01I0011-11 SV 2011-V00040 Konzeption Häfler

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01I0011-11 SV 2011-V00040 Konzeption Häfler
2
Ausfertigungen:
STADT FRIEDRICHSHAFEN
Sitzungsvorlage
DI, DII, DIII;
AVL, BSU (3x), OB-Presse, PL, SBA (2x),
OVA, OVE, OVK, OVR
Umweltschutzamt und Landwirtschaftsamt
Bodenseekreis
Drucksache-Nr. 2011 / V 00040
Dienststelle:
Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt
Abteilung Umwelt und Naturschutz (BSU-AUN)
Aktenzeichen: BSU-AUN / Sm
01I0011-11 SV 2011-V00040 Konzeption Häfler Obstwiesenprogramm - Stand 2202-2011.doc
Kosten:
Datum, Unterschrift:
22.02.2011
Zuschüsse
bzw.
Beiträge:
Hans-Jörg Schraitle
Mitzeichnung (Datum, Kurzzeichen):
ja
FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN
nein
einmalige Kosten
jährliche Folgekosten:
Personalkosten:
Sachkosten:
Betrag:
EUR
Betrag:
Betrag:
einmalige Einnahme(n)
Betrag:
EUR
laufende (jährlich)
Betrag:
EUR
0
15.000
EUR
EUR
MITTELBEREITSTELLUNG IM HAUSHALT:
BM Hauswald
_______________
I. BM Dr.-Ing. Köhler
_______________
Betreff:
Oberbürgermeister
DVD
Zeitdauer des Tagesordnungspunktes:
Vortrag / Experte:
Gremium:
Vorberatung/Datum
.pdf-, htmDateien
Video (VHS)
20 Minuten
Bertrand Schmidt, BSU-AUN
vorgesehene Entscheidung/Datum
öffentlich
OV Ettenkirch
15.03.2011,
18.30 Uhr
X
OV Raderach
15.03.2011, 20 Uhr
X
OV Ailingen
16.03.2011, 17 Uhr
X
OV Kluftern
16.03.2011, 19 Uhr
X
Umwelt- und Verkehrsausschuss
VMH
VMH
Noch bereitzustellen:
Medien: Bitte ankreuzen. Alles, was präsentiert werden soll, muss mindestens 1 Arbeitstag vor den jeweiligen Sitzungen der
Geschäftsstelle des Gemeinderates zugeleitet werden, damit die Präsentation gewährleistet werden kann.
Folien
(ungeeignet)
VWH
VWH
Zur Verfügung stehende Mittel auf Fipo 1.1200.6250.000,
Städtische Umwelt-, Natur- und Artenschutzmaßnahmen
(Planansatz und Haushaltsausgabenrest lfd. Jahr);
„Häfler Obstwiesenprogramm“ – Konzeption
MS Office 2003 Dateien
(inkl. ppt, .mpp)
Städt. Haushalt
Haushalt Zepp.Stiftung
________________
24.03.2011
Deckungsvorschlag: Bereitstellung im Zuge der HH-Planung 2012
Gemeinderat
Ggf. Hinweis auf frühere Behandlung des Beratungsgegenstandes (Gremium, Datum, Drucksache-Nr.):
UVA, 23.05.2003, SV 2003 / V 00134, Stadtbiotopkartierung – Fertigstellung der Grundlagenkartierung
und Auswertung der Ergebnisse
0
EUR
15.000
EUR
EUR
Beschlussantrag: (ggf. Fortsetzungsblatt verwenden)
1.
Das Konzept für ein Häfler Obstwiesenprogramm mit durchgeführten Modellprojekten wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
2.
Die Förderung von Landwirten und ehrenamtlichen Initiativen und fachkundigen
Bürgern wird begrüßt.
3.
Die Verwaltung wird beauftragt, dem Rat bis Herbst 2011 eine mit der Landwirtschaft abgestimmte Förderrichtlinie zur Beschlussfassung vorzulegen.
nichtöffentl.
