Das Technische Hilfswerk

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Das Technische Hilfswerk
Das Technische Hilfswerk
Monatszeitschrifi des THW
15. Jahrgang
Zum neuen
Nr. 1 - Januar 1968
Jahr
Bereitschaft zum freiwilligen Einsatz, Verantwortung und
fachliches Wissen und Können sind Voraussetzung für
den Dienst im Technischen Hilfswerk.
Ich freue mich, daß ich beim Rückblick aus Anlaß des
Jahreswechsels feststellen kann, daß die Helfer des THW
auch 1967 ihren Mann gestanden haben. Zehntausende
sorgfältig ausgebildete und zweckmäßig ausgerüstete
Helfer stehen heute bereit, um überall, wo ihre Hilfe
gebraucht wird, ihr technisches Wiss-en und Können
einzusetzen. Ihr Dienst orientiert sich in echter
Verantwortung am wohlverstandenen Gemeinwohl.
Für diese Haltung möchte ich allen THW-Helfern Dank
sagen. Meine besten Wünsche für 1968 gelten der
weiteren Entwicklung und weiteren Bewährung
des Technischen Hilfswerks.
Bundesminister des Innern
Heinrich Scho tt
Ein schönes T HW- Heim
Der O V G a rmi sch-Pa rtenkirchen bezog seine neue Unterkunft
Noch vor Einbruch des Winters
konnte der Ortsverband GarmischPartenkirchen seine neue Unterkunft
beziehen. Es handelt sich um ein von
der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen eigens für die Zwecke des
THW gebautes Heim, das allen Wünschen einer Hilfsorganisation Rechnung trägt.
Seit Jahren krankte der OV Garmisch-Partenkirchen an unzulänglichen Unterkunftsverhältnissen. Bei
zu wenigen und zu kleinen, z. T. sogar
kaum heizbaren Räumen und einer
Stationierung der THW- bzw. LSFahrzeuge an verschiedenen Orten
konnte die sehr aktive H elferschaft
sich weder ihrer Einsatzfreudigkeit
entsprechend betätigen, noch die Mitgliederzahl vergrößern. Und an Gelegenheiten zu Einsätzen fehlt es im
Werdenfelser Land für das THW
ebensowenig wie für die Feuerweh r,
das Rote Kreuz, die Bergwacht und
Wasserwach t.
Nach langen, mühevollen Planungen
und Verhandlungen, deren endlicher
Erfolg dem Verständnis der Beteiligten, insbesondere des Ersten Bürgermeisters der Marktgemeinde GarmischPartenkirchen, P h ilipp Schumpp, zu
danken ist, war es soweit: Die Gemeinde erwarb ein günstig gelegenes
Grundstück für einen von ihr selb st
nach den Planungswünschen des THW
zu errichtenden Unterkunftsbau. Die
Helfer des OV Garmisch- Partenkirchen, dessen Orts beauftragter, Dipl.Ing. Ludwig Hölzl, beruflich Ortsplaner im Gemeindebauamt, den Entwurf gefertigt und auch selbst als
Architekt die Leitung der Bauarbeiten
übernommen hatte, trugen durch
Eigenleistungen von über 2000 Stunden freudig zum Gelingen bei.
Im Oktober konnte nach erstaunlich
schneller Durchführung der Arbeiten
das neue THW-Heim bereits seiner
Bestimmung übergeben werden. Vor
dem girlandengeschmückten Gebäude
an der Straße zur Maximilianshöhe,
mit einem imponierenden Blick zu den
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gewaltigen Felsmassiven der Zugspitze, der Alp- und Dreitorspitze,
standen die 50 aktiven Helfer des OV
Garmisch-Partenkirchen vor den aufgereihten Einsatzfahrzeugen, als die
zahlreichen Ehrengäste unter den
Klängen der Musikkapelle Garmisch
und des Spielmannszuges der Garmisch er Feuerwehr eintrafen. Unter
den im Wind wehenden Fahnen von
Bund, Land und Gemeinde begrüßte
Dipl.- Ing. Hölzl Gäste und Helfer und
dankte der Gemeinde als dem Bauherrn der neuen Unterkunft. Erster
Bürgermeister Schumpp üb ergab, die
Tätigkeit des Technischen Hilfswerks
für das Wohl der Allgemeinheit würdigend, die Schlüssel dem Ortsb eauftragten. Auch der THW-Landesbeauftrag te für Bayern, Dipl.-Ing. Johann
Simon Schwarz, dankte dem Gemeinderat für das trotz erheblicher Schwierigkeiten glücklich erfolgte Zustandekommen des Baues, durch den letztlich ein optimaler Katastrophenschutz
für das Werdenfelser Land erreicht
worden sei.
Nach einem Glückwunsch der Feuerwehr würdigte der Direktor der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk,
Dipl.-Ing. Hans Zielinski, die Anlage
als einen b eispielhaften Erfolg und als
"d as schönste THW-Heim in der Bundesrepublik" für einen durch Einsatzbereitschaft und Tüchtigkeit verdienten Ortsverband. Hier würden Technik und hilfsbereite Menschlichkeit
zur schönsten Aufgabe verbunden.
Zum Dank überreichte Direktor Zielinski dem Ersten Bürgermeister die
Goldene Helfernadel und dem Ortsbeauftragten das THW- Helferzeichen
in Gold und mit Kranz. Geistliche beider Konfessionen gaben, die Feierstunde abschließend, dem neuen THWHeim und den selbstlos dem Gebot der
christlichen Nächstenliebe dienenden
THW-Helfern den kirchlichen Segen.
Das neue Heim des OV GarmischPartenkirchen wird - wie die Ortspresse schrieb - in seinem charakteristischen oberbayerischen Stil all-
gemein als vornehme Villa angesprochen, wobei man höchstens über die
vielen und großen Garagen erstaunt.
Tatsächlich sieht das Gebäude nicht
wie ein Zweckbau aus. Und es ist es
doch in ganz hervorragender Weise.
Die Gebäudeanlage gliedert sich in den
Garagentrakt zu einem 600 qm großen
Hof hin und in das eigentliche Heim.
Durch eine große helle Eingangshalle,
in der Schaukästen die Ausrüstung des
THW zeigen und auch einige Gegenstände alter heimatlicher Kultur ausgestellt sind, gelangt man in die Ausbildungsräume, den Geräteraum, eine
große helle Werkstatt von ü b er 40 qm
und eine eigene kleine Elektrowerkstatt sowie in die Bekleidungskammer, den Umkleideraum, die Waschräume und Toiletten. Daneben liegt
die 22 m lange und 10 m breite Garage,
die Platz für fünf Fahrzeuge, ein Rettungsboot und zahlreicheAusrüstungsgegenstände (Schaufeln, Pickel u. a .,
griffbereit an den Wänden aufgehängt) bietet.
Der im Obergeschoß befindliche
Unterrichtsraum von über 60 qm ist
in seiner einzigartigen Gestaltung
sicher auch ein Kameradschaftsraum,
wie man ihn sich schöner und einladender kaum denken kann: H olztische
und - stühle, Industrie-Parkettboden,
schmiedeeiserne Vorhangstangen mit
bäuerlich bedruckten Stoffen und
rustikale Balken an der Decke. Dabei
wurde auch eine Anlage für Filmvorfüh r u ngen nicht vergessen. Schließlich
entspricht auch das Zimmer für den
Orts beauftragten, versehen mit Telefon, Alarmanlage und Funkgeräten,
allen Anforderungen. Es bietet sogar
mit seinem großen Fenster zur Hofseite die Möglichkeit, das Ausrücken
der THW-Einsatzgruppen zu verfolgen.
Vom Bund wurden zur Errichtung
der Unterkunft keine Baumittel zur
Verfügung gestellt. Er hat lediglich die
Miete und die laufendEm, normalerweise vom Mieter zu leistenden Unterhaltskosten zu zahlen.
Direktor Zielinski heftet Bürgermeister Schumpp das GoI dene Helferzeichen an. - Links der LB Dipl.-Ing. Schwarz
Musik umrahmt die Feierstunde vor dem neuen Heim
Musterhafte Ordnung im Garagenraum
I
Bau eines Hängesteges bei Scheinwerferbeleuchtung
Hans Beuth
Alle Fachgruppen übten
OV Dortmund prüft Leistungsfähigkeit und Einsatzwillen
Um seinen Helfern Gelegenheit zu
geben, sowohl ihre Grundausbildung
als auch ihre Fachkenntnisse zu erweitern, aber auch um einen genauen
überblick über den gesamten Ausbildungsstand zu erhalten, führte der
OV Dortmund vor kurzem an einem
Wochenende eine Großübung durch.
Da sich die übung über einen Zeitraum von mehr als 26 Stunden erstrecken sollte, nur von kurzen Verpflegungspausen unterbrochen, wurde
es den Führungskräften des OV ermöglicht, Erfahrungen über Leistungsfähigkeit und Einsatzwillen zu
sammeln.
So fanden sich am Samstagmorgen
80 Helfer in der THW-Unterkunft ein
und fuhren mit elf Mannschaftskraftwagen, drei Gerätekraftwagen, einem
Lkw mit fahrbarem Notstromaggregat, einem Kombi und einem Fukow
im Mot-Marsch zum übungsgelände
In das Wannebachtal im Dortmunder
Stadtwald. Unter der Führung des
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übungsleiters, Geschäftsführer Seifert, der von Ausbildungsleiter Kruse
und Sicherheitsing. W. Urlaub unterstützt wurde, machte man sich dann
gleich nach der Ankunft an die gestellten Aufgaben. Diese Aufgaben
waren für jeden der beteiligten Fachdienste besonders ausgesucht, so daß
auch die Technischen Dienste ihr
Können zeigen konnten.
Der Bergungsdienst hatte 60 Fichten zu fällen, diese zum Übungsgelände zu befördern, zu entasten, zu
entrinden und einen Teil davon für
den zu bauenden Hängesteg vorzubereiten. Dieser Hängesteg mit einer
Länge von fast 40 m wurde unter
erschwerten Bedingungen in den späten Abendstunden des Samstags fertiggestellt. Wegen der Beschaffenheit
des Geländes war das Aufstellen von
zwei etwa 5 m hohen Dreiböcken erforderlich; auch mußten sämtliche
Verankerungen mit Erdankern und
"Toten Männern" ausgeführt werden.
Etwa 30 m Bachlauf des durch das
Gelände fließenden Wannebaches
sollten noch reguliert und mit Hurden
und Faschinen befestigt werden.
Der Versorgungszug war für den
Aufbau und die Einrichtung eines
Verpflegungszeltes sowie für die Zubereitung der Mahlzeiten und die Betreuung der zahlreichen Helfer verantwortlich.
Zum ersten Male wurde die vom
Elektrizitätszug in Eigenarbeit hergestellte Beleuchtungsanlage aufgebaut und vorgeführt. Sie besteht aus
7.wei zerlegbaren Stahlrohr-Steckmasten von 10 m Höhe, auf denen nach allen Seiten beweglich - zwei
Quecksilberdampflampen mit je 1000
Watt und vier Quecksilberdampflampen mit je 400 Watt montiert sind.
Weiter sind noch Vorrichtungen zur
Befestigung von Scheinwerfern nebst
Transformatoren aus der THW-Ausrüstung angebracht.
Bis zum Eintritt der Dunkelheit errichteten die Helfer des E-Zuges weitere 12 Scheinwerfer und 12 Leuchtstofflampen, 6 Quarzglasheizstrahler
mit je 2000 Watt und 2 Tauchsieder,
ebenfalls mit je 2 kW. Um alle diese
Verbraucher mit solch hohen Anschlußwerten reibungslos mit elektrischem Strom versorgen zu können,
mußte ein starkes Kabelnetz sowohl
für Dreh- als auch für Wechselstrom
eingerichtet werden. Neben 800 m
Gummikabel mit einem Leiterquerschnitt von 3 x 2,5 mm wurden 60 m
schweres Gummikabel (4 x 10 mm)
und etwa 350 m Gummikabel mit 4 x
2,5 bzw. 4 x 4 mm für Drehstrom verlegt. Acht selbstgebaute Verteilungen
für Dreh- und Wechselstrom ergänzten dieses Stromnetz, das vom fahrbaren 40 kVA-Notstromaggregat des
OV gespeist wurde. Der Gesamtanschlußwert betrug zeitweise 25 bis 30
Kilowatt, und die vom Notstromaggregat während der übung abgegebene elektrische Arbeit belief sich
auf über 200 kWh. Durch die Beleuchtungsanlage wurden die Arbeitsstellen und das gesamte übungsgelände gleichmäßig hell ausgeleuchtet.
Neben dem Bau der behelfsmäßigen
Toilettenanlage und der Fertigstellung von zwei Waschanlagen einschließlich Hoch-Vorratsbehälter war
dem GWA-Zug die Aufgabe zugeteilt, den für die Regulierung vorgesehenen Abschnitt des Bachlaufes
trockenzulegen und den Bach umzuleiten. Die anfallende Wassermenge,
etwa 900 Liter/Minute, wurde mit drei
TS 4-Motorpumpen und 500 m
Schlauchmaterial über eine Strecke
von 150 m umgeleitet.
Wegen der Lage der einzelnen
übungsobjekte mußte der Fernmeldezug ein Fernmeldenetz mit fünf
Sprechstellen und etwa 4000 m Feldkabel im Hoch- und Tiefbau einrichten. Zum Betrieb eines Funknetzes
im 2 und 4 cm Bandbereich war die
Aufstellung eines Funkmastes erforderlich, um mit den von Fernmeldern besetzten Lotsenstellen jederzeit Verbindung zu bekommen.
Im Laufe des Samstagabends besuchten der stellvertretende Landesbeauftragte für Nordrhein-Westfalen,
Ing. Opitz, und der örtliche Katastrophenschutzleiter von Dortmund,
Stadtdirektor Dr. Hillmann, das
übungsgelände. Außer einer großen
Anzahl von interessierten Zuschauern
fanden sich weitere Vertreter der
Stadtverwaltung
und
namhafter
Dortmunder Firmen sowie einige
Führungskräfte benachbarter THWOrtsverbände ein. Alle Gäste waren
von dem Leistungsstand der Helfer
und der Ausführung der übungsanlagen beeindruckt. Besonders wurden
die gute Zusammenarbeit aller Gruppen und der starke Einsatzwille anerkennend hervorgehoben.
