11 Parallelen zwischen Isaak und Jesus

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11 Parallelen zwischen Isaak und Jesus
Abraham Lektion 11
ISAAK UND JESUS
PARALLELEN ZWISCHEN ABRAHAM UND ISAAK DER OPFERUNG JESUS AM KREUZ
LEKTION 11
Die Opferung Issaks (1. Mose 22)
Einige Zeit später stellte Gott Abraham auf die Probe. »Abraham!«, rief Gott. »Hier bin ich«, antwortete Abraham.
»Nimm deinen einzigen Sohn Isaak, den du so lieb hast, und geh mit ihm ins Land Morija. Dort werde ich dir
einen Berg zeigen, auf dem du Isaak als Brandopfer für mich opfern sollst.«
Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er sattelte seinen Esel und nahm seinen Sohn Isaak sowie zwei
seiner Diener mit. Dann spaltete er Holz für das Brandopfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den Gott
ihm genannt hatte. Nach drei Tagen entdeckte er den Berg in einiger Entfernung.
»Wartet hier mit dem Esel auf uns!«, wies er seine beiden Diener an.
»Der Junge und ich werden noch ein Stück weitergehen. Dort oben werden wir Gott anbeten und dann zu euch
zurückkommen.«
Abraham nahm das Holz für das Brandopfer vom Esel und legte es Isaak auf die Schultern. Er selbst trug das
Messer und das Feuer. Während die beiden zusammen auf den Berg stiegen,
fragte Isaak:
»Vater?«
»Ja, mein Sohn«, antwortete Abraham.
»Wir haben Holz und Feuer«, sagte der Junge, »aber wo ist das Lamm für das Opfer?«
»Gott wird für ein Lamm sorgen, mein Sohn«, antwortete Abraham. So gingen sie zusammen weiter.
Schließlich kamen sie an die Stelle, die Gott Abraham genannt hatte. Dort baute Abraham einen Altar und
schichtete das Holz darauf. Dann fesselte er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
Abraham nahm das Messer, um seinen Sohn als Opfer für den Herrn zu töten. In diesem Augenblick rief der
Engel des Herrn ihn vom Himmel: »Abraham! Abraham!«
»Ja«, antwortete er. »Ich höre.«
»Lass es sein«, sagte der Engel. »Tu dem Kind nichts. Denn jetzt weiß ich, dass du Ehrfurcht vor Gott hast. Du
hättest sogar deinen einzigen Sohn auf meinen Befehl hin geopfert.«
Da sah Abraham auf und entdeckte einen Schafbock, der sich mit den Hörnern in einem Busch verfangen hatte.
Er holte den Schafbock und opferte ihn anstelle seines Sohnes als Brandopfer.
Abraham nannte den Ort »Der Herr sieht«, deshalb sagt man auch heute noch: »Auf dem Berg des Herrn, wo der
Herr sich sehen lässt.«
Dann rief der Engel des Herrn noch einmal vom Himmel Abraham zu:
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Abraham Lektion 11
»Ich, der Herr, schwöre bei mir selbst: Weil du mir gehorsam warst und sogar deinen geliebten Sohn auf meinen
Befehl hin geopfert hättest, werde ich dich reich segnen. Ich werde dir viele Nachkommen schenken. Sie sollen
zahllos sein wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres. Sie werden ihre Feinde besiegen.
Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf der Erde gesegnet sein, denn du hast mir gehorcht.«
Danach kehrten sie zu Abrahams Dienern zurück und zogen heim nach Beerscheba, wo Abraham wohnen blieb.
Die Opferung Jesu (Markus 15, 22-25)
Sie brachten Jesus an einen Ort, der Golgatha heißt, das bedeutet »Schädelstätte«. Dort wollten sie ihm Wein
geben, der mit Myrrhe vermischt war, aber er nahm ihn nicht. Dann nagelten sie ihn ans Kreuz. Sie verlosten
seine Kleider, indem sie darum würfelten, was jeder bekommen sollte. Es war neun Uhr morgens, als sie ihn
kreuzigten. Über seinem Kopf wurde ein Schild am Kreuz befestigt, auf dem stand, wofür er angeklagt worden
war.
Die Aufschrift lautete: »König der Juden«.
