Dissertationsexposé - Institut für Pflegewissenschaft
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Dissertationsexposé - Institut für Pflegewissenschaft
Dissertationsexposé Titel des Exposés Der Einsatz des Process Communication Model bei Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Demenz in der Langzeitpflege zur professionellen Gestaltung der Interaktion bei herausfordernden Verhaltensweisen Verfasserin Mag. Eva Zojer Wien, 15. Februar 2014 Studienkennzahl lt. Studienblatt: Studienrichtung lt. Studienblatt: Dissertationsbetreuerin: A 796 310 204 Dr.-Studium der Sozialwissenschaften Dissertationsgebiet: Pflegewissenschaft Univ.-Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer Inhaltsverzeichnis Einleitung..................................................................................................................................... 2 1. Gegenstand der Untersuchung ................................................................................................. 2 2. Forschungskontext .................................................................................................................. 3 2.1 Herausfordernde Verhaltensweisen bei Demenz ...................................................................... 3 2.1.1 Modelle zur Erklärung von herausfordernden Verhaltensweisen ................................... 4 2.1.2 Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen bei Menschen mit Demenz und auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen ........................................................ 6 2.1.3 Angewandte beziehungsorientierte Ansätze bei Menschen mit Demenz und auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen ........................................................ 6 2.2 Das Process Communication Model (PCM) ................................................................................ 8 3. Forschungslücke, Zielsetzung und Fragestellungen ................................................................. 10 4. Forschungsdesign .................................................................................................................. 11 4.1 Aktionsforschung ...................................................................................................................... 11 4.2 Forschungsfeld und TeilnehmerInnen ...................................................................................... 12 4.3 Vorgehensweise ....................................................................................................................... 12 5. Ethische Aspekte ................................................................................................................... 13 6. Arbeits- und Zeitplan ............................................................................................................. 13 Literaturauswahl ........................................................................................................................ 14 1 Einleitung Den Ausgangspunkt und das Interesse an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem möglichen Einsatz des Process Communication Model (PCM) im Umgang mit Menschen, die von einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind und herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, bildete ein zuvor durchgeführtes Pilotprojekt im Langzeitpflegebereich der SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH (Mayer & Zojer, 2013). Erste Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz des PCM positiven Einfluss auf die Beziehungsgestaltung zwischen den Pflegepersonen und BewohnerInnen hat. Obwohl nicht direkte Zielgruppe in diesem Projekt konnten auch erste positive Reaktionen in der Interaktion mit BewohnerInnen, die von einer Demenz betroffen sind, beobachtet werden. Der Einsatz des Modells wurde von Seiten der Pflegepraxis als sehr hilfreich wahrgenommen. Ausgehend davon wurde von der SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH ein Dissertationsstipendium vergeben, um die empirische Arbeit rund um den Einsatz des PCM mit dem Fokus auf Menschen mit Demenz fortzusetzen. 1. Gegenstand der Untersuchung Demenz zählt zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und gilt als Hauptfaktor für Invalidität im zunehmenden Lebensalter (Prince 2007). Während aktuellen Zahlen zufolge weltweit zirka 44 Millionen Menschen mit einer Demenz leben, rechnet man bis zum Jahr 2050 mit einem Anstieg auf bereits 135 Millionen Menschen (Prince, Prina, Guerchet, Alzheimer's Disease International, 2013). In Österreich sind derzeitigen Schätzungen zufolge rund 100.000 Menschen von einer Demenz betroffen und Prognosen zufolge wird die Betroffenenzahl bis 2050 auf 235.000 steigen (Gleichweit & Rossa, 2009). Der Begriff Demenz beinhaltet eine Vielzahl von degenerativen Erkrankungen, die mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen einhergehen und einem progressiven Verlauf folgen. Eine zentrale Belastung sowohl für die Betroffenen selbst, als auch für Angehörige und professionelle Pflege stellt dabei das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen (wie beispielsweise Aggression, Agitation und Apathie) im Rahmen einer Demenzerkrankung dar (Edberg, Sandgren, Hallberg, 2008; Balestreri, Grossberg, Grossberg, 2000; Evers, Tomic, Brouwers, 2002; Brodaty, Green, Koschera, 2003b; Wood et al., 1999). Biologische, psychische und soziale Faktoren wie Schmerzen, Hunger, Angst, oder auch Kommunikationsprobleme und unerfüllte Bedürfnisse