Dissertationsexposé - Institut für Pflegewissenschaft

Transcription

Dissertationsexposé - Institut für Pflegewissenschaft
Dissertationsexposé
Titel des Exposés
Der Einsatz des
Process Communication Model bei Menschen mit einer
leichten bis mittelschweren Demenz in der Langzeitpflege
zur professionellen Gestaltung der Interaktion bei
herausfordernden Verhaltensweisen
Verfasserin
Mag. Eva Zojer
Wien, 15. Februar 2014
Studienkennzahl lt. Studienblatt:
Studienrichtung lt. Studienblatt:
Dissertationsbetreuerin:
A 796 310 204
Dr.-Studium der Sozialwissenschaften
Dissertationsgebiet: Pflegewissenschaft
Univ.-Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer
Inhaltsverzeichnis
Einleitung..................................................................................................................................... 2
1. Gegenstand der Untersuchung ................................................................................................. 2
2. Forschungskontext .................................................................................................................. 3
2.1 Herausfordernde Verhaltensweisen bei Demenz ...................................................................... 3
2.1.1 Modelle zur Erklärung von herausfordernden Verhaltensweisen ................................... 4
2.1.2 Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen bei Menschen mit Demenz und
auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen ........................................................ 6
2.1.3 Angewandte beziehungsorientierte Ansätze bei Menschen mit Demenz und
auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen ........................................................ 6
2.2 Das Process Communication Model (PCM) ................................................................................ 8
3. Forschungslücke, Zielsetzung und Fragestellungen ................................................................. 10
4. Forschungsdesign .................................................................................................................. 11
4.1 Aktionsforschung ...................................................................................................................... 11
4.2 Forschungsfeld und TeilnehmerInnen ...................................................................................... 12
4.3 Vorgehensweise ....................................................................................................................... 12
5. Ethische Aspekte ................................................................................................................... 13
6. Arbeits- und Zeitplan ............................................................................................................. 13
Literaturauswahl ........................................................................................................................ 14
1
Einleitung
Den Ausgangspunkt und das Interesse an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem
möglichen Einsatz des Process Communication Model (PCM) im Umgang mit Menschen, die von
einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind und herausfordernde
Verhaltensweisen
zeigen,
bildete
ein
zuvor
durchgeführtes
Pilotprojekt
im
Langzeitpflegebereich der SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH (Mayer & Zojer, 2013).
Erste Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz des PCM positiven Einfluss auf die
Beziehungsgestaltung zwischen den Pflegepersonen und BewohnerInnen hat. Obwohl nicht
direkte Zielgruppe in diesem Projekt konnten auch erste positive Reaktionen in der Interaktion
mit BewohnerInnen, die von einer Demenz betroffen sind, beobachtet werden. Der Einsatz des
Modells wurde von Seiten der Pflegepraxis als sehr hilfreich wahrgenommen. Ausgehend davon
wurde von der SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH ein Dissertationsstipendium
vergeben, um die empirische Arbeit rund um den Einsatz des PCM mit dem Fokus auf Menschen
mit Demenz fortzusetzen.
1. Gegenstand der Untersuchung
Demenz zählt zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und gilt als Hauptfaktor für
Invalidität im zunehmenden Lebensalter (Prince 2007). Während aktuellen Zahlen zufolge
weltweit zirka 44 Millionen Menschen mit einer Demenz leben, rechnet man bis zum Jahr 2050
mit einem Anstieg auf bereits 135 Millionen Menschen (Prince, Prina, Guerchet, Alzheimer's
Disease International, 2013). In Österreich sind derzeitigen Schätzungen zufolge rund 100.000
Menschen von einer Demenz betroffen und Prognosen zufolge wird die Betroffenenzahl bis 2050
auf 235.000 steigen (Gleichweit & Rossa, 2009).
Der Begriff Demenz beinhaltet eine Vielzahl von degenerativen Erkrankungen, die mit
physischen und psychischen Beeinträchtigungen einhergehen und einem progressiven Verlauf
folgen. Eine zentrale Belastung sowohl für die Betroffenen selbst, als auch für Angehörige und
professionelle Pflege stellt dabei das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen (wie
beispielsweise Aggression, Agitation und Apathie) im Rahmen einer Demenzerkrankung dar
(Edberg, Sandgren, Hallberg, 2008; Balestreri, Grossberg, Grossberg, 2000; Evers, Tomic,
Brouwers, 2002; Brodaty, Green, Koschera, 2003b; Wood et al., 1999).
Biologische, psychische und soziale Faktoren wie Schmerzen, Hunger, Angst, oder auch
Kommunikationsprobleme und unerfüllte Bedürfnisse der Betroffenen können die Ursachen für
das Auftreten von herausforderndem Verhalten sein (Algase et al., 1996; Cohen-Mansfield,
2000a; James, 2012). Aufgrund unterschiedlicher Definitionen und Interpretationen von
herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung lassen sich kaum
konkrete Aussagen zur Prävalenz treffen. Eine der wenigen durchgeführten Langzeitstudien in
einer österreichischen Langzeitpflegeeinrichtung zeigt eine Prävalenz „auffälliger
Verhaltensweisen" zwischen 36 und 38% (Wancata et al., 2003).
Herausfordernde Verhaltensweisen sind keine einheitlich diagnostizierbaren Merkmale mit
stetig gleich auftretenden Ursachen und Symptomen, daher erweisen sich die Klassifikation und
Behandlung als problematisch. (James, 2012). Da unbehandelte herausfordernde
Verhaltensweisen der Betroffenen allerdings nicht nur mit einer frühzeitigen Einweisung in eine
Einrichtung, sondern auch mit einer Zunahme von Kosten, Abnahme der Lebensqualität von
Betreuungspersonen und PatientInnen und mit dem Auftreten von Stress bei
Betreuungspersonen verbunden sind (Balestreri et al., 2000) betonen die World Health
2
Organization (WHO, 2012) und International Psychogeriatric Association (IPA, 1998) die
Notwendigkeit einer professionellen Behandlung.
Trotz Empfehlungen eines primären Einsatzes nichtpharmakologischer Behandlungsansätze bei
herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung (WHO, 2012), trägt
eine mangelnde evidenzbasierte Beweisgrundlage über die Wirksamkeit nichtpharmakologischer Interventionen dazu bei, den Einsatz pharmakologischer Therapien zu
bevorzugen.
Das praktische und pflegerische Verständnis zum Umgang mit herausfordernden
Verhaltensweisen basiert dabei auf unterschiedlichen Theorien, konzeptuellen Modellen und
Ansätzen, von denen teilweise bereits spezielle Interventionen und Vorgehensweisen abgeleitet
wurden. Allgemeine Empfehlungen oder Leitlinien zum Einsatz von Interventionen für einen
effektiven Umgang lassen sich allerdings nicht finden (Gitlin, Kales, Lyketsos, 2012; Halek &
Bartholomeyzik, 2011).
Studien zeigen, dass das Vorhandensein einer zwischenmenschlichen Beziehung, personzentrierten Sichtweise und der Einsatz gezielter Kommunikationsmaßnahmen im Umgang mit
Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, positiven Einfluss auf dabei auftretende
herausfordernde Verhaltensweisen nimmt. (Chenoweth et al., 2011; Williams et al., 2003;
McCallion et al., 1999; Perren et al., 2007)
Da auch das Process Communication Model (PCM) sowohl eine gezielte
Kommunikationsmaßnahme ist und einem personenzentrierten Ansatz folgt als auch im
praktischen Einsatz beziehungsfördernde Effekte im Langzeitpflegebereich gezeigt hat (Mayer &
Zojer), soll nun in dieser Dissertation der mögliche Einsatz dieses Kommunikations- und
Beziehungsmodells erprobt und seine Auswirkungen auf den Umgang mit Menschen, die von
einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind und herausfordernde
Verhaltensweisen zeigen, näher erforscht werden.
