Penny in Amerika
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Penny in Amerika
9 Penny in Amerika Eine Fortsetzung zu: Sieben Pfoten für Penny von Andrea Meili Der überraschende Brief Penny kam mittags von der Schule nach Hause, ihre Hunde Robin und Milli, die sie sonst in die Schule mitnahm, hatte sie zuhause gelassen, denn es regnete die ganze Zeit in Strömen. „ Hallo Penny, gings gut?“, fragte Elvis und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „ Ja, ist ein Brief für mich gekommen?“, antwortete Penny. Ivan sagte: „Ja Fräulein.“ Ivan ist Haushälter und sagte ihr zum Scherz immer Fräulein. Nach dem Essen ging Penny aufs Zimmer und las den Brief. Er lautete: Hallo Penny, wie geht es Robin? Hast du Lust in den Sommerferien zu mir zu kommen? Deine Susanne. Susanne bildet Tiere für Filme aus, Robin hatte ihr gehört, bevor er zu Penny kam. Susanne konnte ihn nicht mehr gebrauchen, weil er nicht ins Wasser gehen wollte. Penny rief Susanne an. „Hallo Susanne, hier ist Penny. Mir und den Hunden geht’s gut. Zum Brief, ich habe mit Mama gesprochen, sie hat ja gesagt!“, jubelte Penny. „ Super, ich werde dir Tickets besorgen, mein neuer Freund arbeitet im Flughafen als Pilot, er wird dir die Tickets zustellen“, erklärte Susanne. „ Die Hunde wird’s freuen.“ Beim Abendessen verkündete Penny allen die freudige Nachricht. Ihre Brüder Romeo und Kolumbus waren sehr froh. „ Ferien ohne Schwester“, wie sie es nannten. „Kann ich noch Butter, Haselnussbutter und Erdbeerkonfitüre haben, bitte?“, fragte Romeo. „Wie kriegst so was runter?“, fragte Penny. „Schlucken“, war seine kurze Antwort. Alle lachten, ausser Frau Moosburger tadelte: „Mit vollem Mund spricht man nicht!“ Typische Spassverderberin! Der Abflug „Penny bist du bereit?“, fragte ihr Vater, Tierarzt Dr. Moosburger. „Ja, ich bin bereit, aber du kannst mich doch gar nicht fahren, oder musst du nicht arbeiten?“, stellte Penny fest. „Doch, wir haben im Moment nicht viele Kunden, Elvis kann allein arbeiten und Sonja ist auch noch da“, meinte Dr. Moosburger. Elvis ist Tierarztgehilfe und Sonja ist die Sekretärin. Am Flughafen hatten die beiden alle Hände voll zu tun, um Gepäck und Hunde auch noch rechtzeitig auf ein Flugzeug zu bringen. „Es ist ein Frachtflug, der fast gleichzeitig starten wird“, vertöstete sie die Angestellte. Penny verabschiedete sich von ihrem Vater und stieg in ihr Flugzeug. 10 „Hallo, kann ich mich zu dir setzen?“, fragte Penny, ein etwa gleichaltriges Mädchen auf englisch. „Ja, kannst du, ich bin Lily und du?“, stellte sich das Mädchen vor. „Ich bin Penny“, gab Penny zurück als sie sich setzte. Als sie miteinander sprachen, fanden sie heraus, dass Lilys Eltern neben Susanne wohnen. Doch plötzlich sagte der Pilot durch den Lautsprecher: „Wir müssen notlanden, ein Triebwerk ist kaputt.“ Zuerst waren Penny und Lily geschockt. Dann sagte er noch, was man tun muß vor der Landung. „Juhee! Die Ferien fangen schon gut an“, dachte Penny beim Aus – dem – Flugzeug – Rutschen. Sie waren auf einem riesigen Feld notgelandet. „Zum Glück sind wir schon über den Atlantik geflogen, sonst gäbe es ein Problem“, dachte Penny. Noch wichtiger war ihr, dass die Hunde in einem, andern Flugzeug wohl besser gelandet waren. Nach einer Stunde kamen die Rettungstrupps mit drei Krankenwagen und vielen Cars. Penny und Lily sprachen während der Fahrt nicht viel, vielleicht einmal ein „Puu, Glück gehabt“ oder so. Im Bus konnten sie etwas essen und trinken, aber es war sehr unangenehm, denn alle waren ruhig. Auf der Fahrt kam eine Frau vorbei und fragte, wie es so ginge. Sie war eine Psychologin namens Sandy, den Nachnamen sagte sie nicht. Nach dem Gespräch ging es Penny viel besser. Roger Als sie in Los Angeles ankamen, sah Penny viele Leute, die auf die Passagiere warteten. Penny stieg mit Lily aus und wurde stürmisch von Robin begrüsst. Er führte sie zu Susanne und ihrem Freund, neben ihnen standen Lilys Eltern. Penny erkannte sie, weil Lily und ihre Mutter sich glichen. „Hey Penny, ich freue mich so, dass du kommst. Übrigens das ist Roger, mein Freund“, sagte Susanne glücklich. „Sind die Hunde besser angekommen als wir?