Penny in Amerika

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Penny in Amerika
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Penny in Amerika
Eine Fortsetzung zu: Sieben Pfoten für Penny
von
Andrea Meili
Der überraschende Brief
Penny kam mittags von der Schule nach Hause, ihre Hunde Robin und Milli, die sie
sonst in die Schule mitnahm, hatte sie zuhause gelassen, denn es regnete die ganze
Zeit in Strömen. „ Hallo Penny, gings gut?“, fragte Elvis und gab ihr einen Kuss auf
die Wange. „ Ja, ist ein Brief für mich gekommen?“, antwortete Penny. Ivan sagte:
„Ja Fräulein.“ Ivan ist Haushälter und sagte ihr zum Scherz immer Fräulein.
Nach dem Essen ging Penny aufs Zimmer und las den Brief. Er lautete: Hallo Penny,
wie geht es Robin? Hast du Lust in den Sommerferien zu mir zu kommen? Deine
Susanne.
Susanne bildet Tiere für Filme aus, Robin hatte ihr gehört, bevor er zu Penny kam.
Susanne konnte ihn nicht mehr gebrauchen, weil er nicht ins Wasser gehen wollte.
Penny rief Susanne an. „Hallo Susanne, hier ist Penny. Mir und den Hunden geht’s
gut. Zum Brief, ich habe mit Mama gesprochen, sie hat ja gesagt!“, jubelte Penny. „
Super, ich werde dir Tickets besorgen, mein neuer Freund arbeitet im Flughafen als
Pilot, er wird dir die Tickets zustellen“, erklärte Susanne. „ Die Hunde wird’s freuen.“
Beim Abendessen verkündete Penny allen die freudige Nachricht. Ihre Brüder
Romeo und Kolumbus waren sehr froh. „ Ferien ohne Schwester“, wie sie es
nannten.
„Kann ich noch Butter, Haselnussbutter und Erdbeerkonfitüre haben, bitte?“, fragte
Romeo. „Wie kriegst so was runter?“, fragte Penny. „Schlucken“, war seine kurze
Antwort. Alle lachten, ausser Frau Moosburger tadelte: „Mit vollem Mund spricht man
nicht!“
Typische Spassverderberin!
Der Abflug
„Penny bist du bereit?“, fragte ihr Vater, Tierarzt Dr. Moosburger. „Ja, ich bin bereit,
aber du kannst mich doch gar nicht fahren, oder musst du nicht arbeiten?“, stellte
Penny fest. „Doch, wir haben im Moment nicht viele Kunden, Elvis kann allein
arbeiten und Sonja ist auch noch da“, meinte Dr. Moosburger. Elvis ist Tierarztgehilfe
und Sonja ist die Sekretärin.
Am Flughafen hatten die beiden alle Hände voll zu tun, um Gepäck und Hunde auch
noch rechtzeitig auf ein Flugzeug zu bringen. „Es ist ein Frachtflug, der fast
gleichzeitig starten wird“, vertöstete sie die Angestellte. Penny verabschiedete sich
von ihrem Vater und stieg in ihr Flugzeug.
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„Hallo, kann ich mich zu dir setzen?“, fragte Penny, ein etwa gleichaltriges Mädchen
auf englisch. „Ja, kannst du, ich bin Lily und du?“, stellte sich das Mädchen vor. „Ich
bin Penny“, gab Penny zurück als sie sich setzte. Als sie miteinander sprachen,
fanden sie heraus, dass Lilys Eltern neben Susanne wohnen.
Doch plötzlich sagte der Pilot durch den Lautsprecher: „Wir müssen notlanden, ein
Triebwerk ist kaputt.“ Zuerst waren Penny und Lily geschockt. Dann sagte er noch,
was man tun muß vor der Landung.