2. Forschungskontext
Den Forschungskontext der Arbeit stellt in erster Linie die Auseinandersetzung mit dem Thema
der herausfordernden Verhaltensweisen dar. Dabei ist nicht nur von Interesse auf welche
Erklärungsansätze das Auftreten herausfordernder Verhaltensweisen der Betroffenen
zurückgeführt werden kann, sondern auch, welche Bedeutung grundsätzlich der Aufbau einer
zwischenmenschlichen Beziehung im Umgang mit den Betroffenen einnimmt und davon
ausgehend, welche beziehungsorientierten Ansätze dabei in der pflegerischen Praxis
Anwendung finden. Die theoretischen Grundlagen des Process Communications Models bilden
die zweite zentrale Säule des Forschungskontextes in diesem Exposé.
2.1 Herausfordernde Verhaltensweisen bei Demenz
Die Literatur zeigt eine Vielzahl von Definitionen, Beschreibungen und Klassifizierungen von
Verhaltensformen, die im Rahmen einer Demenzerkrankung als schwierig bzw. problematisch
bezeichnet werden. Häufig wird dabei von herausfordernden Verhaltensweisen (Moniz-Cook,
1998), unangemessenem Verhalten (Cohen-Mansfield, 2001), oder verhaltensbezogenen und
psychologischen Symptomen (BPSD) (International Psychogeriatric Association, 1998)
gesprochen (López-Pousa et al., 2007, Lyketsos, Lopez, Jones, 2002; Engelborghs et al., 2005).1
1
Pflegerische Modelle und Ansätze im Zusammenhang mit herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen einer
Demenzerkrankung beziehen sich auf unterschiedliche Terminologien und Definitionen (Halek & Bartholomeyczik, 2011). Im
vorliegenden Dissertationsvorhaben wird grundsätzlich der Terminus „herausfordernde Verhaltensweisen“ als umfassender und
wertefreier Oberbegriff verwendet.
3
Grundsätzlich gilt ein Verhalten dann als herausfordernd, wenn es störend, problematisch,
unangemessen, beleidigend, oder aggressiv sich selbst, oder anderen gegenüber wirkt (MonizCook, 1998, Souder et al., 1999, Cohen-Mansfield, 2001, Bair et al., 1999, Beck, et al. 1998,
Kolanowski, 1995, Kurz, 1998, IPA 1998) und ist in der Pflegepraxis von der individuellen
Toleranzgrenze und der Einstellung der Betreuungsperson gegenüber dem Menschen mit
Demenz abhängig. Zu den am häufigsten vorkommenden zählen Agitation (Unruhe),
Depressivität, Angst und Aggressivität (IPA, 1998).
Die unterschiedlichen Bewertungen und Definitionen von „herausfordernden Verhaltensweisen“
führen dazu, dass der Begriff nicht nur aus Sicht der Literatur, sondern auch von Seiten der
Pflegepraxis sehr unterschiedlich verwendet wird (James, 2012) und dies zu einem unpräzisen
und bewertenden Gebrauch des Begriffs beiträgt.
Zur Definition einer klaren und wertefreien Begrifflichkeit von herausfordernden
Verhaltensweisen wurde durch die International Psychogeriatric Association ein
Konsensprozess durchgeführt, aus welchem sich die Begrifflichkeit „verhaltensbezogene und
psychologische Symptome der Demenz“ („behavioural and psychological symptoms of
dementia“) (BPSD) und folgende Definition (IPA, 1998, S. 7) ergaben:
„…Symptome gestörter Wahrnehmung, Denkinhalte, Stimmung oder Verhalten, die häufig bei
Patienten mit Demenz auftreten.“
Doch auch diese Definition ist nicht kritiklos zu sehen, da es sich lediglich um eine
beschreibende, nicht aber um eine diagnostische Definition einer heterogenen Gruppe von
Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz handelt. Eine allgemein gültige Definition zu
herausforderndem Verhalten liegt bis dato nicht vor. Nach Halek & Bartholomeyczik (2011)
versteht sich der Begriff „herausforderndes Verhalten“ vielmehr als eine Terminologie
unterschiedlicher Typen von Verhaltensweisen mit schwer voneinander abgrenzbaren und
überlappenden Symptomen, welche ein soziales Konstrukt abbildet und eine Klassifikation und
Ursachenfindung am Einzelfall fordert.
2.1.1 Modelle zur Erklärung von herausfordernden Verhaltensweisen
Zur Erklärung auftretender herausfordernder Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz sind
besonders zwei Modelle von besonderer Bedeutung. Sowohl das NDB-model (need-driven
dementia-compromised model) von Algase et al. (1996) als auch das Modell der unbefriedigten
Bedürfnisse nach Cohen-Mansfield (2000a) bieten einen umfassenden Überblick zur Erklärung
von herausfordernden Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz, berücksichtigen dabei
physische und psychische beeinflussende Faktoren und führen das Auftreten auf unbefriedigte
Bedürfnissen der Betroffenen zurück.
Need-driven dementia-compromised model (NDB-model)
Algase et al. (1996) gehen davon aus, dass unbefriedigte Bedürfnisse der Betroffenen zum
Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen (bedürfnisbedingtem Verhalten) führen und
betonen dabei die Identifikation der dahinterliegenden Faktoren, die zum Auftreten solcher
Verhaltensweisen beitragen.
Das NDB-model unterscheidet dabei zwischen stabilen Hintergrundfaktoren, die
herausforderndes Verhalten erklären, aber nicht verändert werden können und direkten
(proximalen) Faktoren, die das Verhalten unmittelbar auslösen und beeinflusst werden können
(siehe Abbildung 1). Die Wechselbeziehung beider Faktoren führt zum Auftreten von
herausfordernden Verhaltensweisen (need-driven behaviour).
4
Hintergrundfaktoren
Direkte Faktoren (proximale)
Neurologischer Status
Motorische Fähigkeiten,
zirkadianer Rhythmus etc.
Psychosoziale Bedürfnisse
Emotionen, physiologische
Bedürfnisse etc.
Gesundheitsstatus,
demographische Variablen
Allgemeinzustand, Körperliche
Funktionsfähigkeit etc.
Physikalische Umgebung
Lichtstärke, Geräuschpegel
etc.
Psychosozialen Variablen
Geschlecht, Schulbildung etc.
Soziale Umgebung
soziale Kontakte, persönliche
Netzwerke,
Betreuungspersonen
Bedürfnisbedingtes Verhalten
(need-driven behaviour)
Abbildung 1: NDB-model (Halek & Bartholomeyczik nach Kolanowski, 1999b)
Ausgehend davon sollten Interventionen zur Erfüllung bestehender Bedürfnisse auf die
Beeinflussung proximaler Faktoren fokussieren, welche psychosoziale Bedürfnisse, die
physikalische Umgebung und soziale Umgebung umfassen (Halek & Bartholomeyczik, 2011).
Besonders die Beeinflussung der sozialen Umgebung ist signifikant und ausschlaggebend für die
Prävalenz von herausforderndem Verhalten und wird durch die Qualität der Interaktion
zwischen Betreuungspersonen und Betroffenem definiert. Eine geringe Qualität sozialer
Beziehungen, sowie mangelnde Vertrautheit mit den sozialen Kontakten sind häufig mit dem
Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen wie Aggressivität und verbalen
Auffälligkeiten verbunden (Zuidema, Koopmans, Verhey, 2007; Hall, O´Connor, 2004; CohenMansfield, 2003). Die Ergebnisse einer auf dem NDB-model basierenden Studie von Beattie,
Algase & Song (2004) belegen, dass die Beeinflussung der proximalen Faktoren durch die
Anwendung systematischer verhaltensbezogener Interventionen zu einem Rückgang von
bedürfnisbedingten Verhalten (Wandern und Herumirren) führt und einen positiven Einfluss
auf die Nahrungsaufnahme der Betroffenen hat.