X
HSt.: 1.1200.6250.000
HSt.:
Ab dem Haushalt 2012 sind auf Fipo 1.1200.6250.000 des BSU wieder jährlich
15.000 Euro einzustellen, um das geplante Anreizprogramm für Landwirte und
Privatpersonen zur Pflege und Sanierung überalteter Hochstammobstbäume in
den nächsten Jahren umsetzen sowie bürgerschaftliche Initiativen unterstützen
zu können.
Häfler Obstwiesenprogramm – Konzeption
Sitzungsvorlage 2011 / V 00040
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©
Häfler Obstwiesenprogramm
Weiternutzung, Schutz und Pflege
1.
Was sind die Inhalte und Zielsetzungen?
Das Häfler Obstwiesenprogramm ist ein Aktionsprogramm zum Erhalt von Obsthoch-
+
Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit
Sanierung alter
Obstwiesen
Neuanlage von
Obstwiesen
Regionale
Vermarktung
Bürgerschaftliche
Initiativen, Umweltbildung
Anreizprogramm
mit Pflegeprämien
in Abstimmung
mit dem Bodenseekreis (Streuobstwiesenförderprogramm,
Sortenerhaltungsprogramm,
MEKA)
Neupflanzung
inkl. Mahd, Beweidung
in Abstimmung
mit dem Bodenseekreis (Kreispflegeprogramm,
MEKA)
Bag in Boxes
Streuobst-Paten,
Obstfachwarte
stämmen auf städtischen und privaten Flächen und fördert Pflegemaßnahmen von
Landwirten und Bürgern.
Ziel des Anreizprogramms ist es, 10 % des Häfler Bestandes an Hochstammobstwiesen
in den nächsten 10 Jahren pflegen zu lassen und damit wieder eine Nutzung und eine
Erhaltung zu ermöglichen, um dem schnellen Verlust alter Obstbaumbestände entgegenzuwirken. Über angemessene Pflegesätze können Landwirte bzw. beauftragte
Baumpfleger bei Erst- und Folgepflegemaßnahmen gefördert werden (vgl. Pkt. 5).
Weiterhin werden ehrenamtliche Initiativen unterstützt und es soll ein Netzwerk aus
fachkundigen Bürgern und Obstfachwarten aufgebaut werden, um auch neue praktische Kulturlandschafts-, Schul- und Umweltbildungsprojekte anzustoßen.
Zentrale Bausteine des Häfler Obstwiesenprogramms sind (vgl. Abb. 1):
Sanierung alter Obstwiesen, Förderung von Pflegeschnitten in Hochstammobstwiesen; Schutz durch Nutzung: Nachpflanzungen, Grünlandunternutzung.
Neupflanzung von Obstwiesen und Anlage von Kleinbiotopen.
Beweidung,
Grünlandunternutzung
Regionale Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Abfüllung von Apfelsaft in
„Bag in Boxes“ im Rahmen von Aktionstagen.
Pflege und
Revitalisierung
von Obsthochstämmen inkl.
Entmistelung und
Nachpflanzung
Bürgerschaftliche Initiativen, Umweltbildung Grünes Klassenzimmer, Förderung
Kleinbiotope
anlegen ( z.B.
Insektenhotel,
Asthaufen,
Hecke, Tümpel)
Beweidung,
Grünlandunternutzung
Mobile Presse,
Saft pressen von
eigenen Obstbäumen
Öffentliche Obsternte/ -feste
Austausch Produzent und Verbaucher
Schülerfirmen in
Schulen mit Saft
und Dörrobst
Umweltbildung
Grünes Klassenzimmer, ErlebnisExkursionen
Netzwerk von Akteuren (z.B. Landwirte, BUND Streuobstgarten Weilermühle, Apfelsaftprojekt, IOB,
KOB, LOGL e.V.)