Als die übung dann am Sonntagmorgen gegen 10 Uhr beendet war
und alle gestellten Aufgaben zur
vollsten Zufriedenheit gelöst waren,
lagen über 2000 übungsstunden hinter den Helfern. Langsam konnte man
die ersten Anzeichen von Müdigkeit
feststellen. Alle Helfer waren jedoch
mit der geleisteten Arbeit zufrieden
und froh darüber, in der Ausbildung
für den Dienst am Nächsten ein gutes
Stück weitergekommen zu sein.
Bachlaufregulierung und Bau von Hurden
Das groBe Versorgungszelt
5
Helfer bauten Brücken
Willkommene Verbindung von Ausbildung und Hilfeleistung
Auch im vergangenen Jahr bot sich
wieder verschiedenen Ortsverbänden
in Bayern willkommene Gelegenheit
zur praktischen übung im Bau von
Behelfsbrücken. Daß diese Brückenbauten nicht nur der technischen Fortbildung der T"H W -Helfer, sondern
darüber hinaus der Behebung schwieriger Situationen dienen konnten, sei
als erfreuliche Tatsache vermerkt. Als
Beispiele seien die von Helfern der
Ortsverbände Bamberg und Dinkelsbühl gebauten Behelfsbri',::ken näher
erläutert.
In der Gemeinde Drosenfeld im
Landkreis Bamberg mußte für die
Dauer des Abbruches einer alten, dem
heutigen Verkehr nicht mehr gewachsenen steinernen Bogenbrücke im
Zuge einer Kreisstraße eine Ersatzlösung gefunden werden. Der OV
Bamberg erbot sich, im Rahmen einer
Wochenendübung eine massive Ersatzbrücke aus Holz zu errichten.
An einem Freitagabend wurde mit
dem Einrichten der Baustelle begonnen; am Samstag war das Rammen
der Pfähle beendet. Am Sonntag
konnte dann der Brückenschlag vollzogen werden. Di e Brücke, für deren
Bau rund 20 Kubikme ter Holz verarbeite t wurden, hat eine Tragfähig-
keit von 5-6 Tonnen und soll bis
zur Fertigstellung des Brückenneubaues, d. h. bis zum Frühjahr 1968 bestehen bleiben. (Die Planung lag in
Händen des Leiters des Tiefbau-Sachgebietes beim Landratsamt Bamberg.)
Der Einsatz zeigte - wie dem Bericht
des THW- Ortsbeauftragten Ohnhaus
zu entnehmen war -, daß mit Holzbrücken auch heute noch zu rechnen
ist. Bei der sehr guten Arbeit der
Helfer erwies sich auch, daß der Besuch der Brückenbau- Lehrgänge an
der THW-Schule Ahrweiler überaus
wertvoll ist, insbesondere was das
Rammen von Pfählen und das Errich-
Brückenbau des OV Bamberg. - Oben: Verlegung der Balken. - Unten: Saubere Arbeit leisteten die Helfer
•
ten von Brückenjochen betrifft. Wenn
auch viele Hindernisse diesen Brükkenbau erschwerten (Postkabel, Eisenbahn u. a.), so wurde er doch genau zu
dem errechneten Zeitpunkt fertig.
Am Arbeitsplatz besuchte Landrat
Neukum, Bamberg, die THW-Männer
und sprach ihnen für ihre mit dieser
übung auch dem Landkreis Bamberg
geleistete Hilfe den besonderen Dank
aus.
Am Brückenbau beteiligte Helfer:
26; eingesetztes THW-Gerät: Teile des
J-l-Satzes, Stihlsäge, Beile, Äxte,
Greifzüge, Preßluftramme, E-Bohrmaschine für Holz; eingesetzte THWFahrzeuge: MLW, VW; geleistete Arbeitsstunden: 520; Einsatzleitung: Georg Stößel, OV Bamberg .
•
Auch der OV Dinkelsbühl erwarb
sich Anerkennung mit dem Bau einer
Holzbrücke, den er als übungs aufgabe
durchführte. In dem alten, ehemals
reichsfreien Marktflecken Aufkirchen
im Landkreis Dinkelsbühl, am Hesselberg gelegen, war eine im Laufe der
Zeit altersschwach gewordene Brücke
über einen Arm der Wörnitz zu ersetzen.
Das Flurbereinigungsamt
Ansbach, das den Bau dem THW anbot, kam damit den Wünschen des
OV Dinkelsbühl, die Ausbildung der
Helfer praktisch ergänzen zu können,
durchaus entgegen.
Der Brückenschlag konnte in kürzester Zeit erfolgen, da die beteiligten
THW-Männer bereits ein in diesen
Arbeiten erfahrenes Team darstellen.
So konnte auch der Ablauf der Arbeiten durch zeitweise schlechtes Wetter
nicht behindert werden. Für den Bau
der über eine Tragfähigkeit von 12
Tonnen verfügenden Brücke waren 28
Helfer des OV Dinkelsbühl eingesetzt,
die eine Arbeitsleistung von insgesamt
755 Stunden aufbrachten. An Geräten
wurden Teile des Gerätes:ltze3 J 1,
eine THW-eigene Motorsäge und eine
Handramme des Bauhofes Dinkelsbühl verwendet, an Fahrzeugen ein
THW-GKW und e;n THW-Kombi eingeseizt. Die Einsatzleitung hatte der
Ortsbeauftragte für Dinkelsbühl Ham
Beuthner; die Planung lag in Händen
des Wasserwirtschaftsamte3 Ansbach.
Auf Feldbetten hatten die Helfer in
einem Nebengebäude der benachbarten Mühle übernachtet; die Müllersfamilie hatte in hervorragender Weise
für das leibliche Wohl der Männer gesorgt. Dafür hatte sogar ein Schwein
daran glauben müssen!
Zum Richtfest erschienen Regierungsdirektor Egerer, Vorstand des
Flurbereinigungsamtes
Ansbach,
Landrat Schemm, Dinkelsbühl, Bürgermeister und Gemeinderat von Aufkirchen. Sie würdigten in ihren Ansprachen das Werk der THW-Männer,
Als Symbol auch für die Verbindung
von Mensch zu Mensch wurde die
Brücke bezeichnet, war doch durch
ihre Errichtung mit einiger Wahrscheinlichkeit ein Prozeß in Flurbereinigungssachen verhütet worden.
Nach einem Richtspruch des Helfers
Biswanger, seines Zeichens Zimmermann, durchschnitt Regierungsdirektor Egerer mit der THW-Motorsäge
einen Sperrbalken und übergab die
Brücke ihrer Bestimmung. Ein Richtschmaus vereinte schließlich alle Beteiligten im "Goldenen Hirschen" von
Aufkirchen.
Brückenbau des OV Dinkelsbühl : Bald ist es geschafft
Der Landrat durchschneidet den Sperrbalken
Die neue Brücke über den Wörnitzarm
7
Mit Hilfe eines Stromerzeugers und mehrerer Stativ-Scheinwerfer konnte der THW-Bergungszug die Schadensstelle beleuchten
Technik für den Katastrophenschutz
Nächtliche Vorführungen der Hilfsorganisationen vor Sachverständigen in Bonn
Gespannt verfolgt die Zuschauermenge das Abseilen eines Verletzten vom Dach eines Gebäudes bei künstlichem Licht
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Es war zweifellos eine gute Idee, auf
dem Gelände der Bauschau Bonn einmal eine Sonderveranstaltung bei
Nacht durchzuführen, um die im Einsatz bei Dunkelheit benötigten Geräte
zu zeigen, und zwar als eine Mischung
von Ausstellung und Nachtübung. Der
Schwerpunkt lag auf der Beleuchtung
von Schadensstellen. Die Industrie
zeigte neben bewährten Ausrüstungsgegenständen verschiedene Neuerungen.
Einheiten der Berufsfeuerwehr, des
DRK und anderer Sanitätsorganisalionen, des Selbstschutzes und natürlich auch des THW hatten sich unter
Leitung des zuständigen Stadtbeigeordneten Dr. Martin und des Amtsleiters Brand- und Zivilschutz, Branddirektor Diekmann, zur Mitwirkung
bereit erklärt. Die große Zahl sachkundiger und kritischer Zuschauer
stellten zumeist die Bonner Ministerien und Bundesdienststellen wie z. B.
BundesinnenminIisterium, Bundesministerium für Gesundheitswesen,
Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz u. a. m. Doch wurden auch prominente Besucher aus den Bundesländern gesehen. Dem Beobachter fiel
nicht zulet~t die Zahl von leitenden
Polizeibeamten auf sowie von höheren
Bundeswehroffizieren, an ihrer Spitze
Brigadegeneral Klennert vom Truppenamt Köln, der für Fragen der
Heeresausrüstung zuständig ist.
Der THW-Ortsverband Bonn setzte
einen verstärkten Bergungszug ein.
Die Helfer eines BLSV -Selbstschutzzuges hatten die übung vorher in völliger Dunkelheit an einer AttrappenTrfunmerstätte begonnen, aus beißendem Qualm Verletzte geborgen und
Erste Hilfe geleistet. Dabei fiel dem
sachkundigen Zuschauerkreis angenehm auf, wie geschickt die Kameraden vom Selbstschutz mit einer vorzüglichen Ausrüstung an Kopfleuchten ihre Aufgaben bewältigten. Dann
übernahm das zur Verstärkung herbeigerufene THW die Schadensstelle
und brachte sein bewährtes technisches Gerät zum Einsatz. In kürzester
Zeit erleuchteten mehrere Scheinwerfer, gespeist von einem beweglichen Strom erzeuger, Trümmer, Helfer und Verletztendarsteller. Später
wurden elektrische Vibrier- und Abbauhämmer sowie Trennschneider an
einem Stahlbetonklotz vorgeführt. Der
Höhepunkt der THW-Vorführungen
war jedoch das Abseilen eines Verletzten vom Dach eines Hauses, eine
Tätigkeit, die angesichts der Dunkelheit und der schwierigen Lichtverhältnisse mit Rückstrahlungen und
Blendungen von vielen Zuschauern
als Glanzleistung bezeichnet wurde.
Inzwischen hatten die anderen Katastrophensch u tzorga nisa tionen ebenfalls ihre Aufgaben und Sorgen. Die
Feuerwehr hatte eine UnfallsteIle auszuleuchten und einen Unfallbus zu
öffnen. Sie setzte ihre neueste Errungenschaft ein, einen starken Motortrennschneider schwedischer Produktion mit einer sehr dünnen Trennscheibe von über 300 mm Durchmesser. Damit konnten die Türscharniere
in kürzester Zeit abgetrennt und die
Türflügel leicht herausgenommen
werden. Im Ernstfall schneidet das
Maschinchen auch starke Bleche und
sogar tragende Metallteile.
Keine Angst vor groBen Brocken! Hier gehen Helfer einem Betonklotz mit dem
Boschhammer zu Leibe - wie man sieht, mit Sachkunde und Erfolg
Mit Leuchtstoffröhren auf einem Stativ wird diese Werkbank taghell erleuchtet
9
Die Sanitätsorganisationen erprobten neuzeitliche Zeltbeleuchtungen.
Diese bewährten sich so gut, daß im
Verbandszelt wirklich echt die Versorgung der Verletzten geübt werden
konnte. Schließlich sorgte das DRK
auch für die Verpflegung von Helfern
und Gästen. Aufmerksamkeit erregten dabei neuartige Essenbehälter aus
Schaumkunststoff, welche die Mahlzeit lange Zeit warmhalten, bei, hoher
Einfülitemperatur bis zu 24 Stunden.
Man kann sie stapeln wie Ziegel.
Einsatz eines Elektro-Trennschleifers
Auch ein ölbefeuerter Warmluft-Erzeuger fand das Interesse der THW-Männer
Das Entladen des Gerätekraftwagens bei Dunkelheit erfordert besondere Umsicht
der Helfer. Es kann nicht einfach jeder losrennen. Kameraden mit Kopfleuchte
müssen sich so a ufstellen, daß andere auch etwas sehen
10
Nicht nur dem Berichterstatter fiel
auf, daß die THW-Helfer nach ihren
Einsätzen in besonderem Maße die
Gelegenheit wahrnahmen, sich die Erzeugnisse der Industrie eingehend anzusehen und Neuerungen kennenzulernen. Sie waren überall zu flnden,
wo neue Geräte und Ausrüstungsgegenstände gezeigt wurden, und das
Personal der Aussteller bestätigte
später, daß sie ihnen besonders viele
"Löcher in den Bauch" gefragt hätten.
Es waren in der Bauschau aber an
diesem Abend auch einige sehr interessante Dinge zu sehen, denen man
nicht gerade alle Tage begegnet. Da
war eine fahrbare Trinkwasseraufbereitungsanlage für 8000 lIh auf Lkw,
ein kleines Wasseraufbereitungsgerät,
das am Fallschirm abgeworfen werden kann, da gab es mehrere moderne
Beleuchtungstypen und nicht zuletzt
einen ölbefeuerten Warmlufterzeuger
für das Trocknen wassergeschädigter
Gebäude. Dieser kann auch für die
Beheizung von Zelten und Baracken
verwendet werden, wofür sich wiederum eine ausgestell te moderne Zeltkonstruktion besonders eignet. Es ist
dies das NUMAX-Haus, bestehend
aus Synth etikmaterial mit einem
Röhrenstützsystem innen eingearbeitet. Werden die Röhren aufgeblasen,
ergibt sich ein steifes tragendes Gerüst. Zeltstöcke und Verstrebungen
samt ihrem zeitraubenden Zusammenbau sind überflüssig. Wird die
Haut der Röhren verletzt, betrifft dies
nur eine von vier Abteilungen, die
von den drei anderen noch notdürftig
gehalten wird.
Die Veranstaltung in der Bauschau
Bonn wurde so zu einem nützlichen
Treffen zwischen der produzierenden
Industrie und den verbrauchenden
Katastrophenschutzhelfern sowie den
Planem in zahlreichen Regierungsstellen. Mancher Teilnehmer und Zuschauer hatte hier erstmals Gelegenheit, sich in Bereichen zu unterrichten,
die zu einem anderen Ressort, zu einer
anderen Organisation, zur Praxis des
Helfers unten vor Ort gehören und
ihm sonst nicht in dieser Weise offenstehen. Nichts tut uns im deutschen
Zivil- und Katastrophenschutz heute
so not wie dies: gegenseitiges Kennenlernen. Darin dürfte der eigentliche
Nutzen der hier beschriebenen Nachtübung in Bonn liegen.
H. C. W., Bonn
Gefahrvolle Arbeit der Helfer am Steilhang über der B 9 bei Remagen
Wilfried Senft
B 9 gesperrt
THW-Helfer sorgen für Verkehrssicherheit
Die Straßenmeisterei Sinzig des
. Straßenbauamtes Koblenz sah sich
einer schweren Aufgabe gegenüber.
