kleine drachen unter uns - tullnerfeld-info
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August 2007 Vorwort Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser! Auf den viel zu warmen Winter folgte heuer ein viel zu warmes, trockenes Frühjahr und in der dritten Juliwoche stöhnten Land und Leute unter einer Rekordhitze. Die Bauern brachten zwar das Getreide im Eilzugstempo ein, aber durch den trockenen April war das Korn nicht gut ausgebildet und die Ernte eher mager. Das schöne, trockene Wetter bescherte unserem Verein dafür zwei wunderschöne Abende. Zuerst war das Maibaumfest wieder ein voller Erfolg. Am späteren Abend wurde es zwar kühl, aber es wurde trotzdem sehr lange über die Zukunft des „ Mi l c h k as i n o s “g e r e de tu n ddi s k u t i e r t . Das Johannisfeuer war ebenso hervorragend besucht. Der für unseren Pfarrer eingesprungene Geistliche aus Weißenkirchen, Pfarrer Schörgmeier, hielt eine besinnliche Andacht. Der schöne, angenehme Abend endete für die letzen Besucher erst in den Morgenstunden. Ein besonderer Dank gebührt Baumeister Manfred Huber, der uns seinen LKW mit Kran borgte, damit wir die Riesenmengen an Brennmaterial verladen konnten. Recht herzlichen Dank allen Mitarbeitern, Spendern und all jenen, die unseren Verein so tatkräftig unterstützen! Übrigens, wir haben das Schriftbild unserer Zeitung etwas geändert. Unsere St an dar ds c h r i f t ar ti s tj e t z tn i c h tme h r„ St e war d“ ,s o n de r n„ Cal i b r i “ . Ihr Redaktionsteam Zu unserem Titelbild: Diese Ansicht von Hütteldorf, gemalt von Ferdinand Rauschmaier aus Judenau, stellte uns Herr Leopold Draxler zur Verfügung. Zur Rückseite: Julie Kreuzspiegel malte für uns dieses wunderschöne Gladiolenbild, während unsere Gaby Eder für das entsprechende Gedicht sorgte. Impressum: MOOSBIERBAUMER DORFBLATT´L Herausgeber: Verein DIE MOOSBIERBAUMER HEIMATKUNDLICHE RUNDE, 3452 Moosbierbaum, Trasdorfer Straße 3 Redaktion: Anton Müllner und Josef Goldberger, beide Moosbierbaum Produktion: Copy & Druck 1 Erwin Bauer, Tulln Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber und Verleger: Verein DIE MOOSBIERBAUMER HEIMATKUNDLICHE RUNDE, 3452 Moosbierbaum, Trasdorfer Straße 3 Telefon: 02275 6464 E-Mail: [email protected] Geschäftszweck: Herausgabe von Druckschriften zur Förderung von Traditionsbewußtsein, Kultur und kultureller Entwicklung in der Marktgemeinde Atzenbrugg und Umgebung Obmann: Rudolf Reither, 3452 Moosbierbaum, Trasdorfer Straße 3 Grundlegende Richtung: Geistige Dorferneuerung zum Zweck der Förderung der kommunalen Kommunikation und Integration August 2007 Straßen erzählen In Rahmen unserer Serie besuch Seite 4 von A. Müllner “ S T RAS S E NE RZ ÄHL E N. . . ” vorstellten, ist dieses Dorf nun vollständig. Wir beginnen unsere Wanderung im Zentrum, um zuerst die Seitenwege der Unteren Bachstraße zu besuchen. Dabei schauen wir in den Halterweg, anschließend in die Lederberggasse und schlussendlich zum Türkenkreuzweg. Dann folgen wir der Unteren Bachstraße Richtung Heiligeneich bis zu den Neubauten, um danach wieder wir schließlich unseren Spaziergang beenden. August 2007 Straßen erzählen Seite 5 August 2007 Straßen erzählen Seite 6 August 