der Betroffenen können die Ursachen für das Auftreten von herausforderndem Verhalten sein (Algase et al., 1996; Cohen-Mansfield, 2000a; James, 2012). Aufgrund unterschiedlicher Definitionen und Interpretationen von herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung lassen sich kaum konkrete Aussagen zur Prävalenz treffen. Eine der wenigen durchgeführten Langzeitstudien in einer österreichischen Langzeitpflegeeinrichtung zeigt eine Prävalenz „auffälliger Verhaltensweisen" zwischen 36 und 38% (Wancata et al., 2003). Herausfordernde Verhaltensweisen sind keine einheitlich diagnostizierbaren Merkmale mit stetig gleich auftretenden Ursachen und Symptomen, daher erweisen sich die Klassifikation und Behandlung als problematisch. (James, 2012). Da unbehandelte herausfordernde Verhaltensweisen der Betroffenen allerdings nicht nur mit einer frühzeitigen Einweisung in eine Einrichtung, sondern auch mit einer Zunahme von Kosten, Abnahme der Lebensqualität von Betreuungspersonen und PatientInnen und mit dem Auftreten von Stress bei Betreuungspersonen verbunden sind (Balestreri et al., 2000) betonen die World Health 2 Organization (WHO, 2012) und International Psychogeriatric Association (IPA, 1998) die Notwendigkeit einer professionellen Behandlung. Trotz Empfehlungen eines primären Einsatzes nichtpharmakologischer Behandlungsansätze bei herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung (WHO, 2012), trägt eine mangelnde evidenzbasierte Beweisgrundlage über die Wirksamkeit nichtpharmakologischer Interventionen dazu bei, den Einsatz pharmakologischer Therapien zu bevorzugen. Das praktische und pflegerische Verständnis zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen basiert dabei auf unterschiedlichen Theorien, konzeptuellen Modellen und Ansätzen, von denen teilweise bereits spezielle Interventionen und Vorgehensweisen abgeleitet wurden. Allgemeine Empfehlungen oder Leitlinien zum Einsatz von Interventionen für einen effektiven Umgang lassen sich allerdings nicht finden (Gitlin, Kales, Lyketsos, 2012; Halek & Bartholomeyzik, 2011). Studien zeigen, dass das Vorhandensein einer zwischenmenschlichen Beziehung, personzentrierten Sichtweise und der Einsatz gezielter Kommunikationsmaßnahmen im Umgang mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, positiven Einfluss auf dabei auftretende herausfordernde Verhaltensweisen nimmt. (Chenoweth et al., 2011; Williams et al., 2003; McCallion et al., 1999; Perren et al., 2007) Da auch das Process Communication Model (PCM) sowohl eine gezielte Kommunikationsmaßnahme ist und einem personenzentrierten Ansatz folgt als auch im praktischen Einsatz beziehungsfördernde Effekte im Langzeitpflegebereich gezeigt hat (Mayer & Zojer), soll nun in dieser Dissertation der mögliche Einsatz dieses Kommunikations- und Beziehungsmodells erprobt und seine Auswirkungen auf den Umgang mit Menschen, die von einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind und herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, näher erforscht werden. 2. Forschungskontext Den Forschungskontext der Arbeit stellt in erster Linie die Auseinandersetzung mit dem Thema der herausfordernden Verhaltensweisen dar. Dabei ist nicht nur von Interesse auf welche Erklärungsansätze das Auftreten herausfordernder Verhaltensweisen der Betroffenen zurückgeführt werden kann, sondern auch, welche Bedeutung grundsätzlich der Aufbau einer zwischenmenschlichen Beziehung im Umgang mit den Betroffenen einnimmt und davon ausgehend, welche beziehungsorientierten Ansätze dabei in der pflegerischen Praxis Anwendung finden. Die theoretischen Grundlagen des Process Communications Models bilden die zweite zentrale Säule des Forschungskontextes in diesem Exposé. 2.1 Herausfordernde Verhaltensweisen bei Demenz Die Literatur zeigt eine Vielzahl von Definitionen, Beschreibungen und Klassifizierungen von Verhaltensformen, die im Rahmen einer Demenzerkrankung als schwierig bzw. problematisch bezeichnet werden. Häufig wird dabei von herausfordernden Verhaltensweisen (Moniz-Cook, 1998), unangemessenem Verhalten (Cohen-Mansfield, 2001), oder verhaltensbezogenen und psychologischen Symptomen (BPSD) (International Psychogeriatric Association, 1998) gesprochen (López-Pousa et al., 2007, Lyketsos, Lopez, Jones, 2002; Engelborghs et al., 2005).1 1 Pflegerische Modelle und Ansätze im Zusammenhang mit herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung beziehen sich auf unterschiedliche Terminologien und Definitionen (Halek & Bartholomeyczik, 2011). Im vorliegenden Dissertationsvorhaben wird grundsätzlich der Terminus „herausfordernde Verhaltensweisen“ als umfassender und wertefreier Oberbegriff verwendet. 3 Grundsätzlich gilt ein Verhalten dann als herausfordernd, wenn es störend, problematisch, unangemessen, beleidigend, oder aggressiv sich selbst, oder anderen gegenüber wirkt (MonizCook, 1998, Souder et al., 1999, Cohen-Mansfield, 2001, Bair et al., 1999, Beck, et al. 1998, Kolanowski, 1995, Kurz, 1998, IPA 1998) und ist in der Pflegepraxis von der individuellen Toleranzgrenze und der Einstellung der Betreuungsperson gegenüber dem Menschen mit Demenz abhängig. Zu den am häufigsten vorkommenden zählen Agitation (Unruhe), Depressivität, Angst und Aggressivität (IPA, 1998). Die unterschiedlichen Bewertungen und Definitionen von „herausfordernden Verhaltensweisen“ führen dazu, dass der Begriff nicht nur aus Sicht der Literatur, sondern auch von Seiten der Pflegepraxis sehr unterschiedlich verwendet wird (James, 2012) und dies zu einem unpräzisen und bewertenden Gebrauch des Begriffs beiträgt. Zur Definition einer klaren und wertefreien Begrifflichkeit von herausfordernden Verhaltensweisen wurde durch die International Psychogeriatric Association ein Konsensprozess durchgeführt, aus welchem sich die Begrifflichkeit „verhaltensbezogene und psychologische Symptome der Demenz“ („behavioural and psychological symptoms of dementia“) (BPSD) und folgende Definition (IPA, 1998, S. 7) ergaben: „…Symptome gestörter Wahrnehmung, Denkinhalte, Stimmung oder Verhalten, die häufig bei Patienten mit Demenz auftreten.