Entlang der Bundesstraße 9 von Remagen bis zur Arsbrücke erstreckt
sich ein stark bewaldeter Steilhang.
Herabstürzende Äste und umstürzende Bäume bildeten eine große Gefahr
für den gesamten Straßenverkehr im
Bereich dieses Bundesstraßen-Teilstückes.
Die Straßenmeisterei wandte sich an
den THW-Ortsverband Ahrweiler mit
dem Sitz in Dernau und bat um Mithilfe bei der Beseitigung des gefährlichen Baumbestandes. Bei einer Besprechung im Landratsamt Ahrweiler
wurde festgelegt, daß die Männer des
Technischen Hilfswerks entlang der
B 9 einen Sicherheitsstreifen von etwa
zwanzig Meter Breite in den Steilhang
schlagen sollen. Das Verladen und
Abfahren der anfallenden Holzmassen wird durch die Straßenverwaltung
erfolgen. Die Sperrung des B 9-Teilstückes kann nur am Samstag und
Sonntag erfolgen. Der Einsatz wird
daher für ein Wochenende angesetzt,
an dem die Helfer frei sind.
Um 6.00 Uhr versammelten sich 29
Helfer in der Unterkunft in Dernau.
Gut ausgerüstet mit vier Motorsägen
und allen weiteren benötigten Werk-
zeugen fuhr man zum Einsatz nach
Remagen.
Die Fällarbeiten gestalteten sich
recht schwierig, da die Helfer oftmals
im Steilhang nur angeseilt arbeiten
konnten. Je nach Stärke und Wuchs
mußten Bäume mittels Greifzug in die
gewünschte Fallrichtung gebracl1t
werden. Die Helfer arbeiteten schnell
und sicher, so daß bereits am frühen
Nachmittag die Fällarbeiten eingestellt werden konnten, damit die
Straße bis 18.00 Uhr wieder frei war.
Das Deutsche Rote Kreuz Remagen
hatte sechs Helfer eingesetzt, um bei
Verletzungen sofort helfen zu können.
Mädchen und Jungen vom Jugendrotkreuz in Remagen verpflegten mit
Eintopf, belegten Brötchen und Kaffee
alle dort arbeitenden Männer auf das
beste. Die Freiwillige Feuerwehr
Remagen hatte eine Gruppe von sieben Helfern mit Funkspredlgeräten
ausgerüstet, die für die Sicherheit auf
der Straß.e sorgte. Außer 14 Fahrzeugen der Straßenverwaltung mußten die Linienbusse der BVG die Arbeitsstätten passieren.
Waren am Samstag 29 Helfer im
Einsatz, so waren am Sonntag morgen
34 THW-Helfer erschienen. Die Arbeit
verlief am Sonntag unter den gleichen
Bedingungen und Voraussetzungen.
Zu einem Zwischenfall kam es, als
ein gefällter Baum sich überschlug
und auf die neben der Straße liegenden, viel befahrenen Gleisanlagen der
Bundesbahn stürzte. Das mit eingesetzte Streckenpersonal ließ die
Strecke sperren. Nach etwa fünf Minuten war das Hindernis beseitigt
und ein zwischenzeitlich festgehaltener D-Zug konnte seine Fahrt fortsetzen.
Eine weitere Aufregung gab es, als
Arbeiter
der
Straßenverwaltung
Sprengstoff fanden. Sprengmeister
Holzem des OV Ahrweiler wurde gerufen. - Es handelte sicl1 um 3 kg
scharfgemachten Sprengstoff.
Er
stammte verrnutlicl1 aus dem letzten
Krieg und sollte an dieser Stelle einen
Felssturz auf die B 9 und die Eisenbahnanlage hervorrufen. Sprengmeister Holzern trennte die Ladungen, so
daß die Gefahr behoben war. Zu weiteren Ermittlungen wurde der Sprengstoff von der Polizei sichergestellt.
Um 17.15 Uhr konnte die Straße für
den Verkehr wieder freigegeben werden. Eine Strecke von etwa 700 Metern war fertig. In absehbarer Zeit
wird es wohl zu einem gleichen Einsatz kommen, um auch auf der restlichen Strecke die Gefahrenpunkte zu
beseitigen.
11
Walter Crysander
über den
Zehn Jahre
Weltraumforschung
und Weltraumfahrt
Erdbeobachtung durch WeHersatelliten: Die AI
Am 4. Oktober 1967 waren genau zehn Jahre seit dem ersten
Start eines künstlichen Erdsatelliten, des Sputnik 1, vergangen.
Die tragischen Ereignisse am 27. Januar 1967 in den Vereinigten
Staaten und am 23. April 1967 in der Sowjetunion, der Tod von
In der Zeit vom 4. Oktober 1957 bis
zum 15. September 1967 wurden insgesamt 461 künstliche Erdsatelliten
und Raumsonden gestartet. (Der Geheimhaltung untel'liegende militärische Objekte sind in dieser Zahl nicht
enthalten), von denen sich am 15. September 1967 noch 221 Objekte in Umlaufbahnen um Erde, Mond oder
Sonne befanden.
drei amerikanischen Astronauten in einer in Brand geratenen
Jahr
Apollo-Raumkapsel und der Tod eines sowjetischen Kosmonauten beim Absturz eines Sojus-Raumschiffes, haben in beiden
Staaten aufsehenerregende bemannte RaumflUge aus AniaB
dieses Jubiläums unmöglich gemacht. Die Bilanz von zehn Jahren
Weltraumforschung und Weltraumfahrt ist trotzdem eindrucksvoll genug und ein eindeutiger Beweis dafür, daß am 4. Oktober
1957 ein neuer Abschnitt der Menschheitsgeschichte begonnen
hat. Wie sieht diese Bilanz aus?
12
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967")
Gestartete Objekte in Ab~estürzte
Objekte Umlaufbahnen 0 jekte')
2
8
14
20
38
33
21
60
105
86
74
461
2
5
10
12
17
10
25
62
34
44
221
2
6
,
10
26
16
11
35
43
52
30
240
') Objekte, die verdampften, sowie Objekte,
die planmäßig zur Erde zurückgeholt wurden, bzw. auf anderen Himmelskörpern hart
oder weich landeten.
") Bis 15. 9. 1967.
(Fortsetzung auf Seite 14)
nen zeigen die Erde, von einer Position über dem Zentralpazifik, in sechs Tag8sphasen van Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
Erregender Augenblick im Weltall: Der Astronaut Edward White knipst, frei im Weltraum schwebend, die Gemini-4-Kapsel
13
Während sich die Trägerrakete Titan 11 mit dem Gemini-Raumschiff von der Abschußbasis abhebt, sinkt das Haltegerüsi
zur Erde. Der Fotograf brachte diese Aufnahme in Kap Kennedy zustande, indem er den Film zehnmal hintereinander befichlete
Sieg über
den Raum
(Fortsetzung von Seite 12)
14
In dieser Zusammenstellung sind
enthalten:
20 bemannte Raumflüge (UdSSR 9
einsch!. Sojus 1, USA 11);
38 Mondsonden (UdSSR 13, USA 25),
von denen 11 (UdSSR 4, USA 7)
hart und 5 (UdSSR 2, USA 3) weich
auf dem Mond landeten;
16 Venus- und Marssonden (UdSSR 9,
USA 7), von denen eine (Venus 4
der UdSSR) auf der Venus landete.
Dazu kommen die zahlreichen im
Rahmen wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Programme gestarteten
Satelliten. Von den Programmen der
Vereinigten Staaten sollen nur die
Satelliten der Explorer-Serie, der
OGO- (Geophysik), OSO- (Sonnenforschung) und OAO- (Astronomie)
Serien und die Nachrichten- und Wettersatelliten (Tiros, Syncom, Telstar,
Nimbus, Essa, Intelsat) besonders erwähnt werden. Den entsprechenden
Forschungspr ogr ammen der Sowjetu nion dienten die Satelliten der s putnik-, P olyot- , Elektron-, Proton- u nd
vor allem der Kosmos-Serie. An wirtschaftlichen Satelliten sind die Nachrichtensatelliten der Molnija-Serie
bemerkenswert.
Mit über zeugenden Erfolgen Ende
Oktober und Anfan g November 1967
sind dann sowohl die Sowjetrussen
als auch die Amer ik an er ihrem Ziel
einer Landung auf dem Mond einen
b edeu tsamen Schr itt näher gekomm en. Das geglückte Koppelungsm anöver v on K osmos 186 und Kosmos 188 am 30. Oktober 1967 er öffnet
für die sowjetischen R aumfahrttechniker die Möglichkeit, den Sprung
zum Mond von einer erdumk r eisenden Startplattform au s durchführen
zu könn en. Der erfolgr eich verlau fe ne
erste Start der 110 m langen, dreistufigen Trägerrak ete Satu rn 5
Bezeichnung
OSO 3 - USA
Intelsat 2 - F 3 - USA
Kosmos 153 - UdSSR
ATS 2 - USA
Start
(Startgewicht 2767 t) am 9. November
1967 läßt die amerikanische Weltraumbehörde der Fortsetzung des
Apollo- Programms
zuversichtlich
entgegensehen. Ziel des Testfluges
war es, die beiden ersten Stufen der
Saturn 5 erstmals zu erproben und
die bereits mehrmals erprobte dritte
Stufe (die Satu rn 4 B) auf der Erdumlaufbahn ein zweites Mal zu zünden. Nach reibungslos verlaufenem
Start löste sich nach zweieinhalb
Minuten Brenndauer die ausgebrannte erste Stufe (Länge 42 m,
Durchmesser 10 m, Schub 3400 t,
Treibstoff 810 cbm Kerosin, 1311 cbm
flüssigen Sauerstoff, Brenndauer 150
Sekun den) in etw a 80 km Höhe von
der Rakete, zün dete die zweite Stufe
(Länge 24,7 m , Durchmesser 10 m,
Schub 453 t, Treibstoff 1014 cbm flüs siger Wasser stoff, 311 cbm flüssiger
Sauer stoff, Br enndauer 6,1 Minuten)
und brachte die dritte Stu fe m it der
Raumkapsel auf eine Höhe von etwa
160 Kilometern . Nach dem Abwurf der
zweiten Stufe br annte kurze Zeit die
dritte Stufe und t r at dadurch mit der
Apollo-Kapsel in eine vor bestimmte
kreisförmige Er dumlaufbahn in etwa
Apogäum Perigäum
km
km
8. 3. 1967
570
541
23. 3. 1967
35 799
35 772
4. 4.1967
6. 4.1967
9739
187
1424
224
1357
201
585
8991
9206
8979
497
Kosmos 154 - UdSSR
Kosmos 155 - UdSSR
Essa 5 - USA
Sojus 1 - UdSSR
8. 4.
12. 4.
20. 4.
23. 4.
Kosmos 156 - UdSSR
ERS 18 - USA
ERS 20 - USA
ERS 27 - USA
Arie l J - UK
27.
28.
28 .
28.
5.
4. 1967
640
4.1967 110842
4. 1967 110629
4. 1967 110746
5. 1967
596
Kosmos 157 - UdSSR
Kosmos 158 - UdSSR
Kosmos 159 - UdSSR
Kosmos 160 - UdSSR
Kosmos 161 - UdSSR
Molnija 1 - Nr. 5 - UdSSR
Grav. Grad. 4 - USA
Grav. Grad. 5 - USA
Kosmos 162 - UdSSR
Kosmos 163 - UdSSR
Kosmos 164 - UdSSR
Kosmos 165 - UdSSR
Venus 4 - UdSSR
12.
15.
17.
17.
22.
24.
31.
31 .
5. 1967
5. 1967
5. 1967
5. 1967
5. 1967
5. 1967
5.1967
5. 1967
6. 1967
6. 1967
6. 1967
6.1967
6. 1967
1.
5.
8.
12.
12.
1967
1967
1967
1967
202
738
39567
929
928
408
480
914
914
201
241
1 239
197
280
1900 km Höhe ein. Bei Beginn der
dritten Erdumkreisung, drei Stunden
und elf Minuten nach dem start,
zündete die dritte Stufe zum zweiten
Male und brachte die Apollo-Raumkapsel auf eine stark elliptische Bahn
mit dem erdfernsten Punkt (Apogäum) in 17 000 km Abstand von der
Erde. Nach dem Abstoß der dritten
Stufe wurde durch eine Zündung der
bordeigenen Triebwerke der Ra u mkapsel die Bahn noch einmal verändert, und zwar so, daß der erdfernste P unkt bei 18 500 km lag.
8 Stunden und 37 Minuten nach dem
Start ging die Apollo-Raumkapsel
programmgemäß im Pazifik nieder.
Das Apollo-Programm der NASA
sieht nunm ehr vor, daß 1968 sechs u n d
1969 fünf weitere Apollo-Flüge erfolgen, und f alls keine unvor h er gesehen en Schwier igkeiten auftr et en, könnte
dann die Landu ng auf dem Mond
versucht werden.
Die ü bersicht über die bis Anfang
November 1967 erfolgten S tarts von
Erdsatelliten und Raumson den soll
die in Nummer 7 1 967 veröffentlichte
über sicht er gänzen und fortsetzen.
Bemerkungen
Dritter erfolgreicher Satellit der OSO-Serie (050 = Orbiting Solar Observatory =
erdumkreisendes Sonnenobservatorium). Aufgabe: Registrierung solarer Phänomene
aus einer mittelhohen Erdumlaufbahn sowie Messung der Umweltverhältni..e im
Raum. 050 1 wurde am 7. März 1962 gestartet (siehe Nummer 7/1962), erbrachte
wertvolle Me8daten und beendete nach 77 Tagen seine Tätigkeit. 050 2 wurde am
3. Februar 1965 gestartet (siehe Nummer 9/1965), liefert. ebenfalls eine Vielzahl von
Me8daten und wurde Ende November 1965 abgeschaltet.
Fernmeldesatellit, der Intelsat 1 (Early Bird) bei der Erstellung von Fernseh- und
Telefonverbindungen.unterstützen soll . Siehe Nummer 7f1967.
Am 12. 4. 1967 abgestürzt.
