fussball-wm 2014 in brasilien
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FUSSBALL-WM 2014 IN BRASILIEN L L E U AKT WM-TAGEBUCH Im Cockpit mit Angelina Jolie Ein nachdenklicher Bundestrainer: Joachim Löw muss sich zwischen Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger entscheiden. Foto: Gebert/dpa Löws knifflige Entscheidung Wer bekommt den Platz im defensiven Mittelfeld – Khedira oder Schweinsteiger? Von Wolfgang Stephan Porto Seguro (DK) Zuversicht, Respekt und eine offene Frage: Für die deutsche Nationalmannschaft beginnt heute Abend (22 Uhr) gegen Algerien der zweite Teil der Mission Titelgewinn – und das gegen einen Gegner, der vielen als unbeschriebenes Blatt erscheint. Keine Frage: Das DFB-Team befindet sich klar in der Favoritenrolle. „Aber wer meint, wir sind schon im Viertelfinale macht einen Riesenfehler“, warnte Joachim Löw. Aber nicht nur die Gefahr, dass die Nordafrikaner unterschätzt werden können, bereitet dem Bundestrainer Sorgen. Zudem hat er eine extrem knifflige Entscheidung zu treffen: Bastian Schweinsteiger oder Sami Khedira – wer darf heute von Beginn an ran? Algerien, auf Platz 22 der Weltrangliste, gilt nicht als Gegner, der Angst und Schrecken verbreitet. Algeriens Trainer Vahid Halihodzic zur Favoritenrolle: „Wir sind ein kleines, kleines Team, das gegen das große, große Deutschland spielen darf.“ Bevor der deutsche Tross am Sonnabend ins knapp 2000 Kilometer ent- fernte Porto Alegre zog, herrschte viel Zuversicht im Campo Bahia. „Jetzt ist entscheidend, dass man alles umsetzt, denn Kleinigkeiten entscheiden darüber, ob du rausfliegst“, sagte Miroslav Klose, der sich vorsorglich fit für 90 Minuten erklärte, aber im Puzzle des Bundestrainers kaum erste Wahl für die Startelf sein dürfte. Da Lukas Podolski wegen einer Oberschenkel-verletzung drei Tage trainingsfrei hat, dürfte Mario Götze ziemlich sicher wieder in der Startelf stehen. Grundsätzlich sieht der Bundestrainer alles im Lot: „Wir haben geliefert“, bilanzierte Löw, der Gruppensieg sei das vorrangige Ziel gewesen, damit herrsche „eine gewisse Grundzufriedenheit“. Wie stark seine Truppe wirklich ist, weiß niemand. Trotz der positiven Vorrundenbilanz sieht auch der Chef-Statiker die Vakanzen im Team. „Wir können noch mehr, wir können noch besser sein, wir sind noch nicht am Limit.“ Gegen Ghana habe die Aggressivität gefehlt und gegen die USA schmeckte ihm die Chancenverwertung überhaupt nicht. „Das Spiel im letzten Drittel, im Strafraum, darüber müssen wir uns noch unter- halten“, sagte Löw, der bei seiner Pressekonferenz am Sonnabend im Gegensatz zu seinen bisherigen Auftritten weniger gelöst und ausgesprochen konzentriert wirkte. Erstmals muss der 54-Jährige eben eine knifflige Entscheidung treffen, die nicht nur AUFSTELLUNG Deutschland: Neuer (28 Jahre/48 Länderspiele) - Boateng (25/42), Mertesacker (29/101), Hummels (25/33), Höwedes (26/24) Khedira (27/48), Lahm (30/109), Kroos (24/47) - Özil (25/58), Müller (24/52), Götze (22/32). Algerien: M'Bohli (28/31) - Mandi (22/4), Belkalem (25/15), Halliche (27/32), Mesbah (29/28) Medjani (29/29), Bentaleb (19/6) - Feghouli (24/22), Brahimi (24/8), Djabou (27/10) Slimani (26/23). Schiedsrichter: Ricci(Brasilien). Anstoß: 22Uhr,ZDF. sportliche Auswirkungen haben dürfte: Muss der gegen die USA überzeugende Schweinsteiger wieder auf die Bank, damit Löws erklärter Lieblingsspieler Khedira wieder ins Team kommen kann? Löw zu der Frage, ob beide auch gemeinsam auflaufen werden: „Zusammen ist im Moment schwierig, weil Philipp Lahm auf der Position vor der Abwehr sehr gut war und auch Toni Kroos ausgesprochen stark gespielt hat.“ Wer Löws Worte auf die Goldwaage legt, kann in Nuancen einen Vorteil für Khedira destillieren. Nach dem USA-Spiel lobte Löw zwar Schweinsteiger, um gleichzeitig aber Khedira zu erwähnen, der nur mal eine Pause nötig gehabt hätte. Löw: „Für Sami war es jetzt gut, dass er mal ein Spiel Schonung hatte. Bastian hat von Anfang an gespielt, aber 90 Minuten kommen vielleicht noch zu früh, er hatte ja lange nicht gespielt.“ Und am Wochenende bestätigte er ausdrücklich die Meinung von Khedira, der sich nach der Partie gegen die USA als Chefkritiker gezeigt hatte. „Um relativ weit zu kommen, müssen wir unser Spiel noch schneller machen, schneller nach vorne, und auch die Box besetzen, weil wir viele Flanken hatten, aber einfach niemand da war, der sie verwerten konnte.“ Dass der nicht mitkickende Khedira dies ungestraft sagen durfte, ist zumindest bemerkenswert und dürfte die Stimmungslage bei Schweinsteiger kaum steigern. Der Münchner blieb auch am Wochenende in seiner Trotzphase und redete nicht mit den Medien. Ach so: Dem Kollegen Schweinsteiger bescheinigte Khedira immerhin „ein ordentliches gutes Spiel“, er habe im Training einen sehr guten Eindruck hinterlassen und werde immer fitter.“ Von einem möglichen Zwist will der Chef aber überhaupt nichts wissen. Löw: „Unsere Mannschaft brennt auf dieses Achtelfinalspiel, wo es kein Hintertürchen mehr gibt. Solche Partien haben eine besondere Magie und eine ganz große Spannung.“ Von wegen „alle 23 Spieler“ Ein Teil des deutschen Kaders wird nicht wirklich gebraucht – und daran dürfte sich wohl auch nichts mehr ändern Von Thomas Hain Porto Seguro (DK) „Wir brauchen alle 23 Spieler, um hier Weltmeister zu werden.“ Der Aussage von Bundestrainer Joachim Löw kurz vor Turnierbeginn im Campo Bahia mag gruppendynamisch gesehen ihre Berechtigung gehabt haben. Die Realität sieht freilich anders aus. Die Stunde der deutschen Ersatzkicker schlägt nur, wenn es den so oft gepriesenen Mannschaftsgeist zu pflegen gilt. Auf dem Platz hat die Reserve aber Ruh`. Per Mertesacker erinnert sich noch gut an die Europameisterschaft vor zwei Jahren. „In Polen und der Ukraine habe ich die neue Erfahrung gemacht, nur ein kleiner Teil der Mannschaft zu sein“, sagt der Innenverteidiger des FC Arsenal, der längst wieder zum Stammpersonal gehört. „Wir brauchen nicht großartig über Teamgeist zu reden“, so der ehemalige Bremer, „wir müssen ihn einfach leben.“ Einige Spieler im Aufgebot wissen längst, dass ihre Stunde in Brasilien wohl nicht mehr schlagen wird. Sie gehören nicht Nur fleißige Bankdrücker: (von links) die Dortmunder Kevin Großkreutz, Erik Durm und Roman Weidenfeller. Foto: Groothuis/Witters mehr zu den vom Bundestrainer beschworenen „Spezialkräften in Alarmbereitschaft“. Längst hat sich der Kreis der elf Auserwählten und ein paar „Back-ups“ geschlossen. Rudi Völler hat vor Jahren schon erklärt, dass in Wirklichkeit kein Trainer bei einem Turnier einen Kader von 23 Mann braucht. „Auf 15 oder 16 Leute kommt es an, die anderen haben kaum Chancen, eingesetzt zu werden“, so der ehemalige Teamchef. Zu den anderen zählt sicherlich Kevin Großkreutz. Zweimal wurde ein rechter Verteidiger eingewechselt, zweimal war es WM-Neuling Shkodran Mustafi. Der vom Dortmunder naiv verschuldete Elfmeter im letzten Test gegen Armenien tat nach den Negativschlagzeilen um Dönerwurf und Pinkelskandal ein Übriges. Sein Mannschaftskamerad Erik Durm, nach dem ersten Länderspiel fast schon ein Kandidat auf einen Platz in der Startelf, rückte ebenfalls zurück ins zweite Glied. Der Bundestrainer setzt auf die neue Viererkette mit vier etatmäßigen Innenverteidigern. Der 22- Jährige wäre höchstens eine Alternative auf der linken Seite, sollte Benedikt Höwedes irgendwann wegen einer Gelbsperre ausfallen. Innenverteidiger Matthias Ginter und Offensivakteur Julian Draxler haben einfach zu viel Konkurrenz auf ihren Positionen. Christoph Kramer, im Trainingslager in Südtirol sogar noch ein Geheimtipp auf einen WM-Stammplatz, ist auch keine wirkliche Alternative mehr – denn Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger haben sich zumindest so fit zurückgemeldet, dass sie sich den Arbeitsplatz im defensiven Mittelfeld an der Seite von Kapitän Philipp Lahm teilen können. Pech also für den Mönchengladbacher. Blieben noch Roman