“, fragte Penny. Susanne gab zur Antwort: „Ja, sie sind vor zwei Stunden gelandet.“ Milli mit ihrem Schwanz, der aussieht wie eine Puderquaste, begrüsste sie nicht weniger als Robin. Nach der Begrüssung fuhren sie zu Susanne nach Hause. Sie wohnt in einem grossen Haus am Strand, mit einem riesigen Garten, in dem die Filmtiere spielen. Eben kam Lily mit ihren Eltern bei ihrem Haus an. Penny winkte ihr zu. Als Lily ausstieg, lief Penny zu ihr. „Können wir morgen miteinander spielen?“, fragte Penny. „Nein ich muss zur Schule, du nicht?“ „Bei uns in Österreich haben die Ferien begonnen!“, erklärte Penny. „Hey Penny, ich könnte fragen, ob du einen Tag zuschauen darfst, dann siehst du, wie es bei uns läuft!“ „Jaah, das wäre mega“, freute sich Penny und lief wieder zu Susanne. „Wo ist mein Zimmer?“, fragte Penny. „Robin wird es dir zeigen. Nachdem du ausgepackt hast, kannst du in den Garten kommen, wo wir zu Abend essen“, antwortete Susanne. Robin führte sie zu einem Zimmer im zweiten Stockwerk , auf der Tür kebte ein Zettel mit der Aufschrift: WELCOME PENNY, ROBIN & MILLI! Robin spielte sogar Portier, indem er die Türen öffnete. Beim Nachtessen sprachen sie über die Tiere und die Schule. „Susanne, vielleicht kann ich mit Lily einmal zur Schule“, erzählte Penny. „Ja, aber Lily ist eine Klasse unter dir“, meinte Susanne. „Das ist besser, dann geht es für dich einfacher, denn es 11 ist ja auch auf Englisch. Wenn du nicht zur Schule gehst, kannst du mir beim Trainieren helfen. Milli kann auch etwas lernen und Robin kann vorzeigen.“ „Ja, so cool, ich möchte dir schon lange zusehen und wenn ich dir noch helfen kann, ist es einfach mega!“, freute sich Penny. „Susanne, ich bin von morgen bis Dienstag weg“, sagte Roger. „Wohin fliegst du?“, fragte Susanne ihren Lover. „Nach Hawaii, ich würde dich gern mitnehmen, aber du kannst ja nicht!“ Bei dieser Antwort warf er Penny, dann den Hunden einen abschätzigen Blick zu. „Dieser Roger gefällt mir nicht“, schrieb Penny in ihr Tagebuch. Robin wird bewundert Penny war mit den Tieren im Garten. Als Susanne zum Essen rief, ging sie hinein und klemmte Milli aus Versehen eine Pfote ein. Sie machte die Tür wieder auf. Auch in der Wirklichkeit ging die Tür auf und Susanne kam herein .„Morgenessen! Penny was ist? Du siehst blass aus?“, fragte sie. „Ich hatte einen bösen Schreck, weil ich Milli die Pfote bei der Tür eingeklemmt habe!“, erzählte sie. „Penny, du wirst jetzt zu Morgen essen, danach üben wir mit den Hunden Leiter klettern und anderes“, beruhigte Susanne sie. Penny erholte sich. Nach dem sie gemütlich gefrühstückt hatten, gingen sie in den Garten. „Milli, Robin Fuss!“, rief Penny ihre Hunde. Milli und Robin kamen ruhig angetrottet. Susanne hatte im Garten eine Leiter aufgestellt. Sie pfiff ihren Hunden, damit sie auch kamen. Susanne hatte schon ein Hundebiscuit oben auf die Klappleiter gelegt. „Rauf Robin, Bisquit“, befahl Susanne. Robin kletterte hinauf und frass das Bisquit, doch er hatte nie gelernt wieder hinunterzusteigen, darum wollte Susanne es ihm beibringen. Er war 50 Kilo schwer und man kann ihn nicht einfach herunertragen. „Robin dreh dich!“, befahl Susanne. „Setze ein Hinterbein auf die letzte Stufe! 12 Susanne sagte Hinterbein, weil Hunde kein Links und Rechts kennen. Robin setzte beim Befehl von Susanne ein Bein nach dem anderen auf die Tritte, bis er unten war, danach bekam er ein extra grosses Biscuit. Bald danach wollten Milli und die anderen Hunde es auch ausprobieren. „Robin wird ja richtig bewundert“, meinte Penny „Ja, er hat immer noch dieses Talent, von dem meine Filmkollegen so schwärmten“, meinte Susanne. Zum Glück hatte Susanne Matten rundherum gelegt, denn nicht alle Hunde konnten es gut wie Robin. Am Mittag kam Lily nach Hause und rief: „Hallo Penny, ich habe meinen Lehrer gefragt. Du kannst schon heute Nachmittag kommen, willst du?