Der zweite Mehrzwecksatellit (Applications Technology Satellite), der sowohl fijr
meteorologische Beobachtungen und die Ubertragungen von Wetterkarten als auch
zur Ubermittlung von Ferngesprächen, Funk- und Fernsehsendungen zwischen den
USA, Asien und Australien sowie für den Funkverkehr mit Flugzeugen auf transpazifIschen Routen benutzt werden kann. Statt der vorgesehenen Kreisbahn in 11 000 km
Höhe erreichte ATS 2 infolge eines fehlerhaften Ventils seine stark ellir,tische Bahn.
Der am 7. 12. 1966 gestartete ATS 1 (siehe Nummer 7/1967) arbeitet e rfa greich.
Am 10. 4. 1967 abge; türzt.
Am 20. 4. 1967 abgestürzt.
Wettersatellit.
Fünfundzwanzigster bemannter Raumflug . Der Kasmonaut Wladimir Kam d r a w
um kre iste in der neuartigen Raumkapsel mindestens 15mal die Erde und verunglückte
bei der Landung tödlich. Sie he Nummer 7fl967 .
Wette rbeobachtungssatell it.
Großbritanniens Sate llit Ariel 3 wurde in Lompoc in Kal ifo rnien mit einer amerikanischen Feststoffrake te SCOUT S-155 gestartet. Dieser erste, ausschließlich in GroBbritann ien ge baute Sate llit soll in Fo rtsetzung ähnlicher Aufgaben seiner Vorgänger
Ariell und 2 aerodynamische und radioastronomische Messungen in 500 bis 600 km
Höhe durchführen. Vom vierten Umlauf an wurden die Meßdaten abge rufen. Geplante
Funktionsdauer: 1 Jah r. Entwicklung skoste n des Sate lliten und der Experime nte :
16,2 Millionen DM.
Am 20. 5. 1967 abgestü rzt.
Am 18. 5. 1967 abgestürzt.
Am 30. 5. 1967 abgestürzt.
Nachrichtensatellit.
Am 9. 6. 1967 abgestürzt.
E r s t e V e n u s I a n dun g. Nach einem vier Monate dauernde n Flug, bei d em
sie rund 350 Mill ionen Kilome ter zurücklegte, trat die sowjetische Venussonde am
18. Oktober 1967 in die Atmosphäre der Venus ein . Eine in 24 km Höhe ausgestoßene
Instrumentenkopsel ging auf der Oberfläche dos Planeten nieder. Die Instrumentenkapsel übermittelte bis zum Aufsetzen auf der Ve nus Meßdaten. Nach sowjetischen
Meldun!Jen soll d ie Ve nus danach kein Magnetfeld habe n, die Oberflächentempe ratur
soll bis zu 280 Grad C, d e r Druck etwa 15 Atmosphä ren betragen und die Atmosphäre
zu 90 bis 95 Prozent aus CO, beste hen.
15
Bezeichnung
Start
Apogäum Perigäum
km
km
Marine, 5 - USA
14. 6. 1967
Ko.mos 166 . UdSSR
Kosmos 167 - UdS~R
16. 6.1967
17. 6.1967
438
286
268
201
EGRS 9 - USA
Auro·a 1 - USA
IOCSP - USA
OATS - USA
DOOGE - USA
LES 5 - USA
29. 6.1967
29. 6.1967
1. 7.1967
3947
3947
33540
3798
3799
33010
Kosmos 168 - UdSSR
Surveyor 4 - USA
4. 7. 1967
14. 7.1967
199
168
Kosmos 169 - UdSSR
Explorer 35 - USA
17. 7. 1967
19. 7.1967
208
144
OV 1 - 86 - USA
OV 1 - 12 - USA
27. 7.1967
27. 7.1967
605
556
477
540
OGO 4 - USA
28. 7. 1967
895
412
Kosmos 170 - UdSSR
Lunar Orbiter ~ - USA
31. 7.1967
1. 8.1967
208
145
Bemerkungen
Die 243 kg schwere Venussonde 1I0g am 19. 10. 1967 in einem Abstand von rund 4000 km
an der Venus vorbei. Während des Vorbeifluges nahm die Sonde Messungen zur
Bestimmung des Wasserstoff- und Sauerstoffgehaltes der oberen Venu.atmosphär.
vor. Bereits während ihres interplanetorischen Fluges hoHe die Sonde Strahlungsund Magnetfeldmessungen vorgenommen.
Kosmos 167 wurde· eben.o wie bereih Kosmos 162 - auf eine Umlaufbahn gebracht,
die der von Sojus 1 sehr ähnlich ist. Am 25. 6. 1967 abgestürzt.
Mit einer Titan 3 C der US-Air·Force wurden insgesamt .echs Satelliten in eine annähernd synchrone Umlaufbahn in 33 000 km Höhe geschossen. Bei drei Satelliten
handelte es sich um fernmeldesatelliten (IDCSP = Initial Defansa Communication.
Sotellite Progra .. ). Die übrigen drei Satelliten tragen die Bezeichnungen OATS
= Despun Antenna Test Satellite), DODGE (= 000 Gravity Experionent) und LES 5
= Lincoln Experimental SateHite).
Am 12. 7. 1967 abgestürzt.
Mondsonde. Beabsichtigt war eine weiche Mondlandung. Kurz vor der Landung auf
dem Mond am 17. Juli ging die funkverbindung zu Surveyor 4 verloren. Es wird vermutet, daß die Sonde entweder in geringer Höhe über der Mondoberftäche durch
eine Explosion zerstört wurde oder bei einer harten Mondlandung zerscheUte.
Am 17. 7. 1967 abgestürzt.
Ach te r Mon d s 0 tel I i t. Der 104 kg schwere Satellit (Bezeidlnung IMP - E
= Interplonetare Meßplattform E) wurde am 22. 7. in 6700 km Entfernung vom Mond
durch Zünden seines Bremsraketenmotors in eine Mondumlaufbahn gebracht. Auf,
9abe: Messung der Magnetfelder, des kosmischen Staubes und der Sonnenwinde
(solarer Portikelstrom) in Mondnähe. Umkreist den Mond in einem Abstond von 800
bis 7000 km bei einer Umloufzeit von 11,4 Stunden.
1
Geophysikalischer Satellit. Das OGO·Programm der NASA umfaßt sechs Satelliten.
OGO 1 bis 3 siehe Nummern 9/1965, 2/1966 und 1/1967. OGO 4 registriert die Sonnenstrahlung in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums sowie Polarlichter, solare Partikel, Intensität und Richtung des Magnetfeldes.
Am 31. 7. 1967 abgestürzt.
Neu n t e r Mon d s 0 tel I i t. Mondumloufbahn von 196 bis 6018 km Höhe.
Lieferte die bisher besten Aufnahmen, auch von der Mondrückseite und der Erde.
Lunar Orbiter 2 (Start: 7. 11. 1966 - siehe Nummer 1/1967) und Lunar Orbiter 3 (Start,
5. 2. 1967 - siehe Nummer 7/1967) wurden am 11. 10. 1967 bzw. am 9. 10. 1967 zum
Absturz gebracht, nachdem der Treibstoff der Steuertriebwerke nahezu erschöpft war.
Lunar Orbiter 4 (Start: 4. 5. 1967 - siehe Nummer 7/1967) wurde im Juni 1967 durch
eine zweimalige von der Erde aus gesteuerte Zündung der Triebwerke in eine neue
Umlaufbahn gebracht. Ursprünglich umkrei.te Lunar Orbiter 4 den Mond in Höhen
zwischen 2600 km und 6200 km, nunmehr in Höhen zwischen 77 und 3800 km.
Am 8. 8. 1967 abgestürzt. Kosmos 170 und 171 dienten wahrscheinlich der Erprobung
Kosmos 171 - UdSSR
8. 8.1967
Kosmos 172 - UdSSR
Kosmos 173 - UdSSR
Kosmos 174 - UdSSR
9. 8.1967
24. 8.1967
31. 8.1967
310
477
39750
202
268
500
Am 17. 8. 1967 abgestürzt.
Biosatellit 2 - USA
(Bios 2)
7. 9.1967
313
300
Der zweite amerikanische Biosatellit hat trotz" einer notwendig gewordenen Ver-
Surveyor 5 - USA
8. 9.1967
eines neuen Bergungsschirmsystems für bemannte Raumfahrzeuge.
kürzung des Fluges (Beendigung des Fluges am 9. 9. 1967) wertvolle Aufschlüsse über
die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf pflanzliche und tierische Lebewe.en
erbracht. Die Kapsel führte etwa 10 Millionen Lebewesen (Bakterien, Amöben, Mücken,
Käfer, Wespen, Froscheier, Weizenkörner) mit.
Kosmos 175 - UdSSR
Kosmos 176 - UdSSR
Kosmos 177 - UdSSR
Kosmos 178 - UdSSR
Kosmos 179 - UdSSR
Kosmos 180 - UdSSR
Kosmo. 181 - UdSSR
Kosmos 182 - UdSSR
Kosmos 183 - UdSSR
0504- USA
Molnija 1 - Nr. 6 - UdSSR
Kosmos 186 - UdSSR
11. 9.1967
13. 9.1967
16. 9.1967
19. 9.1967
22. 9.1967
26. 9.1967
11.10. 1967
16. 10. 1967
18. 10. 1967
18. 10. 1967
22.10.1967
27. 10. 1967
Kosmos
Kosmos
Kosmos
Kosmos
ATS 3 -
28.10.1967
30. 10. 1967
30.10.1967
27.10.1967
6. 11. 1967
187 188 189 185 USA
UdSSR
UdSSR
UdSSR
UdSSR
Surveyor' - USA
7.11.1967
Saturn S/Apollo - USA
(Apollo 4)
,. 11. 1967
16
F ü n f t ewe ich e Mon dia n dun g am 11. 9. 1967 im Meer der Ruhe. Die
Mondsonde hot bis Ende September mehr als 18 000 ausgezeichnete Bilder gesendet
und mit einem Alphastrahlen-Analysator die Mondoberfläche untersucht. Eine erste
Au.wertung der übermittelten Daten läß den Schluß zu, daß der Mondboden eine
der Erde ähnliche chemische Struktur aufwei.t. Surveyor 5 fand an Ge.tein Basalt vor,
und die Messungen ergaben, daß der Mondboden Eisen und Silikate enthält.
362
1 581
292
204
206
202
208
145
344
355
212
560
39740
235
200
210
145
560
456
209
210
276
200
890
36600
520
36600
Vierter erfolgreicher Sotellit der OSO-Serie.
Nachrichtensatellit.
Bei dem Satelliten Kosmos 6, dessen Aufgabe laut Tass in der "Erprobung neuer
Sy.teme und Konstruktionselemente kosmischer flugkörper" bestand, handelte es sich
vermutlich um ein unbemanntes RaumschilI vom Typ Sojus. Kosmos 186 wurde am
30. Oktober mit dem an diesem Tag gestarteten Satelliten Kosmo. 188 durch Fernsteuerung automatisch gekoppelt. Als Doppelflugkörper setzten .ie dreieinhalb Stunden gemeinsam ihren flug fort und wurden donn wieder getrennt. Das erfolgreiche
Experiment wird in der Sowjetunion als Beweis dafür gewertet, daß größere Welt.
raum.tationen als Ausgangsbasis für flüge zu entfernten Planeten errichtet werden
können.
145
Bahndaten ähnlich Kosmo. 185.
Der driHe Mehrzwecksatellit. ATS 3 soll von seinem Standort aus (.ynchrone Erdumlaufbahn in 36 600 km Höhe über der Mündung des Amazonas Farbaufnahmen von
der Erdhalbkugel machen und weitere Experimente zur Erprobung von neuen Navigations· und Fernmelde.y...... en durchführen.
Sec h s t ewe ich e Mon dia n dun 9 am 10. 11. 1967 im vorgesehenen liel.
gebi.t, etwa 280 km nördlich des großen Kraters Ptolemäus. Ubertrug unmittelbar
nach der Landung gute Bilder seiner Umgebung. Eine Woche nach der Landung Surveyor 6 hoHe bis dahin 17 746 Aufnahmen zur Erde gefunkt - wurden Raketentreibsätze gezündet, und die Mondsonde verönderte mit einem drei Meter hohen
,,sprung" ihren Landeplatz um etwa zweieinhalb Meter.
Erst. flugerprobung der Trägerrakete Saturn 5 mit einer unbemannten ApolloRaumkapsel.
Auszeichnungen zum Jahresende
Das THW-Helferzeichen in Gold mit
Kranz wurde verliehen an:
Weidmann, Walter, Kiel; Bisse,
Gerd, Hamburg; Markgraf, Ernst,
Göttingen; Hergenhahn, Wilhelm,
MarI; Krippner, Max, Viersen; Falkenstein, Leonhard, Limburg; Kayser,
Alfred, Bensheim; Ullrich, Karl, Steinau a. d. Str.; Eckhardt, Dr .. Bruno,
Ludwigshafen;Friederich, Karl, Mühlacker; Hellinger, Franz, Ladenburg;
Gastei, Max, Neunburg vorm Wald;
Günther, Ludwig, Füssen; Härtei,
Werner, Kempten; Schick, Georg, Miltenberg; Schmidt, Eugen, Ansbach;
Siebenkäs, Karl-Wilhelm, Fürth.
Das THW-Helferzeicben in Gold
wurde verliehen an:
LV I
Bruhn, Otto, Hochdonn-Burg; Kramer, Hermann, Kiel; Marquardt,
Günter, Pinneberg; Mikuszeit, Rudolf,
Tönning; Prange, Paul, Oldenburg;
Schlitt, K. A., Landrat, Oldenburg;
Sie vers, Horst, Büsum; Simon, Kurt,
Bad Segeberg; Wewer, RoIf, Kiel.
LV 11
Aldefeld, Hermann, Hamburg 68;
Buch, Dieter, Hamburg 50; Gerstenberg, Jürgen, Hamburg 19; Hahn,
Hanns-Joachim, Hamburg 22; Jantzen, Heiner, Hamburg 80; Pflüger,
Rudolf, Hamburg 73; Sauerland,
Horst, Hamburg 90; Schnackenberg,
Paul, Hamburg 52; Wolff, Herbert,
Hamburg 39.
Schattauer, Paul, Witten; Schimanski, Oskar, Mönchengladbach/Rheydt;
Schlüter, Friedrich, Westerholt; Schorling, Hans Gerd, Solingen; Schröter,
Hilmar, Duisburg; Theine, Reinhard,
Arnsberg; Träger, Werner, Dinslaken;
Tuschen, Franz, Dipl.-Ing., Paderborn;
Wallbrecher, Max, Halver; Walter,
Hans, Hannover; Wanders, Heinz,
Düsseldorf.
