Streben nach dem ewigen Licht
Transcription
Streben nach dem ewigen Licht
SAMSTAG, 13. OKTOBER 2012 Staaderinnen empfangen GC STAAD. Heute um 17 Uhr muss Staad bei Tabellennachbar Ruggell antreten. Für die Liechtensteiner auf Platz 5 gleicht die laufende Meisterschaft einer ähnlichen Achterbahn wie bei Staad. Hohe Siege wechseln sich mit ebenso klaren Niederlagen ab. Für den Ausgang der Begegnung in Ruggell dürfte wohl die Tagesform der beiden Kontrahenten entscheidend sein. Bei schlechter Witterung wird das Spiel auf dem Kunstrasen ausgetragen. Die Staader NLA-Fussballerinnen stehen vor einer sehr wichtigen Partie. Heute empfangen sie Grasshoppers Zürich, das mit acht Punkten auf Rang sieben liegt. Dahinter kämpfen Thun (3 Punkte), Staad und Schwyz (je 2 Punkte) gegen die zwei Relegationsplätze. Möchte das Team von Andreas Schmid den Anschluss an das Mittelfeld nicht verlieren, ist ein Sieg Voraussetzung. Die Platzverhältnisse im Bützel sind so schlecht, dass die Begegnung in der Sportanlage Kellen ausgetragen werden muss. Anpfiff ist um 19 Uhr. (st) Gelbblaue spielen in St. Margrethen GOLDACH. Der FC Goldach gastiert morgen Sonntag um 14.30 Uhr beim FC St. Margrethen. Beide Teams wurden zuletzt etwas zurückgebunden. Seit Didi Metzler in der letzten Winterpause das Traineramt übernommen hat, ging es mit den Rheintalern aber stetig bergauf. Die Mannschaft behielt ihre Spielstärke, ist nun auch läuferisch bereit. Der FC Goldach hat zuletzt oft bewiesen, dass er sich gegen Spitzenteams steigern kann. Trainer Andy Giger kann im Gegensatz zum letzten Wochenende personell wieder aus dem Vollen schöpfen. (beu) AGENDA HEUTE ALTENRHEIN Fliegermuseum, 13.30–17.00, Flugplatz GOLDACH Gemeindebibliothek, 9.30–11.30, Mühlegutstrasse 20 region rorschach 47 Streben nach dem ewigen Licht Das Collegium vocale des St. Galler Doms bringt am 3. November Iso Rechsteiners «Mysterium Mortis» in der Heimat des Komponisten zur Aufführung. Der einstige Hauptlehrer am Kantonalen Lehrerseminar wohnt in Rorschacherberg. PETER BEERLI RORSCHACH. Iso Rechsteiner ist seines kirchenmusikalischen Schaffens wegen weit über die Schweiz hinaus bekannt geworden. Zahlreich sind die Auftragswerke, welche er, der von 1965 bis 1997 als Hauptlehrer für Schulmusik, Klavier, Orgel und Orchester am Kantonalen Lehrerseminar Rorschach wirkte, für verschiedenste Besetzungen geschrieben hat. Dabei war und ist es ihm immer ein Anliegen, praxistauglich auch für einfachere kirchenmusikalische Verhältnisse zu schreiben, sich an konkrete Vorgaben von Schüler- oder Laienchören zu halten. In bewegter Zeit entstanden Mit dem Motettenzyklus «Mysterium Mortis» war es anders. Iso Rechsteiner gab sich 1972, als seine Familie von verschiedenen Todesfällen aufgeschreckt war, während der Sommerferien Zeit, seinem musikalischen Empfinden freien Lauf zu geben. «Ich wollte ein Werk schaffen, das mir gefällt, ohne an eine Aufführung zu denken», erinnert er sich. Er zog sich dazu nicht in die Stille eines Klosters zurück, wie es von Komponisten ähnlicher Werke, die sich mit Tod und Auferstehung befassen, bekannt ist. Iso Rechsteiner nahm sich während jener Ferien auch die Zeit, sich der Familie, seiner Gattin Edith und seinen Söhnen zu widmen. Lehrer und Kirchenmusiker Der in Appenzell geborene Iso Rechsteiner ist in Rorschach von Jugend her fest verwurzelt. Er und seine Familie sind in Rorschach bekannt. Er liess sich hier von 1950 bis 1954 zum Primarlehrer ausbilden, genoss damals den Musikunterricht bei Alfred Keller, Josef Schenk und Paul Schmalz. 