3_Blaschke_Bewusstseinsstoerungen_5h - ÄLRD Rheinland
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FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Bewusstseinsstörung - Lernziele Leitsymptom Bewusstseinsstörung Blaschke (ÄLRD), Schabel (JUH), Rauen (DRK) 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 1 • Diagnostische Grundlagen erlernen und sicher Anwenden • Wichtigkeit der Dokumentation bei Bewusstseinsstörung erkennen • Anamnestische Besonderheiten kennen lernen und Anamnese sicher erheben • Verschiedene Ursachen der Bewusstseinsstörung kennen • Therapeutische Prinzipien kennen • Transportlogistik verschiedener Verdachtsdiagnosen beachten 18.05.2012 FRRP schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Frage an Fortbildungsteilnehmer Inhalte Diagnostik Scores Dokumentation Grundsätze der Therapie Erweiterte Diagnostik Differentialdiagnose der Bewusstseinsstörungen Fallbeispiele Zusammenfassung 18.05.2012 2 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz • • • • • • • • © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel • • • • 3 Erwartungen Erfahrungen Besondere Fälle Bisherige Probleme bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 4 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Schweregrade Scores • Somnolenz • Glasgow Coma Scale – Validiert für SHT, nicht für neurologische Erkrankungen • 4 Komastadien der World Federation of Neurosurgical Societies (WFNS) – Zur Differenzierung der schweren Bewusstseinsstörung GCS 8-3 – abnormer Schläfrigkeit als leichtere Form der Bewusstseinsstörung mit Erweckbarkeit und mit meist nicht vollständiger Erinnerungslücke. • Sopor – quantitative Bewusstseinsstörung, bei der der Patient sich in einem schlafähnlichen Zustand befindet, in dem nur durch starke Stimuli (z. B. Schmerzreize) Reaktionen (z. B. Abwehrbewegungen) ausgelöst werden können. Ein volles Erwecken des Patienten ist dabei meist nicht mehr möglich. Die Reflexe sind erhalten, der Muskeltonus ist herabgesetzt. • Koma – (griechisch ?? µa, „tiefer Schlaf“) die schwerste Form einer quantitativen Bewusstseinsstörung. In diesem Zustand kann das Individuum auch durch starke äußere Stimuli, wie wiederholte Schmerzreize, nicht geweckt werden. 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 5 FRRP © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 18.05.2012 6 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich GCS Glasgow Coma Scale (GCS) • • • • • • • Punkte Augen öffnen 6 Punkte - 5 Punkte - orientiert gezielte Schmerzabwehr 4 Punkte spontan desorientiert ungezielte Schmerzabwehr 3 Punkte auf Aufforderung unzusammenhängende Beugeabwehr Worte (Wortsalat) 2 Punkte auf Schmerzreiz unverständliche Laute Strecksynergismen 1 Punkt keine Reaktion keine verbale Reaktion keine Reaktion Seit 1974 Wichtige Information für die Klinik (zeitlicher Verlauf) Beste Antwort zählt (Motorik bds. prüfen) Augenödem oder Tubus dokumentieren Bei Übernahme des Patienten initialen GCS erfragen GCS nach Reanimation erheben Motorische Antwort liefert den zuverl ässigsten prognostischen Wert • Motorische oder sensorische Aphasie beachten 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 7 18.05.2012 verbale Kommunikation motorische Reaktion befolgt Aufforderungen © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 8 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Koma Schweregradeinteilung nach WFNS • In den tiefen Komastadien sind Motorik, Augenmotorik und Pupillenmotorik zu beachten • Augenöffnen und verbale Kommunikation sind nicht mehr möglich Koma Motorik, Funktion, Stadium Schmerzreaktion 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 9 GCS Gezielte Beugereaktion Normal Intakt 6-8 II Verlangsamung, abnorme Flexion, Parese, Anfälle Normal / leichte Anisokorie