Modell der unbefriedigten Bedürfnisse
Cohen-Mansfield (2000a) geht in ihrem Modell davon aus, dass auftretende herausfordernde
Verhaltensweisen ebenso ein Produkt unbefriedigter Bedürfnisse des Menschen mit Demenz
sind und das Verhalten als Versuch einer Bedürfnisbefriedigung, oder Zeichen von Frustration
der Betroffenen angesehen werden kann, wenn die Äußerung über eine entsprechende
Kommunikation nicht mehr möglich ist. Weiters kann das Auftreten herausfordernder
Verhaltensweisen auch auf einen inadäquaten Zugang bzw. Umgang der Betreuungspersonen
mit den Betroffenen hinweisen (Cohen-Mansfield, 2001). Deshalb ist es wichtig, dass
Betreuungspersonen die unbefriedigten Bedürfnisse der Betroffenen erkennen und ihre
Interventionen gezielt und auf einer professionellen Ebene auf deren Befriedigung ausrichten.
Cohen-Mansfield (2000a) kommt in ihrer Studie, zur Klärung der Ursache von Agitation, zu dem
Ergebnis, dass diese sich sowohl auf körperliche Schmerzen als auch auf Unbehagen, Inaktivität
und fehlende soziale Kontakte zurückführen lässt.
5
2.1.2 Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen bei Menschen mit Demenz und
auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen
Beziehungen und Bindungen bilden die Grundvoraussetzung für einen würdevollen und
respektvollen Umgang mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind. Auch ist es dem
Menschen mit Demenz, trotz kognitiver Einschränkungen, möglich den Beziehungsaspekt
erleben zu können (Lind, 2000). Studienergebnisse weisen darauf hin, dass engere Beziehungen
zu Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, zu einer verbesserten Einstellung der
Betroffenen zu ihrem Aufenthalt in einer Langzeitpflegeeinrichtung führen (Whitlatch et al.,
2006) und das psychische Wohlbefinden, sowie die Problemlösungsfähigkeiten dieser positiv
beeinflussen (Burgener & Twigg, 2002). Im Gegensatz dazu tragen unsichere Bindungen und
Beziehungen zum Auftreten von Verhaltensproblemen im Rahmen einer Demenzerkrankung bei
(Perren et al., 2007).
Bereits seit den 50iger Jahre beschäftigen sich Pflegetheorien mit dem Wesen professioneller
Pflege, betonen dabei die Wichtigkeit einer person-zentrierten und ganzheitlichen Sichtweise
der zu Betreuenden und weisen weiters auf die Relevanz von Beziehungskomponenten in der
Betreuung von Menschen hin. In diesem Zusammenhang nimmt die Pflegetheorie von Peplau
(1952) nicht nur einen bedeutenden Stellenwert ein, sondern gilt zweifellos als am
Einflussreichsten (Shattell, Starr, Thomas, 2007).
Die im Jahr 1952 auf den theoretischen Bezugsrahmen psychologischer und psychiatrischer
Modelle (Maslow; May; Rogers) entwickelte „Grand Theory“ beschreibt Pflege als
therapeutischen zwischenmenschlichen Prozess. Im Fokus der Theorie stehen, neben der
professionellen Interaktion (Beziehung) zwischen Pflegeperson und Gepflegtem auch die
ganzheitliche Sichtweise des Individuums (physisch/psychisch) mit dem Ziel die pflegerische
Beziehung so zu gestalten, dass sie sowohl für die Pflegeperson, als auch für die zu Pflegenden
als Lernerfahrung wahrgenommen wird, die Weiterentwicklung aller Beteiligten fördert und
letztlich zum Wohlbefinden und zur Autonomie der PatientInnen beiträgt (Marriner-Tomey,
1992). Ebenso beschreibt sie in ihrer Theorie, dass Bedürfnisse eines Individuums dessen
Handeln und Verhalten beeinflussen. Liegen unbefriedigte Bedürfnisse vor, so können sich
Ängste bei den Betroffenen entwickeln. Innerhalb der pflegerischen Beziehung gilt es solche
Emotionen zu kommunizieren, da diese andernfalls zu Konflikten in der Umwelt der Betroffenen
und zum Unwohlsein dieser führen können (Peplau, Kelling, Mischo-Kelling, 1995).
Dahingehend nimmt die Kommunikation von Pflegepersonen, als therapeutisches Hilfsmittel,
einen bedeutenden Stellenwert zur Verwirklichung von nachhaltigem Wohlbefinden der
Betroffenen ein (Gastmans, 1998). Die Pflegepersonen und deren Verhalten haben somit
entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen. Um der Theorie nach
Peplau gerecht zu werden ist es von Bedeutung, dass Pflegepersonen mit ihren eigenen Gefühlen
und Problemen adäquat umgehen können, um die professionelle Unterstützung von
PatientInnen zu gewährleisten (Peplau et al., 1995). Dahingehend weist bereits Peplau auf die
professionelle Schulung der Pflegepersonen hin.
2.1.3 Angewandte beziehungsorientierte Ansätze bei Menschen mit Demenz und
auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen
Im Rahmen einer Demenzerkrankung zeigte sich, dass eine person-zentrierte Pflege Einfluss auf
das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen nehmen kann (Chenoweth et al., 2011;
Burgener, Dickerson-Putman, 1999; Sloane et al., 2004). Chenoweth et al., (2011) stellen in ihrer
Studie fest, dass die Anerkennung des Person-seins und der Persönlichkeit der Betroffenen zu
einem Rückgang von Unruhe bei Menschen mit Demenz führt. Hingegen geht eine fehlende bzw.
6
mangelnde Anerkennung des Person-seins der Betroffenen mit einem Tätigkeitsverlust und
sozialer Entfremdung der Betreuungspersonen einher.
In diesem Zusammenhang zeigen auch die Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten
Studie, dass herausfordernde Verhaltensweisen (Unruhe, Aggression) auf Basis einer personzentrierten Intervention während des Duschens reduziert werden konnten (Sloane et al., 2004).
Der Gedanke einer person-zentrierten Pflege entwickelte sich in den 80er und 90er Jahren
aufgrund des steigenden Interesses für die Rechte von Invalidität und der geringen Qualität
institutionalisierter Versorgung. Diese Auseinandersetzung führte zur Forderung von neuen
Ansätzen mit dem Ziel die Qualität in der Betreuung von Menschen mit Demenz zu steigern
(Bellis et al., 2009). Ausgehend davon entwickelte sich auch der Ansatz der person-zentrierten
Pflege, welcher im Widerspruch zu einer rein bio-medizinischen Betrachtungsweise steht und
sich ursprünglich auf den klinischen Psychologen Carl Rogers und dessen Ansatz der
personenzentrierten Psychotherapie zurückführen lässt. (Passalacqua & Harwood, 2012)
Im Bereich der Pflege wurde der Begriff erstmals durch den Sozialpsychologen und
Psychogerontologen Tom Kitwood (1988) mit der Pflege und Betreuung von Menschen mit
Demenz in Verbindung gebracht. Kitwood verwendete den Begriff der person-zentrierten Pflege
zur Darstellung einer Philosophie und Form der Pflege, in welcher die zu betreuende Person und
die Kommunikation und Beziehung mit jener im Mittelpunkt stehen. (Bellis et al., 2009). Er geht
davon aus, dass ein angemessenes Leben mit Demenz die Anerkennung des Person-Sein der
Betroffenen fordert und diese durch „einen Stand oder Status, der dem einzelnen Menschen im
Kontext von Beziehung und sozialem Sein von anderen verliehen wird. Er impliziert Anerkennung,
Respekt und Vertrauen. (Kitwood, 2005, S.27)“
Daher ist es entscheidend, das Person-Sein im Sinne von Beziehung zu sehen. Dies ist allerdings
nur realisierbar, wenn das Person-sein des Pflegebedürftigen, ebenso wie das Person-sein der
Betreuungspersonen, respektiert wird. Das Prinzip als Person wahrgenommen zu werden
fördert das Selbstvertrauen der Betroffenen in die eigenen Fähigkeiten, eröffnet die Möglichkeit
zur Selbstbestimmung und trägt so zum Wohlbefinden des Menschen mit Demenz bei. (Kitwood,
2005)
Innerhalb der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz bietet sein person-zentrierter
Ansatz Pflegepersonen einen Rahmen, der auf die Anerkennung des Selbstwertgefühls und die
Förderung der Identität, Autonomie und Wirkung der Betroffenen fokussiert und eine
respektvolle Interaktion in den Mittelpunkt stellt (Kitwood, 1997).