Wortloser Gehorsam1
Wie nimmt Abraham diesen Befehl auf? In wortlosem Gehorsam fängt er einfach an zu handeln: "Da stand
Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak
und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte." Mit
keiner Silbe wird geschildert, was in der Seele Abrahams vorging, welchen inneren Kampf ihn dieser Gehorsam
gekostet hat; nur soviel ist deutlich: Abraham berät sich nicht mit anderen Menschen. Er fängt nicht an, zu
grübeln und mit der Warumfrage sein Herz zu zerquälen. Er tut nicht, was man erwarten könnte: dass er
aufbegehrt und mit zum Himmel geballter Faust den Gehorsam verweigert. Auch jetzt, da ihm Gott völlig dunkel
wird, führt er aus, was ihm befohlen wird. In der Art und Weise, wie er seine Vorbereitungen trifft und aufbricht,
spürt man den festen Schritt des Gehorchenden. Darin sehe ich einen wichtigen Hinweis, wie wir die Proben, die
uns Gott schickt, bestehen können - auch wenn sie mit der Glaubensprobe des Patriarchen niemals zu
vergleichen sind. Einfach die ersten, nächstliegenden Schritte des Gehorsams tun und das, was ich nicht
verstehe, der Macht und Weisheit Gottes überlassen! Wer nach dieser Regel handelt, auch wenn ihm Gottes
Führung völlig unbegreiflich wird, der geht in der Fußspur Abrahams. Und er darf damit rechnen, dass er auch
auf dem dunkelsten Weg von Gott nicht verlassen ist. Wo alles verloren scheint, kann Gott eine rettende Lösung
schaffen.
Der Apostel Paulus, der sehr viele Bedrängnisse selbst durchmachen musste, sagt: "Gott ist getreu, der euch
nicht lässt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass
ihr´s ertragen könnt."
Das Schweigen Gottes
Aber oft kommt die Lösung nicht so schnell, wie wir es uns wünschen. Gott will nämlich nicht nur die Bereitschaft
zum Gehorsam, sondern auch den wirklich gelebten Gehorsam sehen. So bleibt Abraham nichts erspart. Drei
Tage ist er unterwegs unter dem bleiernen Schweigen Gottes - drei Tage, in denen jeder Schritt eine Qual, jeder
Augenblick eine Folter ist. "Am dritten Tag hob er seine Augen auf und sah die Stätte von ferne." Am Fuß des
Berges angelangt, befiehlt er den Knechten, mit dem Tragtier zurückzubleiben. Denn was er mit Gott, bzw. was
Gott mit ihm auszumachen hat, das duldet keine menschlichen Zeugen. Darin kann ihn ja niemand verstehen,
dahin kann ihn ja niemand begleiten außer dem Sohn, den der Herr als Opfer verlangt. Und die Begleitung seines
Sohnes ist für Abraham nicht Trost, sondern macht seinen inneren Schmerz doppelt schrecklich.
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Lothar Leese, Die Feuerprobe
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Abraham Lektion 11
Abraham legt ihm die Holzscheite auf den Rücken, die zum Brandopfer nötig sind, während er selbst das Feuer
und das Messer nimmt. So gingen die beiden miteinander. Isaak brach schließlich das Schweigen: "Mein Vater!
Hier ist Feuer und Holz; wo aber ist das Schaf zum Brandopfer?"
Diese Frage liegt nahe, und sie kommt aus ahnungslosem Herzen. Umso tiefer trifft sie den Vater, der nicht über
die Lippen bringt, was ihm Gott befahl. "Gott wird sich ein Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn." Ist ein
Funken Hoffnung in dieser Antwort, Gott wird es nicht zum Äußersten kommen lassen? Oder weicht Abraham
aus, weil er den Knaben schonen will und sich nicht anders zu helfen weiß, als das Furchtbare zu verschleiern?
Nirgends zeigt sich ein Ausweg, als er auf der Spitze des Berges angelangt ist. Mit schrecklicher Genauigkeit
wird uns erzählt, wie er zum Opfer schreitet: "Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute
Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf
das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete."