„Juhee! Die Ferien fangen schon gut an“, dachte Penny beim Aus – dem – Flugzeug
– Rutschen. Sie waren auf einem riesigen Feld notgelandet. „Zum Glück sind wir
schon über den Atlantik geflogen, sonst gäbe es ein Problem“, dachte Penny. Noch
wichtiger war ihr, dass die Hunde in einem, andern Flugzeug wohl besser gelandet
waren.
Nach einer Stunde kamen die Rettungstrupps mit drei Krankenwagen und vielen
Cars. Penny und Lily sprachen während der Fahrt nicht viel, vielleicht einmal ein
„Puu, Glück gehabt“ oder so.
Im Bus konnten sie etwas essen und trinken, aber es war sehr unangenehm, denn
alle waren ruhig. Auf der Fahrt kam eine Frau vorbei und fragte, wie es so ginge. Sie
war eine Psychologin namens Sandy, den Nachnamen sagte sie nicht. Nach dem
Gespräch ging es Penny viel besser.
Roger
Als sie in Los Angeles ankamen, sah Penny viele Leute, die auf die Passagiere
warteten. Penny stieg mit Lily aus und wurde stürmisch von Robin begrüsst. Er führte
sie zu Susanne und ihrem Freund, neben ihnen standen Lilys Eltern. Penny erkannte
sie, weil Lily und ihre Mutter sich glichen.
„Hey Penny, ich freue mich so, dass du kommst. Übrigens das ist Roger, mein
Freund“, sagte Susanne glücklich. „Sind die Hunde besser angekommen als wir?“,
fragte Penny. Susanne gab zur Antwort: „Ja, sie sind vor zwei Stunden gelandet.“
Milli mit ihrem Schwanz, der aussieht wie eine Puderquaste, begrüsste sie nicht
weniger als Robin. Nach der Begrüssung fuhren sie zu Susanne nach Hause. Sie
wohnt in einem grossen Haus am Strand, mit einem riesigen Garten, in dem die
Filmtiere spielen.
Eben kam Lily mit ihren Eltern bei ihrem Haus an. Penny winkte ihr zu. Als Lily
ausstieg, lief Penny zu ihr. „Können wir morgen miteinander spielen?“, fragte Penny.
„Nein ich muss zur Schule, du nicht?“ „Bei uns in Österreich haben die Ferien
begonnen!“, erklärte Penny. „Hey Penny, ich könnte fragen, ob du einen Tag
zuschauen darfst, dann siehst du, wie es bei uns läuft!“ „Jaah, das wäre mega“,
freute sich Penny und lief wieder zu Susanne.
„Wo ist mein Zimmer?“, fragte Penny. „Robin wird es dir zeigen. Nachdem du
ausgepackt hast, kannst du in den Garten kommen, wo wir zu Abend essen“,
antwortete Susanne.
Robin führte sie zu einem Zimmer im zweiten Stockwerk , auf der Tür kebte ein Zettel
mit der Aufschrift: WELCOME PENNY, ROBIN & MILLI! Robin spielte sogar Portier,
indem er die Türen öffnete.
Beim Nachtessen sprachen sie über die Tiere und die Schule. „Susanne, vielleicht
kann ich mit Lily einmal zur Schule“, erzählte Penny. „Ja, aber Lily ist eine Klasse
unter dir“, meinte Susanne. „Das ist besser, dann geht es für dich einfacher, denn es
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ist ja auch auf
Englisch. Wenn du
nicht zur Schule
gehst, kannst du mir
beim Trainieren
helfen. Milli kann
auch etwas lernen
und Robin kann
vorzeigen.“ „Ja, so
cool, ich möchte dir
schon lange
zusehen und wenn
ich dir noch helfen
kann, ist es einfach
mega!“, freute sich
Penny.
„Susanne, ich bin
von morgen bis
Dienstag weg“,
sagte Roger. „Wohin
fliegst du?“, fragte
Susanne ihren
Lover. „Nach Hawaii,
ich würde dich gern
mitnehmen, aber du
kannst ja nicht!“ Bei
dieser Antwort warf er Penny, dann den Hunden einen abschätzigen Blick zu.