“ „Ja, ich frage noch Susanne. Kommst du mich abholen? Ich weiss ja nicht, wo die Schule ist“, antwortete Penny „Ja klar, der Lehrer heisst übrigens Mr. Wood“, sagte Lily. „Ähm, gut ich rufe dich an“, schlug Penny vor. „Ja, frage möglichst schnell, hier hast du meine Telefonnummer“, sagte Lily. Da rief Susanne schon zum Essen. „Bis am Nachmittag“, sagte Penny. Penny sprach sofort mit Susanne. „Wie heisst der Lehrer?“, fragte sie nur. „Mr. Wood“ „Den hatte ich auch, das hat sie mir nie gesagt!“, staunte Susanne. Das darf doch nicht wahr sein! Nach dem Essen klingelte es an der Haustür. „Hallo Penny, ich komme dich abholen um zur Schule zu gehen“, sagte Lily. „Ja gut. Susanne ich gehe zur Schule!“, rief Penny. „Gut“, kam die Antwort von Susanne. Auf dem Schulweg fuhren viele Autos vorbei, eines hielt an und ein Mädchen fragte: „Hallo Lily, wollt ihr mitfahren?“ „Ja gern“, sagte Lily. Ich heisse Lucy und du?“, fragte die Schulkollegin. Penny stellte sich vor. „Schön, steigt ein“, sagte Lucy und öffnete die Autotür. „Weißt du, bei uns fahren die meisten mit dem Auto zur Schule“, erklärte Lily. Nach einer Weile sagte Lily: „Wollt ihr heute 13 nach der Schule zu Fuss gehen?“ „Nein vielleicht morgen, gut?“, meinte Lucy. „Ja meine Mutti kommt uns abholen “, sagte Lily. Penny blieb während der Fahrt ruhig, denn erstens kannte sie Lucy nicht gut und zweitens war sie aufgeregt. In der Schule gingen alle zuerst zum Lehrer und sagten „Hallo“. Penny schloss sich ihnen an. „Hallo, du bist Penny?“, fragte Mr. Wood. „Ja, Mr. Wood “, antwortete Penny. „Gut, dann hast du hier einen Stundenplan und einen Telefonalarm. Falls du weiterhin kommen willst, gebe ich dir auch Aufgaben.“ Mr. Wood sprach stolz und langsam, ein richtiger Lehrer, dachte Penny. Für Penny war ein Extraplatz neben Lily eingerichtet worden. Auf dem Tisch war ein Zettel „WELCOME TO THE CLASS“, darunter war ein Foto mit der ganzen Klasse und unter jedem Kind sein Name. Der Nachmittag war schnell vorbei. Zuhause lag eine Zeitung auf dem Küchentisch, auf der als Schlagzeile stand: TIER VERLETZT: Gestern wurde einem Hund die Zunge rausgeschnitten, der Hund wurde sofort eingeschläfert, man vermutet ein/e Tierquäler/in oder eine Tierquälerbande. „Das kann nicht sein“, dachte Penny, doch dann klingelte das Telefon. „Penny Moosburger bei Susanne“, nahm Penny ab. „Hier ist Lily, hast du die Zeitung schon gelesen?“, fragte Lily. „Ja, ich dachte ich spinne, aber wenn du es auch gelesen hast“, erzählte Penny. „Ja, ich auch, aber da müssen wir etwas unternehmen, ich habe Lucy angerufen. Wir haben uns für eine Kampagne entschieden, vielleicht hilft uns unsere Klasse dabei. Die Kampagne heisst ANTI TIERQUÄLER KAMPAGNE“, erzählte Lily. „Ja, da bin ich dabei!“, rief Penny. Lügen über Lügen Es war Dienstag der zweite Juli, Roger kam nach Hause und ging in den Garten. Etwa zehn Minuten später hörten Penny und Susanne, die am Monopoly spielen waren, ein heulendes Gekläffe. Beide rannten sofort in den Garten, denn es war unverwechselbar das Geheul ihrer Hunde. Da musste etwas passiert sein. Auch Lily und Lucy, die mit Lily abgemacht hatte, schauten über den Gartenzaun, weil das Gejaule so entsetzlich geklungen hatte. Bei den Hunden sass Sandy - ja ihr habt richtig gelesen - es war Sandy, die Psychologin! In der einen Hand hielt sie ein Messer, in der anderen die beiden Ohren der Dalmatinerhündin Cindy. Ihr Gesichtsausdruck war völlig irr. Es war Robin, der begonnen hatte zu Jaulen. Die anderen Hunde hatten eingestimmt. Lily hatte richtig reagiert und die Polizei und sogar den Tierarzt angerufen. Zwei Personen wurden festgenommen, nämlich Sandy und Roger, der zugegeben hat, dass er mitverantwortlich ist. Er hat einen Hass auf die Hunde entwickelt, weil sie Susanne so wichtig waren. Sandy und Roger stritten sich noch lange und erfanden immer wieder neue Märchen vor Gericht, um nicht zu lange im Kittchen sitzen zu müssen. Jetzt war die ANTI TIERQUÄLER – KAMPAGNE nicht mehr nötig. In Susannes Wohnung spielten vier Leute friedlich Monopoly. 14