Nicht nur der Glaube Abrahams ist bewundernswert, sondern vielmehr auch der seines Sohnes. Abraham war zu
jener Zeit ein Greis, während Isaak ein Junge zwischen 14 und 16 war. Wenn Isaak den Handlungen des Vaters
nicht zugestimmt hätte, hätte Abraham nichts gegen ihn ausrichten können.
Da Isaaks Passion ein Vorspiel auf die Passion Jesu war, werden wir unwillkürlich an die Parallelen der
dreitägigen Passionschronologie und Leiden Jesu erinnert:
1. Tag Dienstagabend bis Mittwochabend2: nach dem letzten Abendmahl wird Jesus verraten und verhaftet.
2. Tag Mittwochabend bis Donnerstagabend: Verhandlungen im Hohen Rat durch den Hohenpriester
3. Tag Donnerstagabend bis Freitagabend: Verwahrung im Gefängnis, Urteilsverkündigung im Hohen Rat, Verhör
durch Pilatus und Herodes Antipas, Verwahrung im römischen Gefängnis, Geißelung, Dornenkrönung,
Verurteilung, Kreuzigung.3
Glauben an die Auferstehung
Der Erzähler lässt uns nicht in das Innere Abrahams blicken. Er zeigt nur eins: den Gehorchenden! Im Brief an
die Hebräer wird der Gehorsam Abrahams als eine Tat des Glaubens beschrieben: "Durch den Glauben opferte
Abraham den Isaak, als er versucht ward, und gab dahin den einzigen Sohn, obwohl er schon die Verheißungen
empfangen hatte" (Hebr. 11, 17). Wie hätte Gott seiner Verheißung mit Abraham einhalten können, wenn er ihn
jetzt töten sollte? Wenn er auch das Kind der Verheißung dahingab, so hat er darum doch auf die Verheißung
selbst nicht verzichtet: denn "er dachte, Gott kann auch wohl von den Toten erwecken" (Hebr. 11, 19) .
Somit modelliert Abraham einmal mehr ein Kernthema von Gottes Heilsgeschichte: die Auferstehung.
Der physische Tod ist nicht mehr die Endmarke menschlichen Lebens. Durch Tod und Auferstehung lebt
der Mensch in Gottes Gegenwart weiter.
Gott fürchten
Im letzten Augenblick hält Gott selbst durch den Engel Abraham zurück, das schreckliche Opfer zu vollziehen. Er
hat von Anfang an nicht gewollt, dass Isaak sterben soll. Er wollte nur den Gehorsam Abrahams prüfen. So
nimmt er dessen Bereitschaft, auch sein Liebstes um Gottes willen dranzugeben, als das gültige Opfer des
Gehorsams an: "Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott
fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen."
Dies war eine Prüfung dafür, inwieweit Abraham, dem Wort Gottes gehorchen würde. Würde er sich an den
Jungen klammer, nun, da er ihn hatte oder würde er noch immer gehorchen und ihm dem Herrn zurückgeben?
Wie weit würde Abrahams Gehorsam gehen? Glaubt er wirklich, dass noch immer sein Wort halten und den
Samen der Verheißung aufrichten würde? Die Antwort Abrahams ist beeindruckend: er gehorchte augenblicklich
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Der jüdische Tag geht von Abend zu Abend
Auf den Spuren Jesu, Gehard Kroll, S. 349
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Abraham Lektion 11
und ohne zu fragen. Er brach sogar früh auf. Wer Gott wirklich fürchtet, hält nichts vor ihm zurück, sondern gibt
ihm Gehorsam, was er fordert und vertraut, dass er für alles sorgen wird!4
Diese Erfahrung Abrahams mit Gott, kennzeichnet den Wendepunkt heidnischer Opferrituale. Bis zu diesem
Zeitpunkt kannte Abraham aus seiner Kultur die Opferung von Menschen. Bei den Kanaanieter, in deren Land er
wohnte, gab es drei Merkmale in ihrem Baalskult: Kinderopfer, Tempelprostitution und Schlangenanbetung. Von
nun an, sollten Menschenopfer geächtet werden und nie wieder Bestandteil von Gottesdienst sein.