Weidenfeller sowie Ron-Robert Zieler. Sie füllen die Rolle aus, die ihnen vor der nicht unbedingt erwarteten Rückkehr von Manuel Neuer nach dessen Schulterverletzung ohnehin zugedacht war. Sie sind Ersatztorhüter. Wobei Weidenfeller dies im Löwschen Sinne des Teamgeistes geradezu vorbildlich tut. Eigentlich sollten wir am Freitagmorgen endlich zurückfliegen. Dann am Abend, dann in der Nacht und dann am Samstagmorgen um 6.30 Uhr. Ich erspare Ihnen meine Gefühlslage nach weiteren fünf Stunden Warterei im Airport von Recife und halte es nur am Rande für erwähnenswert, dass mir irgendwann der Schriftsteller Stefan Zweig in den Sinn kam, der in seiner Hommage an Brasilien vom „Land der Zukunft“ sprach – ehe er sich 1942 bei Rio das Leben nahm. Ob er auch von Recife nach Porto Seguro fliegen wollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ganz sicher bin ich mir aber, dass Stefan Zweig sein Leben anders gestaltet hätte, wenn er diesen göttlichen Moment auch erlebt hätte. Also: Weil die Airline uns verbliebenen 18 Journalisten doch irgendwie etwas Gutes tun wollte, schickten sie eine kleine Propellermaschine mit 25 Sitzen. Völlig unkonventionell ging es ohne Kontrolle direkt neben das Rollfeld. Warten auf den Flieger, der gerade ausrollte. Park-Position? Nö, die Maschine blieb einfach stehen, die Tür öffnete sich und eine Frau erschien. Groß, schlank, weiße Bluse, schwarze Haare, enge Hose und Ray-BanPilotenbrille. Angelina Jolie. Die Flugzeugtreppe war ihr Laufsteg. Unten blickte sie zum Bus und winkte uns. Angelina beobachtete den Einstieg. Ob ich sie fotografieren dürfte. Sie sagte nichts, legte den Kopf zur Seite und lächelte. Noch war mir nicht klar, was Angelina an Bord wollte, was sich aber schnell änderte, als sie wenig später ins Cockpit kletterte – sie war die zweite Pilotin. Nein, Frauen können fliegen, ich weiß das. „Tudo bem“. Alles gut. „Tudo beleza“, alles Schönheit. Irgendwann über den Wolken fragte ich die Stewardess nach dem Namen der Pilotin. „Karoline“, schrieb sie auf, beim Nachnamen war sie sich nicht sicher. Kein Problem. Minuten später saß Angelina neben mir und hielt mir mit dem strahlendsten Lächeln dieser Welt ihren Dienstausweis unter die Nase: Karoline Conpostrine Cheibab, Piloto de Aeronove, Nr: 5875607/SP160. Doch nicht Jolie. Aber sie brachte uns sicher nach Porto Seguro. Frauen können eben fliegen. Ich wusste es. Wolfgang Stephan DK-DIGITAL Achtelfinale im WM-E-Paper Aufgrund eines Serverausfalls können wir Ihnen unser WM-E-Paper heute leider erst gegen Mittag zur Verfügung stellen. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung des Problems. epaper.donaukurier.de Alles Wichtige im WM-Blog Die letzten Stunden bis zum Achtelfinalspiel der DFB-Elf gegen Algerien. Mit welcher Taktik beginnt Löw, und warum die Afrikaner das Spiel herbeisehnen (Videos von der WM 1982): www.donaukurier.de/wm FUSSBALL-WM 2014 IN BRASILIEN AN DER TAKTIKTAFEL mit Frank Wormuth Geht es nach vielen Experten, dann hat Deutschland wieder einmal Glück. Sie bezeichnen Algerien als den leichtesten Achtelfinalgegner, der möglich war. Ein Irrtum? Frank Wormuth: Deutschland gegen Algerien ist tatsächlich ein Achtelfinalspiel, das auf dem Papier eine eindeutige Angelegenheit für unsere Nationalmannschaft sein sollte. Tatsächlich dürfte es ein Spiel auf ein Tor werden; Deutschland agiert wie im Handball um den Strafraum der Algerier, die für sich das Konterspiel aussuchen werden. Betrachtet man jedoch alle Vorrundenspiele, dann hat Algerien zwei Gesichter gezeigt. Im Spiel gegen die Belgier standen sie sehr tief und haben dem Gegner kaum Chancen gelassen. Nur 33 Prozent Ballbesitz und ein Torschussverhältnis von 3:17 sprechen Bände. Erst gegen Ende setzte sich Belgien durch. Dieses negative Erlebnis führte im zweiten Spiel zu einem offensiveren Verhalten. Sechs Umstellungen mit auch offensiveren Akteuren ergaben ein ganz anderes Bild der Algerier. Der Ballbesitz war zwar ausgeglichen, aber die Südkoreaner kamen mit den nach vorne denkenden Algeriern nicht zurecht. 15:8 Torschüsse unterstreichen diese andere taktische Verhaltensweise. Gegen Russland im dritten Spiel sah man Elemente aus beiden Spielen, was am Ende zum ersten Einzug in ein WM-Achtelfinale führte. Es wird spannend sein zu sehen, ob die Algerier den Mut zur Offensive gegen das deutsche Nationalteam aufbringen oder wie gegen die Belgier zunächst torverhindernd denken werden. Der Trainer scheint ein Taktikfuchs zu sein, weil er die Mannschaft auf den jeweiligen Gegner einstellen kann. Oder war die Veränderung aus der Not der ersten Niederlage heraus entstanden? Deutschland ist klarer Favorit und wird dieser Rolle gerecht werden, wenn das Team die Spielidee des Ballbesitzspieles konsequent durchsetzt und die wenigen Gelegenheiten des schnellen Umschaltspieles nach Balleroberung endlich eindrucksvoller umsetzt. Dann können wir uns auf ein erfolgreiches Spiel freuen. Auch wenn am Ende vielleicht nur ein 1:0 stehen sollte. Frank Wormuth ist Leiter der DFB-Trainerausbildung. Er beantwortet für unsere Zeitung während der FußballWM verschiedene Fragen zur Taktik und Aufstellung der deutschen Mannschaft. WM-NOTIZEN Exklusive Ansichten des „Verrückten“ Angesichts des Torreigens sprechen viele Beobachter von einem der offensivsten WM-Turniere seit Langem. Nicht so Argentiniens ExNationalspieler René Orlando Houseman. Der Weltmeister von 1978, genannt „El Loco“ (Der Verrückte), hatte schon immer seine ureigene Vision des Spiels. Sein Urteil: „Es sieht offensiver aus, aber in Wirklichkeit wird bloß nach vorne verteidigt.“ Grund sei die enorme physische Kraft der Spieler heutzutage, meinte der 60-Jährige. „Alle sind sehr gut vorbereitet. Es sieht so aus, als griffen sie an, dem ist aber gar nicht so. Die WM ist so defensiv wie nie zuvor.“ L L E U AKT Gijón 1982 bleibt unvergessen Algerien glaubt an weitere Sensation gegen Deutschland – auch wegen seiner „Fantastischen Vier“ Von Frank Hellmann Porto Alegre (DK) Natürlich träumen sie. Das große Deutschland heute (22 Uhr) im WM-Achtelfinale zu besiegen, das wär’s doch aus Sicht der Algerier. Und die Nordafrikaner setzen dabei ihre Hoffnungen vor allem auf ein Quartett, das gerne auch als „Fantastische Vier“ bezeichnet wird. Wer Islam Slimani begegnet, könnte vermuten, dieser junge Mann sei zu allem bereit. Die Schläfen hat er radikal rasiert, der Nacken ist komplett gestutzt. Dafür sprießt an den Wangen ein Bart, der offensichtlich alle drei Tage getrimmt wird. Doch der äußere Eindruck täuscht. Zweimal hat sich der Stürmer aus dem algerischen Nationalteam zuletzt als „Man of the match“ fast demütig auf ein Podium gesetzt. Und unterwürfige Sätze gesagt wie: „Ich bin sehr stolz, Teil dieser Nationalmannschaft zu sein. Das Achtelfinale ist eine Auszeichnung für ein fantastisches Team.“ Dann aber auch dies: Das heutige Duell gegen Deutschland (22 Uhr MESZ) sei nun fraglos der Höhepunkt seine Karriere. Die „Wüstenfüchse“ („les fennecs“) dürfen nun also die Neuauflage aus der WM 1982 spielen, was die Zeitung „La Gazette du Fennec“ zur historischen Einlassung animierte: „Algerien - Deutschland – wie sich alles wiederholt.“ Nur: Niemand aus dem aktuellen Kader war auf der Welt, als sich im spanischen Gijón in kurzer Folge der Höhe- und Tiefpunkt des algerischen Fußballs abspielten. Und doch reden fast alle so, als müssten sie zur Wiedergutmachung im südbrasilianischen Porto Alegre eine „weitere Heldentat“ (Kapitän Madjid Bougherra) vollbringen. Auch Slimani beteuert: „Wir wissen, was im Jahr 1982 geschah. Wir wollen in die Fußstapfen dieser Spieler treten.