Eine Herausforderung und kritisch zu betrachten sei dabei die Umsetzung der teils sehr
abstrakten und idealtypischen Vorstellung einer person-zentrierten Pflege nach Kitwood im
pflegerischen Alltag. Dennoch und basierend auf den Studienergebnissen kann die Einnahme
einer person-zentrierten Sichtweise in der Pflege von Menschen mit Demenz die Qualität der
Betreuung und das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen positiv beeinflussen und
weiters auch zur Vermeidung von Stigmatisierung und Diskriminierung der Betroffenengruppe
beitragen.
Ausgehend von Kitwoods Ansatz verwendet auch Brooker (2007) den Begriff der personzentrierten Pflege. In ihrer vertieften Auseinandersetzung entwickelte sie (speziell für die
Anwendung in der Pflege von Menschen mit Demenz) das VIPS-Modell und beschreibt personzentrierte Pflege dabei anhand von vier essentiellen Elementen (V = valuing people, Menschen
wertschätzen; I = individualized care, Individuelle Pflege und Betreuung; P = personal
perspectives, aus der Perspektive der Betroffenen; S = social environment, ein soziales Umfeld
schaffen in der sich die Person wohlfühlt). Jedes dieser Elemente beinhaltet
Schlüsselindikatoren, die zur Gewährleistung einer person-zentrierten Pflege durch die
7
Betreuungsperson in der Interaktion mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind,
umgesetzt werden sollen. Der Grundgedanke ist es sich mit dem Menschen, der von einer
Demenz betroffen ist, zu identifizieren und sich in ihn hinein zu denken und zu fühlen. Dabei
nimmt die Schaffung und Förderung eines sozialen Umfelds, in welchem die
zwischenmenschliche Beziehung und eine wertschätzende Kommunikation mit den Betroffenen
im Mittelpunkt stehen, einen bedeutenden Stellenwert ein, mit dem Ziel das Wohlbefinden
dieser zu steigern. Eine wertschätzende Interaktion und Kommunikation erfordert das
Bewusstsein der Betreuungspersonen, dass Menschen mit Demenz ebenso über Gefühle,
Emotionen und Werte verfügen. Herausfordernde Verhaltensweisen der Betroffenen gilt es zu
analysieren und als Versuch zur Kommunikation im Rahmen eines Bedürfnisses zu betrachten.
Dabei sind Pflegepersonen dazu aufgefordert diese Bedürfnisse systematisch und auf einer
organisatorischen und individuellen Ebene zu artikulieren. (Bellis et al., 2009)
Passalacqua & Harwood (2012) entwickelten in ihrer Studie (basierend auf dem VIPS Modell)
ein Kommunikationstraining für Pflegende mit dem Ziel eine person-zentrierte Pflege zu fördern
und die Nützlichkeit des VIPS-Modells zur Pflege von Menschen mit Demenz aufzuzeigen. Die
Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserungen und einen Rückgang von auftretenden
herausfordernden Verhaltensweisen (verbale und körperliche Aggressivität) und Depressionen
bei den Betroffenen. Auf Ebene der Pflegepersonen ließ sich durch die Schulung ein Rückgang
der Depersonalisierung und eine Zunahme von Empathie und Hoffnung gegenüber dem
Menschen mit Demenz feststellen.
2.2 Das Process Communication Model (PCM)
Ein anderes mögliches Modell zur Gestaltung von Kommunikations- und Beziehungsprozessen
ist das Process Communication Model (PCM), welches bereits in einer ersten Anwendung im
Langzeitpflegebereich positive Auswirkungen auf die Gestaltung einer professionellen
Beziehung zwischen BewohnerInnen und Pflegepersonen zeigte. (Mayer & Zojer, 2013)
Aufbauend auf der Prinzipien der Transaktionsanalyse und gestützt von empirischen Arbeiten
entwickelte der amerikanische Psychologe Taibi Kahler in den siebziger bis achtziger Jahren das
Process Communication Model. Im Rahmen seiner Beobachtungen stellte Kahler fest, dass
Menschen während des Kommunikationsprozesses bestimmten Mustern folgen und diese
entweder zu produktiver, oder unproduktiver Kommunikation (Misskommunikation) führen. Es
gelang ihm, dieses Kommunikationsverhalten zu identifizieren und in weiterer Folge anhand
von Verhaltensmustern voraussagbar zu machen (Kahler, 2008)
Auf Basis dieses theoretischen Modells (PCM) ist es möglich spezielle menschliche
Verhaltensweisen zu identifizieren, zu verstehen und darüber Aufschluss zu erhalten, wie
erfolgreiche Kommunikation hergestellt und unproduktivem Verhalten in Stresssituationen
adäquat begegnet werden kann. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass sich das PCM nicht
nur auf die Inhalte (was?) im Umgang mit Anderen konzentriert, sondern zugleich auch Ihre
Interaktionsfähigkeit (wie?) verbessert und dadurch einen Beitrag zur Gestaltung einer
professionellen Beziehung zwischen den Betroffenen liefert. (Feuersenger, 2011)
2.2.1 Aufbau des PCM
Im PCM geht Kahler davon aus, dass jeder Mensch sechs verschiedenen Persönlichkeitstypen in
sich trägt und spricht dabei von den Persönlichkeitstypen „Empathiker“, „Logiker“, „Beharrer“,
„Träumer“, „Rebell“ und „Macher“. Jeder dieser sechs Rein-Typen (Persönlichkeitstypen)
umfasst unter anderem unterschiedliche positive Transaktionen (Kommunikationskanäle),
8
individuelle psychische Bedürfnisse und unproduktives Verhalten, das bei Stress (Distress)
gezeigt wird. (Kahler, 2010)
Gemäß dem PCM erfolgt produktive Kommunikation nur dann, wenn Angebot und Annahme im
gleichen Kommunikationskanal stattfinden. Andernfalls kann von unproduktiver
Kommunikation gesprochen werden. Jeder der sechs Persönlichkeitstypen bevorzugt einen
individuellen Kommunikationskanal und das PCM unterscheidet dabei den fürsorglichen,
direktiven, informativen und spielerischen Kommunikationskanal.
Neben den unterschiedlichen Kommunikationskanälen besitzt jeder der sechs
Persönlichkeitstypen sein vorrangiges individuelles psychisches Bedürfnis, welches Substanz und
Motivator für produktives Verhalten ist. Produktives Verhalten kann dann gewährleistet
werden, wenn die Befriedigung des individuellen psychischen Bedürfnisses durchgeführt wird.
Eine ausbleibende Bedürfnisbefriedigung führt zu Distressverhalten und drückt sich, je nach
Persönlichkeitstyp, in anderem Verhalten und in einer bestimmten Art zu kommunizieren aus
(Wortwahl, Tonfall, Gesten, Körperhaltung und Gesichtsausdruck). Das Distressverhalten lässt
sich, je nach Persönlichkeitstyp, in drei Schweregrade unterteilen.