LV VI
Güde, Heinrich, Ing., Wolfhaben;
Klawonn, Wolfgang, Hünfeld; Kurzer,
Horst, Künzell; Lindner, Egon, Fulda;
Lorenz, Max, Frankfurt; Pfitzner,
Georg, Wiesbaden; Schöpp, Rudolf,
Be:nsheim; Simshäuser, AdoIf, Wolfhagen; Trieschmann, Werner; Gelnhausen; Vollmar, Wilhelm, Frankenberg.
LV vn
Bayerschen, Hans, Prüm; Dibowski,
Jürgen, Worms; Engel, Jakob, IdarOberstein; Harxen, Paul-Josef, Bergzabern; Hüben, Hans-Georg, Wittlich;
Kaspari, Fritz, Trier; Packheiser,
Peter, Alzey; Senft, Wilfried, Koblenz;
Wegener, Albert, Germersheim.
LV VIII
Bretschneider, Gerd, Stuttgart;
Greiner, Erwin, Säckingen; Helbling,
Rudolf, Offenburg; Hohenhaus, Walter, Villingen; Küster, Peter, Waldshut; Lanz, Friedrich, Mannheim;
Luczkowski, Eckard, Ulm/Donau;
Pfau, Matthäus, Ravensburg; Ptlugbeil, Gottfried, Ehingen; Rottler,
Siegfried, Eßlingen; Staiber, Hans,
Tiengen; Wieland, Friedrich, Tübingen.
LV IX
Bächle, Ludwig, Forchheim; Beck,
Hubert, Lindau i. Br., Busch, Hans,
Ingolstadt; Dennecke, Hans, Nürnberg; Feist, Ernst, Fürth; Fuchs, Joachim, Freising; Grassi, Herbert,
München; Haas, Gerhard, Passau;
Joachim, Karl, Weilheim; Kaufmann,
Alfred, Lohr a. M.; Keller, Ferdinand,
Kempten; Koch, Robert, Gemü nden
a. M.; Königsbauer, Ernst, Neu burg/
Donau; Kreuzinger, Walter, Nördlingen; Kröger, Manfred, Rosenheim;
Krompaß, Josef, Passau ; Kuttner,
Heinrich, Freising; Liegl, Fridolin,
München; Lutz, Helmut, Lohr; Maderer, Georg, Neunburg v. W.; Meyer,
Horst, Bayreuth; Reischer, H ans, Donauwörth; Richter, Klaus, Forchheim;
Ritz, Eduard, Passau; Rother, Norbert,
Augsburg; Rotter, Fritz, Ansbach;
Schick, Hans-Peter, Würzburg ; Schindler, Josef, Freilassing; Seelig, Johann,
Kitzingen; Seiler, Michael, Regensburg; Stuis, Egon, Passau; Triller,
Fritz, Landshut; Weber, Kurt, Ingolstadt.
LV X
Bilawa, Horst-Jürgen; Guttmann,
Arthur; Jakob, Herbert; Paatzsch,
Otto; Radtke, Bernd; Wagner, Wolfgang.
LV XI
Bender, Willi, Heusweiler; Frisch,
Heinz, Lebach; Kaiser, Werner, Neunkirchen; Löhl, Fritz, Saarbrücken;
Morio, Otto, Saarbrücken; Oberdörfer,
Josef, Homburg; Malburg, HansRigobert, Saarbrücken; Soltau, Fer dinand, Dipl.-Ing.: Neunkirchen.
LV n I
Czendlowski, Dieter, Bremen-West;
Höra, Edgar, Grohn; Klenk, Heinz,
Bremen-Vegesack; Sudmeyer, Hermann, Bremen-Neustadt.
LV IV
Baron, Erich, Hoya; Brunke, Gerhard, Goslar; Feuerstake, Helmut,
Goslar; Fischer, Herbert, Fall.-Walsrode; Griebenow, Detlev, Buxtehude;
Knapp, Emil, Syke; Pa asch, Berthold,
Fall,-Walsrode; Siebeis, Karl-Heinz,
Aurich; Teuber, Rudolf, Salzgitter.
LV V
Adomat, Heinz, Castrop-Rauxel;
Balensiefen, Alex, Beuel; Barking,
Dr.-Ing, Walsum; Beckmann, Johannes, Herford; Bonn, Wilhelm, Walsum; Brock, Franz, Beuel; von Czapski, Franz, Walsum; Ebben, Dr., Heinz,
Emmerich; Fiegler, Peter, Lippstadt;
Flöper, Hubert, Balve; Gawlik, Alfred,
Oberhausen; Giese, Werner, Arnsberg; Grafschaft, Herbert, Beuel;
Grütter, Hartrnut, Gelsenkirchen;
Hederer, Theo, Dipl.-Ing., Paderborn;
Heimes, Hermann,Wetter/Ruhr; Helm,
Theodor, Essen; Holstein, Hans-Dietrich, Marl; Jährling, Gerhard, Wettert
Ruhr; Kessler, Dietrich, Siegen; Kopietz, Günther, Wuppertal; Koschig,
Horst, Bottrop; Krause, Egon, Mülheim /Ruhr; Linsen, Kurt, Emmerich;
Naujoks, Dieter, Mülheim; Rembges,
Heinrich, Mönchengladbach/Rheydt;
Georg Feydt
60 Jahre
Georg Feydt bei einer Funkreportage
Der Leiter der THW -Schule Ahrweiler, Oberingenieur Georg Feydt,
der allen Helfern, die dort Lehrgänge
besuchten, ein Begriff ist, wurde am
30. Dezember 1967 60 Jahre alt.
Feydt trat schon 1923 als Nothelfer
der früheren Technischen Nothilfe
bei. Ab 1939 gehörte er der damaligen
Luftschutz-Polizei als Unterbereichsführer Sachsen-Ost an. Als Haupteinsa tzleiter war er für den Bergungsund Instandsetzungsdienst in Dresden
verantwortlich und erwarb sich während der Vernichtungsangriffe auf
diese Stadt besondere Verdienste.
Im Jahre 1951 wurde Feydt von
Otto Lummitzsch in den Aufbaustab
des THW berufen. 1953 wurde ihm die
Leitung der Bundesschule Marienthal
übertragen, die später nach Ahrweiler
verlegt wurde. Tausende von Helfern
verdanken seiner Tätigkeit ihre Spezialausbildung in allen Fachsparten
des Katastrophenschutzes.
Als Fachschriftsteller hat Feydt
durch Buchveröffentlichungen und als
Mitarbeiter vieler Zeitschriften auf
dem Gebiet des Katastrophenschutzes
allgemeine Beachtung gefunden.
17
Aus den Ortsverbänden
Einem treuen Helfer zum Gedenken
Ein tragisches Schicksal hat es gewollt, daß das Technische Hilfswerk allzufrüh von einem treuen Helfer Abschied nehmen mußte: Von Franz Novotny, Helfer des OV
Landshut. Bei einer technischen Hilfeleistung, für deren
Durchführung er sich, hilfsbereit wie immer, zur Verfügung gestellt hatte, stürzte er aus noch ungeklärter Ursache von einem Baum. Mit schweren Verletzungen wurde
er ins Krankenhaus gebracht, wo er schon nach wenigen
Stunden verschied. Im freiwilligen Dienst für seine Mitmenschen hat Franz Novotny das Höchste geopfert - sein
Leben. Seinen Kameraden im Ortsverband Landshut wird
Franz Novotny unvergessen bleiben; im Landesverband
Bayern wird man seiner stets ehrend gedenken.
In den sieben Jahren seiner Mitgliedschaft im Technischen Hilfswerk hatte sich Franz Novotny besondere Verdienste als Fahrer der Einsatzfahrzeuge des THW und des
LS-Bergungsdienstes erworben. Seine Kameraden haben
sich ihm immer gerne anvertraut, kannten sie ihn doch als
zuverlässigen Helfer und Fahrer. Um so unbegreiflicher
ist es ihnen, wie es zu dem verhängnisvollen Absturz
kommen konnte.
Für die Beliebtheit, derer sich Franz Novotny in weiten
Kreisen erfreute, sprach das große Gefolge von Trauernden das ihn auf seinem letzten Erdenwege begleitete. Dem
im besten Mannesalter von 36 Jahren Verstorbenen widmeten der Oberbürgermeister der Stadt Landshut, Albin
Lang - Novotny stand als Kraftfahrer in städtischen Diensten -, und der stellv. Landesbeauftragte des THW für
Bayern, Dipl.-Ing. Klaus Vogel, der Ortsbeauftragte d~
OV Landshut, Dipl.-Kaufmann Herbert Huber, und em
Sprecher der Landshuter Freiwilligen Feuerwehr Worte
des Dankes, der von so schwerem Verlust betroffenen
Gattin und den sechs Kindern Worte des Trostes. Kranzspenden und Trauergeleit der THW-Kameraden w a ren
ein sichtbarer Ausdruck der Verbundenheit des THW mit
ihrem heimgegangenen Kam eraden.
THW auf "hoher See"
Bootsbauform überquert den See - Eine eigenartige
F~'hre konnte man kürzlich über die Bregenzer Bucht des
Bodensees schippern sehen. Männer des Lindauer Technischen Hilfswerks (THW) transportierten auf einem riesigen Gummiboot eine Bootsbauform in eine benachbarte
Werft. Geschleppt wurde die Fracht von dem Rettungskreuzer der Lindauer Wasserwacht. Obwohl anfangs
etwas Seegang herrschte, lag der Gummikreuzer weich in
den Wellen, und die Form bekam keine Stöße. Mit einem
Hilfsruder wurde der Kurs des Schleppzuges korrigiert. "
Diesem in den "Internationalen Bodensee-Nachrichten"
(JBN) veröffentlichten Bildbericht ist noch hinzuzufügen,
daß es sich bei dem "Gummiboot" um ein THW-eigenes
13-t-Schlauchboot handelte, das beim OV Lindau im
Bodensee sta tioniert ist.
18
Dinslaken kommt gut an
Kürzlich hatten die Helfer des OV Dinslaken wieder auf
sich aufmerksam gemacht. als sie ihren Leistungsstand in
einer übung des Bergungsdienstes belegten. Dank der
Initiative des Ortsbeauftragten Träger und des Bereitschaftsführers Beltz sind auch recht ordentliche Unterkunftsräume geschaffen worden, in denen für den Technischen und den Bergungsdienst besser als bisher eine systematische Ausbildung betrieben werden kann. Zur Zeit
wird zusätzliche Mühe für die Vorbereitung eines lange
entbehrten Kameradschaftsabends aufgewandt, der den
Helfern und Gästen eine gute Gelegenheit geben soll, sich
erneut auf ihr gemeinschaftliches Vorhaben, auf das Miteinande r und Füreinander zu besinnen.
Unter schwersten Bedingungen
Die Bauabteilung der Oberfinanzdirektion München hatte
sich an den OV München I mit der Anfrage gewandt, ob
das THW mit der Sauerstofflanze verschiedene Arbeiten
in einem Strahlenbunker durchführen könnte. · Bei Umund Vergrößerungsarbeiten hatte sich ergeben, daß Türen
neu gebrochen oder vergrößert, daß die Entlüftungsschächte verlegt, neue Zuleitungen für Stromkabel oder
Heizungsrohre gelegt werden mußten, und das alles durch
25 bzw. 42 cm starke Stahlbetonwände. Zuerst war versucht worden, diese Durchbrüche mit Preßlufthämmern
auszuführen. Da sich aber über diesem Strahlenbunker
ein Altersheim befindet, waren die Geräusche der Brechhämmer und Kompressoren den Insassen des Heimes einfach nicht zumutbar, und deshalb wurde die Sauerstofflanze eingesetzt.
An einem Freitag rückte der OV München I mit fünfzehn Helfern, zwei kompletten Sauerstofflanzen und allen
dazugehörenden Gerätschaften an. Es mußte unter denkbar schlechtesten Bedingungen gearbeitet werden. Die
Hitze und der Staub des herausgebrannten und zerschlagenen Betons waren fast unerträglich. Wegen der vorzunehmenden Arbeiten war die gesamte Be- und Entlüftung
außer Betrieb gesetzt, und daher konnte man die Hand
nicht vor den Augen sehen. Dazu arbeiteten die Männer
in Asbestanzügen mit Brillen und Hauben. Den Versuch
mit Preßluftatemgeräten hatte bei der Temperatur nur
ein Teil der Männer ausgehalten. Man mußte in kurzen
Abständen die Helfer ablösen, damit sie sich in der
frischen Luft wieder erholen konnten. Die Arbeiten haben
sich über das Wochenende von Freitag bis Sonntag
erstreckt; in der zweiten Woche waren 24 Helfer eingesetzt.
In diesem Zeitraum wurde in 1257 Arbeitsstunden folgendes erreicht: 3 Türöffnungen von 185 cm x 90 cm auf
207 cm x 125 cm verbreitert, 1 Türöffnung 207 x 125 cm
neu geschaffen. Es wurden 15 Löcher gebohrt (1 20 x 40,
230 x 25, 1 30 x 55, 246 x 15, 1100 x 15, 3 6 x 20, 1 ca. 8 cm
(/J , 3 15 cm (/J bei 25-42 cm Mauerstärke, 1 20 x 40 cm
bei 77 cm Mauerstärke). - Folgendes Material wurde dabei verbraucht: 360 Stück Sauerstofflanzen, 46 Stück 50Liter-Flaschen Sauerstoff und 4 Flaschen Preßluft.
Es war eine unter körperlich schwersten Bedingungen
durchgeführte technische Hilfeleistung; jeder Helfer hatte
sein Bestes zum Gelingen beigetragen.
Segler brauchten Anlegesteg
Das Rammen von Pfählen mit auswechselbarem Belag
war eine Aufgabe, die der OV Erlangen für die Seglervereinigung Nürnberg übernahm. Sie diente den Sportlern,
die dadurch einen dringend benötigten Bootsanlegesteg bekamen, aber auch den THW-Helfern, die die Gelegenheit
zur praktischen übung im Behelfsbrückenbau erhielten.
