William Johnsson - The One Project - Blog der Hansa
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William Johnsson - The One Project - Blog der Hansa
THEONEPROJECT:WARUMICHWÜTENDBIN! September2016,WilliamG.Johnsson ManchmalgehtwasinderKirchesoschief,dassmansichmeldenmuss.ImAdventismusgibtes imMomenteineKrankheit,derersichkeineranzunehmenscheint. MeineFrauNoeleneundichsindglücklichePensionäreinLomaLinda,wodieSonnejedenTag scheint. Wir leben ein gutes Leben – Spaziergänge, Gartenarbeiten, Schreiben, Theologie unterrichten und viel Zeit füreinander. Silver Springs 1 , der Adventist Review und Adventist WorldsindweitwegundbeschäftigenunsnurnochinGebeten.JetztsindwiraberaufDinge inderAdventgemeindegestoßen,diewirwiderlichfindenundwennichnichtssage,brenntmir dieSicherungdurch.Und,wasnochwichtigerist,werdeichvielleichtschonbaldvomHerrndie Frage gestellt bekommen: „Du, der du das The One Project kennst, warum hast du nichts gesagt?“ Wir haben das The One Project (TOP) erst vor Kurzem kennengelernt. Ich werde nicht versuchen, Dinge, die vor 2016 stattfanden oder nicht stattfanden, zu diskutieren. Aber in diesem Jahr haben wir hinreichend Kenntnis aus erster Hand bekommen, nicht durch Hörensagen.Undwaswirgesehenundgehörthaben,führtunszuklarenSchlussfolgerungen überTOPunddiedamitverbundenenMenschen. Das The One Project kommt von Gott. Es ist etwas, das unterstützt werden sollte, nicht verunglimpft.Diejenigen,diesichgedrungenfühlen,eszubekämpfensolltendenBallflachen halten,dennsiekämpfengegenGott. Ichwerdeeuchsagen,wieichandiesenPunktgekommenbin. Ich war überrascht, als ich Ende 2014 als Sprecher zum TOP in Seattle (Februar 2016) eingeladenwurde.Weilichfastnichtsdarüberwusste,schauteichmirdieWebsitean.Wasich dortfand–ebendasZiel,JesuszumZentrumadventistischerVerkündigungundLebensweise zumachen–ließmichdieEinladungannehmen.DasThemaderKonferenzwarendieEreignisse derPassionswoche.AlleReferentenzeichnetendieSchritteJesuvomumjubeltenEinzugnach Jerusalem,überGolgathabiszurAuferstehungnach.MeinThemawarderSabbat,andemJesus imGrabruhte.IchsollteüberdieBedeutungdesTodesChristisprechen.Offensichtlichwarden OrganisatorendesProjektesdasThemasehrwichtig,dennichbekam40MinutenRedezeit,wo alleanderennur16bekommenhatten.AlleReferentenwurdengebeten,dreiMonatevorder KonferenzihreManuskripteeinzusenden,sodassgeprüftwerdenkonnte,dassnichtdieKirche und ihre Leitung angegriffen wurden und dass die Präsentation geeignet sei, um gute Gruppendiskussionenzufördern. Noelene begleitete mich nach Seattle zur Konferenz. Sie fand im Westin Hotel, mitten im ZentrumvonSeattle,stattundgingvonSonntagmorgenbisMontagmittag.Manhattemit700 1 Anm.d.Übers.:SilverSpringsistderSitzderGeneralkonferenz 1 TeilnehmerinnenundTeilnehmerngerechnet,dochderAndrangwarsogross,dassesamEnde 1200waren.BeiderGrößehättemanunmöglich eineweiterePersonindenRaumquetschen können. Alles war ausgezeichnet vorbereitet: Sound, Video, Koordination, Zeiteinhaltung. Keine VorstellungvonReferentInnen,esgingnurumJesus.DasPublikumwaraltersgemischt,inerster Linie aber Baby-Boomers und Millennials 2 . Die Referenten waren zur Hälfte männlich und weiblich.IchwardoppeltbisdreifachsoaltwiedierestlichenReferentInnen,aberdasschien niemandenzustören.IhnengingesumJesus,nichtummich.Allemischtensichuntereinander, freundlichundfröhlich.DasErscheinungsbildwarschick,abernichtformell,nurwenigeder MännertrugenAnzügeoderKrawatten.WirbefürchtetenlauteteMusik,dieunsnichtgefallen würdeundlagenfalsch:es gab wundervolleAnbetung,eineMischungauszeitgenössischem GospelmitKlassikernwieAmazingGraceoderJesusPaidItAll. NureineSachestörtedieHarmonie:dieGruppebestandüberwiegendausWeißen.Alsichzu