немецкий язык - Библиотека УрГУПС
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Федеральное агентство железнодорожного транспорта Уральский государственный университет путей сообщения Т. В. ГОРШКОВА НЕМЕЦКИЙ ЯЗЫК Екатеринбург 2010 3 Федеральное агентство железнодорожного транспорта Уральский государственный университет путей сообщения Кафедра иностранных языков Т. В. ГОРШКОВА НЕМЕЦКИЙ ЯЗЫК Сборник технических текстов для внеаудиторного чтения по теме «Метрополитены мира» для студентов 1и 2 курсов всех специальностей очной формы обучения Екатеринбург 2010 4 Ш 143 Г 70 Горшкова, Т. В. Г 70 Немецкий язык : сб. технических текстов – Екатеринбург : УрГУПС, 2010. – 92 с. Сборник технических текстов предназначен для внеаудиторной работы студентов 1 и 2 курсов всех специальностей очной формы обучения. Содержит большое количество фактического материала по теме «Метрополитены мира». Особое внимание уделено метро в российских городах, истории их создания, настоящему и будущему. Приведен большой словарь, что, безусловно, поможет студентам в работе с текстами. Ш 143 Рекомендован к изданию на заседании кафедры «Иностранные языки», протокол № 9 от 19 мая 2010 г. Составитель: Т. В. Горшкова – старший преподаватель кафедры иностранных языков, УрГУПС Рецензент: Т. Я. Лопатина – зав. кафедрой иностранных языков, УрГУПС Учебное издание В авторской редакции Подписано в печать 21.06.10. Формат 60х84/16 Бумага офсетная. Усл. печ. л. 5,3 Тираж 50 экз. Заказ № 492 Издательство УрГУПС 620034, Екатеринбург, ул. Колмогорова, 66 © Уральский государственный университет путей сообщения (УрГУПС), 2010 5 Оглавление Text 1. Text 2. Text 3. Text 4. Text 5. Text 6. Text 7. Text 8. Text 9. Text 10. Text 11. Text 12. Text 13. Text 14. Text 15. Text 16. Text 17. 17.1. 17.2. 17.3. 17.4. 17.5. 17.6. 17.7. 17.8. 17.9. Text 18. Text 19. Text 20. Text 21. Text 22. Text 23. Text 24. Text 25. Rekorden der U-Bahnen ………………………………….. Streckenführung und Betrieb …………………………….. Streckennetz ……………………………………………… Untergrundbahnen für den Güterverkehr ………………… U-Bahnbau zwischen den Weltkriegen …………………... Die Entwicklung der Nachkriegszeit …………………….. U-Straßenbahn und Stadtbahn ……………………………. Neuanlagen „klassischer“ U-Bahn-Netze ………………… Metros in Osteuropa ……………………………………… Aktuelle Tendenzen ……………………………………… VAL-Metros ……………………………………………… Niederflur-Metros ………………………………………… Sicherheit …………………………………………………. Liste der Städte mit U-Bahnen oder Metros in Deutschland Liste der Städte mit U-Bahnen oder Metros in Österreich Pionierbetriebe: Metrosysteme bis 1914 …………………. Metro in Russland ………………………………………… Metro Jekaterinburg ………………………………………. Metro Kasan……………………………………………….. Metro Krasnojarsk ………………………………………... Metro Nishni Nowgorod ………………………………….. Metro Nowosibirsk ……………………………………….. Metro Omsk ………………………………………………. Metro Samara …………………………………………….. Metro Tscheljabinsk ……………………………………… Metro Ufa ………………………………………………… Sankt Petersburg …………………………………………. Wolgograd, Metrotram Wolgograd ………………………. Metro Moskaus …………………………………………… Metro Sankt Petersburg …………………………………... U-Bahnen in Europa. Metro Amsterdam ………………… U-Bahn Athen. Metro Athen …………………………….. U-Bahn Barcelona ……………………………………….. U-Bahn Kiew …………………………………………….. Wortverzeichnis ………………………………………….. 6 4 6 7 9 10 10 11 12 12 13 13 14 14 18 19 19 25 25 26 27 27 29 30 31 32 32 32 35 36 52 61 62 64 65 69 Text 1 Rekorden der U-Bahnen Auf der ganzen Welt gibt es gut 140 verschiedene U-Bahn-Systeme. Alle haben sich unterschiedlich entwickelt, auch wenn durchaus regional einige Parallelen zu erkennen sind. Manche stagnieren auf ihrem Eröffnungszustand, andere entwickeln sich rasant weiter. Das größte U-Bahn-Netz ist das der London Underground mit 408 Kilometern und zwölf teilweise mehrfach verzweigten Linien. Darauf folgt die New York City Subway mit 407,2 Kilometern: Dort gibt es 26 Linien, wobei auch Expresslinien mitgezählt sind. Weitere große Netze befinden sich in Tokio (315,8 km), Moskau (293 km), Seoul (286 km), Madrid (226 km) und Paris (212 km). Das größte deutsche Netz, das der Berliner U-Bahn (144 km), ist auf der Weltrangliste auf Platz 12 zu finden. Besonders in den ehemals sozialistischen Staaten legte man bevorzugt tief gelegene U-Bahnhöfe an. Die Budapester Metrolinie M 2 liegt bis zu sechzig Meter unter der Oberfläche. Noch tiefer liegen Teile der U-Bahn-Netze von Moskau und Sankt Petersburg mit bis zu achtzig Metern. Aktueller Rekordhalter ist derzeit die im Jahr 2005 eröffnete St. Petersburger Station Komendantskij Prospekt der Linie 4. Ein Grund für den Bau der U-Bahnhöfe in großer Tiefe waren beziehungsweise sind einerseits geologische Aspekte, andererseits aber sollten die Stationen zur Zeit des Kalten Krieges als Schutzbunker bei einem möglichen Atomkrieg dienen. Um die Bahnhöfe zu erreichen, wurden ungewöhnlich lange Rolltreppen installiert. Hinsichtlich der Fahrgastzahlen gilt die Moskauer Metro als die meistbenutzte. Ungefähr 3,2 Milliarden Menschen benutzen jährlich die dunkelblauen Züge der russischen Hauptstadt. Auf Platz zwei liegt die Tokioter U-Bahn mit 2,8 Milliarden jährlich, auf dem dritten Platz die Metro Seoul mit 1,6 Milliarden. Als schnellste U-Bahn-Linie der Welt gilt die gelbe Linie der Chicago L′. Sie schafft die 8,1 Kilometer Wegstrecke von Dempster nach Howard in sechseinhalb Minuten. Der Rekord ist allerdings gefährdet, sollten die entlang der Strecke bislang fehlenden Zwischenhalte eingefügt werden. Mit 141,2 km/h stellte der New Yorker U-Bahn-Wagen vom Typ R44 im Jahre 1972 einen Geschwindigkeitsrekord auf. Dabei wurde festgestellt, dass der Wagen gegen Ende der Teststrecke immer noch beschleunigte, so dass der Versuch vorzeitig abgebrochen werden musste, ohne die eigentliche Höchstgeschwindigkeit erreicht zu haben. Als Stadt mit den meisten U-Bahn-Planungen der Welt gilt Wien. Es wird sogar von Plänen aus dem Jahr 1844 berichtet. Hingegen wurde das erste Teilstück der Warschauer U-Bahn erst 1995 eröffnet, obwohl die ersten Planungen bereits aus dem Jahre 1925 datieren. Eine weitere rekordverdächtige Zeitspanne zwischen Planung und Eröffnung zeichnet sich in New York ab: Die U-Bahn unter der 2. 7 Avenue Manhattans ist seit 1929 fest geplant und dürfte nach derzeitigem Stand zwischen 2015 und 2020 fertig gestellt werden. Die U-Bahn in Glasgow existiert bereits seit 1896. Sie ist aber seit dem nie erweitert worden und hält damit den Rekord des am längsten unveränderten U-BahnNetzes. Den Rekord für die kürzeste Bauzeit einer längeren U-Bahn dürfte sich die Metro Dubai holen: die 52,1 Kilometer lange fahrerlose rote Linie (davon aber nur 4,7 Kilometer im Tunnel) wurde im September 2009 nach einer Bauzeit von nur 42 Monaten eröffnet. Wie schon unter Rekorde in Bezug auf die Moskauer Metro erwähnt, gibt es UBahnen, die aus kulturellen Gründen speziell gestaltet sind. So zum Beispiel in München vor allem die Haltestellen Königsplatz (Kunst) und Tierpark (Tierwelt). In der Haltestelle Königsplatz (Kunst-Zentrum) gibt es nicht nur Anklänge an Gemälde, sondern auch an Skulpturen, die in Vitrinen auf dem Bahnsteig in Form von Kopien zu bewundern sind. In Wien wiederum wurden während des Baues entdeckte Relikte in die Gestaltung der U-Bahn Stationen mit einbezogen. So findet sich die vermutlich aus dem 13 Jahrhundert stammende Virgilkapelle in der U1-Station Stephanplatz direkt im Herzen der Stadt. Ebenso lässt sich in der U3-Station Stubentor ein Rest der ursprünglichen Wiener Stadtmauer entdecken. Weiters sind noch eine Menge weiterer Stationen, vor allem auf der Linie U3 künstlerisch ausgestaltet. Bemerkenswert ist, dass zwar die Ausgestaltung der Moskauer Metro weltbekannt ist, andere Städte in der ehemaligen Sowjetunion in dieser Hinsicht jedoch absolut unbekannt sind. Zu der Unkenntnis hat wohl beigetragen, dass es vor der Wende verboten war, in diesen Metros Fotos zu machen. So sind damals von der Sowjetunion in vielen Städten, zum Beispiel im damaligen Leningrad und in Minsk, die zentralen Stationen ebenso wie in Moskau als künstlerische Paläste gestaltet worden. In Taschkent (Usbekistan) findet man eine Haltestelle, deren Decke sich auf Säulen stützt, die den Holzsäulen der usbekischen älteren islamischen Tempel nachempfunden sind. Nebenbei gibt es eine Haltestelle, die der Raumfahrt gewidmet ist, in tiefem Nachtblau als Grundton. (4250) 8 Text 2 Streckenführung und Betrieb Während in den Geburtsstädten der U-Bahn, London und Paris, die ersten Strecken von Beginn an unterirdisch gebaut wurden, legte man diese in anderen Städten oft als Hochbahn auf Viadukten an, bevor zunehmend Tunnelstrecken in den Verlauf eingefügt wurden, wie etwa in Liverpool, Chicago, Berlin, Hamburg, Wien und New York. Dies lag vor allem daran, dass die Konstrukteure noch keine Erfahrungen mit dem Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen hatten. Aber auch heute gibt es Städte, die wegen des schlammigen Untergrundes nur wenige, dafür aber in der Realisierung sehr teure U-Bahnen haben. Das Problem ist der Auftrieb der hohlen, luftgefüllten Tunnel, außerdem besteht die Gefahr des Absinkens von Straßen und Gebäuden. Deshalb gibt es zum Beispiel in Glasgow, Amsterdam und Sankt Petersburg jeweils nur wenige U-Bahn-Linien. Die unterirdische Bauweise ist in felsigem Untergrund dagegen verhältnismäßig einfach zu realisieren. Der Hauptvorteil der U-Bahnen liegt in der Unabhängigkeit der Strecke durch Verlegung in eine andere Ebene. Durch Vermeidung sowohl von Kreuzungen mit Straßen als auch mit auf Straßen verlaufenden Schienen können Störungen des Betriebs auf ein Minimum reduziert werden. So wird dann auch, wie inzwischen öfters praktiziert, ein vollautomatischer Betrieb möglich. Vollautomatische U-Bahnen gibt es mittlerweile in Paris, Lyon, Rennes und Kopenhagen. Erste Versuche mit vollautomatischem Betrieb in Deutschland erfolgten in Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Die erste vollautomatische U-Bahn in Deutschland im Normalbetrieb ist die U3 in Nürnberg, die am 14. Juni 2008 eröffnet wurde. Sie fährt – weltweit einmalig – bis voraussichtlich Ende 2009 auf einer Teilstrecke im Mischbetrieb mit konventionellen Zügen. U-Bahnen zeichnen sich in der Regel durch eine dichte Taktfolge aus. Allerdings geht der Zeitvorteil auf kurzen Strecken bei tief liegenden Stationen durch den Weg zum unterirdischen Bahnhof verloren. Ebenso ist Menschen mit Behinderungen, besonders bei älteren Systemen, die Benutzung oft nur erschwert oder gar nicht möglich. Nur nach und nach werden die U-Bahnhöfe behindertengerecht mit Aufzügen ausgestattet. So haben die Berliner Verkehrsbetriebe eine Rechnung aufgestellt, dass der Einbau eines Aufzugs ungefähr genauso viel kostet wie die Sanierung eines kompletten Bahnhofs. Die Nürnberger UBahn ist eines der wenigen Systeme, das inzwischen komplett barrierefrei erreicht werden kann. Generell wird bei Neubauten seit Ende der 1980er-Jahre immer ein Aufzug mit eingeplant. Die U-Bahnen sind nach der S-Bahn der leistungsfähigste Verkehrsträger im städtischen Verkehrsnetz. Pro Stunde können je Richtung 35.000 bis 40.000 Fahrgäste befördert werden (S-Bahn: 40.000 bis 50.000; zum Vergleich PKW bei einem angenommenen Besetzungsgrad von 1,3: 2500 Personen pro Stunde und Fahrstreifen). 9 Die Energieversorgung erfolgt zwecks Verringerung des Tunnelquerschnitts meist durch eine zwischen oder neben den Schienen liegende Stromschiene. Nur in seltenen Fällen besitzen U-Bahn-Züge Stromabnehmer auf dem Dach, was die deutliche Abgrenzung zur Eisen- und Straßenbahn zeigt. Dennoch gibt es inzwischen auch zahlreiche Sonderformen, allerlei Stromsysteme und – versorgungsmöglichkeiten. So wird in manchen Städten eine zweite Stromschiene zur Vermeidung von Streustromkorrosion eingesetzt, in Budapest gibt es auf der Linie M 1 eine feste Stromschiene an der Tunneldecke. Auch bei den Stromschienen selber existieren allerlei Varianten. Die verbreiteste Art ist die Bestreichung durch den Stromabnehmer von unten. Beim Berliner Kleinprofil geschieht dies von oben, was jedoch ein größeres Sicherheitsrisiko darstellt. Bei der Fahrspannung hat sich inzwischen ein Wert von 600 bis 900 Volt eingependelt. So wird in Berlin beispielsweise bei 750 Volt gefahren, in allen Städten der früheren Sowjetunion bei 825 Volt. Da bei der U-Bahn oft erhebliche Höhenunterschiede zu überwinden sind und so eine höhere Motorleistung erforderlich ist, ist die Spannung häufig höher als bei Straßenbahnen. (3500) Text 3 Streckennetz Historische Netzbildung Es gibt bei den zahlreichen auf der Welt vorhandenen U-Bahn-Systemen verschiedene Netzformen. Die ersten U-Bahn-Netze bestanden aus Halbmesserlinien, die ihr Streckenende in der Innenstadt fanden, oder aber auch aus Durchmesserlinien, die diese querten. Dagegen entstanden beispielsweise die Ringnetze meistens auf gleich verlaufenden Ringstraßen. Eine Weiterentwicklung ist dabei das RingRadialen-Netz. Die Sekantennetze sind sehr typisch für U-Bahn-Systeme in Städten in ehemals realsozialistischen Ländern wie zum Beispiel in Minsk, Charkiw oder Prag. Diese Netztypen werden trotz des Zusammenbruchs der Sowjetunion noch immer weitergeplant und -gebaut. Vermaschte Netze entstehen meistens unter einem bereits vorhandenen Straßennetz wie zum Beispiel in New York oder Paris. Verständlicherweise weichen einige Streckennetze von diesen im Folgenden dargestellten Idealtypen ab oder stellen Mischtypen dar. Ringnetz Ring-Radialen-Netz Sekantennetz Vermaschtes Netz (z. B. Glasgow) (z. B. Moskau, Wien) (z. B. Minsk, Prag, (z. B. London, Paris, São Paulo, München) Berlin, Ōsaka) 10 X-förmiges Netz Durchmesserlinie Fischblasennetz Kreuznetz (z. B. Oslo, (z. B. Lima, Warschau, (z. B. Lille, Rotterdam, (z. B. Rom, San Francisco) Helsinki, Serfaus) Kairo) Kyoto, Sapporo) Netzstruktur und Linienreinheit Im Gegensatz zur U-Bahn können S-Bahn-Strecken problemlos untereinander zu neuen Linien verknüpft werden. Charakteristikum zahlreicher U-Bahn-Netze ist der reine Linienbetrieb, das bedeutet, dass eine U-Bahn-Strecke ausschließlich durch eine Linie bedient wird. Die Netzstruktur der U-Bahn ist im Gegensatz zur S-Bahn oder auch Straßenbahn so ausgebildet, dass der Übergang eines Fahrzeuges zwischen Strecken zwei verschiedener Linien im normalen Fahrgastbetrieb in der Regel nicht möglich beziehungsweise nur unter Nutzung von nicht für den Fastgastbetrieb bestimmten Betriebsverbindungen (z. B. Kehrgleisen) möglich ist. Hauptgrund für den reinen Linienbetrieb ist der geringere Aufwand bei der technischen Sicherung als bei einer Strecke mit zwei Zweigstrecken. Die Linienreinheit führt dazu, dass die Streckenführung einer U-Bahn-Linie auf langfristige Zeit bestehen bleibt oder lediglich durch spätere Streckenverlängerungen gekennzeichnet ist. Eine Neuverknüpfung von Streckenästen wie bei S-Bahnen oder Straßenbahnen ist bei UBahn-Netzen gewöhnlich mit umfangreichen baulichen Veränderungen verbunden. In diesem Punkt lassen hingegen S-Bahnen und Straßenbahnen mehr Flexibilität zu. Vor allem kleinere U-Bahn-Systeme setzen dagegen die Linienreinheit nicht konsequent um. Hierbei handelt es sich zumeist um Strecken, die sich stadtauswärts in zwei Zweigstrecken aufspalten wie bspw. in Stockholm oder Kopenhagen oder Bilbao, oder aber um zwei Zweiglinien, die eine innerstädtische Strecke gemeinsam bedienen wie etwa in Brüssel. In der Regel ergeben die sich überlagernden Takte der Zweigstrecken durch Fahrplanabstimmungen einen gleichmäßigen Takt auf der zusammen bedienten Teilstrecke. Entscheidungsgrundlage für diese Netzstruktur ist zumeist die Erkenntnis, dass die in der Innenstadt benötigte dichte Taktfolge für die außerhalb der Innenstadt zu bedienenden Strecken unangemessen hoch ist. Hier wiegen die Vorteile eines verzweigten Netzes und entsprechend höherer Fahrgastzahlen die Nachteile der erhöhten technischen Sicherung auf. Jedoch wird auch in New York bei einem sehr großen Netz keine Linienreinheit eingehalten. (3000) 11 Text 4 Untergrundbahnen für den Güterverkehr Der Kreativität der Konstrukteure waren keine Grenzen gesetzt. Nachdem der elektrische Betrieb und die wachsende Erfahrung beim Tunnelbau viele Städte zur Planung von U-Bahn-Netzen animierten, lag es nahe, die neue Technik auch für den innerstädtischen Güterverkehr einzusetzen. Die zwei realisierten Anlagen waren allerdings weniger Weiterentwicklungen des konventionellen Güterverkehrs auf der Eisenbahn als vielmehr solche der Rohrposttechnik. Die erste Rohrpostanlage der Welt, die Pneumatic Despatch Railway, wurde 1859 in London in Betrieb genommen. In der Folge entstanden solche unterirdischen Netze in einigen Dutzend europäischen sowie einigen außereuropäischen Städten. Das Berliner Netz war 1940 rund 400 Kilometer lang und bediente 79 Post- und Telegrafenämter. Die Postsendungen wurden in verschlossenen Kapseln befördert, zum Antrieb diente Druckluft. Die Kapazität dieser Anlagen war gering. In Berlin durften Briefe maximal 20 Gramm, in München 100 Gramm wiegen, das Netz in New York konnte immerhin Päckchen befördern. Zur innerstädtischen Verteilung schwererer Güter unter der Erde musste also wieder auf Rad-Schiene-Technik zurückgegriffen werden, und die Untergrundbahnen des Personenverkehrs hatten die Grundlagen dafür geschaffen. In Chicago begann ab 1899 der Bau eines solchen Untergrundnetzes, der Chicago Tunnel Company Railroad, das 1906 fertiggestellt war und Tunnelstrecken unter nahezu jeder Straße der Innenstadt besaß. Das Netz erreichte eine maximale Länge von 97 Kilometer, mit 149 Lokomotiven und 3000 Güterwaggons wurden Fracht und Kohle von Güterbahnhöfen der Eisenbahn zu Warenhäusern, Büros und Lagern in der Innenstadt und Asche von dort weg befördert. Der aufkommende Lastwagenverkehr und die Umstellung von Kohlen- auf Gasheizung ließ die Umsätze in den 1940er-Jahren einbrechen, die Betreiberin musste 1956 Konkurs anmelden. Das Netz wurde 1959 stillgelegt. Die Tunnel werden jedoch heute noch zur Verlegung von Strom- und Telefonleitungen verwendet. Nach Vorbild des Systems in Chicago entstand 1927 die London Post Office Railway (auch Mail Rail) in London. Dieses kleine U-Bahn-Netz versorgte acht Postämter. Die Tunnel liegen bis zu 21 Meter unter dem Straßenniveau. Die 10,5 Kilometer lange Strecke verlief vom Postsortieramt am Bahnhof Paddington in westöstlicher Richtung zum Bezirkspostamt im östlichen Stadtteil Whitechapel. Da fünf der angeschlossenen Postämter im Laufe der Zeit geschlossen wurden, wurde die Anlage 2003 stillgelegt. Weitere Beispiele sind die Post-U-Bahn München von 1910 bis 1988 (450 Meter Strecke) und die in Zürich von 1938 bis 1981. (2300) 12 Text 5 U-Bahnbau zwischen den Weltkriegen Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs endete die erste Phase des U-BahnBaus in den Metropolen der westlichen Welt. Die wesentlichen Systemfragen waren beantwortet. Die Untergrundbahn hatte sich gegen die Hochbahn durchgesetzt. Die Fahrzeuge der ältesten Systeme hatten sich als zu klein erwiesen, man ging zu größeren Tunnelprofilen und Zügen mit größerem Fassungsvermögen über. Die Fahrtreppe war praxisreif entwickelt und ermöglichte den Transport großer Fahrgastmengen zwischen tief liegenden U-Bahnhöfen und der Erdoberfläche. Das System U-Bahn war in allen wesentlichen Bereichen ausgereift und wird bis heute weitgehend unverändert angewandt. Zwischen den Weltkriegen gingen im europäischen Raum nur drei Netze in Betrieb: Eines 1919 in der spanischen Hauptstadt Madrid und wenig später, 1924, in Barcelona. Das System von Madrid gehört heute zu den größten und am schnellsten wachsenden; bis 2007 sollen noch 40 Kilometer neue U-Bahn-Tunnel entstehen. Das dritte Netz entstand in Moskau. Dort wurde die erste unterirdische Schnellbahn im Jahr 1935 in Betrieb genommen. Zuvor war eine Expertenkommission nach Berlin geschickt worden, um das System zu begutachten und Erfahrungen zu sammeln. Bekannt ist Moskau vor allem durch seine sehr tief liegenden und prunkvoll ausgeschmückten Bahnhöfe. Der damalige sowjetische Führer Stalin wollte die UBahnhöfe als „Paläste der Arbeiterklasse“ sehen. Die bereits vor dem Weltkrieg bestehenden Netze wurden weiter ausgebaut, teilweise als völlig neue, mit den älteren Linien inkompatible Systeme, um den Einsatz größerer Fahrzeuge zu ermöglichen. Die erste asiatische U-Bahn ging in der japanischen Hauptstadt Tokio 1927 in Betrieb. Die Ginza-Linie zwischen Asakusa und Ueno war der erste Abschnitt der dortigen UBahn. 1933 folgte die japanische Metropole Osaka mit der Midosuji-Linie. (1600) Text 6 Die Entwicklung der Nachkriegszeit Während und nach dem Zweiten Weltkrieg stagnierte der U-Bahnbau nahezu überall. Nach 1945 nahm in den Städten der westlichen Welt die Anzahl der Kraftfahrzeuge rapide zu, der wachsende Wohlstand sorgte für die Massenmotorisierung. Um dem dadurch stark zunehmenden Straßenverkehr gerecht zu werden, galt es in vielen Städten als modern, die dortigen Straßenbahnnetze stillzulegen, da man die Straßenbahnen als erhebliche Behinderung des motorisierten Individualverkehr betrachtete. Somit verschwanden unter anderem in London, Paris, West-Berlin und Hamburg alle Straßenbahnen aus dem Stadtbild. 13 Auch das Baugeschehen im Bereich der U-Bahn-Netze kam weitgehend zum Erliegen. In vielen Metropolen, etwa in Paris, wurde jahrzehntelang keine einzige neue Strecke eröffnet. Ausnahmen waren teilweise politisch motiviert, wie in WestBerlin, das von der DDR-Reichsbahn und deren S-Bahnnetz unabhängig werden wollte, oder in Moskau, das zur repräsentativen Hauptstadt der zur Weltmacht aufgestiegenen Sowjetunion ausgebaut wurde. (1000) Text 7 U-Straßenbahn und Stadtbahn Wo es noch keine U-Bahn gab, kam die Idee auf, Straßenbahnstrecken abschnittsweise in den Untergrund zu verlegen, um dem Straßenverkehr an der Oberfläche mehr Platz zu verschaffen und das Tramnetz mittelfristig ganz aufgeben zu können. Diese Lösung wurde vor allem im deutschsprachigen Raum und in Belgien angewandt. Dabei sind zwei unterschiedliche Grundkonzepte zu unterscheiden. Bei der einfacheren Variante wird ein Stück Straßenbahnstrecke unter die Erde verlegt, aber ansonsten wie zuvor betrieben, wie bereits 1897 in Boston. Bei diesen als UStraßenbahn bezeichneten Anlagen gibt es beispielsweise unterirdische Gleisdreiecke und recht enge Kurvenradien. Das aufwändigere Stadtbahnkonzept sieht in den inneren Stadtbereichen dagegen Tunnelstrecken vor, die hinsichtlich Kurvenradien, Kreuzungsfreiheit und Zugsicherung teilweise mit den Anlagen klassischer U-Bahnen identisch sind, die jedoch in den Außenbezirken vorhandene Straßenbahnstrecken nutzen. Der Grundgedanke dabei war, dass ein fertig gestellter Tunnelabschnitt sofort in das bestehende Straßenbahnnetz eingebunden werden kann, anstatt, wie etwa eine kurze „klassische“ U-Bahn-Strecke über viele Jahre einen Fremdkörper im Verkehrsnetz darzustellen. Dieser kurzfristige Vorteil wurde jedoch durch gewisse Nachteile „erkauft“, dazu gehören die Kreuzungen (in manchen Fällen sogar gemeinsame Fahrbahnbenutzung) mit dem Straßenverkehr und die damit verbundene Störungsanfälligkeit sowie zahlreiche schwere Verkehrsunfälle. Die ersten Straßenbahntunnel eröffneten 1966 in Wien und Stuttgart, in rascher Folge kamen weitere Städte hinzu (Essen 1967, Frankfurt und Köln 1968, Brüssel 1969, Bielefeld 1971, Antwerpen, Hannover und Bonn 1975, Bochum 1979, Zürich, Düsseldorf 1981, Charleroi und Dortmund 1983). Auch mittelgroße westdeutsche Großstädte wie Kassel oder Ludwigshafen errichteten unterirdische Straßenbahnstationen. Ob der finanzielle Aufwand dabei jedoch in Verhältnis zum erzielten verkehrlichen Nutzen steht ist fragwürdig. Einige Städte, etwa Köln oder Stuttgart, die zunächst auf die preiswertere Lösung U-Straßenbahn setzten, änderten in der Folge ihre Planungen und 14 entwickelten sie zu einem (leistungsfähigeren) Stadtbahnbetrieb weiter. Einige Stadtbahnnetze entwickeln sich mit zunehmendem Ausbau tendenziell in Richtung Metro-Standards, so gibt es in Frankfurt am Main bereits seit 1980 eine „echte“ UBahn-Linie. In Essen, Bochum und Dortmund verkehren Stadtbahnlinien, die nahezu keine Querungen mit dem Straßenverkehr mehr aufweisen. In Brüssel wurden zwei Stadtbahntunnel nach Erreichen einer verkehrlich sinnvollen Länge auf Stromschienenbetrieb umgerüstet und werden seitdem mit Metrofahrzeugen betrieben. (2300) Text 8 Neuanlagen „klassischer“ U-Bahn-Netze Neue Technologien bei der U-Bahn: Seit 1951 werden in Paris Züge mit Gummistatt Stahlrädern verwendet. Das Stadtbahnkonzept konnte sich in Nordamerika erst in den 1980er-Jahren durchsetzen (Light Rail, auch Metrorail), wobei in den meisten Fällen auf Tunnelstrecken verzichtet wurde. Die meisten neuen Schnellbahnnetze außerhalb Europas wurden deshalb als klassisches Metrosystem gebaut, so etwa in Cleveland, Montréal, Toronto und Nagoya. Gleichzeitig wurde auch eine neue Technologie eingeführt, die Gummibereifung. Erstmals wurde diese ab 1954 auf einer Versuchsstrecke der Pariser Métro getestet, wo 1959 auch die erste Linie damit ausgestattet wurde. Dieses System, das weiterhin die Rad-Schiene-Technik beibehält, zeichnet sich besonders durch gute Brems- und Anfahrwerte aus. Unter anderem verwenden heute ungefähr die Hälfte der Métrolinien in Paris, die Netze in Marseille, Lyon, Lille, Montréal, Mexiko-Stadt, Santiago de Chile und Sapporo (U-Bahn Sapporo) gummibereifte Züge. Auch in Deutschland wurden noch zwei neue U-Bahn-Netze gebaut, das erste in München. Ursprünglich war auch in der bayerischen Hauptstadt ein unterirdisches Straßenbahnnetz geplant. Doch später wurde das Konzept überarbeitet und zu einer Voll-U-Bahn umgeplant. Die anfangs für 1974 vorgesehene Eröffnung wurde aufgrund der Olympischen Spiele 1972 auf 1971 vorgezogen. Das vierte (und jüngste) deutsche U-Bahn-Netz ging 1972 in Nürnberg in Betrieb. Ursprünglich war auch dort ein Stadtbahnnetz geplant. Eine Besonderheit ist, dass die U-Bahn-Fahrzeuge von München und Nürnberg ursprünglich vom selben Bautyp und somit grundsätzlich austauschbar sind. So können sich die beiden Städte bei Engpässen aushelfen. Seit dem 15. Juni 2008 verkehrt auf der U 3 in Nürnberg die erste planmäßige vollautomatische U-Bahn Deutschlands – auf dem gemeinsamen Abschnitt mit der U 2 gemeinsam mit konventionell gesteuerten Zügen. Text 9 Metros in Osteuropa Seit den 1960er Jahren wurden in der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten zahlreiche neue U-Bahn-Betriebe gegründet. Neue U-BahnStädte waren zum Beispiel Leningrad (1955), Kiew (1960), Tiflis (1966), Baku 15 (1967), Prag (1974), Charkiw (1975), Bukarest (1979), Minsk (1984), Samara (1987), Dnipropetrowsk (1995) und Warschau (1995). In Budapest wurden zusätzlich zur 1896 eröffneten Linie zwei moderne Linien gebaut, der erste Abschnitt eröffnete 1970. Hinzu kommen Stadtbahnnetze, beispielsweise die Metro (bzw. MetroTram) Wolgograd. Die technischen Grundlagen, die Fahrzeuge und sogar die Netzkonzeption waren relativ einheitlich. In den meisten Städten wurde ein Sekantennetz mit drei Linien konzipiert. Streckentunnel und Bahnhöfe liegen teilweise sehr tief unter Straßenniveau, lange Rolltreppen verbinden Straße und Bahnsteig. Der Abstand zwischen einzelnen Stationen ist größer als in den westeuropäischen Netzen der gleichen Periode, was die Durchschnittsgeschwindigkeit steigert, aber weiterhin Straßenbahn- oder Buslinien zur Feinerschließung der Quartiere erfordert. Anders als in westlichen Städten gab es im sozialistischen Europa allerdings auch keine Großstädte, die auf ihre Straßenbahn verzichteten. (2700) Text 10 Aktuelle Tendenzen Flaute in der westlichen Welt, Metro-Boom in Asien Auch im „Westen“ gingen neue Systeme in Betrieb. Neben einigen Städten in Frankreich, Italien und Spanien gilt dies vor allem für den außereuropäischen Raum. Es entstanden neue Metronetze in den Industriestaaten Ostasiens, aber auch in Megastädten der so genannten Schwellenländer, wie Mexiko-Stadt, São Paulo, Rio de Janeiro, Kairo, Teheran, Caracas oder Bangkok. Trotz intensiven Ausbaus stoßen diese Betriebe oftmals an ihre Kapazitätsgrenzen. Dennoch