Predigtreihe: Mann- Frau I/IV Priszilla reflektiert: Hingabe ist keine
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Predigtreihe: Mann- Frau I/IV Priszilla reflektiert: Hingabe ist keine
Predigtreihe: Mann- Frau I/IV Priszilla reflektiert: Hingabe ist keine Frauensache Lesung Apostelgeschichte 18,1-6 (…) 18-20 (…) 24-26 181Danach verliess er Athen und ging nach Korinth. 2Dort traf er einen Juden mit Namen Aquila, der aus dem Pontus stammte und erst kürzlich aus Italien gekommen war, und dessen Frau Priscilla; Claudius hatte nämlich angeordnet, dass alle Juden Rom zu verlassen hätten. Er ging zu ihnen, 3und da er das gleiche Handwerk ausübte, blieb er bei ihnen und arbeitete dort; sie waren nämlich Zeltmacher von Beruf. 4Sabbat für Sabbat sprach er in der Synagoge mit den Leuten und versuchte, Juden und Griechen zu überzeugen.5Als aber Silas und Timotheus von Makedonien gekommen waren, widmete sich Paulus ganz der Verkündigung des Wortes und legte Zeugnis ab vor den Juden, dass Jesus der Gesalbte sei. 6Da sie aber nichts davon wissen wollten und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme über euer Haupt! Ich bin ohne Schuld; von jetzt an werde ich zu den Heiden gehen. 18Paulus blieb noch etliche Tage. Dann nahm er Abschied von den Brüdern und Schwestern und fuhr zu Schiff nach Syrien, zusammen mit Priscilla und Aquila, nachdem er sich in Kenchreä das Haupt hatte scheren lassen; er hatte nämlich ein Gelübde getan. 19Sie erreichten Ephesus, wo er die beiden zurückliess; er selbst ging in die Synagoge und sprach zu den Juden. 20Als diese ihn baten, längere Zeit bei ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein, 21sondern verabschiedete sich und sagte: Ich werde zu euch zurückkehren, wenn Gott es will. Dann fuhr er von Ephesus weg. 24Ein Jude aber mit Namen Apollos, der aus Alexandria stammte, ein gebildeter Mann, der bewandert war in den Schriften, kam nach Ephesus. 25Er war unterwiesen im Weg des Herrn, sprühte in seinen Reden vor Geist und lehrte sehr genau, was sich mit Jesus zugetragen hatte, kannte aber nur die Taufe des Johannes. 26Der begann, in der Synagoge frei und offen zu reden. Als nun Priscilla und Aquila ihn reden hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer dar. Choral 691 Orgel Zwischenspiel Einleitung WEE zu Priska (Noch nicht auf der Kanzel) Ein kämpferischer Missionar war Paulus – und traf in Priska eine auf, die ähnlich gestrickt gewesen war. Sie und ihr Mann Aquila waren als Judenchristen durch das Edikt des Kaisers Claudius 49 aus Rom vertrieben worden. Daher zogen die beiden in die grosse und bedeutende Hafenstadt Korinth. Dort gründeten sie eine Hauskirche. Und Priska war nicht nur die Gastgeberin des Hauses. Sie wirkte auch als die, die Zeugnis ablegte für Jesus. Priska war eine, der man zuhörte. Sie hatte offenbar eine eigene Meinung. Sie geriet bei den Zeugen ihrer Zeit nicht in Vergessenheit. Und das, obwohl sie eine verheiratete Frau war. Was für eine bedeutende Frau muss sie gewesen sein! In den Quellen wird sie sogar oft an erster Stelle vor ihrem Mann genannt. Priska gilt deshalb als die bedeutendste Missionarin unter den ersten Christen. Sie war mutig. Scheute sich nicht, von Christus Zeugnis zu geben, obwohl das in ihrer Zeit alles andere als einfach gewesen sein muss. Sie hat als Jüdin ihr Haus für die geheimen Zusammenkünfte zur Verfügung gestellt. Kirchen und Kirchgemeinden gab es bei den ersten Christinnen und Christen noch nicht – und sie hat zusammen mit ihrem Mann, sogar den bekannten Missionar Apollo ausgebildet. Zudem sind Priska und ihr Mann die Leute, die - egal wo Apostel Paulus grad ist - gut und gern durch seine Briefe gegrüsst werden. Paulus war mit dem Ehepaar eng befreundet. Er lebte eine Weile beim Ehepaar in Korinth. Gemeinsam gingen sie nach Ephesus, wo sich dann der Weg des Ehepaares und des Missionars trennten. Erstaunlich ist, dass es im 1. Jahrhundert in den Hauskirchen noch keinen Unterschied gemacht hat, ob Frauen oder Männer tauften, Jesu Botschaft bezeugten, das Brot für alle brachen