Nr. 04 - Oktober 2014

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Nr. 04 - Oktober 2014
Berlin, 23. – 26. September 2014
InnoTrans 2014 Report
B2B-Magazine
B2B-Magazinefor
forthe
theRailway
RailwayIndustry
Industry Schwerpunktthema
Erfolgreiche
Bilanz der
InnoTrans 2014
Nr. 4 18. Jahrgang Oktober 2014
Zehnte Auflage
der Weltleitmesse
Erneut demonstrierte die
Bahnindustrie ihre Innovationskraft auf der Weltleitmesse. Als Präsentations- und
Marketingplattform lockte sie
fast 139.000 Besucher an.
Weltpremieren
Die führenden
Hersteller haben
auf der diesjährigen
InnoTrans zahlreiche
Schienenfahrzeuge erstmals öffentlich vorgestellt und übergeben.
4
Verträge
besiegelt
Lufthansa-Tochter
LSG Sky Chefs
widmet sich vermehrt der Schiene
und hat auf der InnoTrans die Verträge mit
den beiden jüngsten Kunden besiegelt.
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Wachstum in allen Bereichen
Die zehnte Auflage der InnoTrans war ein Branchenevent der Superlative.
In allen relevanten Kategorien konnte die internationale Leitmesse
Zuwächse verzeichnen.
Die Zahlen
sprechen für sich:
Vom 23. bis zum 26.
September haben 2.758 Aussteller aus 55 Ländern in Berlin ihre
bahntechnischen Innovationen präsentiert. Dabei lag der Anteil der ausländischen Aussteller bei 61 Prozent. Insgesamt kamen 138.872 Fachbesucher aus
über 100 Ländern auf die InnoTrans
2014. Die Nettofläche des komplett be-
legten Messegeländes Berlin ExpoCenter City betrug 102.843 Quadratmeter.
Gegenüber der vergangenen InnoTrans
im Jahr 2012 bedeutet das ein Aussteller- und Fachbesucherplus von zehn
Prozent. Die internationale Ausstellerbeteiligung ist um vier und die Nettoausstellungsfläche um zwei Prozentpunkte gestiegen. Insgesamt wurden in
Berlin 140 Weltpremieren vorgestellt –
ein überzeugender Beweis für die Inno-
Fotos: Messe Berlin
vationskraft der Bahnindustrie und die
Bedeutung der Fachmesse als Marketingplattform und Innovationstreiber.
Highlight der InnoTrans 2014 waren
die 145 neuen Schienenfahrzeuge auf
dem Frei- und Gleisgelände – so viele
wie nie zuvor. Die führenden Hersteller
von rollendem Material haben im Rahmen von Presseterminen 17 innovative
Schienenfahrzeuge
medienwirksam
präsentiert oder symbolisch an ihre
10 Edition
23.–26.09.2014
Herrenknecht
in London
Der Hersteller
liefert acht Tunnelbohrer für das
Crossrail-Projekt
nach London. Damit werden zwei je 21 Kilometer lange Bahntunnel gebohrt.
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Kunden übergeben. Alstom beispielsweise hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn seine neue H3 Hybridlok
vorgestellt. Bombardier präsentierte
zusammen mit Ansaldobreda und dem
italienischen Betreiber Trenitalia unter
anderem den Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa 1000.
Im Beisein des britischen Verkehrsministers Patrick McLoughlin stellte Siemens erstmals den Desiro City
Thameslink der Fachöffentlichkeit vor.
Mit dem DB-Link hat Pesa auf der
InnoTrans feierlich den ersten polnischen Zug an die Deutsche Bahn übergeben. Feierlich war auch die Übergabe
der G 18-Lokomotive von Vossloh an
die Firma Spitzke. Stadler präsentierte
in Berlin gemeinsam mit der Bahngesellschaft Serbiens den neuen Regionaltriebzug Flirt 3.
Gute Noten
für die InnoTrans
Knapp 139.000 Gäste besuchten die Messe InnoTrans in Berlin.
Internationale Fachmesse
für Verkehrstechnik
th
Die Aussteller und Fachbesucher
haben der InnoTrans 2014 ein gutes
Zeugnis ausgestellt. Laut einer repräsentativen Umfrage erklärten etwa 90
Prozent der Aussteller ihre Weiterempfehlungsbereitschaft und eine klare
Wiederbeteiligungsabsicht. Zudem hatten ebenfalls 90 Prozent der Aussteller
einen positiven Gesamteindruck von
der InnoTrans und erwarten ein erfolgreiches Nachmessegeschäft. Auf der
Fachbesucherseite erklärten 90 Prozent,
dass sie sowohl mit dem Angebotsspektrum als auch mit dem geschäftlichen
Ergebnis ihres Messebesuches zufrieden waren. Zudem ergab die Umfrage,
dass die Entscheidungskompetenz der
Fachbesucher gegenüber der letzten
Veranstaltung nochmals deutlich gestiegen ist.
K o m m e nta r Zeugnis von Unternehmergeist und
Schaffenskraft
Matthias
Steckmann,
Messedirektor
InnoTrans
Wer eine Messe besucht, der weiß: Es
geht um die besten Ideen, innovative
Produkte und passende Antworten auf
die Fragen der Zukunft. So auch bei
der InnoTrans 2014. Was die globale
Bahnindustrie in diesem Jahr in Berlin
zeigte, war ein beeindruckendes Zeugnis von lebendigem Unternehmergeist
und Schaffenskraft. Nie zuvor wurde
eine solche Fülle an bahntechnischen
Innovationen und Weltpremieren vorgestellt. Mit einem neuen Ausstellerund Fachbesucherrekord war die zehnte InnoTrans zweifelsohne das bisher
größte Schaufenster für Ingenieurskunst und Mobilitätslösungen. Zudem
war die Messe nie internationaler:
61 Prozent der Aussteller reisten aus
dem Ausland an, um in Berlin vom Zugang zum Weltmarkt zu profitieren und
das Exportgeschäft anzukurbeln. Nicht
ohne Erfolg: Laut einer repräsentativen
Umfrage hat die Zahl der Geschäftsabschlüsse gegenüber der vergangenen Veranstaltung zugenommen.