Zur Vermeidung bzw. Auflösung von Distressverhalten und Kommunikation auf einer
produktiven Ebene gilt es dem Betroffenen in seinem Kommunikationskanal zu begegnen und
die, seinem Persönlichkeitstyp entsprechende, Bedürfnisbefriedigung durchzuführen. Dies
ermöglicht es mit unproduktiven Verhaltensmustern nicht nur „umzugehen“, sondern
unterstützt dabei diese aktiv zu steuern und führt in weiterer Folge zum Ablegen von
Distressverhalten und zur Kommunikation auf einer produktiven Ebene. (Feuersenger, 2011)
Der bedeutende Vorteil des Modells liegt darin, dass Kenntnisse des PCM relativ einfach
umgesetzt werden können und sich rasch Erfolge im Umgang mit Menschen beobachten lassen.
Für eine verbesserte Selbstfürsorge und zur Vermeidung von eigenem Distressverhalten
entwickelte Kahler zusätzlich einen psychologischen Test, der über die Ausprägung der sechs
Persönlichkeitstypen in der eigenen Persönlichkeitsarchitektur Auskunft gibt (Kahler, 2008).
2.2.2 Einsatzgebiete des PCM
Das PCM kommt vorwiegend in den Bereichen Psychologie, Pädagogik und Beratung/Coaching
zum Einsatz. Vor allem im Bereich der Psychologie und Pädagogik zeigt sich eine verstärkte
wissenschaftliche Auseinandersetzung und durchgeführte Studien fokussieren auf den Einsatz
von PCM und die daraus resultierenden Veränderungen und Auswirkungen (Bradley & Smith,
1999; Bailey, 1998; Gilbert, 1994; Hawking, 1995; Shcolnik, 1987; Johnston, 1997).
Im Gesundheitsbereich findet PCM bis dato in den USA, Australien und Neuseeland Anwendung.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung in diesem Bereich erfolgt hauptsächlich auf der
Ebene der Wirkungsweise von PCM und beruht dabei vorwiegend auf Fallbeschreibungen und
Erfahrungsberichten. Dabei zeigen Remsberg & Regier (2011) anhand von Analysen ihrer
Erfahrungsberichte die Wirkungsweise von PCM im Akutbereich auf und stellen fest, dass das
Wissen um und die Anwendung von PCM bei Personal im Gesundheitswesen positive
Auswirkungen auf die Bereiche Selbstwirksamkeit (Offenheit, Kreativität und Kontinuität),
Teamentwicklung (Vertrauen, Engagement, Übernahme von Verantwortung) und Häufigkeit von
auftretendem unproduktivem Verhalten hat. Pauley & Pauley (2011) belegen in ihren
Fallstudien, dass eine PCM Schulung von Betreuungspersonen im Gesundheitswesen nicht nur
zu einer verbesserten Kommunikation mit den PatientInnen und in der Teamarbeit führt,
sondern auch positive Auswirkungen auf die Produktivität des Pflegepersonals hat und in
weiterer Folge zu einer Kostensenkung beiträgt (z.B. Verminderung von arbeitsbedingten
Unfällen und medizinischen Fehlern).
9
Ergebnisse zur Erprobung und zum Einsatz des PCM in einer in Österreich durchgeführten
Studie im Langzeitpflegebereich liegen vor (Mayer & Zojer, 2013). Dabei ließ sich erkennen, dass
die Schulung des Pflegepersonals auf PCM und dessen Anwendung bei BewohnerInnen,
Angehörigen und KollegInnen zu ersten positiven Ergebnissen führten. Basierend auf
Beobachtungen und Interviews zeigten sich einerseits Auswirkungen im Denken und direkten
Handeln der Pflegepersonen und andererseits konnten positive Reaktionen bei BewohnerInnen,
Angehörigen und KollegInnen anhand von Fallbeschreibungen festgehalten werden. Durch das
individuelle Eingehen auf Stressverhalten des Gegenübers und das Setzen von gezielten
Interventionen konnte bereits während des Projekts eine Entschärfung bzw. in weiterer Folge
eine Reduktion von Stress- und Konfliktsituationen beobachtet werden. Weiters konnte
allgemein, aber speziell auch mit bestimmten BewohnerInnen und Angehörigen, eine
produktivere Gesprächsbasis unabhängig von Vorlieben oder Abneigungen beobachtet werden.
Das individuelle Eingehen auf das Gegenüber mittels einer angepassten Kommunikation führte
auch zu mehr Motivation und zu einer besseren Aktivierung der BewohnerInnen.
Vor allem aber und als identifizierte Kernkategorie ließ sich der Beitrag des PCM zur Gestaltung
einer professionellen Beziehung zwischen BewohnerInnen und Pflegepersonen erkennen. Das
gezielte Eingehen und professionelle Handeln der Pflegepersonen, auf Basis eines strukturierten
Modells und vorhandener Strategien, führte nicht nur zu einem wertschätzenden Umgang mit
dem Gegenüber, sondern trug beiderseits zu mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit bei. Ebenso
zeigte sich eine Verbesserung bei bereits vorbelasteten Beziehungen, wonach PCM als
Instrument zur Gestaltung und Verbesserung von Beziehungsprozessen eingesetzt werden kann.
In ersten Anwendungsversuchen wurde das PCM auch bei Menschen mit einer leichten Demenz
eingesetzt, wobei sich die Reaktionen als vielversprechend interpretieren ließen (konkrete
Aussagen konnten dazu aber nicht gemacht werden, da die Studie nicht auf diese Zielgruppe
fokussierte) (Mayer & Zojer, 2013)
3. Forschungslücke, Zielsetzung und Fragestellungen
Die Legitimation des vorliegenden Dissertationsvorhabens ergibt sich aus der Erkenntnis, dass
es einen Zusammenhang zwischen Beziehungen und auftretenden herausfordernden
Verhaltensweisen im Rahmen einer Demenzerkrankung gibt und diese positiven Einfluss auf die
Situation der Betroffenen nehmen (Perren et al., 2007). Obwohl PCM kein ausgewiesenes
Beziehungsmodell ist und auch nicht speziell für den Bereich der Kommunikation mit Menschen
mit dementiellen Veränderungen entwickelt wurde, zeigte sich, dass dieses sowohl theoretisch
als auch in einer ersten praktischen Anwendung positiven Einfluss auf eine professionelle
Beziehungsgestaltung nehmen kann. Erste unsystematische Beobachtungen lassen eine
mögliche Wirkung im Umgang mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, schließen.
Eine systematische wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Anwendung von PCM bei
Menschen mit Demenz fand allerdings noch nicht statt.
Da gerade aber der Umgang mit auftretenden herausfordernden Verhaltensweisen im Rahmen
einer Demenzerkrankung für Betreuungspersonen oftmals als belastend empfunden wird,
(Edberg et al., 2008; Balestreri, Grossberg, Grossberg, 2000; Evers, Tomic, Brouwers, 2002;
Brodaty et al., 2003; Wood et al, 1999) ist es auch von spezieller praktischer Relevanz
Pflegenden praktikable Strategien zur Verfügung zu stellen. Im Sinne der Betroffenen ist es von
zentraler Bedeutung, dass Pflegepersonen Strategien haben, die es ermöglichen diesen
Menschen auf einer Ebene des Verstehens entgegen zu kommen und ihre Bedürfnisse adäquat
wahrnehmen zu können.
10
Da das PCM unter der Voraussetzung der verbalen Kommunikationsfähigkeit entwickelt wurde
und bei einer schweren Demenz nicht immer von dieser ausgegangen werden kann, stellen im
vorliegenden Dissertationsvorhaben nur Menschen mit einer leichten bis mittelschweren
Demenz die Zielgruppe dar.
Ziel:
Das Hauptziel der Arbeit ist es zu ermitteln, ob die Anwendung des PCM im Umgang mit
Menschen, die von einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind und
herausfordernden Verhaltensweisen zeigen, umsetzbar ist. Außerdem besteht dadurch die
Möglichkeit, der Pflegepraxis ein weiteres praktikables Modell zur Verfügung zu stellen, welches
einerseits Pflegepersonen im Umgang mit schwierigen Situationen unterstützen und
andererseits die Situation von Menschen, die von einer Demenz betroffen sind und
herausfordernden Verhaltensweisen zeigen, positiv beeinflussen soll.
