11 Beste Schauspielerin Nebenrolle

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11 Beste Schauspielerin Nebenrolle
Der Deutsche Fernsehpreis 2002 Seite 23
Beste
Schauspielerin
Nebenrolle
Nominierungen >
> RENATE KRÖSSNER
Renate Krössner (57) ist eine Altmeisterin
der deutschen Schauspielliga. Zahlreiche
Auszeichnungen, darunter der Silberne
Bär Berlin für Solo Sunny und der Grimme-Preis für Bruder Esel, schmücken ihre
Laufbahn. Auch im letzten Jahr konnte
die Ost-Berlinerin mit herausragenden
Leistungen glänzen: In Geliebte Diebin
mimt sie die ehrgeizige Kommissarin
Britta Böge, die mit allen Tricks arbeitet,
um den langersehnten Karrieresprung zu
machen. Ganz anders präsentiert sie sich
in der Milieustudie Der König vom Block:
Als bescheidene und gutherzige Waschsalonbesitzerin Hilde hat sie für alle Sorgen und Nöte ihrer Nachbarn immer ein
offenes Ohr und stets ein kühles Bier parat.
Die Jury: Im Alltag zu Hause versteht sie es,
scheinbar gewöhnlichen Frauenfiguren dramatische Präsenz zu verleihen.
Nominiert für: Der König vom Block
Produktion: Hager Moss
Producer: Andreas Schneppe
Produzent: Kirsten Hager, Eric Moss
Buch und Regie: Carolin Thummes
Redaktion: Dr. Gabriela Sperl (BR)
Sender: ARD/BR
und
Geliebte Diebin
Produktion: Cinemakers
Produzent: Alexander Dannenberg
Buch: Timo Berndt
Regie: Thomas Roth
Redaktion: Andrea Bohling, Leah Hecker
Sender: PROSIEBEN
>
PETRA ZIESER
> NADESHDA BRENNICKE
Ende der 60er Jahre entrüstet sich die
deutsche Nation über Oswald Kolle und
seine Aufklärungsfilme. Privat lebte der
gelernte Landwirt als Vater dreier Kinder
in einer offenen Ehe mit Frau Marlies.
Petra Zieser spielt Marlies Kolle in dem
ARD-Fernsehfilm Kolle – Ein Leben für
Liebe und Sex. Mit durchdringender Präsenz zeigt die 44-Jährige Schauspielerin,
dass man auch in einer offenen Beziehung mit einem Sexualaufklärer Grenzen
abstecken muss, um die Liebe zu retten.
Nach außen hin zeigt die emanzipierte
und aufgeschlossene Kolle-Gattin, wie
man mit viel Charme, Offenheit und Ruhe
der prüden Gesellschaft jener Zeit erfolgreich entgegentreten kann. „Petra Zieser
bewältigt den Balanceakt zwischen Ernst
und augenzwinkernder Komik souverän“,
lobte die FRANKFURTER RUNDSCHAU die Leistung der Münchnerin.
Die Jury: Mit wenigen Szenen gelingt ihr der
„Rollen sind wie Lebensabschnitte für
mich. Man taucht in einen Charakter ein,
mit dem man sich auf irgendeine Art und
Weise identifiziert, ganz gleichgültig wie
gewöhnlich, außerordentlich, pervers oder
rein eine Figur auch sein mag“, so beschreibt Nadeshda Brennicke ihre Einstellung zur Schauspielerei. Dieses Motto
brachte ihr Erfolg: Für ihre Darstellung in
Das Phantom wurde die Berlinerin 2001
mit dem Adolf-Grimme-Publikumspreis
ausgezeichnet. In der Folge Silikon Walli
der ARD-Krimireihe Polizeiruf 110 spielt
die 29-Jährige die scheinbar naive und
verletzliche Waltraut Krämer („Walli“),
die verdächtigt wird, das Busenwunder Lo
(Natalia Mühlhausen) getötet zu haben.
Die Absolventin der Zinner Schauspielschule München verleiht dieser Figur
„auf umwerfende Weise Kontur“, freut
sich die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
Die Jury: Brennicke spielt ihre beladene
überzeugende Entwurf eines Frauenlebens
zwischen Familienkonvention der 50er und
beginnender Libertinage.
Figur nicht um die Klischees herum, sondern mitten durch. Damit gewinnt ihre
Walli eine Tiefe, die emotionale Anteilnahme
erreicht.
Nominiert für: Kolle – Ein Leben für Liebe und Sex
Produktion: Cologne Film
Producer: Iris Wolfinger
Co-Produzentin: Dagmar Konsalik
Produzentin: Micha Terjung
Buch: Eva Zahn, Volker A. Zahn
Regie: Dr. Susanne Zanke
Redaktion: Alexander Wesemann
Sender: ARD/WDR
Nominiert für: Polizeiruf 110 – Silikon Walli
Produktion: Hofmann & Voges
Produzent: Mischa Hofmann, Philip Voges
Buch: Wolfgang Limmer
Regie: Manfred Stelzer
Redaktion: Dr. Cornelia Ackers
Sender: ARD/BR