Der Anlegesteg war am Dechsendorfer Weiher bei Erlangen zu bauen, und zwar an einem steil in den See abfallenden Ufer. Der Steg wurde so konstruiert, daß er eine
Fläche von etwa 1,80 m Breite und etwa 8 m Länge a';lfwies. Zur Verlegung des Steges in den See mußte eme
schwimmende Arbeitsbühne aus Fässern hergestellt werden die auch die für das Rammen der Pfähle benötigte
Explosionsramme trug. Die Arbeiten wurden von den
Helfern gruppenweise durchgeführt. Eine Gruppe baute
eine Uferbefestigung, während eine weitere die Pfähle
zuspitzte und den Oberbelag herrichtete. Eine dri~te
Gruppe schlug die Pfähle mit der ExpklsionsramI?e em,
eine vierte brachte den Stegoberbau an. Durch dIe gute
Zusammenarbeit aller Helfergruppen war das Werk in
einem einzigen Samstagseinsatz getan. Der Belag wurde
so angebracht, daß er für die Dauer des Winters abgenommen werden kann. Das Material für den Anlegesteg hatte
die Seglervereinigung bereitgestellt.
Berliner THW zeigte sein Können
sätze. Der Ortsbeauftragte verlas ein persönliches Schreiben des Direktors der BA Technisches Hilfswerk. Darin
wurde Hommens für seinen selbstlosen Dienst am Nächsten gedankt und ihm als äußeres Zeichen eine Urkunde
und das Helferzeichen in Gold mit Kranz verliehen. Im
Auftrage des Landesbeauftragten für Rheinland-Pfalz,
Dipl.-Ing. Sulitze, überreichte OB Gleixner dem Jubilar
die Auszeichnung und bat ihn, auch weiterhin dem Ortsverband Trier seine Hilfe nicht zu versagen, was der
Jubilar versprach. Der Geschäftsführer des THW Trier,
Faß, überreichte im Namen der Helfer eine Erinnerungspiakette und dankte für die wertvolle Mitarbeit.
130 Meter Ufer gesichert
Die jährlich auftretenden Hochwa sser der Glonn (Landkreis Ebersberg) hatten die Ufer in der unmittelbaren
Nähe des Pius-Heimes in Glonn derart ausgespült, daß
eine Sicherung dringend notwendig geworden war, dies
um so mehr, als eines der Ufer den Sportplatz des Heimes,
einer katholischen Erziehungsanstalt, begrenzt. Um eine
weitere Beschädigung dieses Ufers und damit die Uberspülung des Sportplatzes zu verhüten, hatte der OV München I die Absicherung des Ufers im Rahmen einer technischen Hilfeleistung übernommen. 20 Helfer rammten
auf einer Uferlänge von 130 Metern rund 150 Pfähle ein
und verbanden diese durch Faschinen. Es wurden 2 Rammen eingesetzt, wobei Schlauchboote die verschiebbaren
Arbeitsbühnen im Fluß tl·ugen.
Vor kurzem besuchte Bezirksbürgermeister Dr. Gutsche
zusammen mit 14 Stadträten und leitenden Beamten der
verschiedenen Fachabteilungen des Bezirksamtes BerlinReinickendorf den örtlichen Bezirksverband. Nach einer
kurzen Einführung durch den Bezirksbeauftragten Hennicke über die Aufgaben und Ausrüstung des THW w.Qhnten der Bürgermeister und die ihn begleitenden Stadträte
und Beamten mehreren Ausbildungsübungen der Helfer
auf dem Freigelände vor der Unterkunft bei. Eine Betonwand wurde in knapp zwei Minuten mit einer Sauerstofflanze durchbohrt. Beachtung fanden ferner der Bau eines
30 m langen Trümmersteges und die Vorführung eines
Gerätekraftwagens. Bezirksbürgermeister Dr. Gutsche
dankte sehr herzlich für die Einladung und sprach die
Hoffnung aus, daß alle Bereiche des Bezirks Reinickendorf
in Zukunft noch mehr mit dem THW zusammenarbeiten
werden.
OV Tri e r e hrt Bernha rd Homme ns
In einer Feierstunde in der OV-Unterkunft wurde
Bernhard Hommens anläßlich seines 70. Geburtstages
geehrt. Ortsbeauftragter, Stadtbauamtsrat Gleixner, würdigte die Verdienste des Jubilars beim Technischen Hilfswerk. Er hob besonders hervor, daß Hommens durch seine
Tätigkeit und Opferbereitschaft der Jugend ein Vorbild sei.
Hommens trat 1952 dem Technischen Hilfswerk bei.
Nach dem Besuch zahlreicher Lehrgänge übernahm er im
Orts verband Trier die Aufgabe, junge Menschen auszubilden, um anderen im Notfall helfen zu können. Er hatte
regen Anteil am Aufbau des Ortsverbandes. Sein Bemühen führte zum Erfolg. Das beweisen die zahlreichen Ein19
K-übung des OV Gelsenkirchen
Realistische übung in Kaiserslautern
Der Ortsverband Gelsenkirchen führte seine letzte
Großübung des Jahres 1967 durch. Bei dieser wohl bislang
einzigartigen übung handelte es sich um eine Katastrophenabwehr-übung mit vielseitiger Aufgabenstellung.
Die Einsatzleitung war von der Annahme ausgegangen,
daß die Stadt Gelsenkirchen von einer Unwetterkatastrophe großen Ausmaßes heimgesucht worden war. Die
Folge war, daß viele Einwohner obdachlos wurden und in
einem benachbarten Raum in behelfsmäßigen Notunterkünften untergebracht und versorgt werden mußten.
Neben den Gelsenkirchener Helfern waren noch weitere
Gruppen aus Bottrop und Gladbeck vorgesehen.
Um 6.45 Uhr setzte sich der Konvoi, bestehend aus 12
Fahrzeugen, zum übungsgelände in Bewegung. Nach einer
kurzen Lagebesprechung der Führungskräfte wurden die
gestellten Aufgaben trotz des zeitweise starken Regens
umgehend in Angriff genommen.
Während der Zugführer des Wasserversorgungszuges
J. Kühn, unterstützt von seinen Helfern, den Bau der
Wasserversorgungsanlagen, zu denen auch eine Waschanlage mit mehreren Zapfstellen und die erforderlichen
Abwasserleitungen gehörten, durchführte, sorgte Gruppenführer Meinhold mit seinen Kameraden für den Aufbau der Versorgungs- und Unterbringungszelte für die
vom Unwetter betroffenen Personen. Der Abwasserzug
unter der Leitung des Zugführers Tetschlag und des
Gruppenführers Banaschewski errichteten verschiedene
Toilettenanlagen. Die Elektriker (Gruppenführer Schultz)
versorgten über weite Strecken alle wichtigen Punkte des
Geländes mit Strom, der von Notstromaggregaten erzeugt
wurde. Ferner unterstützten sie noch die Fernmeldeeinheit bei der Aufgabe, ein weitverzweigtes Fernsprechnetz,
welches aus mehreren Feldfernsprechgeräten und der
F-Zentrale bestand, aufzubauen.
Für den Bau eines Hängesteges, der einen unwegsamen
Geländeabschnitt überspannte, wurden die Helfer des
Bergungsdienstes unter Leitung des Zugführers SteJ,nert
eingesetzt. Der Hängesteg wurde auch für Transporte von
der Nebenbahn zum Lagergelände benötigt. Dieselben
Helfer mußten zusätzlich eine Seilbahn für Materialtransporte (etwa 50 m Länge) über eine tiefe Schlucht, in der
pausenlos Feldbahnen fuhren, anfertigen.
Die übung betreute der Geschäftsführer des Orts verbandes Gelsenkirchen, Perz. Der technische Mitarbeiter
im OV Grütter hatte die Einsatzleitung. Die Einhaltung
der Unfall-Verhütungsvorschriften überwachte Ing. Peppmeier. Sowohl der Stellvertreter des Landesbeauftragten
als auch die Schiedsrichter und Gäste waren überrascht,
welche vielseitigen Aufgaben der OV Gelsenkirchen zu
meistern weiß.
Nach dem Zusammenstoß eines Omnibusses mit einem
kombinierten Personen-Güterzug entgleiste der Zug, wobei einige Wagen Feuer fingen und ein Wagen den Bahndamm hinabstürzte. Unverzüglich wurde Katastrophenalarm gegeben, wobei man angesichts des Umfanges der
Katastrophe auch auf Hilfsorganisationen aus dem
Landkreis und benachbarten Städten zurückgriff. Rotes
Kreuz und Feuerwehr sowie das Technische Hilfswerk
eilten zur Unglücksstätte. Während die Verletzten und
Toten aus den Personenwagen geborgen wurden, löschte
die Feuerwehr die brennenden Wagen. Von der Einsatzleitung erhielten die THW-Helfer den Auftrag, den herabgestürzten Eisenbahnwagen mit Hilfe von Brennschneidgeräten zu zerlegen. Zur gleichen Zeit traf ein
Hilfszug der Deutschen Bundesbahn an der Unglücksstelle ein. Die Bahnbediensteten begannen sofort mit dem
Aufrichten der entgleisten Wagen.
Diese recht realistische übung hatten sich die Stadtväter Kaiserslauterns ausgedacht, um das Funktionieren
ihrer Katastrophenhilfseinrichtungen und -organisationen
zu überprüfen. Da die übung ohne vorherige Anmeldung
ganz überraschend gestartet wurde, verlief sie nicht ganz
fehlerfrei. Aber aus Fehlern kann man nur lernen. Das
versicherte auch der Dezernent für Katastrophenschutz
der Stadt Kaiserslautern. Für die Helfer des Technischen
Hilfswerks war die übung ein voller Erfolg.
20
Vielen Dank, Herr Senator!
Die bisher schon seit vielen Jahren bestehende enge und
gute Zusammenarbeit der Bezirksverbände der Stadt
Bremen mit den Dienststellen der Stadt wurde durch ein
Geschenk noch gefestigt. So wurde dem Landesbeauftragten für Bremen durch einen Vertreter des Senators für
Inneres ein Ponton-Anhänger für 6 bis 8 Pontons übergeben, der nach Wünschen des THW gefertigt, in der
THW-Farbe gestrichen, zur Nutzung durch die Bezirksverbände gedacht ist, um die vorhandenen Pontons gleichzeitig mit den Helfern zum Einsatzort befördern zu können. Durch diesen Anhänger, der sich in derselben Ausführung bereits bei einem anderen Landesverband
bewährt hat, wurde die Einsatzschnelligkeit wesentlich
erhöht und somit die Gewähr gegeben, daß das rechtzeitige Eintreffen an einer Schadensstelle zur noch intensiveren Abwendung einer Gefahr beiträgt.
Die Bezirksbeauftragten der BV in Bremen dankten
dem Senator für Inneres im Namen der freiwilligen Helfer
für dieses Geschenk und versicherten, ihre stete Einsatzbereitschaft und Hilfe bei drohender Gefahr noch weiter
zu verstärken.
schneid- und Trennschleifgeräten arbeiteten sich die
Helfer an die Verletzten heran . Nach etwa 30 Minuten
w urde der erste "Tote" aus dem verkeilten Wagen herausgeholt. Weitere Verletzte wurden geborgen und in das
Aufnahmeverbandszelt gebracht. Dann erging an das
THW die Anweisung, die Schillerschule in Mainz-Weisenau als Verbandsplatz einzurichten. Einige Helfer mit
einem LKW trafen in Zusammenarbeit mit einem Arzt die
nötigen Vorkehrungen.
Gegen 20.30 Uhr wurde ein erneuter Einsatz notwendig.
Ein Sankawagen stieß auf dem Transport zum Krankenha:.ls mit einem PKW zusammen. Sofort wurde auch dort
Hilfe geleistet. Als von der Einsatzstelle her ein Schockverletzter erschien, brachten zwei Helfer ihn zum Sanitätsplatz. Um 21.30 Uhr erging der letzte Einsatzbefehl an
den Ortsverband Mainz. Ein verkeiltes Fahrzeug, das mit
dem Militärtransportzug zusammengestoßen war, mußte
vom Bahnkörper entfernt werden.
Taten sind die beste Werbung
An einem Tag gebaut
Elf Helfer des Bezirksverbandes Hamburg-Mitte erbauten an einem Tag eine. stabile Fußgängerbrücke in einem
öffentlichen Park im Hamburger Stadtteil Billstedt. Es ist
dieses die dritte Brücke gleicher Bauart, die innerhalb von
zwei Jahren nach Plänen des THW für das Gartenbauamt
der Stadt von Helfern des BV lI/I errichtet wurde.
Nachdem die alte Brücke über den Schleemer-Bach
morsch geworden war, wurde das THW mit dem Abbruch
beauftragt und gebeten, an derselben Stelle eine neue
Brücke zu errichten. Die Betonwiderlager wurden seitens
der Stadt gebaut. Die einzelnen Brückenteile, wie DoppelT-Träger, Geländerstützen, Gehbelag USW., wurden "vorgefertigt" und zusammengebaut. Die 6 m lange Brücke
war nach acht Stunden harter Arbeit vollendet und konnte
dem Bezirksbeauftragtem Groppe stolz gezeigt werden.
Die Lokalpresse bemerkte, daß der Beschauer den Eindruck gehabt hätte, hier nur ausgebildete Schlosser und '
Schreiner gesehen zu haben. Tatsächlich handelte es sich
jedoch um Kaufleute, Kraftfahrer und Schüler, die sich
ihre Fertigkeiten im THW angeeignet haben.
OV Salzgitter baute Erzverladung ab
Der OV Salzgitter hatte gute Gelegenheit, seine theoretischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Als die Erzverladung einer stillgelegten Erzgrube schrottreif war,
griffen die Helfer, durch Vermittlung der DEUMU, einer
Tochtergesellschaft des bundeseigenen Silzgitter-Konzerns, ein. Uber 100 freiwillige Helfer bauten in 545
Ubungsstunden die bereits gesprengte und in sich
zusammengefallene Anlage ab. Dieses Ubungsobjekt war
bester Anschauungsunterricht in der Praxis, konnten doch
viele handwerklich Ungeübte den Umgang mit Spezialbohrern, Betonsägen, Brennschneidgeräten und Preßlufthämmern lernen, außerdem den richtigen Einsatz von
Flaschenzügen und das fachgerechte "Einschirren" erproben. Viele Arbeiten konnten nur unter Benutzung von
Sicherheitsgurten erledigt werden.
Nicht zuletzt wurde Gelegenheit geboten, nach Eintritt
der Dunkelheit bei Scheinwerferlicht die Arbeiten fortzuführen. Die meisten der freiwilligen Teilnehmer w arten
auf den Ausbildungsgrundschein. Mit dieser Aktion wur de
das Ausbildungsprogramm des THW in Salzgitter vervollständigt. Leiter dieser 14 Tage dauernden Ubung waren
an ester Stelle Geschäftsführer Herbert Wessei sowie
Ubungsleiter Günther Teuber und Gruppenführer Neugebauer.