“ Das aber kann er nicht alleine schaffen. Gut, dass hinter ihm eine spielfreudige Dreierreihe zaubert. Gestatten: Neben Slimani (23 Länderspiele/12 Tore) bilden Sofiane Feghouli (22/6), Yacine Brahimi (8/1) und Abdelmoumene Djabou (10/2) die nordafrikanische Variante der „Fantastischen Vier“. Torjäger Slimani (Sporting Lissabon) erzielte zwei WM-Tore und bereitete eines vor, Taktgeber Brahimi (FC Granada) und Trickser Djabou (Club Africain Tunis) trafen je einmal und legten einmal auf, Techniker Feghouli (FC Valencia) holte gegen Belgien (1:2) einen Elfmeter heraus und verwandelte selbst. Seit der Auftaktniederlage vertraut Nationaltrainer Vahid Einer der algerischen Hoffnungsträger gegen die deutsche Elf: Islam Slimani erzielte bereits in den Gruppenspielen zwei wichtige Tore für die Nordafrikaner. Foto: Yongrit/dpa „DEUTSCHES WETTER“ IN PORTO ALEGRE Eines ist sicher: Das Klima scheidet als Ausrede aus, falls die deutsche Mannschaft heute Abend gegen Algerien patzen sollte. Im Süden Brasiliens herrschen zurzeit eher deutsche Verhältnisse mit Dauerregen und Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad. Porto Alegre („Fröhlicher HaHalilhodzic seinen kreativen Kräften in dieser Zusammenstellung. Und wenn der Bosnier sagt, man besitze zwar „nicht das Level wie Brasilien“, aber biete einen „technisch gepflegten Fußball“, dann zuvorderst wegen seiner Offensiv-Abteilung. Nur zwei daraus sind in Algerien geboren. Sli- fen“) ist die südlichste Großstadt Brasiliens mit rund 1,5 Millionen Einwohnern. Laut einer Vergleichsstudie der Uno hat Porto Alegre die beste Lebensqualität der Großstädte Lateinamerikas. Das Bildungssystem ist im Vergleich zu anderen Städten des Landes äußerst gut entwimani, der aus ärmlichen Verhältnissen in Algier stammt und bis zum vergangenen Jahr bei einem heimischen Drittligisten kickte, ist einer davon. Der andere ist Djabou (27 Jahre), der aus Sétif kommt, einer Universitätsstadt im nordöstlichen Teil des Maghreb-Staates. Feghouli (24) hingegen wurde in ckelt. Zahlreiche Universitäten, ebenso private Bildungseinrichtungen - und ein Goethe-Institut sind hier beheimatet. Die Stadt im Süden des Landes soll nicht besonders schön, dafür aber sicher sein. In der Kriminalitätsstatistik liegt sie jedenfalls im hinteren Bereich. DK Levallois-Perret geboren und spielte in der Jugend bei diversen Pariser Vereinen. In der französischen Hauptstadt wuchs auch Brahimi (24) auf, dessen Eltern algerische Einwanderer sind. Er genoss die Ausbildung im berühmten Sportinternat von Clairefontaine. Ihre Vita ist so unterschiedlich wie typisch für die Auswahl der ehemaligen französischen Kolonie. Nur sieben Akteure sind überhaupt in dem Land geboren, dessen Flagge sie zuletzt so stolz durch die Arena da Baixada in Curitiba trugen. Viele haben in den Juniorennationalmannschaften noch die französische Hymne gesungen. Weil aber der algerische Verband der entscheidende Motor war, die Fifa-Statuten derart umzuschreiben, dass ein Wechsel der Nationalität auch später noch möglich ist, konnte selbst der in Frankreichs U 21-Auswahl eingesetzte Saphir Taider (22) wechseln, den Halilhodzic als Joker in der Hinterhand hält. Taider hat eine algerische Mutter und einen tunesischen Vater. Wenn der Stammspieler von Inter Mailand sagt, er sei jetzt viel öfter als früher „da unten“, dann ist damit Algerien gemeint. Vielleicht überdenkt wiederum der französische Verband, warum ihm so viele Migranten den Rücken kehren. Dies hängt vielleicht damit zusammen, dass der Vorwurf vor drei Jahren im Raum stand, die Equipe tricolore sei zu schwarz und arabisch. Niemand würde das in der Stunde des Triumphes bei den Algeriern wirklich aussprechen, aber neben dem Stolz schwingt gerade wohl eine Menge Trotz mit. Und damit ist noch ein Bogen gespannt zu 1982, als die Sensation eben auch glückte, weil die umjubelten Torschützen Rabah Madjer oder Lakhdar Belloumi nicht nur feine Fußballer waren, sondern auch als entschlossene Idole der Nationalen Befreiungsfront FLN unterwegs waren. Madjer, der fünf Jahre später noch den formidablen Hackentrick im Europapokalfinale gegen den FC Bayern ansetzte, hat nun bei der Vorstellung der heutigen Generation auch über die „Fantastischen Vier“ einige schöne Sätze verloren. Feghouli sei „der technische Chef“, Brahimi „der Künstler“ und Djabou „die Überraschung“. Nur über Slimani gilt die Lobpreisung des mittlerweile 56-jährigen Volksheiligen nicht uneingeschränkt: „Er ist der Star, aber es fehlt ihm noch ein wenig an der Technik.“ Fürchtet da einer, dass auf den Straßen von Algier sein Status akut gefährdet wäre, wenn die nächste Überraschung gelänge? Slimani fasst die Ausgangslage pragmatisch zusammen: „Jeder weiß, wozu die Deutschen fähig sind. Es ist klar, dass wir nicht wirklich die Favoriten sind.“ Aber ein Außenseiter, der schon so aussieht, als sei er zu allem bereit. FUSSBALL-WM 2014 IN BRASILIEN L L E U AKT BRASILIEN WM ZITIERT FÜR ANFÄNGER Der Einfluss der Gauchos „Der Traum vom Hexa geht weiter. Die Angst eines ,Mineiraço’ (WM-Niederlage wie 1950) wurde von einer Freudenexplosion verdrängt, die von Belo Horizonte auf das ganze Land ausstrahlte. Historisch!“ „Lance!“, Brasilien „Brasilien konnte nur mit Elfmeterschießen den Giganten Chile aus ,seiner’ WM ausscheiden lassen.“ „El Mercurio“, Chile „Brasilien fehlt die Meisterklasse. Der Favorit gewinnt im Elfmeterschießen, aber es war nicht meisterlich.“ „Ekstrabladet“, Dänemark „Ave Cesar! Brasilien kommt beim Elfmeterschießen gerade so durch, weil der von den Queens Park Rangers Abgelehnte zum Retter wird und dem Gastgeber die Tickets fürs Viertelfinale überreicht.“ „Daily Mail“, England „Ein wie durch ein Wunder gerettetes Brasilien entreißt Chile die Qualifikation.“ „Le Monde“, Frankreich „Es ist gefährlich, von Neymar abzuhängen. Diesmal hat das Schicksal entschieden. Aber so, wie das Achtelfinale beginnt, ist nur eines sicher: Es ist nicht leicht, den Weltmeister zu erahnen.“ „Corriere dello Sport“, Italien „In der Offensive fiel dem großen Turnier-Favoriten gegen den kleinen TurnierGeheimfavoriten recht wenig ein, zumal die laufstarken Chilenen auch Brasiliens Superstar Neymar weitgehend aus dem Spiel nahmen.“ „Kurier“, Österreich „Ein gruseliges Spiel. Der Druck lag auf Brasilien. Dass Neymar es geschafft hat, seine Nerven im Griff zu haben, war bewundernswert. Der 22Jährige, der Liebling des Landes, hat Brasilien vor einem historischen Fiasko bewahrt.“ „Svenska Dagbladet“, Schweden Zwei, drei Millimeter entscheiden über das Schicksal eines Landes. Weil Jaras Elfer an den Innenpfosten geht, bleibt das brasilianische Drama aus!“ „Blick“, Schweiz „Schüttelfrost in ganz Brasilien. Gegen beherzte Chilenen standen die Brasilianer am Rande eines Desasters. Erst das Elfmeterschießen brachte die Rettung.“ „El País“, Spanien Grenzenloser Jubel: die brasilianische Nationalmannschaft unmittelbar nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gegen Chile – mit ihrem herausragenden Keeper Julio Cesar (Zweiter von links) mittendrin. Foto: Lavandeira/dpa Brasilien feiert Elfmeterhelden Gastgeber zieht nur mit viel Glück und dank Julio Cesar ins Viertelfinale ein Belo Horizonte (dpa) Was für ein Krimi! Erst im Elfmeterschießen schafft Brasilien den Viertelfinal-Einzug. Held des Tages war Torhüter Julio Cesar, der zweimal parierte. Doch der Gastgeber hatte ganz viel Glück. In der 120. Minute war Chile mit einem Lattenschuss ganz nah am Sieg. Völlig losgelöst sprintete Julio Cesar nach dieser an Dramatik kaum zu überbietenden Nervenschlacht in die Arme seiner Teamkollegen. Jungstar Neymar fiel glücklich zu Boden und verdrückte ein paar Tränen. Gastgeber Brasilien hat das befürchtete WM-Trauma in einem Elfmeterkrimi gerade noch abgewendet und darf weiter von der ersehnten „Hexacampeão“ träumen. Aber was haben sie gezittert, gehofft, gebetet – und am Ende gejubelt. Riesengroß war die Erleichterung bei der Seleção und im ganzen Land nach dem glücklichen 3:2 am Samstag im Elfmeterschießen gegen den bärenstarken Südamerika-Rivalen Chile, nachdem es am Ende von 120 Minuten 1:1 gestanden hatte. Bedanken konnten sie sich bei Routinier Julio Cesar, der auf seine alten Tage zur Höchstform auflief. Zweimal parierte der 34-Jährige im Elfmeterschießen gegen Mauricio Pinella und Alexis Sanchez, beim letzten Schuss von Gonzalo Jara an den Pfosten musste er nicht mehr eingreifen. „Vor vier Jahren, da war ich sehr traurig. Jetzt weine ich wieder, aber vor Glück. Nur Gott und meine Familie wissen, was ich durchgemacht habe. Meine Geschichte in der Seleção ist noch nicht zu Ende“, sagte ein aufgelöster Cesar nach Spielschluss. Beim WM-K.