„Aufgeladene
Produkte“
Wochenmärkte,
Kochkurse,
Obstrezepte
Entfernen von
Brombeergestrüpp
von ehrenamtlichen Streuobst-Paten und Obstfachwarten für den Obstbaumschnitt, Schulprojekte.
Das Förderprogramm wird vom Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt, Abteilung Umwelt und Naturschutz in Abstimmung mit dem Landwirtschaftsamt und dem
Konzeptionen zur Entwicklung von Modellflächen auf städtischen und privaten Flächen
Stadtbiotopkartierung – Evaluation und Monitoring
Städtische Obstwiesenflächen als Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB) entwickeln
GIS Anwendbarkeit, lokale Flächenstudien zur Bestandsentwicklung
Umweltschutzamt des Bodenseekreises aufgelegt und betreut.
Abb. 1: Zentrale Bausteine und Grundlagen des Häfler Obstwiesenprogramms
Häfler Obstwiesenprogramm – Konzeption
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2.
d.
Welche Zielgruppen sollen erreicht und welche Maßnahmen
gefördert werden?
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Ohne aktive Pflegemaßnahmen, die für die Landwirte bzw. Eigentümer kostendeckend sind, können die zunehmend brachfallenden alten Obstbaumwiesen
nicht erhalten werden. Sie vergreisen und vermisteln, Brombeeren breiten sich
Landwirte, ehrenamtliche Umweltinitiativen und Privatpersonen werden beim Pflege-
aus und schlussendlich brechen sie zusammen. Es gilt das Motto „Schutz durch
schnitt, der Neupflanzung, der Nutzung und Vermarktung unterstützt.
Nutzung“ sowohl der Bäume als auch des Grünlandes (Beweidung, Mahd). Die
Attraktivität einer Weiternutzung muss deshalb durch eine Förderung verbessert
Insbesondere alte ungepflegte Bäume sollten geschnitten werden, um ihre Stabilität,
werden.
Vitalität und Nutzbarkeit zu verbessern. Diese Bäume haben für das Landschaftsbild
und als Strukturelement und Lebensraum für Tiere eine hohe Bedeutung.
e.
Flächennutzungs- und Landschaftsplan (Baugesetzbuch und Landesplanungsgesetz) einschließlich kommunaler Umweltplanungsinstrumente wie die Stadtbio-
Es sind kostendeckende finanzielle Anreize geplant, damit Landnutzer ihre Bäume pfle-
topkartierung Friedrichshafen und Biotopvernetzungsplanungen Ailingen und
gen bzw. die Bäume von Obstfachwarten fachgerecht geschnitten werden können, wel-
Kluftern machen klare Aussagen zu Grünland und Hochstammobstwiesen. Diese
che von der Stadt bezahlt werden.
Lebensraumtypen sollten als landschaftsgliedernde Elemente erhalten und wo
möglich entwickelt werden.
f.
3.
a.
Biotopverbunds von 10 % der Fläche. Diese Aufgaben betreffen die Landkreise
Der heutige Pflege- und Vitalitätszustand der Streuobstwiesen ist oft schlecht
schaftselemente wie z.B. den Streuobstwiesen können die gesetzlichen Ziele er-
und führt zunehmend zum Zusammenbruch der überalterten Bestände. Ohne
reicht werden.
ausreichenden Erziehungs- und Pflegeschnitt so wie Mahd oder Beweidung des
b.
und Kommunen. Nur mit der Einbindung ökologisch hochwertiger Kulturland-
g.
Baden-Württemberg besitzt 63 % der bundesweit noch vorhandenen Hoch-
Unterwuchses verlieren die Bäume ihre Stabilität und Nutzqualität.
stammobstwiesen und damit eine landesweite Schutzverantwortung für diesen
Mit Stand 1998 der Stadtbiotopkartierung wurden in Friedrichshafen 264 Streu-
Biotoptyp. Auch andere Kommunen in Landesteilen mit vielen Hochstammobst-
obstwiesen mit einer Gesamtfläche von 197 ha erfasst, das entsprach 2,8 % der
wiesen, wie Ludwigsburg und Filderstadt, haben in den letzten Jahren ein För-
Gemarkungsfläche. Derzeit sind davon noch ungefähr 160 ha Streuobstwiesen-
derprogramm Streuobstwiesen aufgelegt.
fläche auf ca. 2,2 % der Gemarkungsfläche erhalten; das bedeutet einen Verlust
h.