Überhaupt fiel das Feedback der
Messeteilnehmer durchweg positiv
aus. Grund genug, auch als Veranstalter eine erfolgreiche Bilanz zu ziehen,
die zugleich Ansporn und Verpflichtung
für die Zukunft ist. Denn eins steht
fest: Die Messlatte für die InnoTrans
2016 liegt hoch.
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Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, und Guillaume Pepy, Vorstandsvorsitzender SNCF, unterzeichneten
auf der InnoTrans die Grundsatzvereinbarung zur weiteren Kooperation (v.l.n.r.).
Foto: Messe Berlin
Auf der InnoTrans wurden auch in diesem Jahr millionenschwere Verträge sowie zahlreiche Kooperationsabkommen unterzeichnet.
So teilte zum Beispiel Stadler Rail
mit, dass der finnische Bahnbetreiber
Junakalusto Oy weitere 34 Flirt-Züge
mit einem Auftragsvolumen von 200
Millionen Euro bestellt hat. Zwischen
der Deutschen Bahn (DB) und dem
polnischen Hersteller Pesa wurde ein
Vertrag über die Lieferung von 26
Link-Zügen für Bayern unterzeichnet.
Dieser Vertrag hat laut der Deutschen
Bahn ein Investitionsvolumen von
rund 100 Millionen Euro.
Vertreter von Alstom und Vossloh
setzten auf der InnoTrans ihre Unterschriften unter einen elf Millionen
schweren Vertrag für die Ausrüstung
von Vossloh-Lokomotiven mit moderner Leit- und Steuerungstechnik
(ETCS). Darüber hinaus haben die Deutsche Bahn und die französische SNCF
auf der InnoTrans das Kooperationsabkommen für den grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehr
mit TGV- und ICE-Zügen bis 2020
verlängert. Der japanische Konzern
Toshiba und die Betreibergesellschaft
Singapore Rail Engineering gründeten
auf der InnoTrans 2014 ein Joint Venture. LSG Sky Chefs besiegelte auf der
InnoTrans die Verträge mit den beiden
jüngsten Kunden, der Coffee-Shop-Kette Columbus Café & Co. und mit dem
französischen Zugbetreiber iDTGV.
Der spanische Maschinenbauer Danobat hat auf der InnoTrans
einen umfangreichen Vertrag über die
Renovierung einer Fabrik für Eisenbahn-Radsätze in Indien abschließen können. Weiterhin haben die
Ansaldobreda und die italienische Umweltschutzorganisation Legambiente
ein Memorandum of Understanding
über eine gemeinsame Studie zu lokaler und regionaler Mobilität und
deren Auswirkungen auf die Umwelt
unterzeichnet. Das Abkommen wurde
anlässlich der Vorstellung des neuesten Nachhaltigkeitsberichtes von
Ansaldobreda besiegelt.
Gelungener Auftakt
Dialog Forum: Wegweiser für die Branche
Bereits zur Eröffnungsveranstaltung konnte die
InnoTrans mehr als 1.000 Spitzenvertreter aus
Politik, Wissenschaft und Wirtschaft begrüßen.
Im Mittelpunkt der InnoTrans
Convention standen die Dialog Foren,
die von den tragenden Verbänden der
InnoTrans, das heißt vom Verband der
Bahnindustrie in Deutschland (VDB),
vom Verband der europäischen Eisenbahnindustrie (Unife), vom Deutschen
Verkehrsforum (DVF) und vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV) organisiert wurden.
Viele renommierte Branchenkenner
äußerten sich auf den insgesamt fünf
Veranstaltungen unter anderem zur
Bestandsaufnahme und zur Zukunft
der Zulassung von Bahntechnik oder
Nach der Einleitung durch
Dr. Christian Göke, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Messegesellschaft, sprachen Alexander Dobrindt,
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Siim Kallas,
EU-Kommissar für Verkehr der Europäischen Kommission, über die
Zukunft der Bahnbranche.
In der anschließenden Podiumsrunde diskutierten Tetsuro Tomita,
Präsident & CEO East Japan Railway
Company, Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Bahn AG, Jürgen Fenske, Präsident des
Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e.V., Henri Poupart-Lafarge,
Präsident der Alstom Transport S.A.,
Dr. Lutz Bertling, Präsident & COO des
Herstellers Bombardier Transportation,
und Dr. Jochen Eickholt, CEO, Division Rail Systems der Siemens AG, zum
Thema „Urban and Regional Transport“. Ins Blickfeld rückte sofort das
Thema „Mobility 4.0“.
Für Rüdiger Grube sei dies keine
Bedrohung, sondern eine riesige
Chance, wie er betonte. Das Thema
werde alle Bereiche und alle bisherigen, klassischen Geschäftsmodelle betreffen, sagte er. Ziel sei es, die
Verkehrsmittel wie Züge, Bahnen, Bus
und Auto intelligent miteinander zu
verknüpfen.
Volle Reihen
beim Dialog Forum.