-o. vor vier Jahren, im Viertelfinale gegen die Niederlande, hatte er nicht den sichersten Eindruck hinterlassen. Zwischenzeitlich war der Keeper, der nur noch beim FC Toronto zwischen den Pfosten steht, ganz weg vom Fenster. Doch Luiz Felipe Scolari baute auf ihn und wurde belohnt. Auch im Spiel lieferte Cesar ei- Vargas(57.Gutiérrez). Schiedsrichter:Webb(England). STENOGRAMM Brasilien Chile ne fehlerfreie Leistung ab. „Wir vertreten das ganze Land. Das ist ein unglaublicher Druck“, gestand der Keeper hinterher: „Aber die Geschichte der Mannschaft ist noch nicht zu Ende. Die Menschen in Brasilien haben das gebraucht, wir haben das gebraucht.“ Nervenstärke hatte auch Neymar bewiesen, der als fünfter Schütze zum 3:2 traf. Damit steht Brasilien zum sechsten Mal in Serie im Viertelfinale und bekommt es dort am Freitag (22 Uhr MESZ) mit Kolumbien zu tun. Aber ohne den Wolfsburger Luiz Gustavo, der nach der zweiten Gelben Karte gesperrt ist. Doch das war ihm egal. „Das ist ein besonderer Tag für jeden 4 3 n. E. Brasilien: Júlio César - Dani Alves, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo Fernandinho (72. Ramires), Luiz Gustavo - Hulk, Oscar (106. Willian), Neymar - Fred (64. Jô). Chile: Bravo - Silva, Medel (108. Rojas), Jara - Isla, Aránguiz, Díaz, Mena Vidal (87. Pinilla) - Alexis Sánchez, Tore:1:0 Luiz (18.),1:1 AlexisSánchez (32.). Elfmeterschießen: 1:0 David Luiz, Pinilla gehalten, Willian verschossen, Alexis Sánchez gehalten, 2:0 Marcelo, 2:1 Aránguiz, Hulk gehalten, 2:2 Díaz, 3:2Neymar,Jaraverschossen. Zuschauer:57 714. Gelbe Karten: Dani Alves, Hulk, Jô, LuizGustavo-Mena,Pinilla. von uns. Jetzt können wir ein bisschen durchatmen.“ Das galt auch für Staatspräsidentin Dilma Rousseff. „Danke Jungs. Mit Mühe, Tränen und den Paraden von Julio Cesar haben wir es geschafft“, twitterte sie. Chile muss dagegen seit dem dritten Platz bei der Heim-WM 1962 weiter auf einen Vorstoß unter die besten acht Teams der Welt warten. Der Ex-Leverkusener Arturo Vidal war daher tieftraurig: „Es ist schwer, so auszuscheiden. Wir haben ein ausgezeichnetes Spiel gemacht. Wir haben gesagt, dass wir alles auf dem Platz geben werden, das haben wir gemacht.“ Und sie hatten großes Pech, denn in der 120. Minute traf Pinilla nur die Latte. Es wäre der K. o. für Brasilien gewesen. In der regulären Spielzeit hatte Alexis Sanchez (32.) die brasilianische Führung aus der 18. Minute ausgeglichen. Vor 57 714 Zuschauern im Estádio Mineirão von Belo Horizonte entwickelte sich von Beginn an ein erbarmungsloser Abnutzungskampf, ein intensives Spiel mit viel Tempo, Leidenschaft und harten Zweikämpfen. Im Vergleich zu den doch bescheidenen Auftritten in der Vorrunde zeigten sich die Brasilianer diesmal stark verbessert. Trotzdem benötigten sie am Ende eine Menge Glück zum Weiterkommen. Sowie eben Julio Cesar in Topform. Kolumbiens neuer Heilsbringer James Rodriguez verzückt beim 2:0 gegen Uruguay sein Land – und auch die gesamte Fußballwelt Rio de Janeiro (dpa) Nach dem historischen WM-Coup war es mit der Schüchternheit von Kolumbiens neuem Nationalhelden James Rodriguez (Foto) endgültig vorbei. Immer noch begeistert von seinem Doppelpack beim 2:0 über Uruguay und dem erstmaligen Einzug ins WMViertelfinale sagte der 22Jährige auch dem nächsten Gegner, Gastgeber Brasilien, den Kampf an. „Sie spielen gut, aber das müssen sie auch, weil wir gefährlich sein können. Wir sind dabei, Geschichte zu schreiben“, prophezeite der kolumbianische Stürmerstar. Er dokumentierte damit das widererstarkte Selbstbewusstsein seines krisengeschüttelten Landes. Edel-Fans wie Popstar Shakira und Staatschef Juan Manuel Santos tragen stolz das Nationaltrikot, nach Jahrzehnten voller Drogenkriege und Guerillagewalt freut sich Kolumbien über das kollektive Glücksgefühl. James sei Dank. Durch seine Turniertore vier und fünf beim überzeugenden Auftritt gegen ein schwaches Uruguay gehört der Angreifer vom AS Monaco schon jetzt zu den Stars dieser Spektakel-WM. Sogar Uruguays Coach Oscar Tabárez zählt Rodríguez voller Anerkennung zu den ganz Großen. „Maradona, Messi, Suárez, James Rodriguez: Sie können Sachen, die sie speziell machen“, sagte Tabárez. „Der Fußball braucht Spieler mit diesen Qualitäten. James ist der beste Spieler der WM.“ Auch STENOGRAMM Kolumbien Uruguay 2 0 Kolumbien: Ospina - Zúñiga, Zapata, Yepes, Armero - Cuadrado (81. Guarín), Aguilar, Sánchez, James Rodríguez (85. Ramos) Téofilo Gutiérrez (68. Mejía), Jackson Martínez. Uruguay: Muslera - Maxi Pereira, Giménez, Godín, Cáceres, Álvaro Pereira (53. Ramírez) - González (67. Hernández), Arévalo, Cristian Rodríguez - Forlán (53. Stuani), Cavani. Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande). Tore: 1:0 James Rodríguez (28.), 2:0JamesRodríguez(50.). Zuschauer:73 804. Gelbe Karten: Armero - Giménez, Lugano. Kolumbiens Trainer José Pekerman geriet beim Reden über seinen Ausnahmespieler ins Schwärmen. „Er hat alle notwendigen Voraussetzungen für absolutes Weltniveau.“ Technisch perfekt, läuferisch stark und verdammt treffsicher erfüllt das Wunderkind alle Voraussetzungen, es mit den Messis, Ronaldos und Robbens dieser Welt aufzunehmen. Die Art und Weise, wie er Kolumbien vor der Pause in Führung brachte, wird noch in Jahrzehnten in jedem WM-Rückblick zu sehen sein: Höchst anspruchsvoll nahm er den Ball mit der Brust an, um ihn nur eine Bewegung später volley unter die Latte des uruguayischen Tores zu hämmern. „Mit Abstand das beste Tor der WM, das James gerade geschossen hat“, twitterte Radamel Falcao. Als Kolumbiens verletzter Stürmerstar nach sei- nem Kreuzbandriss vor der WM den Wettlauf mit der Zeit verloren hatte, schienen die großen Ambitionen Kolumbiens auf einen Schlag verflogen. Es kam jedoch alles ganz anders. Seit Rodriguez am Zuckerhut in jedem Spiel mindestens einmal getroffen hat, redet niemand mehr von Falcao. Alle sprechen und schwärmen nur noch von Rodriguez. Nach dem 1:0 gegen Uruguay lief dieser jubelnd zur Eckfahne und führte mit den Teamkollegen einen Freudentanz auf – und machte auch dabei eine vorzügliche Figur, obwohl der große Salsa-Liebhaber nach eigener Aussage gar nicht tanzen kann. Mit seinem zweiten Treffer nach Traumkombination über vier Stationen stellte er kurz nach der Pause endgültig den größten Erfolg in Kolumbiens FußballHistorie sicher. Wer im ganzen Land nur Samba und Bossa Nova erwartet, unterschätzt die riesigen Entfernungen in Brasilien und die kulturellen Unterschiede der Regionen, die so entstehen. In Italien tanzen die Menschen schließlich auch nicht zu Helene Fischer. In puncto Musik verdrehen aber fast alle Brasilianer die Augen, wenn es um Südbrasilien geht. Die Musik, die dort populär ist, hält der Rest des Landes für eine Zumutung: eine sich endlos hinziehende Akkordeon-Melodie ohne wahrnehmbare Variationen. Tanzen kann man danach nicht, jedenfalls nicht so, wie der Rest Brasiliens Tanzen versteht. Mit viel Bewegung und so. „Gaucho-Musik“ wird dieses monotone Phänomen genannt, weil dessen Ursprünge in Argentinien liegen. Den Einfluss des Nachbarlands spürt man in Südbrasilien auch in anderen Bereichen, sogar in der riesigen Markthalle von Porto Alegre. Zu gigantischen Haufen und in zig Varianten sind an den Verkaufsständen die grünen Blätter des MateStrauchs aufgeschüttet, aus denen das argentinische Nationalgetränk aufgebrüht wird. Im Rest Brasiliens gilt das Zeug als absolut ungenießbar. tom WM-NOTIZEN Halbzeitrangelei wird untersucht Die handfeste Auseinandersetzung in der Halbzeitpause des Achtelfinalduells zwischen Brasilien und Chile