Yah-weh Yir’eh - der HERR sieht, der HERR versorgt
Gnädig nimmt der Herr an Isaaks Statt den Widder an, der sich unweit der Opferstätte mit seinen Hörnern im
Gebüsch verhangen hat. Und dann bestätigt er mit feierlichem Schwur seinem Knecht die Verheißung, die über
ihm und seinen Nachkommen leuchten soll. "Und Abraham nannte die Stätte: Yah-weh Yir’eh - der Herr sieht, der
Herr verorgt.“ Auf dem Berg des Herrn, wo sich später Millionen von Gläubigen im Tempel treffen sollten, sieht
und versorgt Gott und erhört die Gebete.
So verstanden, enthält diese Bezeichnung einen starken Trost für alle, denen Gott dunkel, seine Führung
unbegreiflich wird. Luther sagt einmal, als ginge der Herr einen Augenblick hinaus und ließe dich allein. Du fühlst
dich gänzlich verlassen, aber "Gott sieht durchs Fenster", um zu sehen, ob du dennoch gehorchst und Glauben
hältst. Verzage nicht, wie aussichtslos Deine Situation auch erscheinen mag - auch dir gilt: der Herr sieht!
Morija - Golgatha
Jahrtausende sind seit dieser Geschichte ins Land gegangen. Das Land Morija — es ist die Gegend um
Jerusalem her — hat manche Veränderung erfahren. Da wird auf jenem geheimnisvollen Berg wieder ein Altar
aufgerichtet. Und wieder schickt sich ein Vater an, seinen geliebten Sohn zu opfern. Diesmal ist der opfernde
Vater der heilige Gott selbst. Und das Opfer ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Wo einst Abraham seinen Isaak
band, da steht nun Jesus, gebunden, bereit zum Opfer. So ist Isaak ein Vorbild auf den gekreuzigten Christus.
Aber — wie viel wunderbarer ist das, was in Jesus geschieht! Gott aber opferte Sein Liebstes einer Welt, die Ihn
verachtet und beleidigt hat; einer Welt, die Ihn hasst und verspottet, die Ihn vergisst oder wie einen bösen Knecht
behandelt, einer Welt, die nicht wert ist, dass man sie liebt, einer Welt, die bestialisch, gemein, niedrig, entsetzlich ist, die so ist, wie wir sind. „Also hat Gott diese Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab ..."
Was für eine unermessliche Liebe muss das sein! Wenn die Menschen auf den Jammer der Welt zeigen und
rufen: „Da seht, Gott liebt uns nicht mehr!", dann weisen wir auf das Kreuz und rufen: „O seht, wie sehr Er uns
liebt!"5
Abraham kam schon einmal in das Land Morija, um Melchisedek den König- Priester von Salem / Jerusalem zu
treffen. Diesmal sollte er jedoch Isaak seinen Sohn an einem der Hügel um Jerusalem opfern. Um Jerusalem gab
es sieben Hügel, die bekanntesten sind: Gareb der Ölberg, Bezetha oder Golgotha, Morjia der Tempelberg und
der Berg Zion. Der Hügel Bezetha oder Golgatha, ist der höchste von allen Hügeln gewesen und hing zur Zeit
Jesu teilweise mit der Neustadt zusammen und überragte das Heiligtum den Tempel6. Salomo baute den Tempel
auf dem „Berg Morija“ (1Mo 22:2; 2Ch 3:1). Es ist anzunehmen, dass der „Berg Morija“ schon vom KönigPriester Melchisedek als Opferplatz genutzt wurde.
Da der Hügel Bezetha oder Golgatha den Tempelberg überragte, sah Jesus vom Kreuz aus die Schlachtung der
Passahlämm, die am Rüsttag (Jh.19,14) in den Vorhof des Tempels getrieben wurden. Zur gleichen Zeit wie die
Passahlämmer geschlachtet wurden, starb Jesus, „als das Lamm Gottes das die Sünden der Welt hinweg nimmt“
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Das Alte Testament, erklärt und ausgelegt, Hänsler S.66
Pf. W. Busch, Spuren zum Kreuz - Morija
Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, S.283
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Abraham Lektion 11
(Joh 1,29). Jesus, das wahre Passahlamm starb, als im Tempel am 14. Nisan die Osterlämmer geschlachtet
wurden7.