Die folgende leitende Forschungsfrage und die daraus resultierenden Unterfragen sollen im
Rahmen des Dissertationsvorhabens bearbeitet bzw. beantwortet werden:
Ist PCM ein praktikables Modell, das den Pflegepersonen in der geriatrischen
Langzeitpflege einen besseren Zugang zu Menschen mit einer leichten bis mittelschweren
Demenz, die herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, ermöglicht und deren
Interaktion und Beziehung verändert?
a.) Inwieweit ist es PCM geschulten Pflegepersonen möglich, aufgrund von Beobachtungen die
unterschiedlichen Stress- und Verhaltensmuster gemäß des PCM zu erkennen?
b.) Bei welchen herausfordernden Verhaltensweisen kann PCM von geschulten Pflegepersonen
eingesetzt werden?
c.) Wie beeinflusst die Anwendung von PCM herausfordernde Verhaltensweisen?
d.) Welche Bedeutung hat dies für die Beziehungsgestaltung zwischen den Betroffenen und
Pflegepersonen?
4. Forschungsdesign
Da es sich beim vorliegenden Dissertationsvorhaben um ein Vorgehen mit starker Beteiligung
(Partizipation) der TeilnehmerInnen als AkteurInnen handelt und der mögliche Einsatz von PCM
anhand eines zirkulären Prozesses (theoretischen Input, Einsatz und Reflexion) erprobt wird,
wird die Aktionsforschung (Lewin, 1946) als passende Forschungsstrategie herangezogen.
4.1 Aktionsforschung
Grundsätzlich kann Aktionsforschung als eine wissenschaftliche Strategie der
sozialwissenschaftlichen Forschung angesehen werden, die den Grundgedanken der qualitativen
Forschung folgt mit dem Ziel eine Problemlösung bzw. gemeinsame Veränderung sozialer
Verhältnisse (des praktischen Handelns) während des Forschungsprozesses herbeizuführen.
Zentrales Anliegen ist dabei die aktive Beteiligung (Partizipation) der Betroffenen am Prozess,
wodurch es zu einer Auflösung des klassischen Rollenverhältnisses von „Forscherin" (Subjekt,
aktiv) – „Beforschte“ (Objekt, passiv) kommt (Mayer, 2011). Das Vorgehen des
Aktionsforschungsprozesses basiert dabei auf einem dynamischen Zyklus, der sich durch ein
enges Wechselspiel von Forschung, Aktivität und Evaluation charakterisieren lässt (Hart & Bond
2001). Aktionsforschung ist ein Ansatz, der sich der Zuordnung in „quantitative“ oder
„qualitative“ Forschung weitgehend entzieht. Vielmehr steht die flexible und der
Problemstellung angepasste Auswahl multipler Methoden (Lewin, 1946; Town, 1978) zur
Datenerhebung und Auswertung im Fokus.
11
4.2 Forschungsfeld und TeilnehmerInnen
Das vorliegende Dissertationsvorhaben wird in zwei Langzeitpflegeeinrichtungen der SeneCura
GmbH in Niederösterreich durchgeführt. Fünf bereits auf PCM geschulte Pflegepersonen werden
an der Studie teilnehmen und den möglichen Einsatz von PCM erproben.
Am Beispiel ausgewählter BewohnerInnen gilt es die mögliche Anwendung zu erforschen und
daraus resultierende Effekte festzuhalten.
Grundlegende Einschlusskriterien für die Fallauswahl (BewohnerInnen):
- Leichte bis mittelschwere Demenz (nach Mini Mental State Examination2 (Folstein, 1975) mit
Werten zwischen 10 und 26 Punkten)
- Verbale Kommunikationsfähigkeit
- Zeigen von herausfordernden Verhaltensweisen (nach International Psychogeriatric
Association (IPA), 1998)
4.3 Vorgehensweise
Das Vorgehen innerhalb des vorliegenden Dissertationsvorhabens orientiert sich in erster Linie
an den Grundprinzipien der Aktionsforschung (Veränderung des praktischen Handelns,
Partizipation und zirkuläres Vorgehen).
In Anlehnung an die mögliche Systematik nach Meyer (2010) erfolgt die Durchführung des
Aktionsforschungsprozesses anhand von drei Phasen (Explorations-, Interventions- und
Evaluationsphase).
Explorationsphase
Diese dient zum tieferen Verständnis und zur Erkundung des Forschungsfeldes. Dazu werden
teilnehmende Beobachtungen und Gruppendiskussionen mit den Pflegepersonen durchgeführt.
Im Sinne der Partizipation werden die Pflegepersonen auch in eine Diskussion zur möglichen
Ergänzung der Forschungsfragen einbezogen, sowie in die Strategien der Fallauswahl und der
Planung des weiteren Vorgehens.
Interventionsphase
Die Interventionsphase ist geprägt von dem zentralen Aktionsforschungszirkel, der spiralförmig
verläuft und dabei Phasen der Planung, Aktion (Handlung), Beobachtung (der durchgeführten
Handlung und der Gesamtsituation), Reflexion (der gesetzten Handlung und deren Auswirkung)
und Neuplanung umfasst. Mit der Neuplanung beginnt auch der nächste Zirkel und die einzelnen
Phasen werden erneut durchlaufen.
Im konkreten Forschungsvorhaben setzt sich die Interventionsphase aus mehreren Zyklen von
vertieften theoretischen Inputs, Anwendung und Beobachtung (Fremd – und
Selbstbeobachtung) und gemeinsamen Reflexionen zusammen. Den Start der
Interventionsphase bildet ein vertiefter theoretischer Input zum PCM, in welchem das bereits
bestehende Wissen aufgefrischt und ggf. vertieft wird. Ausgehend davon erfolgt die Praxisphase,
in welcher der Einsatz von PCM, anhand von Praxisaufträgen und dem Fokus auf Möglichkeiten
der Anwendung bei herausfordernden Verhaltensweisen, bei den ausgewählten Fällen
(BewohnerInnen) stattfindet. Die Phasen der praktischen Umsetzungen durch die
TeilnehmerInnen werden anhand von teilnehmenden Beobachtungen durch die Forscherin
begleitet und anschließend, zur Reflexion erlebter Situationen und zur Festhaltung von
Erkenntnissen, in Form von einzelnen Reflexionsgespräche mit den Anwenderinnen bearbeitet.
2
häufig eingesetztes Screening-Verfahren zur Erfassung kognitiver Störungen (Hofmann, 2012; Bartholomeyczik
& Halek, 2004)
12
Nach der Durchführung mehrerer Aktionsforschungszyklen von Input, Anwendung,
Beobachtung und Reflexion und einer gemeinsamen Gruppenreflexion erfolgt der Abschluss der
Interventionsphase. In der Gruppenreflexion werden offen gebliebene Fragen bearbeitet und die
einzelnen Fälle gemeinsam reflektiert.
Evaluationsphase
Auf die vorliegende Arbeit bezogen liegt der Fokus der Evaluationsphase auf der Bewertung und
Reflexion des gesamten Prozesses und der erzielten Effekte, die sich durch das Wissen um und
die praktische Umsetzung von PCM für Pflegepersonen im Umgang von Menschen, die von einer
Demenz betroffen sind und herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, ergeben haben.
Ausgehend von den Auswertungen der Beobachtungen und Interviews aus der
Interventionsphase werden im Rahmen von Gruppengesprächen die gewonnenen Ergebnisse
gemeinsam mit den fünf TeilnehmerInnen kritisch reflektiert bzw. diskutiert und abschließend
auch eine Bewertung der Qualität des Gesamtprozesses vorgenommen.