hat ein Nachspiel. „Die Disziplinarkommission untersucht den Vorfall“, sagte FIFA-Sprecherin Delia Fischer am Sonntag. Am Vortag war es auf dem Weg in die Kabinen im Stadion von Belo Horizonte zu einem Gerangel gekommen. Dabei soll der Sprecher der brasilianischen Nationalmannschaft, Rodrigo Paiva, Chiles Stürmer Mauricio Pinilla geschlagen haben. „Es gibt davon ein Video“, hat Chiles Medienbeauftragte Maria Jose Vasconcellos bestätigt. David Luiz bleibt offizieller Torschütze Brasiliens Abwehrspieler David Luiz wird nun doch ganz offiziell das Tor aus dem WM-Achtelfinale gegen Chile gutgeschrieben. Das gab der Fußball-Weltverband Fifa gestern bekannt. Auf TV-Bildern war eigentlich klar zu sehen, dass der Chilene Gonzalo Jara vor dem 1:0 der Brasilianer als letzter Spieler am Ball gewesen ist. Freistoßspray auch in der Bundesliga? Die Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) setzen das Freistoßspray nach den bisherigen Erfahrungen bei der WM in Brasilien auf ihre Wunschliste auf. „Als das Thema Freistoßspray erstmals aufkam, war ich eher skeptisch, das gebe ich zu. Aber mittlerweile muss ich sagen, dass sich diese Neuerung in der WM-Vorrunde durchaus bewährt hat. Wir werden nach der WM in der Schiedsrichterführung auch intensiv über dieses Thema sprechen und entscheiden, ob wir das Freistoßspray auch in Deutschland einsetzen werden“, so der DFB-Schiedsrichterausschuss-Vorsitzende Herbert Fandel. FUSSBALL-WM 2014 IN BRASILIEN L L E U AKT Kleiner Mann ganz groß Frankreich setzt gegen Nigeria auf die Geniestreiche des 1,66 Meter langen Mathieu Valbuena Ribeirão Preto (dpa) Der kleine Mathieu Valbuena ist der neue Liebling der Franzosen. Dabei kickte der 29-Jährige in einem Alter, in dem viele Profis bereits Millionen scheffeln, noch im Amateurbereich. Trainer Didier Deschamps will von großspurigen Aussagen vor dem Nigeria-Spiel nichts wissen. Frankreich setzt vor dem Achtelfinale gegen Nigeria auf weitere Geniestreiche von „Le Petit“ Mathieu Valbuena. Der mit einer Körpergröße von nur 1,66 Metern kleinste WM-Spieler der K.-o.-Runde gilt als unverzichtbare Kreativkraft der wiedererstarkten „Équipe Tricolore“. Sein Fehlen bei der tristen Nullnummer im letzten Gruppenspiel gegen Ecuador werteten die französischen Medien als Indiz für die gewachsene Bedeutung des „Superzwergs“: „Valbuena ist unentbehrlich!“ Sein „unkompliziertes und genaues“ Aufbauspiel seien im Maracanã heftig vermisst worden, schrieb die Sportzeitung „L’Équipe“ über den Spieler von Olympique Marseille. „La Provence“ befand, dass Frankreich „die Kreativität abhanden gekommen“ sei. Mehrere Medien bezeichneten ihn unisono als „echten Motor“ des Teams. Solche Worte müssen Balsam für die Seele des Mannes aus Bruges bei Bordeaux sein. Wegen seiner Körpergröße wurde der Flügelflitzer lange Zeit unterschätzt und übersehen. Nach Lehrjahren bei Girondins Bordeaux wurde er vom Traditionsklub mit 20 ausgemustert. Für den sensiblen Sohn eines spanischen Gastarbeiters brach eine Welt zusammen. Er ging für eine Saison in die fünfte Liga zu den Amateuren von Langon FC, arbeitete als Verkäufer in einem Sportartikelladen. Bei LibourneSaint-Seurin kickte er zwei Jahre in der dritten Liga, bis der frü- here belgische Nationalspieler und Marseille-Coach Eric Gerets 2006 bei einem Pokalspiel seine Qualitäten erkannte. Obwohl er von gegnerischen Fans oft ausgebuht und als Schwalbenkönig kritisiert wurde, führte Valbuena Olympique Marseille mit dem heutigen National-Trainer Didier Deschamps als Coach 2010 zum Double aus Liga und Ligapokal. 2011 und 2012 folgten im Ligapokal weitere Titel. In nunmehr acht Jahren in Marseille brachte es Valbuena auf 331 Spiele und 38 Treffer. In 36 Länderspielen erzielte er sechs Tore. Bei der WM 2010 kam er nur wenige Minuten und bei der Euro 2012 überhaupt nicht zum Einsatz. Heuer ist es anders. In Frankreich erwarten viele einen Spaziergang im Achtelfinale gegen Nigeria. Der neue Übermut stört Disziplinfanatiker Deschamps gewaltig. Frankreichs Trainer sah sich sogar genötigt, Verteidiger Bacary Sagna zurückzupfeifen, der großspurig erklärte: „Das Verpassen des Titels wäre ein Scheitern.“ Noch sei nichts gewonnen, warnte Deschamps. „Es ist gut, ambitioniert zu sein. Deshalb sind wir auch hier, aber aus Selbstvertrauen sollte keine Arroganz werden“, warnte auch Mittelfelddirigent Yohan Cabayé, der nach seiner GelbSperre ins Team zurückkehrt. „Ein falscher Schritt, und man fährt nach Hause. Das ist schon Druck genug“, betonte Cabayé. Deschamps hofft auf den Einsatz des Abwehrspielers Mamadou Sakho. „Er trainiert, aber wir müssen abwarten“, sagte der Coach am Sonntag. Über den Einsatz des Innenverteidigers, der Oberschenkelprobleme hat, will er am Abend entscheiden. Für den 24-Jährigen aus Liverpool könnte Laurent Koscielny vom FC Arsenal spielen. Den Gegner beschäftigen andere Dinge: Bringt Nigerias Prä- sident die Millionen höchstpersönlich mit nach Brasilien? Staatschef Goodluck Jonathan kommt auf jeden Fall spontan eingeflogen und will die Partie live im Estadio Nacional von Brasília verfolgen – nachdem er zuvor in den Prämienstreit eingegriffen und die Zahlung von 3,805 Millionen Dollar genehmigt haben soll. Das ist eine sehr große Motivation, dass der Präsident kommen und uns besuchen will“, zitiert „nigeriafootball“ den Kapitän Joseph Yobo: „Das ist besser als Geld, wir werden unser Bestes geben. Das ist eine moralische Verstärkung.“ Dass Trainer Stephen Keshi schon jetzt einen Rekord aufgestellt hat, ist angesichts der Streitereien ums liebe Geld ziemlich untergegangen. Der 54Jährige ist der erste afrikanische Trainer, der ein Team in das WM-Achtelfinale geführt hat. Geht sogar noch mehr? AUFSTELLUNG Frankreich: Lloris (27 Jahre/60 Länderspiele/0 Tore) - Debuchy (28/23/2), Varane (21/9/0), Sakho (24/22/2), Evra (33/60/0) Pogba (21/14/2), Cabaye (28/32/2), Matuidi (27/26/2) Valbuena (29/36/6), Giroud (27/33/9), Benzema (26/69/24). Nigeria: Enyeama (31/94/0) - Ambrose (25/40/1), Yobo (33/100/7), Omeruo (20/20/0), Oshaniwa (23/13/0) - Onazi (21/24/1), Mikel (27/62/4) - Odemwingie (32/64/11), Uchebo (24/5/1), Musa (21/40/7) - Emenike (27/26/9). Schiedsrichter:MarkGeiger(USA) Der Kleinste ist der Größte: Frankreich hofft gegen Nigeria auf Mathieu Valbuena (rechts, mit Olivier Giroud). Foto: Haider/dpa Anstoß:18Uhr/ZDF Boateng rechnet ab Ghanas Nationalspieler bezeichnet verpatzte WM als „Albtraum“ und kritisiert den Verband scharf Gelsenkirchen/Accra (sid/dpa) Drei Tage nach seinem Rauswurf bei der WM hat Kevin-Prince Boateng zum Rundumschlag gegen die Fußball-Nationalmannschaft Ghanas ausgeholt. Er sei „sehr, sehr enttäuscht“, die WM sei „einfach keine schöne Zeit“ gewesen, sagte der Bundesliga-Profi von Schalke 04 zu „Sport Bild Plus“. Die Weltmeisterschaft nannte er einen „Albtraum vom ersten Tag der Vorbereitung bis hin zum Ende“ und „eine reine Katastrophe. Von den Trainingsbedingungen, den Schlafmöglichkeiten, einfach alles“. Wegen seines Rauswurfs sei er „sehr gelassen und relaxt, weil ich definitiv weiß, dass ich nichts dergleichen getan habe“. Der Verband hatte die Maß- nahme mit angeblichen Beleidigungen gegen den Coach begründet. Erfahren habe er von der Suspendierung durch einen „weißen Zettel unter meiner Tür“. Einen Rücktritt aus der Nationalelf ließ der 27-Jährige aber offen. Es sei „unter den Voraussetzungen schwierig, weiterzuspielen“, aber er wolle das erst nach seinem Urlaub entscheiden. Den Verbandsvertretern des deutschen Gruppengegners habe er jedoch „ins Gesicht gesagt, dass sie Lügner sind, uns permanent nur Versprechen machen und nichts halten. Wir wurden nur angelogen.“ Er frage sich, „wo das ganze Geld hinfließt. Der Verband bekommt so viel Geld von Sponsoren, von der Fifa – für die Hotels, Flüge, Lässt kein gutes Haar an Ghanas WM-Mission: Kevin-Prince Boateng. Foto: de Souza/AFP die Mannschaft und die Vorbereitung wird es sicher nicht ausgegeben.