kleine drachen unter uns - tullnerfeld-info

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kleine drachen unter uns - tullnerfeld-info
August 2007
Vorwort
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Liebe Leserinnen und Leser!
Auf den viel zu warmen Winter folgte heuer ein viel zu warmes, trockenes Frühjahr
und in der dritten Juliwoche stöhnten Land und Leute unter einer Rekordhitze.
Die Bauern brachten zwar das Getreide im Eilzugstempo ein, aber durch den trockenen April war das Korn nicht gut ausgebildet und die Ernte eher mager.
Das schöne, trockene Wetter bescherte unserem Verein dafür zwei wunderschöne
Abende. Zuerst war das Maibaumfest wieder ein voller Erfolg. Am späteren Abend
wurde es zwar kühl, aber es wurde trotzdem sehr lange über die Zukunft des
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Das Johannisfeuer war ebenso hervorragend besucht. Der für unseren Pfarrer eingesprungene Geistliche aus Weißenkirchen, Pfarrer Schörgmeier, hielt eine besinnliche Andacht. Der schöne, angenehme Abend endete für die letzen Besucher erst
in den Morgenstunden. Ein besonderer Dank gebührt Baumeister Manfred Huber,
der uns seinen LKW mit Kran borgte, damit wir die Riesenmengen an Brennmaterial verladen konnten. Recht herzlichen Dank allen Mitarbeitern, Spendern und all
jenen, die unseren Verein so tatkräftig unterstützen!
Übrigens, wir haben das Schriftbild unserer Zeitung etwas geändert. Unsere
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Ihr Redaktionsteam
Zu unserem Titelbild:
Diese Ansicht von Hütteldorf, gemalt von Ferdinand
Rauschmaier aus Judenau, stellte uns Herr Leopold Draxler zur
Verfügung.
Zur Rückseite:
Julie Kreuzspiegel malte für uns dieses wunderschöne Gladiolenbild, während unsere Gaby Eder für das entsprechende
Gedicht sorgte.
Impressum: MOOSBIERBAUMER DORFBLATT´L
Herausgeber: Verein DIE MOOSBIERBAUMER HEIMATKUNDLICHE RUNDE,
3452 Moosbierbaum, Trasdorfer Straße 3
Redaktion: Anton Müllner und Josef Goldberger, beide Moosbierbaum
Produktion: Copy & Druck 1 Erwin Bauer, Tulln
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:
Medieninhaber und Verleger: Verein DIE MOOSBIERBAUMER HEIMATKUNDLICHE RUNDE,
3452 Moosbierbaum, Trasdorfer Straße 3 Telefon: 02275 6464 E-Mail: [email protected]
Geschäftszweck: Herausgabe von Druckschriften zur Förderung von Traditionsbewußtsein,
Kultur und kultureller Entwicklung in der Marktgemeinde Atzenbrugg und Umgebung
Obmann: Rudolf Reither, 3452 Moosbierbaum, Trasdorfer Straße 3
Grundlegende Richtung: Geistige Dorferneuerung zum Zweck der Förderung der
kommunalen Kommunikation und Integration
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Straßen erzählen
In Rahmen unserer Serie
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von A. Müllner
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vorstellten, ist dieses Dorf nun vollständig. Wir beginnen
unsere Wanderung im Zentrum, um zuerst die Seitenwege der Unteren Bachstraße zu besuchen. Dabei
schauen wir in den Halterweg, anschließend in die Lederberggasse und schlussendlich zum Türkenkreuzweg.
Dann folgen wir der Unteren Bachstraße Richtung Heiligeneich bis zu den Neubauten, um danach wieder
wir schließlich unseren Spaziergang beenden.
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Straßen erzählen
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Wortbilder
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Unser Nachwuchs - unsere Zukunft
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Nach längerer Zeit
gibt´s wieder Nachwuchs in der Moosbierbaumer Sackgasse. Vier Wochen
früher als berechnet kam Luca Gießenbacher am 25.3.2007 in Tulln auf die
Welt. Er war 49 cm groß und 2.840 g
schwer und komplettiert nun die Familie mit seinen Schwestern Selina und
Jessica. Vater Gerhard ist Disponent bei
Bmstr. Kickinger und Mutter Daniela
versorgt die Kinder.
