Henryk M. Broder - Rationalgalerie

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Henryk M. Broder - Rationalgalerie
Henryk M. Broder
Schlechter Kaffee in Tel Aviv
Autor: U. Gellermann
Datum: 02. September 2008
Haben Sie in Tel Aviv schon mal schlechten Kaffee getrunken? Wenn ja, dann
lassen Sie es nicht Henryk M. Broder wissen. Der GröJaZ (Größte Journalist aller
Zeiten) Broder wird Ihnen erstens erklären, dass es in Israel nie und nimmer
schlechten Kaffe geben kann und Sie zweitens des Antisemitismus
beschuldigen. Denn »Antisemitismus und Antizionismus«, so Broder in einer
öffentlichen Anhörung des Bundestags-Innenausschusses, »sind zwei Seiten
der selben Münze«. Wer also den Staat gewordenen Zionismus, das Land Israel
und dessen Kaffee, kritisiert, der ist judenfeindlich. Genau dieser Vorwurf wird
gerade vor einem Kölner Gericht verhandelt.
Broder, der sich auch gerne als Kampfdackel von George W. Bush versteht, hatte
über Evelyn Hecht-Galinski geschrieben: »Antisemitische und antizionistische
Aussagen sind ihre Spezialität". Denn Frau Hecht-Galinski hatte es gewagt,
einem früheren Botschafter Israels vorzuwerfen, dass der von der »Vertreibung
und Enteignung der Palästinenser« schweige, »die mit der Gründung des
Staates Israel einherging«. Nun ist Frau Hecht-Galinski, die Tochter des
ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, selbst
Jüdin. Doch Broder kennt seinen Goebbels: Für den war natürlich ein Deutscher
der Deutschland kritisierte undeutsch. Diese in sich geschlossene Logik wendet
Broder gegen jeden an, der ihm in die Quere kommt. Und weil »Antisemitismus»
der Totschläger unter den Beschuldigungen ist, will Frau Hecht-Galinski nun
vor Gericht klären lassen, dass sie nicht antisemitisch ist.
Man versteht Broder falsch, wenn man ihm Bosheit oder eine Neigung zum
Krawall-Marketing unterstellt. Henryk M. Broder teilt das Problem vieler
Verhaltensauffälliger: Keiner liebt ihn. Dieser Mangel an Zuneigung, das kann
jeder Lehrer bestätigen, führt bei Schülern zwanghaft zum Rüpeln: Sie prügeln
sich gern, reden laut und dumm, halten sich für extrem wichtig, bringen aber in
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der Wissensverarbeitung leider gar nichts. Nun ist es nicht ganz einfach solche
Schüler zu lieben, was der wahrscheinlich einzige Weg zur Heilung wäre. Zumal
sie häufig noch eine Neigung zu schlechter Gesellschaft haben, die ihre
verstockte Haltung nur bestätigt.
Als jüngst der notorische Chef der Deutschen Bahn AG, den »Zug der
Erinnerung« ablehnte, jene Aktion, die an die Deportation jüdischer Kinder
erinnern sollte, gesellte sich sein Rüpel-Kumpel Broder zu ihm: »Mehdorn hat
Recht!» fiel dem furchtbaren Journalisten Broder in seiner Entgegnung ein. Und:
»Was die deportierten jüdischen Kinder angeht, ist es auch eine Frage der Pietät,
sie nicht zu Objekten einer Ausstellung zu degradieren.« Warum nicht
Auschwitz aus Gründen der Pietät schließen oder all die anderen, pietätlosen
öffentlichen Erinnerungen an den Judenmord? »Es ist ja nicht so, dass man
historisches Wissen erst etablieren muss (Broder)« So ist es mit den
Ungeliebten: Sie verzapfen groben Unfug, nur um auf sich aufmerksam zu
machen.
Da der Klassen-Clown selbst nichts Rechtes zustande bringt, neigt er zu
Projektionen: Eines Tages kommt er ganz groß raus, dann wird er es denen
(Lehrern, Mitschülern, der Welt) schon zeigen! Bei Broder sind es
Kriegsphantasien, die ihn umtreiben. Natürlich war und ist er für den Irak-Krieg.
Wie alle, die im normalen Leben zu kurz kommen und deshalb schwer zu
therapieren sind, lebt auch Broder seine Defizite im vermeintlichen Heldentum
anderer aus: Er selbst wurde im Irak noch nicht gesehen. Aber da ist er wie sein
Freund George W. Bush, der sich vor dem Vietnam-Krieg drückte und bis heute
dafür ist: Das Blut anderer vergießt man doch immer wieder gern.
Sein Flehen um Zuwendung führt bei Broder mal dazu, die »taz« als das
Nachfolgeprodukt der Nazi-Zeitung »Der Stürmer« zu bezeichnen oder auch zu
der Behauptung »Heute . . . bedeutet ein Migrationshintergrund eine Art
Freifahrschein für alle Fälle». Ob er sich damit bei der NPD oder bei Roland
Koch, pädagogisch ähnlich schwierige Fälle, anbiedern wollte, ist noch nicht
raus. Wahrscheinlich bei beiden. Wenn man Broder nur helfen könnte. Aber die
Hauptschwierigkeit solcher Verhaltensgestörten liegt in ihrem völlig falschen
Selbstbild: Sie halten sich für hochintelligent und unfehlbar, während der Rest
der Welt in ihren Augen völlig blöde ist und ihnen das Wasser nicht reichen
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kann. Wenn dieser Krampf Journalisten befällt, nennt man die Krankheit das
»Herrenschreiber-Syndrom«.
Als Broder mal über das Internet nachdachte, fiel ihm folgender Satz dazu ein:
»Wenn jeder Mensch jederzeit seine Meinung äußern kann, ohne einen Fuß vor
seine Küche setzen zu müssen, dann löst sich die Meinungsfreiheit in
Kakophonie auf. Kam es in einer vertikal organisierten Gesellschaft früher
darauf an, Durchlässigkeit und ein Ende der Privilegien zu fordern, geht es
heute in einer horizontal verfassten Gesellschaft darum, wieder Grenzen zu
ziehen, auf Abständen zu bestehen und qualitative Unterschiede zu betonen».
Der Patient Broder unterstellt natürlich seine Meinungsäußerungen seien
denen anderer Menschen weit überlegen. Deshalb stünde ihm das Privileg zu,
die qualitativen Grenzen zu ziehen.
Die Broderschen Allwissens-Phantasien machen ihn selbstverständlich auch zu
einem Experten für alles: »So werden die Kinder schon früh auf das Leben in der
Leistungsgesellschaft vorbereitet, in der sich jeder Sozialhilfeempfänger frei
entfalten darf, solange der dumme Rest, der bei Opel am Fließband steht, dafür
aufkommt», schreibt der Sozialexperte Henryk, der sein Leben als
Hausschreiber beim »Spiegel« fristet und dort am Fließband solche und
ähnliche Artikel schreibt. Jetzt wäre es pädagogisch völlig falsch, ihn einen
asozialen Speichellecker der Hartz-IV-Ökonomie zu nennen, der
Sozialhilfeempfänger als unwertes Leben begreift. Man muss, wenn man Broder
helfen will, solche Krakeelerei ignorieren und immer wieder versuchen, ihn
durch Lob ruhig zu stellen. Deshalb ernennen wir ihn auch zum Schmock des
Monats September. Vielleicht hilft es.
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