“ Doch auch diese Definition ist nicht kritiklos zu sehen, da es sich lediglich um eine beschreibende, nicht aber um eine diagnostische Definition einer heterogenen Gruppe von Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz handelt. Eine allgemein gültige Definition zu herausforderndem Verhalten liegt bis dato nicht vor. Nach Halek & Bartholomeyczik (2011) versteht sich der Begriff „herausforderndes Verhalten“ vielmehr als eine Terminologie unterschiedlicher Typen von Verhaltensweisen mit schwer voneinander abgrenzbaren und überlappenden Symptomen, welche ein soziales Konstrukt abbildet und eine Klassifikation und Ursachenfindung am Einzelfall fordert. 2.1.1 Modelle zur Erklärung von herausfordernden Verhaltensweisen Zur Erklärung auftretender herausfordernder Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz sind besonders zwei Modelle von besonderer Bedeutung. Sowohl das NDB-model (need-driven dementia-compromised model) von Algase et al. (1996) als auch das Modell der unbefriedigten Bedürfnisse nach Cohen-Mansfield (2000a) bieten einen umfassenden Überblick zur Erklärung von herausfordernden Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz, berücksichtigen dabei physische und psychische beeinflussende Faktoren und führen das Auftreten auf unbefriedigte Bedürfnissen der Betroffenen zurück. Need-driven dementia-compromised model (NDB-model) Algase et al. (1996) gehen davon aus, dass unbefriedigte Bedürfnisse der Betroffenen zum Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen (bedürfnisbedingtem Verhalten) führen und betonen dabei die Identifikation der dahinterliegenden Faktoren, die zum Auftreten solcher Verhaltensweisen beitragen. Das NDB-model unterscheidet dabei zwischen stabilen Hintergrundfaktoren, die herausforderndes Verhalten erklären, aber nicht verändert werden können und direkten (proximalen) Faktoren, die das Verhalten unmittelbar auslösen und beeinflusst werden können (siehe Abbildung 1). Die Wechselbeziehung beider Faktoren führt zum Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen (need-driven behaviour). 4 Hintergrundfaktoren Direkte Faktoren (proximale) Neurologischer Status Motorische Fähigkeiten, zirkadianer Rhythmus etc. Psychosoziale Bedürfnisse Emotionen, physiologische Bedürfnisse etc. Gesundheitsstatus, demographische Variablen Allgemeinzustand, Körperliche Funktionsfähigkeit etc. Physikalische Umgebung Lichtstärke, Geräuschpegel etc. Psychosozialen Variablen Geschlecht, Schulbildung etc. Soziale Umgebung soziale Kontakte, persönliche Netzwerke, Betreuungspersonen Bedürfnisbedingtes Verhalten (need-driven behaviour) Abbildung 1: NDB-model (Halek & Bartholomeyczik nach Kolanowski, 1999b) Ausgehend davon sollten Interventionen zur Erfüllung bestehender Bedürfnisse auf die Beeinflussung proximaler Faktoren fokussieren, welche psychosoziale Bedürfnisse, die physikalische Umgebung und soziale Umgebung umfassen (Halek & Bartholomeyczik, 2011). Besonders die Beeinflussung der sozialen Umgebung ist signifikant und ausschlaggebend für die Prävalenz von herausforderndem Verhalten und wird durch die Qualität der Interaktion zwischen Betreuungspersonen und Betroffenem definiert. Eine geringe Qualität sozialer Beziehungen, sowie mangelnde Vertrautheit mit den sozialen Kontakten sind häufig mit dem Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen wie Aggressivität und verbalen Auffälligkeiten verbunden (Zuidema, Koopmans, Verhey, 2007; Hall, O´Connor, 2004; CohenMansfield, 2003). Die Ergebnisse einer auf dem NDB-model basierenden Studie von Beattie, Algase & Song (2004) belegen, dass die Beeinflussung der proximalen Faktoren durch die Anwendung systematischer verhaltensbezogener Interventionen zu einem Rückgang von bedürfnisbedingten Verhalten (Wandern und Herumirren) führt und einen positiven Einfluss auf die Nahrungsaufnahme der Betroffenen hat. Modell der unbefriedigten Bedürfnisse Cohen-Mansfield (2000a) geht in ihrem Modell davon aus, dass auftretende herausfordernde Verhaltensweisen ebenso ein Produkt unbefriedigter Bedürfnisse des Menschen mit Demenz sind und das Verhalten als Versuch einer Bedürfnisbefriedigung, oder Zeichen von Frustration der Betroffenen angesehen werden kann, wenn die Äußerung über eine entsprechende Kommunikation nicht mehr möglich ist. Weiters kann das Auftreten herausfordernder Verhaltensweisen auch auf einen inadäquaten Zugang bzw. Umgang der Betreuungspersonen mit den Betroffenen hinweisen (Cohen-Mansfield, 2001). Deshalb ist es wichtig, dass Betreuungspersonen die unbefriedigten Bedürfnisse der Betroffenen erkennen und ihre Interventionen gezielt und auf einer professionellen Ebene auf deren Befriedigung ausrichten. Cohen-Mansfield (2000a) kommt in ihrer Studie, zur Klärung der Ursache von Agitation, zu dem Ergebnis, dass diese sich sowohl auf körperliche Schmerzen als auch auf Unbehagen, Inaktivität und fehlende soziale Kontakte zurückführen lässt. 