Florian Waculiks Geburt
war am 25. 3. 07 genau in der Stunde der
Zeitumstellung auf die Sommerzeit und zwei
Wochen vor seinem geplanten Geburtstermin.
Er wog 3.300 g bei 50 cm Körpergröße. Vater
Christian Lehrner ist Prozessleittechniker,
Mutter Bettina Waculik ist gelernte Sozialpädagogin. Die Familie bezog am 3. 10. 06
ihr neues Haus in der Kupelwiesergasse 18 in
Atzenbrugg.
Auch das dritte Kind
der Winzerfamilie Resch aus Trasdorf ist
ein Bub geworden. Christian Resch erblickte am 9. Mai 2007 um 1 Uhr 30 in Tulln das
Licht der Welt. 51 cm und 3.310 g - obwohl
er sich neun Tage länger Zeit ließ. Andreas
und Bernhard freuen sich schon auf einen
neuen Spielkameraden!
Die kleine Leonie Tot
wurde am 13. 5. 07 geboren und hatte bei 50 cm
Größe beachtliche 3.550 g Gewicht. Sie ist tagsüber ein sehr aufgewecktes Mädchen. Ihr Vater
Franjo Tot ist Betriebselektriker bei Benda-Lutz
in Traismauer und Mutter Claudia Lindner ist
Angestellte der NÖ. GKK. Sie sind im Vorjahr
aus St. Pölten zugezogen und bewohnen seit November 06 ihre neue Wohnung in Atzenbrugg,
Josef v. Spaun-Gasse 25/2.
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Unser Nachwuchs - unsere Zukunft
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Sehr eilig hatte es
der kleine Matthias und kam vier Wochen früher,
am 17. 5. 07 mit einem Gewicht von 2.890 g
und 48 cm Größe zur Welt. Seine Eltern Sylvia
Bognar, Landesbeamtin in St. Pölten, und Martin
Dohnal, von Beruf Förster, sind sehr stolz auf
ihren Nachwuchs. Sie wohnen zur Zeit in Heiligeneich, Hauptplatz 2/10.
Etwas länger ließ sich
Leon Brixler aus Heiligeneich, Wiener Landstraße 36/2/8 Zeit. Elf Tage nach seinem Termin
erblickte er am 1. Juni im LKH Tulln das Licht
der Welt. Der Erstgeborene von Edith, Hausfrau,
und Manuel Brixler, Arbeiter bei Trenkwalder,
brachte stolze 3.490 g auf die Waage und war
52 cm groß.
Clemens Mottl,
zweiter Sohn von Uschi, Ordinationsassistentin, und Markus Mottl, Notfallsanitäter
beim RK, wurde am 26. Juni 2007 in Tulln
geboren. Er war 52 cm groß und 3.640 g
schwer. Die Eltern freuen sich, dass ihre
Söhne auf dem Land aufwachsen können.
Bruder Julian, 6, genießt schon die Spiele
mit Freunden an der frischen Luft.
AGRI FARM Maschinenbauges. m. b. H.
A-3452 Michelndorf 02275 5566
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Sie haben sich getraut
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Lydia Aigner und Michael Gärtner
sind beide Büroangestellte bei der Gemeinde Wien und haben sich auch dort kennen und lieben
gelernt. Nach sechs gemeinsamen Jahren gaben sie sich am 5. Mai 2007 in Atzenbrugg das
Ja-Wort. Sie wohnen zur Zeit in Tulln am Alten Ziegelweg.
Sonja Weber und Andreas Altmann
lernten einander vor Jahren in der Disco kennen. Die Diplomkrankenschwester Sonja stammt
aus Langenschönbichl und der Versicherungsangestellte Andreas ist Trasdorfer. Getraut wurden
die beiden am 9. Juni in unserer Pfarrkirche. Sie wohnen seit drei Jahren in der Wiener Landstraße 36/1/5 in Heiligeneich.