“ In Bezug auf die Vorbereitung habe er „niemals gedacht, dass man eine WM-Vorbereitung und eine WM so schlecht organisieren kann. Die Hotels, die Flüge – einfach alles war amateurhaft“. Die Spieler hätten mit schmerzenden Beinen in der Economy Class gesessen, „unser Präsident saß zeitgleich mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Business Class“. Sein Gepäck sei verloren gegangen, vor dem US-Spiel hätten sie in einer „Absteige“ mit Wasserschäden gewohnt. Die Mannschaft sei zudem „kein Team“ gewesen: „Jeder war mit sich selber beschäftigt, jeder machte den anderen schlecht.“ Nach seiner Suspendierung hätte ihm Spieler „ins Gesicht gesagt, dass ich mit allem Recht haben würde. Dennoch haben sie sich beim Trainer gegen Sulley (der ebenfalls suspendierte Muntari, d. Red.) und mich ausgesprochen“. Seine Nationalteam-Kollegen sind unterdessen gestern wieder in der Heimat angekommen. „Wir sind zur WM gefahren, um die Nation stolz zu machen, aber das hat nicht funktioniert. Ich kann mich bei allen Ghanaern nur für unsere Vorstellung entschuldigen“, sagte Kapitän Asamoah Gyan nach der Ankunft in Accra dem Radiosender „Joy FM“. Die „Black Stars“ hatten in der deutschen Vorrunden-Gruppe mit nur einen Punkt ausgeschieden. WM-SERIE: SIE HABEN ES SCHON GESCHAFFT (15) Horst Eckel – der Jüngste im Team mit dem Spezialauftrag Von Roland Kaufmann E rst im April ist Horst Eckel wieder dort gewesen. Mitten in Bern, mitten im sogenannten Quartier Wankdorf, Arm in Arm mit Jeno Buzánszky. Sogar auf dem Rasen standen die beiden, wie einst am 4. Juli 1954 – aber das Drumherum hat sich enorm verändert. Jetzt wird hier im „Stade de Suisse“ gekickt – in einer 350 Millionen Franken teuren Arena mit Solarkraftwerk auf dem Dach. Vom Stadion von damals ist nicht mehr viel übrig geblieben – außer jene weltberühmte LonginesUhr, die beim WM-Finale 1954 zudem das Ergebnis anzeigte. Egal. Das Wunder von Bern wird ja nicht an einem Bauwerk festgemacht, sondern an Personen. An Protagonisten, die an jenem Sonntagnachmittag im Juli Fußballgeschichte schrieben. Eckel war hierbei der Jüngste im DFB-Team – zudem versehen mit dem Spezialauftrag, den Ungarn Nandor Hidegkuti zu bewachen, den zu dieser Zeit wohl besten Mittelstürmer der Welt. „Sepp Herberger sagte nach der Partie, dass ich ,schon ganz gut’ gespielt habe. Wenn der Trainer das sagte, war das ein großes Kompliment“, erzählt der mittlerweile 82-Jährige lächelnd. Tatsächlich war er im großen Finale stets einen Schritt schneller, einfach wendiger als sein namhafter Ge- genspieler. Und was ihm besonders wichtig ist: „Ich spielte niemals foul.“ Auf Eckel war bei der WM 1954 hundertprozentig Verlass – nicht nur im Endspiel, sondern in allen sechs Partien der deutschen Mannschaft. Jeweils vom An- bis zum Abpfiff stand er auf dem Rasen, also die gesamten 540 Minuten – ein Kunststück, das außer ihm nur noch Fritz Walter schaffte. D ass ihm irgendwann der Spitzname „Windhund“ verpasst wurde – auf Grund seiner Schnelligkeit, Ausdauer sowie schlanken Statur war’s kein Wunder. Eckel kann gut damit leben. Nur als Held von Weltmeister 1954 in der Bern sieht er sich nicht so ger- Schweiz: Horst Eckel. Foto: dpa ne: „Das ist total übertrieben, ich bin doch ein ganz normaler Mensch geblieben.“ B eziehungsweise ein Mensch, der sich immer weiterentwickeln wollte. So begann der gelernte Werkzeugmacher noch im Alter von 37 Jahren ein Pädagogikstudium, um dann bis zu seiner Pensionierung als Realschullehrer zu arbeiten. Und selbst heute noch ist Eckel fleißig unterwegs – als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung, die sich um die Resozialisierung jugendlicher Straftäter kümmert. Er, der insgesamt 32 Länderspiele für Deutschland bestritt, ist auch mit 82 Jahren noch ein großes Vorbild. Blatter will Videobeweis einführen Rio de Janeiro (dpa) Fifa-Boss Joseph Blatter (Foto) hat mit seinen provokanten Thesen zum Thema Videobeweis mitten in der WM-Hochphase Fans und Feinde von mehr Technik im Fußball gegeneinander aufgewiegelt. Der Vorschlag für zwei Einspruchsmöglichkeiten der Trainer bei strittigen Szenen klingt revolutionär und mutig. Doch Blatters Motive gehen über den Wunsch nach mehr Gerechtigkeit hinaus. Im Machtkampf mit dem technikskeptischen Uefa-Chef Michel Platini um den Präsidententhron im Weltverband war der Vorstoß von dem Schweizer bewusst kalkuliert. Dass jetzt nicht nur bei den internationalen Verbänden Fifa und Uefa, sondern auch im deutschen Fußball über Sinn und Unsinn von Kamerahilfen für Schiedsrichter debattiert wird, ist ein Nebenprodukt der überraschenden Blatter-Offensive. „Wenn es darum geht, ob es ein Elfmeter oder kein Elfmeter war innerhalb oder außerhalb des Strafraums, ein Foul oder kein Foul, kann der Coach intervenieren“, beschrieb Blatter seine Veto-Idee für Trainer. Das konnte nicht ohne Reaktionen bleiben. „Torlinientechnologie ja, Videobeweis nein“, erwiderte Bundestrainer Joachim Löw am Samstag kurz und knapp. Auch DFB-Chef Wolfgang Niersbach befürwortet die Blatter-Idee nicht. „Wir vom DFB sind klar für die Torlinientechnologie. Beim Videobeweis wäre ich äußerst skeptisch. Da kann ich nur meine Bitte in Richtung Fifa wiederholen: Dann schafft lieber die Dreifachbestrafung ab, ehe ihr mit neuen Dingen kommt, die in den Gremien überhaupt nicht besprochen worden sind“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Andreas Rettig, Geschäftsführer Spielbetrieb der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sieht das aber ganz anders und machte sich zum ersten Fürsprecher der Video-Revolution. „Die Torlinientechnologie und die mit ihr verbundenen Investitionen klären nur fünf Prozent der kritischen Torentscheidungen auf, wesentlich effektiver zur Reduzierung der Fehlentscheidungen wäre der Videobeweis“, sagte Rettig der „Bild am Sonntag“. Prinzipiell könnte die DFL alle technischen Neuerungen auch ohne Absegnung des Dachverbandes DFB einführen, wenn das International Football Association Board – dem Blatter angehört – die Regeln eines Tages entsprechend ändern sollte. WM-NOTIZEN Afrikanische Präsidenten fordern Aufklärung Die Präsidenten aus Kamerun und Ghana haben nach dem frühen Aus ihrer Nationalteams eine detaillierte Aufarbeitung gefordert. Kameruns Präsident Paul Biya gab seinem Premierminister sogar nur einen Monat Zeit, um einen Bericht über die „unrühmliche Kampagne“ vorzulegen. Dieser Bericht solle Vorschläge für eine „tiefgreifende Umstrukturierung des kamerunischen Fußball“ enthalten. Ähnliche Forderungen stellte Ghanas Präsident John Mahama. Er hatte zuvor Jugendund Sportminister Elvis AfriyieAnkrah sowie dessen Stellvertreter Joseph Yammin ersetzt. Beide Teams waren bereits in der Gruppenphase ausgeschieden. FUSSBALL-WM 2014 IN BRASILIEN AKTUELL Unsere Sonderseite zur Fußball-WM wird heute präsentiert von: WM-NOTIZEN Maradona greift Pelé und Beckenbauer an WM KURIOS Neuer Rundumschlag von Diego Maradona: Argentiniens Fußball-Ikone hat diesmal Brasiliens Galionsfigur und dreimaligen Weltmeister Pelé (73) sowie „Kaiser“ Franz Beckenbauer (68) ins Visier genommen. „Ich habe einige dumme Äußerungen von diesen Idioten gelesen. Sie stimmen mit der Fifa überein, aber das ist ja auch keine Überraschung. Sie werden von der FIFA bezahlt. Was für eine Schande“, sagte der 53-jährige Maradona in seiner Fernsehsendung „De Zurda“. Anlass für seine neuerliche Tirade waren Pelés und Beckenbauers Äußerungen zur Sperre des uruguayischen Stürmers Luis Suárez. Während Pelé und Beckenbauer die Sanktion für richtig erachteten, pflichtete Maradona Suárez bei. Fußballer mit Flugangst Schweißnasse Hände, flache Atmung, Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Magen- und Darmkrämpfe: Flugangst, Fachbegriff Aviophobie, versetzt Betroffene in Panik. Laut wissenschaftlicher Erhebung besteigt jeder Zweite ein Flugzeug mit einem mulmigen Gefühl. Also auch jeder zweite Fußballer. Bekannt ist das Beispiel des Niederländers Dennis