Intakt 5-6 III Strecksynergismen Normal oder Anisokorie Störung möglich, Divergenz 4 IV Fehlend, schlaff, hypoton Beidseits reaktionslose Dilatation Fehlend 3 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 10 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Notfallanamnese Dokumentation 18.05.2012 Augenbeweg ung I 18.05.2012 FRRP Pupillen Wichtig sind: S Symptom, Schmerzen Beginn der Beschwerden / Schmerzen, Lokalisation, Verlauf / Dauer, Einflüsse, die zur Verschlimmerung / Verschlechterung f ühren, Art / Qualit ät der Schmerzen, Auspr ägung / St ärke •Zeiten A Allergien ggf. Allergiepass vorhanden, wichtig vor der Gabe von Notfallmedikamenten! •Befunde M Medikamente Dauermedikation ? Rückschluss auf Grunderkrankung, Ausschluss von Komplikationen mit Notfallmedikamenten •Verlauf P Patientenvorgesc Vorerkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, Herzrhythmusstörungen, etc.) Ggf. liegt Patientenausweis vor (z.B. bei hichte Schrittmacherpatienten) L Letzte… Mahlzeit, Stuhlgang, Menstruation … Was? Wie viel? Fest? Flüssig? •Anamnese E Ereignisse Ereignisse, die zum Notfall / Unfall geführt haben, z.B. Unfallmechanismus oder Tätigkeit kurz vor Eintritt von Beschwerden, Begleitumstände, Auffindesituation, Gefahrenexposition 11 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 12 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Anamnese Anamnese • Häufig ist alleine durch eine sorgfältige Anamneseerhebung eine Diagnose möglich! • Eigenanamnese bei progredienterBewusstseinsstörung eventuell noch möglich • Fremdanamnese oft nur im Einsatz möglich (nicht mehr in der Klinik) • Die Beobachtung oder Untersuchung der Umgebung kann wichtige Hinweise liefern auf: – Suizid – Drogeneinnahme – Gewaltverbrechen – Gezielte Frage nach • Sturzereignissen • Neurologischen Veränderungen • Auffälliger Müdigkeit • Sozialanamnese ist im Einsatz häufig offensichtlich, in der Klink jedoch nur schwierig zu erheben 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 13 18.05.2012 FRRP © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Anamnese Grundsätze der Therapie • Häusliche Pflege (Pflegebett,-Stuhl, Rollator, Sauerstoffgerät etc.) • Medikamente • Arztbriefe • Hinweise auf akzidentelle Intoxikationen (Bsp.: Pilze, CO2, Fl üssigkeiten…) • • • • • • 18.05.2012 14 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 15 schnell – kompetent - mitmenschlich Meist symptomatische Therapie Volumentherapie Kreislauftherapie Atemwegsicherung Ventilation Definitive Therapie 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 16 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Symptomatische Therapie * • • • • * Rudel 2012: NA, RA, RS © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel schnell – kompetent - mitmenschlich • Bewusstsein: – Lagerung – Noxe entfernen – Patient aus Gefahrenbereich entfernen • Dyspnoe/Apnoe: – Lagerung – Atemhilfe – Beatmung • Hypotonie: – Lagerung – Volumen – Medikamente Wenn Krankheitsursache unklar oder nicht therapierbar ist Soviel wie n ötig, so wenig wie möglich, kein „Overtreatment“ Vitale Gefährdung abwenden Dem Patienten keinen weiteren Schaden zufügen ( Fehlintubation) 18.05.2012 Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Symptome – Therapieabfolge (Bsp.) immer „nicht-invasiv“ beginnen 17 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 18 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Volumentherapie Volumentherapie • Kristalloide Infusionslösungen verwenden • Bei hohem Blutverlust können auch kolloidale Infusionslösungen indiziert sein (ärztliche Maßnahme) • G 5% ist bei jeder Form der Bewusstseinsstörung kontraindiziert! • Glucose wird abgebaut • „Freies Wasser“ -hypotone Infusionslösung- bleibt „übrig“ • Ein vorhandenes Hirnödem wird dadurch