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Natur ums Dorf
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KLEINE DRACHEN UNTER UNS
An einem schönen Tag
Ende Februar machte ich in
einem meiner Teiche eine
interessante
Entdeckung.
Bei einem Blick ins Wasser
sah ich schemenhaft, wie ein
geflecktes Tier hinter den
Schiefergesteinsplatten in einer Art Höhle Schutz suchte.
Daher legte ich mich, so wie
ich es von meinem Hobby,
der Fischerei gewohnt bin,
auf die Lauer.
Nach einer halben Stunde verließen gleich mehrere,
cirka 7 cm große, eigenartig
aussehende Geschöpfe ihr
Versteck - Teichmolche!
Diese zu den Schwanzlurchen zählende Tierart hat
durchaus eine Ähnlichkeit
mit den einstigen Urzeitechsen und ist somit auch
eine der ältesten Arten. Bei
genauer Betrachtung konnte
ich die Geschlechtsmerkmale feststellen. Das Weibchen,
das bis zu 9,5 cm Größe
erreicht, ist am Rücken
gelbbraun mit schwarzen
Tupfen. Die Bauchseite ist
orange und ebenfalls getupft. Das etwas größer
werdende Männchen (bis 11
cm) ist etwas dunkler und
vor allem in der Laichzeit
sehr auffällig.
Die Laichzeit ist, wie ich
feststellen konnte, sehr abhängig von der Wassertemperatur, denn nach einer
Woche bei etwa acht Grad
konnte ich den Brautanz der
männlichen Lurche beobachten. Dabei gingen sie zuerst einmal auf den Grund
des Teiches, bis die passende
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das Hinterteil beschnüffelt,
wie dies auch bei anderen
Tieren üblich ist. Wenn das
Weibchen auf diese Annäherung nicht negativ reagierte, ging es zum nächsten
Akt. Das Männchen streckte dabei seinen an der Unterseite prächtig gefärbten
blau-orangen Schwanz nach
vorne und fächelte zitternd
dem Weibchen Sexualduftstoffe zu. Weiters präsentierte es seinen
Kamm, der gerade in der Laichzeit
besonders ausgeprägt ist. Daraufhin kamen sich
die beiden noch
näher. Zum Ende
des
Liebesaktes
beförderte
das
Männchen seine
Auserwählte mit
einem zarten Schubs auf
sein Samenpaket, das er zuvor auf dem Teichgrund abgelegt hatte. Nach der Aufnahme dieses Paketes legte
das Weibchen etwa zweibis dreihundert Eier an den
Wasserpflanzen ab.
Drei Wochen später stellte
ich fest, dass das Wasser an
der Oberfläche von grünen
Fadenalgen ziemlich übersät war.Beim Abfischen der
Algen hatte ich schon einige der frisch geschlüpften
Molchlarven im feinmaschigen Kescher. Vorsichtig
wurde der noch beinlose,
schwimmfähige Nachwuchs
nach einem kurzen Fototermin zu seinen Eltern in das
gesäuberte Wasser entlassen.
Da bereits sämtliche Mückenarten ihre Larven im
Wasser abgelegt hatten,
brauchte ich mich um die
Nahrungsversorgung nicht
mehr zu kümmern.
Nach einer weiteren Woche konnte ich schon ihre
Beinchen erkennen, und
kurz darauf teilte ich sie
in meinem Biotopbereich
auf. Da machen sie, so wie
ihre Eltern, Jagd auf Mücken, Schnecken und Würmer, wobei sie tagsüber im
Wasser schwimmend und
nachts zu Fuß an Land ihrer
Beute nachstellen.
Harald Mayer
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Ein Tag im Leben
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am Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn. Dieses Team besteht aus weiblichen und männlichen
Vertragsbediensteten, einigen Kadersoldaten und aus Grundwehrdienern aller Berufssparten.
Eine der Schichtleiterinnen ist Frau Martha Frank aus Heiligeneich, Kremser Landstraße 20.