2007 Straßen erzählen Seite 7 August 2007 Straßen erzählen Seite 8 August 2007 Wortbilder Seite 9 August 2007 Unser Nachwuchs - unsere Zukunft Seite 10 Nach längerer Zeit gibt´s wieder Nachwuchs in der Moosbierbaumer Sackgasse. Vier Wochen früher als berechnet kam Luca Gießenbacher am 25.3.2007 in Tulln auf die Welt. Er war 49 cm groß und 2.840 g schwer und komplettiert nun die Familie mit seinen Schwestern Selina und Jessica. Vater Gerhard ist Disponent bei Bmstr. Kickinger und Mutter Daniela versorgt die Kinder. Florian Waculiks Geburt war am 25. 3. 07 genau in der Stunde der Zeitumstellung auf die Sommerzeit und zwei Wochen vor seinem geplanten Geburtstermin. Er wog 3.300 g bei 50 cm Körpergröße. Vater Christian Lehrner ist Prozessleittechniker, Mutter Bettina Waculik ist gelernte Sozialpädagogin. Die Familie bezog am 3. 10. 06 ihr neues Haus in der Kupelwiesergasse 18 in Atzenbrugg. Auch das dritte Kind der Winzerfamilie Resch aus Trasdorf ist ein Bub geworden. Christian Resch erblickte am 9. Mai 2007 um 1 Uhr 30 in Tulln das Licht der Welt. 51 cm und 3.310 g - obwohl er sich neun Tage länger Zeit ließ. Andreas und Bernhard freuen sich schon auf einen neuen Spielkameraden! Die kleine Leonie Tot wurde am 13. 5. 07 geboren und hatte bei 50 cm Größe beachtliche 3.550 g Gewicht. Sie ist tagsüber ein sehr aufgewecktes Mädchen. Ihr Vater Franjo Tot ist Betriebselektriker bei Benda-Lutz in Traismauer und Mutter Claudia Lindner ist Angestellte der NÖ. GKK. Sie sind im Vorjahr aus St. Pölten zugezogen und bewohnen seit November 06 ihre neue Wohnung in Atzenbrugg, Josef v. Spaun-Gasse 25/2. August 2007 Unser Nachwuchs - unsere Zukunft Seite 11 Sehr eilig hatte es der kleine Matthias und kam vier Wochen früher, am 17. 5. 07 mit einem Gewicht von 2.890 g und 48 cm Größe zur Welt. Seine Eltern Sylvia Bognar, Landesbeamtin in St. Pölten, und Martin Dohnal, von Beruf Förster, sind sehr stolz auf ihren Nachwuchs. Sie wohnen zur Zeit in Heiligeneich, Hauptplatz 2/10. Etwas länger ließ sich Leon Brixler aus Heiligeneich, Wiener Landstraße 36/2/8 Zeit. Elf Tage nach seinem Termin erblickte er am 1. Juni im LKH Tulln das Licht der Welt. Der Erstgeborene von Edith, Hausfrau, und Manuel Brixler, Arbeiter bei Trenkwalder, brachte stolze 3.490 g auf die Waage und war 52 cm groß. Clemens Mottl, zweiter Sohn von Uschi, Ordinationsassistentin, und Markus Mottl, Notfallsanitäter beim RK, wurde am 26. Juni 2007 in Tulln geboren. Er war 52 cm groß und 3.640 g schwer. Die Eltern freuen sich, dass ihre Söhne auf dem Land aufwachsen können. Bruder Julian, 6, genießt schon die Spiele mit Freunden an der frischen Luft. AGRI FARM Maschinenbauges. m. b. H. A-3452 Michelndorf 02275 5566 August 2007 Sie haben sich getraut Seite 12 Lydia Aigner und Michael Gärtner sind beide Büroangestellte bei der Gemeinde Wien und haben sich auch dort kennen und lieben gelernt. Nach sechs gemeinsamen Jahren gaben sie sich am 5. Mai 2007 in Atzenbrugg das Ja-Wort. Sie wohnen zur Zeit in Tulln am Alten Ziegelweg. Sonja Weber und Andreas Altmann lernten einander vor Jahren in der Disco kennen. Die Diplomkrankenschwester Sonja stammt aus Langenschönbichl und der Versicherungsangestellte Andreas