Foto: Messe Berlin
diskutierten über die Möglichkeiten
der Lärmminimierung im Schienenverkehr. Unter dem Titel „Marodes
Netz, löchrige Straßen, unsichere
Zukunft – Was ist uns der ÖPNV
wert?“ wurden die wichtigsten Perspektiven des Öffentlichen Personennahverkehrs intensiv beleuchtet.
Rail Leaders‘ Summit prominent besetzt
„Genau jetzt muss die Mobilitätsindustrie auf den digitalen Zug aufspringen“ – diese Ansicht vertrat der
Direktor von Google für Deutschland,
Österreich und die Schweiz, Philipp
Justus, beim Rail Leaders‘ Summit,
der mit internationaler Prominenz
aus der Bahnwirtschaft besetzten
Podiumsdiskussion der InnoTrans.
Allerdings sei der Prozess der Di-
gitalisierung von zahlreichen Fehlversuchen begleitet, sagte Justus.
Mehrere Redner, darunter Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt
und der Präsident des Internationalen
Eisenbahnverbandes UIC, Vladimir
Yakunin, bekannten sich zwar zur
„Mobilität 4.0“, fanden aber auch
mahnende Worte. Yakunin zum Beispiel vertrat die Auffasung, dass Bah-
nen nur mit ausgereifter und sicherer Technologie digitalisiert werden
können.
Zu den Teilnehmern des Rail
Leaders’ Summit zählten neben Dr.
Rüdiger Grube unter anderem auch
Seine Exzellenz Mattar Al Tayer, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Dubai Roads and Transport
Authority.
Foto: Messe Berlin
Zukunftsthemen beim DB Lieferantenforum
Astrid Frohloff (Moderation), Dr. Lutz Bertling, Präsident & COO Bombardier Transportation,
Dr. Jochen Eickholt, CEO, Division Rail Systems der Siemens AG, und Henri Poupart-Lafarge,
Präsident Alstom Transport S.A. (v.l.n.r.), bei der Eröffnungsveranstaltung am 23. September. Unter dem Motto „Innovationskultur für gemeinsames Wachstum“ lud
die Deutsche Bahn AG (DB) auf der
InnoTrans zum direkten Austausch
zwischen dem Konzern und seinen bestehenden und neuen Lieferanten sowie interessiertem Fachpublikum ein.
Dr. Heike Hanagarth, Vorstand Ressort Technik und Umwelt, referierte
in einem Impulsvortrag zur Konzernstrategie „DB 2020“. Uwe Günther,
Leiter Beschaffung, widmete sich dem
Thema Beschaffung und Lieferantenmanagement. Weitere Themen der
Veranstaltung waren unter anderem
die Beschaffungs- und Technikstrategie
der Schienenfahrzeuge 2025 (Vortrag
Joachim Mayer, Leiter Beschaffung
Fahrzeuge und Fahrzeugersatzteile),
sowie Qualitätspartnerschaften, präsentiert vom Leiter des Sicherheits- und
Qualitätsmanagements, Gordon Falk.
In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen die Fachexperten
der DB über Zukunftsthemen und die
Aktivitäten des Großkonzerns. Für den
Austausch untereinander hatte die DB
vier Themeninseln zu den Kategorien
Beschaffungs- und Technikstrategie/
Qualitätspartnerschaften, Innovationsmanagement, Beschaffung/Lieferantenmanagement/RailSupply und kartellrechtliche Compliance eingerichtet.
R ailwa y I nfrastructure
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N e w s
Mobile Schieneninstandhaltung
für alle Streckentypen
Fotos: WaveTrain
Alle Komponenten dicht am Bahnübergang
Beim neuen Warnsystem WTS LCWS ist keine lange Verkabelung nötig.
Beim Hersteller Vossloh gab es viel zu sehen. Gleich drei Innovationen wurden präsentiert. Foto: Messe Berlin
Auf der InnoTrans stellte WaveTrain
Systems, norwegischer Hersteller von
Schienenfahrzeugprodukten, das
Bahnübergang-Warnsystem WTS LCWS
vor. Hauptvorteil des Produktes sei,
dass alle Komponenten in unmittelbarer Nähe – normalerweise innerhalb
von 15 Metern – des Bahnüberganges
installiert werden können. Das System
benötigt somit keine lange Verkabelung zwischen dem Bahnübergang und
den Sensoren, wie dies bei gängigen
konventionellen Lösungen notwendig
ist. Alle Komponenten werden entweder
in der Erde installiert oder befinden sich
in einem festen Gehäuse. Dadurch
lassen sich Beschädigungen sowie
Diebstahl von Material vermindern.
Weiterhin wurde das WaveTrain Mobil
Zugerkennungs-system vorgestellt, das
auf den gleichen Prinzipien wie das WTS
LCWS basiert. Das mobile System hat
die gleichen Sensor- und Kontrolleinheiten wie das Bahnübergang-Warnsystem.
Es wird jedoch nicht dauerhaft
installiert, sondern die Sensoren
werden vorübergehend an den Schienen
angebracht.
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Vossloh Rail Services, ein Geschäftsfeld des VosslohKonzerns, präsentierte auf der diesjährigen InnoTrans drei
Innovationen zum Werterhalt moderner Schienenwege. Die
aufeinander abgestimmten Technologien und Dienstleistungen decken den gesamten Lebenszyklus der Schiene ab.