verringerte sich seit Ende der 1980er-Jahre die Zahl der Neueröffnungen, besonders aufgrund der hohen Baukosten für Tunnelstrecken. Auf anderen Kontinenten werden bestehende Netze erweitert, neue aber kaum noch gebaut. Eine Ausnahme sind dabei die GUS-Staaten, wo aufgrund der dortigen Finanzknappheit seit den 1980er-Jahren immer noch Bauarbeiten für noch nicht eröffnete Netze stattfinden, zum Beispiel in Tscheljabinsk oder Donezk. Deshalb hat sich die Eisenbahnindustrie auf die Errichtung von kostengünstigeren „Light Metros“ ausgerichtet, die derzeit in der „Blütezeit“ sind. Normale U-Bahnen („Heavy Metros“) sind derzeit kaum noch durchzusetzen. Ausnahmen stellen die spanische Hauptstadt Madrid sowie der ostasiatische Raum dar – hier entstanden und entstehen in den letzten Jahren zahlreiche neue Strecken, weitere sind in Planung. Text 11 VAL-Metros Nachdem Frankreich schon in den 1950er-Jahren mit dem Gummiradantrieb als Innovationsstandort für U-Bahnen galt, wurde in den 1980er-Jahren ein neues 16 System erprobt und erfolgreich eingesetzt: der VAL-Betrieb. Das Wort VAL (ausgeschrieben Véhicule automatique léger) steht für ein neues gummibereiftes, automatisches U-Bahn-System, das dank zahlreicher standardisierter Komponenten günstiger zu erstellen ist als herkömmliche U-Bahnen. Als erstes setzte man dieses System in Lille erfolgreich um. Damit hatte der Ballungsraum Lille mit nur ungefähr einer Million Einwohnern gezeigt, dass auch mittelgroße Städte ein rentables und effizientes U-Bahn-Netz betreiben können. Bis heute gilt die französische Stadt als Vorbild, andere Orte folgten nach. So besitzt Toulouse seit 1993 das VAL-System, Taipei seit 1996, Rennes seit 2002, Turin seit 2006. In naher Zukunft folgt Brescia (ca. 2012). VAL-Metros dienen auch dem internen Personentransport Großflughäfen, etwa in Atlanta, Paris-Orly und Chicago. mehrerer (2000) Text 12 Niederflur-Metros U-Bahnen und Stadtbahnen waren traditionell als hochflurige Verkehrssysteme konzeptioniert, wobei mit Hilfe von Hochbahnsteigen ein barrierefreier Einstieg in ein ebenfalls hochfluriges Fahrzeug ermöglicht wird. Dies war in der Vergangenheit erforderlich, da es technisch nicht möglich war, Motoren und elektrische Anlagen in einem Niederflur-Fahrzeug unterzubringen. Während Straßenbahnen im Regelfall nicht auf eine Barrierefreiheit ausgelegt waren und an den Haltestellen keine aufwändigen Bauwerke erforderten, zeigte sich schnell, dass der Preis für einen barrierefreien Betrieb sehr hoch ist, da auch der Bau von oberirdischen Stationen einen großen Kostenfaktor darstellt. Aufgrund der Tatsache, dass Hochbahnsteige aufgrund von städtebaulichen Gegebenheiten vielerorts nicht realisierbar sind, entstand zu dem die Notwendigkeit zum Bau von Tunneln an Streckenabschnitten, wo dies vom Verkehrsaufkommen her sonst nicht erforderlich wäre. In den 1990er Jahren kamen die ersten Niederflur-Fahrzeuge auf den Markt, die auch im Straßenbahnbetrieb einen barrierefreien Einstieg ermöglichen. Seither haben sich auch Städte für einen Niederflur-Betrieb entschlossen, die ein neues Metro-Netz aufbauen, darunter die spanischen Städte Sevilla, Málaga und Granada. Zu diesem Zwecke werden auch Niederflur-Fahrzeuge mit einer Gesamtlänge über 80m gebaut, die im Mischbetrieb mit dem Straßenverkehr nicht eingesetzt werden dürfen. (1200) Text 13 Sicherheit Für U-Bahnen sind prinzipiell die gleichen Sicherheitseinrichtungen notwendig wie für alle Schienenfahrzeuge mit Personenbeförderung. Gegenüber der Eisenbahn sind jedoch die Risikofelder verschoben. Bei der Eisenbahn liegen die Risiken 17 vorrangig bei der Streckenfahrt mit hohen Geschwindigkeiten auf einem offenen Gleiskörper. Demgegenüber sind die Gefahrenmomente bei der U-Bahn weit mehr in der „Bahnsteigsituation“ gegeben, wobei vor allem der Massenandrang in Stoßzeiten mit seinem intensiven Fahrgastwechsel eine Rolle spielt. Die überwiegende Ausführung in Tunnelstrecken führt dazu, dass auch das Stehenbleiben auf „freier“ Strecke wegen der engen Umschließung durch den Tunnel zu einem besonderen Risikofeld wird, vor allem wenn vom Zug zusätzlich Gefahrenmomente, etwa durch den Brand von Betriebseinrichtungen, ausgehen. Daneben bieten UBahnen und ihre Bahnhöfe mit ihrer leichten Zugänglichkeit und den zeitlich und räumlich kurzen Halte-Abständen in Ballungsräumen weit mehr als die Eisenbahn ein Feld für kriminelle Vorgänge, insbesondere in den Zeiten mit geringer Fahrgastfrequentierung, sowohl auf den Bahnsteigen als auch in den Fahrzeugen. Türen und Fahrgastwechsel Seit der Eröffnung der London Underground als erste unterirdische Schnellbahn wurden viele Maßnahmen eingeführt, um eine höchstmögliche Sicherheit für die Fahrgäste zu gewährleisten. Zum Standard eines heutigen U-BahnSystems gehört neben der Abfahrtsansage auch ein Abfahrtssignal, das auch für ausländische Fahrgäste verständlich ist. Visuelle Abfahrtssignale, die insbesondere für Gehörlose gedacht sind, werden erst seit einigen Jahren nachgerüstet, während sie an anderen Orten bereits von Anfang an vorhanden waren. Nach einem tödlichen Unfall in München und einem fast identischen Unfall mit einer Verletzten in Nürnberg, bei denen der Fahrer in den Türen eingeklemmte Personen nicht bemerkt hat und auch die technischen Einrichtungen, die ein Abfahren in solchen Situationen verhindern sollten, nicht angesprochen hatten, wird in Deutschland die Empfindlichkeit des Türschließmechanismus stärker beachtet, um das Einklemmen von Personen oder Gegenständen zu vermeiden. So wird bei der Münchener U-Bahn jetzt bei Neubauzügen die Türkante mit einem druckempfindlichen Sensor versehen, alte Züge werden nachgerüstet. Ebenso werden die neu ausgelieferten DT3-Züge in Nürnberg mit entsprechend empfindlichen Türgummis ausgeliefert und die bereits im Betriebsdienst befindlichen Züge der Bauarten DT2 und DT1 (mit Ausnahme der DT1, die in Kürze ausgemustert werden sollen) werden mit den gleichen Türgummis und mit visuellen Türschließwarnungen nachgerüstet. Ein weiteres Sicherheitsrisiko ist die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig, die in einigen Fällen bis zu fünfzig Zentimeter breit ist; dies ist vor allem bei Stationen der Fall, die in einer Kurve liegen. An sich nicht unüberwindbar, ergibt sich das Risiko durch den Zeitdruck beim Ein- und Aussteigen sowie der Unübersichtlichkeit bei starkem Fahrgastandrang. Lösungen dafür sind beispielsweise das berühmte „Mind the Gap“ in London, das durch Ansagen und Schriftzügen auf dem Bahnsteigboden verdeutlicht wird. Eine Alternative ist die Anbringung von 18 zusätzlichen Klappbrettern oder Schiebetritten, wie sie bei den DT3-Zügen in Nürnberg und bei vielen deutschen Stadtbahnen vorhanden sind. Gefahrensituationen können sich auch durch die Anwesenheit von einer Person auf den Gleisen ergeben. Sie nötigen den Fahrzeugführer zu Schnellbremsungen, die unter Umständen ein Unglück auch nicht mehr verhindern können. Um dagegen vorzugehen, wurden vor allem in asiatischen Städten und seit 1999 auch auf Neubaustrecken der London Underground Bahnsteigtüren installiert. Diese öffnen sich synchron mit den Zugtüren und können so ein unbeabsichtigtes „auf die Gleise fallen“ vor dem Zug verhindern. Alternativ wurden in Kopenhagen auf den Hochbahnhöfen elektronische Sensorsysteme an den fahrerlosen Zügen angebracht, die Gefahrensituationen automatisch erkennen sollen und gegebenenfalls eine Schnellbremsung auslösen. In Nürnberg wurden auf den für führerlosen Betrieb vorgesehenen Strecken (U2 und U3) auf den Bahnhöfen Mikrowellen"licht"schranken montiert. Diese befinden sich unter der Bahnsteigkante und an der gegenüberliegenden Wand, und sollen in den Gleisbereich fallende Gegenstände und Menschen ab 20 bis 30 Zentimeter Größe erkennen und Zwangsbremsungen von herannahenden führerlosen Zügen veranlassen. Bei der Realisierung des Systems gab es erhebliche zeitliche Verzögerungen. Am 14. Juni 2008 nahm die U 3 den offiziellen Fahrgastbetrieb auf. Die in Deutschland für U-Bahnen geltende Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung besagt in § 31: (4) Soweit es die betrieblichen Verhältnisse erfordern, müssen Haltestellen versehen sein mit -Einrichtungen zur Information und Abfertigung der Fahrgäste, -Anlagen zur Überwachung des Fahrgastwechsels, -Notrufeinrichtungen, -Feuerlöscheinrichtungen, Löschwasserversorgung, -Mitteln und Einrichtungen zur Ersten Hilfe. (…) (7) Der waagerechte Abstand zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeugfußboden oder Trittstufen muss möglichst klein sein, er darf im ungünstigsten Fall in der Türmitte 25 Zentimeter nicht überschreiten. (8) Die Höhen von Bahnsteigoberflächen, Fahrzeugfußboden und Fahrzeugtrittstufen müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die Fahrgäste bequem ein- und aussteigen können. Die Bahnsteigoberfläche soll nicht höher liegen als der Fahrzeugfußboden in seiner tiefsten Lage; sie muss rutschhemmend sein. (9) An den Bahnsteiggrenzen muss der Gefahr des Abstürzens von Personen vorgebeugt sein. Bahnsteigkanten müssen deutlich erkennbar sein. (4900) Sicherung gegen Zerstörungen und Bedrohungen Aufgrund von Sparzwängen und Rationalisierungsmaßnahmen vieler Verkehrsbetriebe gibt es inzwischen größtenteils weder die anfänglich noch üblichen Zugbegleiter noch die Bahnhofswärter, die auf den Stationen die Züge abfertigten 19 und eine allgemeine Aufsicht führten. Ihre Funktion wurde größtenteils durch eine Überwachung mit Kameras übernommen. Für die allgemeine Sicherheit der Fahrgäste wurden beispielsweise in Berlin und Hamburg Sicherheitsrufsäulen errichtet, die eine direkte Sprechverbindung zur Leit- und Informationsstelle ermöglichen. Gleiches gilt auch für die Züge: Durch das in den letzten Jahrzehnten in Mode gekommene Scratching und Graffiti sind die Fahrzeuge teilweise kaum noch wiederzuerkennen. Auch für das allgemeine Sicherheitsgefühl der Fahrgäste werden in vielen Metrostädten ständige Kameraüberwachungen auch in den Fahrzeugen installiert. Gegen die Graffiti und das Scratching werden zudem auch Spezialfolien an den Fenstern verwendet sowie auf den Sitzpolsterungen ein „Würmchenmuster“, auf dem Graffiti nur schwer auffallen und deren Anbringung daher unattraktiv machen. Zusätzlich gibt es für den Fahrgast die von der Eisenbahn übernommenen Notbremsen, an denen meistens noch ein Notruf, das heißt eine direkte Sprechverbindung zum Fahrer, gekoppelt ist. Die Notbremse in modernen U-BahnZügen sind in der Regel nur die ersten zehn Sekunden nach Anfahrt aktiv, danach bewirkt ein Auslösen der Notbremse nur noch eine Sprechverbindung zum Fahrzeugführer. Risikominderung im Tunnel Um Gefahrensituationen im Tunnel zu begegnen, sind bei etlichen U-Bahnen zwischen den Stationen zusätzliche Notausgänge eingebaut, sowie auch an den Tunnelwänden grafische Hinweise auf die günstigste „Fluchtrichtung“ angebracht. Die für U-Bahnen in Deutschland geltende Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) fordert in § 30: „Im Tunnel müssen ins Freie führende Notausstiege vorhanden und so angelegt sein, dass der Rettungsweg bis zum nächsten Bahnsteig, Notausstieg oder bis zur Tunnelmündung jeweils nicht mehr als 300 m lang ist. Notausstiege müssen auch an Tunnelenden vorhanden sein, wenn der nächste Notausstieg oder der nächste Bahnsteig mehr als 100 m entfernt ist.“ Nach einem Brand in der Berliner U-Bahn-Station Deutsche Oper wurden in Deutschland einige Tunnelstationen, die bislang nur auf einer Seite einen Ausgang hatten, auf der entgegengesetzten Seite mit einem weiteren Ausgang oder einem Notausgang versehen. (2100) Suizidversuche Ein großer Teil der schweren Unfälle mit U-Bahnen geschieht absichtlich. Die leichte Zugänglichkeit von U-Bahnhöfen und Streckentunneln und die relativ hohe Geschwindigkeit eines in den Bahnhof einfahrenden Zuges werden immer wieder für Selbsttötungsversuche ausgenutzt. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, ein Schienensuizid sei eine „sichere“ Suizidmethode, enden mehr als 50 Prozent aller UBahn-Suizidversuche nicht tödlich. Wohl aber hat ein Suizidversuch auf der Schiene in aller Regel schwerste und bleibende Verletzungen zur Folge, in den meisten Fällen Invalidität durch abgetrennte Gliedmaßen wie Arme oder Beine. 20 Der Selbstmord auf der Schiene gehört zu den Suizidmethoden, die (über die eigenen Angehörigen hinaus) ganz erhebliche Folgen für Unbeteiligte haben. Ein Schienensuizid auf einer Eisenbahnstrecke außerhalb von Ortschaften zieht für den Lokführer meist eine schwere Traumatisierung nach sich. Auch für die Rettungskräfte geht das „Einsammeln“ weit verstreuter Leichenteile weit über das ihnen üblicherweise Zugemutete hinaus. Bei einer Selbsttötung in einer innerstädtischen U-Bahn-Station trifft das Beschriebene sogar auf einen noch größeren Personenkreis zu, weil auch wartende Fahrgäste zu unmittelbaren Augenzeugen des Selbstmordes werden. Häufig führt die Berichterstattung in Medien über Suizidversuche in der UBahn zu Nachahmungstaten (Werther-Effekt). In Wien wurde daher bereits in den 1980er-Jahren auf Grund einer freiwilligen Vereinbarung zwischen den Verkehrsbetrieben und den Medien darauf verzichtet, über Suizidversuche zu berichten, die Zahl der versuchten Selbstmorde in der U-Bahn nahm daraufhin um 50 Prozent ab. Inzwischen wird dieses Modell auch in mehreren deutschen Städten (München, Hamburg) erfolgreich praktiziert. (1500) Text 14 Liste der Städte mit U-Bahnen oder Metros in Deutschland In Deutschland gibt es vier vollständig kreuzungsfreie U-Bahn-Netze. Als erste nahm die Berliner U-Bahn am 18. Februar 1902 ihren Betrieb auf. Nach dem Kleinprofilnetz mit 2,30 Meter Wagenbreite wurde ab 1923 das Großprofilnetz mit 2,65 Meter Wagenbreite in Betrieb genommen. Das Gesamtnetz besteht heute aus zehn Linien mit einer Gesamtlänge von 145 Kilometer. Die damals selbständige Stadt Schöneberg eröffnete 1910 eine eigene U-Bahn-Strecke mit Umsteigemöglichkeit zum Berliner U-Bahn-Netz. Schienenmäßig wurde die heutige Linie U4 erst 1926 verbunden. Im Februar 1912 folgte die Hamburger Hochbahn, deren heute insgesamt 101 Kilometer langes Streckennetz auf drei Linien mit einem Abzweig aufgeteilt ist. Eine vierte Strecke ist im Bau. 1971 wurde das U-Bahnnetz in München als drittes deutsches U-Bahnsystem in Betrieb genommen. Die damals bevorstehenden Olympischen Spiele beschleunigten den Bau. Heute ist das Netz rund 100 Kilometer lang und besteht aus sechs Linien. Im Zentrum werden die Strecken von jeweils zwei Linien befahren. Nur ein Jahr danach ging das vierte und bisher jüngste und kleinste Netz mit 35 Kilometern Länge in Nürnberg in Betrieb. 2008 eröffnete die dritte Linie mit einem fahrerlosen Betrieb, die im Zentrum mit der U 2 zusammenläuft. Nürnberg ist weltweit die bisher einzige Stadt, in der ein Mischbetrieb mit fahrerlosen und Fahrergeführten U-Bahnen existiert. Die U-Bahn-Netze in Hamburg, München und Nürnberg reichen in benachbarte Städte hinein. So besitzt etwa Garching bei München eigene U-BahnStrecken, deren Betrieb mit Hilfe komplizierter Vertragsund Finanzierungsregelungen an das U-Bahn-Netz des Oberzentrums angeschlossen wird. 21 Viele andere deutsche Städte und Ballungsräume haben U-Bahn-ähnliche Systeme, deren Strecken außerhalb der Tunnel überwiegend nicht auf unabhängigen Bahnkörpern verlaufen und als Stadtbahn bezeichnet werden. Ihre besonderen Bahnkörper haben höhengleiche Straßenkreuzungen. Teilweise sind sogar noch straßenbündige Bahnkörper vorhanden, bei denen sich die Bahnen die Verkehrsfläche mit dem Individualverkehr teilen. Zu diesen Systemen gehören etwa das Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr, die Bahnen der Kölner KVB, die Stadtbahn Hannover, die Stadtbahn Stuttgart und die U-Bahn Frankfurt. Bei letzterer war die U-Bahn-Linie U 4 bis zur ihrer Verlängerung nach Enkheim im Juni 2008 eine vollständig kreuzungsfreie U-Bahn. (2100) Text 15 Liste der Städte mit U-Bahnen oder Metros in Österreich Die einzige klassische U-Bahn Österreichs befindet sich in Wien, die Wiener U-Bahn. In Serfaus, Tirol, gibt es die Dorfbahn Serfaus, eine 1280 Meter lange unterirdische Luftkissenschwebebahn mit Seilantrieb auf über 1100 Meter Höhe. In Tirol verkehrt noch eine weitere Nahverkehrsbahn völlig unabhängig vom Individualverkehr: Die neue Hungerburgbahn in Innsbruck wird teilweise unterirdisch geführt. In Linz verkehrt seit 2004 die Straßenbahn auf einem 1,9 Kilometer langen unterirdischen Abschnitt mit drei unterirdischen Stationen, der zwar als Mini-U-Bahn bezeichnet wird, aber eher einer Stadtbahn entspricht. Sie trifft nun unterquerend den Hauptbahnhof der Westbahn. In Salzburg verläuft die Lokalbahn auf einer Länge von etwa 300 Metern im Bereich des Hauptbahnhofs unterirdisch und endet unterirdisch an der Station Hauptbahnhof, wo von dort eine Erweiterung über den Stadtkern dann oberirdisch auf der nach Süden verlaufenden Alpenstraße nach Anif gestritten wird. Liste der Städte mit U-Bahnen oder Metros in der Schweiz In Lausanne ist die Zahnradbahn Lausanne-Ouchy in eine vollautomatische UBahn umgebaut und bis nach Epalinges verlängert worden. Die Eröffnung der m2 (Linie 2 der Métro Lausanne) war im August 2008. Aufgrund der Steigungen sind die Züge mit Pneus (Reifen) ausgestattet. Die Linie m1 verkehrt nicht kreuzungsfrei; sie stellt damit keine U-Bahn dar, sondern eine Stadtbahn. Darüber hinaus existierte bis in die 1970er-Jahre die Planung eines U-BahnNetzes in Zürich, der größten Stadt der Eidgenossenschaft. Dabei kam es zwar zur teilweisen Verlegung einer Straßenbahntrasse in den Untergrund, doch lehnte 1973 das Zürcher Stimmvolk die Vorlage über eine U-Bahn mehrheitlich ab. Lediglich der S-Bahn-Tunnel, der auch zur Abstimmung stand, wurde später realisiert. Wenn auch keine U-Bahn von der Definition her, sind die zwei Tramlinien 7 und 9 der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) auf rund zweieinhalb Kilometern Länge (Milchbuck– Schwamendingen) unterirdisch geführt. (1700) Text 16 Pionierbetriebe: Metrosysteme bis 1914 22 Stadt Betrieb Eröffnung Anmerkung Brooklyn Atlantic Avenue 3. Dezember 1844 Der auch als Cobble Hill Tunnel bekannte, knapp 500 Meter lange Tunnel Abschnitt der Long Island Rail Road wurde zunächst in einem Graben gebaut und 1850 überwölbt. Darüber lag die Atlantic Avenue, weshalb der Tunnel in der Literatur vereinzelt als erste U-Bahn der Welt bezeichnet wird. Es handelte sich jedoch um einen Eisenbahntunnel ohne Bahnhöfe. Er wurde 1861 stillgelegt. London Metropolitan Railway New York 1867 West Side and Yonkers Patent Railway District Railway 24. Dezember 1868 London 10. Januar 1863 Eröffnet als unterirdische Verlängerung der Great Western Railway zwischen Farringdon und Paddington (7 Stationen), Dampfbetrieb (Elektrifizierung ab 1905), erste Erweiterung 1868. Die Strecke ist heute ein Teil der Hammersmith & City Line. Hochbahn mit Kabelantrieb (später Dampfbetrieb) in Greenwich Street und Ninth Avenue. Erster Abschnitt: von Westminster nach South Kensington. Zunächst Tochter, dann Konkurrentin der Metropolitan Railway, baute und nutzte (ab 1884) gemeinsam mit dieser die Ringstrecke der heutigen Circle Line. New York Beach Pneumatic City, Transit Manhattan 26. Februar 1870 In Schildvortrieb erbauter Tunnel unter dem Broadway, pneumatischer Antrieb (ähnlich einer Rohrpost), Pendelverkehr mit nur einem Wagen. 1873 geschlossen und 1912, beim Bau der BMT Broadway Line, zerstört. London 2. August 1870 Erste Tower Subway in 23 bergmännischer Bauweise gebaute Untergrundbahn, Kabelantrieb, Pendelverkehr mit nur einem Wagen unter der Themse hindurch. Bereits am 24. Dezember desselben Jahres stillgelegt. Istanbul New City, Tünel York Brooklyn 17. Januar 1875 Unterirdische Standseilbahn mit zwei Stationen. Bis 1910 wurden die Züge nicht von Seilen, sondern von Pferden oder Ochsen gezogen. Die Strecke ist 574 m lang, die Steigung beträgt rund 15 %. 24. September 1883 Hochbahn über die Brooklyn Bridge, Kabelantrieb, 1896 elektrifiziert und von der BRT übernommen. Brooklyn Brooklyn Rapid Transit 13. Mai 1885 Erste (dampfbetriebene) Hochbahn in Brooklyn. Brooklyn Bridge entlang der Lexington Avenue Broadway. 4. November 1890 Erste elektrisch betriebene U-Bahn der Welt, erster von King William Street (1900 stillgelegt) Bergmännische Bauweise, Themse-Unterfahrung. London City and South London Railway Chicago Chicago Elevated 27. Mai 1892 Obwohl New York wesentlich früher eine Hochbahn besaß, gilt die Chicago L (von El für elevated) als die bekannteste Hochbahn der Welt. Die erste Strecke (South Side Rapid Transit) ging von der Congress Street zur 39. Straße südlich des Zentrums, wurde rasch erweitert und zunächst im Dampfbetrieb gefahren. Ab 1896 elektrischer Betrieb. Sie ist heute Teil der Grünen Linie des Betreibers CTA. 1893, 1895 und 1900 nahmen drei weitere Hochbahngesellschaften den Betrieb auf. 1897 eröffnete das gemeinsame Herzstück des Netzes, die Union Loop, eine Ringstrecke im Stadtzentrum. Liverpool Liverpool Overhead 4. Februar 1893 Die erste elektrische Hochbahn der Welt verband das Stadtzentrum von Liverpool mit dem Hafen. Auf 10 km Streckenlänge hatte sie 14 24 Verlief von der zum Brooklyner Streckenabschnitt: nach Stockwell. Bahnhöfe. Bei späteren Erweiterungen entstand auch ein Tunnelbahnhof. Das Netz wurde am 30. Dezember 1956 stillgelegt, die Strecken abgerissen. Budapest Millenniumi Földalatti Vasút 2. Mai 1896 Erste U-Bahn in Kontinentaleuropa. Erbaut zum 1000. Geburtstag Ungarns, unter dem Pflaster der zum gleichen Anlass geplanten Prachtstraße Andrássy út. Die Strecke war 3700 Meter lang und hatte neun Stationen. Elektrischer Betrieb. Glasgow Glasgow 14. Dezember District Subway 1896 Boston Tremont Street Subway 1. September 1897 Die erste Untergrundbahn außerhalb Europas war ein Straßenbahntunnel mit drei unterirdischen Stationen. Zwei davon wurden 1963 abgerissen und durch Neubauten ersetzt. 1901-08 auch von Zügen der Hochbahn genutzt (viergleisiger Ausbau). Wien Wiener Stadtbahn 1. Juni 1898 Der erste, 14 km lange Abschnitt verlief von Hütteldorf nach Heiligenstadt (15 Stationen). Entlang des Gürtels als Hochbahn, entlang des Wiens im offenen Einschnitt und in Tunneln errichtet. Dampfbetrieb, Elektrifizierung 1925. Paris Métropolitain de Paris 19. Juli 1900 Wuppertaler Barmen, Elberfeld und Schwebebahn Vohwinkel 1. März 1901 Die erste Strecke verlief von der Porte de Vincennes quer durch die Stadt zur Porte Maillot und ist Teil der heutigen Linie 1. In Paris planten nicht Privatunternehmen, sondern die Stadtverwaltung, deshalb entstand von Beginn an ein sinnvoll zusammenhängendes Netz. Elektrischer Betrieb. Die drei benachbarten bergischen Industriestädte entschieden sich für eine Hochbahn besonderer Art: eine einschienige Hängebahn über dem Fluss Wupper. Die 13,3 km lange Strecke wird bis heute betrieben, es Ringlinie (10,5 km, 14 Bahnhöfe). Zunächst Kabelbetrieb, ab 1935 elektrischer Betrieb. 1977–80 wegen Renovierung komplett stillgelegt. 25 gab keine Erweiterungen. Die Schwebebahn entspricht der Definition eines Metrosystems, ist aber keine U-Bahn im eigentlichen Sinne. Elektrischer Betrieb. Boston Main Line Elevated 10. Juni 1901 15. Februar 1902 Berlin und Elektrische Charlottenburg Hoch- und Untergrundbahn Siemens & Halske New York Interborough 28. Oktober 1904 City Rapid Transit Philadelphia 4. März 1907 Philadelphia Rapid Transit Company (PRT) New York, Hudson and Manhattan Hoboken, Railroad Jersey City 26. Februar 1908 Vier Jahre nach dem Straßenbahntunnel erhielt Boston eine Metro. Sie verlief weitgehend als Hochbahn und nutzte im Zentrum den Tramtunnel mit. 1908 wurde die Strecke in den parallelen Washington Street Tunnel verlegt, sie ist heute als Orange Line Teil der Bostoner U-Bahn. Die ersten U-Bahnen im damaligen Deutschen Reich verliefen in Berlin und der Nachbarstadt Schöneberg auf Viadukten. Nur der U-Bahnhof Potsdamer Platz und die drei in der Stadt Charlottenburg liegen unterirdisch. Elektrischer Betrieb. Erste Tunnelstrecke einer New Yorker Metro, gilt als Geburtsstunde der Subway. Die 14,5 km lange Strecke verlief vom Rathaus zur 145. Straße in Harlem. Hochbahn entlang der Market Street, zwischen der 22nd Street am Ufer des Schuylkill und der 2nd Street am Ufer des Delaware unterirdische Streckenführung. Zwischen 22nd Street und Rathaus viergleisiger Tunnel mit kombiniertem Straßenbahnbetrieb. Die Strecke ist heute Teil der Market–Frankford Line. Untergrundbahn zwischen Manhattan und New Jersey. Kernstück war ein Tunnel auf dem Grund des Hudson River, ab 1909 noch ein weiterer Hudsontunnel. Der Betrieb ging 1962 an die Hafenbehörde über, die auf dem Grundstück des innerstädtischen Endbahnhofs das World Trade 26 Center errichten ließ. Schöneberg Städtische 1. Dezember 1910 Untergrundbahn Schöneberg bei Berlin eröffnete 1910 die zweite U-Bahn in Deutschland und die erste kommunal betriebene U-Bahn. Die heutige Linie U4 der Berliner U-Bahn verläuft unterirdisch, ist knapp 3 km lang und hat fünf Bahnhöfe. Hamburg Hamburger Hochbahn 15. Februar 1912 Ringstrecke rund um die Alsterseen, Viadukt- und Dammlage, knapp die Hälfte aller Stationen unterirdisch. Der erste Abschnitt verlief vom Rathaus nach Barmbek. Elektrischer Betrieb. DeutschWilmersdorf und Königliche Domäne Dahlem. Buenos Aires Untergrundbahn 12. Oktober 1913 Wilmersdorf Die Untergrundbahn der damaligen Stadt Wilmersdorf war rund 9 km lang und hatte zehn Stationen. Sie reichte vom Charlottenburger UBahnhof Wittenbergplatz zum Thielplatz. Die Strecke wurde in weiten Abschnitten als Einschnittsbahn ausgeführt und ist heute Teil der Berliner Linie U3. Buenos Aires Subte Line A (engl.) 1. Dezember 1913 Eröffnung der ersten U-Bahn Linie der Südhalbkugel. Sie verkehrte damals von Plaza de Mayo bis Plaza Miserere und wurde rasch erweitert. 