„Dieser Roger gefällt mir nicht“, schrieb Penny in ihr Tagebuch.
Robin wird bewundert
Penny war mit den Tieren im Garten. Als Susanne zum Essen rief, ging sie hinein
und klemmte Milli aus Versehen eine Pfote ein. Sie machte die Tür wieder auf.
Auch in der Wirklichkeit ging die Tür auf und Susanne kam herein .„Morgenessen!
Penny was ist? Du siehst blass aus?“, fragte sie. „Ich hatte einen bösen Schreck,
weil ich Milli die Pfote bei der Tür eingeklemmt habe!“, erzählte sie. „Penny, du wirst
jetzt zu Morgen essen, danach üben wir mit den Hunden Leiter klettern und
anderes“, beruhigte Susanne sie. Penny erholte sich.
Nach dem sie gemütlich gefrühstückt hatten, gingen sie in den Garten. „Milli, Robin
Fuss!“, rief Penny ihre Hunde. Milli und Robin kamen ruhig angetrottet.
Susanne hatte im Garten eine Leiter aufgestellt. Sie pfiff ihren Hunden, damit sie
auch kamen. Susanne hatte schon ein Hundebiscuit oben auf die Klappleiter gelegt.
„Rauf Robin, Bisquit“, befahl Susanne. Robin kletterte hinauf und frass das Bisquit,
doch er hatte nie gelernt wieder hinunterzusteigen, darum wollte Susanne es ihm
beibringen. Er war 50 Kilo schwer und man kann ihn nicht einfach herunertragen.
„Robin dreh dich!“, befahl Susanne. „Setze ein Hinterbein auf die letzte Stufe!
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Susanne sagte Hinterbein, weil Hunde kein Links und Rechts kennen. Robin setzte
beim Befehl von Susanne ein Bein nach dem anderen auf die Tritte, bis er unten war,
danach bekam er ein extra grosses Biscuit.
Bald danach wollten Milli und die anderen Hunde es auch ausprobieren. „Robin wird
ja richtig bewundert“, meinte Penny „Ja, er hat immer noch dieses Talent, von dem
meine Filmkollegen so schwärmten“, meinte Susanne. Zum Glück hatte Susanne
Matten rundherum gelegt, denn nicht alle Hunde konnten es gut wie Robin.
Am Mittag kam Lily nach Hause und rief: „Hallo Penny, ich habe meinen Lehrer
gefragt. Du kannst schon heute Nachmittag kommen, willst du?“ „Ja, ich frage noch
Susanne. Kommst du mich abholen? Ich weiss ja nicht, wo die Schule ist“,
antwortete Penny „Ja klar, der Lehrer heisst übrigens Mr. Wood“, sagte Lily. „Ähm,
gut ich rufe dich an“, schlug Penny vor. „Ja, frage möglichst schnell, hier hast du
meine Telefonnummer“, sagte Lily. Da rief Susanne schon zum Essen. „Bis am
Nachmittag“, sagte Penny.
Penny sprach sofort mit Susanne. „Wie heisst der Lehrer?“, fragte sie nur. „Mr.
Wood“ „Den hatte ich auch, das hat sie mir nie gesagt!“, staunte Susanne.
Das darf doch
nicht wahr sein!
Nach dem Essen
klingelte es an der
Haustür. „Hallo Penny,
ich komme dich abholen
um zur Schule zu
gehen“, sagte Lily. „Ja
gut. Susanne ich gehe
zur Schule!“, rief Penny.
„Gut“, kam die Antwort
von Susanne.
Auf dem Schulweg
fuhren viele Autos
vorbei, eines hielt an
und ein Mädchen fragte:
„Hallo Lily, wollt ihr
mitfahren?“ „Ja gern“,
sagte Lily. Ich heisse
Lucy und du?“, fragte
die Schulkollegin. Penny
stellte sich vor. „Schön,
steigt ein“, sagte Lucy
und öffnete die Autotür.