Um halb vier Uhr aufzustehen
ist nicht jedermanns Sache, für
mich aber normal. Der Wecker
läutet, ich blinzle zur Digitaluhr
hinüber und bin auch schon wach.
Kein langes Strecken und ich bin
sofort putzmunter. Mein erster
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selchtes mit Broccolipüree und
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Küchenkleidung.
Quer durch den Küchentrakt
höre ich auch schon meine Verstärkung
kommen.
Fünf Rekruten bilden
Frühschicht. Die jungen
ein: Semmeln, Zuckerkipferl, Kornspitz und weckenweise Brot werden frisch geliefert und
von mir übernommen.
Sofort wird das Frühstück
für die Wache und das
ledigt und nach dem Anziehen
steige ich schon ins Auto und fahre in die Kaserne nach Langenlebarn. Um diese Zeit herrscht noch
fast kein Verkehr und ich bin in 25
arbeitsam, aber keine
und zur Abholung vorbe-
tel fünf Uhr, ich sperre die Eingangstür auf, mache eine Runde
durch das Gebäude, sperre auch
die anderen Türen auf und schalte
Aufstrich,
ne Teesorten, warme Milch und
werden.
bräuchte. Verkäufer,
der Speisesaal bestückt.
Schlosser und Schüler,
einer hat seine KellnerTransporter der Fleischelehre abgebrochen, und der ist eie
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Dienst, der Posten kennt mich, er Sie alle werden bei uns angelernt
verlangt keinen Ausweis und lässt und arbeiten brav.
für morgen und einiges an Wurstmich passieren. Da ich die Erste
waren. Die Kontrollen von Ablaufdes Küchenpersonals bin, muss gestartet und der braucht ziem- datum, Temperatur und Gewicht
ich die Schlüssel der Küche erst
von der Hauptwache abholen.
Inzwischen sind alle Vorbereiwerden nach Können eingeteilt tungen für das Frühstücksbufhalte ich den Schlüsselbund und zum Wurst- oder Käseaufschneifahre zur Küche.
den, zum Vorbereiten von Müsli S
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Honig,
Marmelade,
heutzutage bietet. Nicht nur Kaffee, sondern auch verschiede-
ne drei Kolleginnen ein, bis 6 Uhr
aus, und um Punkt sechs übernehmen sie die Aufsicht beim
ich meine Burschen ein: Zwei bereiten die Salate vor (heute haben
wir nur fünf, manchmal aber auch
bis zu sieben verschieden Salate,
sowohl frische als auch welche
aus der Dose). Die nächsten beiden helfen mir bei der Fleischzubereitung und einer kann die
Teigwaren herrichten. Noch während das Fleisch gart, beginne ich
Diese Menge wird für eine Veranstaltung der neu aufgestellten
etwas machen wir in unserer Küche so nebenbei.
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Während die Gulaschsuppe
kocht, mache ich mich an die
Tomatensauce und an das Broccolipüree. Inzwischen hat mein
Kollege Fuxsteiner begonnen, die
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Diese werden dann in Körben abgestellt, gekühlt und erst unmittelbar vor Gebrauch in einem Konvektomaten erhitzt. Das alles ist
bis 7 Uhr 30 erledigt. Jetzt können
meine Helfer und ich endlich frühstücken. Zehn nach acht ist das
Geselchte durch und wird herausgenommen. Aus dem Sud mache
ich noch eine legierte Grießsuppe.
Bei einem Rundgang kontrolliere
ich die Leute beim Reinigen. Einer
maschine eingeteilt. Ich gehe ins
Büro des Kochstellenleiters, um
jene Waren zu bestellen, die demWurst, Teigwaren, Obst, Salz, Öl,
Mehl, Gewürze, Milch, Dosensalabestellt.
Ab ca. halb zehn beginne ich das
heute sind das immerhin über
400. Nebenbei muss ich das Broccolipüree, die Suppe, Salate und
die Tomatensauce abschmecken.