27 Text 17 Metro in Russland Metro Jekaterinburg Die Metro Jekaterinburg (russ. Екатеринбургский Метрополитен) ist ein UBahnnetz in der russischen Stadt Jekaterinburg. Die Metro wurde im Jahre 1991 eröffnet und besteht derzeit aus nur einer Linie in Nord-Süd-Richtung. An fast allen Stationen ermöglicht die Straßenbahn Jekaterinburg den Anschluss in Ost-WestRichtung. Nachdem der Verkehr in der heute viertgrößten Stadt Russlands immer mehr zunahm, entschied sich die Stadtverwaltung offiziell am 28. August 1980 für den Bau eines U-Bahnsystems. Die Bauarbeiten für dieses begannen 1982. Aufgrund vieler hydrologischer Probleme beim Bau konnte die U-Bahn erst am 27. April 1991 mit drei Stationen zwischen den Bahnhöfen Prospekt Kosmonawtow (Проспект Космонавтов) und Maschinostroitelei (Машиностроителей) eröffnet werden. Bereits zwei Jahre später wurde die Drei-Stationen-Linie um den Halt Uralskaja (Уральская) erweitert, am 21. Dezember 1994 kamen diesmal zwei neue Stationen dazu: Dinamo (Динамо) und Ploschtschad 1905 Goda (Площадь 1905 года). Ende 2002 wurde die Linie um eine weitere Station Geologitscheskaja (Геологическая) verlängert. Aufgrund des sehr begrenzten U-Bahnbudgets Russlands geht der U-Bahnbau in Jekaterinburg nur sehr langsam voran. Besonders seit der Umverteilung der Mittel zu Gunsten Kasans, das seine U-Bahn rechtzeitig zum 1000-jährigen Stadtjubiläum am 30. August 2005 fertigstellen musste, verzögerte sich der U-Bahnbau in Jekaterinburg erheblich. Dennoch ist es in naher Zukunft geplant, die derzeit einzige U-Bahnlinie um mehrere Stationen zu verlängern. Bis 2010 sollen die Stationen Baschowskaja (Бажовская), Tschkalowskaja (Чкаловская) und Botanitscheskaja (Ботаническая) der roten Linie eröffnet werden. In ferner Zukunft soll das UBahnnetz zu – typisch russisch – einem Sekantensystem ausgebaut werden. Um den Verkehr auf der heute neun Kilometer langen Linie mit ihren sieben Stationen zu gewährleisten, fahren im Berufsverkehr acht Vier-Wagen-Züge in einem Vier-Minuten-Takt. Die vorhandenen Bahnhöfe sind für einen zukünftig größeren Verkehr mit Fünf-Wagen-Zügen ausgelegt. Bei den Wagen handelt es sich um die in U-Bahnsystemen Russlands und anderer Ex-Sowjetrepubliken weit verbreitete Baureihe 81-717/714. Es werden Schienen der russischen Breitspur von 1524 Millimetern verwendet, auf ihnen fahren Züge, die per Stromschiene (825 Volt) versorgt werden. (2000) 28 Metro Kasan Die Metro Kasan (russ. Казанский метрополитен; tatarisch Qazan Metropolıteni; eigentlich Kasaner Metro), bestehend aus einer Linie mit sechs Stationen, wurde rechtzeitig zum 1000-jährigen Jubiläum Kasans, der Hauptstadt Tatarstans, am 27. August 2005 eröffnet. Nachdem schon einige andere sowjetische Städte wie Samara oder Nishni Nowgorod nach dem Überschreiten der Einwohnerzahl von einer Million U-Bahnen bauten oder gebaut hatten, benötigte nun auch Kasan eine Metro. Dafür erarbeitete die Kasaner Stadtverwaltung 1986 einen Metroplan, der ein für damalige sowjetische Städte typisches Sekantennetz aus drei Linien vorsah. Das projektierte Netz sollte in seiner Endfassung 46 Kilometer Gesamtlänge betragen. Die Arbeiten begannen jedoch erst Anfang 1997, einige Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion. Um die Metro rechtzeitig zum 1000-jährigen Stadtjubiläum am 27. August 2005 fertig zu bauen, wurde ein Großteil des russischen U-Bahn-Budgets für Kasan verwendet. Dadurch verzögerten sich die anderen Metrobauten in Russland, da diese durch die Umverteilung wesentlich weniger Geld erhielten. Für den Tunnelbau wurden zum Großteil hochmoderne westliche Schildvortriebsmaschinen mit einen Durchmesser von 5,63 Metern benutzt. Einige Streckenabschnitte wurden mit herkömmlichen sowjetischen Schildvortriebsmaschinen erstellt. Für kurze Abschnitte der Streckentunnel und für alle fünf Stationen wurde die Tunnelbautechnik der offenen Bauweise benutzt. Die bisher einzige Linie mit sechs Stationen wurde am 27. August 2005 eröffnet. Bei dem ersten Bauabschnitt handelt es sich um die fünf Stationen umfassende Strecke von Kremljowskaja bis Gorki. Am 29. Dezember 2008 wurde diese Linie um eine weitere Station von Gorki bis Prospekt Pobedy verlängert. Für die Kasaner Metro wurden zunächst fünf, bis 2006 weitere fünf neu gebaute Vier-Wagen-Züge des neuen Typs 81-553.3/-554.3 (eine Modifikation der Metrozüge des Typs 81-717/714) geliefert, die von einem Joint Venture der Sankt Petersburger Waggonfabrik Wagonmasch und der tschechischen Škoda-Holding hergestellt werden. In Zukunft soll die Kasaner U-Bahn zu einem Sekantennetz mit drei Linien ausgebaut werden. Vorerst ist jedoch nur ein weiterer Ausbau der jetzigen Linie nach Nordwesten um eine, später um weitere vier Stationen und nach Südosten um eine Station vorgesehen. Langfristig sollen neben der jetzigen Linie, die den Namen Zentralnaja erhalten wird, noch zwei Linien mit den Namen Woksalnaja und Priwolschsko-Sawinowskaja gebaut werden. Es existieren Pläne, bereits in naher Zukunft eine vorhandene innerstädtische Bahnlinie zu einer oberirdischen Metrolinie umzubauen. Fast die gesamte rund neun Kilometer lange Linie und fünf Stationen liegen unterirdisch, nur die Station Ametjewo oberirdisch auf einer Brücke. Die Spurweite beträgt – nach russischem Standard – 1520 mm, für die Stromversorgung werden Stromschienen bei einer Fahrspannung von 825 Volt verwendet. 29 Alle Beschriftungen und Information sind in zwei Sprachen (Tatarisch und Russisch) ausgeführt. (2600) In Krasnojarsk wird seit 1993 an einer U-Bahn gebaut. Es wäre neben der im Betrieb befindlichen Metro Nowosibirsk und der ebenfalls im Bau befindlichen Metro Omsk die dritte sibirische Metro. Die Metro soll in Tiefbauweise mit Tunnelvortrieb gebaut werden. Die Arbeiten konzentrieren sich im Moment auf den Abschnitt Wysotnaja – Kopylowa – Woksalnaja (Высотная – Копылова – Вокзальная), welcher den Bahnhof mit dem Stadtviertel nordwestlich verbinden soll. An weiteren zwei Stationen östlich des Bahnhofs – Ploschtschad Rewoljuzii (Площадь Революции) und Prospekt Mira (Проспект Мира), beide im Stadtzentrum – wurde bereits mit den Bauarbeiten begonnen. Aus finanziellen Gründen ruhen die Arbeiten jedoch, die Baustelle wurde konserviert. Die Baustellen sind an mehreren Stellen in der Stadt zu sehen. Die Eröffnung des ersten Abschnitts (fünf Kilometer) war für 2002 geplant, die Erweiterung nach Osten sollte Ende 2003 folgen. Im Moment ist die endgültige Eröffnung noch nicht abzusehen, der Stadt mangelt es an Geld. Immer wieder droht die ausführende Baufirma, die Schildvortriebsmaschinen abzubauen und in anderen Städten einzusetzen. (Auf den Baustellen in Nowosibirsk droht man damit, die Maschinen nach Krasnojarsk zu schicken und umgedreht.) Die weiteren Pläne, acht Stationen im Nordosten und eine im Nordwesten, werden in den nächsten Jahren keinesfalls verwirklicht werden können. Die zweite und dritte Linie, welche die Wohngebiete im Süden der Stadt mit dem Zentrum verbinden sollen, sind auch in Jahrzehnten nicht zu erwarten. (1300) Metro Nishni Nowgorod Die Metro Nishni Nowgorod (russ. Нижегородский метрополитен / Transkription Nishegorodski metropoliten) ist das Zweilinien-U-Bahnnetz der fünftgrößten russischen Stadt Nishni Nowgorod und wurde im Jahr 1985 eröffnet. Derzeit gibt es 13 Stationen auf 15,3 Kilometer Streckenlänge. Zentraler Verkehrsknotenpunkt des städtischen Nahverkehrs ist der Hauptbahnhof („Moskauer Bahnhof“). Dort enden auch acht Straßenbahnlinien der Straßenbahn Nishni Nowgorod, welche die Altstadt am östlichen Ufer der Oka und die südlichen und westlichen Stadtteile abseits der U-Bahn-Linie erschließen. In den siebziger Jahren begann man in Gorki, so hieß die Stadt seit 1932, den Bau einer Metro zu erörtern. Dabei wurden auch schon die ersten Pläne für die ersten acht U-Bahnstationen entworfen. 1976 fassten die Stadtväter den Entschluss, ein UBahnnetz zu bauen. Einerseits war die Straßenbahn an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen, andererseits besagten die Prognosen, dass die Bevölkerungszahl der Stadt von damals 1,35 auf 1,6 Millionen bis 1990 steigen würde. 30 Der erste Rammschlag fand am 17. Dezember 1977 an der Station Leninskaja (Ленинская) statt. Danach wurde an selbiger Stelle eine Gedenktafel eingeweiht, welche das zehnte U-Bahnnetz der Sowjetunion dokumentieren sollte. Die erste Linie, die, wie in Russland üblich, rot gekennzeichnet wurde, wurde nach acht Jahren Bauzeit am 20. November 1985 zwischen den Stationen Moskowskaja (Московская) und Proletarskaja (Пролетарская) mit sechs Bahnhöfen und 7,8 Kilometer Streckenlänge in Betrieb genommen. Zusätzlich wurde auch noch das Depot an der Station Proletarskaja und die Verwaltungs- und Technikzentrale eröffnet. Diese Linie verband den „Moskauer Bahnhof“ mit den drei Industriegebieten der Stadt, dem Stadtbezirk Kanawino, dem Lenin-Bezirk und dem Awtosawodski-Bezirk. Die Eröffnung der Metro, genauer gesagt, das Eröffnungsdatum, war Auslöser für eine Reihe von Skandalen, weil die feierliche Inbetriebnahme für den 7. November, den 68. Jahrestag der Oktoberrevolution, geplant war. Doch verspätete man sich aus unbestimmten Gründen bei der Eröffnung um zwei Wochen, weshalb man, wie es heißt, den Leiter der Metrobaufirma von Gorki sogar einsperren wollte. Dennoch fand am 7. November eine feierliche Eröffnung statt. Die Obrigkeit schaute sich die Metro an, für die Fahrgäste wurde die Linie erst zwei Wochen später freigegeben. Am 8. August 1987 wurde die Linie um zwei Stationen verlängert. Sie endete nun 1,9 km weiter südlich mit der Station Komsomolskaja (Комсомольская). Wiederum zwei Jahre später wurde sie in der gleichen Richtung um weitere zwei Bahnhöfe bis zur Station Park Kultury (Парк Культуры) erweitert. Alle Stationen wurden in offener Bauweise errichtet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verzögerte sich der Bau neuer UBahnhöfe, und auch die finanziellen Mittel flossen nicht mehr im Übermaß, dennoch wurde am 20. Dezember 1993, acht Jahre nach der ersten U-Bahnlinie, die zweite neue U-Bahnstrecke im nun wieder rückbenannten Nishni Nowgorod mit den beiden Stationen Kanawinskaja (Канавинская) und Burnakowskaja (Бурнаковская) in Betrieb genommen. Ein Umsteigen zur roten Linie ist seitdem am Bahnhof Moskowskaja möglich, derzeit aber gar nicht nötig. Die Betriebsabläufe sind dort so geregelt, dass Züge die von der ersten, roten Linie kommen, nach einem Fahrerwechsel gleich auf der blauen Linie weiterfahren. Am 9. September 2002 wurde ein weiterer Bahnhof auf der zweiten, je nach Plan grünen oder blauen Linie eröffnet: die Station Burewestnik (Буревестник). Zur Betriebseröffnung im Jahr 1985 wurden vier Züge aus der Fabrik Wagonmasch des Typs 81-717/714 geliefert. Baugleiche Züge fahren auch in Budapest, Prag und Warschau. Sie fahren mit einer seitlich angebrachten, von unten bestrichenen Stromschiene bei einer Fahrspannung von bei ex-sowjetischen Metros üblichen 825 Volt. Heute gibt es ungefähr zwanzig 4-Wagen-Züge, die in der Hauptverkehrszeit alle eingesetzt werden. Alle Züge werden im Betriebshof südlich 31 der Station Proletarskaja abgestellt, der über eine 450 Meter lange zweigleisige Gleisverbindung zu erreichen ist. Im Jahr 2002 wurden etwa 60 Millionen Fahrgäste befördert. Auch zukünftig soll das kleine Netz der Stadt Nishni Nowgorod weiter ausgebaut werden. Bisher ist geplant, das bisher etwa 15,3 km lange Netz auf bis zu 60 km auszubauen. Die derzeitige rote Linie soll in Richtung Osten überirdisch auf einer Brücke die Oka überqueren und dann noch an zwei weiteren Stationen halten, die jeweils Gorkowskaja (Горьковская) und Ploschtschad Swobody (Площадь Свободы) heißen werden. Die Brückenbauarbeiten begannen im Jahr 2001, die Inbetriebnahme könnte 2010 erfolgen. Die grüne Linie soll ebenfalls verlängert werden, hier sogar in beide Richtungen. Im Norden soll sie einmal bis zur Wolga führen. Aber auch im Westen soll die zweite Linie neue Bahnhöfe bekommen. Langfristig ist auch eine dritte Linie, wahrscheinlich mit der Kennfarbe blau oder gelb, am anderen Oka-Ufer geplant. Sie soll etwa parallel zur roten Linie verlaufen. Derzeit ist die Finanzierung neuer Metrostrecken allerdings dadurch erschwert, dass ein Teil der ohnehin bescheidenen zur Verfügung stehenden Mittel in die Erneuerung einiger baufälliger Tunnelabschnitte investiert werden muss. (4500) Metro Nowosibirsk Die Metro Nowosibirsk (russ. Новосибирский метрополитен/ Transkription Nowossibirski metropoliten) ist die U-Bahn der russischen Stadt Nowosibirsk, sie ist die bislang einzige in Betrieb genommene U-Bahn in Sibirien. Sie besteht momentan aus zwei Linien mit elf Stationen. Erste Pläne gab es bereits in den 60er Jahren, als klar wurde, dass das Wachstum der Stadt neben der Straßenbahn ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel notwendig machte. In einer großen Untersuchung wurden eine Schnellstraßenbahn, ein Metronetz und ein Mischbetrieb aus beidem abgewägt. Im Jahr 1978 fiel die Entscheidung zum Bau eines großen Metro-Netzes, ohne ergänzende Straßenbahn. Am 12. Mai begannen die Bauarbeiten an der Station Oktjabrskaja (Октябрьская). Alle Stationen liegen recht flach unter der Erde und wurden meist in offener Bauweise errichtet. Die Tunnel hingegen sind gebohrt. Nach einer Bauzeit von sechs Jahren fuhr der erste Zug auf der Linie Leninskaja (Ленинская) zwischen den Stationen Studentscheskaja (Студенческая) und Krasny Prospekt (Красный Проспект). Die Züge verbanden fünf Stationen und überquerten den Ob mitsamt der Uferzone mittels einer mehrere Kilometer langen Brücke. Die Linie wurde in den folgenden Jahren um zwei weitere Stationen im Norden und eine im Westen erweitert. Die Linie stellt das Rückgrat des Nowosibirsker Metronetzes dar, da sie die zwei Stadtzentren auf dem linken und rechten Ufer des Obs verbindet. 32 Am 31. Dezember 1987 wurde die zweite Linie Dsershinskaja (Дзержинская) eröffnet, mit der Umsteigestation Sibirskaja (Сибирская). Anfangs wurde nur ein Tunnel betrieben, ein einzelner Zug pendelte zwischen den Stationen Sibirskaja und Ploschtschad Garina-Michailowskowo (Площадь Гарина-Михайловского) am Bahnhof der Stadt. Mit der Eröffnung der dritten Station Marschala Pokryschkina (Маршала Покрышкина) wurde auch der zweite Tunnel in Betrieb genommen, nun pendelten zwei Züge (ohne Gleiswechsel, jeder Zug nutzte einen Tunnel). Am 25. Juni 2005 wurde der Südtunnel zur vierten Station der Linie, Berjosowaja Roschtscha (Берёзовая Роща) eröffnet, zwei Jahre später der Nordtunnel. Erst damit konnte auf der Linie ein konventioneller Betrieb mit drei Zügen auf zwei Richtungsgleisen aufgenommen werden. Geplant sind momentan noch zwei Stationen der blauen Linie in Richtung Osten, Solotaja Niwa (Золотая Нива, anderer Projektname Gusinoborodskaja (Гусинобородская)) und Dowatora (Доватора). Da jedoch relativ geringe finanzielle Mittel für den U-Bahnbau bereitgestellt werden, dauern die Bauarbeiten wesentlich länger als ursprünglich vorgesehen. Für die Linie Leninskaja besteht die Absicht, im Anschluss an die Station Ploschtschad Marksa (Площадь Маркса) die Station Ploschtschad Stanislawskowo (Площадь Станиславского) zu bauen. Auch eine dritte Linie, Kirowskaja (Кировская) auf dem linken Ob-Ufer nach Süden, ist geplant. Die langfristigen Pläne sehen den Bau einer vierten Linie vom Nordosten der Stadt in die Stadtbezirke weit im Süden vor. Eine fünfte Linie soll in einem Halbkreis die zentrumsfernen Stadtviertel im Westen der Stadt verbinden. Die erste Linie soll in beide Richtungen verlängert werden und die zweite Linie den Ob Richtung Osten unterqueren. Obwohl beim Bau der Station Berjosowaja Roschtscha ein Tunnel für die künftige vierte Linie vorgesehen wurde, ist eine Umsetzung all dieser Pläne in den kommenden Jahrzehnten nicht zu erwarten. (2900) Metro Omsk Die Metro Omsk (russ. Омский метрополитен; Transkription Omski Metropoliten) ist ein sich im Bau befindendes U-Bahnnetz der Omsker Nahverkehrsbetriebe in der russischen Stadt Omsk. Es ist bereits viele Jahre geplant, der Bau der ersten Linie verzögert sich aber immer wieder. Die Eröffnung ist zu den Feierlichkeiten des 300-jährigen Bestehens der Stadt Omsk im Jahr 2016 geplant. Es wäre das zweite U-Bahn-System in Sibirien. Im Jahre 1992 wurde im Südosten der sibirischen Millionenstadt mit dem Bau der Metro begonnen. Zuerst war geplant, die Fabriken in diesem Stadtteil mit dem Zentrum zu verbinden. Inzwischen wurde die Priorität geändert und man baut am Abschnitt zwischen dem Zentrum und den Wohnsiedlungen im Nordwesten. Die bereits erbrachten Bauleistungen am südlichen Linienteil wurden 2004 konserviert, um nicht zu verfallen und langfristig fertig gestellt zu werden. Erstes sichtbares Ergebnis ist die zweistöckige Metrobrücke über den Irtysch. Im Herbst 2005 wurde die obere Ebene für den Autoverkehr eröffnet. Wann genau die ersten U-Bahnen zwischen Biblioteka imeni Puschkina (Библиотека имени 33 Пушкина) im Stadtzentrum und Sobornaja (Соборная) fahren werden, steht im Moment noch nicht fest. In der fernen Zukunft soll das Metronetz vier Linien haben. Dies ist jedoch bei der derzeitigen finanziellen Lage als Utopie einzuschätzen. (4100) Metro Samara Die Metro Samara (russ. Самарское метро/ Transkription Samarskoje metro) ist die U-Bahn der russischen Stadt Samara. Sie wurde 1987 eröffnet und besteht derzeit aus einer Linie. In den 1970er-Jahren wollte Samara anderen sowjetischen Städten wie zum Beispiel Nowosibirsk folgen und eine U-Bahn bauen. Dafür gab die Stadtverwaltung 1977 eine Studie in Auftrag, wozu auch Bodenprüfungen gehörten. Die Bauarbeiten für das zukünftige Sekantennetz begannen 1980. Sieben Jahre später, am 26. Dezember 1987, konnte der erste Abschnitt zwischen Jungorodok (Юнгородок) und Pobeda (Победа) eröffnet werden. Der einzige oberirdische Bahnhof der Strecke und gleichzeitige Endstation Jungorodok. U-Bahnhof Gagarinskaja soll zukünftig ein Umsteigebahnhof werden. Seitdem erfolgt der weitere U-Bahnausbau. Am 31. Dezember 1992 konnte eine weitere Station, Sowetskaja (Советская), eröffnet werden. Wenige Monate später konnte wiederum ein neues Tunnelstück in Betrieb gehen, ab dem 25. März fuhr die U-Bahn um eine Station weiter bis Sportiwnaja (Спортивная). Im gleichen Jahr, am 30. Dezember, ging die vierte Erweiterung bis Gagarinskaja (Гагаринская) in Betrieb. Diese Verlängerungen zusammen sind 3,8 km lang. Seit dem 27. Dezember 2002 fährt die U-Bahn zwischen Jungorodok und Moskowskaja (Московская). Dieser Abschnitt verlängerte die Linie um 2,4 auf jetzt insgesamt 10,7 km. Am 26. Dezember 2007 wurde die Linie um noch eine Station, nämlich Rossijskaja, nach Westen verlängert. Wie für eine ehemals sowjetische Stadt üblich ist geplant, das bisher nur aus einer Linie bestehende U-Bahnnetz zu einem Sekantensystem auszubauen. Das heißt, drei Linien bilden ein (meist innerstädtisches) Dreieck mit drei Umsteigepunkten. Zuvor jedoch soll die jetzige, zumeist rot dargestellte Metrolinie ausgebaut werden. Im Zeithorizont 2009 bis 2013 sind zusätzlich vier weitere Stationen eingeplant: Alabinskaja (Алабинская), Samarskaja (Самарская), Teatralnaja (Театральная) und Woksalnaja (Вокзальная). 2015 könnte eine Verlängerung um eine Station in Richtung Osten bis Krylja Sowetow (Крылья Советов) dazukommen. Dies wäre somit die erste Ausbaustufe. Noch später soll die Realisierung der zweiten Linie beginnen, Umsteigebahnhof soll hier Moskowskaja sein. Derzeit wird die etwa 12 km lange Linie von Wagen der aus der Fabrik Wagonmasch stammenden Serie 81717/714 befahren. Diese benutzen für die Stromeinspeisung Stromschienen bei 825 Volt und fahren auf der russischen Breitspur von 1524 Millimetern. Derzeit stehen 23 Vier-Wagen-Züge zur Verfügung. 1993 beförderte die Metro Samara 21,3 Millionen 34 Passagiere, 1998 28,6 Millionen, 1999 24,9 und im Jahr 2002 beförderte diese UBahn 23,6 Millionen Fahrgäste. Metro Tscheljabinsk Die Metro Tscheljabinsk ist die Untergrundbahn der russischen Stadt Tscheljabinsk. Diese wird seit 1992 gebaut. Geplant sind für die erste Ausbaustufe fünf Stationen. Seit 1992 wurde am ersten 8,25 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Stationen Prospekt Pobedy (Проспект Победы) und Traktorosawodskaja (Тракторозаводская) gebaut. Die Eröffnung von drei ersten Stationen dieser OstWest-Linie wird im Moment frühestens 2012 erwartet, nachdem der alte Termin 2006 unrealistisch wurde. Neben einer Verlängerung der ersten Linie in beide Richtungen sind - den üblichen sowjetischen Planungen folgend - zwei weitere Linien geplant: eine Nordost-Südwest- und eine Nord-Südost-Linie. Die Finanzierung beider Linien ist ungeklärt. Auch über die Fertigstellung der ersten Linie wird fortwährend diskutiert, im Moment lässt sich die Zukunft dieser Metro schlecht voraussagen. Metro Ufa Die Metro Ufa ist die nie fertiggestellte Untergrundbahn der russischen Stadt Ufa (Baschkortostan). Sie wurde zwischen 1997 und 2005 gebaut. Geplant waren für die erste Ausbaustufe acht Stationen. 2005 wurden die Arbeiten abgebrochen, ein Weiterbau ist zurzeit nicht geplant. Ab 1997 wurde am 9,1 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Stationen Perwomaiskaja (Первомайская) und Sportiwnaja (Спортивная) gebaut. Diese NordSüd-Linie sollte 2008 in Betrieb gehen und später durch eine Ost-West- und eine Nordwest-Südost-Linie ergänzt werden. Aus finanziellen Gründen wurde der Bau 2005 eingestellt. Einen rentabler Betrieb war nicht zu erwarten, andere Investitionsprojekte der Stadt bekamen den Vorzug. Ein entscheidender Faktor dürfte gewesen sein, dass der russische Staat nur noch 20 Prozent der Baukosten tragen wollte und die lokalen und regionalen Behörden den Rest nicht aufbringen konnten. (3800) Text 18 Sankt Petersburg Hochbahn Sankt Petersburg Die Sankt Petersburger Hochbahn (russ. Надзе́мный экспре́сс – Nadsemny Ekspress, wörtlich Hochexpress) ist ein geplantes Stadtbahnsystem der russischen 35 Stadt Sankt Petersburg. Es sollte ursprünglich in Ergänzung zum bestehenden Metronetz der Stadt ab etwa 2011 streckenweise eröffnet werden. Inzwischen wurden die Baupläne für die Hochbahn auf Eis gelegt. Die Petersburger Hochbahn ist als eine vergleichsweise kostengünstige und dennoch gleichwertige Alternative zu bestimmten, lange geplanten, aber aus Geldmangel immer noch nicht realisierten U-Bahnstrecken gedacht. Insbesondere sollen mit dem Bau der Hochbahn Lücken in den öffentlichen Verkehrsverbindungen zwischen verschiedenen Gebieten am Stadtrand geschlossen werden, da die Metro zwar die Außenbezirke mit der Innenstadt verbindet, jedoch bisher kaum Querverbindungen zwischen Außenbezirken aufweist. Zusätzlich sollen später auch die Vorstadt Peterhof sowie der Flughafen Pulkowo durch einen Hochbahnanschluss an das Schnellverkehrsnetz der Stadt angebunden werden. Die kurz- und mittelfristigen Bauvorhaben der Metro sollten nach Plänen von dem geplanten Bau der Hochbahn unberührt bleiben. Technisch handelt es sich bei der geplanten Hochbahn um ein Schnellverkehrssystem, das mit einer Stadtbahn, teilweise auch mit einer S- oder UBahn vergleichbar ist. Der größte Teil der Strecke soll auf speziell errichteten Hochbahnviadukten verlaufen und somit vollständig kreuzungsfrei sein (ähnlich der Butowskaja-Linie der Moskauer Metro), allerdings sind auch einige ebenerdige Haltestellen vorgesehen. Welche Fahrzeugtypen auf der Petersburger Hochbahn zum Einsatz kommen werden, steht noch nicht fest, die Stromabnahme soll aber aufgrund teilweise ebenerdiger Abschnitte über eine Oberleitung erfolgen. Der erste Bauabschnitt beginnt westlich des Ortsteiles Sosnowaja Poljana an der Petershofer Chaussee. Hier entsteht zur Zeit ein großer neuer Stadtteil für die Angestellten des im Bau befindlichen neuen chinesischen Hafens. Die Strecke führt von hier über die Uliza Pionerstroja nach Süden und dann über den Prospekt Weteranow zur gleichnamigen Metrostation. Hier wird der wichtigste Umsteigepunkt der Linie liegen. Der gesamte südwestliche Stadtraum wird an dieser Haltestelle an das Metronetz angebunden. Bisher haben diese jüngeren Wohngebiete nur Straßenbahnanschluss sowie Marschrutkiund Autobusverbindungen zur Metro. Diese Verkehrsträger sind aber durch die hohe Verkehrsdichte sehr langsam. Eine neue Metrolinie in den Südwesten ist erst für die Zeit um 2025 vorgesehen. Über den Datschny-Prospekt führt die Trasse nach Südosten und erreicht die Station Datschnoje. Hier besteht Anschluss an die Vorortund Regionalzüge der Eisenbahn. Die Trasse führt noch etwas weiter Richtung Südosten und dann Richtung Osten zum verlängerten Dunajski-Prospekt. Hier besteht auch die Möglichkeit, später einen Abzweig zum nahe gelegenen Flughafen Pulkowo zu errichten. Entlang des Dunajski-Prospekts werden die Metrostationen Zwjosdnaja und Kuptschino erreicht und weiter im Osten auch die Metro- und Regionalbahnstation Obuchowo. Diese Planungsvariante ist 21 km lang. Insgesamt sind dabei 21 Stationen geplant. 36 Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten des ersten Bauabschnitts gab es schon 2008. Ursprünglich sollte er Ende 2010 oder Anfang 2011 in Betrieb gehen. Eine Erweiterung der Strecke Richtung Westen vorbei am Konstantinpalast zur Regionalbahnstation Strelna könnte gleich parallel realisiert werden. Diese Erweiterung hat eine Länge von etwa 6 km. Eine Weiterführung der Strecke zum nahegelegenen Ortsteil Petrodworez und dem Park Peterhof ist ohne großen Aufwand möglich. Für den Betrieb der Strecke soll auch ein privater Investor mittels eines Wettbewerbs bestimmt werden. Die Stadt verhandelt darüber mit den weltweit führenden Herstellern von Schienenfahrzeugen: Siemens, Bombardier, Škoda, Alstom, Mitsui und Dedal. Neben dieser Strecke war im Generalplan der Stadt Sankt Petersburg, aufgestellt im Jahr 2005, eine zweite Variante angedacht. Sie sollte an gleicher Stelle beginnen, um ebenso möglicherweise nach Westen erweitert werden zu können. Allerdings sollte Richtung Osten eine nördliche Trasse über den Leninski-Prospekt zur gleichnamigen Metrostation, die Krasnoputilowskaja Uliza und den Ploschtschad Pobedy, die Uliza Ordschonikidse, Uliza Dimitrowa sowie Bucharestskaja Uliza zum Dunajski-Prospekt und weiter nach Obuchowo geführt werden. Die Streckenlänge entspricht etwa der nun gewählten Variante. Gegen diese Variante sprach allerdings, dass weniger Metrostationen erreicht werden und vor allem, dass in der nun zu realisierenden Variante mehr Baufreiheit herrscht. Die geplante Trasse führt zum großen Teil durch unbebautes Gebiet oder über bereits sehr breit angelegte Straßenzüge. Außerdem ermöglicht sie eine einfache Erschließung des Flughafens. Der zweite Bauabschnitt soll ab Obuchowo parallel zur Eisenbahn nach Norden führen, und in der Nähe der Metrostation Jelisarowskaja am Bolschoi Smolenski-Prospekt auf einer neuen Brücke die Newa überqueren. Über die Uliza Kolpontai wird ebenso die Metrostation Prospekt Bolschewikow erreicht. Diese Etappe mit einer Länge von 11 km könnte war für etwa 2015 vorgesehen. Langfristig soll von hier aus die Strecke in nördlicher Richtung über den Industrialny-Prospekt, parallel zur Eisenbahn durch den Ortsteil Rutschi zur Metrostation Grashdanski-Prospekt geführt werden und weiter Richtung Westen über den Prospekt Prosweschtschenija, durch die Ortsteile Oserki und Schuwalowo zu den geplanten Neubaugebieten am nördlichen Ende des Komendantski-Prospekts. Mit diesen 26 Streckenkilometern würde ein Halbring entlang der nördlichen, der östlichen und der südlichen Grenze des eigentlichen Stadtgebiets Sankt Petersburgs entstehen. Unter anderem infolge der durch die internationale Wirtschaftskrise bedingten Finanzierungsschwierigkeiten, aber auch wegen der für den Denkmalschutz der Stadt teils umstrittenen Linienführung, wurde ab 2009 immer wieder angekündigt, dass die ursprünglichen Fertigstellungstermine nicht eingehalten werden können. Schließlich 37 gab die Stadtverwaltung im Oktober 2009 bekannt, dass das Projekt nunmehr auf unbestimmte Zeit eingefroren wird. (5400) Text 19 Wolgograd Metrotram Wolgograd Die Metrotram Wolgograd (russ. Волгоградский метротрам / Wolgogradski metrotram) ist ein Schnellstraßenbahnbetrieb der russischen Stadt Wolgograd. Es ähnelt einer Stadtbahn und wird dort neben einem gewöhnlichen Straßenbahnnetz betrieben. Die Wolgograder Metrotram wurde am 5. November 1984 in Betrieb genommen und seitdem nicht weiter ausgebaut. Es besteht bislang nur aus einer 13,5 km langen Linie mit insgesamt 18 Stationen, von denen drei unterirdisch angelegt sind. Diese eine Linie verbindet die nördlichen Außenbezirke Wolgograds mit dem Stadtzentrum. Die Länge des unterirdischen Abschnitts der Linie beträgt 3,3 km. An ihrem oberirdischen Teil nutzt die Stadtbahnlinie zum Teil die Gleise der gewöhnlichen Straßenbahn. Die Fahrzeit auf der gesamten Linie beträgt im Schnitt 32 Minuten. Die Wolgograder Stadtbahn befördert rund 50 Millionen Fahrgäste jährlich und entlastet damit das innerstädtische Netz von Nahverkehrszügen wesentlich. Der Fahrzeugpark der Wolgograder Metrotram besteht aus Doppeltraktionen der Tatra-T3-Straßenbahnwagen, die in den Jahren 1980 bis 1987 produziert und ausgeliefert wurden. Neuanschaffungen sind im Zuge des zu erwartenden Ausbaus der Stadtbahn geplant, es steht jedoch bislang nicht fest, welcher Wagentyp die alten Tatra-Wagen ersetzen soll. Die lange Zeit wegen finanzieller Nöte gestoppten Baupläne erlangten erst in den 2000er Jahren wieder Priorität. Inzwischen steht fest, dass die bestehende Linie im Jahr 2010 um weitere 4 km nach Süden verlängert werden soll, die Bauarbeiten dafür sind bereits in vollem Gange. Auf dem neuen Abschnitt entstehen drei Stationen, alle unterirdisch, wobei die heutige Endstation Ploschtschad Tschekistow dann überflüssig wird und daher außer Betrieb genommen werden soll. Weitere Planungen umfassen nochmals eine 3,5 km lange Südverlängerung (drei Stationen) bis zur Universität; ihre Eröffnung könnte frühestens 2015 stattfinden. Auf noch längere Sicht hält man sich die Option offen, die Linie in eine Voll-Metro mit Hochbahnsteigen und leistungsfähigerem Fahrzeugpark umzurüsten. Dies ist beispielsweise daran zu erkennen, dass in den unterirdischen Stationen am unteren Ende der Rolltreppen noch ein paar Stufen zum Bahnsteig hinunterführen. Auch die Tunnelmünder an der gegenüberliegenden Stirnwand machen den Eindruck, als ob der Bahnsteig dahinter noch weiterginge. 