„Weißt du, bei uns
fahren die meisten mit
dem Auto zur Schule“,
erklärte Lily.
Nach einer Weile sagte
Lily: „Wollt ihr heute
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nach der Schule zu Fuss gehen?“ „Nein vielleicht morgen, gut?“, meinte Lucy. „Ja
meine Mutti kommt uns abholen “, sagte Lily. Penny blieb während der Fahrt ruhig,
denn erstens kannte sie Lucy nicht gut und zweitens war sie aufgeregt.
In der Schule gingen alle zuerst zum Lehrer und sagten „Hallo“. Penny schloss sich
ihnen an. „Hallo, du bist Penny?“, fragte Mr. Wood. „Ja, Mr. Wood “, antwortete
Penny. „Gut, dann hast du hier einen Stundenplan und einen Telefonalarm. Falls du
weiterhin kommen willst, gebe ich dir auch Aufgaben.“ Mr. Wood sprach stolz und
langsam, ein richtiger Lehrer, dachte Penny.
Für Penny war ein Extraplatz neben Lily eingerichtet worden. Auf dem Tisch war ein
Zettel „WELCOME TO THE CLASS“, darunter war ein Foto mit der ganzen Klasse
und unter jedem Kind sein Name.
Der Nachmittag war schnell vorbei.
Zuhause lag eine Zeitung auf dem Küchentisch, auf der als Schlagzeile stand: TIER
VERLETZT: Gestern wurde einem Hund die Zunge rausgeschnitten, der Hund wurde
sofort eingeschläfert, man vermutet ein/e Tierquäler/in oder eine Tierquälerbande.
„Das kann nicht sein“, dachte Penny, doch dann klingelte das Telefon. „Penny
Moosburger bei Susanne“, nahm Penny ab. „Hier ist Lily, hast du die Zeitung schon
gelesen?“, fragte Lily. „Ja, ich dachte ich spinne, aber wenn du es auch gelesen
hast“, erzählte Penny. „Ja, ich auch, aber da müssen wir etwas unternehmen, ich
habe Lucy angerufen. Wir haben uns für eine Kampagne entschieden, vielleicht hilft
uns unsere Klasse dabei. Die Kampagne heisst ANTI TIERQUÄLER KAMPAGNE“,
erzählte Lily. „Ja, da bin ich dabei!“, rief Penny.
Lügen über Lügen
Es war Dienstag der zweite Juli, Roger kam nach Hause und ging in den Garten.
Etwa zehn Minuten später hörten Penny und Susanne, die am Monopoly spielen
waren, ein heulendes Gekläffe. Beide rannten sofort in den Garten, denn es war
unverwechselbar das Geheul ihrer Hunde. Da musste etwas passiert sein.
Auch Lily und Lucy, die mit Lily abgemacht hatte, schauten über den Gartenzaun,
weil das Gejaule so entsetzlich geklungen hatte. Bei den Hunden sass Sandy - ja ihr
habt richtig gelesen - es war Sandy, die Psychologin! In der einen Hand hielt sie ein
Messer, in der anderen die beiden Ohren der Dalmatinerhündin Cindy. Ihr
Gesichtsausdruck war völlig irr.
Es war Robin, der begonnen hatte zu Jaulen. Die anderen Hunde hatten
eingestimmt. Lily hatte richtig reagiert und die Polizei und sogar den Tierarzt
angerufen.
Zwei Personen wurden festgenommen, nämlich Sandy und Roger, der zugegeben
hat, dass er mitverantwortlich ist. Er hat einen Hass auf die Hunde entwickelt, weil
sie Susanne so wichtig waren.
Sandy und Roger stritten sich noch lange und erfanden immer wieder neue Märchen
vor Gericht, um nicht zu lange im Kittchen sitzen zu müssen.
Jetzt war die ANTI TIERQUÄLER – KAMPAGNE nicht mehr nötig. In Susannes
Wohnung spielten vier Leute friedlich Monopoly.
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