Vorgestellt wurde das Schleifgerät
HSG-city von Vossloh, das für das präventive Schienenschleifen eingesetzt
werden kann. Neben der Reduzierung
von Schienenfehlern kann durch die
Nutzung eine Lärmreduzierung des
Gleises erreicht werden. Auf der letzten
InnoTrans wurde der HSG-city noch
als Prototyp vorgestellt, heute ist er erfolgreich im Einsatz: Im April 2014 hat
er seinen Betrieb bei der Düsseldorfer
Rheinbahn aufgenommen und schleift
nun rund 350 Kilometer Schiene sowohl
im Straßen- als auch im U-Bahnnetz.
Ebenso als Neuheit auf der InnoTrans zu
sehen: der neue Fräswagen von Vossloh.
Als Lösung zur Schieneninstandsetzung
ist das mobile, korrektive Schienenfräsen die ideale Ergänzung zur präventiven Schleiftechnologie High Speed
Grinding – eine Schleiftechnologie,
mit der sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeiten ermöglicht werden können. Vor-
teile des neuen Fräswagens sind nach
Herstellerangaben der sichere, funkenfreie Betrieb und seine hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Durch den modularen Aufbau als Zug lasse sich die neue
Schienenfräse flexibel und individuell
an unterschiedliche Kundenanforderungen und Einsatzkapazitäten anpassen.
Bedarfsgerecht und
zielgerichtet
Abgerundet wurde das präsentierte
Portfolio durch Flexis, dem weiter optimierten System zur präventiven Weichenbearbeitung und -pflege. Exakte
Mess- und Prüfergebnisse ermöglichen
laut Hersteller eine bedarfsgerechte
und zielgerichtete Instandhaltung, bei
der nur so viel Material wie nötig abgetragen wird. Somit erhöht sich die
Lebensdauer der Weiche.
N e w s
Gleismesszug von Plasser & Theurer übergeben
Der österreichische Hersteller Plasser &
Theurer hat auf der InnoTrans den ersten
von vier Gleisgeometrie-Messzügen an
die DB Netz AG, ein hundertprozentiges
Tochterunternehmen der Deutschen Bahn
(DB), übergeben. Für die neuen Fahrzeuge
und weitere innovative Messtechnik will
die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren
mehr als 30 Millionen Euro ausgeben,
wie DB-Netz-Vorstandsvorsitzender Frank
Sennhenn bei der Übergabe betonte. Er
wies darauf hin, dass die DB sich auf eine
funktionale Ausschreibung beschränkt
habe, was der ausführenden Firma viele
Freiheiten zur eigenen Ausgestaltung
gelassen habe. Der Geschäftsführer des
Herstellers, Johannes Max Theurer, freute sich bei der Übergabe vor allem über
den kurzen Fertigungsprozess für das
multifunktionale Instandhaltungsfahrzeug, dessen Bestellung erst vor zwei
Jahren in Auftrag gegeben wurde.
Herstellung und Zulassung durch das
Eisenbahn-Bundesamt und die DBQualitätskontrolle hätten lediglich
22 Monate gedauert.
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R ailwa y T echnolog y
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Zwischenstopp in Berlin
Die „Primove“-Komplettlösung von
Bombardier Transportation für
elektrische Schienen- und Straßenfahrzeuge umfasst ein Schnellladesystem, leichte, langlebige Batterien
und einen effizienten Antrieb.
Emissionsfreier
Schienenverkehr
Auf ihrer Reise von Kanada nach Saudi-Arabien machte
die erste Innovia Monorail 300 von Bombardier
Transportation Systems Station auf der InnoTrans.
Feierliche Vorstellung der H3 während des Eröffnungsrundgangs: Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin
GmbH; Henri Poupart-Lafarge, Präsident Alstom Transport S.A.; Dr. Martin Lange, Vorstand Transport der Alstom Deutschland AG;
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur; Dr. Heike Hanagarth, Vorstand Technik und Umwelt
der Deutschen Bahn AG; Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG (v.l.n.r.).
Erstmals stellte der Hersteller Bombardier die neue Monorail Technologie vor. Die zweigliedrigen MonorailZüge werden zukünftig im neuen
King Abdullah Financial District in
Riad in Saudi-Arabien eingesetzt,
einem der weltweit ehrgeizigsten,
wegweisendsten und modernsten
Stadtentwicklungsprojekte. Die zweiteiligen Züge der Einschienenbahn
waren in Berlin zu sehen.
Nach Herstellerangaben eignen
sich die Züge mit dem geringen Gewicht, den breiten Wagenkästen und
ihrem aerodynamischen Design ideal
für Städte und Flughäfen und können
in Verbindung mit der automatischen
Zugsteuerungstechnik Bombardier
Cityflo 650 für den vollautomatischen
Betrieb ohne Zugführer zum Einsatz
kommen. Die Monorail ist bereits im
brasilianischen São Paulo im Einsatz,
wo in diesem Jahr das erste Teilstück
der insgesamt 24 Kilometer langen
Metro-Linie 15 in Betrieb genommen
wurde. Sie wird nach dem Endausbau
mit 54 Zügen, die jeweils sieben Waggons umfassen, ausgestattet sein und
17 Stationen bedienen. Nach Angaben
des Herstellers ist das System eine
kostengünstigere Alternative zur UBahn, kann einen 75-Sekunden-Takt
gewährleisten und stündlich bis zu
48.000 Passagiere pro Richtung befördern, so Marko Krönke, Director Product Management von Bombardier.
Die Deutsche Bahn AG und Alstom Deutschland AG stellten eine neue Generation
von Rangierlokomotiven mit Hybridtechnologie vor.
Die Unternehmen präsentierten in
Berlin die erste H3 Hybrid-Rangierlokomotive einer neuen Generation.