38 Weitere Verlängerungen der bestehenden kreuzungsfrei geführten Trasse, vor allem nach Norden, sowie der Bau einer neuen Linie sind denkbar. (2100) Text 20 Metro Moskaus Die Moskauer Metro (russ. Московский метрополитен / Transkription: Moskowskij metropoliten, umgangssprachlich Московское метро / Moskowskoje metro), 1935 eröffnet, ist die U-Bahn der russischen Hauptstadt Moskau. Sie gehört zu den tiefsten U-Bahnsystemen der Welt und ist mit über 2,5 Milliarden Fahrgästen jährlich (Stand: 2008) auch eine der am stärksten in Anspruch genommenen UBahnen der Welt. Außerdem sind die Stationen der Moskauer Metro – aufgrund ihrer teilweise sehr anspruchsvollen Architektur – als unterirdische Paläste bekannt. Allgemeines Die Moskauer Metro ist rund 299 Kilometer lang und hat 180 Stationen. Die Nummerierung der Linien folgt chronologisch dem Zeitpunkt der Eröffnung des jeweilig ersten Linienabschnittes, bzw. bei den Linien 4 und 11 dem Zeitpunkt der Ausgliederung als eigenständige Linie. Die Linie 9 Serpuchowsko-Timirjasewskaja ist mit einer Streckenlänge von 41,2 Kilometern die längste, die Linie 11 Kachowskaja dagegen mit 3,3 Kilometern die kürzeste aller Linien. Heute wird die Metro täglich von bis zu neun Millionen Fahrgästen benutzt. Die Züge der Metro verkehren zwischen 05:30 Uhr morgens und 02:00 Uhr in der Nacht. Die Eingänge der Stationen werden in der Regel um 05:30 Uhr morgens geöffnet und um 01:00 Uhr nachts geschlossen, die Ausgänge bleiben etwas länger geöffnet, da die letzten Züge, je nach Linie, noch bis etwa zwei Uhr nachts verkehren. In den Stoßzeiten (07:00 Uhr bis 10:00 Uhr sowie 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr) fahren die Bahnen auf den meisten Linien in einem Abstand von 1,5 bis 3 Minuten, sonst alle 2 bis 4 Minuten, nach Mitternacht manchmal auch nur alle 5 Minuten. Das Moskauer Metrosystem rühmt sich damit, unterirdische Paläste für das Volk zu besitzen. Zahlreiche der 177 Stationen sind aufgrund ihrer Prägung durch den sozialistischen Klassizismus zu Zeiten Stalins sehr prunkvoll ausgestattet. Einige dieser Bahnhöfe sind sehr detailreich und werden in diversen Reiseführern als besonders sehenswert eingestuft. Allerdings ist ein Großteil der Stationen, vor allem außerhalb des Zentrums, in einem sehr schlichten, sachlichen Stil gehalten. Station Komsomolskaja Die Station Komsomolskaja der Ringlinie wird oftmals als die schönste Station im gesamten Metronetz angesehen. Der 1952 eröffnete Haltepunkt befindet sich unterhalb des Komsomolskaja-Platzes, direkt am Leningrader, am Jaroslawler und am Kasaner Bahnhof. Die 72 achteckigen Pfeiler im Bahnsteigbereich, die allesamt 39 mit hellem Marmor verkleidet sind, haben neben der stützenden Funktion den Charakter eines Dekorationsmittels. Auf den Kapitellen liegen Rundbögen auf, die beim Metronutzer den Eindruck erwecken, beim Gang zu den Gleisen ein Rundtor zu passieren. Der Deckenbereich ist mit mehreren großen Kronleuchtern dekoriert. Zwischen diesen geben acht Monumentalmosaiken, jeweils aus 300.000 einzelnen Teilen bestehend und durch Stuck umrahmt, Szenerien der russischen Geschichte wieder. Damit wird ein nahezu barockes Erscheinungsbild erzeugt. Die Metrostation umfasst auch mehrere oberirdische Passagen. Der U-Bahnhof Kiewskaja der Ringlinie, zugleich Umsteigestation zu den Linien 3 und 4 unterhalb des namensgebenden Kiewer Bahnhofs, stellt in Mosaiken die Freundschaft zwischen Russland und der Ukraine dar. Thematisiert werden dabei unter anderem der Anschluss der Ukraine an Russland sowie die Befreiung Kiews im Zweiten Weltkrieg. Weiterhin sind neben den Kronleuchtern besonders die skulptierten Arkaden sehenswert. Station Majakowskaja Die nach Wladimir Majakowski benannte U-Bahn-Station Majakowskaja thematisiert in ihrer künstlerischen Umsetzung durch mehr als 30 Gewölbemosaike die Luftfahrt der Sowjetunion. Die mit fluoreszierenden Materialien versehenen und indirekt beleuchteten Mosaike sollen eine beeindruckende Raumwirkung erzeugen. Dieser U-Bahnhof erhielt in New York den Grand Prix für Architektur. Weiterhin besitzt dieser Bahnhof einen Flüsterbogen, durch dessen optimale Akustik leise gesprochene Worte auch an der anderen Seite der Station deutlich zu hören sind. Der durchschnittliche Stationsabstand beträgt 1800 Meter. Der kürzeste ist mit 500 Metern zwischen den Stationen Wystawotschnaja (Delowoi Zentr) und Meschdunarodnaja der Linie 4, der (mit Abstand) längste mit 6,6 Kilometern zwischen den Stationen Krylatskoje und Strogino der Linie 3. Die vier Rolltreppen der Station Park Pobedy – mit je 126 Metern sind die längsten Fahrtreppen weltweit. Da viele Stationen sehr tief liegen, wurden lange, besonders schnell fahrende Rolltreppen installiert. Die Station Park Pobedy (Linie 3) liegt 84 Meter unter der Oberfläche und verfügt nach Angaben der Metro über die weltweit längsten Rolltreppen (126 m, 740 Stufen). In manchen Stationen dauert es bis zu drei Minuten, bis man Oberflächen- bzw. Bahnsteigniveau erreicht. Seit dem Bau der Metro 1935 war vorgesehen, das Metrosystem auch als Luftschutzbunker zu nutzen, was die große Bautiefe erklärt. Im Kalten Krieg wurde die Metro mit hermetisch verschließbaren Toren ausgestattet, um im Falle eines Atomschlags als sichere Schutzräume dienen zu können. (4300) Zugangsschranken an einem Stationseingang 40 Der Zugang zu den Bahnsteigen wird durch Zugangssperren geregelt, die das Durchqueren erst nach Anlegen einer Smartcard mit einem eingebauten Chip gestatten. Eine Besonderheit stellt dabei dar, dass sich nicht – wie in anderen UBahnen mit Zugangssperren üblich – eine Absperrung öffnet, sondern der geöffnete Zugang gesperrt wird, wenn man versucht, ohne Ticket zu passieren. Neue bzw. renovierte Stationen sind aber mit modernen Schranken ausgestattet, die sich nach Anlegen einer gültigen Fahrkarte öffnen. Zugangssperren wurden in der Moskauer Metro ab 1958 an allen Stationen installiert und lösten die bis dahin noch üblichen Schaffner in den Zügen ab. Die Fahrpreise entwickelten sich in der Geschichte der Moskauer Metro sehr unterschiedlich: Der ursprüngliche Fahrpreis von 50 Kopeken wurde noch im Laufe des Jahres 1935 auf 30 Kopeken gesenkt und stieg 1942 wieder auf 40 Kopeken und 1948 auf 50 Kopeken an. Nach der Währungsreform 1961 bis zum Jahre 1991 zahlte man für die Fahrt mit einem Fünf-Kopeken-Stück, das man an Stelle der bisherigen Jetons in einen der Sperrenautomaten einwarf. Mit der Inflation des Rubels erhöhte sich der Preis 1991 zunächst auf 15 Kopeken. 1992 ging man wieder zu Jetons (anfänglich aus Metall, dann aus Plastik) über, 1999 wurde auf Magnetkarten umgestellt, die wiederum bis 2008 für sämtliche Ticketarten durch Smartcards ersetzt wurden. Im Januar 2010 kostete eine Fahrt 26 Rubel (umgerechnet ca. 0,60 Euro), eine 10er-Karte 240 Rubel, eine Monatskarte für eine unbegrenzte Anzahl von Fahrten 1480 Rubel. Sämtliche Bahnhöfe haben neben den Bahnsteigen auch Erste-Hilfe-Zimmer sowie eine Polizeistation. Mitte der 2000er-Jahre wurden außerdem alle Stationen der Moskauer Metro mit Überwachungskameras ausgestattet, deren Aufnahmen in die jeweiligen Polizeistationen überspielt werden; zusätzlich wurden an Stationsbahnsteigen Informationsund Notrufsäulen aufgestellt. Um Terroranschlägen besser vorzubeugen, wurden bereits Anfang der 1990er Jahre sämtliche Abfallkörbe von den Bahnsteigen und Stationssälen entfernt. An fast allen Stationen sind im Mittelbereich der Gleise etwa 30 cm tiefe Rinnen eingebaut, in die man sich im Fall eines Sturzes auf die Gleise vor einem heranfahrenden Zug in Sicherheit bringen kann. Auf diese Fluchtmöglichkeit wird auch in den offiziellen Nutzungs- und Verhaltensregeln für die Moskauer Metro ausdrücklich hingewiesen. Lebensgefährlich ist in einer solchen Situation hingegen der Versuch, sich unter dem Bahnsteig zu verstecken, da in diesem Bereich die unter Hochspannung stehende Stromschiene verläuft. Die Rinnen an den Gleisen fehlen nur an bestimmten oberirdischen Bahnhöfen, wo andere Fluchtwege bestehen. Für rollstuhlfahrende Personen ist die Benutzung der Moskauer Metro ohne fremde Hilfe nahezu unmöglich. Von den über 170 Stationen verfügt fast keine über barrierefreie Zugangsmöglichkeiten, und bei den meisten unterirdischen Stationen würde sich ein nachträglicher Einbau aufgrund der vergleichsweise tiefen Lage als 41 extrem kostspielig erweisen. Eine Ausnahme bilden lediglich die vier oberirdischen Bahnhöfe der Light-Metro-Linie L1, an denen zwischen den Bahnsteigen und der Erdoberfläche spezielle Aufzüge eingebaut wurden; weiterhin gibt es in der Station Altufjewo der Linie 9 einen Treppenlift für Rollstuhlfahrer sowie in den seit 2008 erbauten Stationen der Linie 3 jeweils einen Aufzug vom Bahnsteig zur Zwischenebene. Diese Anlagen bleiben aber weitgehend ungenutzt, da sie nur einen verschwindend geringen Teil des Bedarfs an solchen Einrichtungen decken. (3100) Geschichte Erste Entwürfe und Planungen für eine Metro Die ersten Gedanken hinsichtlich einer unterirdischen Eisenbahn in Moskau nach dem Vorbild der damals neu entstandenen London Underground kamen in den 1870er-Jahren auf. Der erste konkrete Entwurf für ein U-Bahnsystem wurde jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Moskau zählte damals bereits über eine Million Einwohner und der öffentliche Verkehr mit Pferdedroschken war bereits überlastet. 1902 legten die beiden Ingenieure Pjotr Balinski und Jewgeni Knorre ihre Konzeption einer elektrischen Stadteisenbahn vor. Der erste Entwurf beinhaltete eine Nord-Süd-Linie, ausgehend vom Weißrussischen Bahnhof zur Stadtduma. Die Strecke sollte lediglich an einigen Stellen in der Stadtmitte in den Untergrund verlegt werden, wie beispielsweise unter den Roten Platz und andere große Plätze; die restlichen Abschnitte sollten auf Viadukten verlaufen. Die Gleisanlagen umfassten 54 Kilometer, der Kostenvorschlag für das Projekt belief sich auf 155 Millionen Rubel. Doch die Duma-Abgeordneten lehnten diese städtische Bahnverbindung im September 1902 aus verschiedenen Gründen ab. Einerseits waren die Kosten zu hoch, andererseits wären auch die Interessen der Bürger nicht berücksichtigt worden. Durch die geplante Trasse wäre nämlich der Abriss privater Häuser unvermeidlich gewesen. Die Russisch-Orthodoxe Kirche hatte ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Entscheidung der Stadtduma, da sie den Aushub heiliger Erde unter den Kirchen und Kathedralen nicht zulassen wollte. Noch im selben Jahr erhielt die Stadtduma von dem US-amerikanischen Bankhaus Werner & Co. ein weiteres Angebot einer Metro. Nach rund zehn Jahren – inzwischen war die Einwohnerzahl Moskaus auf fast zwei Millionen angewachsen – wurden die Konzepte überarbeitet und im Grundsatz von der Stadtregierung angenommen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges mussten die Pläne jedoch auf Eis gelegt werden und die Oktoberrevolution im Jahre 1917 machte alle bisherigen Bauvorhaben endgültig zunichte. Die neue U-Bahn nimmt konkrete Formen an Erst mit der Verlegung der russischen Hauptstadt von Petrograd nach Moskau im Jahre 1918 wurde das Projekt eines unterirdischen Bahnnetzes wieder aktuell. Doch die Konkretisierung kam auch nach dem Ende des Bürgerkrieges nur schleppend voran. Im Auftrag der neuen Stadtverwaltung wurde lediglich eine 42 Abteilung der Moskauer Städtischen Eisenbahn gegründet, die sich mit der Planung und Umsetzung einer Metro befasste. Um 1930 belief sich die Einwohnerzahl Moskaus bereits auf fast drei Millionen. Das riesige Aufkommen von zehntausenden Fahrgästen täglich war mit den Straßenbahnen – zu jener Zeit dem praktisch einziges öffentliches Verkehrsmittel der Stadt – nicht mehr zu bewältigen. Da die sowjetische Hauptstadt offensichtlich ein neues, leistungsfähigeres Verkehrsmittel in Form einer U-Bahn dringend benötigte, erging schließlich am 15. Juni 1931 durch das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion der Baubeschluss. Die Organisation wurde durch das hierfür gegründete staatliche Unternehmen Metrostroi (russ. Метрострой) übernommen. Eine erste U-Bahnstrecke sollte bereits im Jahre 1933 fertig gestellt sein. Die Bauleitung oblag Lasar Kaganowitsch, dem damaligen Transportminister der UdSSR, einem engen Vertrauten Stalins. Damit wurde in Moskau zum ersten Mal mit dem Bau einer Tunnelstrecke begonnen, diese Versuchsstrecke befand sich am Sokolniki-Park. Menschenmassen für den Metrobau Im darauf folgenden Jahr begann mit der Aushebung einer ersten Baugrube nordöstlich des Stadtzentrums die Konstruktion der ersten regulären Strecke. Diese sollte durch den Stadtkern verlaufen und mehrere strategisch wichtige Objekte miteinander verbinden, darunter den Platz der drei Bahnhöfe sowie den damals geplanten Palast der Sowjets. Im Hinblick auf die knappe Terminvorgabe für die Fertigstellung der Trasse und den vielen vorwiegend ungelernten Arbeitern war der Arbeitsumfang sehr groß. Freiwillige aus der ganzen Sowjetunion, die am Bau der 11,2 Kilometer langen Strecke helfen sollten, wurden durch Massenpropaganda und Heroisierung der Metroarbeiter sowie den Einsatz hoher finanzieller Mittel gewonnen. Außerdem sorgte die zu jener Zeit als Folge der Kollektivierung massenhaft einsetzende Landflucht für ein extrem rasches Bevölkerungswachstum Moskaus und somit für ein umfassendes Angebot an ungelernten, billigen Arbeitskräften. Der UBahn-Bau soll das Lieblingsprojekt Stalins gewesen sein, mit dem Ziel, die beste und schönste Metro der Welt zu besitzen. Als Aufbruchssignal in eine neue Zukunft wurde das unterirdische Verkehrsmittel zu dem sozialistischen Prestigeobjekt der Sowjetunion überhaupt. Der Anspruch an die Metro im Sinne des Sozialismus manifestierte sich in der Aussage Kaganowitschs: „Mehr noch als alle Theater und Paläste wird die Metro unseren Geist anregen und erhellen.“ Jedoch waren die Arbeitsbedingungen beim Metrobau nicht besser als bei vergleichbaren Baustellen. Die Menschenmassen arbeiteten oftmals mehr für den Ruhm und die Ehre des Sozialismus als für den kleinen Lohn, der gerade zum Überleben ausreichte. Neben der schlechten Verpflegung wurde nicht auf moderne technische Hilfsmittel, sondern lediglich auf Spitzhacken, Spaten und Schubkarren gesetzt. Diese Bedingungen führten im Frühjahr 1933 zu einem Streik. Als Antwort darauf wurde der Lohn erhöht, auch wurde der Bau der Metrostrecke zum Komsomolobjekt erklärt und die Arbeiter zunehmend durch junge und ideologisch überzeugte Komsomolzen ersetzt. Dabei hatte die sozialistische Jugendorganisation 43 der KPdSU den Auftrag, zahlreiche Fachleute aus der ganzen Sowjetunion nach Moskau anzuwerben, darunter beispielsweise Betonierer, die bereits an der Errichtung der Dnepr-Staudämme beteiligt waren oder erfahrene Bergarbeiter aus Kohlegruben in der Donezkregion. Ende 1933 wurden 36.000 Arbeiter beschäftigt, Mitte 1934 waren es bereits 75.000; darunter waren auch viele deutsche, von der kommunistischen Ideologie überzeugte Ingenieure und Arbeiter, die Anfang der 30er-Jahre wegen Hitlers Machtübernahme in die Sowjetunion geflüchtet waren. Als sich jedoch herausstellte, dass die Terminvorgaben dieses Projekts ohne besondere technische Ausrüstung nicht mehr einzuhalten waren, beschloss man, eine Tunnelvortriebsmaschine aus England anzukaufen. Da diese den Bau der Strecke beschleunigte, wurden in der Sowjetunion anhand britischer Konstruktionsvorlagen weitere Vortriebsmaschinen nachgebaut. Damit konnte die sehr kurze Baufrist von drei Jahren doch noch eingehalten werden. Der erste Zug befuhr in der Nacht zum 6. Februar 1935 durchgängig die Strecke von Sokolniki bis Smolenskaja. Am Bau der ersten Metrostrecke waren rund 500 Industriebetriebe beteiligt. Auf hochwertige Materialien wurde besonderen Wert gelegt: verschiedene Marmorund Granitsorten für die Gestaltung der Bahnhöfe, Fahrzeugmotoren, Belüftungsanlagen und Pumpen sowie Kabel und Gleise besonderer Ausführung. Der Arbeitsumfang umfasste die Aushebung von 2,3 Millionen Kubikmetern Erde und Gesteinsmaterial sowie 842.500 Kubikmeter Vergussbeton. Zu dieser Zeit wurden zur Finanzierung der U-Bahnstrecke 21 Prozent des laufenden Stadthaushalts aufgebracht. (6200) Der Linienplan von 1935 Am 15. Mai 1935 wurde die erste sowjetische U-Bahn-Linie zwischen den Stationen Sokolniki (Сокольники) und Park Kultury (Парк Культуры) eröffnet. Dazu gab es noch eine Abzweigung in Richtung Smolenskaja (Смоленская), welche heute Teil der eigenständigen Linie 4 ist. Insgesamt umfasste der 11,2 Kilometer lange erste Bauabschnitt der Moskauer Metro 13 Stationen. Zwölf Zugpaare mit jeweils vier Waggons beförderten von da an auf neuem Wege die Bevölkerung der Stadt. Bei der Indienststellung der Stationen kamen zahlreiche Bürger, viele von ihnen nur zur Besichtigung der neuen Bahnhöfe, die mit ihren Rolltreppen (die alleine schon als technisches Wunderwerk galten), Kronleuchtern und marmornen Bauwerken einen starken Kontrast zum eher dunkel anmutenden Stadtbild, noch geprägt von Holzhäusern, bildeten. Allein diese erste Strecke des neuen Verkehrsmittels beförderte zu jener Zeit täglich rund 177.000 Fahrgäste. Doch dem U-Bahn-Projekt war damit kein Endpunkt gesetzt, die Arbeiten an den nächsten Abschnitten wurden kontinuierlich fortgeführt. Mehr noch, der Metrobau genoss nach dem überwältigenden Erfolg der ersten Strecken mehr Ansehen als je zuvor, der wirtschaftlich inzwischen wiedererstarkte Sowjetstaat förderte den Weiterbau großzügig; nicht mehr einfache, ungelernte Arbeiter und 44 Komsomolzen, sondern mit modernster Technik ausgestattete Fachkräfte sowie renommierteste Architekten jener Zeit waren nunmehr am Werk. Die meisten der zwischen 1937 und 1954 gebauten Stationen wurden dementsprechend auch architektonisch anspruchsvoller gestaltet als die ältesten 13 Bahnhöfe aus dem Jahre 1935. Die zweite Streckeneröffnung erlebte die Moskauer Metro am 20. März 1937, als eine 1,4 Kilometer lange Strecke zwischen Smolenskaja und der neuen Station Kiewskaja (Киевская) in Betrieb ging, womit der Kiewer Bahnhof eine MetroAnbindung erhielt. Ein weiteres Jahr darauf, am 13. März 1938, wurde die Trasse zwischen Uliza Kominterna (Улица Коминтерна, heute Alexandrowski Sad – Александровский Сад) und Kurskaja (Курская) eröffnet. Später wurde die Verbindung von Plotschtschad Rewoljuzii (Площадь Революции) nach Kurskaja Teil der Linie 3. Mit der Eröffnung der Strecke zwischen Sokol (Сокол) und Teatralnaja (Театральная) wurde die Linie 2 gebildet, eine 8,5 Kilometer lange und sechs Stationen verbindende Nord-Süd-Strecke, deren Linienweg zu großen Teilen noch dem Entwurf aus dem Jahre 1902 entspricht. Die Inbetriebnahme der Linie 2 sollte aufgrund der nachfolgenden geschichtlichen Entwicklung die letzte Netzerweiterung für die kommenden Jahre sein. (2200) Bahnhöfe werden zu Bunkern und Lazaretten Durch die Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg gegen das nationalsozialistische Deutschland, welches die Sowjetunion am 22. Juni 1941 angriff, mussten rund 30 Prozent der Arbeiter der Metro für den Kriegsdienst abgezogen werden; viele von ihnen meldeten sich freiwillig zum Wehrdienst. Alle Ausbaupläne zur Erweiterung des Netzes wurden zunächst auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Metro erlangte im Krieg eine äußerst wichtige Rolle für das Leben in Moskau, auch weil Stalin die Hauptstadt während der Zeit des Bombenkriegs nicht verließ. So wurden ab 1941 in einigen Bahnhöfen im Metronetz Soldaten und Regierungsstellen untergebracht. Damit wurden diese Stationen bei Kriegsbeginn zu strategischen Stützpunkten umfunktioniert. Beispielsweise wurde der neue Sitz einiger Abteilungen des Generalstabes der Roten Armee in der Station Kirowskaja (Кировская, heute Tschistyje Prudy – Чистые Пруды) eingerichtet. Der Bahnsteig wurde durch schnell gemauerte Wände von den Gleisen abgetrennt und die Züge hielten an dieser Station nicht mehr. Mit der Bombardierung Moskaus durch die deutsche Luftwaffe begann die zweite Phase der Umnutzung der U-Bahn-Stationen. Die Bahnhöfe galten als sicherster Ort bei Luftangriffen. Daher wurden die Stationen in Luftschutzbunker umgenutzt, in denen ältere Menschen, Frauen und Kinder Unterkunft fanden. Zahlreiche Betten wurden aufgestellt, Trinkwasser wurde verteilt, stationäre Metrowaggons verwendete man für die medizinische Versorgung. Mit der Zunahme 45 der Luftangriffe auf die Stadt wurde der U-Bahn-Verkehr ab 18 Uhr auch ohne Bombenwarnung eingestellt. Der Zulauf auf die Haltepunkte wurde größer, oftmals standen Menschenmassen vor den Eingängen. Neben der Grundversorgung mit Lebensmitteln wie Brot und Milch und ärztlicher Hilfe richtete man einige Bibliotheken ein, daneben fanden Filmvorführungen statt. Bis zu 500.000 Moskauer flüchteten täglich in die Metro, für insgesamt rund 15 Millionen Menschen war sie in den Abendstunden der überlebenswichtige Bunker. Während dieser Zeit kamen rund 150 Kinder in einem der Bahnhöfe zur Welt. Doch nachdem im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges die Gefahr einer Einnahme der Stadt durch die Deutschen nicht mehr bestand, wurden die Ausbauarbeiten fortgesetzt. Mit dem Spruch „Das ganze Land baut die Metro“ sollten Hoffnungen auf eine bessere Zukunft geweckt werden. Bereits 1943 erhielt die Linie 2 drei Stationen auf 6,2 Kilometern neuer Strecke, die Linie 3 wurde im darauf folgenden Jahr um 7,1 Kilometer mit vier Bahnhöfen verlängert. Diese Neueröffnungen waren für die sowjetische Führung ein ganz besonderes Prestigeobjekt: Mit der Inbetriebnahme neuer Metrostrecken in der Zeit des Krieges wollte sie nicht nur im eigenen Land, sondern auch in der ganzen Welt ein klares Zeichen setzen, dass die industrielle Macht der UdSSR trotz Krieg ungebrochen sei und dass niemand am kommenden Sieg des Landes zweifelte. (2500) Nach dem Zweiten Weltkrieg Nach dem Kriegsende wurden Planungen für zahlreiche Bauvorhaben wieder aufgenommen, wobei es allerdings bis zur Eröffnung der ersten Neubaustrecken noch fünf Jahre dauern sollte, da ein Großteil der Ressourcen des Landes für den Wiederaufbau nach dem Krieg investiert werden musste. Das wohl wichtigste unter den neuen Vorhaben war der Bau der Ringlinie zur Entlastung der zentralen Umsteigeknoten. Station Kiewskaja, Umsteigestation der Ringlinie, als Beispiel für pompöses Bauen Die Ringlinie Kolzewaja wurde zuerst als streng kreisförmig verlaufende Linie geplant, die unter der Ringstraße Sadowoje Kolzo (deutsch: Gartenring) entlang der historischen Grenze Moskaus aus dem 16. Jahrhundert verlaufen sollte. Das erste Teilstück wurde am 1. Januar 1950 zwischen Park Kultury und Kurskaja eröffnet. Danach wurden jedoch die Pläne geändert, so dass die Linie nun bis zu 1,5 Kilometer außerhalb des Gartenringes verläuft. So wurde erreicht, dass die wichtigsten Fernbahnhöfe Moskaus durch eine einzige Metrolinie verknüpft sind. Dieser zweite Teil wurde am 30. Januar 1952 zwischen Kurskaja und Belorusskaja (Белорусская) eröffnet. Am 14. März 1954 wurde der Ring mit der Eröffnung der Verbindung zwischen Belorusskaja und Park Kultury geschlossen. Es existiert eine moderne Sage, woher die Idee einer solchen Ringlinie stammen soll. Eine Gruppe von Ingenieuren soll Josef Stalin mit den Metroplänen über die Fortschritte informiert haben. Beim Betrachten der Zeichnungen habe sich 46 Stalin etwas Kaffee eingegossen und ihn ein wenig über den Tassenrand verschüttet. Als er gefragt wurde, ob er das Projekt akzeptiere, habe er seine Tasse auf die Mitte der Pläne gestellt und sei wortlos verschwunden. Die Unterseite der Tasse habe einen braunen Kreis auf den Zeichnungen hinterlassen. Die Planer hätten diesen Kreis betrachtet und festgestellt, dass es der ideale Verlauf der Linie war, nach dem sie bisher vergeblich gesucht hatten. Sie hätten dies als ein Zeichen für Stalins Genie erkannt und daraufhin die Aufträge für den Bau der Ringlinie erteilt, die auf den Plänen bis heute immer mit brauner Farbe gekennzeichnet wird. Selbstverständlich kann diese Legende auch im Kontext des damaligen Personenkultes Stalins frei erfunden sein. (1900) Station Schtschukinskaja, Baujahr 1975 Mit dem Tod Stalins 1953 wich in den darauf folgenden Jahren die bisherige pompöse, auf Extravaganz abzielende Architektur der Metrostationen der neuen Funktionalität, die zum Ziel hatte, die Nützlichkeit und die Sicherheit zu erhöhen. Dabei wurden einige Stationen abweichend von den Originalplänen in der architektonischen Ausgestaltung erheblich vereinfacht. Dies geschah auf Anordnung von Staatschef Nikita Chruschtschow, der für seine auf Sparsamkeit abzielende Politik allgemein bekannt war. Auch wurde ein einheitliches Dekorationsschema für alle neu zu bauenden Stationen entwickelt. Daher wurden die meisten aus den 60erJahren stammenden Bahnhöfe nahezu identisch konstruiert, lediglich durch den verwendeten Marmor und die Farben der Keramikfliesen unterschieden sie sich. Erst ab etwa Mitte der 70er wurde die alte prunkvolle Dekoration zunehmend wieder zum Vorbild genommen. 1958 wurden zwei neue Linien eröffnet. Dies war zum einen die Linie 4, wovon der erste Linienabschnitt (nämlich der von Alexandrowski Sad bis Smolenskaja) bereits seit 1935 existierte, und zum anderen die Linie 6 als eine wichtige Nord-Süd-Trasse. Bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde kontinuierlich am Metrobau festgehalten und es wurden noch drei weitere Linien eröffnet. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren jährlich durchschnittlich über vier Kilometer Strecke dem Verkehr übergeben worden. Nach 1991 investierte die Stadt Moskau aufgrund des steigenden Automobilverkehrs stärker in die Straßeninfrastruktur, wodurch der Ausbau der Metro gebremst wurde. Viele der bereits damals überfälligen Ausbauprojekte konnten, auch wegen der sich in den 1990er-Jahren wiederholenden Wirtschaftskrisen und des daraus resultierenden ständigen Geldmangels, nicht realisiert werden. Erst nach der Jahrtausendwende wurden wichtige Ausbauprojekte wieder vorangetrieben. (1600) Bau der Light-Metro 47 Da das bisherige Metronetz – einschließlich geplanter Strecken – zahlreiche Wohngebiete noch immer nicht erschloss und damit für hunderttausende Bürger Moskaus nicht erreichbar war, suchte man in jüngerer Zeit nach Lösungen für einen kostengünstigeren und doch schnellen Ausbau des Netzes. Eine davon wurde schließlich in Form der so genannten „Light-Metro“ (russisch „лёгкое метро“) verwirklicht. Bei der 2003 eröffneten Linie L1 handelt es sich um die erste Linie dieser Art in Moskau. Die Light-Metro stellt technisch einen vollwertigen Bestandteil des Metronetzes dar; insbesondere hat sie die gleiche Spurbreite und verwendet ebenfalls Stromschienen. Sie unterscheidet sich vom konventionellen Metronetz im Wesentlichen dadurch, dass sie auf ein niedrigeres Fahrgastaufkommen hin angelegt ist. Entsprechend werden solche Linien mit kürzeren Zügen befahren, die Bahnsteige sind kürzer und schmaler, die Stationen und die Strecken sind größtenteils oberirdisch in Form einer Hochbahn angelegt. Die Linie L1 wurde gebaut, um die in den 80er-Jahren nach Moskau eingemeindete Satellitenstadt Butowo an das Moskauer Metronetz anzubinden. In den nächsten Jahren soll auch der Bau einer weiteren Light-Linie abgeschlossen werden, welche die im Südwesten Moskaus liegende Siedlung Solnzewo mit der Linie 1 (und später auch mit der Linie 3) verbinden soll. Weitere Light-Metrosysteme sind inzwischen auch in mehreren anderen Großstädten Russlands in Planung, darunter in Sankt Petersburg. Vom Bau der Light-Metro erhofft man sich vor allem, die längst überfällige Anbindung einiger bevölkerungsreicher Vorstädte an das Metronetz mit geringeren Kosten zu realisieren, als dies durch die Verlängerung der bestehenden konventionellen Metrolinien möglich wäre. Am Bau konventioneller Metrostrecken wird jedoch nach wie vor festgehalten, da die Hochbahn nicht in allen Fällen als optimale Lösung gilt. Katastrophen in der Moskauer Metro Auch wenn die Moskauer Untergrundbahn zu den technisch zuverlässigsten und damit auch sichersten U-Bahn-Systemen weltweit zählt, war es im Verlauf der Betriebsgeschichte dennoch zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Nachfolgend sind die folgenschwersten bzw. spektakulärsten Unglücke mit Personenschäden aufgelistet, die sich in der Metro Moskau seit ihrer Inbetriebnahme ereignet haben. Der erste Terroranschlag 1977 Der erste ernsthafte Zwischenfall in der bis dahin gut vierzigjährigen Moskauer Metrogeschichte war zugleich der erste öffentlichkeitswirksame Terroranschlag in der Sowjetunion, die bis dahin Terrorismus in dieser Form noch nicht kannte. Am 8. Januar 1977 ereigneten sich in Moskau gleich drei Bombenexplosionen, davon eine am frühen Abend in einem vollbesetzten Metrozug zwischen den Stationen Ismailowskaja und Perwomaiskaja (Linie 3), weitere zwei Bomben gingen in einem nahe gelegenen Lebensmittelladen bzw. in einer Mülltonne hoch. Insgesamt kamen 48 sieben Menschen ums Leben und weitere 37 wurden zum Teil schwer verletzt. Nach der Explosion im Metrotunnel musste der Zug samt dem zerstörten Wagen weiter zur Station Perwomaiskaja gefahren werden, die inzwischen gesperrt und geräumt worden war; da jedoch mehrere aus der Gegenrichtung kommende Züge mit Fahrgästen die Station ohne Halt passieren mussten, eröffnete sich den Insassen dieser Züge ein Bild des Schreckens in Form des zerfetzten Wagens und zahlreicher zum Teil schwer verletzter Menschen auf dem Bahnsteig. Angesichts der äußerst spärlichen öffentlichen Informationspolitik der sowjetischen Massenmedien kursierten danach im Land böse Gerüchte über angeblich Hunderte von Toten. Die Suche nach den Tätern dauerte zehn Monate; schließlich wurden drei armenische Separatisten verhaftet, bei denen Beweisstücke für ihre Täterschaft sowie Bauteile für weitere Bomben sichergestellt wurden. Alle drei wurden in einem geheimen Gerichtsverfahren, das ein Jahr lang dauerte, zum Tode verurteilt und Anfang 1979 durch Erschießung hingerichtet. (3400) Der Rolltreppen-Unfall 1982 Den ersten Unfall mit Todesopfern erlebte die Metro am 17. Februar 1982. An der Station Awiamotornaja (Linie 8) waren beim Bau zwei Jahre zuvor Rolltreppen einer neuen Bauart installiert worden, bei denen schon vor dem Unfall ein Konstruktionsfehler festgestellt worden war. Wie schwerwiegend dieser war, wurde jedoch erst nach dem Vorfall deutlich: Gegen 17 Uhr, gerade als mit dem abendlichen Berufsverkehr das Fahrgastaufkommen anwuchs, kam es zu einem Mechanikschaden im Inneren der Rolltreppe, der durch eine beschädigte Treppenstufe ausgelöst wurde. Die Bremsen erwiesen sich nun, bedingt durch den Konstruktionsfehler, als zu schwach, um die Rolltreppe anhalten zu können. Sie beschleunigte daher ungebremst abwärts, unter dem Gewicht Dutzender Fahrgäste. Es kam zu einer Massenpanik – die Menschen am unteren Ende stürzten wegen der hohen Geschwindigkeit und wurden von den Nachfolgenden erdrückt. Schließlich wurden acht Todesopfer und rund 30 Verletzte gezählt. Da von dem Vorfall in den sowjetischen Medien kaum berichtet wurde, machten sich verschiedene Gerüchte breit – teils war die Rede von hunderten Personen, die beim Unfall in Panik auf das Geländer der Rolltreppe geklettert, ins Rolltreppeninnere eingebrochen und dort vom Getriebe zerstückelt worden seien. In der Tat flüchteten einige Betroffene auf das Geländer und brachen dort ein, jedoch kamen diese mit Prellungen davon, da unmittelbar unter der Verkleidung keine Maschinen sind, sondern hohler Raum. Die Station Awiamotornaja musste nach dem Unfall für drei Wochen gesperrt werden, wobei die Rolltreppen gründlich überholt und neue Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt wurden. Auch andere Stationen mit baugleichen Rolltreppen wurden in Folge überholt. Erster postsowjetischer Terroranschlag 1996 49 Am 11. Juni 1996 detonierte ein unter einem Sitz versteckter, selbstgebauter TNT-Sprengsatz am späten Abend in einem Zug zwischen den Stationen Tulskaja und Nagatinskaja (Linie 9). Unter der Wucht der Explosion wurde nicht nur der betroffene Wagen zerstört, auch in anderen Waggons gingen Fensterscheiben zu Bruch, es kam zu einer starken Rauchentwicklung, so dass der Zug nicht weiterfahren konnte. Alle rund 250 Fahrgäste mussten über den Tunnel evakuiert werden, für vier Personen kam jedoch jede Hilfe zu spät, weitere 16 erlitten zum Teil schwerste Verletzungen. Der Anschlag wird tschetschenischen Separatisten zugeschrieben. Erster Selbstmordanschlag 2004 Der dritte und zugleich folgenschwerste Anschlag in der Moskauer Metro ereignete sich am 6. Februar 2004 gegen 8:30 Uhr am frühen Morgen in einem Zug zwischen den Stationen Awtosawodskaja und Pawelezkaja (Linie 2). Erstmalig wurde der Anschlag von einem Selbstmordattentäter verübt, einem 20-jährigen Tschetschenen. Die Uhrzeit und der Ort des Anschlags wurden von den Drahtziehern – die bis heute nicht genau ermittelt werden konnten – offenbar absichtlich gewählt, um so viele Opfer wie möglich herbeizuführen (eine gewöhnlich sehr stark beanspruchte Linie während der Morgenspitze). Der zweite Wagen, in dem der Sprengsatz hochging, wurde fast komplett zerfetzt, die beiden benachbarten Wagen wurden durch die Wucht der Detonation ebenfalls beschädigt. Unzählige Fahrgäste, die sich im Zug befanden, mussten nach und nach durch den Tunnel zu den beiden nächstgelegenen Stationen evakuiert werden; durch das Versagen einiger beschädigter Wagentüren konnten viele Insassen über längere Zeit nicht aus dem Wagen befreit werden, was zusätzliche Panik auslöste. Die Bergung der Opfer und die Aufräumarbeiten auf dem Streckenabschnitt dauerten bis zum Abend. Die Bilanz des Anschlags belief sich auf 39 Tote und weit über 100 zum Teil schwer Verletzte. (3100) Ausbauplanungen In den 1990er-Jahren konnten aufgrund der wirtschaftlichen Probleme in Russland und des damit verbundenen Geldmangels der öffentlichen Hand viele der geplanten Ausbauprojekte nicht realisiert werden. Mit der zunehmenden Stabilisierung ab dem Jahrtausendwechsel, und auch mit der zunehmenden Prosperität Moskaus unter Bürgermeister Lushkow wird heute wieder verstärkt daran gearbeitet, die Metro auszubauen. Eine Reihe von Stationen wurden aufwändig renoviert, so die 2007 fertiggestellte Station Majakowskaja, benannt nach dem berühmten Futuristen Wladimir Majakowski. Im Jahre 2008 wurden aus dem russischen Staatshaushalt insgesamt 3,235 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 80 Mio. Euro) für den Ausbau der Moskauer Metro bewilligt. Nach Ankündigung eines Vertreters des russischen Finanzministeriums sollte dieser Zuschuss in den nächsten Jahren weiter erhöht werden: 2009 auf 9,68 Milliarden und 2010 auf 10,65 Milliarden Rubel. Die Moskauer Stadtverwaltung bezeichnete die Zuschüsse dennoch als unzureichend und 50 forderte eine 50-prozentige Beteiligung des Staates am Metrobau. Bisher muss der Löwenanteil der finanziellen Mittel für den Metrobau von der Stadt Moskau aufgebracht werden: So betrug im Jahr 2008 der Zuschuss aus dem Stadthaushalt 41,576 Milliarden Rubel (umgerechnet gut eine Milliarde Euro) und damit 93 Prozent der in den Ausbau investierten Mittel. Aufgrund der internationalen Finanzkrise, die in Russland auch die Baubranche empfindlich getroffen hat, wird inzwischen allerdings bezweifelt, ob alle mittelfristigen Bauvorhaben rechtzeitig realisiert werden können. So wird aktuell damit gerechnet, dass das Baubudget der Moskauer Metro für das Jahr 2009 um rund 7 Milliarden Rubel gegenüber 2008 gekürzt wird. Für das Jahr 2010 ist kein Zuschuss mehr aus dem Staatshaushalt für den Metrobau vorgesehen. (1500) Fahrzeuge Alle Züge, die in der Moskauer Metro eingesetzt werden bzw. in der Vergangenheit eingesetzt wurden, stammen – mit Ausnahme der Baureihe В – aus russischer Produktion. Sie werden von den Maschinenwerken Metrowagonmasch in Mytischtschi bei Moskau hergestellt, gewartet und modernisiert; ein Teil des in den 1980er-Jahren angeschafften Fuhrparks stammt aus der Produktion des Sankt Petersburger Jegorow-Maschinenbauwerks, zugleich Hauptlieferant der Metro Sankt Petersburg. Technisch ist sämtlichen Baureihen die Stromversorgung über eine linksseitig des Gleises verlaufende Stromschiene gemeinsam. Alle Wagen sind jeweils 19,2 Meter lang und haben je Seite vier automatische Doppelschiebetüren. Die einzige Ausnahme bilden die Gelenkwagen der Baureihe 81-740/741, die jeweils 27,5 Meter lang bei ebenfalls vier Türen pro Seite sind. Sämtliche Modelle sind im Fahrgastraum ausschließlich mit Längssitzen ausgestattet. Die Züge werden je nach Linie in Sechs-, Sieben- oder Achtfachtraktion eingesetzt. Alle Linien der Moskauer Metro verwenden russische Breitspur (1524 mm). Aktuell eingesetzte Fahrzeuge Die E-Familie Ein Zug vom Typ E im Einsatz auf der Filjowskaja-Linie Gegenwärtig sind in der Moskauer Metro drei Generationen von Fahrzeugen im regulären Einsatz. Bei der ältesten handelt es sich um Züge der Baureihe E/Ем/Еж, die noch bis Mitte der 1970er-Jahre hergestellt wurden. Diese Nachfolgebaureihe von Д wurde von Metrowagonmasch Ende der 50er-Jahre entwickelt; die ersten Waggons entstanden 1959, die Serienproduktion begann 1963. Die E-Wagen hatten gegenüber dem Vorgängermodell eine etwas modifizierte äußere Gestaltung des Wagenkastens, ferner eine Reihe von technischen Verbesserungen, die unter anderem auf eine höhere Leistung abzielten. So betrug die Höchstgeschwindigkeit der Züge 90 statt 51 bisher 75 Kilometer pro Stunde, das Gewicht der Waggons wurde nochmals, auf 31,5 Tonnen, reduziert, die Türenbreite um gut ein Fünftel gegenüber dem Vorgängermodell vergrößert, um eine schnellere Zugabfertigung an den Stationen zu ermöglichen. Der Fahrgastraum wurde mit einem verbesserten Lüftungssystem ausgestattet. 1964 wurden Wagen der neuen Baureihe erstmals auch nach Leningrad und Kiew ausgeliefert, 1965 und 1967 folgten die gerade neu eröffneten U-Bahnen von Tiflis und Baku. Innenansicht Baureihe E/Ем/Еж Die Baureihe wurde viele Jahre permanent weiterentwickelt und modifiziert. Neben diversen technischen Neuerungen am eigentlichen Modell E, welches noch bis 1969 hergestellt wurde, entstanden in den 60er-Jahren auch die Modifikationen Ем und Еж. Die erstere wurde für den Betrieb in Sankt Petersburg notwendig, wo es im Gegensatz zur Moskauer Metro Stationen mit Bahnsteigtüren gibt, an denen gewöhnliche E-Züge wegen des gegenüber der Vorgängerbaureihe geringeren Abstandes zwischen den Türen nicht halten können; von diesem Wagentyp entstanden bis 1977 zusätzlich einige Modifikationen wie Ем-501, Ем-508, Ем-508T, Ема oder Емх, ferner eine speziell für die Metró Budapest entwickelte und dort noch bis heute eingesetzte Modifikation Ев sowie das Modell Ечс (Ečs) für Prag, wo es bis 1997 im Einsatz war. Das Modell Еж sowie seine Modifikationen Еж1 (vorgesehen vor allem für die Verwendung als Zwischenwaggon, obwohl es ebenfalls eine Führerstandskabine besitzt) und Еж3 (entwickelt 1973 als Nachfolgetyp des Führerstandswaggons Еж) wurde von 1970 an hergestellt und war der zuletzt hergestellte Wagentyp der E-Baureihe, bis die Produktion Ende der 1970er-Jahre endgültig eingestellt wurde. Sowohl die Ем- als auch die Еж-Gattung unterscheidet sich lediglich technisch vom ursprünglichen Typ, äußerlich sehen sie alle – abgesehen von den Budapester und Prager Modifikationen, die andere Anstriche erhielten – weitgehend gleich aus. (3200) Innenansicht Ем508Т (modernisiert) Heute sind Züge der Baureihe E/Ем/Еж in der Metro Moskau noch auf drei Linien im Einsatz. Auf der Linie 4 wurde die Erneuerung des Fuhrparks durch Züge der neuen Baureihe 81-740/741 zum Frühjahr 2009 so gut wie abgeschlossen. Auf der Linie 3 soll der bisherige Fahrzeugpark im Zuge der für Ende 2009 geplanten Verlängerung der Linie ebenfalls durch Wagen der Baureihe 81-740/741 ersetzt werden. Einen Sonderfall stellt die Linie 7 dar, die von Fahrzeugen der Modifikationen Еж3 und Ем508Т befahren wird: Die Waggons werden seit 2003 modernisiert, wodurch sich ihre Nutzungsdauer um weitere 15 Jahre verlängern wird. Bei dieser Modernisierung werden unter anderem die Führerstandskabinen in den Zwischenwaggons abgebaut, womit zusätzlicher Platz für den Fahrgastraum gewonnen wird. Baureihe 81-740/741 Russitsch 52 Die neueste in der Metro Moskau eingesetzte Fahrzeugbaureihe ist die seit 2002 produzierte 81-740/741, auch Russitsch genannt. Sie wurde von Metrowagonmasch in den Jahren 2001 bis 2002 vor allem für die Verwendung auf den sogenannten Light-Metrolinien entwickelt. Technisch sind sie im Prinzip auch auf jeder anderen Linie einsetzbar, faktisch jedoch, aufgrund ihrer im Vergleich zur Baureihe 81-717/714 relativ geringen Platzkapazität, nur auf bestimmten, relativ schwach ausgelasteten Linien. Bei der Entwicklung der Russitsch-Züge wurde zu einem großen Teil die Jausa-Baureihe als Basis genommen, allerdings erfuhren die Züge gegenüber diesem Modell zahlreiche Veränderungen sowohl im Äußeren als auch im Inneren. Seit 2003 ist die Baureihe 81-740/741 auf der im selben Jahr in Betrieb genommenen Linie L1 im alleinigen Einsatz, ferner sind sie seit 2005 auf der Linie 4, seit Ende 2006 auf der Linie 3 und seit Sommer 2009 auf der Linie 5 anzutreffen. Auf diesen drei Linien sollen sie in den nächsten Jahren die dort bis dahin verwendeten älteren Züge (E/Ем/Еж auf den Linien 3 und 4 bzw. 81-717/714 auf der Linie 5) ablösen. Durchsagen in den Zügen Wie es auch in anderen U-Bahn-Systemen der Welt üblich ist, erfolgen in Zügen der Metro Moskau Ansagen der jeweils nächsten Station und der Umsteigemöglichkeiten, wobei es sich im Normalfall um automatische Durchsagen vom Tonband oder einem digitalen Datenträger handelt. In dieser Angelegenheit bietet die Moskauer Metro eine recht große Vielfalt, in der auch ein paar Kuriositäten enthalten sind. Grundsätzlich erfolgt in allen Zügen eine Durchsage unmittelbar vor der Abfahrt und eine unmittelbar vor bzw. bei Ankunft an jeder Station. Im ersteren Fall wird das Schließen der Türen verkündet und die nächste Station angesagt, im letzteren Fall die aktuelle Station und ggf. die hier bestehenden Umsteigemöglichkeiten. So lautet eine Standard-Ansage bei Abfahrt des Zuges: „Осторожно, двери закрываются, следующая станция …“ (zu deutsch: „Vorsicht, die Türen schließen, nächste Station ist …“) bzw. bei Ankunft des Zuges an einer jeden Station: „Станция …, переход на … линию“ („Station …, Übergang zur …Linie“). Zu diesen regelmäßigen Durchsagen kommen in vielen Fällen zusätzliche Hinweise wie „Verehrte Fahrgäste, vergessen Sie beim Ausstieg aus dem Zug Ihre Sachen nicht“ oder „Verehrte Fahrgäste, seien Sie gegenseitig respektvoll, bieten Sie Ihren Platz Behinderten, älteren Menschen, Fahrgästen mit Kindern an“ hinzu; auch Endbahnhöfe sowie die in der Moskauer Metro recht seltenen Stationen mit Seitenbahnsteigen, wo der Ausstieg in Fahrtrichtung rechts erfolgt, werden durch automatische Ansagen angekündigt. Es gibt auch einige wenige Bahnhöfe mit sonst unüblichen Ansagen: Bei Ankündigung der Stationen Majakowskaja und Pawelezkaja an der Linie 2 bei Abfahrt wird seit den späten 1980er Jahren darauf hingewiesen, vorsichtig zu sein beim Ausstieg aus der letzten Tür des letzten Waggons, nachdem dort Bahnsteige geringfügig in den Tunnel hinein erweitert 53 werden mussten, um den Halt von Achtfachtraktionen zu ermöglichen. Dies brachte mit sich, dass der Bahnsteigabschnitt in Höhe der letzten Tür recht eng ist. Bei Ankündigung von Petrowsko-Rasumowskaja (Linie 9) sowie Wychino (Linie 7) werden die Fahrgäste neben den üblichen Ansagen auch noch gebeten, sich rechtzeitig auf den Ausstieg vorzubereiten – vermutlich, damit sich der Fahrgastwechsel an diesen relativ stark beanspruchten Stationen nicht unnötig verzögert. Bei den Sprechern der automatischen Durchsagen handelt es sich im Regelfall um (teilweise ehemalige) Radiomoderatoren, die vorgegebene Ansagetexte im Auftrag der Metro in einem Tonstudio des Moskauer Funkhauses aufnehmen. Eine Besonderheit bei der Moskauer Metro besteht darin, dass die Ansagen sowohl von weiblichen als auch von männlichen Stimmen erfolgen, wobei die Einteilung keineswegs zufällig ist: Grundsätzlich erfolgen die Ansagen in Zügen, die in Richtung des Stadtzentrums verkehren, mit einer männlichen Stimme, während Fahrten in Stadtrandrichtung eine Frauendomäne sind. Bei langen Nord-Süd- bzw. Ost-West-Linien erfolgt der Stimmenwechsel an einer bestimmten, dem Kreml am nächsten liegenden Station. Auch auf der Ringlinie gibt es diesbezüglich eine feste Regel: In Zügen, die im Uhrzeigersinn verkehren, erfolgt die Ansage mit männlicher, in Zügen gegen den Uhrzeigersinn mit weiblicher Stimme. Dieses Ansageschema wurde gewählt, um den Passagieren, insbesondere Sehbehinderten, eine bessere und schnellere Orientierung über die Fahrtrichtung (z. B. stadteinwärts oder stadtauswärts) zu ermöglichen. Die älteste Linie der Moskauer Metro – die Sokolnitscheskaja-Linie – hat in Bezug auf die Durchsagen noch einen Sonderfall zu vermelden. Hier werden bei bestimmten feierlichen Anlässen – so beispielsweise bei den Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen der Metro Moskau im Mai 2005, zum Jahreswechsel 2006 oder einige Tage im Mai 2007 – die Stationsdurchsagen in einer Reihe von Zügen von landesbekannten Schauspielern gesprochen. Die Bänder wurden 2005 aufgenommen mit Stimmen von Filmstars wie Wladimir Menschow, Ljubow Polischtschuk, Waleri Solotuchin oder Michail Uljanow. Diese Ansagen umfassen die gleichen Texte wie sonst, hören sich jedoch mitunter recht amüsant an. Die Durchsagen werden bei Fahrzeugen der neuen Baureihen 81-720/721 und 81-740/741 durch elektronische Anzeigetafeln im Inneren des Fahrgastraumes ergänzt, an denen die jeweils nächste Station mit Laufschrift angezeigt wird. Metro Zwei Seit langem hält sich hartnäckig das Gerücht über die Metro Zwei, ein geheimes bis zu 150 Kilometer langes Zusatzsystem, welches den Kreml mit strategisch wichtigen Punkten verbinden soll, etwa dem Regierungsflughafen Wnukowo-2, dem Regierungssanatorium Bor mit Kommandostelle des Generalstabs 60 Kilometer südlich von Moskau sowie der Zentralen Kommandostelle der Luftabwehr bei Sarja östlich von Moskau. Eine Reihe von Fakten spricht für die Existenz eines geheimen Metronetzes: Eingänge in Stollen und Schächte unklarer 54 Bedeutung, mit unbekanntem Ziel von der normalen Metro abzweigende Gleise; bekannte, aber in der normalen Metro nicht verkehrende Fahrzeuge, Präsidenten- bzw. Regierungsbeschlüsse, die teilweise ein nicht näher erläutertes spezielles Transportsystem betreffen. In den russischen Medien wurde darüber besonders zu Beginn der 1990er-Jahre berichtet, eine Bestätigung von offizieller Seite erfolgte jedoch nie. (3300) Text 19 Sankt Petersburg Metro Sankt Petersburg Die Metro Sankt Petersburg (russ. Санкт-Петербургский Метрополитен / Transkription Sankt-Peterburgski Metropoliten) ist die U-Bahn der russischen Millionenstadt Sankt Petersburg und zugleich eines der tiefstgelegenen U-BahnSysteme der Welt. Die erste Linie wurde am 15. November 1955 eröffnet. Zu Zeiten der Sowjetunion hieß sie nach dem damaligen Namen der Stadt Metro Leningrad (Ленинградский Метрополитен / Leningradski Metropoliten). Das Metronetz besteht im Jahr 2009 aus fünf Linien mit insgesamt 109,8 km Streckenlänge und 63 Stationen. Täglich werden 2,8 Millionen und jährlich 1,02 Milliarden Fahrgäste befördert. Die Petersburger Metro gilt als eine der architektonisch schönsten der Welt. Die Metro ist ein öffentliches Transportunternehmen und gehört der Stadt Sankt Petersburg. Sie operierte im Jahr 2007 mit einem Budget von 6434 Mio. Rubeln (umgerechnet etwa 189 Mio. EUR). 10 % des Budgets wurden aus dem Staatshaushalt Russlands bereitgestellt, 90 % wurden durch Fahrpreis- und Werbeeinnahmen, vor allem aber durch Mittel der Stadt Sankt Petersburg aufgebracht. 13.000 Angestellte arbeiten bei der Metro. Geschichte Nachdem in der damaligen Sowjetunion 1935 bereits die Moskauer Metro errichtet worden war, wollte man so schnell wie möglich auch in Leningrad, der zweitwichtigsten Metropole des Landes, eine U-Bahn eröffnen. Bis 1941, dem Beginn der deutschen Belagerung der Stadt im Zweiten Weltkrieg, waren bereits 34 Schächte für den Bau der Metro ausgehoben. Der Krieg und weitere Probleme der Nachkriegsjahre verzögerten jedoch die Bauarbeiten. Linie 1 Station Awtowo Am 15. November 1955 wurde schließlich die erste Linie zwischen Awtowo (Автово) und Ploschtschad Wosstanija (Площадь Восстания) feierlich eröffnet. Wenige Monate später folgte die Station Puschkinskaja (Пушкинская). Dadurch verband die Linie die vier wichtigen Fernbahnhöfe der Stadt am südlichen NewaUfer – den Moskauer, den Witebsker, den Baltischen und den inzwischen 55 aufgelassenen Warschauer Bahnhof – sowie die südwestlichen Industriegebiete. Bereits 1958 wurde die Metro zum Ploschtschad Lenina (Площадь Ленина) am Nordufer der Newa verlängert. Damit wurde auch der Finnische Bahnhof erschlossen. Diese Stationen sind alle in einer opulenten, tempelartigen Säulenarchitektur gestaltet. Die Stationen Awtowo und Puschkinskaja aus dieser Epoche zählen zu den prunkvollsten U-Bahn-Stationen der Welt. In den 1960er- und 70er-Jahren wurde die Linie verlängert: 1966 nach Datschnoje (Дачное), 1975 nach Lesnaja (Лесная) und Akademitscheskaja (Академическая). Mit der Erweiterung 1977 der Linie nach Prospekt Weteranow (Проспект Ветеранов) wurde die provisorische Station Datschnoje stillgelegt. 1978 ging dann die Strecke nach Dewjatkino (Девяткино) ans Netz. 1992 erhielt die ehemals Komsomolskaja (Комсомольская) genannte Station ihren heutigen Namen Dewjatkino. Station Puschkinskaja Nachdem 1995 zwischen den Stationen Ploschtschad Muschestwa (Площадь Мужества) und Lesnaja Wasser eines unterirdischen Flusses den Tunnel geflutet und dieser daraufhin einzustürzen gedroht hatte, musste die Strecke zwischen den beiden Stationen außer Betrieb gesetzt werden. Die Linie 1 wurde dadurch dauerhaft unterbrochen. Zwischen den beiden nun zu Endstationen gewordenen Ploschtschad Mushestwa (Площадь Мужества) und Lesnaja wurde ein kostenloser Shuttlebusverkehr eingerichtet, der allerdings die Metro nicht voll ersetzen konnte. Dies hatte eine starke Verschlechterung der Verkehrssituation im Nordosten der Stadt zur Folge. Es dauerte bis zum Juni 2004, bis ein neuer Umgehungstunnel fertig gestellt wurde und die Strecke wiedereröffnet werden konnte. Die Wiederaufbauarbeiten im schwierigen Untergrund verschlangen viel Geld, dazu noch in einer wirtschaftlich schwerer Zeit, so dass trotz vieler Beihilfen in dieser Zeit einige längst geplante Metro-Bauprojekte eingeschränkt werden mussten. (3400) Linie 2 Station Tschornaja Retschka 1961 wurde eine zweite Linie beginnend am Bahnhof Technologitscheski Institut (Технологический Институт; Umsteigemöglichkeit zu Linie 1) bis Park Pobedy (Парк Победы) eröffnet. Auch diese wurde in den darauffolgenden Jahren immer weiter verlängert: 1963 nach Norden zur Petrogradskaja (Петроградская), 1969 nach Süden zur Moskowskaja (Московская) und 1972 weiter nach Kuptschino (Купчино). 1982 folgte die nördliche Verlängerung bis zur Station Udelnaja (Удельная) und 1988 bis zum Prospekt Prosweschtschenija (Проспект Просвещения). 1992 erfolgte eine Umbenennung der Station Ploschtschad Mira (Площадь Мира) in Sennaja Ploschtschad (Сенная площадь). Schließlich wurde im Dezember 2006 das letzte Teilstück zur neuen Endstation Parnas (Парнас) eröffnet. Linie 3 Station Majakowskaja 56 Ergänzend zu den beiden Nord-Süd-Linien wurde ab 1967 eine dritte Linie in Betrieb genommen, die entlang des Newski-Prospekts das Stadtzentrum in Ost-WestRichtung befährt und die Wassiljewski-Insel anbindet. Der erste Streckenabschnitt von Wassileostrowskaja (Василеостровская) führte zum Ploschtschad Alexandra Newskogo (Площадь Александра Невского). 1970 wurde die Stecke entlang des südwestlichen Newa-Ufers bis zur Lomonossowskaja (Ломоносовская) verlängert, 1979 folgte eine weitere Station auf der Wassiljewski-Insel, die Primorskaja (Приморская). 1981 wurde Obuchowo (Обухово) und 1984 Rybazkoje (Рыбацкое) angebunden. Linie 4 Station Sportiwnaja Auf der Linie 4 wurde der Verkehr zum 30. Dezember 1985 aufgenommen. Das erste Teilstück vom Ploschtschad Alexandra Newskogo (mit Übergang zur Linie 3) zum Prospekt Bolschewikow (Проспект Большевиков) band die Wohngebiete südöstlich der Newa an das Metrosystem an. 1987 wurde die Strecke noch etwas nach Süden zur Uliza Dybenko (Улица Дыбенко) verlängert. 1991 erhielt die Linie auch eine Anbindung an die Innenstadt vom Ploschtschad Alexandra Newskogo zur Sadowaja (Садовая). Die Station Krasnogwardeiskaja (Красногвардейская) wurde 1992 in Nowotscherkasskaja (Новочеркасская) umbenannt. 1997 folgte die nördliche Verlängerung nach Sportiwnaja (Спортивная) und Tschkalowskaja (Чкаловская), im Januar 1999 dann Staraja Derewnja (Старая Деревня), im Dezember desselben Jahres Krestowski Ostrow (Крестовский остров) und 2005 die Verlängerung zum Komendantski-Prospekt (Комендантский проспект). An der Station Ladoschskaja (Ладожская) wurde im Jahr 2003 der neue Ladoga-Bahnhof eröffnet, somit der erste Bahnhof, der nicht an der Linie 1 liegt. Linie 5 Am 20. Dezember 2008 wurde die fünfte Linie der Petersburger Metro eröffnet. Anders als geplant wurden zunächst nur die Stationen Wolkowskaja (Волковская) und Swenigorodskaja (Звенигородская) in Betrieb genommen, da die Installation der Rolltreppen der neuen Endstation Spasskaja (Спасская) nicht rechtzeitig beendet wurde. Bis zu deren nachträglichen Eröffnung am 7. März 2009 war deshalb die Linie 4 wie bisher zwischen Komendantski-Prospekt und Uliza Dybenko in Betrieb. Die Station Wolkowskaja ist dabei die erste Station, die zweisprachig in Russisch und Englisch beschildert ist. Dies soll nun bei allen zukünftig zu eröffnenden Stationen ebenfalls erfolgen. Anzahl der Stationen Während in den Jahrzehnten bis 1990 die Metro um mindestens 10 Stationen wuchs, verlangsamte sich der Ausbau mit dem politischen Umbruch 1991 und den folgenden Jahren sehr. Während die Kosten für den Bau stiegen, nahmen die 57 föderalen Zuschüsse aus Moskau ab. So konnten innerhalb von 15 Jahren nach 1991 nur noch sechs Stationen eröffnet werden. (3000) Bau der Metro Tunnel Allgemein ist es in Sankt Petersburg nicht einfach, Tunnel zu bauen, da der geologische Untergrund äußerst problematisch ist. Die Schwierigkeiten beim Bau rühren nicht von der großen Festigkeit der Gesteine, sondern umgekehrt von der extremen Instabilität des geologisch gesehen jungen Untergrundes her. Das Newadelta ist sehr tief vermoort, darunter lagern mächtige, ebenfalls schwer zu durchtunnelnde Tonsteine. Deshalb verläuft das Metronetz als tiefste U-Bahn der Welt bei einer Tiefe von durchschnittlich 50–75 Metern unter der Oberfläche. Nur sieben von 63 Stationen in den Außenbezirken liegen oberflächennah. Die tiefste Station ist die fertiggestellte aber nicht eröffnete Station Admiralteiskaja (Адмиралтейская), die 102 m unter der Erde liegt. Die Bautiefe wurde dann während des Kalten Krieges auch dazu genutzt, das Metrosystem als einen großen Atombunker auszubauen. Ähnlich wie in der Moskauer Metro erhielten die Stationen am Fuße der Rolltreppen schwere Tore, die im Notfall das unterirdische Netz hermetisch abriegeln konnten. Versorgungslager und Belüftungsanlagen wurden in dieses System integriert. Vestibüle Die Eingangsbauten (Vestibüle) der Metro stellen oft großzügig angelegte Hallen dar, in denen der Strom der Fahrgäste meist getrennte Ein- und Ausgänge hat. Vor den Zugangsrolltreppen stehen Drehkreuze. Hier gibt es auch Fahrkartenschalter und ein Zimmer der Bahnpolizei. Früher gab es in diesem Bereich auch kleine Läden, die aber 2006 abgeschafft wurden, um mehr Platz für Fahrgäste zu schaffen und die Sicherheit zu erhöhen. Die Bauten geben häufig gut den architektonischen Geschmack der Epoche wieder. Manchmal sind die Eingangshallen in bestehende Gebäude integriert, so zum Beispiel der Eingang der Stationen Majakowskaja und Newski-Prospekt. Zukünftige Vestibüle sollen auch in Einkaufszentren integriert werden. Stationstypen Auf Grund des Bauaufwandes hat fast jede Station jeweils nur einen Ein- und Ausgang, der über Rolltreppen an die Oberfläche führt. Umsteigestationen mit unterschiedlichen Namen je Linie werden getrennt voneinander betrachtet. Sie haben deshalb üblicherweise jeweils an einem Ende des Bahnsteiges jeder Linie einen Ein/Ausgang und am anderen Ende einen Übergang zur zweiten Station. 