reden begann, sagte ich das auch und erntete Großen Applaus. Nachher sprachen die VerantwortlichenmitmirdarüberundberichtetenüberihrebislangfehlgeschlagenenVersuche, diesemProblemabzuhelfenundmehrethnischeVerschiedenheithineinzubringen. Noch immer, sechs Monate später, fühlen Noelene und ich die geistliche Beglückung von Seattle. Eines aber verstört mich: Könnte mir irgendjemand bitte erklären, was genau das ProblemamTheOneProjectist?Esscheintmir,dassfastjederschongehörthat,irgendetwas stimmenichtmitdemProjekt,aberniemandkannmirsagen,was. AlsohabeichbeivielenLeutennachgefragt,auchinSilverSprings,aberalleAntwortensind Nebelkerzen:Gerüchte,Verdächtigungen,Hörensagen,Vorschwörungstheorien.Wasandere ebengesagt,gehört,gelesenoderimInternetoderaufDVDgesehenhaben.Aufderanderen Seiteabersindalle,dieschoneinTOPbesuchthaben,positivundvollglühenderBegeisterung. WirfühltenunsdurchSeattlesogesegnet,dasswir,vondenOrganisatorengebeten,dochin SydneyundPerth(Australien)mitdabeizusein,sofortzusagten.Geradesindwirzurückvon dieserzweiwöchigenReise.EswarwiedersowieSeattle,nurkleiner.DergleicheGeist.Die gleicheLiebe.JesuswiederimZentrum.Wirkamenmüdeabervollgetanktzurück.InAustralien wurdenandereThemenerörtert.EsgingumJesuLehreundLeiden.Solerntenwir,wasJesus überdieDreieinigkeitlehrte,überdasEnde,überJüngerschaft,überdasReichGottesetc.Ich hatte zwei Präsentationen: Was Jesus über die wahre Religion und was er über den Sabbat lehrte. Diese Reise gab uns die Möglichkeit, die Leute hinter den Kulissen aus der Nähe persönlich kennenzulernen.InSydneyverzichtetenwiraufeinteuresHotelundwohntenalleineinem Airbnb,umKostenzusparen.Noeleneundichbemerkten immerwieder,wieermutigenddie GesprächewarenundwiehäufigessichumJesusdrehte.Undnatürlich,wiehartdieTOP-Leute arbeiteten: schon vor dem Sonnenaufgang auf, um sich um ihre eigentliche Arbeit in den Staaten zu kümmern. Dazu noch die Zusatzaufgaben in Australien. Das One Project bringt 2 Anm.d.Übers.:AlsBaby-BoomerbezeichnetmandiegeburtenstarkenJahrgängevonMitteder40er bisMitteder60erJahre;MillennialsbezeichnenwirinDeutschlandalsGenerationY(ca.1980-2000). 2 diesenhingebungsvollenMenschenkeineZusatzeinkünfteoderPrivilegien,nurmehrArbeit, Sorgeund,unglücklicherweise,ätzendeHäme. Beim letzten Treffen in Australien, in Perth an einem Sabbatnachmittag, konnten wir einen ungewöhnlichen Einblick in den Dienst dieser Menschen nehmen. Das Treffen war ein Zusatzangebotfürdiejenigen,dieFragenüberdasOneProjectstellenwollten.Undobgleiches ruhig und sachlich verlief, wurden doch Einblicke gewährt, die vielsagend und verstörend waren.Wirerfuhren,dassdieKritikanTOPschonganzamAnfangbegann.EinEuropäer,der mitderFreikircheseinebunteGeschichtegehabthatte,starteteeinenFrontalangriff,dener überall verbreitete. Dabei waren seine Vorwürfe rasant daneben: er berief sich auf ErkenntnissederWebsitethe1project.com,einenunmehrnichtmehrabrufbareWebsite,die nichtsmitdemadventistischenthe1project.orgzutunhat.AberdiefalschenAnschuldigungen zirkulierenweiter.IndenletztenJahren,indenenVerschwörungstheorienimmermehrumsich griffen, wurden diese Vorwürfe schärfer, extremer. Das One Project wurde in direkte VerbindungzuSatangestellt:ichsaheineDarstellungeinerSchlange,diemitTheOneProject betitelt war und die Adventgemeinde verschlang. Es gab Gegner, die die Organisation beim WegfahrenvonVeranstaltungenmit„DuHexe/r“beschimpften.AneinemVeranstaltungsort hattensichzweijungeMännerinSackundAschegekleidetundsaßenvordemEingangdes Treffens. Und es kommt noch schlimmer. Selbst die Kinder der Veranstalter wurden zum Ziel von