verstärkt 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 19 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 20 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Volumentherapie Kreislauftherapie • Normovolämie anstreben • Erhöhter Volumenbedarf bei – Hitzschlag – nach Wiedererwärmung bei Hypothermie – nach Tauchunfällen – nach Verschüttung – bei Ketoazidose – bei Exsikkose – …………………. • Katecholamine sind effektiv wenn der Patient: – ausreichendes Blutvolumen hat – keine Azidose hat – normotherm ist • Volumentherapie und Wärmeerhalt sind also wichtige therapeutisch Maßnahmen 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 21 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Atmung – Beatmung Atmung – Beatmung • Intubation bei GCS < 9 – Zeitlichen Verlauf der Bewusstseinsstörung beachten • Langsam progrediente neurologische Erkrankung? • Besserung der neurologischen Symptomatik (nach Krampfanfall)? • Schutzreflexe wirklich aufgehoben? • Intubation bei GCS < 9 – Alternative Atemwegshilfsmittel können vorteilhaft sein • Keine Relaxierung oder tiefe Narkose notwendig • Dadurch bleibt die neurologische Beurteilung weiterhin möglich • Eventuell Rückkehr zur Spontanatmung • Aber: Kein Aspirationsschutz bei alternativen Atemwegen – Sogenannte „Schutzintubation“ ist selten sinnvoll • Besser in Absprache mit dem transportierenden oder weiterbehandelndem Arzt 18.05.2012 22 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 23 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 24 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Ventilation Definitive Therapie • Grundsätzlich CO 2 -Messung verwenden • Ziel: Normoventilation • Beim SHT kann eventuell eine mäßige Hyperventilation kurzfristig sinnvoll sein • Da eine Differenz zwischen arteriell- und endexpiratorisch gemessenem CO2 besteht, liegt der Zielwert für das endexpiratorische CO2 bei 30-35 mmHg • Hypoglykämie ist die einzige Ursache für Bewusstseinsstörung welche in der Notfallmedizin definitiv therapiert werden kann • Bei Intoxikationen kann gelegentlich die Entfernung der Noxe zur definitiven Therapie führen 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 25 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Erweiterte Diagnostik Pupillen • • • • • • Miosis – Opiate, Sympatholytika, Parasympathomimetika, Hirnstammschädigung • Mydriasis – Alkohol, Kokain, Sympathomimetika diverse Drogen Pupillen Bulbusstellung Hirnstammreflexe Atmung Haut 18.05.2012 26 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 27 18.05.2012 schnell – kompetent - mitmenschlich © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 28 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Pupillen • Blick zum Herd bei Läsion • Blick vom Herd weg bei Epilepsie • Hin- und Herpendeln bei oberflächlichen Komastadien © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 29 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 30 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Hirnstammreflexe Meningismus • Kornealreflex (Blinzelreflex) • Okulocephaler Reflex (Puppenkopfphänomen ) • Würgereflex • Hustenreflex • Bei Fehlen der Reflexe Hirnstammschädigung: Atemwegssicherung! • Nackensteifigkeit • Bei – SAB – Meningitis – Enzephalitis – Malignen Erkrankungen der hinteren Schädelgrube 18.05.2012 schnell – kompetent - mitmenschlich Bulbusstellung • Weite, lichtstarre Pupillen – Schwere Hirnstammschädigung, schwere Hypothermie, Sympathomimetika (Adrenalin) • Einseitig weite Pupille – Raumforderung in der Hemisphäre, Zustand nach AugenarztBesuch, angeboren 18.05.2012 Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 31 18.05.2012 schnell – kompetent - mitmenschlich © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 32 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Atmung