaktoren (angeboren
25 Jahre Erfahrung mit
Enoxaparin bieten beste Voraussetzungen für den Einsatz
in allen medizinischen Fächern
und Indikationen, in denen eine
Thromboembolie-Prophylaxe
oder -Therapie von Bedeutung
ist. Damit deckt Enoxaparin
heute und auch weiterhin den
antithrombotischen Gesamtbedarf in Praxis und Klinik ab.
Die besondere Evidenz und bis
heute beste Datenlage zeichnet
Enoxaparin als Goldstandard
oder erworben) mitbringen, müsse der Erfassung von dispositionellen Risikofaktoren noch mehr
Aufmerksamkeit gewidmet werden, erklärte Professor Haas. Mit
höchster Evidenz empfiehlt die
Leitlinie, bei Patienten mit mittlerem oder hohem Thromboserisiko
eine zeitnahe medikamentöse Prophylaxe, vorzugsweise mit NMH,
durchzuführen (1).
Lückenlose Prophylaxe sicherstellen
Die VTE-Prophylaxe in der ambulanten Medizin soll nach den gleichen Kriterien erfolgen wie die
Prophylaxe im Krankenhaus (1).
Heute werden viele Krankheiten
ambulant versorgt, die früher stationär behandelt wurden, sodass
sich im niedergelassenen Bereich
vergleichbare thromboembolische Risikoprofile finden, unter-
strich Professor Haas. Auch die
Liegezeiten in den Kliniken sind
kürzer – eine entsprechend angepasste antithrombotische Versorgung der Patienten nach Entlassung nahezu logische Konsequenz. Hausärzte sollten an die
Thromboseprophylaxe denken,
munikation zwischen den Schnittstellen gewährleistet sein (1).
COMFORT bestätigt Compliance
im Praxisalltag
Hohe Patientencompliance für
die subkutane Selbstinjektion von
Enoxaparin im Praxis­alltag zeigte
aus. Hinzu kommt die einfache
und sichere Anwendung mit
klaren Hinweisen zu Dosierung
und Dauer auch bei Risikopatienten, z. B. mit schwerer
Niereninsuffizienz, was im praktischen Alltag von Vorteil ist.
Zur individuellen Einschätzung
des Thromboserisikos stehen
dem Arzt als praktische Hilfestellung einfach anwendbare
Risikoscores zur Verfügung und
zur Fortsetzung einer prolongierten Thromboseprophylaxe
wenn z. B. wegen akuter internistischer Erkrankung ein Hausbesuch erbeten wird und Patienten
krankheitsbedingt eingeschränkt
mobil sind oder im Bett liegen.
Gleiches gilt für ambulante Operationen und Interventionen, da
viele Patienten ein bedeutendes
Thromboserisiko mit nach Hause
nehmen. Wie Professor Haas verdeutlichte, ist eine verlängerte
Prophylaxe nach Klinik­entlassung
lückenlos und ausreichend lange
fortzuführen. Diese kann auf Anordnung des Entlassungsarztes
erfolgen, aber auch der niedergelassene Arzt ist hier ein wichtiges
Bindeglied in der Einschätzung
eines noch vorhandenen Risikos
und einer somit notwendigen
Prophylaxe. Hier muss gemäß
S3-Leitlinie die Sicherstellung der
Prophylaxe bei notwendiger Weiterführung durch schnelle Kom-
Fazit für die Praxis
• Enoxaparin (Clexane®) wurde vor 25 Jahren in Deutschland zugelassen. Heute ist
Enoxaparin weltweit das am meisten verordnete niedermolekulare Heparin (NMH).
• Umfassende richtungsweisende Studien
mit Enoxaparin lieferten wesentliche Erkenntnisse zur Thromboseprophylaxe und
-therapie, wie z. B. Thromboseschutz bei
chirurgischen und internistischen Patienten,
bei bestimmten Patientenpopulationen geben nationale und
internationale Leitlinien klare
Empfehlungen. Letzteres ist für
den Hausarzt bei aus der Klinik
entlassenen Patienten besonders wichtig.