FeindseligkeitenaufFacebook.Wieabscheulich! UnddaspassiertunterSiebenten-Tags-Adventisten?SolcheLügen,solchpeinlichesGebaren machenmichwütend.Auchwütend,weilkeinerwassagt. UnterdenZuhörernderSabbatabendveranstaltungsaßaucheineAnwältin, derenKanzleimit derartRechtstreitigkeitenzutunhat.Siebemerkte,dassinAustraliensolcheungeheuerlichen Vorwürfenichtrechtensseienundschlugvor, dieVerleumdungendurchgerichtlicheSchritte zustoppen. UnserBesuchinAustralienwarherrlichinspirierend,aberwirkamenmiteinerbangenFrage imHerzenzurück.InSydneykamenetwa170TeilnehmerInnen,inPerthumdie100. Alle,die kamen,hattendavondurchprivateKanäleerfahren.VonSilverSpringswardieOrderergangen, dassdasOneProjektindenoffiziellenOrganenderKirchekeineErwähnungbekommensolle. WirlerntenMenschenkennen,dieschonlangenichtmehrzurGemeindekamen,abernach einemBesuchdesTOPderSacheeineneueChancegebenwollten.Anderehattenschlechte GerüchteüberdasTreffengehörtundwarennurzögerlichgekommen,erlebtenaber großen Segenusw.IchfreuemichüberdieseBerichte,aberwasistmitdenHundertenanderer,die vielleicht gekommen wären, wenn die offiziellen Medien der Kirche sie darüber informiert hätten? VorübereinemJahrhabendieLeiterdesTOPdieKirchenleitunggebeten,ihnenzusagen,wo siedanebenliegen(wennsiedanebenliegen),damitsiedaskorrigierenkönnen.Bisjetztwarten sieaufeineAntwort. [Anmerkung der Spectrum-Redaktion: Spectrum hat durch mehrere Quellen in Erfahrung gebracht, dass das The One Project einer internen von der Generalkonferenz initiierten theologischen Untersuchung durch das Biblical Research Committee unterzogen worden ist, 3 welchesabernichtsVerwerflichesindertheologischenBotschaftdesTheOneProjectsfinden konnte.] SoetwasistnichtinOrdnung. Meine geliebte Gemeinde leidet an einer Krankheit. Wir haben es erlaubt, dass extreme Ansichten die Kontrolle übernehmen. Ansichten, die mit Angst arbeiten, die Verschwörungsszenarien um Endzeitereignisse stricken und die Herzen der Gläubigen verunsichern.DieseAnsichtensindLichtjahreentferntvondengesunden,besonnenenLehren überdasEnde,diewirinderSchriftundbeiEllenWhitefinden.EinigedieserAnsichtenwerden durchBücher,dasInternetundDVDsverbreitet,dieunabhängigeMissionswerkeherausgeben. Im Großen und Ganzen bin ich ein starker Befürworter von unabhängigen Missionswerken, abernursolangesienichtmitderAngstvontreuenGemeindegliedernihrGeldverdienen. WohinentwickelnwirunsindieserKirche?Binichdereinzige,derwütendist? Der13-Stunden-FlugvonSydneytoLosAngelesziehtsichunendlichhin.Hierin12kmHöhe,in der Dunkelheit über dem endlosen Pazifik habe ich Zeit zum Nachdenken. Das Gefühl überwältigenderGnadeüberkommtmich,DankbarkeitfürdiewunderbarenNachfolgerChristi, diewirzumerstenMalkennenlernenkonntenodermitdenenwirzusammenarbeitendurften. UndammeistenfürJesus,denUnvergleichlichen,dessenLiebeniemalsendet. Doch zusammen mit diesen segensreichen Gedanken beschleicht mich das Gefühl unglaublicherIronie.GeschmähtfürnichtsAnderesalsJesusohneWennundAberzuverkünden? Geschmäht, nicht durch Ungläubige, sondern von Mitgliedern der Siebenten-TagsAdventisten?Unglaublich! Vielleichtaberauchnicht.WoimmerundwannimmerJesusundseineGerechtigkeitverkündet wird,passierennebendengutenDingenauchhässliche.WiedamalsindenTagenvonPaulusin Galatien.OderinMinneapolis1888. Oder2016. (William G. Johnsson war vor seinem Ruhestand Chefredakteur von Adventist Review und Adventist World. er ist der Autor zahlreicher Bücher, u.a. des erst kürzlich erschienenen zweibändigen Werks über Jesus von Nazareth, dessen erster Teil im Advent-Verlag auf deutsch erhältlichist.) ÜbersetzungmitfreundlicherGenehmigungdesAutorsundwww.spectrummagazine.org:DennisMeier (September2016) 4