Haut • Foetor ex ore – Ethanol, Ketoazidose • Cheyne-Stokes-Atmung, Atemataxie – Hirndruck • Kussmaul-Atmung – Ketoazidose • • • • 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel Hellrot: CO-Intoxikation Blassgrau: Urämie Gelbgrau: Leberkoma Gesichtsrötung: Hypertonie, Coma diabetikum, Sepsis, Hitzeeinwirkung • Schwitzen: Hypoglykämie, Thyreotoxikose • Kalt, blass: Myxödemkoma 33 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 34 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Herzrhythmusstörungen Alkoholintoxikation • Herzrhythmusstörungen, T-Negativierung und ST Veränderungen können bei SAB auftreten • Begleitverletzungen: SHT, SAB, ICB, subdurale und epidurale Blutungen sind möglich • Begleitverletzungen werden häufig übersehen und können zu letalen Verl äufen führen 18.05.2012 schnell – kompetent - mitmenschlich © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 35 18.05.2012 schnell – kompetent - mitmenschlich © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 36 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Häufige Differentialdiagnosen Seltene Differentialdiagnosen • • • • • • • • • • • • Synkope Vagale Reaktion (bewusste) Hyperventilation Fortgeschrittene Demenz (siehe Folgefolien) Diverse, fortgeschrittene neurologische Erkrankungen Postikterischer Zustand Delirium tremens 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 37 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 38 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Zusammenfassung Details Beispiele •Auffindesituation? •Vorangegangenes Ereignis/Einwirkungen ? •Trauma (auch in den letzten Tagen!) Blutverlust •Schwangerschaft •Gefahrenexposition? •Tä tigkeiten des Pat. in den letzten 30–180 min? •Kriminelles Delikt •Notfälle in Gewässern •SHT mit direktem Hirntrauma, Hirnödem, intrakranielle Blutung, Schock (diverse Mö glichkeiten, z. B. intraabdominelle Blutung bei zweizeitiger Milz- oder Leberruptur oder Extrauteringravidität) •Elektrizität •Sonne/Strahlung •Hypoxie oder Hypoperfusion verschiedener Ursachen •Schwere Hypothermie (z. B. Notfälle in Gewässern) •Elektrounfall, Sonnenstich, Hyperthermie © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Eintritt der Bewusstlosigkeit Kernfragen 18.05.2012 Apallisches Syndrom Locked-in Syndrom AkinetischerMutismus Psychogenes Koma Endokrinologische Störungen 39 Rasch (Sekunden bis wenige Minuten) Hypoglyk ämie, Subarachnoidalblutung, Hypoxie, Hypoperfusion (z. B. Schock, Herzinsuffizienz, Lungenembolie) SHT Langsam (einige Minuten bis Stunden) Hyperglyk ä mie, Sub -, Epiduralblutung, Hirnödem, Sonnenstich, metabolische Komata (z. B. hepatisch, urämisch ) Spontanes Wiedererwachen, evtl. Wiedereintr ü ben Synkope, Krampfanfall, psychiatrische Erkrankungen, SHT (Cave: z. B. Epiduralblutung mit symptomfreiem Intervall möglich!) 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 40 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Wegweisende medizinische Angaben Nahrungsaufnahme Medikamenteneinnahme/ -verabreichung Aspiration/Bolusgeschehen , Anaphylaxie, Intoxikation Giftexposition (Labor, Industrie, Gefahrguttransport, Sch ädlingsbek ämpfung, Rauchgasinhalation), Rauschmittelabusus (Utensilien vor Ort), Schmerztherapie, Suizidabsicht Intoxikationen , z. B. mit Nerven - oder Atemgiften (z. B. CO, Organophosphate, Zyanide, Sedativa, Hypnotika, Alkohol, Opioide) Toilettengang, Husten, Pressen, Lachen, schweres Heben, anstrengende Arbeit, Geschlechtsverkehr Subarachnoidalblutung, Symptome vor oder bei Eintritt der Bewusstlosigkeit Thoraxschmerz, Dyspnoe, Zuckungen, Kopfschmerzen, neurologische Ausf älle, Bauchschmerzen, Psychose Vorerkrankungen Medikamentenanamnese Blutzuckerentgleisung bei Diabetes mellitus akute Dekompensation bei