ist Trasdorfer. Getraut wurden die beiden am 9. Juni in unserer Pfarrkirche. Sie wohnen seit drei Jahren in der Wiener Landstraße 36/1/5 in Heiligeneich. August 2007 Natur ums Dorf Seite 13 KLEINE DRACHEN UNTER UNS An einem schönen Tag Ende Februar machte ich in einem meiner Teiche eine interessante Entdeckung. Bei einem Blick ins Wasser sah ich schemenhaft, wie ein geflecktes Tier hinter den Schiefergesteinsplatten in einer Art Höhle Schutz suchte. Daher legte ich mich, so wie ich es von meinem Hobby, der Fischerei gewohnt bin, auf die Lauer. Nach einer halben Stunde verließen gleich mehrere, cirka 7 cm große, eigenartig aussehende Geschöpfe ihr Versteck - Teichmolche! Diese zu den Schwanzlurchen zählende Tierart hat durchaus eine Ähnlichkeit mit den einstigen Urzeitechsen und ist somit auch eine der ältesten Arten. Bei genauer Betrachtung konnte ich die Geschlechtsmerkmale feststellen. Das Weibchen, das bis zu 9,5 cm Größe erreicht, ist am Rücken gelbbraun mit schwarzen Tupfen. Die Bauchseite ist orange und ebenfalls getupft. Das etwas größer werdende Männchen (bis 11 cm) ist etwas dunkler und vor allem in der Laichzeit sehr auffällig. Die Laichzeit ist, wie ich feststellen konnte, sehr abhängig von der Wassertemperatur, denn nach einer Woche bei etwa acht Grad konnte ich den Brautanz der männlichen Lurche beobachten. Dabei gingen sie zuerst einmal auf den Grund des Teiches, bis die passende „ Dame “e nt de c ktwurde. Galant vorsichtig wurde dann das Hinterteil beschnüffelt, wie dies auch bei anderen Tieren üblich ist. Wenn das Weibchen auf diese Annäherung nicht negativ reagierte, ging es zum nächsten Akt. Das Männchen streckte dabei seinen an der Unterseite prächtig gefärbten blau-orangen Schwanz nach vorne und fächelte zitternd dem Weibchen Sexualduftstoffe zu. Weiters präsentierte es seinen Kamm, der gerade in der Laichzeit besonders ausgeprägt ist. Daraufhin kamen sich die beiden noch näher. Zum Ende des Liebesaktes beförderte das Männchen seine Auserwählte mit einem zarten Schubs auf sein Samenpaket, das er zuvor auf dem Teichgrund abgelegt hatte. Nach der Aufnahme dieses Paketes legte das Weibchen etwa zweibis dreihundert Eier an den Wasserpflanzen ab. Drei Wochen später stellte ich fest, dass das Wasser an der Oberfläche von grünen Fadenalgen ziemlich übersät war.Beim Abfischen der Algen hatte ich schon einige der frisch geschlüpften Molchlarven im feinmaschigen Kescher. Vorsichtig wurde der noch beinlose, schwimmfähige Nachwuchs nach einem kurzen Fototermin zu seinen Eltern in das gesäuberte Wasser entlassen. Da bereits sämtliche Mückenarten ihre Larven im Wasser abgelegt hatten, brauchte ich mich um die Nahrungsversorgung nicht mehr zu kümmern. Nach einer weiteren Woche konnte ich schon ihre Beinchen erkennen, und kurz darauf teilte ich sie in meinem Biotopbereich auf. Da machen sie, so wie ihre Eltern, Jagd auf Mücken, Schnecken und Würmer, wobei sie tagsüber im Wasser schwimmend und nachts zu Fuß an Land ihrer Beute nachstellen. Harald Mayer August 2007 Ein Tag im Leben Seite 14 am Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn. Dieses Team besteht aus weiblichen und männlichen Vertragsbediensteten, einigen Kadersoldaten