Zum Abschluss des heiligen Rituals im Tempel, stießen die Priester in die Posaunen. Das bedeutete: Die
Opferhandlung ist vollbracht. Auch Jesus vernahm diese Posaunenstöße und rief: Es ist vollbracht“ (Joh.19,30)
und wusste: das wahre Passahopfer ist vollbracht, diesmal jedoch nicht auf dem Berg Morija im Tempel, sondern
auf Golgatha. Danach neigte er sein Haupt und verschied (Joh.19,30).
Der Kirchenvater Origenes von Alexandrien (184-256 n.Chr.) berichtet von einer Höhle unter dem Kreuz von
Golgatha, welche auch als Grab Adams bezeichnet wurde. Aus verschiedenen literarischen Indizien wissen wir,
dass die Grotte nach der Zerstörung des Tempels, ein Gottesdienstort der ersten Christen war. Die Höhle wurde
bei Grabungen unter der Grabeskirche 1973-1977 wieder freigelegt, nachdem Hadrian 135 n. Chr. das ganze
Gelände um Golgatha unter einer mächtigen Aufschüttung begraben lies. Heute steht in der Höhle eine
Steinkugel, welche die Stelle als Mittelpunkt, volkstümlich als „Nabel“ der Welt bezeichnet.8
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Sicht von Golgatha zum Tempel
Wir sehen also auch hier, dass Gott lange vor der Zeit Jesus, den stellvertretenden Tod Jesu für die
gesamte Menschheit, mit Abraham und Isaak modellierte. Abraham steht stellvertretend für Gott den
Vater, der seinen einzigen Sohn gab. Was bei Isaak unvollendet geblieben ist, wurde 2000 Jahre später
von Jesus vollendet. Jesus wurde nicht mehr am Kreuz durch einen Schafbock ausgetauscht. Nein,
vielmehr tauschte er sich mit uns gefallenen Menschen aus, indem er unsere Schuld ans Kreuz nahm und
büßte und uns dafür Gerechtigkeit gab.
Jesus sagte:
Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen.
(Joh. 12.32)
7
8
9
Auf den Spuren Jesu, Gehard Kroll, S. 350
Auf den Spuren Jesu, Gehard Kroll, S. 359, 367
The ESV Study Bible, English Standard Version, Golgotha and the Temple Mount (p. 2066-67)
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Abraham Lektion 11
Parallelen zwischen Isaak und Jesus
Söhne der Verheißung
Nachkommen Abrahams
Einziger Sohn des Vaters
Land Morija
Isaak
Vater einer großen Nation Gen.
18,18
Isaak ist der Sohn Abrahams
Durch den Glauben opferte
Abraham Isaak, …, und gab den
einzigen Sohn dahin.. Hbr. 11,17
Geh hin in das Land Morija und
opfere ihn auf einen Berg… Gen.
22,2
Holz für das Opfer
Und Abraham nahm das Holz zum
Brandopfer und legte es auf seinen
Sohn Isaak. Gen. 22,6
Gehorsam bis zum Tod
Und er band seinen Sohn Isaak,
legte ihn auf den Altar oben auf das
Holz Gen. 22,9 Abraham war über
100 Jahre und Isaak ein Junge, der
dem alten Vater das Holz
schleppte. Er hätte sich also der
Opferung widersetzen können,
wenn er wollte.
Abraham ging davon aus, dass
Gott Isaak wieder zum Leben
erwecken konnte, wenn er
gestorben war. ( Hebr. 11.19).
Auferstehung
SK-24.04.11
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Jesus
Die Verheißung Isaaks galt
Christus Gal 3,16
Gehört ihr Christus an, so seid ihr
ja Abrahams Kinder… Gal. 3,29
So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn
gab… Joh. 3,16
Das Land Morija ist die Gegend um
Jerusalem. Der Tempelberg wurde
später „Berg Morija“ genannt 2.
Chr. 3,1, der gegenüber von
Golgatha ist.
Sie nahmen ihn aber, und er trug
sein Kreuz und ging hinaus zur
Stätte, die das Schädelstätte heißt,
auf hebräisch Golgatha. Joh. 18,
16-17
Vater willst du, so nimm diesen
Kelch von mir; doch nicht mein,
sondern dein Wille geschehe! Lk.
22,42
Ein Engel sprach zu den Frauen:
„Er ist nicht hier, er ist
auferstanden!“ Lk. 24,6