5. Ethische Aspekte
Da die Menschen mit einer Demenzerkrankung zwar nicht direkt Gegenstand der Untersuchung
sind, jedoch in den Aktionsforschungsprozess involviert sind und aufgrund eingeschränkter
Zustimmungsmöglichkeiten eine vulnerable Zielgruppe darstellen (Schnell & Heinritz, 2006),
wird das vorliegende Dissertationsvorhaben auf die ethische Vertretbarkeit geprüft und ein
Ethikgutachten eingeholt.
6. Arbeits- und Zeitplan
Da das Stipendium für 2 Jahre angesetzt ist, gilt es die Durchführung der Feldforschung
innerhalb dieses Zeitrahmens abzuschließen. Die Verschriftlichung der Dissertation erfolgt
laufend innerhalb dieser 24 Monate und wird anschließend weitergeführt.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Feldforschung
(Aktionsforschungsprozess)
Explorationsphase
Interventionsphase
Evaluationsphase
13
Literaturauswahl
Algase, D., Beck, C, Kolanowski, A., Whall, A., Berent, S, Richards, K., Beattie, E. (1996). Needdriven dementia compromised behavior: an alternative view of disruptive behaviour. In:
American Journal of Alzheimer´s Disease, 11(6), 10-19.
Bailey, R. (1998). An Investigation of Personality Types of Adolescents Who Have Been Rated by
Classroom Teachers to Exhibit Inattentive and/or Hyperactive-Impulse Behaviors.
University of Arkansas at Little Rock. Dissertation.
Bair, B., Toth, W., Johnson, M. Rosenberg, C., Hurdle, J. (1999). Interventions for disruptive
behaviors: use and success. In: Journal of Gerontological Nursing, 25(1), 13-21.
Balestreri, L., Grossberg, A., Grossberg, G. (2000). Behavioral and psychological symptoms of
dementia as a risk factor for nursing home placement. In: International Psychogeriatrics, 12,
59-62.
Bartholomeyczik, S., Halek, M. (2004). Assessmentinstrumente in der Pflege. Möglichkeiten und
Grenzen. Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft.
Beck, C., Frank, L., Chumbler, N., O´Sullivan, P., Vogelpohl, T., Rasin, J., Walls, R., Baldwin, B.
(1998). Correlates of distriputive behavior in severely cognitively impaired nursing home
residents. In: Gerontologist, 38(2), 189-198.
Beattie, E., Algase, D., Song, J. (2004). Keeping wandering nursing home residents at the table:
Improving food in take using a behavioral communication intervention. In: Aging & Mental
Health, 8, 109-116.
Bellis, A., Bradley, S., Wotherspoon, A., Walter, B., Guerin, P., Cecchin, M., Paterson, J. (2009).
Come into my world. How to Interact with a Person who has Dementia: An educational
resource for undergraduate healthcare students on person-centred care. Flinders
University, Adelaide: Hyde Park Press.
Bradley, D., Smith, K. (1999). The process communication model. An effective tool to motivate all
students. In: Classroom Leadership Online, 3(1), 1-5.
Brodaty, H., Green, A., Koschera, A. (2003b). Meta-analysis of psychosocial interventions for
caregivers of people with dementia. In: Journal of the American Geriatrics Society, 51, 657664.
Brooker, D. (2007). Person-zentriert pflegen. Das VIPS-Modell zur Pflege und Betreuung von
Menschen mit einer Demenz. (C. Müller-Hergl, D. Rüsing, Trans.). Bern: Verlag Hans Huber.
Burgener, S., Dickerson-Putman, J. (1999) Assessing patients in the early stages of irreversible
dementia. The relevance of patient perspectives. In: Journal of Gerontological Nursing, 25,
33-41.
14
Burgener, S., Twigg, P. (2002). Relationships among caregiver factors and quality of life in care
recipients with irreversible dementia. In: Alzheimer Disease and Associated Disorders, 16,
88–102.
Chenoweth, L., King, M., Luscombe, G., Forbes, I., Jeon, Y., Parbury, J., Brodaty, H., Fleming, R.,
Haas, M. (2011). Study Protocol of a Randomized Controlled Group Trial of Client and Care
Outcomes in the Residential Dementia Care Setting. In: Worldviews on Evidence-Based
Nursing, Third Quarter, 153-165.
Cohen-Mansfield, J. (2000a).Use of patient characteristics to determine nonpharmacologic
interventions for behavioural and psychological symptoms of dementia. In: International
Psychogeriatrics, 12, 373-386.
Cohen-Mansfield, J. (2001). Nonpharmacologic interventions for inappropriate behaviors in
dementia: a review, summary, and critique. In: The American Journal of Geriatric Psychiatry,
9(4), 361-381.
Cohen-Mansfield, J. (2003). Agitation in the elderly: a definitional and theoretical
conceptualizations. In: Agitation in Patients with Dementia: A practical guide to diagnosis
and management. Hay, D. & Klein, D. (Hrsg.). Washington, DC, USA: American Psychiatric
Publishing, 1-21.
Edberg, A., Bird, M., Richards, D.A., Woods, R., Keeley, P., Davis-Quarrell, V. (2008). Strain in
nursing care of people with dementia: nurses experience in Australia, Schweden and United
Kingdom. In: Aging & Mental Health, 12, 236-243.
Edberg, A., Sandgren, A., Hallberg, I. (1995). Initiating and terminating verbal interaction
between nurses and severely demented patients regarded as vocally disruptive. In: Journal
of Psychiatric and Mental Health Nursing, 2(3), 159-167.
Engelborghs, S., Maertens, K, Nagels, G., Vloeberghs, E., Mariën, P., Symons, A., Ketels, V.,
Estercam, S., Somers, N., De Deyn, P. (2005). Neuropsychiatric symptoms of dementia:
cross-sectional analysis from a prospective, longitudinal Belgian study. In: International
Journal of Geriatric Psychiatry, 20, 1028-1037.
Evers, W., Tomic, W., Brouwers, A. (2002). Aggressive behavior and burnout among staff of
homes for the elderly. In: International Journal of Mental Health Nursing, 11, 2-9.
Feuersenger, E. (2011). Prozesskommunikation. Der Schlüssel für konstruktive Kommunikation.
Weilheim: Verlag Kahler Communication, KCG.
Folstein, M.F., Folstein, S.E., McHugh, P. R. (1975). Mini-Mental State (a practical method for
grading the state of patients for the clinician). In: Journal of Psychiatric Research, 12, 189–
198.
Gastmans, C. (1998). Interpersonal relations in nursing: a philosophical-ethical analysis of the
work of Hildegard E. Peplau. In: Journal of Advanced Nursing, 28(6), 1312-1319.
15
Gitlin, L., Kales, H., Lyketsos, C. (2012). Managing Behavioral Symptoms in Dementia Using Non
pharmacologic Approaches: An Overview. In: JAMA, 308(19), 2020–2029.
Gilbert, M. (1994). Meeting the Needs of Students Can Promote Success. University of Arkansas
at Little Rock: Unpublished off-campus duty assignment report.
Gleichweit, S., Rossa, M. (2009).Erster österreichischer Demenzbericht. Teil1: Analyse zur
Versorgungssituation durch das CC integrierte Versorgung der österreichischen
Versicherungen. Wien: Wiener Gebietskrankenkasse.
Hall, K., O´Connor, D. (2004). Correlates of aggressive behavior in dementia. In: International
Pschogeriatrics, 16(2), 141-158.
Halek, M., Bartholomeyczik, S. (2011). Verstehen und Handeln. Forschungsergebnisse zur Pflege
von Menschen mit Demenz und herausforderndem Verhalten. Hannover: Schlütersche
Verlagsgesellschaft.
Hart E. & Bond M. (2001): Aktionsforschung. Bern: Verlag Hans Huber.
