tipps und informationen für eltern zum richtigen
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tipps und informationen für eltern zum richtigen
TIPPS UND INFORMATIONEN FÜR ELTERN ZUM RICHTIGEN UMGANG MIT DEM URHEBERRECHT. Liebe Eltern, liebe Filmfreunde, Kinder gehen heute bereits in einem frühen Alter mit Computern und dem Internet um. Das ist gut und sinnvoll. Sie erlernen dadurch wichtige Kompetenzen, die sie für Schule, Studium und fast alle Berufe brauchen. Das Internet birgt jedoch nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. So können Kinder im Netz auch mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Häufigste Ursache ist dabei die Missachtung des Urheberrechts. Die zwei häufigsten Ursachen für Urheberrechtsverletzungen 1. Unkenntnis über die rechtliche Lage. 2. Fehlendes Bewusstsein für den Wert geistigen Eigentums. Der Auftrag der Initiative RESPE©T COPYRIGHTS ist der Schutz geistigen Eigentums. Mit dieser Broschüre wenden wir uns an alle Eltern, denn als Erziehungsberechtigte sind Sie juristisch für das Verhalten Ihrer Kinder verantwortlich. Wir informieren über die wichtigsten Punkte zur Gesetzeslage und bieten Tipps und Hintergründe zum Umgang mit Raubkopien und illegalem Kopieren. Eine informative und anregende Lektüre wünscht das Team von RESPE©T COPYRIGHTS Kreative Leistungen und geistiges Eigentum brauchen einen besonderen Schutz. „[...] Nach einer Schätzung der Europäischen Kommission beläuft sich der wirtschaftliche Schaden durch Produktpiraterie und Markenfälschungen allein in Deutschland auf ca. 30 Milliarden Euro pro Jahr. Ungefähr 70.000 inländische Arbeitsplätze gehen dadurch jährlich verloren. Bereits an diesen Zahlen können Sie ermessen, welche Bedeutung der Schutz guter Ideen für Deutschland und seine Wirtschaft hat [...]“ Auszug aus der Rede der Bundesministerin der Justiz, Brigitte Zypries MdB, bei der Veranstaltung „Innovationen fördern - Rechte schützen“ des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) aus Anlass des Welttages des geistigen Eigentums am 25. April 2008 in Berlin. Die Folgen, die sich aus Urheberrechtsverletzungen ergeben, sind sehr viel weitreichender als auf den ersten Blick vermutet werden kann. Durch illegales Herunterladen oder die Verbreitung von Musik-, Film- und Software-Raubkopien · entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden im Milliardenbereich. · entgehen dem Staat jährlich hohe Summen an Steuereinnahmen. Das heißt auch: weniger öffentliches Geld für Schulen, Kindergärten, Theater, Straßenbau und vieles andere. · werden Arbeitsplätze in der Unterhaltungsindustrie gefährdet. Attraktive Ausbildungsplätze, z. B. in der Filmbranche, können nicht mehr angeboten werden. · wird die kulturelle Vielfalt eingeschränkt. Denn die Film- und Musikunternehmen können immer weniger Mittel für kleine, innovative Projekte einsetzen. Insbesondere durch die zunehmende Nutzung des Internets und anderer technischer Möglichkeiten sowie das wachsende Angebot im World Wide Web steigt die Zahl illegaler Kopien stetig an. Verboten · Knacken des Kopierschutzes einer DVD oder CD (Film, Musik, Software) – das gilt auch für private Kopien. · Verkaufen oder Verteilen von privaten Kopien auf dem Schulhof. · Privates Vervielfältigen von offensichtlich illegalen Kopien. · Urheberrechtlich geschützte Inhalte im Internet, etwa in Peer-to-Peer-Netzwerken (Tauschbörsen) oder Social Sites (z. B. Facebook, MySpace) zur Verfügung stellen. Erlaubt · Filme aus dem „Free TV“ für private Zwecke auf DVD brennen. · Privates Kopieren von Filmen und Musik, sofern sie nicht offensichtlich aus illegalen Quellen stammen. · Filme aus dem Internet von legalen Videoon-Demand- und Download-to-Own-Anbietern herunterladen. · Musik aus dem Internet Musikanbietern herunterladen. von legalen · Das Downloaden urheberrechtlich geschützter Inhalte aus Quellen, die offensichtlich illegal sind. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kopien-brauchen-originale.de, www.irights.info, www.gvu.de Als Eltern müssen Sie damit rechnen, dass Sie als Inhaber des Internetanschlusses für Urheberrechtsverletzungen Ihrer Kinder haftbar gemacht werden. Eine einheitliche Rechtsprechung steht hier allerdings noch aus. In der Regel erfolgt zunächst eine Abmahnung. Hier empfiehlt es sich für Eltern, in jedem Fall einen Rechtsexperten hinzuzuziehen. In jedem Fall gilt: Verstöße gegen das Urheberrecht sind kein Kavaliersdelikt. Sie können sowohl strafrechtliche als auch zivilrechtliche Folgen haben. Auf den Täter können bei besonders schweren Verstößen hohe Geld- oder sogar Haftstrafen zukommen. Illegales Kopieren – mit vielen Risiken und Nebenwirkungen. Das Downloaden über Sharehoster und Tauschbörsen im Internet („Filesharing“) birgt viele Risiken. Als Eltern müssen Sie dabei besonders den Schutz Ihrer Kinder im Blick haben. Denn neben legalen und guten Angeboten stößt man auch auf Inhalte, die keineswegs für Kinder geeignet sind. Hierzu gehören: Pornografie, Gewaltverherrlichung, politischer Extremismus. Beispiel Computerspiele: Alle 2006 indizierten Spiele online verfügbar. Die auf Online-Fahndung spezialisierte Agentur P4M gelangte in einer Studie zu einem erschreckenden Ergebnis: Alle analysierten jugendgefährdenden und 89 Prozent der nicht jugendfreien Spiele waren im Jahr 2006 online in Tauschbörsen wie eDonkey oder BitTorrent illegal verfügbar. Mehr: www.p4m.de/html/presse_2006.html Darüber hinaus bergen Tauschbörsen durch ihr unüberwachtes Angebot große Sicherheitsrisiken. In illegal heruntergeladenen Dateien werden nicht selten gezielt „Schadprogramme“ wie Viren oder Trojaner versteckt, die nach dem Herunterladen Schäden auf dem Computer verursachen. Vor allem Spionage-Programme („Spyware“), die wichtige Daten der Nutzer (z. B. Bankdaten oder vertrauliche E-Mails) ausspionieren und heimlich übers Internet verschicken, werden auf diesem Weg verbreitet. Hilfe bei illegalen Tauschbörsen. Die GVU – Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. bietet auf ihrer Website das Programm „Digital File Check“ zum kostenlosen Download an. Es sucht auf Computern nach Programmen zum Datenaustausch und löscht sie. Mehr: www.gvu.de/33_Weitere_Informationen.htm Vier Fragen zum Herunterladen von Internet-Inhalten. 1. Was sind Viren? (Quelle: www.klicksafe.de) Computerviren sind kleine von Menschen geschriebene Computerprogramme, die das Ziel haben, sich möglichst rasch zu verbreiten. Auf den befallenen Computern können sie Schäden von unterschiedlichem Ausmaß anrichten. Das reicht von merkwürdigen Botschaften auf dem Bildschirm über Rechnerabsturz bis hin zum Löschen von Dateien oder schlimmstenfalls der kompletten Festplatte. 2. Was ist Filesharing? In Filesharing-Netzwerken (oder: Tauschbörsen) im Internet können Nutzer Daten des eigenen Computers freigeben und selbst auf freigegebene Bereiche anderer Computer zugreifen. Der Zugriff auf die Dateien wird über Portalseiten erleichtert. Es entsteht ein reger Austausch von Daten. Die bekanntesten Technologien für den Filmtausch im Netz sind eDonkey und BitTorrent. 