1965 kam er auf Mariaberg zurück, nachdem er auf verschiedenen Stufen unterrichtet und an der Musikakademie Zürich studiert und in Orgel, Schulmusik, Bild: Linda Müntener Der ehemalige Seminarlehrer Iso Rechsteiner ist seines kirchenmusikalischen Schaffens wegen weit über die Schweiz hinaus bekannt. Kontrapunkt und Komposition abgeschlossen hatte. Er wirkte in Rorschach nicht allein als Seminarprofessor und Komponist, sondern leitete von 1990 bis 2002 auch den Chor der katholischen Kolumbanspfarrei. Noch heute ist er hin und wieder in seiner Heimatgemeinde an der Orgel zu hören und seine Freunde wissen es immer genau zu sagen, wenn er an der Orgel sitzt. Aufführung nach 40 Jahren Der 1972 geschriebene Motetten-Zyklus von Tod und Auferste- hung für gemischten Chor wurde knapp vierzig Jahre nach seinem Entstehen 2010 in der Kathedrale St. Gallen endlich doch noch uraufgeführt. Am 3. November 2012 wird es für Iso Rechsteiner zu einer besonderen Freude werden, wenn seine zum Licht strebende musikalische Meditation über Tod und Auferstehung in seiner Heimat erklingt. Es mag für die Aufführenden anspruchsvoll sein, den Zyklus «Mysterium Mortis» zu singen. Für die Zuhörenden aber wird das auf Bibeltexten und vertrauten Kirchenliedern beruhen- de Werk Iso Rechsteiners zu einer Einladung, sich mitten im Leben mit dem Tod zu befassen und gerade in dieser nicht einfachen Auseinandersetzung auf die Auferstehung, die Freude der himmlischen Heimat und das ewige Licht hingewiesen zu werden. Konzerte zu Allerheiligen Zum Konzert zu Allerheiligen hat sich das Collegium Vocale, der seit 1997 bestehende und von Hans Eberhard geleitete Kammerchor der St. Galler Kathedrale , als zweites Werk das Requiem op. 9 von Maurice Duruflé ausgewählt. Dabei wirken als Solisten mit: Esther Brönnimann, Mezzosopran, Raphael Wullschleger, Bariton, und Willibald Guggenmos, Orgel. Das Konzert, zu dem jedermann eingeladen ist, beginnt in der Kolumbanskirche Rorschach am Samstag, 3. November, 19.30 Uhr. Es wird am Sonntag, 4. November, 17 Uhr, in der katholischen Kirche Amriswil wiederholt. Auch in dieser Stephanskirche war Iso Rechsteiner viele Jahre lang als Chorleiter tätig. HEIDEN Bauernmarkt, 8.30–12.00, Kirchplatz Merida, 17.15, Kino Rosental Hope Springs, 20.15, Kino Rosental Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï Ï KRIMI AM SEE (19) Schatten aus der Vergangenheit RHEINECK Gallusjubiläum 2012: GallusWanderung, 9.15, ab Bahnhof RORSCHACH Wochenmarkt, 9.00–13.00, Marktplatz Claro-Weltladen, 10.00–13.00, Hauptstrasse 45 Stadtbibliothek, 10.00–12.00, Hauptstrasse 15b Meisterschaftsspiel, 2. Liga regional, FC Rorschach – FC Grabs, Sportplatz Pestalozzi Museum mit Erlebniswelt, 10.00–17.00, Kornhaus am Hafen THAL Ausstellung, 14.00, «Berufsfischer von Altenrhein – einst und heute», Ortsmuseum, altes Öchsli MORGEN ALTENRHEIN Fliegermuseum, 13.30–17.00, Flugplatz HEIDEN Madagascar 3, 15.00, Kino Rosental Der atmende Gott – Reise zum Ursprung des modernen Yoga, 19.15, Kino Rosental RORSCHACH Museum mit Erlebniswelt, 10.00–17.00, Kornhaus am Hafen THAL Ausstellung, 14.00, «Berufsfischer von Altenrhein – einst und heute», Ortsmuseum, altes Öchsli Was bisher geschah: Sabrina Schmitt wird vergiftet, ihr Geliebter Gerhard Moser erschossen. Auf Sabrinas Computer finden die Ermittler geheimnisvolle, verschlüsselte Dateien, der Code dazu fehlt. Dann erhalten sie die Untersuchungsergebnisse der beiden Skelette, die bei den Bauarbeiten im Goldpark entdeckt wurden. E lena wartete ungeduldig, bis Sommer die Akte zuklappte. «Und?», fragte sie gespannt. «Lies selbst», sagte Sommer und reichte ihr die Papiere. Neugierig vertiefte sich Elena darin. Bei den Skeletten, über die der Bauleiter im wahrsten Sinne des Wortes gefallen war, handelte es sich um eine vermutlich jüngere Frau und ein vier Monate altes Mädchen. Laut DNA-Profil waren sie ersten Grades verwandt. Mutter und Tochter also, dachte Elena. Sie las konzentriert weiter. Bis auf wenige kleinere Knöchelchen waren beide Skelette vollständig erhalten. Die Spurensucher hatten schliesslich auch den zuerst fehlenden Schädel der Frau gefunden. Die Grösse der Knochen sowie charakteristische weibliche Merkmale am Schädel und die Masse des Beckens deutete