Tortellini und das Fleisch werden
jetzt so aufgeteilt, dass Feuerwehr, Wache, Krankenrevier, Kabeliefert werden können. Heute
holt auch die Militärakademie,
sie übt gerade in Zwentendorf,
dreiviertel elf Uhr abgeschlossen.
Frau Kreilach und Herr Kern, die
Geschirrrückgabe Frau Weidinger
und Frau Schachinger.
Während das Personal der zweiten Schicht (es kommt um zehn
Uhr) die Essensausgabe macht,
beginnen meine Leute mit dem
Ein Tag im Leben
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Name: Martha Frank, geborene Hollaus
Geboren am: 28. April 1966 in Scheibbs
Sternzeichen:
Beruf: Köchin
Heiligeneich, Kremser Landstraße 20
Eltern: Karl und Martha Hollaus
e: Reinhard Frank, VB beim Bundesheer (Personalwesen)
Kinder: keine
Geschwister: Harald (35), Tischler
Wolfgang (32), Maurer
Volksschule in Ruprechtshofen, Hauptschule
ei Melk, Facharbeiterkurs
Hobby: Handarbeiten, Lesen, Backen, Tanzen
Freizeit: Rad fahren, walken
Fahrzeug: Mazda 2, silber
Stärken: Konsequenz, Belastbarkeit
Schwäche: rauchen
cier-Express in der Schweiz,
Urlaub:
Wellness
Lieblingsmusik: gute Musik jeder Richtung, keine Klassik
Kino:
Bücher: Romane und natürlich Kochbücher
Lieblingsspeise: Backhe
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Lieblingsgetränk: Mineralwasser, aber auch ein gutes Achterl
Lieblingsfarbe: blau
Am meisten ärgern mich: Ignoranz und Gerede hinter meinem
Rücken
Am meisten freut mich: wenn Reinhard spontan Blumen mitbringt
Was ich noch unbedingt tun möchte: eine Ballonfahrt
unternehmen
g´sund bleiben
hin ein paar tausend qm. Bei der
Aufsicht bin ich äußerst penibel,
denn Schlampereien führen in einer so großen Küche unweigerlich
zu Katastrophen. Als im Vorjahr
ein ganzer Zug mit Noro-Viren anzum Glück nicht aus der Küche,
sie wurde durch einen Rekruten
eingeschleppt!
Wenn an den Ausgabestellen
einzelne Dinge ausgehen, sorge
ich dafür, dass raschest nachgeliefert wird. Mit diesen Arbeiten
vergeht die Zeit bis zu meinem
Schichtende um 13 Uhr recht
rasch. Nach dem Waschen und
Umziehen verabschiede ich mich
bei den Kollegen und fahre nach
Hause. Auf dem Heimweg erledige ich einige Einkäufe und, da es
ich mich daheim hin und lese in
aller Ruhe ein Buch. Die Gartenarkann sicherlich bis zum nächsten
Tag warten.
Gegen 18 Uhr kommt mein
Mann Reinhard nach Hause. Wir
essen eine Kleinigkeit und da wir
beide schon ziemlich müde sind,
drehen wir bald den Fernseher
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Lebensgeschichten
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Lebensgeschichten
Vor einiger Zeit
Arbeiterhaushalten weit verbreitet. Falls Platz vorhanden war, hielt man Hasen, Enten, S
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bder Goaßzeile ihren Spitznamen. Der Letzte, der eine Ziege hielt, war
Friedrich Brabletz (1920 - 2006)
Friedrich Brabletz wurde am meldete er sich freiwillig und der von den Russen geführten
24. September 1920 als eines wurde prompt am 10. Jänner
der letzten Kinder von Fried- 1940 zur Nachrichtentruppe der späteren ÖMV, als Hilfsarbeiter zu arbeiten.
rich und Theresia Brabletz
mus, er war auch nicht
1949 lernte der damals schon
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on- stattliche Fritz bei Arbeiten
boren. Der Vater
im Weingarten eine gewisse
arbeitete als HilfsKatharina Eder aus Hasenarbeiter und die
ausgenützt zu werden. dorf kennen und lieben. Beim
dem KinderkrieBei der Wehrmacht Kennenlernen war ihr erster
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bei den Bauern.