Prof. Dr. med. Sylvia Haas hat
über Jahrzehnte maßgeblich
die Entwicklung der Thrombose-Prophylaxe und -Therapie
mitgestaltet.
die große prospektive COMFORTBeobachtungsstudie und lieferte
den Beleg, dass unter ambulanten
Alltagsbedingungen genauso gute
Prophylaxe-Ergebnisse erreicht werden wie bei klinischer Durchführung der Prophylaxe (6). Von den
8 091 ambulanten chirurgischen
und orthopädischen Patienten, die
sich einem Eingriff unterzogen,
führten 92,8 % der Patienten die
VTE-Prophylaxe bis zum Ende
der verordneten Dauer durch.
Die Patienten maßen einer Spritze als Darreichungsform eine
höhere Bedeutung der Medikation
und eine größere Notwendigkeit
einer lückenlosen Durchführung
bei, was in den ausgezeichneten
Compliance-Daten resultierte (6).
Die Injektion würden 90,7 % der
Patienten einer nahe stehenden
Person in ähnlicher Situation weiterempfehlen (6).
in der Kardiologie und bei speziellen
Patientengruppen wie niereninsuffizienten
und tumorchirurgischen Patienten.
• Breite und langjährige klinische Erfahrung,
bis heute andauernde Forschung sowie
hohe Patientensicherheit auch bei Risikopatienten untermauern das Vertrauen in
Enoxaparin und bestätigen die hohe Praxistauglichkeit als bewährtes NMH.
Professor Dr. med.
Sylvia Haas,
ehemals TU München,
Institut für Experimentelle Onkologie und
Therapieforschung
Literatur
1. http://awmf-leitlinien.de, Registernummer 003-001
2. http://awmf-leitlinien.de, Registernummer 001/005; DGAI 2007–2012
3. Fachinformation Clexane® multidose (Stand September 2013)
4. Fachinformation Clexane® 20 mg, Duo, - Klinik, - Praxis; Clexane® 40 mg,
- Duo, - Klinik, - Praxis (Stand: September 2013)
5. Douketis JD et al. ACCP-Guidelines.
Chest 2012; 141: 326–350
6. Rübenacker S et al. Patientencompliance unter einer Thromboseprophylaxe mit Enoxaparin. Chirurg 2013; 84:
235–242
Impressum
Medizin Report in „Der Hausarzt“
11/2014
Symposium „Das blaue Skalpell 2014 –
Fokus Chirurgie & Orthopädie:
Medizin, Ökonomie, Management und
Rechtsfragen aus und für die tägliche
Praxis.“ Am 23./24. Mai 2014 in Frankfurt am Main
Bericht: Regina Burian, Krefeld
V.i.S.d.P.: Dr. Monika von Berg
Mit freundlicher Unterstützung der
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH,
Frankfurt am Main
Die Herausgeber der Zeitschrift
übernehmen keine Verantwortung für
die Inhalte
Für Patienten mit schwerem idiopathischen Restless Legs Syndrom (RLS) gibt es nun eine
neue wirksame Therapieoption: Im Mai 2014 wurde mit der Fixkombination aus retardierDamit wurde eine entscheidende therapeutische Lücke geschlossen, da für RLS-Patienten
nach dem Versagen der dopaminergen Therapie bisher kein zugelassenes Medikament zur
Verfügung stand. Die schnell einsetzende und anhaltende Wirkung des Präparats belegt eine Phase-III-Studie mit über 300 RLS-Patienten.
Fixkombination Oxycodon/Naloxon
Erstmals Opioid beim
Restless Legs Syndrom zugelassen
pie erhalten. In der Doppelblindphase erhielten sie entweder Oxycodon/Naloxon oder Placebo,
wobei die Dosis der Fixkombina­
tion von initial 5 mg/2,5 mg 2 x
täglich langsam auf eine Dosis von
maximal 40 mg/20 mg 2 x täglich
gesteigert werden konnte.
Deutliche Besserung
der RLS-Symptome
Im Vergleich zu Placebo bewirkte die Fixkombination eine signifi­
kante Abnahme der RLS-Symptome, gemessen anhand der
IRLS-Skala, berichtete Prof. Claudia Trenkwalder, Göttingen und
Kassel. Nach 12 Wochen war der
Wert unter der Fixkombination um
16,6 Punkte, unter Placebo um 9,5
Punkte gesunken. Der Unterschied
zwischen den beiden Gruppen war
mit 8,15 Punkten hoch­signifikant
(siehe Abb. 1) und größer als der
durchschnittliche Effekt dopaminerger Therapien [2]. Bei 42 %
der Patienten, die mit der OpioidKombina­tion behandelt wurden,
kam es zu einer Remis­sion, d. h.
einem IRLS-Score < 10. In der Placebogruppe war dies nur bei 19 %
der Fall.