Militärtransport entgleist
"Ein Militärtransportzug ist südlich des Bahnhofs
Mainz-Weisenau auf das Anschlußgleis der PortlandZementwerke geraten und mit einem dort abgestellten
Kesselwagen mit flüssigem Propangas zusammengestoßen. Die auslaufende Flüssigkeit hat sich entzündet und
droht die vollbesetzten und ineinanderverkeilten Wagen
in Brand zu setzen." Das war die Ubungsannahme der
Katastrophenschutzübung 1967 in Mainz.
Dem Einsatzleiter des Ortsverbandes Mainz wurde vom
Katastrophenschutz-Einsatzleiter die Anordnung erteilt,
die Verletzten und Toten zu bergen. Mit Einsatzbrenn-
In Oberlahnstein fand die Rheinlandmeisterschaft der
Radamateure im Bergfahren statt. Der Veranstalter, der
"RV Wanderer Lahnstein", bat den Ortsbeauftragten des
OV Oberlahnstein, ihm bei der Ausrichtung der Bergmeisterschaft und des Rundstreckenrennens behilflich zu
sein. 25 Helfer wirkten mit. Schon um 7 Uhr begann die
Fernmeldegruppe mit dem Aufbau einer Telefonverbindung zwischen Start und Ziel. Die Helfer zeigten beim
Aufbau der 3 km langen Fernsprechverbindung ihren
hohen Ausbildungsstand. So konnte der Start pünktlich
um 9 Uhr erfolgen. In der Zwischenzeit hatten sich die
übrigen Helfer auf der gesamten Strecke verteilt, um die
Absperrungsmaßnahmen durchzuführen. Nach Beendigung der Bergmeisterschaft baute die Fernmeldegruppe in
kürzester Zeit die Telefonverbindung wieder ab.
Um 13 Uhr erfolgte der Startschuß zum "Großen Preis
der St.-Martin-Brauerei". Da die Radrennfahrer mehrere
verkehrsreiche Kreuzungen überfahren mußten, waren
Absperrungsmaßnahmen erforderlich. Auch diese übernahmen die Helfer des OV Oberlahnstein. Die Veranstaltung war eine günstige Gelegenheit für den Ortsverband,
sich wieder einmal in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die
Bevölkerung nahm lebhaften Anteil an der Arbeit des
Technischen Hilfswerks und lobte vor allem die Disziplin
der Helfer.
Hoher Besuch
Vor kurzem besuchte Bezirksbürgermeister Spruch zusammen mit den Bezirksstadträten Dr. Legien und Grigers sowie 22 leitenden Beamten verschiedener Fachabteilungen des Bezirksamtes den BV Charlottenburg. Den
Charlottenburgern ist das THW durch zahlreiche technische Hilfeleistungen bekannt. Nach einem Einführungsvortrag des Landesbeauftragten Assessor Hellbrügge
wohnten die Stadträte und Beamten mehreren Ausbildungsübungen der Helfer bei, die der Geschäftsführer
Rasch eingehend erläuterte. Große Beachtung fanden der
Bau eines Trümmersteges, die Vorführung eines Gerätekraftwagens, die Bergung eines "Verletzten" mit einem
Leiterhebel und die Ubungen im Katastrophenbrennschneiden. Bürgermeister Spruch dankte sehr herzlich für
die Einladung und sprach den Wunsch aus, daß das Bezirksamt Charlottenburg in Zukunft noch mehr mit dem
THW zusammenarbeiten möge. Er bat um Unterstützung
durch das THW bei der Durchführung des Bundesturnfestes in Berlin, zu dem über 80000 Sportler erwartet
werden.
Personalnachrichten
Zu Ortsbeauftragten der Bundesanstalt Technisches
Hilfswerk wurden bestellt für:
Bielefeld: Oberbaurat Dipl.-Ing. Dietrich Joosten
Bremerhaven: Kapitänleutnant a. D. Hermann Rübesamen
Euskirchen: Ingenieur Lothar Burbach
Minden: Ingenieur Wilfried R euter
München 11: Architekt Carl Hammer
Seligenstadt: Wilhelm Naumburg
Siegburg: Dipl.-Ing. Wolfram Such
Wuppertal: Ingenieur Günther Trauzettel
21
Zeitschriften besprechung
Tiere als Brandstifter, von Herbert
Schmidt-Lamberg.
Aus .. Der Feuerwehrmann", Heft 8/67.
Der Autor beschreibt, daß durch die
Gewöhnung besonders der Haustiere an
Feuer schon bald Scheu und Angst vor
diesem verloren werden. Schon in alten
Schilderungen von 1782 wird erwähnt,
daß durch Umstürzen von Lichtern und
brennenden Kohlen Hunde und Katzen
Gebäude und Scheunen in Brand gesetzt haben. Die Gefahren in der heutigen Zeit sind allerdings dadurch, daß
offenes Licht und offene Feuerstellen
selten geworden sind, nicht mehr allzu
groß.
Trotzdem machen sich Katzen besonders gern an Knöpfen, Schrauben und
Kontakten zu schaffen. Der Autor nimmt
an, daß sie spielerisch nachahmen wollen,
wie man etwa am Lichtschalter Helle
hervorzaubert. Meldungen aus verschiedenen Dörfern zeigen auch, daß Katzen
als Brandstifter in dieser Weise ermittelt wurden, daß sie an Gashebeln
oder Hähnen spielten und dann durch
Sprünge oder Saltos das Herabfallen
von Geschirr und Eisenteilen verursachten, die dann Funken schlugen und das
Gas zur Entzündung brachten.
Auch für junge Hunde ist der Gashebel
ein nettes Spielzeug. Wiederholt wurden Fälle festgestellt, daß Hunde bei
älteren Gasherden den Hebel geöffnet
haben, so daß Gas ausströmte und daß
dann durch brennende Zigaretten eine
Explosion ausgelöst wurde.
Aus England wird berichtet, daß in
der Gegend von London-Hampstead
Pferde in Ställen Leitungen anknabberten und daß durch die Kurzschlußfunken dann Stroh und Hafer in Brand
gerieten.
Verbürgt ist durch die Brandkommission der Kripo, daß in der märkischen
Schweiz, den Vogesen und im Waadt
junge Hunde entdeckt wurden, als sie
brennenae Holzscheite verschleppten.
Große Gefahren bieten Stallbrände
auf dem Lande dadurch, daß teilweise
Schafe und Ziegen, deren Wolle oder
Fell bereits in Brand geraten ist, aus
dem Stall fortrennen und sich an noch
nicht brennenden Gebäuden, Heustadeln und anderen Holzteilen reiben, um
das Feuer zu löschen.
*
Dasselbe Heft bringt eine ausführliche
Abhandlung von Brandrat Rempe und
Oberbrandmeister Klösters über Atem«ifte, die durch eine umfangreiche, 4
Seiten lange Tabelle über gewerbliche
Atemgifte ergänzt ist, in der die Wirkung der Atemgifte auf Menschen, Art
des Atemschutzgeräts, Maßnahmen der
1. Hilfe sowie das Vorkommen und die
Verwendung der entsprechenden Gifte
in der Industrie ausgezeichnet übersichtlich geordnet sind.
Der Inhalt dieses Heftes eignet sich
sehr gut für die Dienstunterrichte des
THW und im Brandschutzdienst des
LSHD.
.. Orkan 67" in Schleswig-Holstein, von
Walter Erdmann.
Aus "Deutsches Rotes Kreuz", Heft
11167.
Das 'November-Heft des DRK bringt
einen ausführlichen Bericht über die
22
Großübung des Zivilschutzes in Schleswig-Holstein. Ihre Dauer betrug 40
Stunden im Einsatz. Es waren eingesetzt
7000 freiwillige Helfer und rund 1000
Einsatzfahrzeu,ge. In unserer Zeitschrift
wurde darüber ebenfalls im Novemberheft berichtet.
Die neuesten Krankenwagentypen, die
auf der 43. Internationalen AutomobilaussteIlung zu sehen waren, finden
ebenfalls in diesem Heft eine eingehende Besprechung mit sehr gutem
Bildmaterial.
Haben Anti-Raketen einen Sinn? Von
Hellmut Bertram.
Aus "Flugwelt", Heft 12 '67.
In der Weltpresse und in der deutschen' Presse wird z. Z. eingehend die
Frage besprochen, welche Maßnahmen
die USA und die UdSSR in bezug auf
die Raketenabwehr ergriffen haben
bzw. ergreifen werden. Zu dieser
Frage - besonders in bezug auf die Art
der vorhandenen Waffensysteme und
ihre Funktion - nimmt der Artikel ausführlich Stellung, ebenso wie zu den
finanziellen überlegungen, die mit der
Einführung derartiger Waffensysteme
verbunden sind.
Interessant ist die Feststellung des
Autors, daß die Verwendung der beiden
Kernwaffen gegen Japan im letzten
Weltkrieg weniger darauf zurückzuführen war. daß man diese neue Waffe
ernstfallmäßig erproben wollte, sondern
darauf, daß die Vorkalkulation der
Invasion des japanischen Insellandes
auf Grund des verzweifelten Widerstan-
des der Japaner damit rechnete, daß
sich die Invasionsverluste der Amerikaner bis zu einer Million Gefallener
steigern könnten. Um den Krieg durch
die Schockwirkung der Atombomben
schnell zu beenden und wn diese Verluste zu vermeiden, wurden angeblich
die beiden Kernwaffen eingesetzt. Die
Wirkung wird dadurch auch noch herabgemindert, daß der bekannte Vergleich eines Nachtangriffs auf Tokio
mit konventionellen Waffen, der 84000
Tote und 40000 Verletzte forderte, den
Verlusten von Hiroshima mit nur 71 000
Toten und 68 000 Verletzten gegenübergestellt wird.
Der Mensch im Weltraum, von OTL
Schöppe.
Aus "Soldat und Technik", Heft 11/67.
In einer kurzgefaßten Abhandlung
bespricht der Autor die Möglichkeiten
und die Grenzen der Weltraumfahrt.
Zunächst werden die Entfernungen
zwischen Erde und den einzelnen Planeten (Fixsterne und Nebeln) nach Umrechnung in Lichtgeschwindigkeit verglichen. Es folgt eine Beschreibung der
Größenordnung und der Umlaufzeiten
der Planeten sowie der Durchmesser
ihrer Umlaufbahn.
Nach dieser kurzen Einführung werden die Fragen der Erreichbarkeit des
Erdmondes, der Venus, des Mars und
seiner Monde und kleiner Pla ... eten erörtert. Die Abhandlung gibt einen ausgezeichneten überblick über die anstehenden Probleme.
Im selben Heft wird die Frage
"Fahren bei Nebel" besprochen. Es
werden Anweisungen für die Kraftfahrer gegeben. Diese Abhandlung eignet sich für den Dienstunterricht der
Kraftfahrer.
Kurz berichtet
An der ersten großen ZS-Landesübung "Orkan 67", die am 7. und
8. 10. 67 in einigen Gebieten Schleswig-Holsteins stattfand, nahmen insgesamt fast 10000 Personen, zumeist
Freiwillige teil. An der Großübung
waren beteiligt: Feuerwehr, DRK,
ASB, MHD und natürlich THW; ferner die Polizei im Rahmen ihrer
Ordnungsaufgaben.
Mit neuen Flutlicht- und Arbeitsscheinwerfern rückte abends der OV
CIoppenburg zur St.-Willehad-Straße
an, um dort sturmgefährdete Bäume
zu entfernen.
In Berlin wurden die THW-Helfer
durch Katastrophenalarm an den Einsatzort in Wedding gerufen. Die
übung sollte die Einsatzbereitschaft
und den Ausbildungsstand prüfen.
Mit 40 kg Sprengstoff wurde eine
alte Befestigungsanlage in Deutz, das
"Fort Lunette", vom Technischen
Hilfswerk gesprengt.
•
Ein Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Friedrichsgabe erforderte den zusätzlichen Einsatz des TIlW. Der OV Pinneberg
sorgte mit über 30 Helfern für Licht
und half den Feuerwehren beim Löschen und Sichern der Gebäude .
Gefährliche Felsbrocken beseitigte
der OV Bamberg am Wiesentfelser
Schloßfelsen.
•
An einer großen Katastrophenschutzübung im Bereich des KoblenzLützeler Bahnhofs beteiligte sich
auch der OV Koblenz.
•
•
Drei Arbeiter waren in Möhringen
beim Reinigen eines Öltanks von giftigen Dämpfen betäubt worden. Sie
wurden durch einen Einsatztrupp des
OV TuttIingen gerettet.
•
Technische Hilfe bei einem schweren Verkehrsunfall leisteten Helfer
des OV Hochdonn-Burg. Ein Verletzter, der in einem völlig zertrümmerten Auto eingeklemmt war, wurde
mit Hilfe von Winden und Brechstangen geborgen.
Buchbesprechung
ERSTE-HILFE-TASCHENBUCH
Von Gabriele Klühs, 192 Seiten, 79
Abbildungen, 4teilige Farbtafel "Der
Mensch", Schlütersche Buchdruckerei
und Verlagsanstalt, Hannover, Taschenbuch.format, Plastikeinband, 6,50 DM.
Obwohl schon viele Taschenbücher
für Erste Hilfe am Markt sind, hebt sich
das vorliegende Taschenbuch aus der
Vielfalt dieser Veröffentlichungen dadurch heraus, daß es durch einen Impfpaß sowie eingelegte Unfallkarte für
Verkehrs- und Betriebsunfälle erweitert wurde und unter der Ersten Hilfe
bei Verletzungen auch die Frage der
Bergung in den verschiedenen, auch
beim THW gebräuchlichen Griffen
schildert. Es folgt die Beschreibung der
Verbände, Verletzungen und Wunden
sowie der dabei notwendig werdenden
Ersten - Hilfe-Maßnahmen.
Die Erste Hilfe bei Schwächezuständen und Bewußtlosigkeit, lebensbedrohenden Zuständen, plötzlichen Erkrankungen und Vergiftungen wird besprochen. Kinderkrankheiten werden beschrieben. Der Inhalt der Verbandskästen und Erste-Hilfe-Taschen findet
seine Würdigung. Zusätzlich dazu wird
angeführt, was in eine Hausapotheke
gehört. Auch die Erste Hilfe bei Strahlenschäden, die besser als Erste Hilfe
b ei Kernwaffendetonationen benannt
wäre weil ebenfalls die Explosionsund Verbrennungsschäden ihre Besprechung finden, ist enthalten.