5 2.1.2 Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen bei Menschen mit Demenz und auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen Beziehungen und Bindungen bilden die Grundvoraussetzung für einen würdevollen und respektvollen Umgang mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind. Auch ist es dem Menschen mit Demenz, trotz kognitiver Einschränkungen, möglich den Beziehungsaspekt erleben zu können (Lind, 2000). Studienergebnisse weisen darauf hin, dass engere Beziehungen zu Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, zu einer verbesserten Einstellung der Betroffenen zu ihrem Aufenthalt in einer Langzeitpflegeeinrichtung führen (Whitlatch et al., 2006) und das psychische Wohlbefinden, sowie die Problemlösungsfähigkeiten dieser positiv beeinflussen (Burgener & Twigg, 2002). Im Gegensatz dazu tragen unsichere Bindungen und Beziehungen zum Auftreten von Verhaltensproblemen im Rahmen einer Demenzerkrankung bei (Perren et al., 2007). Bereits seit den 50iger Jahre beschäftigen sich Pflegetheorien mit dem Wesen professioneller Pflege, betonen dabei die Wichtigkeit einer person-zentrierten und ganzheitlichen Sichtweise der zu Betreuenden und weisen weiters auf die Relevanz von Beziehungskomponenten in der Betreuung von Menschen hin. In diesem Zusammenhang nimmt die Pflegetheorie von Peplau (1952) nicht nur einen bedeutenden Stellenwert ein, sondern gilt zweifellos als am Einflussreichsten (Shattell, Starr, Thomas, 2007). Die im Jahr 1952 auf den theoretischen Bezugsrahmen psychologischer und psychiatrischer Modelle (Maslow; May; Rogers) entwickelte „Grand Theory“ beschreibt Pflege als therapeutischen zwischenmenschlichen Prozess. Im Fokus der Theorie stehen, neben der professionellen Interaktion (Beziehung) zwischen Pflegeperson und Gepflegtem auch die ganzheitliche Sichtweise des Individuums (physisch/psychisch) mit dem Ziel die pflegerische Beziehung so zu gestalten, dass sie sowohl für die Pflegeperson, als auch für die zu Pflegenden als Lernerfahrung wahrgenommen wird, die Weiterentwicklung aller Beteiligten fördert und letztlich zum Wohlbefinden und zur Autonomie der PatientInnen beiträgt (Marriner-Tomey, 1992). Ebenso beschreibt sie in ihrer Theorie, dass Bedürfnisse eines Individuums dessen Handeln und Verhalten beeinflussen. Liegen unbefriedigte Bedürfnisse vor, so können sich Ängste bei den Betroffenen entwickeln. Innerhalb der pflegerischen Beziehung gilt es solche Emotionen zu kommunizieren, da diese andernfalls zu Konflikten in der Umwelt der Betroffenen und zum Unwohlsein dieser führen können (Peplau, Kelling, Mischo-Kelling, 1995). Dahingehend nimmt die Kommunikation von Pflegepersonen, als therapeutisches Hilfsmittel, einen bedeutenden Stellenwert zur Verwirklichung von nachhaltigem Wohlbefinden der Betroffenen ein (Gastmans, 1998). Die Pflegepersonen und deren Verhalten haben somit entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen. Um der Theorie nach Peplau gerecht zu werden ist es von Bedeutung, dass Pflegepersonen mit ihren eigenen Gefühlen und Problemen adäquat umgehen können, um die professionelle Unterstützung von PatientInnen zu gewährleisten (Peplau et al., 1995). Dahingehend weist bereits Peplau auf die professionelle Schulung der Pflegepersonen hin. 2.1.3 Angewandte beziehungsorientierte Ansätze bei Menschen mit Demenz und auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen Im Rahmen einer Demenzerkrankung zeigte sich, dass eine person-zentrierte Pflege Einfluss auf das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen nehmen kann (Chenoweth et al., 2011; Burgener, Dickerson-Putman, 1999; Sloane et al., 2004). Chenoweth et al., (2011) stellen in ihrer Studie fest, dass die Anerkennung des Person-seins und der Persönlichkeit der Betroffenen zu einem Rückgang von Unruhe bei Menschen mit Demenz führt. Hingegen geht eine fehlende bzw. 6 mangelnde Anerkennung des Person-seins der Betroffenen mit einem Tätigkeitsverlust und sozialer Entfremdung der Betreuungspersonen einher. In diesem Zusammenhang zeigen auch die Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie, dass herausfordernde Verhaltensweisen (Unruhe, Aggression) auf Basis einer personzentrierten Intervention während des Duschens reduziert werden konnten (Sloane et al., 2004). Der Gedanke einer person-zentrierten Pflege entwickelte sich in den 80er und 90er Jahren aufgrund des steigenden Interesses für die Rechte von Invalidität und der geringen Qualität institutionalisierter Versorgung. Diese Auseinandersetzung führte zur Forderung von neuen Ansätzen mit dem Ziel die Qualität in der Betreuung von Menschen mit Demenz zu steigern (Bellis et al., 2009). Ausgehend davon entwickelte sich auch der Ansatz der person-zentrierten Pflege, welcher im Widerspruch zu einer rein bio-medizinischen Betrachtungsweise steht und sich ursprünglich auf den klinischen Psychologen Carl Rogers und dessen Ansatz der personenzentrierten Psychotherapie zurückführen lässt. (Passalacqua & Harwood, 2012) Im Bereich der Pflege wurde der Begriff erstmals durch den Sozialpsychologen und Psychogerontologen Tom Kitwood (1988) mit der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in Verbindung gebracht. Kitwood verwendete den Begriff der person-zentrierten Pflege zur Darstellung einer Philosophie und Form der Pflege, in welcher die zu betreuende Person und die Kommunikation und Beziehung mit jener im Mittelpunkt stehen. (Bellis et al., 2009). Er geht davon aus, dass ein angemessenes