Herzinsuffizienz Krampfanfall bei Epilepsie Alkoholentzugssyndrom 18.05.2012 pressorische Synkope (z. B. Miktionssynkope) © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Bewusstseinsstörung im KindesBewusstseinsstö Kindes- und Jugendalter 41 FRRP • Anamnese, Untersuchung wie beim Erwachsenen meist wegweisend • Fremdanamnese über Eltern, Erzieher, Verwandte fast immer möglich • Immer Temperatur messen! • Immer nach Fieber, Infekten und Durchfall /Erbrechen fragen 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Intoxikationen Kinder/Jugendliche Gewaltverbrechen Kinder • Bei kleineren Kindern gezielt nach Substanzen suchen • Alkohol/Drogen oft nach Streit evtl. Suizidversuch • Date-Rape Drogen – GABA – Rohypnol – viele andere Mischungen • Schütteltrauma: Keine äußeren Verletzungszeichen (intracranielle Blutungen) • Sexualdelikte auch bei Säuglingen und Kindern • Auf Schwellungen und Hämatome achten 18.05.2012 42 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 43 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 44 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Einsatzindikationen Kinder Krampfanfälle, postiktaler Zustand Davon 2/3 Fieberkrämpfe 37% Schädel Hirn Trauma 9% Meningitis • Meningitiszeichen sprechen tatsächlich bei Kindern fast immer für eine Meningitis, SAB bei Kindern extrem selten • Frühe Gabe von Antibiotika bei bakterieller Meningitis entscheidend für Krankheitsverlauf >50% Polytrauma Reanimation 5% Intoxikation, davon Medikamente 17% Alkohol 12% 4% Petechien Giftige Pflanzen 6% Ertrinkungsunfall 2% Meningitis, Enzephalitis 2% schnell – kompetent - mitmenschlich Gangrän bei WaterhouseFriederichsen Syndrom MerkenschlagerA, Nicolai T; Koma als Notfall im Kindesalter, Notf. & Rettungsmed. 7, 2004: 168-173 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 45 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 46 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Zusammenfassung § Definition • Ausmaß der Bewusstseinsstörung erheben • Stabilisierung der Vitalfunktionen • Bei ausreichender Spontanatmung und erhaltenen Schutzreflexen: O2-Gabe und stabile Seitenlage • GCS<9(8), erloschene Schutzreflexe: Intubation und Beatmung (NA) • Pupillenstatus und Motorik • Venöser Zugang, 500 ml Ringer • Hypoglykämie: 8 g Glucose i.v. • Messung der Körpertemperatur • Dokumentation: Ausgangsbefunde und Verlauf 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel § Häufigkeit § Formen/Einteilung von Demenzerkrankungen § Mögliche Ursachen/Pathophysiologie § Differentialdiagnosen § Symptome § Gründe für Krankenhauseinweisungen § Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen, rettungsdienstliche Maßnahmen (möglich) ? 47 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 48 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Definition Definition der Demenz nach ICD 10 Demenz (ICD- 10- Code F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Stö rung vieler hö herer kortikaler Funktionen, einschließ lich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen Lernf ä higkeit, Sprache, Sprechen und Urteilsvermö gen im Sinne der Fä higkeit zur Entscheidung. Das Bewusstsein ist nicht getrü bt. Für die Diagnose einer Demenz Dementia „ohne Geist“ bzw. Mens = Verstand, de = abnehmend müssen die Symptome nach ICD über mindestens sechs Monate bestanden haben. Die Sinne (Sinnesorgane, Wahrnehmung) funktionieren im für die Person ü blichen Rahmen. Gew öhnlich begleiten Ver änderungen der emotionalen Kontrolle, der Affektlage, des Sozialverhaltens oder der Motivation die kognitiven Beeintr ächtigungen; gelegentlich treten diese Syndrome auch eher auf. Sie kommen bei Alzheimer-Krankheit, Gef äßerkrankungen des Gehirns und anderen Zustandsbildern vor, die prim är oder sekundär das Gehirn und die Neuronen betreffen. 