Für die Erste Hilfe bei Vergiftungen
enthält das Taschenbuch auf 14 Seiten
eine tabellarische übersicht, die Giftart,
Aufnahmemöglichkeit, Wirkung des
Giftes und Erste-Hilfe-Maßnahmen gegenüberstellt.
Das Taschenbuch kann für dienstliche Zwecke, besonders aber auch für
private Zwecke und die Familie empfohlen werden.
DIE SOWJETISCHEN FLUGZEUGE
1941-1966
Von Heinz-Joachim Nowarra , 246 Seiten mit 149 Abb., Format DIN A 5, J. F.
Lehmanns- Verlag, München, 34 DM.
Das vorliegende Buch versucht, einen
überblick über die sowjetische Flugzeugentwicklung der letzten 25 Jahre
zu vermitteln. Der Autor hat bei der
Beschreibung der einzelnen Flugzeugmustel' davon abgesehen, auf Verwendungszweck und Hersteller im der Reihenfolge einzugehen; er gliedert sein
Buch SJusschließlich nach den Entwicklungsjahren. Daraus kann man erkennen, wie durch den Wettbewerb der
Konstruktions- und Entwurfskollektiven tatsächlich Höchstleistungen erzielt
wurden, die in der westlichen Welt
immer wieder Verblüffung auslösten.
Das Buch beweist, daß es der UdSSR
gelungen ist, eine Luftfahrtindustrie
aufzubauen, die hinsichtlich Konstruktionstypen und Qualität dem Vergleich
Besonders anerkannt werden muß,
mit den westlichen Industrien standhält.
daß es dem Autor trotz der Schwierigkeiten, die sich aus der Abschirmung
der russischen Luftfahrtindustrie er-
geben, gelungen 1st, einen überblick
über die Entwicklung der sowjetischen
Flugzeuge von 1941 bis heute zu vermitteln, wobei Mitarbeiter aus vielen
Ländern zum Gelingen des Werkes und
zu seiner überraschenden Vollständigkeit beigetragen haben.
Es ist hervorzuheben, daß für die
verschiedenen Kampfflugzeuge, welche
in einem Kriegsfall zu erwarten wären,
die Schattenrisse, die für die Erkundung und schnelle Identifizierung wichtig sind, bei den einzelnen Typen mit
aufgeführt sind.
Das Buch aus der Feder eines der
besten Luftfahrtexperten ist für alle
an den Typen und dem Umfang der
sowjetischen Luftwaffe interessierten
Personen ein wertvolles Handbuch und
Nachschlagewerk.
EXPEDITION HEUTE - WISSENSCHAFT UNTERWEGS
Von Vitalis Pantenburg, 208 Seiten,
davon 48 Kunstdruckseiten, ca. 30 Illustrationen zu technischen Details der
Expeditionen, Format DIN A 5, Leinen,
glanzkaschierter 4farbiger Umschlag,
Verlag L. Schwann, Düsseldorf, 15,80 DM.
Die klassischen Expeditionen des vergang.enen Jahrhundert s und der ersten
25 Jahre unseres Jahrhunderts sind oft
geschildert worden - als Abenteuerroman oder als großes Wagnis, die sie ja
auch meist waren. Wie aber sieht es
heute im Zeitalter der modernen Technik aus? Welche Hilfsmittel stehen den
Wissenschaftlern unterwegs zur Verfügung?
In seiner einmaligen Art beantwortet
Pantenburg diese Frngen mit einer Fülle
von Informationen über die planungsmäßige, organisatorische und technische
Seite moderner Expeditionen, während
er einleitend die Abenteuer der klassischen ExpediUonen schildert und darauf hinweist, welche Ursachen zu dem
Wagnis dieser großen Entdecker führten die immer wieder dem Zwang
unterla~en, die letzten weißen Flecken
auf der Landkarte, die die Bezeichnung
"unerforscht" tru,gen, zu beseitigen.
über Kolumbus, James Cook, Nansen
und die "Challenger"-Expedition sowie
Admiral Byrd führt er uns zu den großen Forschungsexpeditionen des 20.
Jahrhunderts. Er beginnt mit der IGY
1957-1958, die eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Erde unter der Beteiligung fast aller nennenswerter
Nationen darstellt. Er schildert diesen
Forschersturm auf die Eiswüste der
Antarktis und das größte Expeditionsunternehmen der Geschichte "Deep
Freeze" und weist nach, mit welcher
Präzision und welcher Unm.asse technischer Hilfsmittel die modernen Forscher ihre Expeditionen vorbereiten
und durchführen. Er zeigt aber auch,
daß trotzdem die Natur immer noch von
den Expeditionen Menschenopfer fordert.
An dieser IGY beteiligten sich 67
Staaten. 60000 Wissenschaftler und
Hilfskräfte arbeiteten auf 8000 nach
einem genauen Plan über die ganze
Erde verteilten Stationen. Die Gebiete
der Meteorologie, des Erdmagnetismus,
PLASDRAFALT
TANKS
sind: faltbare Flüssigkeitsbehälter aus
verrottungs· und korrosionsbestän.
digem Chemiewerkstoff • .
dig bis -20 °C . nicht brennbar nach
DIN 51960 . formstabil durch robuste
Armierung . dicht eingeschweiBte
Armaturen entsprechend den Normvorschriften der Feuerwehr .
g eeignet für: Lagerung und Transport
von Öl , Dieselkraftstoff, Wasser usw . •
Als Unfallhilfe in Notfällen .
.
~.
STEINHAUS
GmbH 433 Mulhclm Postfach 1660
Fernspre cher 50653 Telex 856/733
SAMMELMAPPEN
für die Monatszeitschrift des THW
Das Technische Hilfswerk
ermöglichen allen Beziehern das
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Preis je Mappe in HalbleinenAusführun g für 12 Hefte 3,20 DM
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BESTELLUNGEN an die zuständigen Ortsverbände der Bundesanstalt THW oder unmittelbar an:
Rhenania
Druck und Verlag GmbH,
54 Koblenz, Postfach 2260
Abt. Monatszeitschrift des THW
der P olarlichter und des Luftleuchtens,
der Ionosphäre, der Sonnenaktivität,
der kosmischen Strahl ung, der geografischen Längen- und Breitenbestimmung,
Gletscherkunde, Ozeanografie, Satelliten u nd R aumsonden sowie der Seismologie, der Gravimetrie und der Radioaktivität erhielten nach der viele
Jahre währenden Auswertung dieser
ExpeditIO n sergebnisse einen gewaltigen Aufschw u ng.
Aber nicht nur diese wissenschaftlichen Asp ekte führt Pan tenburg an,
sondern er zeigt u ns, wie unter Ausnutzu ng d er Lufttransportmittel, der
Bulldozer,
speziell
konstruierter
"Schneekatzen" u nd "Weasel" den Wissenschaftlern die Arbeit erleichtert
wurde. Zur Sicherstellung des Nachschubes wurden Globemaster-Großfrachtmaschinen eingesetzt, die mit FalIschirmen tonnenschwere Planierraupen
und Traktoren abwarfen. Alle diese
Maßnahmen, bei denen allein die von
der USA aufgewendeten Mittel rund 1
Milliarde DM betrugen, sollten dazu
beitragen , den Wissenschaftlern die Arbeit in den Räumen, in denen teilweise
Temperaturen von - 880 C herrschten,
zu erleichtern. In geheizten Maschinen
flogen sie Tausende vo n Kilometern
über das ewige Eis, um dann in vorzüglich ausgebauten Stationen mit
Billardräumen, Kinosälen, sehr gut eingerichteten Apartments mit Duschräumen ihre Arbeit durchzuführen. Andererseits führt Pantenburg uns vor
Augen, welche Verluste trotz dieses
riesigen Aufwands an Technik immer
wieder in Erscheinung traten und welche
Erschweru ngen sich durch Nattlrereignisse einstellten.
Zum Abschluß dieser phantastischen
Schlacht um die Pole zeigt uns der Autor
auch noch das Vordringen in die Rätsel
des Ozeans und in die heißen Wüsten
der Erde. Er erklärt die technischen
Hilfsmittel, die für diese Teile unserer
Erdkugel notwendig sind.
Ein ausgezeichneter Bilderteil, der 46
Bildseiten mit b ish er noch kaum veröffentlichten Fotos umfaßt, eine chronologische übersicht der Forschungs- .
und Entdeckungsreisen von 1492 bis 1964
und ein Register der Fachbegriffe m it
Erläuterungen sowie Literaturhin weise
runden das Buch zu einer hervorragenden Veröffentlichung ab.
Wie immer hat es Pantenbu rg verstanden, in romanh after und span nender Form die Ergebnisse sein er Stu d ien
anein an derzureihen und ein Buch zu
schreiben, das man nicht wieder aus der
Hand le.gt, bevor man es in sein em
vollen Umfang studiert hat.
Am 20. November 1967 verstarb im
65. Lebensjahr unser langjähriger, treuer
THW· Kamerad
Ingenieur Theodor Leuschner
Der Verstorbene , der über 13 Jahre dem
Technischen Hilfswerk angehörte, hat
sich beim Aufbau des THW in Berl in sehr
verdient gemacht. Er war bis Ende 1963
stellvertretender Bezi rksbeaultragter des
Bezirksverbandes Berlin·Zehlendorf.
Wir werden ihm stets ein gutes Andenken bewahren.
Der Landesbea uftragte
fü r Berl in
Der Be.irksbe auft ragte
fü r Be rlin-Ze hl e ndo rf
24
Zivilschutzstreiflichter
Der Zivilschutz Schwedens gilt seit
Jahren als Vorbild. Eindrucksvoll
sind Führung und Aufbau, eindrucksvoll aber a uch das Interesse der Bevölkerung für d.ie totale Landesverteidigung und Bereitschaft zur Mita rbeit im Zivilschutz. Die schwedische
Zivilverteidigung erhielt ihren heutigen Charakter im Jahre 1948, heute
besitzt sie bereits eine gewisse Tradition. Sie gründet sich auf die gesetzliche Dienstpflicht.
Jeder schwedische Staatsbürger , ob
Mann oder Frau, im Alter von 16 bis
65 Jahren ist verpflichtet, sich für den
Dienst in der Zivilverteidigung zur
Verfü gung zu stellen. Die schwedische
Zivilver teidigung ruht auf zwei Pfeilern, der Evakuierung und dem
Schutzraumba u. Der Evakuierungsplan erfaßt 90 Ortscha ften mit run d
3,3 Millionen Personen, also rund der
Hä lfte der Gesamtbevölkerung. Wenn
es die Lage erlaubt, soll die Evakuierung stufenweise erfolgen. Als
erste Phase ist eine sogenannte Bereitschaftsevakuierung
vorgesehen,
sobald sich die Möglichkeit eines
Krieges abzeichnet. Die zweite Phase
sieht d ie U msiedlung der arbeitende n P erson en in weniger gefährdete
Vororte vor. Bei Kriegsausbr uch sollen in Städ ten m it mehr als 30000
Einw oh nern nur noch 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung zurückbleiben .
Für den Vberraschungsfall ist eine
Blitzevakuierung gepla nt.
Die zweite wichtige Komponente
der schwedischen Ziv ilver teidi gung
Wir trauern um unseren Kameraden
Heinz Jürgen Klück
ist der Schutzraum. Während man
sich für ländliche Gegenden mit der
Forderung eines Fallout-Schutzkellers begnügt, ist in Ortschaften mit
mehr als 5000 Einwohnern für Neubauten ein sogenannter Normalschutzraum obligatorisch. Großer Wert wird
auf die wirtschaftliche Nutzung der
Schutzraumanlagen in Friedenszeiten
gelegt. Die gut eingerichteten Felsenbunker haben zum Teil ein Fassungsvermögen bis zu 30 000 Menschen. Im
Katarinaberg in Stockholm gibt es
eine riesige Garage, die gleichzeitig
der größte Schutzraum d er Welt ist.
15 000 Menschen nimmt der Tunnel
unter der Klara-Kirche, 10000 Menschen der Johannes-Bunker auf. Im
ganzen Land gibt es 14 dieser riesigen Schutzräume. Das friedliebende
Schweden hat bisher für den Zivilschutz am meisten getan.
(Der Samariter - Solothurn, Nr. 23/67)
Das Technische Hilfswerk
Druck und Verlag: Rhenania Druck und
Verlag GmbH, Koblenz, Görresplatz 5-7.
Redaktien: Dr. Hans Berenbrok. Anzeigen:
Horst Janke. Telefon: Koblenz 2301. Telex :
08-62817. Einzelpreis 70 Pf. Postbezug:
Vierteljährlich 2,- DM einschließlich Zustellgebühr. In den Preisen sind 5 MWSt
enthalten . Bestellungen beim Verlag, bei
der Post oder beim Buchhandel. Postscheckkonto Köln 2959. - Rhenania Druck
une' Verlag GmbH. Bankkonto : Dresdner
Bank AG, Koblenz. Z . Z. ist Anzeigenpreisliste Nr.5 gültig .
'I,
Im Alter von 25 Jahren ist unser verdien·
ter Kamerad
Hans Schemenewitz
Er verstarb an den Folgen eines Verkehrsunfalls im Alter von 20 Jahren.
Durch seine Haltung und Kameradschaft
wo' er Vorbild für uns alle.
Wir werden ihm ein ehrenvolles Gedenken bewahren .
Der Ortsbeauftrag te
für Cochem
Nach schwerer Krankheit wurde am
2. Dezember 1967 unser lieber Kamerad
plötzli ch verstorben .
E. ge hörte zu den aktiven Mitarbeitern
des O rtsverbandes, der durch Haltung
und Die nstauffa ssung Vorbild wa r.
Sein Andenken werden wir in Ehren
halten.
Der Ortsbeauftragte
für Arnsberg
Der Ortsverband Hattingen betrauert auf
das tiehte das allzu frühe Ableben
seines Helfers
Karl Schranz
Werner 'Neukirch
im Alter von 50 Jahren in die Ewigkeit
abgerufen.
Sein Idealismus, Opfersinn und seine
Einsatzbereitschaft waren vorbildlich und
zeichneten ihn besonders aus .
Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken
bewahren.
In der Nacht vom 14. zum 15. November
1967 fiel er im Alter von 23 Jahren einem
tragischen Unglücksfall zum O pfer. Dem
THW gehörte e r seit dem Jahre 1958 an.
Durch seine zuverlässige Mitarbeit und
treue Kameradschaft war er allen Helf<\fn
ein Vorbild.
Er bleibt im Gedenken stets in unserer
Mitte.
De r O rts beauft ragte fü r Halling en
De r Ortsbeauftra g te
für Le hrte

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