Sie soll ab 2015 in Franken an den
DB Regio-Standorten Würzburg und
Nürnberg acht Jahre lang auf ihre Praxistauglichkeit getestet werden. Insgesamt werden fünf Lokomotiven dieser
Bauart dort zum Einsatz kommen.
Die dreiachsige H3 Hybridlokomotive
verbraucht im Vergleich zu herkömmlichen Rangierloks bis zu 50 Prozent
weniger Kraftstoff. Mit der neuen Technologie wird der Schadstoffausstoß
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zudem um bis zu 70 Prozent gesenkt.
Weiterhin wird die Lärmemission wesentlich reduziert.
Umweltfreundliche
Technologie
Die 350 kW-Dieselgeneratoren erfüllen
die Abgasnorm Stufe IIIB und sind für
zukünftige Abgasnormen vorbereitet. Je
nach Einsatzfall arbeitet die Hybridlok
zwischen 50 und 75 Prozent im Batteriebetrieb. „Mit dem Einsatz dieser neuen
Generation von Hybridlokomotiven
machen wir einen großen Schritt in Richtung Serienreife für diese umweltfreundliche Antriebstechnologie“, erklärte Dr.
Heike Hanagarth, Vorstand Technik und
Umwelt der Deutschen Bahn AG. „Unsere neu entwickelte Rangierlokomotive
basiert auf einem verbrauchsarmen und
umweltfreundlichen Hybridantrieb, der
auch einen emissionsfreien Betrieb ermöglicht. Dieses einzigartige Konzept
garantiert unseren Kunden Flexibilität
und Wirtschaftlichkeit“, sagte Andreas
Knitter, Senior Vice President Europe
Alstom Transportation.
Die Innovia Monorail 300 von Bombardier wurde in Berlin vorgestellt. Fotos: Messe Berlin
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Weltpremiere: Desiro-City-Züge für Thameslink-Strecke
Siemens präsentierte erstmals drei fertiggestellte Wagen der neuen Zuggeneration.
Nach Herstellerangaben bieten die
neuen elektrischen Triebzüge der Class
700 den Fahrgästen einen höheren
Komfort und größere Flexibilität. Zudem sollen sich Kapazität und Zuverlässigkeit auf einem der verkehrsreichsten
Streckenabschnitte Europas verbessern.
Das Department for Transport in London erteilte im Juni 2013 einen Auftrag
zur Lieferung von 1.140 Wagen an den
Technologiekonzern mit Sitz in Berlin
und München. Bereits im Januar 2014
wurde das 1:1-Model der neuen Desiro-
Bahnen in London vorgestellt. Siemens
wird ab 2016 die neu entwickelten Regionalzüge für rund 1,6 Milliarden Pfund
(rund 1,8 Milliarden Euro) liefern. Zusätzlich übernimmt das Unternehmen
langfristig auch die Instandhaltung der
Züge und baut dafür zwei neue Depots
in Three Bridges und Hornsey auf. Dies
ist der größte Auftrag, den Siemens jemals in Großbritannien gewonnen hat
und einer der größten Aufträge für die
Bahnsparte von Siemens. Das Unternehmen kooperierte dazu mit Cross
London Trains (XLT), einem Konsortium bestehend aus Siemens Project
Ventures GmbH, Innisfree Limited
und 3i Infrastructure plc, das auch für
die Finanzierung des Geschäfts verantwortlich ist. Die Züge kommen auf der
neu gebauten Thameslink-Strecke zum
Einsatz. Die Strecke durchquert London
in Nord-Süd-Richtung und verbindet
Bedford im Nordosten der Hauptstadt
mit Brighton an der Südküste. Das
Projekt gilt als eines der größten Bahninfrastrukturprojekte in England.
Stadler Pankow stellt Flirt 3 vor
Auf den Regionalbahnstrecken in Rheinland-Pfalz
werden insgesamt 28 Triebzüge vom Typ Flirt 3 fahren.
Den Zug stellte die Stadler Pankow
GmbH gemeinsam mit der DB Regio AG
und dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd
in Berlin vor. Die neuen Triebzüge
sind erstmals nicht im typischen „DBRot“ der Deutschen Bahn gestaltet, sondern in der Grundfarbe Weiß lackiert
und mit grauen und roten Elementen
an den Triebfahrzeugköpfen versehen. Eine technische Besonderheit ist
die Kuppelbarkeit der Züge mit den
doppelstöckigen KISS-Zügen („komfortabler innovativer spurtstarker
S-Bahn-Zug“) der Luxemburgischen
Staatsbahn CFL: Erstmals
werden Triebzüge unterschiedlichen Typs von zwei
europäischen Staatsbahnen
aneinandergereiht fahren.