und aus Grundwehrdienern aller Berufssparten. Eine der Schichtleiterinnen ist Frau Martha Frank aus Heiligeneich, Kremser Landstraße 20. Um halb vier Uhr aufzustehen ist nicht jedermanns Sache, für mich aber normal. Der Wecker läutet, ich blinzle zur Digitaluhr hinüber und bin auch schon wach. Kein langes Strecken und ich bin sofort putzmunter. Mein erster Ge da nk e :„ He ut ema c he nwi rGe selchtes mit Broccolipüree und T or t e l l i ni mi tT oma t e ns a uc e . “ ter ein. Meine persönlichen Sachen lege ich in den Aufenthaltsraum und schlüpfe in die frische Küchenkleidung. Quer durch den Küchentrakt höre ich auch schon meine Verstärkung kommen. Fünf Rekruten bilden Frühschicht. Die jungen ein: Semmeln, Zuckerkipferl, Kornspitz und weckenweise Brot werden frisch geliefert und von mir übernommen. Sofort wird das Frühstück für die Wache und das ledigt und nach dem Anziehen steige ich schon ins Auto und fahre in die Kaserne nach Langenlebarn. Um diese Zeit herrscht noch fast kein Verkehr und ich bin in 25 arbeitsam, aber keine und zur Abholung vorbe- tel fünf Uhr, ich sperre die Eingangstür auf, mache eine Runde durch das Gebäude, sperre auch die anderen Türen auf und schalte Aufstrich, ne Teesorten, warme Milch und werden. bräuchte. Verkäufer, der Speisesaal bestückt. Schlosser und Schüler, einer hat seine KellnerTransporter der Fleischelehre abgebrochen, und der ist eie nt l i c hs c honuns e r„ F a c hma nn“ . Gl üc kha tnoc hdi e„ a l t e “Wa c he g Dienst, der Posten kennt mich, er Sie alle werden bei uns angelernt verlangt keinen Ausweis und lässt und arbeiten brav. für morgen und einiges an Wurstmich passieren. Da ich die Erste waren. Die Kontrollen von Ablaufdes Küchenpersonals bin, muss gestartet und der braucht ziem- datum, Temperatur und Gewicht ich die Schlüssel der Küche erst von der Hauptwache abholen. Inzwischen sind alle Vorbereiwerden nach Können eingeteilt tungen für das Frühstücksbufhalte ich den Schlüsselbund und zum Wurst- oder Käseaufschneifahre zur Küche. den, zum Vorbereiten von Müsli S pe i s es a a lf üruns e r e„ Kunden“ Honig, Marmelade, heutzutage bietet. Nicht nur Kaffee, sondern auch verschiede- ne drei Kolleginnen ein, bis 6 Uhr aus, und um Punkt sechs übernehmen sie die Aufsicht beim ich meine Burschen ein: Zwei bereiten die Salate vor (heute haben wir nur fünf, manchmal aber auch bis zu sieben verschieden Salate, sowohl frische als auch welche aus der Dose). Die nächsten beiden helfen mir bei der Fleischzubereitung und einer kann die Teigwaren herrichten. Noch während das Fleisch gart, beginne ich Diese Menge wird für eine Veranstaltung der neu aufgestellten etwas machen wir in unserer Küche so nebenbei. August 2007 Während die Gulaschsuppe kocht, mache ich mich an die Tomatensauce und an das Broccolipüree. Inzwischen hat mein Kollege Fuxsteiner begonnen, die T or t e l l i ni„ a lde nt e “v or z uk oc he n. Diese werden dann in Körben abgestellt, gekühlt und erst unmittelbar vor Gebrauch in einem Konvektomaten erhitzt. Das alles ist bis 7 Uhr 30 erledigt. Jetzt können meine Helfer und ich endlich frühstücken. Zehn nach acht ist das Geselchte durch und wird herausgenommen. Aus dem Sud mache ich noch