Führerschein und dien- magi
Die Familie bete großteils als Krad- dann hat der Fritz sie doch hewohnte das zweimelder, sowohl an der rumgekriegt. Die Frucht dieser
Liebe kam am 27. Jänner 1950
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Friedrich Brabletz brachte es zur Welt und wurde ebenfalls
Wiener als Wochenendhaus. bis zum Obergefreiten. Am 17. Friedrich getauft. Heiraten
Insgesamt waren es ja neun April 1945 wurde er von den konnten die beiden aber noch
Brüder und Schwestern, aber Amerikanern in einem Lager nicht.
Friedrich Brabletz bekam
Geld für Arzt und Medikamen- in Deutschland interniert. Am
von seinen Eltern
te war rar und die Kindersterb- 25. November
ein kleines Grundlichkeit damals sehr hoch. 1945 kehrte
stück zwischen der
Selbst im Schulalter starben er aus der GeRusterstraße und
noch Geschwister, aber der fangenschaft
dem Bahnhof in
kleine Fritz hatte Glück, es zwar unverMoosbierbaum gezu schaffen. Die achtjährige l e t z t , a b e r
schenkt. Es war ihm
Volksschule besuchte er in m i t e i n e m
viel zu schmal und
Heiligeneich.
Lungenleiden
In der Zeit nach der Schule nach Hause
verdiente er sein Geld als z u r ü c k . E i gleich großes NachKnecht bei den umliegenden gentlich sollbargrundstück um
Bauern, meist bei der Familie te er ja noch
700,- Schilling dazu.
Herzog/Ziesel in Watzendorf. i n h a f t i e r t
Erst dann konnten
Die Arbeit war schlecht bezahlt bleiben, aber
sie ihr Haus samt
und war für den Fritz ganz und er ging aus
Schuppen und Stall
gar nicht die Erfüllung.
dem Gefanbauen.
Da er mit 19 noch immer genenlager in
Am 12. Dezember
nicht zum Militär eingezogen
1950 übersiedelte die junge
worden war und er sich dach- sich nach Hause durch.
Familie nach Moosbierbaum.
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- Schon am 10. Dezember Was sie von seinen Eltern an
gentlich nicht schlechter sein, 1945 begann er bei der SMV, Tieren bekamen, nahmen
August 2007
sie gleich ins neue Anwesen
mit. Anfangs waren es noch
Hühner und Hasen, später
stelltensie auch noch Enten,
Ziegen und Schweine ein. All
diese Tiere stellten eine nicht
unwesentliche Einkommensund Nahrungsquelle dar. Und
es waren gesunde Tiere, vor
allem die Säue, denn sie be-
Lebensgeschichten
Quester) in Moosbierbaum
und er war Bauhilfsarbeiter
bei der Fa. STUAG. Ab 1960
verdiente er den Familienunterhalt als Arbeiter in der
Donau-Chemie in Pischelsdorf.
Dieser Firma blieb er bis zu
seiner Pensionierung im Jahre
1980 treu.
Familie immer ihre Tiere und
als dann langsam in der
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immer weniger wurde,
blieb nur mehr der Brabletz Fritz seiner kleinen
so sie nicht anders genutzt
wurde, die gesamte Ziegenmilch. Auf die Qualität dieses
Fleisches war der Fritz zu Recht
sehr stolz.
Am 3. Mai 1951 wurde dann
in Reidling geheiratet. Der
kleine Fritz blieb aber nicht
das einzige Kind. 1957 kam ein
Schwesterlein dazu. Elfriede,
sie heißt heute Weeber und
lebt als Hausfrau in Langenlebarn. Im Jahr 1960 stellte sich
dann noch Gertrude ein, Frau
Bruckner lebt und arbeitet als
Friseurin in Heiligeneich.