„Wir sind stolz darauf,
dass zwei Staatsbahnen, Michael Heilmann, Verbandsdirektor, Zweckverband SPNV;
gekoppelt mit zwei unter- Kay Euler, Vorstand Produktion, DB Regio AG; Michael
Daum, CEO, Stadler Rail (v.l.n.r.).
schiedlichen Produkten aus
unserem Hause, zukünftig die Strecke fort. Erstmals finden wir in der AusfühTrier-Koblenz befahren werden“, sagte rung für die DB Regio einen MittelMichael Daum, Geschäftsführer der wagen ohne Tür, welcher den FahrStadler Pankow GmbH. „Der Flirt der gästen einen komfortablen Ruhebedritten Generation ist ein hochmodernes reich bietet. Die Zulassung für die
Schienenfahrzeug und bietet viel Kom- Flirt 3-Doppeltraktion liegt bereits vor.“
Dr. Jochen Eickholt, CEO Siemens Mobility Division; Andy Pitt, Vorstandsvorsitzender
Cross London Trains, und Patrick McLoughlin, britischer Minister für Verkehr (v.l.n.r),
bei der Fahrzeugpräsentation. Fotos: Messe Berlin
N e w s
Neue Marke: PowerTech
„Knorr-Bremse PowerTech“ steht als
neue Marke beim Hersteller ab sofort
für Energieversorgungssysteme für
Schienenfahrzeuge. Das Unternehmen
kombiniert dafür das Know-how der
zwei mittelständischen Hersteller, der
Transtechnik GmbH & Co. KG und der PCS
Power Converter Solutions GmbH, die im
Januar von Knorr-Bremse gekauft wurden, unter der gemeinsamen Marke. Dr.
Dieter Wilhelm, Mitglied des Vorstands
der Knorr-Bremse AG: „Knorr-Bremse
PowerTech zeigt neben den Bremssystemen auch hohe Kompetenz bei
On-Board-Systemen für Schienenfahrzeuge. Die Investition in Energieversorgungssysteme für Schienenfahrzeuge
ist ein strategisch konsequenter Schritt
nach dem Eintritt in die Geschäftsfelder
Türsysteme und Klimaanlagen.“
100. Rangierlok übergeben
Die Rangierlokomotive G6 hat sich für
Verkehrstechnikhersteller Vossloh als
Erfolgsmodell erwiesen: Zum ersten Mal
2008 auf der InnoTrans vorgestellt,
konnten Vossloh- Vorstandschef Hans M.
Schabert und der Geschäftsführer von
Vossloh Locomotives Thomas Schwichtenberg die 100. Maschine übergeben.
Nach ihren Angaben soll die Produktion
künftig so beschleunigt werden, dass
eine Lok in sechs Monaten gebaut
werden kann. Für den Kunden Captrain,
ein Unternehmen der französischen
SNCF-Geodis-Gruppe, war es die erste
von sechs bestellten Maschinen.
Captrain-Geschäftsführer Henrik
Würdemann sagte, Rangieren sei ein
„ganz wichtiges Thema in unserem
Geschäftsmodell“. Das Unternehmen
wolle im Werkverkehr expandieren.
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I mpressionen
Dr. Robert Wassmer, Vorsitzender der
Geschäftsführung, Knorr-Bremse Systeme
für Schienenfahrzeuge GmbH
Impulse setzen
„Digitalisierung wird auch bei Mobilitätssystemen eine immer wichtigere
Rolle spielen. Das hat die InnoTrans
2014 gezeigt. Denn ‚Mobilität 4.0’
war eines der zentralen Stichworte
dieser Messe. Wir bei Siemens sehen
neben der klassischen Bahntechnik
in Digitalisierung und intelligenter
Vernetzung der Verkehrsträger unsere
Hauptkompetenzen. Die InnoTrans
hat sich so einmal mehr als unverzichtbares Forum erwiesen, von dem
zukunftsweisende Impulse für die
Mobilitätsbranche ausgehen.“
Dr. Jochen Eickholt, CEO der Division Rail
Systems, Sektor Infrastructure & Cities,
Siemens AG
„Während der InnoTrans haben wir
unseren Kunden gezeigt, dass wir mit
vielfältigen Marken auf erfolgreichem
Wachstumskurs sind. Im Austausch
mit Partnern und Aufgabenträgern
konnten wir erfolgreich Impulse zur
weiteren Gestaltung des Wettbewerbs
im Nahverkehr setzen.“
Jost Knebel, CEO, Netinera Deutschland
Holger Doth, Leiter 2-Wege-Fahrzeuge,
Mercedes-Benz Special Trucks
Top Publikum
„Unsere Mitgliedsfirmen haben einige
sehr große Geschäfte angebahnt und
unter anderem zwei Memorandums
of Understanding mit russischen Partnern unterzeichnet, allein eines davon
im Bereich Infrastruktur mit einem
Volumen von 50 Millionen Franken.
Die InnoTrans stellt alle anderen
Messen in den Schatten, das Publikum
ist qualitativ und quantitativ einfach
top, unsere Stände platzten aus allen
Nähten.“
Michaela Stöckli, Direktorin,
Swissrail Industry Association
Foto: Messe Berlin
Sehr zufrieden
„Die InnoTrans war in diesem Jahr die
ideale Plattform für uns, um erstmalig
unsere neue Generation Unimog mit
modernster Euro-6-Abgastechnologie
als 2-Wege-Fahrzeug zu präsentieren.
Hier hatten wir die Möglichkeit, unsere Produkte internationalen Kunden
und einem sehr breiten Fachpublikum
vorzustellen. Mit der positiven Resonanz und dem Messeverlauf sind wir
mehr als zufrieden.“
Drehscheibe für
die Branche
Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Bahn AG
Kontakte
aufbauen
Große
Nachfrage
„Die InnoTrans war eine großartige
Gelegenheit für uns, um zu präsentieren, wie wir die Fähigkeiten des
industriellen Internets für unsere
Bahnkunden nutzbar machen. Wir
freuen uns, in den kommenden Tagen,
Wochen und Monaten auf den während der Messe gemachten Kontakten
aufzubauen.“
„Die InnoTrans 2014 war ein
großer Erfolg für unser Unternehmen.
Die Nachfrage war unglaublich groß.