Leben mit Demenz die Anerkennung des Person-Sein der Betroffenen fordert und diese durch „einen Stand oder Status, der dem einzelnen Menschen im Kontext von Beziehung und sozialem Sein von anderen verliehen wird. Er impliziert Anerkennung, Respekt und Vertrauen. (Kitwood, 2005, S.27)“ Daher ist es entscheidend, das Person-Sein im Sinne von Beziehung zu sehen. Dies ist allerdings nur realisierbar, wenn das Person-sein des Pflegebedürftigen, ebenso wie das Person-sein der Betreuungspersonen, respektiert wird. Das Prinzip als Person wahrgenommen zu werden fördert das Selbstvertrauen der Betroffenen in die eigenen Fähigkeiten, eröffnet die Möglichkeit zur Selbstbestimmung und trägt so zum Wohlbefinden des Menschen mit Demenz bei. (Kitwood, 2005) Innerhalb der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz bietet sein person-zentrierter Ansatz Pflegepersonen einen Rahmen, der auf die Anerkennung des Selbstwertgefühls und die Förderung der Identität, Autonomie und Wirkung der Betroffenen fokussiert und eine respektvolle Interaktion in den Mittelpunkt stellt (Kitwood, 1997). Eine Herausforderung und kritisch zu betrachten sei dabei die Umsetzung der teils sehr abstrakten und idealtypischen Vorstellung einer person-zentrierten Pflege nach Kitwood im pflegerischen Alltag. Dennoch und basierend auf den Studienergebnissen kann die Einnahme einer person-zentrierten Sichtweise in der Pflege von Menschen mit Demenz die Qualität der Betreuung und das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen positiv beeinflussen und weiters auch zur Vermeidung von Stigmatisierung und Diskriminierung der Betroffenengruppe beitragen. Ausgehend von Kitwoods Ansatz verwendet auch Brooker (2007) den Begriff der personzentrierten Pflege. In ihrer vertieften Auseinandersetzung entwickelte sie (speziell für die Anwendung in der Pflege von Menschen mit Demenz) das VIPS-Modell und beschreibt personzentrierte Pflege dabei anhand von vier essentiellen Elementen (V = valuing people, Menschen wertschätzen; I = individualized care, Individuelle Pflege und Betreuung; P = personal perspectives, aus der Perspektive der Betroffenen; S = social environment, ein soziales Umfeld schaffen in der sich die Person wohlfühlt). Jedes dieser Elemente beinhaltet Schlüsselindikatoren, die zur Gewährleistung einer person-zentrierten Pflege durch die 7 Betreuungsperson in der Interaktion mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, umgesetzt werden sollen. Der Grundgedanke ist es sich mit dem Menschen, der von einer Demenz betroffen ist, zu identifizieren und sich in ihn hinein zu denken und zu fühlen. Dabei nimmt die Schaffung und Förderung eines sozialen Umfelds, in welchem die zwischenmenschliche Beziehung und eine wertschätzende Kommunikation mit den Betroffenen im Mittelpunkt stehen, einen bedeutenden Stellenwert ein, mit dem Ziel das Wohlbefinden dieser zu steigern. Eine wertschätzende Interaktion und Kommunikation erfordert das Bewusstsein der Betreuungspersonen, dass Menschen mit Demenz ebenso über Gefühle, Emotionen und Werte verfügen. Herausfordernde Verhaltensweisen der Betroffenen gilt es zu analysieren und als Versuch zur Kommunikation im Rahmen eines Bedürfnisses zu betrachten. Dabei sind Pflegepersonen dazu aufgefordert diese Bedürfnisse systematisch und auf einer organisatorischen und individuellen Ebene zu artikulieren. (Bellis et al., 2009) Passalacqua & Harwood (2012) entwickelten in ihrer Studie (basierend auf dem VIPS Modell) ein Kommunikationstraining für Pflegende mit dem Ziel eine person-zentrierte Pflege zu fördern und die Nützlichkeit des VIPS-Modells zur Pflege von Menschen mit Demenz aufzuzeigen. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserungen und einen Rückgang von auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen (verbale und körperliche Aggressivität) und Depressionen bei den Betroffenen. Auf Ebene der Pflegepersonen ließ sich durch die Schulung ein Rückgang der Depersonalisierung und eine Zunahme von Empathie und Hoffnung gegenüber dem Menschen mit Demenz feststellen. 2.2 Das Process Communication Model (PCM) Ein anderes mögliches Modell zur Gestaltung von Kommunikations- und Beziehungsprozessen ist das Process Communication Model (PCM), welches bereits in einer ersten Anwendung im Langzeitpflegebereich positive Auswirkungen auf die Gestaltung einer professionellen Beziehung zwischen BewohnerInnen und Pflegepersonen zeigte. (Mayer & Zojer, 2013) Aufbauend auf der Prinzipien der Transaktionsanalyse und gestützt von empirischen Arbeiten entwickelte der amerikanische Psychologe Taibi Kahler in den siebziger bis achtziger Jahren das Process Communication Model. Im Rahmen seiner Beobachtungen stellte Kahler fest, dass Menschen während des Kommunikationsprozesses bestimmten Mustern folgen und diese entweder zu produktiver, oder unproduktiver Kommunikation (Misskommunikation) führen. Es gelang ihm, dieses Kommunikationsverhalten zu identifizieren und in weiterer Folge anhand von Verhaltensmustern voraussagbar zu machen (Kahler, 2008) Auf Basis dieses theoretischen Modells (PCM) ist es möglich spezielle menschliche Verhaltensweisen zu identifizieren, zu verstehen und darüber Aufschluss zu erhalten, wie erfolgreiche Kommunikation hergestellt und unproduktivem Verhalten in Stresssituationen adäquat begegnet werden kann. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass sich das PCM nicht nur auf die Inhalte (was?) im Umgang mit Anderen konzentriert, sondern zugleich auch Ihre Interaktionsfähigkeit (wie?) verbessert und dadurch einen Beitrag zur Gestaltung einer professionellen Beziehung zwischen den Betroffenen liefert. (Feuersenger, 2011) 2.2.1 Aufbau des PCM Im PCM geht Kahler davon aus, dass jeder Mensch sechs verschiedenen Persönlichkeitstypen in sich trägt und spricht dabei von den Persönlichkeitstypen „Empathiker“, „Logiker“, „Beharrer“, „Träumer“, „Rebell“ und „Macher“. Jeder dieser sechs Rein-Typen (Persönlichkeitstypen) umfasst unter anderem unterschiedliche positive Transaktionen (Kommunikationskanäle), 8 individuelle psychische Bedürfnisse und unproduktives Verhalten, das bei Stress (Distress) gezeigt wird. (Kahler, 2010) Gemäß dem PCM erfolgt produktive Kommunikation nur dann, wenn Angebot und Annahme im gleichen Kommunikationskanal stattfinden. Andernfalls kann von unproduktiver Kommunikation gesprochen werden. Jeder der sechs Persönlichkeitstypen bevorzugt einen individuellen Kommunikationskanal und das PCM unterscheidet dabei den fürsorglichen, direktiven, informativen und spielerischen Kommunikationskanal. Neben den unterschiedlichen Kommunikationskanälen besitzt jeder der sechs Persönlichkeitstypen sein vorrangiges individuelles psychisches Bedürfnis, welches Substanz und Motivator für produktives Verhalten ist. Produktives Verhalten kann dann gewährleistet werden, wenn die Befriedigung des individuellen psychischen Bedürfnisses durchgeführt wird. Eine ausbleibende Bedürfnisbefriedigung führt zu Distressverhalten und drückt sich, je nach Persönlichkeitstyp, in anderem Verhalten und in einer bestimmten Art zu kommunizieren aus (Wortwahl, Tonfall, Gesten, Körperhaltung und Gesichtsausdruck). Das Distressverhalten lässt sich, je nach Persönlichkeitstyp, in drei Schweregrade unterteilen. Zur Vermeidung bzw. Auflösung von Distressverhalten und Kommunikation auf einer produktiven Ebene gilt es dem Betroffenen in seinem Kommunikationskanal zu begegnen und die, seinem Persönlichkeitstyp entsprechende, Bedürfnisbefriedigung durchzuführen. Dies ermöglicht es mit unproduktiven Verhaltensmustern nicht nur „umzugehen“, sondern unterstützt dabei diese aktiv zu steuern und führt in weiterer Folge zum Ablegen von Distressverhalten und zur Kommunikation auf einer produktiven Ebene. (Feuersenger, 2011) Der bedeutende Vorteil des Modells liegt darin, dass Kenntnisse des PCM relativ einfach umgesetzt werden können und sich rasch Erfolge im Umgang mit Menschen beobachten lassen. Für eine verbesserte Selbstfürsorge und zur Vermeidung von eigenem Distressverhalten entwickelte Kahler zusätzlich einen psychologischen Test, der über die Ausprägung der sechs Persönlichkeitstypen in der eigenen Persönlichkeitsarchitektur Auskunft gibt (Kahler, 2008). 2.2.2 Einsatzgebiete des PCM Das PCM kommt vorwiegend in den Bereichen Psychologie, Pädagogik und Beratung/Coaching zum Einsatz. Vor allem im Bereich der Psychologie und Pädagogik zeigt sich eine verstärkte wissenschaftliche Auseinandersetzung und durchgeführte Studien fokussieren auf den Einsatz von PCM und die daraus resultierenden Veränderungen und Auswirkungen (Bradley & Smith, 1999; Bailey, 1998; Gilbert, 1994; Hawking, 1995; Shcolnik, 1987; Johnston, 1997). Im Gesundheitsbereich findet PCM bis dato in den USA, Australien und Neuseeland Anwendung. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung in diesem Bereich erfolgt hauptsächlich auf der Ebene der Wirkungsweise von PCM und beruht dabei vorwiegend auf Fallbeschreibungen und Erfahrungsberichten. Dabei zeigen Remsberg & Regier (2011) anhand von Analysen ihrer Erfahrungsberichte die Wirkungsweise von PCM im Akutbereich auf und stellen fest, dass das Wissen um und die Anwendung von PCM bei Personal im Gesundheitswesen positive Auswirkungen auf die Bereiche Selbstwirksamkeit (Offenheit, Kreativität und Kontinuität), Teamentwicklung (Vertrauen, Engagement, Übernahme von Verantwortung) und Häufigkeit von auftretendem unproduktivem Verhalten hat. Pauley & Pauley (2011) belegen in ihren Fallstudien, dass eine PCM Schulung von Betreuungspersonen im Gesundheitswesen nicht nur zu einer verbesserten Kommunikation mit den PatientInnen und in der Teamarbeit führt, sondern auch positive Auswirkungen auf die Produktivität des Pflegepersonals hat und in weiterer Folge zu einer Kostensenkung beiträgt (z.B. Verminderung von arbeitsbedingten Unfällen und medizinischen Fehlern). 9 Ergebnisse zur Erprobung und zum Einsatz des PCM in einer in Österreich durchgeführten Studie im Langzeitpflegebereich liegen vor (Mayer & Zojer, 2013). Dabei ließ sich erkennen, dass die Schulung des Pflegepersonals auf PCM und dessen Anwendung bei BewohnerInnen, Angehörigen und KollegInnen zu ersten positiven Ergebnissen führten. Basierend auf Beobachtungen und Interviews zeigten sich einerseits Auswirkungen im Denken und direkten Handeln der Pflegepersonen und andererseits konnten positive Reaktionen bei BewohnerInnen, Angehörigen und KollegInnen anhand von Fallbeschreibungen festgehalten werden. Durch das individuelle Eingehen auf Stressverhalten des Gegenübers und das Setzen von gezielten Interventionen konnte bereits während des Projekts eine Entschärfung bzw. in weiterer Folge eine Reduktion von Stress- und Konfliktsituationen beobachtet werden. Weiters konnte allgemein, aber speziell auch mit bestimmten BewohnerInnen und Angehörigen, eine produktivere Gesprächsbasis unabhängig von Vorlieben oder Abneigungen beobachtet werden. Das individuelle Eingehen auf das Gegenüber mittels einer angepassten Kommunikation führte