Bergkamp, der die Auswärtsreisen seines Klubs Arsenal London immer schon Stunden vorher antrat – im leeren Mannschaftsbus. Oder des Peruaners Paolo Guerrero. Weil er sich bei einem Rückflug seines Hamburger SV von einem Spiel in Luzern derart am Sitz festkrallte, stieg er mit einer Muskelverhärtung im Oberschenkel aus. Und musste zwei Wochen pausieren. Sami Allagui, Tunesier in Diensten von Hertha BSC, musste nach einem Flug mit der Nationalelf wegen eines Schwächeanfalls gleich in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Und Ulf Kirsten wechselte in den 90er Jahren nicht zu Inter Mailand, weil die Klubverantwortlichen dem Nationalstürmer die Stadt via Privatjet von oben zeigten. Fritz Walter, der Kapitän der Helden von Bern, bestieg bis zu seinem 42. Lebensjahr nie einen Flieger. Zur WM 1954 in Bern reiste er mit dem Zug, 1958 nach Schweden schipperten die Mannen von Trainer Sepp Herberger mit der Fähre. Und nach Berlin nahm Fritz Walter stets den Interzonenzug. Erst nach seinem Karriereende wagte er sich in ein Flugzeug – zur WM 1962 in Chile als Reisebegleiter für Preisausschreibengewinner des Ersten Deutschen Fernsehens. Seinen Freund, den legendären TV-Reporter Rudi Michel, der ihm die damalige Länge des Fluges von 22 Stunden über den Atlantik verheimlicht hatte, fragte er unentwegt, wann endlich die Landung erfolge. Und Michel antwortete brav, zog aber immer mehrere Stunden von der Wahrheit ab. Denn „Lügen muss für einen Freund mit Flugangst erlaubt sein.“ Alexander Fischer WM-NOTIZEN Milliardenumsätze für Brasiliens Bars Das Bier fließt, das Geld auch: Die WM beschert den Bars und Restaurants am Zuckerhut einen riesiges Geschäft. Der Gastronomieverband Abrasel rechnet für den Monat Juni mit einem Umsatz von rund 5,5 Milliarden USDollar (rund vier Milliarden Euro). Laut einer Studie der Tageszeitung „O Globo“ bestellen knapp 90 Prozent der brasilianischen Fans beim Fußball-Gucken das traditionelle Fleischgericht Churrasco und Bier. Falcao wohl vor Wechsel zu Real Der Moment nach dem Siegtreffer: Klaas-Jan Huntelaar (rechts) hat soeben Mexikos Keeper Guillermo Ochoa in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt bezwungen. Zuvor hatte „El Tri“-Kapitän Rafael Márquez den Münchner Arjen Robben im Strafraum gefoult. Foto: Ruhe/Witters Späte Tore retten Oranje Niederlande drehen Achtelfinale gegen Mexiko erst in den Schlussminuten zu 2:1-Sieg Fortaleza (sid) Louis van Gaal nahm den Kopf von Klaas-Jan Huntelaar in beide Hände, klatschte ihm auf die Wangen und lachte. In einem Spiel, das bereits verloren schien, hatte der Trainer der Niederlande mal wieder alles richtig gemacht. In einem schier unglaublichen Schlussspurt der verzweifelt anrennenden Niederländer legte der eingewechselte Huntelaar erst den Ausgleich von Oranje durch Wesley Sneijder auf (88.), dann schoss er per Foulelfmeter den Siegtreffer (90.+4) zum 2:1 (0:0) und seine völlig abgekämpfte Mannschaft ins Viertelfinale. „Das ist der pure Adrenalinkick“, sagte Huntelaar grinsend, „das ist das“, ergänzte er noch, „wovon man als kleiner Junge träumt: reinzukommen und das entscheidende Tor zu machen. Das ist einfach fantastisch.“ Bemerkenswert: Von den letzten sechs Elfmetern, zu denen er für Schalke 04 angetreten war, hatte der „Hunter“ vier verschossen. „Das hat mich nicht beeinflusst“, sagte Huntelaar. Er war in der 76. Minute für Robin van Persie gekommen – als letzte Hoffnung der Niederländer. Kurz zuvor war er noch aufs Klo gerannt. „Dann war der Druck weg“, sagte Huntelaar in der ARD. Zu diesem Zeitpunkt schien der Vizeweltmeister von 2010 im Glutofen von Fortaleza mausetot. Zu schaffen machten ihnen nicht nur die drückende Hitze, ab der 48. Minute mussten sie außerdem ei- KÜHLPAUSE Beim Spiel zwischen den Niederlanden und Mexiko ist es erstmals zu offiziellen Kühlpausen gekommen. Schiedsrichter Proença unterbrach das Spiel pro Halbzeit für je drei Minuten. Die Spielzeit wurde zum Ende der Halbzeiten nachgeholt. Ein brasilianisches Arbeitsgericht hatte die Fifa kürzlich verpflichtet, bei einem Index ab 32 Grad der World Bulb Globe Temperature (WBGT) Trinkpausen vorzunehmen. Der WBGT wird durch Werte wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Windgeschwindigkeit errechnet. Die Temperatur lag in Fortaleza bei etwa 34 Grad.dpa nem Rückstand durch den Treffer von Giovani Dos Santos hinterherlaufen. „Es ist unglaublich. Es war bleischwer. So zurückzukommen, das ist sehr schwierig. Es war schwierig, ruhig zu bleiben. Aber wir sind gut“, sagte van Persie. „Die Spieler haben gezeigt, STENOGRAMM Niederlande Mexiko 2 1 Niederlande: Cillessen - Vlaar, de Vrij, Blind - Verhaegh (56. Depay), Kuyt - de Jong (9. Martins Indi), Wijnaldum - Sneijder Robben, van Persie (76. Huntelaar). Mexiko: Ochoa - Rodriguez, Márquez, Moreno (46. Reyes) - Aguilar, Layun - Herrera, Salcido, Guardado - Peralta (75. Hernandez), Dos Santos(61.Aquino). Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal). Tore: 0:1 dos Santos (48.), 1:1 Sneijder (88.), 2:1 Huntelaar (90.+4,Foulelfmeter). Zuschauer:58 817 Gelbe Karten: Aguilar, Márquez, Guardado. dass sie bis zum Ende an den Sieg geglaubt haben“, sagte van Gaal und behauptete: „Wir waren auch physisch sehr stark, wir waren am Ende fitter und frischer als Mexiko. Das gibt uns riesiges Selbstvertrauen. Kompliment an meine Mannschaft.“ Während die Niederlande danach einem vermeintlich einfachen Viertelfinale am kommenden Samstag in Salvador gegen Costa Rica oder Griechenland entgegenblicken, verzweifelt Mexiko am Achtelfinal-Fluch: Zum sechsten Mal nacheinander war für „El Tri“ in der ersten K.-o.-Runde Endstation. Erst, weil Huntelaar nach einer Ecke per Kopf auf Sneijder auflegen konnte, dann, weil Kapitän Rafael Márquez Bayern-Stürmer Arjen Robben im Strafraum foulte – zumindest nach Ansicht des Schiedsrichters. Zuvor hatten beide Mannschaften mit umbarmherzigen feucht-heißen 30 Grad und fast 70 Prozent Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Vor allem die Niederländer, für die das offenkundig noch weitaus problematischer war als für die hitzeerprobten Mexikaner, musste an ihre physischen Grenzen gehen. Das Märchen geht weiter Der Wechsel des kolumbianischen Stürmerstars Radamel Falcao zum ChampionsLeague-Sieger Real Madrid wird immer wahrscheinlicher. Wie die spanische Zeitung „AS“ berichtete, wird Dimitri Rybolowlew, der russische Mäzen des französischen Erstligisten AS Monaco, Falcao bei einem angemessenen Angebot der Königlichen ziehen lassen. Die WM hatte der Angreifer wegen der Folgen eines Kreuzbandrisses verpasst. Acht Tote bei Jubelfeier in Kolumbien Die Jubelnacht nach dem erstmaligen Viertelfinaleinzug Kolumbiens bei einer WM endete in Bogotá blutig. Die Krankenhäuser der Hauptstadt vermeldeten acht Tote nach dem 2:0 über Uruguay. Eine 25 Jahre alte Frau starb an einer Schusswunde. Von den übrigen Opfern gab es über den Tathergang zunächst keine Angaben. Fifa: Kein Verbot von Suárez-Masken Der Fußball-Weltverband Fifa hat gestern Meldungen dementiert, denen zufolge er die Anweisung zur Abnahme von Luis-Suárez-Masken im Maracana-Stadion gegeben habe. Beim zweiten Achtelfinale zwischen Kolumbien und Uruguay (2:0) waren viele Uru-Fans mit Masken mit dem Konterfei des gesperrten Torjägers Suárez im Stadion erschienen. Sie wollten damit auch ihren Protest gegen die Sperre zum Ausdruck bringen. Costa Rica gewinnt Elfmeter-Drama gegen Griechenland und steht im Viertelfinale Recife (sid) Die märchenhafte Reise der Fußballer aus Costa Rica geht nach einem historischen Triumph im Drama von Recife weiter. Die Sensationsmannschaft der WM in Brasilien besiegte den früheren Europameister Griechenland trotz Unterzahl ab der 66. Minute mit 5:3 im Elfmeterschießen (1:1, 0:0), sie steht damit zum ersten Mal bei einer WM im Viertelfinale. Nach einer wahren Abwehrschlacht der Mittelamerikaner ab Mitte der zweiten Halbzeit hatte es nach der Verlängerung 1:1 (1:1, 0:0) gestanden. Zum Helden im Elfmeterschießen wurde der zuvor schon überragende Torhüter Keylor Navas. Er hielt den Strafstoß des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Theofanis Gekas. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte danach Maichael Umana. Im Viertelfinale trifft Costa Rica am Samstag in Salvador nun auf die Niederlande, die gegen Mexiko gewannen. Costa Rica muss dann aber ohne Oscar Duarte auskom- STENOGRAMM Costa Rica Griechenland 6 4 n. E. Costa Rica: Navas - Gamboa (76. Acosta), Duarte, Gonzalez, Umaña, Diaz - Borges, Tejeda (66. Cubero) - Ruiz, Bolaños (83. Brenes) - Campbell. Griechenland: Karnezis - Torosidis, Manolas, Sokratis, Holebas Maniatis (77. Katsouranis), Karagounis, Samaris (58. Mitroglou) Salpingidis (69. Gekas), Christodoulopoulos-Samaras. Schiedsrichter: Benjamin Williams(Australien). Tore: 1:0 Ruiz (52.), 1:1 Sokratis (90+1). Elfmeterschießen: 1:0 Borges, 1:1 Mitroglou, 2:1 Ruiz, 2:2 Christodoulopoulos, 3:2 Gonzalez, 3:3 Holebas, 4:3 Campbell, Gekas verschießt,5:3Umaña. Zuschauer:40 000. Gelbe Karten: Duarte, Tejeda, Granados, Ruiz, Navas - Samaris, Manolas. Gelb-Rote Karte: Duarte (66., wiederholtesFoulspiel). Keylor Navas parierte einen Elfmeter – das genügte zum Einzug ins Viertelfinale. Foto: Suki/dpa men: Der Verteidiger sah in der 66. Minute Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels. Nach dem Platzverweis entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, mit zunächst glücklichem Ausgang für Griechenland: Innenverteidiger Sokratis von Schalke 04 erzwang mit einem Last-Minute-Treffer (90.+1) die Verlängerung. In der Arena Pernambuco in Recife war zuvor Bryan Ruiz für Costa Rica erfolgreich gewesen (52.). Griechenland suchte die Entscheidung in der Verlängerung, die zunehmend erschöpft wirkenden Costa Ricaner standen dabei unter permanentem Druck. Der überragende Keeper Navas hatte alle Hände voll zu tun, um die Fehler seiner Vorderleute auszubügeln, so gegen Lazarus Christodoulopoulos (113.) oder Konstantinos Mitroglou (120.+2). Costa Rica gab trotz Unterzahl nie auf, lieferte einen offenen Schlafabtausch, war aber zu ausgelaugt, um seine Konter zu Ende zu spielen. Dafür hatten sie im Elfmeterschießen die besseren Nerven. TORSCHÜTZEN 5 Tore: James Rodríguez (Kolumbien). 4 Tore: Lionel Messi (Argentinien), Neymar (Brasilien), Thomas Müller (Deutschland) 3 Tore: Enner Valencia (Ecuador), Karim Benzema (Frankreich), Arjen Robben, Robin van Persie (beide Niederlande), Xherdan Shaqiri (Schweiz). 2 Tore: Islam Slimani (Algerien), Tim Cahill (Australien), Alexis Sánchez (Chile), Wilfried Bony, Gervinho (beide Elfenbeinküste), André Ayew, Asamoah Gyan (beide Ghana), Jackson Martínez (Kolumbien), Mario Mandzukic, Ivan Perisic (beide Kroatien), Memphis Depay (Niederlande), Ahmed Musa (Nigeria), Clint Dempsey (USA), Luis Suárez (Uruguay), Bryan Ruiz (Costa Rica). 1 Tor: u. a. Mario Götze (Deutschland), Mats Hummels (Deutschland), Miroslav Klose (Deutschland). Nach 52 von 64 Spielen (144 Tore). SPORT FUSSBALL-WM DK Nr. 147, Montag, 30. Juni 2014 Autohaus an der B13 GmbH & Co. KG SPIELPLAN DER FUSSBALL-WM 12.06.– 13.07.2014 IN BRASILIEN GRUPPE A Termin/Ort 12.6., 22 Uhr São Paulo 13.6., 18 Uhr Natal 17.6., 21 Uhr Fortaleza 19.6., 0 Uhr Manaus 23.6., 22 Uhr Brasília 23.6., 22 Uhr Recife Spielpaarung Brasilien – Kroatien Mexiko – Kamerun Brasilien – Mexiko Kamerun – Kroatien Kamerun – Brasilien Kroatien – Mexiko Die Spielergebnisse werden Ihnen heute präsentiert von: GRUPPE B Ergebnis 3 1 1 0 0 0 0 4 1 4 1 3 Termin/Ort 13.6., 21 Uhr Salvador 14.6., 0 Uhr Cuiabá 18.6., 18 Uhr Porto Alegre 18.6., 21 Uhr Rio de Janeiro 23.6., 18 Uhr Curitiba 23.6., 18 Uhr São Paulo Spielpaarung Spanien – Niederlande Chile – Australien Australien – Niederlande Spanien – Chile Australien – Spanien Niederlande – Chile Ergebnis 1 5 3 1 2 3 0 2 0 3 2 0 Termin/Ort 14.6., 18 Uhr Belo Horizonte 15.6., 3 Uhr Recife 19.6., 18 Uhr Brasília 20.6., 0 Uhr Natal 24.6., 22 Uhr Cuiabá 24.6., 22 Uhr Fortaleza Tore Punkte Gruppentabelle Tore Punkte Gruppentabelle 1 2 3 4 Brasilien 7:2 7 10:3 9 Mexiko 4:1 7 1 2 3 4 Niederlande Chile 5:3 6 1 2 3 4 6:6 3 Kamerun 1:9 0 Spanien 4:7 3 Australien 3:9 0 GRUPPE E Termin/Ort 15.6., 18 Uhr Brasília 15.6., 21 Uhr Porto Alegre 20.6., 21 Uhr Salvador 21.6., 0 Uhr Curitiba 25.6., 22 Uhr Manaus 25.6., 22 Uhr Rio de Janeiro Spielpaarung Schweiz – Ecuador Frankreich – Honduras Schweiz – Frankreich Honduras – Ecuador Honduras – Schweiz Ecuador – Frankreich Gruppentabelle 1 Frankreich 2 3 4 2 1 3 0 2 5 1 2 0 3 0 0 Tore Punkte 8:2 7 Schweiz 7:6 6 Ecuador 3:3 4 Honduras 1:8 0 Termin/Ort 16.6., 0 Uhr Rio de Janeiro 16.6., 21 Uhr Curitiba 21.6., 18 Uhr Belo Horizonte 22.6., 0 Uhr Cuiabá 25.6., 18 Uhr Porto Alegre 25.6., 18 Uhr Salvador Spielpaarung Argentinien – Bosnien-Herzeg. Iran – Nigeria Argentinien – Iran Nigeria – Bosnien-Herzeg. Nigeria – Argentinien Bosnien-Herzeg. – Iran Gruppentabelle 1 Argentinien 2 3 4 Spielpaarung Kolumbien – Griechenland Elfenbeinküste – Japan Kolumbien – Elfenbeinküste Japan – Griechenland Japan – Kolumbien Griechenland – Elfenbeinküste GRUPPE D Ergebnis 3 0 2 1 2 1 0 0 1 4 2 1 Termin/Ort 14.6., 21 Uhr Fortaleza 15.6., 0 Uhr Manaus 19.6., 21 Uhr São Paulo 20.6., 18 Uhr Recife 24.6., 18 Uhr Natal 24.6., 18 Uhr Belo Horizonte Tore Punkte Kolumbien 9:2 9 Griechenland 2:4 4 Elfenbeinküste 4:5 3 Japan 2:6 1 GRUPPE F Ergebnis www.autohausB13.de GRUPPE C Gruppentabelle Kroatien Ihr ŠKODA-Vertragspartner in der Region Ingolstadt und Neuburg an der Donau 2 1 0 0 1 0 1 0 2 3 3 1 Tore Punkte 6:3 9 Nigeria 3:3 4 Bosnien-Herzeg. 4:4 3 Iran 1:4 1 Termin/Ort 16.6., 18 Uhr Salvador 17.6., 0 Uhr Natal 21.6., 21 Uhr Fortaleza 23.6., 0 Uhr Manaus 26.6., 18 Uhr Recife 26.6., 18 Uhr Brasília Spielpaarung Deutschland – Portugal Ghana – USA Deutschland – Ghana USA – Portugal USA – Deutschland Portugal – Ghana Gruppentabelle 1 Deutschland 2 3 4 1 3 1 2 2 1 0 1 0 1 0 0 Tore Punkte 1 2 3 4 Costa Rica 4:1 7 Uruguay 4:4 6 Italien 2:3 3 England 2:4 1 GRUPPE H Ergebnis 4 0 1 2 2 2 2 2 0 1 2 1 Termin/Ort 17.6., 18 Uhr Belo Horizonte 18.6., 0 Uhr Cuiabá 22.6., 18 Uhr Rio de Janeiro 22.6., 21 Uhr Porto Alegre 26.6., 22 Uhr São Paulo 26.6., 22 Uhr Curitiba Tore Punkte 7:2 7 USA 4:4 4 Portugal 4:7 4 Ghana Ergebnis Gruppentabelle GRUPPE G Ergebnis Spielpaarung Uruguay – Costa Rica England – Italien Uruguay – England Italien – Costa Rica Italien – Uruguay Costa Rica – England 4:6 1 Spielpaarung Belgien – Algerien Russland – Südkorea Belgien – Russland Südkorea – Algerien Südkorea – Belgien Algerien – Russland Gruppentabelle 1 Belgien 2 3 4 Ergebnis 2 1 1 1 1 0 2 4 0 1 1 1 Tore Punkte 4:1 9 Algerien 6:5 4 Russland 2:3 2 Südkorea 3:6 1 ACHTELFINALE AF 1 (1. Gruppe A – 2. Gruppe B) AF 2 (1. Gruppe C – 2. Gruppe D) 28.6., 18 Uhr, Belo Horizonte 28.6., 22 Uhr, Rio de Janeiro Brasilien Chile AF 3 (1. Gruppe B – 2. Gruppe A) 4 n.E. AF 5 (1. Gruppe E – 2. Gruppe F) 30.6., 18 Uhr, Brasília 3 Kolumbien Uruguay AF 4 (1. Gruppe D – 2. Gruppe C) 29.6., 18 Uhr, Fortaleza 2 AF 6 (1. Gruppe G – 2. Gruppe H) 30.6., 22 Uhr, Porto Alegre 0 29.6., 22 Uhr, Recife Niederlande Mexiko 2 AF 7 (1. Gruppe F – 2. Gruppe E) 1 Costa Rica Griechenland 4 6 n. E. AF 8 (1. Gruppe H – 2. Gruppe G) 1.7., 18 Uhr, São Paulo 1.7., 22 Uhr, Salvador Frankreich Deutschland Argentinien Belgien Nigeria Algerien Schweiz USA VIERTELFINALE VF 1 (Sieger AF 1 – Sieger AF 2) 4.7., 22 Uhr, Fortaleza VF 2 (Sieger AF 5 – Sieger AF 6) 4.7., 18 Uhr, Rio de Janeiro VF 3 (Sieger AF 3 – Sieger AF 4) 5.7., 22 Uhr, Salvador Brasilien Niederlande Kolumbien Costa Rica HALBFINALE HF 1 (Sieger VF 1 – Sieger VF 2) 8.7., 22 Uhr, Belo Horizonte HF 2 (Sieger VF 3 – Sieger VF 4) 9.7., 22 Uhr, São Paulo VF 4 (Sieger AF 7 – Sieger AF 8) 5.7., 18 Uhr, Brasília FINALE (Sieger HF 1 – Sieger HF 2) 13.7., 21 Uhr, Rio de Janeiro (Verlierer HF 1 – Verlierer HF 2) 12.7., 22 Uhr, Brasília SPIEL UM PLATZ 3 34