Bestehende Obstwiesen sind wichtige gliedernde Elemente und Freiräume für
von ca. 3 ha Fläche oder ca. 250 alten Obstbäumen pro Jahr. In den letzten 12
die Naherholung. Friedrichshafen gehört zu den Kommunen, die eine besondere
Jahren gingen so etwa weitere ein Fünftel der Streuobstwiesenflächen auf Ge-
Prägung durch die historische Streuobstwiesennutzung erfahren hat.
markung Friedrichshafen verloren. Dies ist auch das Ergebnis einer aktuellen
Bachelorarbeit (R. Bildstein) zu Hochstamm-Obstwiesen in Kluftern.
c.
Durch das Bundesnaturschutzgesetz besteht die Zielsetzung eines landesweiten
Was sind die wichtigsten Gründe für ein städtisches Förderprogramm?
i.
Mit der Sanierung bzw. Neuanlage von Hochstamm-Obstwiesen auf städtischen
Flächen sollen vorbildliche Aufwertungen erzielt sowie Artenschutzmaßnahmen
Der schleichende Verlust von Streuobstwiesen bedeutet auch eine Abnahme der
umgesetzt werden (z. B. Schutz bedrohter Vogelarten wie des Gartenrotschwan-
Strukturvielfalt, der Biodiversität sowie der Sorten- und Artenvielfalt. Der Verlust
zes, „Vogel des Jahres 2011“, oder Förderung von Honig- und Wildbienen als
von Obstbäumen an Wegen und in der Kulturlandschaft haben auch Auswirkun-
Bestäuber).
gen auf die Wohn- und Erholungsqualität, sprechen blühende große Bäume mit
Unterweidung Menschen doch besonders an.
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4.
Tab. 1: Geplante Fördersätze für Pflegemaßnahmen von Obstbäumen (Entwurf)
Welche Erfahrungen liegen vor?
Über die von der städtischen Umweltabteilung im BSU mit Projektpartnern begonnenen
Erstpflege
vorbildliche Modellprojekte konnten seit 2008 Erfahrungen gesammelt werden:
mittelgroßer Obstbaum (5-8 m D, < 8 m H)
25 Euro *
Modellprojekt 1: „Streuobstwiese Bunkhofer Esch“; städtische Fläche, 2,28 ha
großer Obstbaum (> 8-10 m D, < 10 m H)
40 Euro
Größe, kartiertes Stadtbiotop, Sanierung durch Pflegeschnitt, Biotopaufwertung,
sehr großer Obstbaum (> 10 m D, > 10 m H)
Abstimmung vor Ort, Einzelbaumentscheidung,
teilweise Hubsteiger sinnvoll
Nachpflanzung, Ökokontomodellfläche,
Modellprojekt 2: „Panorama-Obstgarten Berg“; private Fläche, 0,42 ha Größe, kartiertes Stadtbiotop, Sanierung, Grünlandpflege, Vermarktung, Umweltbildung, Apfelsaftprojekt Bag in Boxes.