3. Was sind Sharehoster? Der Direct Download Links-Service (DDL) – so wird allgemein der Dienst bezeichnet, den Sharehoster anbieten – ermöglicht es, große Dateien hochzuladen und weiterzugeben. Neben der legalen Nutzung dieser Dienstleistung werden Sharehoster jedoch vielfach auch für die Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Dateien genutzt. Die Links zu diesen Dateien werden anschließend in Foren und speziellen Portalen veröffentlicht. 4. Darf ich Filme ins Internet stellen? Nur wenn Sie selbst die „Urheberrechte“ für den Film haben – „Hab ich selbst gekauft“ reicht nicht! Wenn Sie im Internet urheberrechtlich geschützte Inhalte herunterladen oder selbst für andere Nutzer solche Filme oder Musikstücke anbieten, handeln Sie kriminell und müssen ggf. mit einer Strafverfolgung rechnen. Was tun? Drei Tipps von RESPE©T COPYRIGHTS für Eltern. 1. Hinsehen, nicht wegschauen! Achten Sie als Vater oder Mutter auf das, was Ihr Kind mit dem Computer und im Internet macht. Es geht nicht nur um die Zeit vor dem Rechner, sondern auch um die konkrete Nutzung für Schule und Freizeit, um den virtuellen Austausch mit Freunden und das Erobern neuer digitaler Welten. 2. Reden, nicht schweigen! Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Kindern: Lassen Sie sich erklären, was spannend ist. Seien Sie Ansprechpartner für Ihr Kind, wenn es auf unbekannte, verwirrende Dinge stößt. Sensibilisieren Sie Ihre Kinder auch für die Gefahren illegalen Downloadens – etwa in Tauschbörsen, mittels Sharehostern oder auf Social Sites wie MySpace oder Facebook. Erklären Sie Ihrem Kind, dass auch das Ansehen illegal eingestellter Filme auf Streaming oder Social Sites nicht erlaubt ist. 3. Werte bilden, Illegales nicht ignorieren! Wenn Ihnen Handlungen auffallen, die rechtlich bedenklich sind, diskutieren Sie mit Ihrem Kind. Auch über den Wert von Kreativität und geistigem Eigentum. Ein Thema zu ignorieren, bestätigt Kinder in ihrem Verhalten. Gespräche sind besser als die Aussprache reiner Verbote. Führen Sie Beispiele für den Wert kreativer Leistungen an, die für Ihr Kind wichtig sind, z. B. Berufsbilder beim Film. Aufzeigen legaler Downloadmöglichkeiten. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter im Internet, bei denen man legal Filme und Musik downloaden kann. Zu legalen Angeboten gehören z. B. Arcor (www.arcor.de/vod), Maxdome (www.maxdome.de), Videoload (www.videoload.de), one4movie (www.one4movie.de), iTunes (www.apple.com/de/itunes) oder Musicload (www.musicload.de). Impressum/Kontakt Zukunft Kino Marketing GmbH Geschäftsführer: Jan Oesterlin (V.i.S.d.P) Kontakt Presse: ZPR GmbH, Kanalstraße 38, 22085 Hamburg E-Mail [email protected] Kontakt Pädagogik: RESPE©T COPYRIGHTS, c/o Scholz & Friends Reputation Quartier 207, Friedrichstraße 78, 10117 Berlin E-Mail [email protected] Mehr zum Thema: www.respectcopyrights.de – Informationen zum Wert und Schutz geistigen Eigentums für Lehrer und Eltern, u. a. Unterrichtsmaterialien zum kostenlosen Download. Weitere Informationen: www.wipo.int – Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO). www.kopien-brauchen-originale.de – Kampagne des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) zum neuen Urheberrecht. www.gvu.de – GVU – Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. www.irights.info – Juristisches Informationsangebot zum Urheberrecht. www.klicksafe.de – Eine EU-Initiative für mehr Sicherheit im Internet durch Förderung der Medienkompetenz. www.fsm.de – Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter. www.hartabergerecht.de – Kampagne der Zukunft Kino Marketing GmbH gegen Raubkopieren. www.copypolice.de – Initiative zur Bekämpfung der Internet-Piraterie.