Die geglückte Verbindung zwischen
Innen- und Außenbereich hat uns
überzeugt. Wir haben gute Rückmeldungen auch von unseren
Kunden.“
Russell Stokes, President und CEO,
GE Transportation
Dr. h.c. Hans M. Schabert,
Vorstandsvorsitzender der
Vossloh AG
Zukunft der Bahnindustrie
Wachstum
spricht für sich
„Die InnoTrans hat sich auch in
diesem Jahr wieder als die wichtigste
Leistungsschau der Branche erwiesen,
ihr kontinuierliches Wachstum spricht
für sich. Bombardier hatte hier hervorragend Gelegenheit, seine innovativen
Produkte und Technologien zu zeigen.
Mit diesen gestalten wir, gemeinsam
mit unseren Kunden, die Zukunft der
Mobilität. In zahlreichen Begegnungen
und Gesprächen mit unseren Kunden
und Partnern konnten wir anhand
der Themenschwerpunkte Urban
Flow, Capacity und Efficiency unsere
Kompetenz als Lösungsanbieter unter
Beweis stellen.“
„Die InnoTrans war für die Deutsche
Bahn ein voller Erfolg. Geschäftsbeziehungen auf allen Ebenen konnten
ausgeweitet und vertieft werden,
insbesondere zu unseren Kunden in
Asien und im Nahen Osten. Das
Interesse an öffentlicher Mobilität
wächst, vor allem am Schienenverkehr
der Zukunft im digitalen Zeitalter.
Das hat die bislang größte InnoTrans
einmal mehr gezeigt. Die Messe ist
und bleibt die wichtigste Drehscheibe
für die weltweite Branche.“
Foto: Messe Berlin
„Die InnoTrans wird immer mehr
zur maßgebenden weltweiten
Messe. Als ein Weltmarktführer unter
den Zulieferern registrieren wir eine
immer größere Anzahl internationaler
Interessenten. Vor allem asiatische
Kunden kommen in großer Zahl. Die
Marktteilnehmer treffen sich hier
nicht nur auf der Management-,
sondern auch auf der Arbeitsebene.“
Unverzichtbares Forum
Dr. Lutz Bertling, Präsident und COO,
Bombardier Transportation
„Für die Unife bleibt die InnoTrans
das bedeutendste Zusammentreffen
der globalen Bahnindustrie. In diesem
Jahr erlebten wir erneut eine große
Teilnahme, die aus meiner Sicht ein
klarer Beweis für die große Zukunft
der Bahnindustrie und die nachhaltige Mobilität auf der Schiene ist. Die
ausgestellten Innovationen und der
Austausch von Zukunftsideen für unseren Sektor sind entscheidend dafür,
den Schienenverkehr noch attraktiver
zu gestalten, und sie fördern die notwendige Verlagerung des Verkehrs von
der Straße und aus der Luft auf die
Schiene. Dies ist auch der Fokus der
gemeinsamen Shift2Rail-Initiative der
Unife und ihrer Mitglieder.“
Foto: Messe Berlin
Internationale
Interessenten
Die zahlreichen Aussteller und hochkarätigen Besucher der InnoTrans 2014
berichten über ihre Eindrücke von der Messe. Stellvertretend für ihre Unternehmen und
Verbände ziehen sie Bilanz.
Foto: Messe Berlin
Das war die
InnoTrans 2014
Stimmen und Meinungen
Foto: Siemens
Rückblick
www.innotrans.de
Foto: Messe Berlin
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Philippe Citroën, Generaldirektor
des Verbandes der Europäischen Eisenbahnindustrie (Unife)
I mpressionen
Treffpunkt
für alle
Besonderer
Auftrag
Messeplatz
Nummer eins
„Die InnoTrans ist das Schaufenster für die ganze Welt. Wir müssen
einfach hier sein. Hier treffen wir all
unsere Zulieferer und Kunden. In
diesem Jahr war noch mehr los als auf
den vergangenen Messen, wir haben
hier viele gute Geschäfte gemacht.“
„Die InnoTrans war eine ideale Plattform für Kontakte mit fast allen Kunden aus der ganzen Welt. Höhepunkt
war am Mittwoch der Auftrag für
unseren tausendsten Flirt. Junakalusto
Oy aus Helsinki hat bei uns weitere
34 Flirt bestellt.“
„Für Thales und Thales Deutschland
ist das alle zwei Jahre in Berlin stattfindende Branchentreffen der Messeplatz Nummer eins. Auch in diesem
Jahr haben wir hier einen großen Teil
unserer Kunden an einem zentralen
Ort getroffen und konnten unsere
attraktiven technologischen Lösungen
für die Bahnsignaltechnik sowie eine
ganze Reihe Innovationen zeigen.“
Foto: Stadler Rail Group
Foto: Messe Berlin
www.innotrans.de
Keith Jordan,
Managing Director, Hitachi Rail Europe Ltd.
Peter Spuhler, Inhaber und CEO
der Stadler Rail Group
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Serge Bertrand, Vice President
Transportation Systems
Thales Deutschland
Foto: Messe Berlin
„Die Jubiläumsmesse war ein
großer Erfolg: Die rund 100 ZVEIAussteller führten viele Gespräche
und hatten zahlreiche neue Kontakte – vor allem aus dem Ausland.