auf eine Frau, was das DNAProfil bestätigte. Auch im DNAProfil des Babys fand sich kein Y-Chromosom. Während es für die Forensiker beim Mädchen aufgrund der Grösse des Skelettes sowie dessen Entwicklung relativ einfach gewesen war, das Alter zu schätzen, machten sie bei der Frau nur eine vage Angabe. «Alter: über 18 Jahre», zitierte Elena. «Das hilft uns nicht viel.» Sommer brummte nur. Elena las weiter. Das Skelett der Frau war ausgewachsen, was eben auf dieses Mindestalter schliessen liess. Anhand der Abnützungen an den Zähnen und in den Gelenken grenzten die Forensiker ihr Alter immerhin insofern ein, dass sie auf eine jüngere Frau tippten. * Elena blätterte rasch weiter. Bei beiden Skeletten hatten sie Frakturen am Brustkorb und am Schädel gefunden. Die Frau hatte eine Reihe weiterer Verletzungen: Stauchungen im Sprunggelenk, zertrümmerte Kniescheiben, Hüftluxation, doch am charakteristischsten war der Schrägbruch am Brustbein von oben links nach unten rechts verlaufend. «Eine Frontalkollision mit dem Auto, die sind sich da ziemlich sicher», sagte Elena. Sommer nickte. «Ja, und sie war angegurtet, das zeigt der Schrägbruch.» «Die Befunde belegen ein massives stumpfes Brustkorbtrauma mit mehrfachen Frakturen. Die Annahme liegt nahe, dass innere Organe schwer verletzt wurden», las Elena vor. «Eine Hirnläsion halten sie ebenfalls für möglich. Die Frau und das Baby starben bei einem Autounfall.» Elena stutzte. Sie las die Liste mit den Verletzungen noch einmal durch. «Vermutlich kein Airbag. Funktionierte er nicht oder hatte ihr Auto keinen?» Sommer nickte zufrieden. «Das habe ich auch gedacht. Wenn das Auto keinen hatte, wurde es vor den 1990er-Jahren gebaut. Bei uns kamen sie erst in dieser Zeit auf.» «Und Babyschalen sind noch viel jünger. Ich glaube, die ersten wurden in den 1980er-Jahren verkauft. Meine Mutter erzählte mir einmal, wie sie mich als Baby in einer Tragetasche auf den Rücksitz legte. Das wäre heute undenkbar», sagte Elena. Sommer grunzte. «Vielleicht hilft uns das bei der Frage weiter, wie lange die da ge- legen haben.» Elena wandte sich wieder der Akte zu. Stimmt, die Forensiker gaben dazu bewusst keine Schätzung ab. Zu viele unbekannte Variablen. «Wann wurden sie begraben? Und weshalb dort?», sinnierte Elena. Sommer zuckte die Achseln. «In einem Erdgrab ist ein Körper nach 25 Jahren vollständig skelettiert. Bei günstigen Umständen. Kein zu lehmiger Boden, viel Sauerstoff und Wasser, und so weiter.» Sommer lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. «Gehen wir davon aus, dass sie mindestens zwölf Jahre dort lagen. So lange dauert es, bis die Weichteile verwest sind. Mal sehen, ob die Haare und Kleider einen Hinweis liefern.» Am Fundort hatten die Forensiker beim Frauenskelett einige wenige Haare gefunden. Sichergestellt hatten sie weiter kleinere Fetzen Stoff und drei Metallknöpfe in Form eines kleinen Bären. Elena sah sich ihr Bild genauer an. «Das Baby trug wohl eine Jacke oder etwas ähnliches mit diesen Knöpfen», stellte sie fest. Plötzlich über- kam sie eine leichte Traurigkeit. «Wer waren die zwei?», murmelte sie. * Sie zuckte zusammen, als Sommers Telefon klingelte. Sommer nahm ab. «Ja, was gibt’s», bellte er in den Hörer. Elena schmunzelte. An Sommers schroffes Gebaren am Telefon musste man sich erst gewöhnen. «Ist gut.» Sommer legte auf. «Die Glauser ist da, die vom EscortDienst. Geh du vor, ich komme gleich.» Elena erhob sich überrascht, ging aber ohne etwas zu sagen hinaus. Sommer lehnte sich wieder zurück, die Hände hinter dem Kopf. Ein Autounfall, Frau mit Kind, beide tot. Er meinte, sich dunkel an etwas zu erinnern. Doch irgendwie vermochte er den Gedanken nicht richtig zu fassen. Ärgerlich stand er auf. «Ich finde es schon noch heraus.» Andrea Sterchi Wollen Sie mitbestimmen, wie es weitergeht? Das nächste KrimiTreffen findet statt am Montag, 15. Okt., 10.30 Uhr, Marktplätzli.