auch zu mehr Motivation und zu einer besseren Aktivierung der BewohnerInnen. Vor allem aber und als identifizierte Kernkategorie ließ sich der Beitrag des PCM zur Gestaltung einer professionellen Beziehung zwischen BewohnerInnen und Pflegepersonen erkennen. Das gezielte Eingehen und professionelle Handeln der Pflegepersonen, auf Basis eines strukturierten Modells und vorhandener Strategien, führte nicht nur zu einem wertschätzenden Umgang mit dem Gegenüber, sondern trug beiderseits zu mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit bei. Ebenso zeigte sich eine Verbesserung bei bereits vorbelasteten Beziehungen, wonach PCM als Instrument zur Gestaltung und Verbesserung von Beziehungsprozessen eingesetzt werden kann. In ersten Anwendungsversuchen wurde das PCM auch bei Menschen mit einer leichten Demenz eingesetzt, wobei sich die Reaktionen als vielversprechend interpretieren ließen (konkrete Aussagen konnten dazu aber nicht gemacht werden, da die Studie nicht auf diese Zielgruppe fokussierte) (Mayer & Zojer, 2013) 3. Forschungslücke, Zielsetzung und Fragestellungen Die Legitimation des vorliegenden Dissertationsvorhabens ergibt sich aus der Erkenntnis, dass es einen Zusammenhang zwischen Beziehungen und auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung gibt und diese positiven Einfluss auf die Situation der Betroffenen nehmen (Perren et al., 2007). Obwohl PCM kein ausgewiesenes Beziehungsmodell ist und auch nicht speziell für den Bereich der Kommunikation mit Menschen mit dementiellen Veränderungen entwickelt wurde, zeigte sich, dass dieses sowohl theoretisch als auch in einer ersten praktischen Anwendung positiven Einfluss auf eine professionelle Beziehungsgestaltung nehmen kann. Erste unsystematische Beobachtungen lassen eine mögliche Wirkung im Umgang mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, schließen. Eine systematische wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Anwendung von PCM bei Menschen mit Demenz fand allerdings noch nicht statt. Da gerade aber der Umgang mit auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung für Betreuungspersonen oftmals als belastend empfunden wird, (Edberg et al., 2008; Balestreri, Grossberg, Grossberg, 2000; Evers, Tomic, Brouwers, 2002; Brodaty et al., 2003; Wood et al, 1999) ist es auch von spezieller praktischer Relevanz Pflegenden praktikable Strategien zur Verfügung zu stellen. Im Sinne der Betroffenen ist es von zentraler Bedeutung, dass Pflegepersonen Strategien haben, die es ermöglichen diesen Menschen auf einer Ebene des Verstehens entgegen zu kommen und ihre Bedürfnisse adäquat wahrnehmen zu können. 10 Da das PCM unter der Voraussetzung der verbalen Kommunikationsfähigkeit entwickelt wurde und bei einer schweren Demenz nicht immer von dieser ausgegangen werden kann, stellen im vorliegenden Dissertationsvorhaben nur Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Demenz die Zielgruppe dar. Ziel: Das Hauptziel der Arbeit ist es zu ermitteln, ob die Anwendung des PCM im Umgang mit Menschen, die von einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind und herausfordernden Verhaltensweisen zeigen, umsetzbar ist. Außerdem besteht dadurch die Möglichkeit, der Pflegepraxis ein weiteres praktikables Modell zur Verfügung zu stellen, welches einerseits Pflegepersonen im Umgang mit schwierigen Situationen unterstützen und andererseits die Situation von Menschen, die von einer Demenz betroffen sind und herausfordernden Verhaltensweisen zeigen, positiv beeinflussen soll. Die folgende leitende Forschungsfrage und die daraus resultierenden Unterfragen sollen im Rahmen des Dissertationsvorhabens bearbeitet bzw. beantwortet werden: Ist PCM ein praktikables Modell, das den Pflegepersonen in der geriatrischen Langzeitpflege einen besseren Zugang zu Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Demenz, die herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, ermöglicht und deren Interaktion und Beziehung verändert? a.) Inwieweit ist es PCM geschulten Pflegepersonen möglich, aufgrund von Beobachtungen die unterschiedlichen Stress- und Verhaltensmuster gemäß des PCM zu erkennen? b.) Bei welchen herausfordernden Verhaltensweisen kann PCM von geschulten Pflegepersonen eingesetzt werden? c.) Wie beeinflusst die Anwendung von PCM herausfordernde Verhaltensweisen? d.) Welche Bedeutung hat dies für die Beziehungsgestaltung zwischen den Betroffenen und Pflegepersonen? 4. Forschungsdesign Da es sich beim vorliegenden Dissertationsvorhaben um ein Vorgehen mit starker Beteiligung (Partizipation) der TeilnehmerInnen als AkteurInnen handelt und der mögliche Einsatz von PCM anhand eines zirkulären Prozesses (theoretischen Input, Einsatz und Reflexion) erprobt wird, wird die Aktionsforschung (Lewin, 1946) als passende Forschungsstrategie herangezogen. 4.1 Aktionsforschung Grundsätzlich kann Aktionsforschung als eine wissenschaftliche Strategie der sozialwissenschaftlichen Forschung angesehen werden, die den Grundgedanken der qualitativen Forschung folgt mit dem Ziel eine Problemlösung bzw. gemeinsame Veränderung sozialer Verhältnisse (des praktischen Handelns) während des Forschungsprozesses herbeizuführen. Zentrales Anliegen ist dabei die aktive Beteiligung (Partizipation) der Betroffenen am Prozess, wodurch es zu einer Auflösung des klassischen Rollenverhältnisses von „Forscherin" (Subjekt, aktiv) – „Beforschte“ (Objekt, passiv) kommt (Mayer, 2011). Das Vorgehen des Aktionsforschungsprozesses basiert dabei auf einem dynamischen Zyklus, der sich durch ein enges Wechselspiel von Forschung, Aktivität und Evaluation charakterisieren lässt (Hart & Bond 2001). Aktionsforschung ist ein Ansatz, der sich der Zuordnung in „quantitative“ oder „qualitative“ Forschung weitgehend entzieht. Vielmehr steht die flexible und der Problemstellung angepasste Auswahl multipler Methoden (Lewin, 1946; Town, 1978) zur Datenerhebung und Auswertung im Fokus. 