Hawking, N. (1995). A Study of the Impact on Student Achievement by Teachers Training in
Process Communication. University of Arkansas at Little Rock. Dissertation.
Hofmann, W. (2012). Leitliniengerechte Diagnose des Demenzsyndroms. In: Zeitschrift für
Gerontologie und Geriatrie, 4, 341-351.
International Psychogeriatric Association (IPA) (1998).Behavioral and Psychological Symptoms
of Dementia (BPSD).
IPA: http://www.ipa-online.net/pdfs/1BPSDfinal.pdf
James, I. (2012). Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz. Einschätzen, verstehen
und behandeln. (D. Rüsing, Trans.). Bern: Verlag Hans Huber.
Johnston, R. (1997). The Value of the Process Communication Model to a Mediator. McGregor
School of Antioch University. Thesis.
Kahler, T. (2010). Process Model. Persönlichkeitstypen, Miniskripts und Anpassungsformen.
Weilheim: Verlag Kahler Communication-KCG.
Kahler, T. (2008). Process Therapy Model. Die sechs Persönlichkeitstypen und ihre
Anpassungsformen. Weilheim: Verlag Kahler Communication, KCG.
Kitwood, T. (1988). The technical, the personal, and the framing of dementia. In: Social Behavior,
3, 161-179.
Kitwood, T. (1997). Dementia reconsidered: The person comes first. Buckingham, United
Kingdom: Open University Press.
16
Kitwood, T. (2005). Demenz. Der personzentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten MenschenBern: Verlag Hans Huber.
Kolanowski, A. (1995). Disturbing behaviors in demented elders: A concept synthesis. In:
Archives of Psychiatric Nursing, 9(4), 188-194.
Kolanowski, A. (1999b). An overview of the Need-Driven Dementia-Compromised Behavior
Model. In: Journal of Gerontological Nursing, 25(9), 7-9.
Kurz, A. (1998). BPSD: Verhaltensstörungen bei Demenz. In: Nervenarzt, 69, 269-273.
Lewin K. (1946): Action research and minority problems. In: Journal of Social Issues, 2(4), 34-46
Lind, S. (2000). Umgang mit Demenz. Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Methoden.
Stuttgart: Paul-Lemp-Stiftung.
López-Pousa, S., Vilalta-Franch, J. Garre-Olmo, J., Pons, S., Cucurella, M. G. (2007).
Characterisation and prevalence of the psychological and behavioural symptoms in patients
with dementia. In: Revista de neurologia, 45(11), 683-688.
Lyketsos, C., Lopez, O., Jones, B. (2002). Prevalence of neuropsychiatric symptoms in dementia
and mild cognitive impairment: results from the cardiovascular health study. In: JAMA, 288,
1475-1483.
Marriner-Tomey, A. (1992). Pflegetheoretikerinnen und ihr Werk. Basel: RECOM-Verlag.
Mayer H. (2011): Pflegeforschung anwenden. Elemente und Basiswissen für Studium und
Weiterbildung. 2. Auflage. Wien, Facultas.
Mayer, H., Zojer, E. (2013). Das Process Communication Model. Ein Pilotprojekt zum Einsatz des
PCM im Langzeitpflegebereich. Unveröffentlichter Projektbericht, Institut für
Pflegewissenschaft, Universität Wien.
McCallion, P., Toseland, R., Lacey, D., Banks, S. (1999). Educating nursing assistants to
communicate more effectively with nursing home residents with dementia. In:
Gerontologist, 39, 546-558.
Meyer J. (2010): Action research. Chapter 22. In: Gerrish K., Lacey A. (2010): The research
process in nursing (Sixth Edition). Oxford, Wiley-Blackwell, 257-270
Moniz-Cook E. (1998). Psychosocial approaches to challenging behaviour in care homes. In:
Journal of Dementia Care, 6(5), 33-38.
Passalacqua, S., Harwood, J. (2012). VIPS Communication Skills Training for Paraprofessional
Dementia Caregivers: An Intervention to Increase Person-Centered Dementia Care. In:
Clinical Gerontologist, 35, 425-445.
17
Pauley & Pauley (2011). Establishing a Culture of Patient Safety. Improving Communication,
Building Relationships, and Using Quality Tools. Milwaukee: Quality Press.
Peplau, H., Kelling, G., Mischo-Kelling, (1995). Interpersonale Beziehungen in der Pflege: Ein
konzeptueller Bezugsrahmen für eine psychodynamische Pflege. Basel: RECOM-Verlag.
Perren, S., Schmid, R., Herrmann, S., Wettstein, A. (2007). The impact of attachment on dementiarelated problem behavior and spousal caregivers’ well-being. In: Attachment & Human
Development, 9, 163 – 178.
Prince, Martin (2007). Epidemiology of dementia. Psychiatry, 6(12), 488-490.
Prince, M., Prina, M., Guerchet, M. (2013). World Alzheimer Report 2013. Journey of Caring. An
analysis of long-term care for dementia. London: Alzheimer’s Disease International (ADI).
Remsberg, J., Regier, N. (2011). Service Impact Report. Long-Term Nursing Care Community.
Next Element Consulting, LLC.
Schnell, M., Heinritz, C. (2006). Forschungsethik. Ein Grundlagen- und Arbeitsbuch für die
Gesundheits- und Pflegewissenschaft. Bern: Verlag Hans Huber.
Shattell, M., Starr, S., Thomas, S. (2007). ‘Take my hand, help me out’: Mental health service
recipients’ experience of the therapeutic relationship. In: International Journal of Mental
Health Nursing, 16, 274-284.
Sloane, P., Hoeffer, B., Mitchell, C., McKenzie, D., Barrick, A., Rader, J., Stewart, B., Talerico, K.,
Rasin, J., Zink, R., Koch, G. (2004). Effect of Person-Centred Showering and the Towel Bath
on Bathing-Associated Aggression, Agitation, and Discomfort in Nursing Home Residents
with Dementia: A Randomized, Controlled Trial. In: Journal of the American Geriatrics
Society, 52(11), 1795-1804.
Souder, E., Heithoff, K., O´Sullivan, P., Lancaster, A, Beck, C. (1999). Contexts and impacts of
disruptive behavior in institutionalized elders. In: Aging and Mental Health, 3(1), 54-68.
Shcolnik, B. (1987). The Process Communication Model Concept of Developmental Processes:
The Effects of Phase Development in Husbands on Marital Satisfaction of Wives.
Dissertation. The Fielding Institute.
Town S.W. (1978): Action research and social policity: some recent British experience. In:
Bulmer M. (1978): Social Policity Research. London, Macmillian Press.
Wancata, J., Benda, N., Meise, U., Windhaber, J. (2003). Non-cognitive symptoms of dementia in
nursing homes: frequency, course and consequences. In: Social Psychiatry and Psychiatric
Epidemiology, 38(11), 637-643.
Whitlatch, C., Schur, D., Noelker, L., Ejaz, F., Looman, W. (2001). The stress process of family
caregiving in institutional settings. In: The Gerontologist, 41, 462 –473.
18
Williams, K., Kemper, S., Hummert, M. (2003). Improving nursing home communication: An
intervention to reduce elderspeak. In: The Gerontologist, 43, 242-246.
World Health Organization WHO (2012).Dementia: a public health priority. United Kingdom.
WHO:
http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/75263/1/9789241564458_eng.pdf.
Wood, S. A., Cummings, J., Barclay, T., Hsu, M., Allahyar, M., Schnelle, J. (1999). Assessing the
impact of neuropsychiatric symptoms on distress in professional caregivers. In: Aging and
Mental Health, 3, 241-245.
Zuidema, S., Koopmans, R., Verhey, F. (2007). Prevalence of predictors of neuropsychiatric
symptoms in cognitively impaired nursing home patients. In: Journal of Geriatric Psychiatry
and Neurology, 20, 41-49.
19

Documents pareils