eine legierte Grießsuppe. Bei einem Rundgang kontrolliere ich die Leute beim Reinigen. Einer maschine eingeteilt. Ich gehe ins Büro des Kochstellenleiters, um jene Waren zu bestellen, die demWurst, Teigwaren, Obst, Salz, Öl, Mehl, Gewürze, Milch, Dosensalabestellt. Ab ca. halb zehn beginne ich das heute sind das immerhin über 400. Nebenbei muss ich das Broccolipüree, die Suppe, Salate und die Tomatensauce abschmecken. Tortellini und das Fleisch werden jetzt so aufgeteilt, dass Feuerwehr, Wache, Krankenrevier, Kabeliefert werden können. Heute holt auch die Militärakademie, sie übt gerade in Zwentendorf, dreiviertel elf Uhr abgeschlossen. Frau Kreilach und Herr Kern, die Geschirrrückgabe Frau Weidinger und Frau Schachinger. Während das Personal der zweiten Schicht (es kommt um zehn Uhr) die Essensausgabe macht, beginnen meine Leute mit dem Ein Tag im Leben Seite 15 Name: Martha Frank, geborene Hollaus Geboren am: 28. April 1966 in Scheibbs Sternzeichen: Beruf: Köchin Heiligeneich, Kremser Landstraße 20 Eltern: Karl und Martha Hollaus e: Reinhard Frank, VB beim Bundesheer (Personalwesen) Kinder: keine Geschwister: Harald (35), Tischler Wolfgang (32), Maurer Volksschule in Ruprechtshofen, Hauptschule ei Melk, Facharbeiterkurs Hobby: Handarbeiten, Lesen, Backen, Tanzen Freizeit: Rad fahren, walken Fahrzeug: Mazda 2, silber Stärken: Konsequenz, Belastbarkeit Schwäche: rauchen cier-Express in der Schweiz, Urlaub: Wellness Lieblingsmusik: gute Musik jeder Richtung, keine Klassik Kino: Bücher: Romane und natürlich Kochbücher Lieblingsspeise: Backhe che Lieblingsgetränk: Mineralwasser, aber auch ein gutes Achterl Lieblingsfarbe: blau Am meisten ärgern mich: Ignoranz und Gerede hinter meinem Rücken Am meisten freut mich: wenn Reinhard spontan Blumen mitbringt Was ich noch unbedingt tun möchte: eine Ballonfahrt unternehmen g´sund bleiben hin ein paar tausend qm. Bei der Aufsicht bin ich äußerst penibel, denn Schlampereien führen in einer so großen Küche unweigerlich zu Katastrophen. Als im Vorjahr ein ganzer Zug mit Noro-Viren anzum Glück nicht aus der Küche, sie wurde durch einen Rekruten eingeschleppt! Wenn an den Ausgabestellen einzelne Dinge ausgehen, sorge ich dafür, dass raschest nachgeliefert wird. Mit diesen Arbeiten vergeht die Zeit bis zu meinem Schichtende um 13 Uhr recht rasch. Nach dem Waschen und Umziehen verabschiede ich mich bei den Kollegen und fahre nach Hause. Auf dem Heimweg erledige ich einige Einkäufe und, da es ich mich daheim hin und lese in aller Ruhe ein Buch. Die Gartenarkann sicherlich bis zum nächsten Tag warten. Gegen 18 Uhr kommt mein Mann Reinhard nach Hause. Wir essen eine Kleinigkeit und da wir beide schon ziemlich müde sind, drehen wir bald den Fernseher a ufunds c ha uenunsda s„ Uni v er s um“a n.Da na c hg ehenwi rbei de wi ederumha l bv i er„ T a g wa c he “ . August 2007 Lebensgeschichten Seite 16 Lebensgeschichten Vor einiger Zeit Arbeiterhaushalten weit verbreitet. Falls Platz vorhanden war, hielt man Hasen, Enten, S c hwe i neundZ i e g e n. Di e„ E i s e nba hne r k uh“g a bder Goaßzeile ihren Spitznamen. Der Letzte, der eine Ziege hielt, war Friedrich Brabletz (1920 - 2006) Friedrich Brabletz wurde am meldete