Als die ÖMV mit allen Anlagen und Arbeitern nach
Schwechat übersiedelte, wollte Friedrich Brabletz nicht so
weit pendeln, wie es so viele
andere taten. Er begann als
LKW-Fahrer beim Baumeister
Steiner, später fuhr er auch bei
der Fa. Baumgartner (heute
Seite 17
und seiner Kathi, wenn diese
zum Heurigen ausfuhren: Vorne er mit seinem Damenwaffenrad und hinterher sie mit
ihrem Miniradl, waren sie in
der gesamten Gemeinde gern
gesehene, eifrige Heurigenbesucher.
Friedrich Brabletz war aber
auch ein sehr hilfsbereiter
Mann, der mit seiner Frau über
30 Jahre lang die Kirche innen
und außen betreute.
Besonders schmerzlich war
für ihn der Verlust seines Sohnes. Im Jahr 1997 erlitt der
lich war er der letzte einen Schlaganfall, von dem
Ziegen- (und Schweine-) er sich bis zu seinem Tod drei
halter in der Goaßzeile. Tage vor Weihnachten 1999
Erst einige Jahre nach der nicht mehr erholte.
Heirat von Sohn Fritz und
seiner Hermine wurde ihm auch die eigene Krankheit,
die Viehhaltung dann zu be- eine Durchblutungsstörung,
schwerlich und er gab seine die ihm letztendlich sein linkes Bein kostete und ihn, wie
Tiere auf.
Im ganzen Dorf schmunzelte seinen Sohn, teilweise in den
man, wenn der Fritz mit sei- Rollstuhl zwang. Er konnte
ner Frau Kathi und mit einer zwar auch mit Krücken gehen,
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. doch durch sein hohes Alter
Der Beifahrersitz des Käfers war das für ihn sehr beschwerwurde ausgebaut, die Kathi lich.
Was uns bleibt ist die Erinnesaß auf der Rückbank und hielt
die hitzige Ziege. So fuhren rung an einen Mann, der mit
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g viel Liebe und Können seine
zum Bock, meist zum Schwetz Ziegen und all die anderen
nach Langenschönbichl. Aber Tiere züchtete. Heutzutage
Viehhaltung dieser Art
viel
zu
wenig Gewinn ab und
VW-Käfern herangekarrt. Egal,
ist schon deshalb zum Ausoder Rüben, die Käfer mussten sterben verurteilt. Außerdem
alles schleppen. Der letzte, ein könnte man ja nicht auf Urlaub
fahren, denn wer sollte sich
eine Anhängerkupplung, und dann um das Vieh kümmern?
ein PKW-Anhänger leistete Ja, und EU-Förderungen gibt
es dafür natürlich auch keine.
wertvolle Dienste.
Genau so legendär waren die
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Krieg und Frieden
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en wir unsere Serie von Wilhelmine Glas aus St. Florian bei Schärding fort. Frau Glas ist
Jahrgang 1920 und verbrachte ihre Kinder- und Jugendjahre in unserer Gemeinde. Bis zum Kriegsende war
ine neue Heimat fand. Wir
schickte sie uns einen Nachtrag, den wir aus chronologischen Gründen hier einfügen.
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Ein Zeitzeugenbericht von Wilhelmine Glas
Folge 3
August 2007
Krieg und Frieden
Anton Müllner, Wilhelmine Glas, Rudolf Reither
Seite 19
August 2007
Krieg und Frieden
Im Februar 1925 spendete die Werksfeuerwehr der Mutter von Frau Glas
500.000 Kronen, um deren ärgste Not
nach dem Tod ihres Mannes zu lindern
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Krieg und Frieden
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Zeitgeschichte
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EINE KURZE GESCHICHTE DER ZEIT
Ein Streifzug durch die Sitzungsprotokolle der Gemeinderatssitzungen des Jahres
1925.
Das Gehalt des Gemeindesekretärs ist ab 1. April 1925 um 50 S
zu erhöhen.
Punkt 3: Dem Ansuchen des Hr.
von Anton Müllner
des Heimatrechts wird stattgegeben.
Punkt 4: Konzessionsansuchen.
Wird vertagt. Der Herr Bürger-
P
rotokoll der Sitzung vom 25.