60-200 Euro
Folgepflege frühestens drei Jahre nach Erstpflege bzw. Neupflanzung
Erziehungsschnitt und Baumscheibenpflege
junger Obstbaum (> 2-5 m D, < 8 m H)
Auch städtische Obstbaumwiesen wurden gepflegt und es wurde damit begonnen,
8 Euro
mittelgroßer Obstbaum (> 5-8 m D, < 8 m H)
13 Euro **
Maßnahmen in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Obstbau Bavensdorf (KOB)
großer Obstbaum (> 8-10 m D, > 8 m H)
20 Euro
durch. Weitere Partner bei der privaten Fläche in Ailingen sind der AK Umwelt Ailingen,
sehr großer Obstbaum (> 10 m D, > 10 m H)
lückige Bestände durch Nachpflanzung zu verjüngen. Die Stadtverwaltung führt diese
30-100 Euro
die Stiftung Liebenau und die Ortsverwaltung Ailingen.
*
5.
Welche Fördersätze sind für Pflegemaßnahmen von Obstbäumen geplant?
Grundsätzlich soll das bestehende Streuobstförderprogramm des Landratsamtes Bo-
**
D
H
gemeint sind insbes. Hochstamm-Apfelbäume, die gemäß repräsentativer Untersuchung in
Kluftern 84 % aller Obstbäume in Hochstammobstwiesen ausmachen, Birnbäume sind mit
9 % vertreten, Kirsche, Zwetschge und Walnuss zusammen mit 7 %.
In Anlehnung an die bestehende Pflegeprämie aus dem Programm des Landratsamtes
Durchmesser
Höhe
denseekreis in vielen Punkten übernommen und aufgestockt werden. Anders als im
Förderprogramms des Kreises mit pauschalen Pflegesätzen von 13 Euro für alle Baum-
Geförderte Bäume müssen fünf Jahre erhalten werden. Jeder Baumbestand wird vor
kategorien werden im Häfler Obstwiesenprogramm die Sätze gestaffelt und es soll kei-
der bewilligten Pflege besprochen und danach im geschnittenen Pflegezustand abge-
ne Förderbeschränkung von 15 Bäumen pro Antragsteller geben, um gerade auch grö-
nommen. Der Obstbaumschnitt richtet sich nach den Ausbildungsrichtlinien des LOGL
ßere und arbeitsaufwändige Bestände in die Sanierungspflege zu bekommen.
e.V. (Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg).
Die in Tabelle 1 genannten Sätze verstehen sich als Diskussionsgrundlage und werden
derzeit noch mit dem Landratsamt Bodenseekreis und mit Vertretern der Landwirtschaft
abgestimmt.
6.
Welche Fördersätze sind für Neupflanzungen von Obstbäumen
geplant?
Eine Beteiligung am Sortenerhaltungsprogramm und Streuobstwiesen-Förderprogramm
des Bodenseekreises wird angestrebt.
In diesem Programm werden die Jungbäume vergünstigt für 8 Euro abgegeben. Die
städtische Umweltabteilung rechnet bei Beteiligung an den Programmen pauschal für
bereitgestellten Jungbaum, Pflock, Anbindematerial, Wurzelschutz sowie Rindenverbissschutz etwa mit 20 Euro Kosten pro Baum.
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7.
konkreter Pflege- und Biotopmaßnahmen vor Ort wichtig. Interessierte Personen aus
Welches Fördervolumen ist für private Hochstammobstwiesen
geplant?
Mit einer Ausstattung von 10.000 Euro pro Jahr kann die Stadt Friedrichshafen ein effektives Anreizprogramm für private Antragsteller auflegen, mit dem Fördermaßnahmen
auf jährlich ca. 1,5 % Flächen der vorhandenen Häfler Hochstammobstwiesen umgesetzt werden können. Es sind geplant:
a)
Für Sanierung und Pflege ca. 8.000 Euro pro Jahr
b)
Für Nachpflanzungen / Neupflanzungen ca. 2.000 Euro pro Jahr.
Das Antragsverfahren soll einfach und unbürokratisch gehandhabt werden.
der Landwirtschaft, der Bürgerschaft, den Naturschutzverbänden sowie den AgendaInitiativen könnten bei dem Programm ehrenamtlich mitarbeiten.
Für Öffentlichkeitsarbeit, Förderung von Kleinprojekten, Umweltbildung und Weiterbildungsmaßnahmen sind 2.500 Euro pro Jahr vorgesehen.