58 Einfache Stationen haben meistens drei Rolltreppen, so dass immer mindestens eine auf- und eine abwärts fährt. Die dritte wird je nach Tageszeit und Passagierstrom genutzt oder als Ausweichrolltreppe bei Reparaturen betrieben. Umsteigestationen haben wegen ihrer höheren Frequentierung üblicherweise vier Rolltreppen. Nur wenige Stationen am Stadtrand, wo der Baugrund fest genug ist, liegen kurz unter oder über der Oberfläche. An diesen Stationen, z.B. Awtowo und Leninski Prospekt, gibt es auch herkömmliche Treppen. Stationen geschlossenen Typs Station geschlossenen Typs Majakowskaja (Маяковская) An einigen Stationen, besonders aus den späteren 60er und frühen 70er Jahren, wurde der Bahnsteig von der Fahrtstrecke durch eine Wand getrennt, die nur genau an den Stellen Türen hat, an denen sich die Türen der Waggons beim Halt befinden. Man bezeichnet solche Stationen als Stationen geschlossenen Typs oder „horizontaler Aufzug“ (горизонтальный лифт), weil die fensterlosen Stahltüren an Fahrstühle erinnern). Park Pobedy war die weltweit erste Station dieser Art. Offiziell wurden die Bahnsteigtüren zur Verbesserung der Betriebssicherheit angebracht, um die Passagiere vor einem Sturz auf das Gleisbett der Metro zu schützen. Die Petersburger Metro blieb das einzige Metrosystem auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, wo Stationen geschlossenen Typs errichtet wurden. (3100) Richtungsbetrieb An der Station Technologitscheski Institut (Linien 1 und 2) fahren die Züge jeweils in nördliche bzw. südliche Richtung an einem Bahnsteig mit je einem Gleis je Linie, was Umsteigevorgänge im Berufsverkehr bedeutend beschleunigt. Die Station Sportiwnaja (Спортивная) an der Linie 5 ist bereits als Umsteigestation zu einer geplanten Linie 7 vorbereitet und soll in Richtungsbetrieb genutzt werden. Eine Besonderheit dieser Station ist dass beide Bahnsteighallen übereinander angeordnet sind und konstruktiv eine Einheit bilden, was zu besonders kurzen Umsteigewegen führt. Das gesamte Sankt Petersburger U-Bahn-Netz ist im Jahr 2009 109,8 km lang und besteht aus 63 Stationen. Ausbau und Planungen Das gesamte Metronetz ist für die Anforderungen einer Stadt in der Größenordnung Sankt Petersburgs zu klein. Außerdem liegen die Stationen meist sehr weit auseinander. Deshalb soll das Liniennetz weiter ausgebaut werden. 1994 wurde ein Plan aufgestellt, innerhalb von 10 Jahren drei neue Linien und insgesamt 61 neue Bahnhöfe zu bauen. Dieses Vorhaben war vollkommen unrealistisch. Die Wirtschaft brach in den 90er-Jahren ein, hinzu kam der Tunneleinsturz der Linie 1. Faktisch konnten bis 2006 nur etwa 10 Prozent des Vorhabens, nämlich sechs neue 59 Stationen, realisiert werden. Nun besteht die Planung für die nächsten Jahre weiter. Laut einer aktuellen Planung, basierend auf dem städtischen Generalplan für Sankt Petersburg, sollen von 2008 bis 2020 41 neue Stationen eröffnet werden (dabei sind Stationen mit Umstieg zu anderen Linien pro Linie gerechnet). Es sollen drei zusätzliche Linien entstehen. Das Metronetz wächst diesen Planungen zufolge um 70 km Streckenlänge und soll von fünf weiteren Depots betrieben werden. Die nächsten Jahre bis 2012 Linie 5 Seit Anfang der 90er-Jahre wird an einer fünften Linie Richtung Süden gebaut, um die Anbindung der großen Neubaugebiete entlang der Bucharestskaja-Straße zu verbessern. Jedoch stockte das Projekt aus finanziellen Gründen immer wieder. Der erste Abschnitt der Linie wurde am 20. Dezember 2008 zwischen den Stationen Swenigorodskaja (Звенигородская, Umsteigepunkt zur Linie 1 an der Puschkinskaja) und Wolkowskaja (Волковская) eröffnet. Der nördliche Teil der bisherigen Linie 4 wurde einige Monate später ab der Station Sadowaja als Linie 5 mit der neuen Strecke nach Süden verbunden. Der südliche Teil der Linie 4 endet damit an einer neu gebauten Station am Sennaja Ploschtschad mit dem Namen Spasskaja. Somit entstand hier der erste Umsteigepunkt an dem sich drei Linien kreuzen. Derzeit wird am südlichen Abschnitt der Linie 5 gebaut, wovon große Teile bereits fertig sind. Mehrere Zugänge sind erstmals in Sankt Petersburg direkt im Zusammenhang mit Einkaufszentren geplant. Im Juli und August 2007 wurden an den Wochenenden die Verbindungen zwischen den Linien 4 und 5 hergestellt, weshalb die Stationen der Linie 4 zwischen Sadowaja und Ploschtschad Alexandra Newskogo gesperrt waren. Bis 2010 soll zwischen den Stationen Swenigorodskaja und Wolkowskaja noch am Obwodny Kanal (Обводный канал) eine Station hinzukommen. Dadurch bekommt auch der Petersburger Busbahnhof Metroanschluss. Bis 2012 ist die Erweiterung um drei Stationen Bucharestskaja (Бухарестская), Meschdunarodnaja (Международная) bis zur Station Prospekt Slawy (Проспект Славы) geplant. Ab der Station Meschdunarodnaja soll die Metro überirdisch verlaufen. An der Station Sportiwnaja ist ein weiterer Ausgang zur WassiljewskiInsel bereits im Bau. Die am Sennaja Ploschtschad gebrochene Linie 4 soll bis 2015 um eine Station Teatralnaja (Театральная) nach Westen verlängert werden. Damit bekommt das westliche Stadtzentrum am Mariinski-Theater endlich auch eine Metroanbindung. Im Südosten soll ebenso die Linie 4 um eine Station Narodnaja wachsen. Admiralteiskaja Seit Jahren ist eine neue Umsteigestation am westlichen Ende des NewskiProspekts geplant, die von der grünen Linie 3 und der lilafarbenen Linie 5 bedient werden soll. Die Bahnsteige an der lilafarbenen Linie existieren auch schon. Man kann sie sehr gut aus dem Zug sehen, da die Metro zwischen Sportiwnaja und 60 Sadowaja an dieser Stelle langsamer fährt. Der Ein- und Ausgang der lilafarbenen Linie 5 soll an der Ecke Kirpitschni Pereulok (Кирпичный переулок) /Malaja Morskaja Uliza entstehen. Ursprünglich war der Ausgang gegenüber im Erdgeschoss des Hauses der Fluggesellschaften geplant. Allerdings konnte der Zugang angeblich aufgrund von Streitigkeiten mit dem Inhaber des Grundstücks dort nicht realisiert werden. Die Station wird Admiralteiskaja heißen und soll bis 2010 eröffnet werden, allerdings noch ohne Umsteigemöglichkeit zur Admiraltejskaja 2 auf der grünen Linie 3, da deren Bau noch in ferner Zukunft liegt. Außerdem soll noch ein Depot für die Züge der Linie 5 im Nordwesten der Stadt entstehen. (4100) Planungen bis 2015 Linie 5 Nach Norden ist eine Verlängerung der Linie vom Komendantski Prospekt um drei Stationen: Dolgoosjornaja (Долгоозёрная), Uliza Schawrowa (Улица Шаврова) und Kolomjaschskaja (Коломяжская)) vorgesehen, sowie ein weiteres Betriebsdepot. Linie 6 Die hellbraune Linie „Krasnoselsko-Kalininskaja“ (КрасносельскоКалининская) soll zukünftig den Südwesten und den Nordosten mit dem östlichen Stadtzentrum am Smolny verbinden. Als erstes sollen die Stationen Brestskaja (Брестская) – Kasakowskaja (Казаковская) – Putilowskaja (Путиловская, Übergang zur Linie 1: Kirowski Sawod) in Betrieb gehen. Später soll Putilowskaja – Bronewaja (Броневая) – Nowoismailowskaja (Новоизмайловская) – Tschernigowskaja (Черниговская, Linie 2: Moskowskije Worota) folgen. Langfristige Planung Bis 2020 sollen insgesamt sieben Metrolinien die Stadt erschließen. Für die Linien 1 und 2 sind dabei keine Erweiterungen zu erwarten. Die hier genannten Planungen beziehen sich auf den Generalplan der Stadt von 2005, der den Rahmen der Stadtentwicklung bis 2025 beschreibt. Linie 3 Bis 2015 ist geplant, die Umsteigemöglichkeit Admiralteiskaja-2 zur Linie 5 zu schaffen. Später soll diese Linie von der Station Primorskaja nach Norden verlängert werden, und sowohl das Kirowstadion auf der Krestowski-Insel als auch die neu geplanten Stadtviertel westlich des Komendantski Prospekts erschließen. Insgesamt sollen fünf Stationen dazu kommen. Linie 4 Langfristig ist eine Verlängerung der Linie von der geplanten Station Teatralnaja über Bolschoi-Prospekt auf der Wassiljewski-Insel zum neu entstehenden Stadtviertel Morskoj Fassad und dem im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiffterminal 61 auf einer künstlichen Insel vor der Wassiljewski-Insel geplant. Nach der Station Teatralnaja soll die Linie um drei Stationen verlängert werden. Nach Süden soll diese Linie zum Einkaufszentrum MEGA an der ul. Narodnaja verlängert werden und daran anschließend ein Depot errichtet werden. Linie 5 Bis 2020 soll diese Linie nochmals nach Süden um drei Stationen Dunaiskaja (Дунайская), Balkanskaja (Балканская) und Juschnaja (Южная) verlängert werden. Linie 6 Von der Station Brestskaja soll die Linie später um drei Stationen nach Süden erweitert werden (Petergofskoje Schosse (Петергофское шоссе) – Sosnowaja Poljana (Сосновая поляна) – Ligowo (Лигово)) und von Tschernigowskaja um 10 Bahnhöfe nach Nordosten ergänzt werden: Borowaja – Obwodny Kanal-2 (Linie 5) – Ligowski-Prospekt-2 (Linie 4) – Snamenskaja (Знаменская, Linie 1: Ploschtschad Wosstanija, Linie 3: Majakowskaja) – Suworowski Prospekt (Суворовский проспект) – Smolnaja (Смольная) – Ploschtschad Kalinina (Площадь Калинина, gepl. Linie 7) – Uliza Samschina (Улица Замшина) – Piskarjowskaja (Пискарёвская) – Rutschji (Ручьи). Insgesamt wird diese Linie nach der aktuellen Planung 19 Bahnhöfe haben. Linie 7 Die dunkelblaue Linie „Ochtinsko-Petrogradskaja“ (ОхтинскоПетроградская) ist in unterschiedlichen Varianten seit den 50er-Jahren geplant. 2010 sollen die Bauarbeiten an der Linie beginnen, wenn auch Vorleistungen an einigen existierenden Stationen schon erbracht wurden. Aktuell ist ein Halbring geplant von der Station Borowaja (Übergang zur Linie 6) – Frusenskaya (Linie 2) – Baltiskaja (Linie 1) – Ploschtschad Repina (Площадь Репинa) – Bolschoi-Prospekt (Wassilewski Insel) (Linie 4) – Sredni-Prospekt (Средний проспект, Linie 3: Wassileostrowskaja) – Sportiwnaja (Linie 5) – eine weitere Station am Bolschoi Prospekt auf Petrogradskaja Insel – Botanitscheskaja (Ботаническая, Linie 2: Petrogradskaja) – Sampsonijewskaja (Сампсониевская, Linie 1: Wyborgskaja) – Ploschtschad Kalinina (gepl. Linie 6) – Poljustrowskaja (Полюстровская) – Bolscheochtinskaja (Большеохтинская) – Ladoschskaja (Linie 4) – IrinowskiProspekt (Ириновский проспект) – Prospekt Kossygina (Проспект Косыгина) – Rschewka (Ржевка). Der Abschnitt Sredni-Prospekt – Sampsonijewskaja soll laut Plänen schon um 2015 in Betrieb gehen, ob das zu schaffen ist, ist allerdings fraglich. An den vier Stationen mit Anschluss an die bestehenden Linien 1 bis 4 sind jedoch bereits teilweise Vorleistungen für die Bahnsteige gebaut worden. An dieser Linie sind insgesamt 17 Stationen geplant. (3600) 62 Betrieb der Metro Die Metrozüge Sankt Petersburgs werden vom Maschinenbaubetrieb Metrowagonmasch, ehemals bis 1992 Mytischtschinski Maschinostroitelny Sawod in Mytischtschi, Oblast Moskau und von den Sankt Petersburger Jegorow-Werken (ehemals LWS Leningradski Wagonostroitelny Sawod, Ленинградский вагоностроительный завод) hergestellt. Im Jahr 2007 sind 1445 Waggons im Fuhrpark, die in fünf Betriebsdepots (ТЧ-1 Awtowo (1955, Linie 1), ТЧ-3 Moskowskoje (1972, Linie 2), ТЧ-4 Sewernoje (1979, Linie 1), ТЧ-5 Newskoje (1986, Linie 3), ТЧ-6 Wyborgskoje (2000, Linie 4, liegt aber an der Linie 2)) und einem Reparaturdepot (ТЧ-2 Datschnoje (1970)) beheimatet sind. Zwei weitere Depots sind geplant. Service Im Juli 2009 kostete eine Fahrt mit der Metro 20 Rubel, umgerechnet etwa 0,50 EUR. Für den Zutritt zum Metrosystem werden so genannte Jetons verkauft, die an einem Drehkreuz vor der Rolltreppe in einen Schlitz eingeworfen werden müssen. Alternativ werden Smartcards angeboten, auf die 10, 15, 20, 25 oder 40 Fahrten aufgeladen werden können. Der Preis dieser Karten ist etwas günstiger als die jeweilige Summe der Einzelfahrten, allerdings sind sie, abhängig von der Anzahl der gekauften Fahrten, zwischen einer Woche und einem Monat lang gültig. Dabei ist zu beachten, dass nach Benutzung die Karte für zehn darauf folgende Minuten gesperrt ist, um zu verhindern, dass eine Karte von zwei Personen gleichzeitig genutzt wird. Die Karten können beliebig oft wieder aufgeladen werden. Allerdings muss für die Karte ein Pfand bezahlt werden, der erstattet wird, wenn die Karte zurückgegeben wird. Einmaliges Bezahlen berechtigt das Benutzen der Metro inklusive Umsteigen bis zum Verlassen des Systems über die Rolltreppe. Die Metro verkehrt von morgens um 5:45 Uhr bis abends um 0:00 Uhr auf allen Linien. Tagsüber, besonders im Berufsverkehr, fahren die U-Bahnen etwa alle 90 Sekunden, am Abend etwa alle drei Minuten, im Spätverkehr mindestens alle vier Minuten. An jedem Bahnsteig jeder Station gibt es, meist am Ende des Bahnsteigs in Fahrtrichtung, neben einer Uhr noch eine zweite Anzeige, welche die Zeit, die seit der Abfahrt des letzten Zuges verstrichen ist, anzeigt. Weiß man in etwa die Taktzeit zur gegebenen Tageszeit, kann man daran erkennen, wie lange man noch auf den nächsten Zug warten muss. An den meisten Bahnhöfen wurden Sende-/Empfangseinrichtungen installiert, um mobiles Telefonieren zu ermöglichen. Allerdings gibt es in den Tunneln kein Netz, so dass telefonieren während der Fahrt mit der U-Bahn nicht immer möglich ist. (2200) 63 Text 22 U-Bahnen in Europa Metro Amsterdam Die Metro Amsterdam (niederländisch Amsterdamse Metro) bildet zusammen mit der Straßenbahn Amsterdam das Rückgrat des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs in der niederländischen Stadt Amsterdam. Das Metronetz stellt einen Mischbetrieb aus den drei U-Bahn-Linien 50, 53 und 54 sowie der ExpressStraßenbahnlinie 51 (niederländisch: Sneltram) dar. Die Eröffnung der ersten UBahn-Strecke fand 1977 statt. Das Metronetz erstreckt sich auf einer Länge von 51 km, davon 5,5 km unterirdisch, 24 km als aufgeständerte Hochbahn sowie 21,5 km ebenerdig. Vorgeschichte Die Stadt Amsterdam kämpfte in der Nachkriegszeit mit vielen Stadterweiterungen und dem daraus resultierenden höheren Verkehrsaufkommen. Man besaß zwar schon ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz, das jedoch nicht aus den Stadtgrenzen der Vorkriegszeit herauskam. Schließlich schlug die städtische Regierung vor, wie es damals in vielen europäischen Städten Mode war, die Straßenbahn durch ein unterirdisches U-Bahn-Netz zu ersetzen. Dieses sollte die Innenstadt gut mit den Vororten verbinden. Das vorgeschlagene Netz sollte aus vier Linien bestehen: Eine Nord-Süd-Linie Eine Südwest-Südost-Linie Eine Ost-West-Linie und eine Ringlinie Fahrzeuge Die Amsterdamer Metro besitzt 106 Fahrzeuge, die in drei Baureihen geteilt werden: Baureihen M1 bis M3 Baureihen S1 und S2 Baureihe M4/S3 Die Züge bestehen aus zwei Wagen in Inox-Stahlbauweise nach einer Lizenz der amerikanischen Budd-Company. Sie ähneln in Konstruktion und Aussehen sehr dem DT2/DT3-Typ der Hamburger Hochbahn, sind aber länger und breiter. Die beiden Wagenkästen sind jeweils 18,36 Meter lang und 3 Meter breit. Die Züge werden durch eine seitliche Stromschiene mit Strom versorgt, für die Werkstatt besitzen sie außerdem einen kleinen Dachstromabnehmer. Es können maximal vier Einheiten zusammen gekuppelt werden. Ausbau und Planungen Derzeit finden gerade Bauarbeiten für eine fünfte Linie mit der zukünftigen Nummer 52 und dem Namen Noord-Zuidlijn (Nord-Süd-Linie) statt. Begonnen wurde sie 2002, fertig sein soll die Linie nach Verzögerungen schließlich 2015. Sie 64 verläuft von Bahnhof Zuid / WTC Richtung Norden über den Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Buikslotermeerplein. Die Kosten der 9,5 km langen Linie mit ihren acht neuen Bahnhöfen werden auf 1,8 Milliarden Euro geschätzt. Es wird mit 200.000 Fahrgästen täglich gerechnet. (2000) Text 23 U-Bahn Athen Metro Athen Die Metro Athen existiert teilweise seit 1869, jedoch kann erst seit der Elektrifizierung 1904 von einer U-Bahn gesprochen werden. Bis 2000 hatte sie nur eine Linie. 2004 wurden zwei weitere Linien eröffnet, auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele und die damit verbundenen Verkehrszuwächse. Seit der Eröffnung der zweiten und dritten Linie und der völligen Sanierung der ersten ist die Athener Metro in den Punkten Ästhetik und Architektur, reibungsloser Betrieb und Sauberkeit sowie in der Modernität des Netzes das modernste System Europas. Als Besonderheit sind die zentralen Stationen mit antiken Fundstücken museumsähnlich gestaltet, die weiter auswärts gelegene mit Kunstwerken gegenwärtiger griechischer Künstler ausgestattet. Die „neue“ U-Bahn wird in Athen als kultureller Raum benutzt, in dem regelmäßig Ausstellungen und verschiedene andere Veranstaltungen stattfinden. Netz der Athener Metro Das Netz der Athener Metro ist insgesamt etwa 55 Kilometer lang und hat 51 Stationen. Die Züge fahren jeweils von 5:30 bis 0:30 Uhr (Linie 1) und von 5:30 bis 24 Uhr (Linie 2 und 3, 2004 eröffnet). In der Hauptverkehrszeit besteht auf allen drei Linien ein Drei-Minuten-Takt, in der Nebenverkehrszeit fahren alle fünf Minuten Züge, in der Schwachverkehrszeit alle zehn Minuten. Die wichtige Verbindung des Athener Stadtzentrums mit dem Internationalen Flughafen Athen (E. Venizelos) über die Linie 3 war seit 14. Februar 2009 für sechs Monate unterbrochen. Grund war die Fertigstellung der Station Aghia Paraskevi, für die in der ursprünglichen Planung des Tunnels keine Vorbereitungen getroffen worden waren. Inzwischen ist es wieder möglich, mit dieser Linie im Halbstundentakt den Flughafen zu erreichen. Geschichte Bereits 1869 wurde in der griechischen Hauptstadt Athen das erste Teilstück der heutigen U-Bahnlinie 1 eröffnet, das als erste Eisenbahn des Landes Athen (Bahnhof an der heutigen Station Thisio) mit dem Hafen Piräus verband. Die Strecke war 12 km lang und wurde eingleisig von einer Dampfeisenbahn befahren. Bis 1895 wurde die Linie bis Omonia verlängert (zwischenzeitlich war der Endbahnhof die heutige Station Monastiraki). Von 1901 bis 1904 fanden die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau statt. 1925 wurde ein Masterplan für eine Athener U-Bahn 65 ausgearbeitet. Anfang der 30er Jahre erfolgte die Untertunnelung des Stadtzentrums mit dem Neubau der Stationen "Omonia" und "Victoria" sowie dem Anschluss an die nach Norden, nach Kifissia führende Vorortbahn. Bis 1957 wurde die Linie 1 mit 26 km und 23 Stationen vollendet. Weitere Zwischenstationen wurden in den 80er Jahren gebaut (z.B. "Irini" am Olympiastadion). Die Linie 1 wird als Ilektrikós (Elektrische) bezeichnet und stellt eine von der neuen U-Bahn unabhängige Betreibergesellschaft dar (ΗΣΑΠ - Elektrische Eisenbahn Athen-Piräus). Seither gab es zahlreiche Pläne, weitere U-Bahnlinien zu bauen, bis sich die Athener Stadtregierung auf den Bau zweier weiterer Linien einigte. 1992 begannen die Bauarbeiten dafür unter der neuen Betreibergesellschaft Attikó Metró. Als 1997 die Tunnelstrecke zwischen den Haltestellen Syntagma und Panepistimiou (Linie 2) in 24 Metern Tiefe gebaut wurde, stießen die Konstrukteure unerwarteterweise auf einen 5 Meter großen Hohlraum. Aufgrund von Befürchtungen, durch einen Weiterbau könnten die große Panepistimiou-Straße und der Tunnel zusammenstürzen, wurde der Bau monatelang unterbrochen, bis das Loch wieder aufgefüllt war. Die Linie 2 wurde dann verspätet am 28. Januar 2000 zwischen den Stationen Sepolia und Syntagma in Betrieb genommen. Die Linie 3 wurde im gleichen Jahr zwischen Ethniki Amyna und Syntagma eröffnet. Bis 2004 wurden wegen der Olympischen Spiele zahlreiche weitere Stationen in Betrieb genommen. Architektur und Kunst an den Stationen Bei Eröffnung der Linie 1 im Jahr 1869 war die Athener Metro eine reine Vorortbahn, die auch Güter transportierte. Der schrittweise Ausbau zu einer vollwertigen U-Bahn geschah ab 1904, die bisherige Aufgabe übernahm eine parallel verlaufende Strecke der OSE. Nicht nur bei der technischen Ausrüstung, sondern auch bei der Gestaltung der Stationen orientierte man sich anfangs an der Berliner UBahn. Diese Ähnlichkeit ist bis heute besonders an den Stationen "Omonia" und "Victoria" zu sehen, die im Jahr 2003 restauriert wurden und neben "Piräus" und "Monastiraki" unter Denkmalschutz stehen. Ein Kuriosum stellt die Station "Thissio" dar: Das Empfangsgebäude (aus der Zeit als die Strecke ebenerdig war) steht quer zum tiefergelegenen Bahnsteig, eine ähnliche Situation existiert an der Station "Monastiraki". Das liegt daran, dass es sich um die ursprünglichen Endbahnhöfe der Piräusbahn handelt. Die Stationen der Linien 2 und 3 sind weitestgehend uniform gestaltet, interessant sind hier aber die zahlreichen Kunstwerke, die zumeist an der Zwischenebene oder am Eingang ausgestellt sind und fast alle bekannten griechischen Künstler umfassen. Historische Funde sind an den jeweiligen Stationen ausgestellt, die meisten an der Station Syntagma und Akropolis. Oberirdisch ist auf der Station Katehaki eine imposante Fußgängerbrücke, die das erste Werk des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava in Griechenland war. Schließlich sei noch das kleine Museum für die Geschichte der Linie 1 im Bahnhof "Piräus" mit zahlreichen historischen Exponaten (darunter ein halber alter Siemens-Halske-Waggon) erwähnt. Sicherheit und Sauberkeit 66 Essen und Trinken sowie Rauchen sind nicht erlaubt. Die Einhaltung der Hausordnung wird durch eine flächendeckende Videoüberwachung und Personal an jeder Station gewährleistet. Bei Nichtbeachtung erfolgt eine mehrmalige Verwarnung in Form einer standardisierten Durchsage mit dem entsprechenden Punkt der Hausordnung, bei weiterer Nichtbeachtung erscheint das Sicherheitspersonal und spricht in Extremfällen ein Hausverbot aus. Bei Demonstrationen werden naheliegende U-Bahn-Stationen geschlossen. Die Stationen machen auch Jahre nach deren Eröffnung oder Renovierung einen gepflegten Eindruck. Vandalismus ist nicht zu beobachten. Ob dies der Überwachung oder der schnellen Beseitigung zu verdanken ist, bleibt Spekulation. Ausbau und Planungen Es gibt Überlegungen, das Metrosystem auf insgesamt acht Linien mit dann 220 km und 200 Stationen auszudehnen. (5400) Text 24 U-Bahn Barcelona Barcelona Die Metro ist eins der schnellsten Transportmittel in Barcelona und verfügt über ein gutes Streckennetz. Wer länger in Barcelona ist, kauft sich am besten eine 10er Fahrkarte. Dies kann nicht nur für die Metro gebraucht werden, sondern auch für alle anderen Transportmittel. Ebenfalls besteht die Möglichkeit sich eine Tageskarte für die Metro und die anderen Transportmittel zu kaufen. Der Vorteil der 10er Fahrkarte ist, dass Sie diese mit anderen Personen teilen können. Die Metro Barcelona, 1924 eröffnet, wird von der Transports Metropolitans de Barcelona (TMB) betrieben. Zusätzlich zu den U-Bahnlinien gibt es auch noch eine ergänzende S-Bahn mit den Linien 6, 7 und 8, die unter der Leitung der Gesellschaft Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (FGC) steht. Liniennetz Das Metronetz Barcelonas besteht aus sechs Linien, mit insgesamt 89,1 km Linienlänge und 122 Stationen. Nicht mit eingerechnet sind die Linien 6, 7 und 8, die eher einer S-Bahn ähneln, sowie die L11, die zu den Stadtbahnen gehört. Die U-Bahn befördert pro Jahr 321,36 Millionen Fahrgäste. Als Experiment gilt der Nachtverkehr der U-Bahn und S-Bahn von Samstag zu Sonntag zwischen April und Oktober 2007. Von 2 bis 5 Uhr fahren alle Züge im 15-Minuten-Takt, sollten die prognostizierte Zahl von 324.000 neuen Fahrgästen erreicht werden, gilt die Ausweitung und Beibehaltung des Nachtverkehrs als wahrscheinlich. Geschichte 67 Am 30. Dezember 1924 wurde die erste U-Bahn zwischen Catalunya und Lesseps eröffnet, die von der Gran Metropolitano de Barcelona erbaut wurde. So bekam die Linie, heute die L3, ihren Namen „Gran Metro“. Bereits 1½ Jahre später, am 10. Juni 1926, wurde eine weitere U-Bahnlinie zwischen Bordeta und Catalunya in Betrieb genommen, die jedoch von dem Konkurrenzunternehmen Metropolitano Transversal erbaut und betrieben wurde. Diese fungierte vor allem für die Besucherströme der 1929 in Barcelona stattfindenden Weltausstellung. Der ursprüngliche Grund für den Bau der Linie war jedoch eine Verbindung zwischen zwei RENFE-Linien herzustellen, was auch die Wahl der spanischen Spurweite von 1674 mm mit sich brachte. Zwischen Universität und Arc de Triomf gibt es sogar einen viergleisigen Abschnitt, der sowohl von der U-Bahn als auch von der RENFE benutzt wird. Am 19. Dezember 1926 wurde ein Linienast der Gran Metro von Aragón (heute Passeig de Gràcia) nach Jaume I in Betrieb genommen. Bis 1946 gab es aufgrund der schlechten Wirtschaftslage nur wenige Eröffnungen, vor allem wurde das bestehende Netz ausgebaut. Seit 1939 die Francodiktatur in Spanien herrschte, wurden auch alle katalanischen Namen der Stationen entfernt, nur noch spanische Bezeichnungen waren dort zu sehen. Besonderheiten Auffällig für Besucher ist der Umstand, dass sämtliche Stationsankündigungen in den Wagen von zwei verschiedenen Sprechern angesagt werden. Hierbei sagt Sprecher A zunächst "Proxima estació:" ("Nächste Station"), Sprecher B den Stationsnamen, und Sprecher A wiederum die Umsteigemöglichkeiten. Das Sprecherpaar A und B besteht aus einem männlichen und einem weiblichen Part. Nach jeder Station wechseln sich A und B, also männlicher und weiblicher Sprecher gegenseitig ab. Eine weitere Besonderheit ist, dass alle U-Bahn-Züge voll klimatisiert sind. (2800) Text 25 U-Bahn Kiew Metro Kiew Die Kiewer Metro (ukrainisch: Київське метро / Transkription Kyjiwske metro), auch Pidsemka genannt, wurde 1960 eröffnet und war die erste Untergrundbahn in der Ukraine und die dritte in der UdSSR. Sie ist die Hauptverkehrsader der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Geschichte Nach der Ernennung Kiews zur Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik im Jahre 1934 wurden Pläne für ein Schnellbahnsystem in der Stadt begonnen. Bereits 1941 waren die Pläne für eine U-Bahn in Kiew ausgearbeitet. Durch den Zweiten Weltkrieg konnte jedoch erst 1949 die Projektgruppe gebildet werden, die den Namen „Kiewmetroprojekt“ erhielt. Damit begannen auch die ersten Bauarbeiten für das künftige Metronetz der Hauptstadt der damaligen ukrainischen 68 Teilrepublik. Da sich das Zentrum der Stadt auf wassergesättigten Sandböden befindet, die auf ein altes Flussbett des Dnepr zurückzuführen sind, musste neben chemischen Bodenverfestigungen, Druckluft bis zu 4 bar und Vereisung auch die neue, nach den Bodenverhältnissen entwickelte Schildbohrmaschine „Kiewer Schürfscheibenbagger“ angewandt werden. Nach einer elfjährigen Bauzeit wurde am 6. November 1960 die erste Linie mit dem Namen Swjatoschinsko-Browarska (Святошинсько-Броварська лінія) zwischen Dnipro (Дніпро) und Woksalna (Вокзальна), dem Hauptbahnhof, eröffnet. Diese 5,4 km lange Strecke führte in OstWest-Richtung unter dem Stadtzentrum durch und umfasste damals fünf Stationen. Zwei Jahre später führte die auf den Plänen in Rot gekennzeichnete Linie, die seit 2006 als Linie 1 bezeichnet wird, bereits zwei Stationen weiter westlich bis Schuljawska (Шулявська), die damals einzige U-Bahn-Linie wurde um 3,6 km verlängert. Wiederum zwei Jahre später, 1965, fuhren die Züge weiter nach Osten. Hier verlässt die Strecke an der Station Dnipro (Дніпро) den Tunnel, um die DneprBrücke zu überqueren und dann bis nach Darnitsa (Дарниця) weiterzuführen, wo der Betriebshof errichtet wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Metro nämlich ohne ein reguläres Depot auskommen müssen. Weitere Verlängerungen der roten Linie waren 1971 bis zur westlichen Station Swjatoschin (Святошин) und Tschernigiwska (Чернігівська) (Osten). Am 24. Mai 2003 wurde die Swjatoschinsko-BrovarskaLinie um weitere 3,3 km bis zur heute westlichsten Station Akademmistetschko (Академмістечко) erweitert. Daraus resultiert die heutige Gesamtlänge der Linie von 22,7 km mit 18 Stationen. Am 17. Dezember 1976 wurde die 3,1 km lange blaue KureniwskoTscherwonoarmijska-Linie (Куренівсько-Червоноармійська лінія) zwischen Maidan Nezaleschnosti (Майдан Незалежності) und Kontraktowa Ploscha (Контрактова площа) eröffnet. Diese Linie trägt seit 2006 die Nummer 2. Eine Besonderheit ist seitdem, dass hier - im Gegensatz zu vielen anderen U-Bahn-Netzen der Welt - die jeweiligen Bahnsteige an Umsteigebahnhöfen verschiedene Namen haben. So kann man von einem Zug der Kureniwsko-Tscherwonoarmijska-Linie an der Station Maidan Nezaleschnosti zum Bahnhof Chreschatik (Хрещатик) der roten Linie umsteigen. Weiterhin wurde die blau gekennzeichnete Linie in den 1980er Jahren deutlich verlängert. So gingen weitere Tunnelabschnitte bis zu den heutigen Endstationen Lybidska (Либідська) und Heroiw Dnipra (Героїв Дніпра) in Betrieb. Am 31. Dezember 1989 wurde die dritte Kiewer U-Bahn-Linie mit drei Bahnhöfen zwischen Soloti Worota (Золоті ворота) und Klowska (Кловська) eröffnet. Sie bekam den Namen Syretzko-Petscherska (Сирецько-Печерська лінія) und war 3,1 km lang. Auch diese Linie wurde in den darauf folgenden Jahren mit Nachdruck ausgebaut. Die letzte Erweiterung war am 23. Mai 2008 zwischen Boryspilska (Бориспільська) und Tscherwonij Chutir (Червоний хутір). Heute ist die grüne Linie, seit 2006 als Linie 3 bezeichnet, 22,5 km lang. In der Hauptverkehrszeit wird im 90-Sekunden-Takt gefahren. 