er sich freiwillig und der von den Russen geführten 24. September 1920 als eines wurde prompt am 10. Jänner der letzten Kinder von Fried- 1940 zur Nachrichtentruppe der späteren ÖMV, als Hilfsarbeiter zu arbeiten. rich und Theresia Brabletz mus, er war auch nicht 1949 lernte der damals schon beider„ Pa r t ei “ ,s on- stattliche Fritz bei Arbeiten boren. Der Vater im Weingarten eine gewisse arbeitete als HilfsKatharina Eder aus Hasenarbeiter und die ausgenützt zu werden. dorf kennen und lieben. Beim dem KinderkrieBei der Wehrmacht Kennenlernen war ihr erster da nk e : „ Ne i n, e i ne nDi c k e n gen, im Tagewerk machte er dann den Ge c haberni c ht ! “ .Doc h bei den Bauern. Führerschein und dien- magi Die Familie bete großteils als Krad- dann hat der Fritz sie doch hewohnte das zweimelder, sowohl an der rumgekriegt. Die Frucht dieser Liebe kam am 27. Jänner 1950 t eHa usl i nk sRi c ht ung„ Hoa d“ Friedrich Brabletz brachte es zur Welt und wurde ebenfalls Wiener als Wochenendhaus. bis zum Obergefreiten. Am 17. Friedrich getauft. Heiraten Insgesamt waren es ja neun April 1945 wurde er von den konnten die beiden aber noch Brüder und Schwestern, aber Amerikanern in einem Lager nicht. Friedrich Brabletz bekam Geld für Arzt und Medikamen- in Deutschland interniert. Am von seinen Eltern te war rar und die Kindersterb- 25. November ein kleines Grundlichkeit damals sehr hoch. 1945 kehrte stück zwischen der Selbst im Schulalter starben er aus der GeRusterstraße und noch Geschwister, aber der fangenschaft dem Bahnhof in kleine Fritz hatte Glück, es zwar unverMoosbierbaum gezu schaffen. Die achtjährige l e t z t , a b e r schenkt. Es war ihm Volksschule besuchte er in m i t e i n e m viel zu schmal und Heiligeneich. Lungenleiden In der Zeit nach der Schule nach Hause verdiente er sein Geld als z u r ü c k . E i gleich großes NachKnecht bei den umliegenden gentlich sollbargrundstück um Bauern, meist bei der Familie te er ja noch 700,- Schilling dazu. Herzog/Ziesel in Watzendorf. i n h a f t i e r t Erst dann konnten Die Arbeit war schlecht bezahlt bleiben, aber sie ihr Haus samt und war für den Fritz ganz und er ging aus Schuppen und Stall gar nicht die Erfüllung. dem Gefanbauen. Da er mit 19 noch immer genenlager in Am 12. Dezember nicht zum Militär eingezogen 1950 übersiedelte die junge worden war und er sich dach- sich nach Hause durch. Familie nach Moosbierbaum. t e , be i m„ Ba r r a s “k önnee se i - Schon am 10. Dezember Was sie von seinen Eltern an gentlich nicht schlechter sein, 1945 begann er bei der SMV, Tieren bekamen, nahmen August 2007 sie gleich ins neue Anwesen mit. Anfangs waren es noch Hühner und Hasen, später stelltensie auch noch Enten, Ziegen und Schweine ein. All diese Tiere stellten eine nicht unwesentliche Einkommensund Nahrungsquelle dar. Und es waren gesunde Tiere, vor allem die Säue, denn sie be- Lebensgeschichten Quester) in Moosbierbaum und er war Bauhilfsarbeiter bei der Fa. STUAG. Ab 1960 verdiente er den Familienunterhalt als Arbeiter in der Donau-Chemie in Pischelsdorf. Dieser Firma blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1980 treu. Familie immer ihre Tiere und als dann langsam in der „ Goa ßz e i