10.
Welche Maßnahmen setzt die Stadt auf den eigenen Hochstammobstwiesen um?
Auch städtische Flächen mit Hochstamm-Obstbäumen sollen aufgewertet werden.
Hierzu werden Sanierungsschnitte und Nachpflanzungen im Rahmen des Ökokontos
8.
Gibt es Vermarktungsinitiativen und kulinarische Aktionen?
Es besteht die Notwendigkeit, Eigentümer kleiner Obstbaumbestände und deren Nutzung zu unterstützen. Gedacht ist an „Apfelsaft-Tage“, wobei mit mobilen Pressen
Kleinmengen von 2 Tonnen pro Tag öffentlichkeitswirksam gepresst und in „Bag in Boxes“ abgefüllt werden können. Bei Apfelfesten kann auch Dörrobst mit Kindern hergestellt werden.
Das erfolgreiche „Apfelsaftprojekt“ der Naturschutzverbände in der Region BodenseeOberschwaben bietet ebenfalls Chancen weiteres Mostobst im Rahmen dieser Aufpreiskampagne zu vermarkten.
Über Schülerfirmen und Pflegepatenschaften könnten in Schulkantinen Angebote von
naturtrübem Apfelsaft eingerichtet werden. Insgesamt sind hierfür 2.500 Euro pro Jahr
durchgeführt. Bei ausgewählten Flächen werden Pflegeschnitte und Nachpflanzungen
mit Landwirten vor Ort bzw. mit dem Kompetenzzentrum Obstbau (KOB) vorgenommen
und diese Flächen dann mit begleitenden Biotopmaßnahmen aufgewertet (z.B. Modellprojekt 1, Bunkhofer Esch, vgl. Kap. 4).
Im Zuge der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen nach Eingriffen in den Naturhaushalt durch neue Baugebiete werden auch Obsthochstämme nachgepflanzt (z.B. an
der Unteren Mühlbachstraße in Schnetzenhausen; Grünfläche Buchschach südlich der
Bebauungsfläche Reiterweg / Diamantstraße).
Im Rahmen der Aktion „200 Jubiläumsbäume für Friedrichshafen“ ist im Jahr 2011 konkret geplant in verschiedenen Ortsteilen Obstbaumreihen und „Bürger-Obstwiesen“ aus
gespendeten Bäumen anzupflanzen.
vorgesehen.
11.
9.
Wie soll bürgerschaftliches Engagement gefördert werden?
Ein Netzwerk aus fachkundigen Obstfachwarten für den Obstbaumschnitt soll ausgebaut werden. Eine Ausbildung soll über den Landesverband für Obstbau, Garten und
Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) und die Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau Bavendorf (KOB) ermöglicht werden.
Weiterhin ist ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Streuobst-Paten geplant. Die Häfler
Streuobst-Paten sollen vor Ort beraten können, Kampagnen von Initiativen vorbereiten
und begleiten sowie Ansprechpartner für die Verwaltung sein, damit lokale Projekte mit
städtischer Unterstützung umgesetzt werden können. Sie sind auch für die Umsetzung
Wie sieht die Gesamtfinanzierung des Häfler Obstwiesenprogramms aus?
Die oben skizzierten Maßnahmen (Abb. 1 in Kap. 1, sowie Kap. 7 bis 9) erfordern ein
Volumen von jährlich ca. 15.000 Euro. Die Fipo 1.1200.6250.000 Städtische Umwelt-,
Natur- und Artenschutzmaßnahmen hatte bis zum Haushaltsjahr 2009 einen Ansatz von
10.000 Euro und wurde mit dem Sparhaushalt 2010 auf 0 Euro gesetzt. Eine erfolgreiche Umsetzung des Programms erfordert künftig, d.h. ab 2012 eine Ausstattung
mit insgesamt 15.000 Euro pro Jahr.

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