und den Kelch der Trauben reichten. Die Bedeutung von den Frauen in diesen Zentren der Einheit kann deshalb nicht hoch genug veranschlagt werden. Wir stimmen jetzt in ein Lied ein, das für mutige Menschen verfasst worden ist….Die Melodie des unbekannten Liedes haben Sie bereits im letzten Zwischenspiel gehört. Wir singen Lied: 691, 1.2.7.8 Predigt: ein fiktiver Brief an Apostel Paulus Lieber Bruder im Herrn Ich danke Dir für Deine Grüsse, die uns von überall her erreichen. Ich weiss nicht, ob Du Dir vorstellen kannst, wie gut es mir tut, von Dir und Deinem Wirken zu hören. Ich freue mich, zu hören, wo Du gerade wirkst. Und es berührt mich, dass Aquila und ich immer noch ein Teil Deines Lebens sind – und das, obwohl Du Dir aus dieser Welt wenig machst – und Du Dein Leben ganz unserem Herrn anvertraut hast. – Das letzte Zeichen ist allerdings schon eine Weile her. Mir kam kürzlich zu Ohren, dass Du mit Silas im Gefängnis sitzt. Sie sagten, Du seist sicher verwahrt, an Ketten gelegt ganz nach römischer Art. Zuerst war ich total schockiert. Ich war richtiggehend aus dem Häuschen. Wollte aktiv werden. Es kann doch nicht angehen, dass unser Herr es zulässt, Dich hinter Schloss und Riegel zu sperren! Ich war derart in Sorge, dass ich sogar Aquila vorgeschlagen habe, Dich gegen Kaution bei den Römern freizukaufen. Du weisst, dass es uns aus ökonomischer Sicht wirklich sehr gut geht. Gleichzeitig war mir immer klar, dass Du einen Freikauf durch uns nie und nimmer geduldet hättest. Du bist ein wie ich auch ein Stolzer. Du bist einer, der selbst das Gefängnis zur Ehre Gottes nutzen wird. Das war mir von Anfang an klar. Deine Hingabe für unseren Herrn ist grenzenlos. Du würdest für ihn in den Tod gehen. Und trotzdem war ich erleichtert zu hören, dass Du genau so handelst wie es Dir eigen ist. Du singst im Gefängnis. Was für eine wunderbare Form unserem Herrn die Ehre zu erweisen. Mit Silas lobst Du unseren Herrn hinter Schloss und Riegel. Meine Nackenhaare stellen sich mir hoch, wenn ich mir vorstelle, wie berührend Euer Zeugnis für die Wache gewesen sein muss und wie tröstlich für die, die mit Euch in Ketten gelegt waren. Und einmal mehr sehe ich, dass brennst für unseren Herrn. Durch Deinen Eros bereitest Du unserem Herrn das Haus. Du hälst offensichtlich an der Zuversicht fest, und an dem stolzen Bewusstsein fest, das unsere Hoffnung uns verleiht! Ich bin dankbar dafür. Gleichzeitig kenne ich Dich ein bisschen besser als die Leute, die Dich predigen hören. Ich mache mir Sorgen. Auch wenn ich weiss, dass weder Tod noch Mächte Dich von der Liebe Gottes trennen können, plagt mich die Vorstellung, dass Du jetzt gefangen bist in einem dunklen Keller. Ich weiss, Du sagst immer wieder, dass wir an der Freude festhalten sollen. Ich weiss, dass Du das auch tust. Und trotzdem weiss ich aus all den Gesprächen mit Dir, dass es für dich keineswegs ein Kinderspiel gewesen ist, die Last des Lebens zu ertragen. Wir sind Menschen aus Fleisch und Blut, hast Du mir immer gesagt, egal ob Frau oder Mann. Du hast mich dann immer wieder daran erinnert, dass in jedem Neuanfang, den Gott mit uns macht, wir uns mitbringen. Du hast es treffend formuliert: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und ich hoffe inständig, dass Du die Schwäche in diesen Tagen nicht zu sehr fühlst, lieber Bruder in Christus. Mein Mann und ich schliessen Dich deshalb nicht nur in der Gemeinde in unser Gebet ein. Auch Abends vor dem Einschlafen bist Du Teil unseres gemeinsamen Gebetes. Aber ich will Dich nicht weiter mit Sachen ärgern, die da von dieser Erde sind, sondern – so wie Du es den Christinnen und Christen von Kolossä geschrieben hast, meinen Blick nach oben richten und nach dem trachten, was da droben ist. Denn auch wenn Du den Mann über die Frau stellst zumindest im Blick auf die Rollenteilung im Haus: Christus ist unser Haupt. Möge er Dich mit seiner Gnade befreien ihm zu Ehren. Wir befehlen Dich der Gnade unseres Herrn Jesus an. Sein Friede sei mit Dir und Silas. In geschwisterlicher Verbundenheit. Deine Priska AMEN