l e “da sNut z v i e h immer weniger wurde, blieb nur mehr der Brabletz Fritz seiner kleinen so sie nicht anders genutzt wurde, die gesamte Ziegenmilch. Auf die Qualität dieses Fleisches war der Fritz zu Recht sehr stolz. Am 3. Mai 1951 wurde dann in Reidling geheiratet. Der kleine Fritz blieb aber nicht das einzige Kind. 1957 kam ein Schwesterlein dazu. Elfriede, sie heißt heute Weeber und lebt als Hausfrau in Langenlebarn. Im Jahr 1960 stellte sich dann noch Gertrude ein, Frau Bruckner lebt und arbeitet als Friseurin in Heiligeneich. Als die ÖMV mit allen Anlagen und Arbeitern nach Schwechat übersiedelte, wollte Friedrich Brabletz nicht so weit pendeln, wie es so viele andere taten. Er begann als LKW-Fahrer beim Baumeister Steiner, später fuhr er auch bei der Fa. Baumgartner (heute Seite 17 und seiner Kathi, wenn diese zum Heurigen ausfuhren: Vorne er mit seinem Damenwaffenrad und hinterher sie mit ihrem Miniradl, waren sie in der gesamten Gemeinde gern gesehene, eifrige Heurigenbesucher. Friedrich Brabletz war aber auch ein sehr hilfsbereiter Mann, der mit seiner Frau über 30 Jahre lang die Kirche innen und außen betreute. Besonders schmerzlich war für ihn der Verlust seines Sohnes. Im Jahr 1997 erlitt der lich war er der letzte einen Schlaganfall, von dem Ziegen- (und Schweine-) er sich bis zu seinem Tod drei halter in der Goaßzeile. Tage vor Weihnachten 1999 Erst einige Jahre nach der nicht mehr erholte. Heirat von Sohn Fritz und seiner Hermine wurde ihm auch die eigene Krankheit, die Viehhaltung dann zu be- eine Durchblutungsstörung, schwerlich und er gab seine die ihm letztendlich sein linkes Bein kostete und ihn, wie Tiere auf. Im ganzen Dorf schmunzelte seinen Sohn, teilweise in den man, wenn der Fritz mit sei- Rollstuhl zwang. Er konnte ner Frau Kathi und mit einer zwar auch mit Krücken gehen, Zi egez um „ Zul as s en“f uhr . doch durch sein hohes Alter Der Beifahrersitz des Käfers war das für ihn sehr beschwerwurde ausgebaut, die Kathi lich. Was uns bleibt ist die Erinnesaß auf der Rückbank und hielt die hitzige Ziege. So fuhren rung an einen Mann, der mit di e„ Br a bl et z en“r eg el mä ßi g viel Liebe und Können seine zum Bock, meist zum Schwetz Ziegen und all die anderen nach Langenschönbichl. Aber Tiere züchtete. Heutzutage Viehhaltung dieser Art viel zu wenig Gewinn ab und VW-Käfern herangekarrt. Egal, ist schon deshalb zum Ausoder Rüben, die Käfer mussten sterben verurteilt. Außerdem alles schleppen. Der letzte, ein könnte man ja nicht auf Urlaub fahren, denn wer sollte sich eine Anhängerkupplung, und dann um das Vieh kümmern? ein PKW-Anhänger leistete Ja, und EU-Förderungen gibt es dafür natürlich auch keine. wertvolle Dienste. Genau so legendär waren die August 2007 Krieg und Frieden Seite 18 en wir unsere Serie von Wilhelmine Glas aus St. Florian bei Schärding fort. Frau Glas ist Jahrgang 1920 und verbrachte ihre Kinder- und Jugendjahre in unserer Gemeinde. Bis zum Kriegsende war ine neue Heimat fand. Wir schickte sie uns einen Nachtrag, den wir aus chronologischen Gründen hier einfügen. Ki nder -undJugendj ahr ei nder„Fabr i k“ Ein Zeitzeugenbericht von Wilhelmine Glas Folge 3 August 2007 Krieg und Frieden Anton