Anhaltende Wirksamkeit
ohne Augmentation
Die anschließende Extensionsphase (mit vorherigem einwöchigen
Ausschleichen der Dosis auf 2 x
5 mg/2,5 mg) bestätigte eine anhaltende Wirksamkeit von Oxycodon/Naloxon ohne Hinweis auf
eine Augmentation. Der durchschnittliche Summenscore war
am Ende der Extensionsphase
auf 9,7 Punkte gesunken und entsprach damit einem leichten RLS.
43 % der Patienten hatten am Ende des Beobachtungs­zeitraums eine Remission erreicht, 22 % waren symptomfrei (IRLS = 0).
40
Literatur
1. Trenkwalder C et al. Lancet Neurol
2013; 12(12): 1141–1150
2. Scholz H et al. Cochrane Database
Syst Rev. 2011; 3: CD006009
Abb. 1:
Mittlerer IRLS-Summenscore
Doppelblindphase
35
Extensionsphase
30
Verbesserung
Opioide kommen beim Restless
Legs Syndrom (RLS) bereits seit
langer Zeit zum Einsatz. Sie werden in den Leitlinien als Therapieoption für RLS-Patienten empfohlen, die nicht auf die dopaminerge
Therapie ansprechen oder bei denen nicht tolerable Nebenwirkungen auftreten, obwohl bisher keine Zulassung zum Einsatz von
Opioiden beim RLS vorlag.
Ab sofort ist die Verordnung eines
Opioids in dieser Indikation wesentlich einfacher, denn vor Kurzem wurde die Fixkombination
aus retardiertem Oxycodon und
retardiertem Naloxon (Targin®)
für die RLS-Therapie zugelassen.
Indiziert ist das Präparat als Second-line-Therapie bei schwerem oder sehr schwerem idiopathischen RLS nach Versagen der
dopaminergen Therapie.
Grundlage für die Zulassung waren die Ergebnisse einer Phase-III-Studie. 304 Patienten mit
mindestens mittelschwerer RLSSymptomatik (> 15 Punkte von
maximal 40 Punkten auf der
IRLS-Skala) nahmen an dieser
12 Wochen dauernden, randomisierten, placebokontrollierten
Doppel­blind­studie teil, 197 von
ihnen zusätzlich an der offenen
Extensionsphase über 40 Wochen
[1]. Alle Studienteilnehmer hatten
bereits mindestens eine Vorthera-
Mittlerer IRLS-Summenscore
Foto: Ammentorp - Fotolia
tem Oxycodon/Naloxon erstmals ein opioidhaltiges Präparat für diese Indikation zugelassen.
25
20
15
10
5
0
IRLS < 10: Leichtes RLS
E/S 0
2
4
Wochen
8
12
Placebo (n = 144)
Oxycodon/Naloxon PR (n = 132)
Die opioidtypischen Nebenwirkungen, z. B. Müdigkeit, lagen
auf dem erwarteten und von der
Schmerztherapie bekannten Niveau.
Für die klinische Praxis ist diese
Zulassung eine sehr wichtige Entwicklung, da die Verordnung eines Opioids bei RLS nun endlich
begründbar sei und nicht mehr off
label erfolgen müsse, freute sich
Prof. Trenkwalder.
01
4 8 12 16 20 24 28 32 36 40
Wochen
Beginn der offenen Phase (n = 197)
Einwöchiges Ausschleichen der bisher
verabreichten Studienmedikation
Ende der Doppelblindphase
Impressum
Medizin Report aktuell in „Der Hausarzt“ 13/2014
Pressekonferenz „Fixkombination Oxycodon/Naloxon (Targin®): Erstes zugelassenes Opioid für die Therapie des
Restless Legs Syndroms“, München,
5. Juni 2014, Veranstalter: Mundipharma GmbH
Berichterstattung: Dr. Judith Neumaier
V.i.S.d.P.: Dr. Monika von Berg
Mit freundlicher Unterstützung von
Mundipharma GmbH
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