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 49 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Demenz Definition Häufigkeit Definition der Demenz im DSM-IV Die kognitiven Defizite verursachen eine signifikante Beeintr ächtigung der sozialen und beruflichen Funktionen und stellen eine deutliche Verschlechteru ng gegen über einem früheren Leistungsniveau dar. Sie treten nicht im Rahmen einer rasch einsetzenden § Zur Zeit gibt es ca. 1,3 Millionen Demenzkranke in Deutschland Bewusstseinstr übung oder eines Delirs auf. Zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses muss noch mindestens eine der folgenden St örungen hinzukommen: • Aphasie: St örung der Sprache • Apraxie: beeintr ächtigte Fä higkeit, motorische Aktivit äten auszuf ühren • Agnosie: Unf ä higkeit, Gegenst ände zu identifizieren bzw. wieder zu erkennen • Dysexekutives Syndrom: Stö rung der Exekutivfunktionen, d. h. Planen, Organisieren, Einhalten einer Reihenfolge § 60-70 Jährige: 1-2 % § 70–80 Jährige: 5-7 % § 80-90 Jährige: 15-20 % 18.05.2012 50 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel Verteilung 51 Insgesamt leiden etwa 1,5 % in Deutschland an einer Demenz 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 52 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Formen/Einteilung von Demenzerkrankungen § § § § Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz Formen/Einteilung von Demenzerkrankungen (Institut für (nach Deutscher Bevölkerung und Entwicklung, Berlin) Gesellschaft für Neurologie) Alzheimer Demenz (65%) Vasculäre Demenz (15%) Mischformen der Demenz (15%) Sonstige (5%) § Degenerative Demenz (z.B. Morbus Alzheimer, frontotemporale 18.05.2012 Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz) § Vasculäre Demenz § Mischformen der Demenz © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 53 18.05.2012 FRRP 54 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Formen/Einteilung von Demenzerkrankungen Differentialdiagnosen (ICD 10) § Demenz bei Alzheimer § Vasculäre Demenz § Sekundäre Demenz (z.B. Pick-Krankheit, Chorea Huntington) 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel § § § § 55 Depressionen Delir Psychosen Exsikkose(!) 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 56 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Demenz Ursachen/Pathophysiologie von Demenzerkrankungen Ursachen/Pathophysiologie von Demenzerkrankungen Alzheimer Demenz (benannt nach Alois Alzheimer, beschrieben erstmals 1906): Es bilden sich Amyloid Plaques zwischen den Nervenzellen und Tau-Proteine innerhalb der Zellen. Dies führt vermutlich zum Absterben der Nervenzellen. Vasculäre Demenz : Verursacht durch eine gestörte Durchblutung der Blutgefäße im Gehirn (z.B. bei cerebralem Multiinfarktgeschehen) 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 57 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Demenz Symptome Mögliche Gründe für Krankenhauseinweisungen: § Kognitive Störungen: z.B. Störungen im Kurzzeitgedächtnis; § Unterern ährung § Lungenentzündung § Trauma durch Sturz § ….. Sprachstörungen; St örungen in der Raumwahrnehmung § Motorische Störungen: Störungen ähnlich wie die des Parkinson-Syndroms Die Demenz selbst ist meist nicht der Grund für eine Einweisung. § Verhaltensstörungen: BPSD (z.B. Apathie; zielloses Herumirren; Essst örungen; Agitation; Aggression; Enthemmung; Halluzinationen etc.) 18.05.2012 58 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 59 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 60 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Demenz Demenz Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen: Rettungsdienstliche Maßnahmen (?): § Kommunikation durch einfache Sprache (jeder Satz sollte nur § Hier sind die