69 Stationen Ähnlich wie bei der Moskauer Metro und anderen ehemals sowjetischen Metrosystemen wurden in Kiew viele U-Bahn-Stationen als 3-Röhren-Stationen errichtet und sind teilweise sehr tief unter dem Erdboden angelegt, da diesen auch eine Nebenfunktion als Schutzeinrichtung in Kriegszeiten zugewiesen wurde. Mit rund 100 Metern unter der Oberfläche gehört die Station Arsenalna (Арсенальна) zu den tiefstgelegenen der Welt. Daher sind diese unterirdischen Stationen mit ungewöhnlich langen Rolltreppen ausgestattet, die längste überbrückt einen Höhenunterschied von rund 65 Metern. Lediglich die Stationen der SwjatoschinskoBrovarska-Linie östlich des Dnepr und die am Westufer des Flusses liegende Haltestelle Dnipro (Дніпро) sind in Hochlage ausgeführt. Die ersten Stationen, die in den 1960er Jahren eröffnet wurden, sind mit starker architektonischer Ausgestaltung versehen, die Elemente des Nachkriegsstalinismus mit denen der traditionellen ukrainischen Kultur verband. Dies ist vor allem bei den im Zentrum liegenden Stationen der Swjatoschinsko-Brovarska-Linie der Fall. So sollten diese im Tunnel liegenden Stationen mit ihrer monumentalen Architektur und ihren Verzierungen den Stolz der Arbeiterklasse ausstrahlen und Aspekte der ukrainischen Kultur wiedergeben. Oftmals sind diese Stationen auch in den Verteilergeschossen passagenartig ausgestaltet, so dass man dort auch ein vielfältiges Warenangebot in den dort befindlichen Läden vorfinden kann. Mitte der 1960er Jahre übernahm die Funktionalität entscheidenden Einfluss auf die Architektur der Metro in Kiew. Erst in den 1970er Jahren wurde die Anwendung der dekorativen Architektur wieder begonnen, um eine schnelle Wiederaufnahme des alten Architekturstils zu erreichen. Die Stationen neueren Datums heben sich mit ihren dem Futurismus ähnelnden Gestaltungsmerkmalen deutlich von der Architektur und Gestaltung der sowjetischen Metrostationen ab, obgleich die Anordnung von Zugängen und Rolltreppen beibehalten wurde. Damit haben die Stationen der Kiewer Metro eine recht abwechslungsreiche Architektur, die von traditioneller sowjetischer bis hin zu moderner Metroarchitektur reicht. Sämtliche Stationen haben eine ukrainische und eine russische Bezeichnung (Name nur in kyrillisch in der Station). Fahrzeuge Der Fahrzeugpark der Metro Kiew umfasst rund 600 Wagen, eingesetzt werden dabei hauptsächlich die Wagentypen 81-717/714, die auch in anderen U-BahnNetzen der ehemaligen Sowjetunion zu finden sind. Die Fahrzeuge dieser Generation haben eine Länge von 18,17 m, verfügen über vier Doppelschiebetüren pro Seite, 44 Sitz- und 22 Stehplätze und weisen eine Motorleistung von 110 kW auf. Die Kiewer Variante dieses Typs zeichnet sich durch eine blaue Lackierung mit einem gelben Streifen unterhalb der Fenster aus. Weitere verwendete Baureihen sind unter anderem Züge der Typen „E“ und „Еж“. Daneben ist eine zweite, neuere Fahrzeuggeneration in Erprobung. Diese Generation ist aus dem Hause der Firma Wagonmasch aus St. 70 Petersburg und weist erhebliche technische Verbesserungen gegenüber der ersten Serie auf. So wurde die Motorleistung auf 170 kW erhöht, der Strombedarf um 30 % verringert und die Bremsenergie zur Stromrückgewinnung genutzt. Auch ist eine Verringerung der Lautstärke erkennbar. Für den Benutzer der Metro sind diese Wagen durch einen moderneren Innenraum erkennbar. Die Fahrzeugsteuerung wird nun teilweise von Computersystemen übernommen. Die U-Bahnen Kiews fahren in 5-Wagen-Formationen und können somit 330 Menschen pro Fahrzeug aufnehmen. Alle Fahrzeuge haben die in der ehemaligen Sowjetunion übliche Breitspur von 1524 mm, die Stromversorgung findet über eine Stromschiene mit einer Spannung von 825 Volt Gleichstrom statt. In Zukunft ist der Bau von Doppeltriebzügen in Leichtbauweise in der ukrainischen Waggonfabrik Krjukiw in Krementschuk geplant. Das Werk hat bereits seit Ende 2003 Aufträge für die U-Bahn in Kiew erfüllt, die sich bisher jedoch lediglich auf Rolltreppen beschränkten, Erfahrungen im Bau von U-Bahn-Fahrzeugen kann das Werk noch nicht vorweisen. Diese Aufträge sollen die Abhängigkeit der ukrainischen Metro von russischen Waggonbaufabriken reduzieren. Museum Ein kleines Museum am U-Bahnhof Politechnitschnij Institut (Політехнічний інститут) informiert über Planung, Bau und Betrieb des ukrainischen Metronetzes. Ausgestellt sind sowohl alte Fotografien, Fahrscheine als auch kleine Stationsmodelle sowie Gleisteile. Das Museum hat an vier Tagen in der Woche geöffnet. Zukunftsplanungen Die Kiewer Metro wird seit Ende 1990er Jahre wieder ausgebaut, offiziell belaufen sich die Zahlen auf einen bis drei weitere Kilometer U-Bahn-Strecke pro Jahr. Das Kiewer Stadtparlament hat 2005 einen Entwicklungsplan für das städtische Verkehrsnetz bis 2020 bestätigt, wonach auch weiterhin ein umfassender Ausbau der Metro zu erwarten ist, der mit einem Investitionsaufwand von 4,8 Milliarden Ukrainische Hrywnja (rund 790 Millionen Euro) verbunden ist. Im Jahr 2004 beförderte die U-Bahn der ukrainischen Hauptstadt rund 559 Millionen Fahrgäste, Planungen seitens des Stadtparlaments sehen eine Erhöhung der Passagierzahlen auf 690 Millionen pro Jahr vor. Damit stiege der Anteil der Metro am städtischen Nahverkehr von 36,5 % im Jahr 2004 auf 38,9 % im Jahr 2010 an. (8000) 71 Wortverzeichnis A abbrechen (brach ab, abgebrochen) Abfahren, das Abfahrt, die Abfahrtsansage, die Abfahrtssignal, das Abfallkörbe, die (Pl.) Abfertigung, die Abgeordnete, der abgerissen (от abreißen, riss ab, abgerissen) abgestimmt Abgrenzung, die ablehnen (lehnte ab, abgelehnt) ablösen (löste ab, abgelöst) abnehmen (nahm ab, abgenommen) Abriss, der Abschnitt, der abschnittsweise abseits absichtlich Absinken, das Absperrung, die Abstand, der Abstimmung, die (zur Abstimmung stehen) Abstürzen, das Abteilung, die abtrennen (trennte ab, abgetrennt) abwägen (wägte ab, abgewägt) abwärts abwechslungsreich abweichen (wich ab, abgewichen) abweichend abzeichnen sich (zeichnete sich ab, sich abgezeichnet) abziehen (zog ab, abgezogen) Abzweig, der Abzweigung, die achteckig Ähnlichkeit, die akzeptieren (akzeptierte, akzeptiert) allgemein amüsant anbinden (band an, angebunden) Anbindung, die Anbringung, die Anfang, der (von Anfang an) сносить, ломать, прекращать, разбирать отправление, трогание с места отъезд, отправка объявление об отправлении сигнал об отправлении поезда урны, мусорные корзины прием и отправка грузов, отправление депутат, делегат снесенный, сломанный, разобранный согласован, подобран разграничение, лимитирование отклонять, отвергать, отказать сменить, прийти на замену, погашать долг снимать, уменьшаться, идти на убыль снос, слом отрезок, участок, очередь строительства постепенно, частями в стороне, на отшибе умышленно, намеренно понижение, снижение, спад ограждение, барьер расстояние, интервал, дистанция, промежуток согласование, координация (быть на согласовании) обрушение, слом, падение отделение, цех, отсек, зона отделять взвешивать вниз разнообразный, развлекательный отклониться, отличаться, уклониться отклоняющийся, отличающийся отличаться ч-л, отпечатываться снимать, удалять, сдирать, вычитать отвод, ответвление отчисление, ответвление восьмиугольный сходство, похожесть учитывать, принимать во внимание, дать согласие общий, всеобщий веселый, занятный, потешный привязывать, присоединять привязка, присоединение предъявление, заявление, объявление начало (с самого начала) 72 Angebot, das angeschafft angreifen (griff an, angegriffen) anhalten (hielt an, angehalten) animieren (animierte, animiert) Anklang , der (Pl. Anklänge) ankündigen (kündigte an, angekündigt) Ankündigung, die Ankunft, die Anlage, die Anlagen, die (Pl.) Anlass, der anlegen (legte an, angelegt) anmutend Annahme, die Anordnung, die anregen Ansagen, das anschauen sich (schaute an, angeschaut) Anschlag, der anschließen (schloss an, angeschlossen) Anschluss, der (an +Akk.) Ansehen genießen (genoss, genossen) ansonsten Anspruch, der (in Anspruch nehmen) anspruchsvoll ansteigen (stieg an, angestiegen) Anstrich, der antreffen (traf an, angetroffen) Antrieb, der anwenden (wandte an, angewandt) anwerben (warb an, angeworben) Anwesenheit, die Anzahl, die Anzeigetafel, die Arkade, die Arm, der Asche, die Atomschlag, der Aufbruchssignal, das auffallen schwer auffällig auffüllen (füllte auf, aufgefüllt) aufgeben (gab auf, aufgegeben) aufgelassen aufgeständert aufgrund Aufkommen, das aufladen (lud auf, aufgeladen) предложение приобретенный, купленный воздействовать, прилагать силу, разрушать останавливать, стопорить, задерживать оживлять звук, звучание объявлять, извещать, увольнять сообщение, заявление, извещение прибытие устройство, приспособление, прибор капиталовложения, инвестиции повод, предпосылка заложить, вкладывать кажущийся предположение порядок, расположение стимулировать, вдохновлять, давать толчок объявление (по радио) смотреть, глядеть, разглядывать нападение, покушение, смета присоединять, подключать присоединение, привязка, подключение снискать уважение, пользоваться авторитетом в остальном, впрочем притязание, требование (пользоваться ч-л) требовательный, претенциозный расти, увеличиваться, повышаться окраска, покраска, окрашивание застать, найти привод, стимул, инициатива применять, использовать нанимать, привлекать, набирать присутствие, наличие число, количество электронное табло, индикаторная панель аркада, ряд арок рука пепел, зола атомный удар, нападение сигнал к прорыву, началу плохо видны, не бросаются в глаза видный, привлекательный заполнять, наполнять, пополнять отказаться от ч-л закрытый, ликвидированный на стойках, опорах по причине, из-за количество, доходы грузить, нагружать, заряжать 73 снимок, изображение работы по уборке, очищению надзор, надсмотр расколоть, расщепить, раздробить составить, установить заказ, поручение (по заказу) подъем, оживление, толчок, импульс затраты, расход, издержки затратный, дорогой уравновесить лифт, подъемник свидетель, очевидец расстраивать, развивать строительный проект ступень, фаза строительства, очередь выполнение, исполнение, конструкция исходить из ч-л, выходить загруженный полностью здесь: сформироваться оформлять, отделывать оформление, отделка выемка, рытье (котлована) выемка, котлован приводить в действие, срабатывать приведение в действие, срабатывание спусковой крючок отбраковка, сортировка, создание нового исключение, выемка, изъятие ровнять, выравнивать, выпрямлять оснащение, оборудование внешний вид окраина, окраинный район вывести из эксплуатации за пределами, вне внешне, извне, снаружи, показной оснащать, оборудовать выставлять, экспонировать выход, место выхода заменяемый, сменный запасной эскалатор отличаться ч-л Aufnahme, die Aufräumarbeiten, die (Pl.) Aufsicht, die aufspalten (spaltete auf, aufgespaltet) aufstellen (stellte auf, aufgestellt) Auftrag, der (im Auftrag) Auftrieb, der Aufwand, der aufwändig aufwiegen (wog auf, aufgewogen) Aufzug, der Augenzeuge, der ausbauen (baute aus, ausgebaut) Ausbauprojekt, das Ausbaustufe, die Ausführung, die ausgehen (ging aus, ausgegangen) ausgelastet ausgereift ausgestalten (gestaltete aus, ausgestaltet) Ausgestaltung, die Aushebung, die Aushub, der auslösen (löste aus, ausgelöst) Auslösen, das Auslöser, der ausmustern (musterte aus, ausgemustert) Ausnahme, die ausrichten (richtete aus, ausgerichtet) Ausrüstung, die Aussehen, das Außenbezirk, der außer Betrieb setzen außerhalb äußerlich ausstatten (ausstattete, ausgestattet) ausstellen (stellte aus, ausgestellt) Ausstieg, der austauschbar Ausweichrolltreppe, die auszeichnen sich (zeichnete sich aus, sich ausgezeichnet) В Bahnhofswärter, der Bahnkörper, der Bahnsteig, der Bahnsteigabschnitt, der Bahnsteigboden, der Bahnsteigkante, die Bahnsteigniveau, das дежурный, диспетчер земляное полотно перрон, платформа участок перрона поверхность перрона, платформы край перрона уровень платформы 74 Bahnsteigoberfläche, die Bahnsteigsituation, die Bahnsteigtür, die Ballungsraum, der barrierefrei Barrierefreiheit, die Baubeschluss, der Baubranche, die Baufreiheit, die Baufrist, die Baugeschehen, das Baugrube, die Baukosten, die (Pl.) Baureihe, die Bautiefe, die Bautyp, der Bauvorhaben, das Bauweise, die bayerisch beachten (beachtete, beachtet) Bedarf, der befahren (befuhr, befahren) befördern (beförderte, befördert) Befürchtung, die begutachten behindertengerecht Behinderung, die beibehalten Beibehaltung, die Beihilfe, die Bein, das beinhalten (beinhaltete, beinhaltet) beitragen (trug bei, beigetragen) beliebig Belüftungsanlage, die benachbart benutzen (benutzte, benutzt) Benutzung, die berechtigen bergmännisch Bergung, die berichten (berichtete, berichtet) Berichterstattung, die Berufsverkehr, der besagen (besagte, besagt) beschildern (beschilderte, beschildert) beschleunigen (beschleunigte, beschleunigt) Beschriebene, das поверхность перрона ситуация на перроне дверь на платформу район с высокой плотностью населения беспрепятственно, без барьеров свободно, без барьеров решение о строительстве строительная отрасль свобода строительства сроки строительства стройка, строительство строительный котлован затраты на строительство серия (локомотива) конструктивная, габаритная ширина тип, серия строительный объект тип, способ строительства баварский учитывать, принимать во внимание потребность, спрос, нужды проезжать, проходить перевозить опасение, боязнь дать заключение, рассмотреть с учетом инвалидов, для инвалидов затруднение, ограничение сохранять, оставлять, удерживать сохранение пособие, помощь, поддержка, пособничество нога содержать, охватывать способствовать, содействовать, вносить вклад как угодно, сколько угодно устройство, система вентиляции соседний пользоваться, использовать использование давать право, уполномочивать горнопромышленный спасание, оказание помощи сообщать, докладывать сообщение, статья перевозка пассажиров к месту работы и обратно говорить, свидетельствовать, означать прикрепить вывеску, табличку ускорять описываемое 75 надпись, маркировка, обозначение устранение, ликвидация, избавление степень заполняемости обладать, владеть особенность, отличительный признак составная часть состоять из ч-л состоящий обмазывание, окраска, смазка крашенный потоки пассажиров, посетителей бетонщик рассматривать, наблюдать рассматривание, наблюдение эксплуатационная компания компания-владелец эксплуатация, предприятие (ввести в экс.) производственные процессы эксплуатационная служба производственные сооружения, оборудование история завода депо производственная связь, объединение предстоящий предпочтительно преодолевать, справляться улики, доказательства одобрить, разрешить, дать согласие восхищаться, восторгаться, преклоняться обозначать, называть касаться, относиться или, соответственно почтамт округа покрышка, чехол (в отношении ч-л) дешево, недорого просить время расцвета проверка грунта укрепление грунта взрыв бомбы, налет воздушная тревога пожар показатели торможения-разгона тормозить энергия при торможении крушение, разлом, поломка, трещина Beschriftung, die Beseitigung, die Besetzungsgrad, der besitzen (besaß, besessen) Besonderheit, die Bestandteil, der bestehen (bestand, bestanden) aus +Dat. bestehend Bestreichung, die bestrichen Besucherströme, die (Pl.) Betonierer, der betrachten (betrachtete, betrachtet) Betrachten, das Betreibergesellschaft, die Betreiberin, die Betrieb, der (in Betrieb nehmen, setzen) Betriebsabläufe, die (Pl.) Betriebsdienst, der Betriebseinrichtung, die Betriebsgeschichte, die Betriebshof, der Betriebsverbindung, die bevorstehend bevorzugt bewältigen Beweisstücke, die (Pl.) bewilligen (bewilligte, bewilligt) bewundern (bewunderte, bewundert) bezeichnen (bezeichnete, bezeichnet) beziehen sich (bezog, bezogen) beziehungsweise Bezirkspostamt, das Bezug, der (in Bezug auf) billig bitten (bat, gebeten) Blütezeit, die Bodenprüfung, die Bodenverfestigung , die Bombenexplosion, die Bombenwarnung, die Brand, der Brems- und Anfahrwerte, die (Pl.) bremsen (bremste, gebremst) Bremsenergie, die Bruch, der (zu Bruch gehen) D Dach, das Dachstromabnehmer, der разбиться, разлететься вдребезги токосъемник на крыше 76 паровая тяга носитель данных (информации) потолок, перекрытие, настил зона потолка мыслимый, возможный, допустимый охрана памятников охрана исторических памятников депо разный, различный двустворчатая раздвижная дверь двойная тяга деревенская дорога заправила турникет треугольник срочно чувствительный, восприимчивый к давлению, сжатию сжатый воздух сквозной, проходной, общий диаметральная линия сообщения (по радио) средняя скорость движения осуществлять, претворять, добиваться дюжина, десяток десятки Dampfbetrieb, der Datenträger, der Decke, die Deckenbereich, der denkbar Denkmalschutz, der Denkmalschutz, der (unter D. stehen) Depot, das divers Doppelschiebetür, die Doppeltraktion, die Dorfbahn, die Drahtzieher, der Drehkreuz, das Dreieck, das dringend druckempfindlich Druckluft, die durchgängig Durchmesserlinie, die Durchsagen, die (Pl.) Durchschnittsgeschwindigkeit, die durchsetzen (setzte durch, durchgesetzt) Dutzend, das Dutzende. die (Pl.) E Ebene, die ebenerdig effizient eher Ehre, die Eidgenossenschaft, die eigenständig eigentlich Ein- und Aussteigen, das Einbau, der einbeziehen (bezog ein, einbezogen) einbinden (band ein, eingebunden) einbrechen (brach ein, eingebrochen) einfach Einfluss, der einfrieren (fror ein, eingefroren) einfügen (fügte ein, eingefügt) Eingangsbauten, die (Pl.) eingeklemmt eingemeindet eingießen (goss ein, eingegossen) einhalten (hielt ein, eingehalten) einheitlich уровень, плоскость на уровне земли, одноэтажный эффективный, действенный скорее, раньше честь, почет, уважение конфедерация самостоятельный, независимый собственно, настоящий, истинный, первоначальный вход-выход установка, встройка, введение включать, втягивать, приобщать связывать, завертывать нарушить, вторгаться, сломать просто, несложно влияние замораживать заполнять, вкладывать строения при входе зажатый ч-л включенный в состав города наливать, заливать соблюдать, выдерживать единый, стандартный, типовой 77 Einkaufszentrum, das Einklemmen, das einmalig Einnahme, die einpendeln (pendelte ein, eingependelt) Einsammeln, das Einsatz, der (im Einsatz sein) einschienig Einschnitt, der einsperren (sperrte ein, eingesperrt) Einstieg, der einwerfen (warf ein, eingeworfen) Einzelfahrt, die Eis, das (auf Eis legen) elevated (англ.) Empfindlichkeit, die Endfassung, die endgültig Endpunkt, das (das Endpunkt setzen) Engpässen, die (Pl.) entdecken (entdeckte, entdeckt) entfernen entgegengesetzt entlang entlasten (entlastete, entlastet) Entlastung, die Entscheidung, die Entscheidungsgrundlage, die entschließen (entschloss, entschlossen) Entschluss, der (den Entschluss fassen) Entwurf, der s, das Erdoberfläche, die erdrücken (erdrückte, erdrückt) ereignen sich (ereignete, ereignet) Erfahrung, die erheblich erhellen erhoffen (erhoffte, erhofft) erkennen (erkannte, erkannt) Erkenntnis, die Erliegen, das (zum Erliegen kommen) ermöglichen (ermöglichte, ermöglicht) Ernennung, die Erneuerung, die Eröffnungsstand, der erreichbar erreichen (errechte, erreicht) Erscheinungsbild, das торговый центр зажимание, зажатие единственный в своем роде, уникальный, разовый, однократный доход, поступления, сборы, прием приезжать на работу из пригорода сбор, накопление применение, использование (применяться) одноколейный выемка, разрез, бороздка, канавка запирать, закрывать, перекрывать вход, подъем, лаз выбить, опустить отдельная поездка, единичная заморозить, отложить надземный чувствительность, восприимчивость окончательная редакция, вариант окончательно конечная точка (поставить точку) узкое место, дефицит, нехватка открывать, обнаруживать удалять, устранять, отстранять противоположный вдоль разгрузить разгрузка, ослабление решение основание для принятия решения принимать решение, решиться решение проект первый этаж дома верхняя поверхность земли придавить, задушить приключиться, случиться, произойти опыт существенно, значительно озарить, проясниться, расцвести надеяться узнавать, опознавать, выносить приговор сознание, познание, факт приходить в упадок дать возможность, позволить назначение обновление, ремонт уровень, состояние на момент открытия достижимый, доступный достигать, добираться, добиваться явление, форма проявления 78 освоение, открытие затруднить, осложнять, препятствовать заменять, замещать отчитываться, заменять, возвращать, делать сообщение составлять, производить, вырабатывать упоминать указывать, доказывать, оказывать услугу расширять, развивать расширение некоторые, немного, кое-что Erschießung, die erschweren (erschwerte, erschwert) ersetzen (ersetzte, ersetzt) erstatten (erstattete, erstattet) erstellen (erstellte, erstellt) erwähnen (erwähnte, erwähnt) erweisen (erwies, erwiesen) erweitern (erweiterte, erweitert) Erweiterung, die etliche F felsig Fensterscheiben, die (Pl.) использование железнодорожного полотна без водителя, автоматический смена водителя, машиниста наплыв, натиск, напор количество пассажиров, объем пассажирская служба посещаемость, частота использования количество пассажиров помещение для пассажиров, салон пассажирообмен билетная касса согласование расписания стоимость проезда водительские права напряжение контактного провода полоса движения эскалатор отрезок пути, расстояние, путь единица подвижного состава, транспортное средство пол транспортного средства управление подвижным составом подножка транспортного средства случай, происшествие вместимость, емкость торжественный дополнительное время, чтобы попасть домой, пересадка скальная (порода) оконные стекла Fertigstellungstermin, der festhalten (hielt fest, festgehalten) feststellen (stellte fest, festgestellt) Feuerlöscheinrichtung, die Filmvorführung, die Finanzknappheit, die Fischblasennetz, das flach сроки изготовления, готовности задерживать, удерживать, фиксировать устанавливать, констатировать система пожаротушения демонстрация, показ фильма недостаток средств, нехватка сеть в виде рыбьего пузыря плоский, ровный, низменный, мелкий Fahrbahnbenutzung, die fahrerlos Fahrerwechsel, der Fahrgastandrang, der Fahrgastaufkommen, das Fahrgastbetrieb, der Fahrgastfrequentierung, die Fahrgastmenge, die Fahrgastraum, der Fahrgastwechsel, der Fahrkartenschalter, der Fahrplanabstimmung, die Fahrpreis, der Fahrschein, der Fahrspannung, die Fahrstreifen, der Fahrtreppe, die Fahrtstrecke, die Fahrzeug, das Fahrzeugfußboden, der Fahrzeugsteuerung, die Fahrzeugtrittstufen, die Fall, der Fassungsvermögen, das feierlich Feinerschließung, die 79 по всей площади, зоне штиль, застой гибкость, упругость, эластичность протекать, течь, литься бежать, убегать, скрываться возможность побега, бегства путь, направление эвакуации путь эвакуации авиакомпания русло реки акустическая арка, дуга с тяжелыми последствиями постоянно, то и дело, непрерывно груз, кладь, тоннаж зона, сфера, область женщины добровольно доброволец инородное тело посещаемость, частота без водителя, беспилотный кабина машиниста подвижной состав находка находка (отдельный предмет) пятая часть действовать, исполнять обязанности радиостанция, радиостудия пешеходный мост flächendeckend Flaute, die Flexibilität, die fließen (floss, geflossen) flüchten (flüchtete, geflüchtet) Fluchtmöglichkeit, die Fluchtrichtung, die Fluchtweg, der Fluggesellschaft, die Flussbett, das Flüsterbogen, der folgenschwer fortwährend Fracht, die Frauendomäne, die freiwillig Freiwillige, der Fremdkörper, der Frequentierung, die führerlos Führerstandskabine, die Fuhrpark, der Funde, die Fundstück, das Fünftel, das fungieren Funkhaus, das Fußgängerbrücke, die G Gang, der (in vollem Gange) Gasheizung, die Gattung, die Geburtsstunde, die Gedenktafel, die gefährden (gefährdete, gefährdet) Gefahrenmoment, das gegebenenfalls Gegebenheit, die Gegenrichtung, die Gegensatz, der (im Gegensatz zu) Gegenstand, der gegenüberliegend Gehörlose, der Geländer, das Geldmangel, der Gelenkwagen, der geltend gemeinsam Genie, die ход, движение (полным ходом) газовое отопление вид, разновидность, тип час рождения памятная доска угрожать, подвергать опасности фактор риска, опасности при случае, при необходимости данность, данные противоположное направление противоположность, контраст ( в противоположность) предмет, объект, вещь, тема, сюжет лежащий на противоположной стороне глухой, лишенный слуха перила, парапет, барьер безденежье, нехватка денег сочлененный вагон действительный, действующий общий, совместный, коллективный гениальность 80 gerecht werden Gerichtsverfahren, das geringfügig Gerüchte, die (Pl.) Gesamtlänge, die Geschmack, der gestalten (gestaltete, gestaltet) Gestaltung, die Gestaltungsmerkmale, die Gestein, das gesteuert gestritten (от streiten, stritt, gestritten) Getriebe, das gewährleisten (gewährleistete, gewährleistet) gewinnen (gewann, gewonnen) gewiss Gewölbemosaike, die gilt ( от gelten, galt, gegolten) gleichmäßig gleichwertig Gleisbereich, der Gleisbett, das Gleisdreieck, das Gleiskörper, der Gleisverbindung, die Gleiswechsel, der Gliedmaßen, die (Pl.) Großflughafen, der Großprofilnetz, das großzügig Grundgedanke, der Grundsatz, der (im Grundsatz) Grundstück, das Grundversorgung, die gültig Gummi, der gummibereift Gummibereifung, die Gummiradantrieb, der Gummiräder, die (Pl.) Gunst, die (zu Gunsten) günstig Gürtel, der GUS-Staaten, die Halbkreis, der Halbmesserlinie, die Halbring, der Halbstundentakt, der Hälfte, die соответствовать, удовлетворять судебный процесс, судебное производство ничтожный, малый, незначительный слухи, сплетни общая протяженность вкус оформлять, разрабатывать, придавать вид оформление, изображение, конструкция, отделка, форма, вид конструктивные признаки камень, порода управляемый, регулируемый спорный привод, механизм, движение, суета обеспечивать, гарантировать приобретать, выигрывать, добывать естественно, уверенно, несомненно сводчатая, потолочная мозаика считаться ч-л равномерно равнозначно область, зона путей полотно железной дороги поворотный треугольник для локомотивов железнодорожное полотно путь, соединение, сообщение смена, чередование пути части тела, конечности крупный аэропорт большая сеть щедрый, великодушный, широкий основная идея, мысль принцип (в принципе), основное положение земельный участок основное обеспечение, обслуживание действующий, действительный резина, каучук с резиновыми шинами резиновые шины привод с резиновыми колесами резиновые колеса склонность, доброжелательство (в пользу) благоприятный, благожелательный пояс, кушак страны СНГ полукруг радиальная линия полукружье, половина кольца получасовой интервал половина 81 hält (от halten, hielt, gehalten) Halt, der Halte-Abstände, die (Pl.) halten (hielt, gehalten) Haltestelle, die handelt es sich um Hängebahn, die Hauptgrund, der Hauptlieferant, der Hauptverkehrsader, die Hauptvorteil, der Hausverbot, das Heavy Metros, die heilig herannahend herkömmlich herrschen (herrschte, geherrscht) herstellen (stellte her, hergestellt) Herzstück, das Hinblick, der (im Hinblick auf) hineinreichen (reichte hinein, hineingereicht) hinsichtlich hinterlassen (hinterließ, hinterlassen) Hochbahn, die Hochbahngesellschaft, die Hochbahnsteig, der Hochbahnviadukt, der hochflurig höchstmöglich Höhe, die (in Höhe) höhengleich Höhenunterschied, der hohl Hohlraum, der hydrologisch останавливаться остановка расстояние между остановками держать, сохранять, соблюдать остановка речь идет о подвесная дорога основная, главная причина основной, главный поставщик магистраль основное преимущество домашний запрет тяжелое метро святой, священный приближающийся обычный, традиционный господствовать, царить производить, изготавливать, выпускать продукцию сердце, центр, ядро принимая во внимание, в виду, в расчете восходить относительно оставить позади, пропускать надземная железная дорога (на эстакаде) компания надземной железной дороги высокая платформа виадук для надземной ж.