Müllner, Wilhelmine Glas, Rudolf Reither Seite 19 August 2007 Krieg und Frieden Im Februar 1925 spendete die Werksfeuerwehr der Mutter von Frau Glas 500.000 Kronen, um deren ärgste Not nach dem Tod ihres Mannes zu lindern Seite 20 August 2007 Krieg und Frieden Seite 21 August 2007 Zeitgeschichte Seite 22 EINE KURZE GESCHICHTE DER ZEIT Ein Streifzug durch die Sitzungsprotokolle der Gemeinderatssitzungen des Jahres 1925. Das Gehalt des Gemeindesekretärs ist ab 1. April 1925 um 50 S zu erhöhen. Punkt 3: Dem Ansuchen des Hr. von Anton Müllner des Heimatrechts wird stattgegeben. Punkt 4: Konzessionsansuchen. Wird vertagt. Der Herr Bürger- P rotokoll der Sitzung vom 25. April 1925: Der Gemeinderat hat beschlossen: Punkt 1: Rechnungslegung der Gemeindevertretung. Als Revisoren werden gewählt: Die Herren Dr. Raimann, Josef Schwab. Punkt 2: Voranschlag. Wird genehmigt. Für das Jahr 1925 ist eine 30%ige Gemeindeumlage einzuheben. Dem Gemeindeangestellten Karl Zischkin wird das Gehalt ab 1. Jänner 1925 auf 50 S erhöht. Dem Genannten ist wegen seines Verhaltens eine Rüge zu erteilen. Den Vorsitz übernimmt der Hr. Vize-Bürgermeister. Die Sitzung Der Hr. Vize-Bürgermeister hat den Akt zwecks weiterer InforVerlesung des Aktes und des § 16 der Gewerbeordnung wird die Die Sitzung wird unterbrochen. Den Vorsitz übernimmt der Hr. Bürgermeister und eröffnet die Sitzung. Theresia Rödl Punkt 5: Rückzahlungen. Punkt 6: Strompreise. Zu Punkt 4: Der Vorsitzende und es übernimmt Hr. Vize-Bürgermeister den Vorsitz. Auch Herr Gemeinderat Josef Schwab verläßt die Sitzung. Auch Herr Gemeinderat Muhm verläßt gleichfalls die Sitzung. Es wird neuerlich die Debatte eröffnet und folgender Beschluß gefaßt: Die Konzessionsangelegenheit wird auf Montag, den 27. April 1925, 7 h abends vertagt. Wie man sieht, ging es auch damals schon ganz schön turbulent zu, wenn es sich um Gewerbeangelegenheiten handelte. Vor allem dann, wenn ausgerechnet der Bürgermeister vor hat, ein ... Wird fortgesetzt. Anton Ziegler Landwirt i. R. Dürnrohr/Zwentendorf Altenberggasse 7 Hütteldorf, * 7. 6. 1924 in Trasdorf †20. 7. 2007 * 27. 10. 1925 in Hütteldorf †11. 7. 2007 Céline Weber Anna Kronawetter Heiligeneich, Wr. Landstraße 10 Kremser Straße 29 * 11. 7. 2006 in Wien †10. 7. 2007 * 19. 7. 1920 in Trasdorf †9. 7. 2007 Trasdorf, August 2007 Unsere Toten Seite 23 Sie haben uns für immer verlassen ... Josef Potocnik Helene Rieder Kraftwerksangestellter geb. Huber Trasdorf, Zur Erdpress 13 Thujenweg 11 * 30. 1. 1951 in Eibiswald †12. 4. 2007 * 7. 8. 1933 in Traismauer †20. 4. 2007 Johann Bognar Herbert Wagner Bundesheer-Ang. i. R. Heiligeneich, Trasdorf, Kraftwerksangest. i. R. Heiligeneich, Dechant-Wagner-Str. 18 St. Pöltner Straße 9 * 4. 7. 1923 in Muzlja/Serbien †1. 5. 2007 * 25. 9. 1943 in Wien †6. 5. 2007 Franz Haselmayer Alois Heidegger Schlossermeister Atzenbrugg, Landwirt i. R. Weinzierl, Derffelgasse 1 Ortstraße 17 * 1. 2. 1952 in Tulln †12. 5. 2007 * 14. 10. 1935 in Weinzierl †28. 6. 2007 Johann Stübler Walter Gaubmann Landwirt i. R. Heiligeneich, Fleischermeister Atzenbrugg, St. Pöltner Straße 30 Bgm.-Haselmann-Str. 9 * 13. 7. 1923 in Kaindorf †7. 7. 2007 * 9. 12. 1954 in Krems/Donau †8. 7. 2007