11 4.2 Forschungsfeld und TeilnehmerInnen Das vorliegende Dissertationsvorhaben wird in zwei Langzeitpflegeeinrichtungen der SeneCura GmbH in Niederösterreich durchgeführt. Fünf bereits auf PCM geschulte Pflegepersonen werden an der Studie teilnehmen und den möglichen Einsatz von PCM erproben. Am Beispiel ausgewählter BewohnerInnen gilt es die mögliche Anwendung zu erforschen und daraus resultierende Effekte festzuhalten. Grundlegende Einschlusskriterien für die Fallauswahl (BewohnerInnen): - Leichte bis mittelschwere Demenz (nach Mini Mental State Examination2 (Folstein, 1975) mit Werten zwischen 10 und 26 Punkten) - Verbale Kommunikationsfähigkeit - Zeigen von herausfordernden Verhaltensweisen (nach International Psychogeriatric Association (IPA), 1998) 4.3 Vorgehensweise Das Vorgehen innerhalb des vorliegenden Dissertationsvorhabens orientiert sich in erster Linie an den Grundprinzipien der Aktionsforschung (Veränderung des praktischen Handelns, Partizipation und zirkuläres Vorgehen). In Anlehnung an die mögliche Systematik nach Meyer (2010) erfolgt die Durchführung des Aktionsforschungsprozesses anhand von drei Phasen (Explorations-, Interventions- und Evaluationsphase). Explorationsphase Diese dient zum tieferen Verständnis und zur Erkundung des Forschungsfeldes. Dazu werden teilnehmende Beobachtungen und Gruppendiskussionen mit den Pflegepersonen durchgeführt. Im Sinne der Partizipation werden die Pflegepersonen auch in eine Diskussion zur möglichen Ergänzung der Forschungsfragen einbezogen, sowie in die Strategien der Fallauswahl und der Planung des weiteren Vorgehens. Interventionsphase Die Interventionsphase ist geprägt von dem zentralen Aktionsforschungszirkel, der spiralförmig verläuft und dabei Phasen der Planung, Aktion (Handlung), Beobachtung (der durchgeführten Handlung und der Gesamtsituation), Reflexion (der gesetzten Handlung und deren Auswirkung) und Neuplanung umfasst. Mit der Neuplanung beginnt auch der nächste Zirkel und die einzelnen Phasen werden erneut durchlaufen. Im konkreten Forschungsvorhaben setzt sich die Interventionsphase aus mehreren Zyklen von vertieften theoretischen Inputs, Anwendung und Beobachtung (Fremd – und Selbstbeobachtung) und gemeinsamen Reflexionen zusammen. Den Start der Interventionsphase bildet ein vertiefter theoretischer Input zum PCM, in welchem das bereits bestehende Wissen aufgefrischt und ggf. vertieft wird. Ausgehend davon erfolgt die Praxisphase, in welcher der Einsatz von PCM, anhand von Praxisaufträgen und dem Fokus auf Möglichkeiten der Anwendung bei herausfordernden Verhaltensweisen, bei den ausgewählten Fällen (BewohnerInnen) stattfindet. Die Phasen der praktischen Umsetzungen durch die TeilnehmerInnen werden anhand von teilnehmenden Beobachtungen durch die Forscherin begleitet und anschließend, zur Reflexion erlebter Situationen und zur Festhaltung von Erkenntnissen, in Form von einzelnen Reflexionsgespräche mit den Anwenderinnen bearbeitet. 2 häufig eingesetztes Screening-Verfahren zur Erfassung kognitiver Störungen (Hofmann, 2012; Bartholomeyczik & Halek, 2004) 12 Nach der Durchführung mehrerer Aktionsforschungszyklen von Input, Anwendung, Beobachtung und Reflexion und einer gemeinsamen Gruppenreflexion erfolgt der Abschluss der Interventionsphase. In der Gruppenreflexion werden offen gebliebene Fragen bearbeitet und die einzelnen Fälle gemeinsam reflektiert. Evaluationsphase Auf die vorliegende Arbeit bezogen liegt der Fokus der Evaluationsphase auf der Bewertung und Reflexion des gesamten Prozesses und der erzielten Effekte, die sich durch das Wissen um und die praktische Umsetzung von PCM für Pflegepersonen im Umgang von Menschen, die von einer Demenz betroffen sind und herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, ergeben haben. Ausgehend von den Auswertungen der Beobachtungen und Interviews aus der Interventionsphase werden im Rahmen von Gruppengesprächen die gewonnenen Ergebnisse gemeinsam mit den fünf TeilnehmerInnen kritisch reflektiert bzw. diskutiert und abschließend auch eine Bewertung der Qualität des Gesamtprozesses vorgenommen. 5. Ethische Aspekte Da die Menschen mit einer Demenzerkrankung zwar nicht direkt Gegenstand der Untersuchung sind, jedoch in den Aktionsforschungsprozess involviert sind und aufgrund eingeschränkter Zustimmungsmöglichkeiten eine vulnerable Zielgruppe darstellen (Schnell & Heinritz, 2006), wird das vorliegende Dissertationsvorhaben auf die ethische Vertretbarkeit geprüft und ein Ethikgutachten eingeholt. 6. Arbeits- und Zeitplan Da das Stipendium für 2 Jahre angesetzt ist, gilt es die Durchführung der Feldforschung innerhalb dieses Zeitrahmens abzuschließen. Die Verschriftlichung der Dissertation erfolgt laufend innerhalb dieser 24 Monate und wird anschließend weitergeführt. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Feldforschung (Aktionsforschungsprozess) Explorationsphase Interventionsphase Evaluationsphase 13 Literaturauswahl Algase, D., Beck, C, Kolanowski, A., Whall, A., Berent, S, Richards, K., Beattie, E. (1996). 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