д. с высокой входной площадкой наивысший, максимальный, насколько возможно высота, размер на одном уровне, равновысокий разность высот полый, пустотелый полость, пустота гидрологический I, J Indienststellung, die Inhaber, der inkompatibеl Innenansicht, die Innenstadt, die innerstädtisch Innovationsstandort, der Insassen, die Installation, die installieren (installierte, installiert) je nach Jeton, das Joint Venture, das сдача в эксплуатацию, введение в строй владелец, хозяин несовместимый, несочетаемый знакомство изнутри центр, центральная часть города центральный место внедрения инноваций здесь: пассажиры установка, инсталляция устанавливать, сооружать, оборудовать в зависимости, по обстоятельствам жетон совместное предприятие 82 K кабельный проводной привод вместимость, емкость предел вместимости футляр, капсула, корпус, коробочка поворотный, возвратный рельс, путь керамическая плитка откидная доска малый профиль сеть малого профиля карабкаться, лезть, взбираться скудный, малый, незначительный уголь укомплектованный объявить о банкротстве последовательный конструктивная ошибка схемы, рисунки, кланы конструкции продолжительный, длительный, непрерывный общепринятый, обычный, традиционный создать концепцию Kabelantrieb, der Kapazität, die Kapazitätsgrenze, die Kapsel, die Kehrgleis, das Keramikfliesen, die (Pl.) Klappbrett, das (Klappbretter –Pl.) Kleinprofil, der Kleinprofilnetz, das klettern (kletterte, geklettert) knapp Kohle, die komplett Konkurs anmelden konsequent Konstruktionsfehler, der Konstruktionsvorlagen, die (Pl.) kontinuierlich konventionell konzeptionieren (konzeptionierte, konzeptioniert) koppeln (koppelte, gekoppelt) Kostenfaktor, der kostengünstig Kostenvorschlag, der Kraftfahrzeug, das kreisförmig Kreuzfahrtschiffterminal, der, das Kreuzung, die kreuzungsfrei стыковать, присоединить фактор затрат, стоимости дешевый, недорогой, экономный предложение по стоимости транспортное средство круглый, в виде круга терминал круизных лайнеров пересечение, перекресток движение с транспортными развязками, без пересечений без пересечений движение по дорогам с развязками люстра, светильник искусственный, художественный курьез, курьезный случай кривая радиус кривой краткосрочный kreuzungsfrei Kreuzungsfreiheit, die Kronleuchter, der künstlerisch Kuriosum, das Kurve, die Kurvenradien, die (PL.) kurzfristig L Landflucht, die langfristig Längssitze, die (Pl.) Laufschrift, die Lautstärke, die lebensgefährlich Lebensmittelladen, der lediglich Leichenteile, die (Pl.) бегство из страны долгосрочный продольные сиденья бегущая строка,. световая реклама сила звука опасный для жизни продуктовый магазин лишь, только, исключительно части тела, трупа 83 строительство с применением облегченных конструкций мощность, производительность мощный, производительный пульт управления и информации «легкое» метро ветка, ответвление от линии линейная система движения чистота линий, направлений с левой стороны дыра, отверстие заработная плата местная железная дорога машинист обеспечение водой для тушения решение, раствор, увольнение львиная доля люк, зазор. щель, пробел, недостаток противовоздушная оборона налет воздушной авиации полет, воздухоплавание подвесная дорога на воздушной подушке бомбоубежище вентиляционная система сила, сласть, держава захват власти недостаточно, не хватает мужской, зрелый Leichtbauweise, die Leistung, die leistungsfähig Leit- und Informationsstelle, die Light Metro, die Linienast, der Linienbetrieb, der Linienreinheit, die linksseitig Loch, das Lohn, der Lokalbahn, die Lokführer, der Löschwasserversorgung, die Lösung, die Löwenanteil, der Lücke, die Luftabwehr, die Luftangriff, der Luftfahrt, die Luftkissenschwebebahn, die Luftschutzbunker, der Lüftungssystem, das Macht, die Machtübernahme, die mangelt es männlich M Markt, der Massenandrang, der Mechanikschaden, der mehrheitlich meist meistbenutzt Menge, die Metropole, die Mikrowellen"licht"schrank, der Mind the Gap (англ.) mindestens Mischbetrieb, der Mischtyp, der mitsamt mittelfristig mittlerweile mitzählen (zählte mit, mitgezählt) Mobilmachung, die möglicherweise Morgenspitze, die Motorleistung, die рынок, ярмарка натиск, напор людей механические повреждения принятый большинством голосов чаще, больше всего, наибольший чаще всего используемый количество, объем, масса столица барьер на фотоэлементах обратите внимание на зазор как минимум, по меньшей мере смешанное движение, эксплуатация смешанный тип вместе, включая среднесрочный между тем, тем временем причислять, включать, идти в счет мобилизация возможно, по возможности утренний час-пик мощность двигателя, мотора 84 мусорная корзина Mülltonne, die N nach und nach Nachahmungstat, die Nachdruck, der nachempfunden Nachfolgebaureihe, die nachrüsten (rüstete nach, nachgerüstet) nächst Nachteil, der nachträglich nahe liegen nahegelegen Nahverkehrsbahn, die Nebenverkehrszeit, die Neuanschaffung, die Neueröffnung, die Neuverknüpfung, die Nichtbeachtung, die Niederflur-Metro, die Normalbetrieb, der Notausgang, der Notausstieg, der Notbremse, die Notrufeinrichtung, die Notrufsäule, die Nützlichkeit, die Nutzungs- und Verhaltensregel, die Nutzungsdauer, die постепенно подражание, копирование ударение, акцент, сила сочувствовать, переживать, воспринимать последующие серии дооснастить, оборудовать следующий недостаток, погрешность дополнительно, добавочно находиться вблизи, близко близлежащий пригородная железная дорога дополнительное время новое приобретение, покупка открытие новое соединение несоблюдение, неучитывание низкорамное метро обычный режим эксплуатации запасной, аварийный выход запасной, аварийный выход аварийный тормоз, стоп-кран устройство экстренного вызова стойка, колонна вызова экстренной помощи полезность, польза правила пользования и поведения срок службы O, Р, Q Oberfläche, die oberirdisch obliegen (oblag, oblegen) Obrigkeit, die Ochse, der offen offen halten (hielt offen, offen gehalten) öffentlichkeitswirksam opulent Orthodoxe Kirche, die Ortschaft, die Päckchen, das Palast, der Passage, die passieren (passierte, passiert) pendeln (pendelte, gependelt) Pendelverkehr, der Personenkreis, der Personenschaden, der Pfand, das верхняя поверхность, фактура наземный, поверх земли вменяться в обязанности начальство, власть бык открытый держать открытым публичный, общественный, гласный богатый, прибыльный, доходный, густой православная церковь населенный пункт пакетик, посылочка, кулечек, пачка дворец проход, проезд, переезд, пассаж проходить, происходить, случаться курсировать (туда-обратно) двустороннее, челночное сообщение круг лиц число пострадавших залог 85 стрела, стрелка (указатель) конная повозка, пролетка мостовая количество посадочных мест посылка, почтовое отправление почтово-сортировочная служба великолепная улица отпечаток, форма, вид дешевый, недорогой вибрация, контузия, ушиб процветание временный роскошный, великолепный, пышный насос поперек пересекать пересечение Pfeil, der Pferdedroschke, die Pflaster, das Platzkapazität, die Postsendung, die Postsortieramt, das Prachtstraße, die Prägung, die preiswert Prellungen, die Prosperität, die provisorisch prunkvoll Pumpe, die quer queren (querte, gequert) Querung, die R Rad-Schiene-Technik, die Rammschlag, der rapid rasant rasch Rathaus, das Rauchentwicklung, die Raum, der räumen (räumte, geräumt) Raumfahrt, die Raumwirkung, die Rechnung, die (R. aufstellen) rechtzeitig reduzieren (reduzierte, reduziert) Regel, die (in der Regel) Regelfall, der (im Regelfall) Regierungsstelle, die reibungslos Reichsbahn, die Reiseführer, der Rekordhalter, der rekordverdächtig relativ Relikt, das renommierteste Renovierung, die rentabel repräsentativ Rest, der Rettungskräfte, die (Pl.) Rettungsweg, der колесно-рельсовая техника таран, лобовой удар быстро, стремительно, бурно настильный, бурный, бешеный, стремительный быстрый, скорый, проворный ратуша задымление помещение, пространство, место, площадь очищать, убирать, освобождать, оставлять космический полет стереоэффект счет, вычисление, расчет (предъявить счет) своевременно, вовремя сократить, уменьшить, ограничить правило (как правило) случай (в случае) правительственные учреждения бесперебойно, беспрепятственно железные дороги ГДР путеводитель, гид рекордсмен подозрительный, сомнительный относительно, сравнительно остаток, пережиток самый уважаемый, почитаемый ремонт, обновление, восстановление рентабельный, прибыльный, доходный представительный, авторитетный, видный остаток, отходы спасатели, скорая помощь запасный выход, путь эвакуации 86 направление, курс, течение движение в одном направлении, эксплуатация по двухтрубной системе сортировочные пути огромный, громадный, гигантский кольцевая линия кольцевая сеть кольцевая линия желоб, канавка, выемка поле риска уменьшение, снижение риска пневмопочта инвалидная коляска инвалид-колясочник эскалатор нутро, глубина эскалатора переименованный основа, костяк, хребет слава, почет славиться ч-л полукруг, полуциркульные арки круглые ворота, арка препятствующий соскальзыванию, падению Richtung, die Richtungsbetrieb, der Richtungsgleise, die (Pl.) riesig Ringlinie, die Ringnetz, das Ringstrecke, die Rinne, die Risikofelder, die (Pl.) Risikominderung, die Rohrposttechnik, die Rollstuhl, der Rollstuhlfahrer, der Rolltreppe, die Rolltreppeninnere, das rückbenannt Rückgrat, das Ruhm, der rühmen sich (rühmte sich, sich gerühmt) Rundbögen, die (Pl.) Rundtor, das rutschhemmend S Sage, die Sandboden, der Sanierung, die Satellitenstadt, die Säule, die Säulenarchitektur, die Schaffner, der Schiebetritt, der Schienenfahrzeug, das schienenmäßig Schienensuizid, der Schildbohrmaschine, die Schildvortrieb, der Schildvortriebsmaschine, die schlammig schleppend schlicht Schlitz, der Schnellbremsung, die Schnitt, der (im Schnitt) Schriftzug, der schrittweise Schubkarre, die Schürfscheibenbagger, der Schutzbunker, der Schutzeinrichtung, die легенда, сказание песчаная почва оздоровление, ремонт, восстановление город-спутник колона, опора, стойка сооружение с колоннами проводник, кондуктор выдвижная подножка рельсовое транспортное средство железнодорожный самоубийство на ж.д. щитовая бурильная машина щитовая проходка туннеля машина для щитовой проходки туннеля илистый, топкий, вязкий, грязный тяжело, медленно простой, скромный шлица, разрез, прорезь, щель экстренное торможение разрез, сечение (в разрезе) надпись постепенно тачка, тележка экскаватор (для шурфов) убежище, бункер защитное, предохранительное устройство 87 Schutzraum, der Schwachverkehrszeit, die Schwellenländer, die (Pl.) schwerwiegend Scratching (англ.) Sechs-, Sieben- oder Achtfachtraktion Sehbehinderte, der Seilantrieb, der Seitenbahnsteig, der Sekantennetz, das Selbstmord, der Selbstmordattentäter, der Selbsttötungsversuch, der selten Sende-/Empfangseinrichtung, die Sensor, der Serienproduktion, die setzen auf Shuttlebusverkehr, der Sicherheit, die Sicherheitseinrichtung, die Sicherheitsgefühl, das Sicherheitsrisiko, das Sicherheitsrufsäule, die Sicherung, die Sicht, die (auf längere Sicht) Sieg, der sinnvoll Sitzpolsterung, die skulptieren Smartcard Smartcard, die Sonderfall, der Sonderform, die sorgen (sorgte, gesorgt) spärlich Sparsamkeit, die Sparzwang, der Spaten, der Spätverkehr, der spektakulär Spekulation, die sperren (sperrte, gesperrt) Sperrenautomat, das Spezialfolie, die Spitzhacke, die Sprecher, der Sprechverbindung, die Spruch, der Spurbreite, die бункер, помещение для защиты, убежище время слабого движения страны с переходной экономикой тяжелый, имеющий тяжелые последствия царапание 6, 7 или 8-кратная тяга слабовидящий, инвалид по зрению канатный привод перрон с выходом на правую сторону сеть из пересекающихся линий самоубийство смертник-террорист попытка самоубийства, суицид редко приемо-передающее устройство сенсор, датчик серийное производство сделать ставку на что-либо, поставить на … движение пригородных автобусов надежность, безопасность защитное, предохранительное устройство чувство безопасности риск безопасностью колонна с переговорным устройством обеспечение, гарантия, сохраннность срок, перспектива (на длительный период) победа целесообразный, имеющий смысл подушка сиденья вырезать резцом, ваять электронная карточка электронная карточка особый случай особая форма заботиться, следить, опекать скудный, бедный экономность, бережливость необходимость экономить лопата, заступ движение в позднее время суток сенсационный спекуляция, рискованная сделка запирать, закрывать, перекрывать турникет специальная пленка мотыга, кирка диктор, докладчик телефонная связь лозунг, девиз, изречение ширина колеи 88 Staatshaushalt, der stadtauswärts Stadtbahn, die Stadtbahnbetrieb, der städtebaulich Stadtkern, der Stadtmauer, die Stadtmitte, die Stadtrand, der Stadtraum, der Stadtverwaltung, die Stadtviertel, das stagnieren (stagnierte, stagniert) Stahlräder, die (Pl.) ständig Standseilbahn, die Stationsankündigung, die Staudämme, die (Pl.) Stehenbleiben, das Steigung, die stilllegen (legte still, stillgelegt) Stimme, die Stimmenwechsel, der Stimmvolk, das Stirnwand, die stocken (stockte, gestockt) Stolz, der Störung, die Störungsanfälligkeit, die stoßen (stieß, gestoßen) Stoßzeit, die Straßenbahn, die Straßenbahnanschluss, der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung, die Straßenniveau, das Straßenzug, der Streckenäste, die (Pl.) Streckenende, das Streckenfahrt, die Streckenverlängerung, die Streik, der Streitigkeit, die Streustromkorrosion, die Strom, der Stromabnahme, die Stromabnehmer, der Strombedarf, der Stromeinspeisung, die государственный бюджет за городом, за город городская железная дорога эксплуатация городской ж.д., движение градостроительный центр города городские стены центр города окраина, периферия территория города, в пределах города городское управление, мэрия квартал, район города находиться в состоянии застоя стальные колеса постоянно городская канатная дорога объявление станции, остановки плотины остановка подъем, наклон, покатость остановить, прекратить, закрыть голос смена голосов избиратели лобовая стена останавливаться, застревать гордость нарушение, повреждение, помеха, неисправность, беспокойство подверженность к повреждениям толкать, пихать час-пик трамвай присоединение к трамвайным путям правила строительства и эксплуатации трамвая уровень улицы трасса дороги, проспект ветки, ответвления от основного пути конец линии поездка удлинение, продление линии забастовка, стачка спорный вопрос, раздор, ссора коррозия блуждающими токами ток, поток, река, течение токосъем токосъемник потребность в эл. токе, спрос подача, подвод тока 89 рекуперация (возврат) электроэнергии в сеть контактный рельс эксплуатация дорог с третьим контактным рельсом система тока гипс, штукатурка ступень, фаза, стадия падение сбрасывать, кидать, переворачивать, скидывать, падать, ринуться точка опоры, база метро южное полушарие попытка суицида Stromrückgewinnung, die Stromschiene, die Stromschienenbetrieb, der Stromsystem, das Stuck, der Stufe, die Sturz, der stürzen (stürzte, gestürzt) Stützpunkt, der Subway, die Südhalbkugel, die Suizidversuch, der T Takt, der Taktfolge, die Taktzeit, die Tassenrand, der Täter, der Täterschaft, die Tatsache, die Teilstück, das Telefonleitung, die Telegrafenamt, das Tempel, die tempelartig tendenziell Termin, der Terminvorgabe, die Terroranschlag, der Teststrecke, die Ticket, das Ticketarten, die (Pl.) Tiefbauweise, die tiefstgelegen TNT-Sprengsatz, der Todesopfer, das tödlich Tonband, das Tonsteine Tor, das Tramnetz, das Treppenstufe, die Trittstufe, die Tunneldecke, die Tunneleinsturz, der Tunnelende, das Tunnelmündung, die Tunnelquerschnitt, der интервал, цикл, длительность интервал, последовательность интервал (временной) край, кромка чашки преступник, виновник преступление, деяние факт часть, деталь, элемент телефонная линия телеграфная станция храм, святилище подобный храму, похожий на храм в соответствии с тенденцией срок заданный срок теракт испытательная линия билет виды, разновидности билетов строительство подземных сооружений самая глубокая взрывное устройство жертва смертельный магнитофонная лента глинистая порода ворота трамвайная сеть, сеть трамвайных путей подножка, ступень ступень, подножка потолок туннеля обрушение, обвал туннеля конец туннеля горловина, вход в туннель поперечное сечение туннеля 90 проходка туннеля дверная резина, обшивка двери кромка, край двери середина двери механизм закрывания дверей предупреждение: двери закрываются Tunnelvortrieb, der Türgummi, der Türkante, die Türmitte, die Türschließmechanismus, der Türschließwarnung, die U U-Bahnbudget, das überarbeiten (überarbeitete, überarbeitet) überfällig überflüssig überirdisch überlagern sich (überlagerte, überlagert) Überleben, das überlebenswichtig Übermaß, der überqueren (überquerte, überquert) überschreiten (überschritt, überschritten) Überschreiten, das Überwachung, die Überwachungskamera, das überwiegend überwinden (überwand, überwunden) überwölben (überwölbte, überwölbt) überzeugt üblicherweise Ufer, das Uhrzeigersinn, der Umbenennung, die Umbruch, der umgangssprachlich Umgehungstunnel, der Umnutzung, die umrüsten (rüstete um, umgerüstet) ums Leben kommen Umschließung, die Umsetzung, die Umstand, der (unter Umständen) Umsteigebahnhof, der Umsteigemöglichkeit, die Umsteigepunkt, der Umsteigestation, die umstritten Umverteilung, die unabhängig Unabhängigkeit, die unangemessen unattraktiv unbeabsichtigt unbebaut бюджет метро перерабатывать устаревший, просроченный излишний, ненужный неземной, сверхъестественный переместиться, перенестись выживание жизненно важный избыток, излишек пересекать, переезжать переступать, переходить, перешагивать превышение, нарушение наблюдение, контроль камера наблюдения преобладающий, подавляющий преодолевать, одолевать, ликвидировать перекрыть (сводом) убежденный обычным способом, как всегда берег, побережье смысл часовой стрелки переименование перелом, перестройка разговорный обходной туннель иное использование переоборудовать, переоснастить погибнуть ограждение, упаковка, тара осуществление, выполнение обстоятельство (при известных условиях) станция перехода на другую линию возможность пересадки пункт, станция пересадки пункт, станция пересадки спорный, оспариваемый перераспределение независимый независимость несоответствующий, неподобающий непривлекательный неумышленно, случайно незастроенный 91 неограниченный, безграничный нетронутый непричастный метрополитен, подземка неожиданным образом несчастный случай, авария без тормозов приблизительно, около несчастье, несчастный случай незнание, неведение, неосведомленность помещать, размещать, устраивать проходка почва, грунт, основание подземный найти прибежище, кров пересекающий под землей отличать, различать, распознавать различный прокладка туннеля под … непросматриваемость, неясность непреодолимый необычный, нетрадиционный неизменно неизбежно, неминуемо недостаточно первоначально, изначально unbegrenzt unberührt Unbeteiligte, der Underground, die unerwarteterweise Unfall, der ungebremst ungefähr Unglück, das Unkenntnis, das unterbringen (brachte unter, untergebracht) Unterfahrung, die Untergrund, der unterirdisch Unterkunft finden (fand, gefunden) unterquerend unterscheiden (unterschied, unterschieden) unterschiedlich Untertunnelung, die Unübersichtlichkeit, die unüberwindbar unüblich unverändert unvermeidlich unzureichend ursprünglich V VAL-Betrieb, der Veränderung, die veranlassen (veranliess, veranlassen) verbieten (verbot, verboten) verdeutlichen (verdeutlichte, verdeutlicht) verehrt Vereinbarung, die vereinzelt Vereisung, die verfallen (verfiel, verfallen) Verfügung, die (zur Verfügung stehen) Vergangenheit, die vergeblich Vergleich, der (zum Vergleich) Vergussbeton, der verhaften (verhaftete, verhaftet) Verhältnis, das (in Verhältnis zu) Verhältnisse, die (Pl.) verhindern (verhinderte, verhindert) verkehren (verkehrte, verkehrt) Verkehrsaufkommen, das Verkehrsbetrieb, der облегченное автоматическое метро изменение, перемена побудить, распорядиться запрещать пояснять, разъяснять, показывать уважаемый соглашение, договоренность, сделка единичный, отдельный оледенение, обледенение, замерзание прийти в упадок, разрушиться, деградировать постановление, директива, распоряжение (находиться в ч-л распоряжении) прошлое тщетный, напрасный, бесполезный сравнение, сопоставление, (по сравнению) бетон заполнения арестовать, задержать отношение, соотношение, масштаб условия, отношения препятствовать, помешать, предотвратить курсировать, общаться объем перевозок, транспортный поток транспортное предприятие 92 Verkehrsfläche, die Verkehrsmittel, das Verkehrsträger, der Verkehrsunfall, der verknüpfen (verknüpfte, verknüpft) verkünden verlangsamen sich (verlangsamte, verlangsamt) verlaufen (verlief, verlaufen) verletzen (verletzte, verletzt) Verletzte, die verlieren (verlor, verloren) vermascht vermeiden (vermied, vermieden) Vermeidung, die vermoort vermutlich Verpflegung, die verringern sich (verringerte sich, sich verringert) Verringerung, die Versagen, das verschaffen (verschaffte, verschafft) verschieben (verschob, verschoben) Verschlechterung, die verschließbar verschlossen verschütten (verschüttete, verschüttet) verschwinden (verschwand, verschwunden) versorgen (versorgte, versorgt) Versorgungslager, das Versorgungsmöglichkeit, die verständlich verständlicherweise verstecken (versteckte, versteckt) verstreichen (verstrich, verstrichen) verstreut Versuch, der Versuchsstrecke, die vertagen (vertagte, vertagt) Verteilergeschosse, die Vertrags- und Finanzierungsregelung, die Vertraute, der verurteilen (verurteilte, verurteilt) Verwarnung, die verzichten (verzichtete, verzichtet) Verzierung, die Verzögerung, die verzweigen (verzweigte, verzweigt) verzweigt площадь, место передвижения транспортное средство вид транспорта авария, транспортное происшествие соединять, связывать, объединять провозглашать, объявлять, возвещать замедлиться проходить, протекать нарушить, повредить, ранить раненый терять, потерять, проиграть ячеистый (из ячеек) избегать, уклоняться избегание, уклонение заболоченный предположительно, вероятно продовольствие, снабжение, питание, паек уменьшиться, сократиться, снизиться сокращение, уменьшение, снижение отказ, выход из строя раздобыть, достать, приобрести передвигать, переносить, откладывать ухудшение закрывающийся закрытый, замкнутый, запертый просыпать, проливать, засыпать исчезать, скрыться обеспечивать, снабжать продовольственный склад возможность снабжения понятный, ясный, вразумительный естественно, разумеется прятать, скрывать размазывать, разглаживать, перечеркивать разбросанный попытка, опыт, эксперимент опытная, экспериментальная линия отсрочить, откладывать, переносить распределительный этаж финансово-договорное регулирование доверенное лицо осуждать, приговорить предостережение, предупреждение отказаться украшение, отделка, орнамент промедление, затягивание, задержка разветвляться разветвленный 93 видеонаблюдение повсеместно, повсюду многообразие, разнообразие намного больше четырехколейный Виргильская капелла переполненный, заполненный полноценный прежде всего идти впереди, во главе, продвигаться предупреждать, предотвращать пример, образец, прототип (по примеру) сперва, вначале случай, инцидент, происшествие процесс, происшествие, событие модель предшественника замысел, намерение, проект быть, иметься в наличии предъявлять, класть, положить, показывать подготовительные работы первоочередной предусматривать пригород преждевременно, досрочно, заблаговременно предпочитать предпочтение Videoüberwachung, die vielerorts Vielfalt, die vielmehr viergleisig Virgilkapelle, die vollbesetzt vollwertig vor allem vorangehen (ging voran, vorangegangen) vorbeugen (beugte vor, vorgebeugt) Vorbild, das (nach Vorbild) vorerst Vorfall, der Vorgang, der Vorgängermodell, das Vorhaben, das vorhanden sein vorlegen (legte vor, vorgelegt) Vorleistung, die vorrangig vorsehen (sah vor, vorgesehen) Vorstadt, die vorzeitig vorziehen (zog vor, vorgezogen) Vorzug, der W waagerecht Wagenbreite, die Wagenkasten, der Währungsreform, die warten (wartete, gewartet) wassergesättigt Wegstrecke, die Wehrdienst, der weiblich weitgehend Weltmacht, die Weltrangliste, die Wende, die Wert, der wesentlich Wettbewerb, der wiedererkennen Wohlstand, der Wohngebiete, die (Pl.) Wucht, die Wunderwerk, das Würmchenmuster, das горизонтальный ширина вагона корпус, каркас вагона денежная реформа ждать, ожидать, ухаживать водонасыщенный участок пути военная служба женский широко мировая, великая держава мировая табель о рангах поворот, рубеж, перемена (судьбы) стоимость, показатель, ценность, значимость существенный, значимый конкурс, соревнование, конкуренция узнавать благосостояние жилые районы сила, мощь, тяжесть чудо (техники, искусства) узор на обивке в виде узелков 94 Z Zahnradbahn, die Zeichen setzen Zeichnungen, die (Pl.) Zeitdruck, der Zeitspanne, die Zeitvorteil, der zentrumsfern Zerfall, der zerfetzt zerstückeln (zerstückelte, zerstückelt) Zug, der (im Zuge) Zugabfertigung, die Zugänglichkeit, die Zugangsmöglichkeit, die Zugangsschrank, der Zugangssperre, die Zugbegleiter, der Zugemutete, die (Pl.) Zugsicherung, die Zunahme, die zunehmen (nahm zu, zugenommen) zunichte machen zur Welt kommen zurückgreifen (griff zurück, zurückgegriffen) Zusammenbruch, der zusätzlich Zusatzsystem, das Zuschuss, der Zutritt, der Zwangsbremsung, die zwecks Zweigstrecke, die zweistöckig Zwischenebene, die Zwischenfall, der (Zwischenfälle, Pl.) Zwischenhalt, der Zwischenwaggon, der дорога с зубчатой передачей знак, символ, метка, примета рисунки, схемы, чертежи нехватка времени промежуток времени, период, срок преимущество во времени далеко от центра распад, разделение разорванный, раздробленный расчленить, перемолоть поезд, (в духе) отправление поезда доступность, удобство доступа возможность доступа заграждение заградительный барьер проводник, кондуктор подозреваемые автоматическая локомотивная сигнализация увеличение, рост, подъем расти, увеличиваться уничтожить, разрушить, сломать родиться, появиться на свет прибегнуть, вернуться к ч-л крах, распад, крушение дополнительно дополнительная система дотация, субсидия доступ, вход принудительное торможение с целью, в целях ветка, ответвление двухэтажный промежуточный уровень инцидент, происшествие, случай промежуточная остановка промежуточный вагон 95 Учебное издание Горшкова Татьяна Викторовна Немецкий язык Сборник технических текстов для внеаудиторного чтения по теме «Метрополитены мира» для студентов 1 и 2 курсов всех специальностей очной формы обучения В авторской редакции Подписано в печать 21.06.10. Формат 60х84/16 Бумага офсетная. Усл. печ. л. Тираж 50 экз. Заказ № Издательство УрГУПС 620034, Екатеринбург, ул. Колмогорова, 66 96