Maßnahmen auf den Grund des Notrufes bzw. den Grund der Einweisung in die Klinik abzustimmen. eine Information enthalten!) § Wenn möglich vertraute Gegenstände mitnehmen § Angehörige intensiv mit einbeziehen 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 61 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 62 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Für die sprachliche Kommunikation gilt : Für die sprachliche Kommunikation gilt: • Beruhigen Sie den an Demenz erkrankten Menschen zunächst, wenn er aufgeregt sein sollte. • Vergewissern Sie sich, dass eine Brille und/oder ein Hörgerät, falls erforderlich, getragen wird. • Sprechen Sie immer mit Sichtkontakt und unterstützen Sie Gesagtes mit Mimik und Gestik. • Sprechen Sie ruhig, laut und deutlich ohne zu schreien. • Sagen Sie das Wichtigste zuerst und wiederholen Sie es mit gleichem Satzbau und Wortlaut. • Sprechen Sie von sich selbst mit „ich”, vermeiden Sie die Ansprache mit „wir“, sagen Sie z. B. „Ziehen Sie bitte Ihre Jacke an“ (statt „Wir ziehen jetzt mal Ihre Jacke an“). • Hilfreich ist es, wenn Sie den an Demenz erkrankten Menschen in der ihm vertrauten Sprache der Region ansprechen (rheinhessisch, pfälzisch…). • Möglicherweise vergisst der Kranke im Verlauf des Gesprächs, wer Sie sind – sagen Sie ihm das dann ganz selbstverständlich noch einmal, wenn er fragt. • Werten Sie Äußerungen des an Demenz erkrankten Menschen nicht persönlich und reagieren Sie gelassen auf evtl. Beschimpfungen oder Beleidigungen. • Unterlassen Sie jede Äußerung, die den Betroffenen zusätzlich reizen könnte. Achten Sie dabei auch auf Ihren Tonfall – ein „gut gemeintes“ Wort im falschen Ton löst oft schon Panik und Angst aus. 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 63 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 64 FRRP FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Was Sie vermeiden sollten: Was Sie vermeiden sollten: • Stellen Sie keine „W-Fragen“ (Warum, Wie, Wann, Was,…) oder Entscheidungsfragen (z. B. „Soll ich Ihre Tochter oder lieber Ihren Sohn anrufen?“). • Wenn Sie dennoch etwas fragen müssen, tun Sie das langsam und geben Sie genügend Zeit zum Antworten. • Vermeiden Sie Begriffe mit mehrfacher Bedeutung (z.B. Birne – Obst, Glühbirne, Altbundeskanzler). • Benutzen Sie keine Fremdwörter. • Vermeiden Sie lange, komplizierte Sätze. • Sprechen Sie einen Ihnen fremden, an Demenz erkrankten Menschen auf keinen Fall mit „Du“ oder „Opa“, „Oma “ an. • Flüstern oder sprechen Sie nicht mit anderen über den an Demenz erkrankten Menschen über dessen Kopf hinweg und verzichten Sie darauf, anderen heimliche Zeichen zu machen – Sie wissen nie, was derjenige davon mitbekommt und wie tief es ihn verletzt, wenn er derart entmündigt wird. • Korrigieren Sie die Kranken nicht (auch wenn diese offensichtlich etwas Falsches sagen). • Benutzen Sie keine „Babysprache“ – der an Demenz erkrankte Mensch merkt, wenn Sie ihn nicht ernst nehmen und ist gekränkt. • Argumentieren Sie auf keinen Fall darüber, wer Recht hat. • Weisen Sie nicht auf Defizite hin. 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 65 FRRP 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 66 FRRP Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich Literatur / Quellen / Informationen / Infomaterial Fortbildung Rettungsdienst Rheinland Pfalz schnell – kompetent - mitmenschlich www.demenz-rlp.de Demenzreport des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung www.demenz-rlp.de www.doccheck.com www.menschenpflegen.de www.deutsche- alzheimer.de www.demenz-support.de www.patientenleitlinien.de/Demenz/demenz.html www.hirnliga.de/ www.aktion-demenz.de/ 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 67 18.05.2012 © Dr. Fred Blaschke, Christiane Rauen , Peter Schabel 68