April 1925:
Der Gemeinderat hat beschlossen:
Punkt 1: Rechnungslegung der
Gemeindevertretung. Als Revisoren werden gewählt: Die Herren
Dr. Raimann, Josef Schwab.
Punkt 2: Voranschlag. Wird
genehmigt. Für das Jahr 1925 ist
eine 30%ige Gemeindeumlage
einzuheben.
Dem Gemeindeangestellten
Karl Zischkin wird das Gehalt ab
1. Jänner 1925 auf 50 S erhöht.
Dem Genannten ist wegen seines
Verhaltens eine Rüge zu erteilen.
Den Vorsitz übernimmt der Hr.
Vize-Bürgermeister. Die Sitzung
Der Hr. Vize-Bürgermeister hat
den Akt zwecks weiterer InforVerlesung des Aktes und des §
16 der Gewerbeordnung wird die
Die Sitzung wird unterbrochen.
Den Vorsitz übernimmt der Hr.
Bürgermeister und eröffnet die
Sitzung.
Theresia
Rödl
Punkt 5: Rückzahlungen.
Punkt 6: Strompreise.
Zu Punkt 4: Der Vorsitzende
und es übernimmt Hr. Vize-Bürgermeister den Vorsitz. Auch Herr
Gemeinderat Josef Schwab verläßt
die Sitzung. Auch Herr Gemeinderat Muhm verläßt gleichfalls
die Sitzung. Es wird neuerlich die
Debatte eröffnet und folgender
Beschluß gefaßt: Die Konzessionsangelegenheit wird auf Montag,
den 27. April 1925, 7 h abends
vertagt.
Wie man sieht, ging es auch damals schon ganz schön turbulent
zu, wenn es sich um Gewerbeangelegenheiten handelte. Vor
allem dann, wenn ausgerechnet
der Bürgermeister vor hat, ein
...
Wird fortgesetzt.
Anton
Ziegler
Landwirt i. R.
Dürnrohr/Zwentendorf
Altenberggasse 7
Hütteldorf,
* 7. 6. 1924 in
Trasdorf
†20. 7. 2007
* 27. 10. 1925 in
Hütteldorf
†11. 7. 2007
Céline
Weber
Anna
Kronawetter
Heiligeneich,
Wr. Landstraße 10
Kremser Straße 29
* 11. 7. 2006 in
Wien
†10. 7. 2007
* 19. 7. 1920 in
Trasdorf
†9. 7. 2007
Trasdorf,
August 2007
Unsere Toten
Seite 23
Sie haben uns für immer verlassen ...
Josef
Potocnik
Helene
Rieder
Kraftwerksangestellter
geb. Huber
Trasdorf,
Zur Erdpress 13
Thujenweg 11
* 30. 1. 1951 in
Eibiswald
†12. 4. 2007
* 7. 8. 1933 in
Traismauer
†20. 4. 2007
Johann
Bognar
Herbert
Wagner
Bundesheer-Ang. i. R.
Heiligeneich,
Trasdorf,
Kraftwerksangest. i. R.
Heiligeneich,
Dechant-Wagner-Str. 18
St. Pöltner Straße 9
* 4. 7. 1923 in
Muzlja/Serbien
†1. 5. 2007
* 25. 9. 1943 in
Wien
†6. 5. 2007
Franz
Haselmayer
Alois
Heidegger
Schlossermeister
Atzenbrugg,
Landwirt i. R.
Weinzierl,
Derffelgasse 1
Ortstraße 17
* 1. 2. 1952 in
Tulln
†12. 5. 2007
* 14. 10. 1935 in
Weinzierl
†28. 6. 2007
Johann
Stübler
Walter
Gaubmann
Landwirt i. R.
Heiligeneich,
Fleischermeister
Atzenbrugg,
St. Pöltner Straße 30
Bgm.-Haselmann-Str. 9
* 13. 7. 1923 in
Kaindorf
†7. 7. 2007
* 9. 12. 1954 in
Krems/Donau
†8. 7. 2007