Die Gespräche mit den Besuchern
hatten überwiegend konkrete
Investitionsinhalte. Wir erwarten
daher für die Folgezeit einen
starken Geschäftsimpuls.“
Dank an
Organisatoren
Herbert Zimmermann, Geschäftsführer ZVEIFachverband Elektrobahnen und -fahrzeuge
Vereinbarung
getroffen
„Bei Alstom arbeiten wir jeden Tag an
der Zukunft der Mobilität. Um unsere
Technologien und Innovationen zu
präsentieren und sich mit der Branche
auszutauschen, gibt es keinen besseren
Ort als die InnoTrans. Wir danken
dem gesamten Organisationsteam und
freuen uns auf ein Wiedersehen im
Jahr 2016.“
Foto: Messe Berlin
Starker Geschäftsimpuls
Henri Poupart-Lafarge,
Präsident von Alstom Transport
„Die InnoTrans ist eine sehr gute
Plattform, um unsere Technologien
und Produkte zu zeigen. Wir hatten
viel mehr Besucher als beim letzten
Mal und stießen auf reges Interesse bei
den Journalisten. Während der Messe
haben wir ein Rahmenabkommen mit
Bombardier bezüglich einer Kooperation bei Studien für neue Produkte
vereinbart.“
Li Min, Deputy Director,
Corporate Culture Dept., CSR Corporation
„Die InnoTrans in Berlin ist weltweit
das unbestrittene Kraftzentrum für
Bahntechnik und Schienenverkehr.
Das hat diese einzigartige Leistungsschau für zukunftsweisende Mobilität
auch 2014 einmal mehr eindrucksvoll deutlich gemacht. Die großen
Erwartungen der Bahnindustrie in
Deutschland hat die InnoTrans nicht
nur erfüllt, sondern weit übertroffen.
Ich bin mir sicher, dass von den vielen
Impulsen dieser intensiven Messetage
die künftige Geschäftslage unserer
Unternehmen profitieren wird.“
Prof. Dr. Ronald Pörner, Hauptgeschäftsführer
des Verbandes der Bahnindustrie in
Deutschland e.V. (VDB)
Komplett
zufrieden
Foto: Messe Berlin
Foto: Messe Berlin
Erwartungen
übertroffen
„Ich bin mit dem Verlauf der diesjährigen InnoTrans in jeder Hinsicht
komplett zufrieden. Die Zahl unserer
Besucher an unserem Messestand hat
in diesem Jahr noch weiter zugenommen. Wir haben viele interessante Kontakte und Termine mit den
Kunden ebenso wie mit Zulieferern
wahrnehmen können und sehen
gute Zukunftsperspektiven auf dem
Markt.“
Maurizio Manfellotto, CEO,
Ansaldobreda S.p.A.
„Wir haben zum zweiten Mal an
der InnoTrans teilgenommen und
dort gerne unsere Wachstumserfolge
der vergangenen drei Jahre im
Bereich Bordservices für Schnellzüge
präsentiert. Dazu zählen auch zwei
Neuverträge mit .italo und iDTGV,
die wir anlässlich der Messe bekannt
gaben. Für uns war die InnoTrans
wieder einmal eine gute Gelegenheit,
neue Kontakte zu knüpfen und unsere
One-stop-Shop-Möglichkeiten zu
präsentieren.“
„Die InnoTrans hat ihren Ruf als
weltweit größte und bedeutendste
Bahnmesse auch in diesem Jahr
wieder bestätigt. Die Vielfalt und
Bandbreite des Bahnsektors geballt
auf über 100.000 Quadratmetern
Messefläche sind ein beeindruckender
Beweis dafür, wie relevant die Eisenbahn in Deutschland nach wie vor ist.
Wir sollten als Branche gemeinsam
mit den politischen Entscheidern, die
ja auch sehr stark auf der InnoTrans
vertreten waren, dafür sorgen, dass
Eisenbahnen und Öffentlicher Verkehr
in Deutschland auch künftig leistungsstarke Dienstleister und Arbeitgeber
bleiben.“
Stefan Patermann, Vice President
Business Development and Strategy Europe,
LSG Sky Chefs
Foto: Messe Berlin
Gemeinsam leistungsstark bleiben
Foto: Messe Berlin
Wachstumserfolge präsentiert
Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes
Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV)
Überwältigendes
Ereignis
„Die InnoTrans ist ein überwältigendes Ereignis und wir freuen uns als
Solaris, wieder Teil davon zu sein.
Unser Stand im neuen CityCube Berlin
erfreute sich sehr großer Beliebtheit,
genauso wie die beiden Fahrzeuge
im Freigelände, die Solaris Tramino
Braunschweig Straßenbahn und der
Solaris Urbino 18 electric Bus.“
Marcin Napierała, Internal Communication
and PR Team Leader, Solaris Bus & Coach S.A.
Stolz darauf,
dabei zu sein
„Gemäß unserem Messemotto ‚360
Grad Lifecycle Management‘ konnten
zahlreiche Kunden und Interessenten am Schaeffler-Messestand dem
Lebenszyklus unserer Produkte von
der Entwicklung bis zur Aufbereitung wortwörtlich nachgehen. Die
InnoTrans war auch 2014 wieder eine
wichtige Plattform zur Pflege unseres
globalen Kundennetzwerkes. Wir von
Schaeffler sind stolz darauf, beim
wichtigsten Event der Bahnbranche
weltweit von Anbeginn dabei gewesen
zu sein. Auch dieses Jahr war die Messe für uns wieder ein voller Erfolg.“
Dr. Michael Holzapfel,
Leiter Branchenmanagement Bahn,
Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG
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P ublic T ransport
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Hohe Beteiligung
beim ÖPNV-Forum
Fahrzeugrechner von
Atron fahren in Berlin
Fotos: ATRON
„Echtzeitdaten im Öffentlichen Verkehr – Fluch oder
Segen?“ Mit dieser Fragestellung greife das ÖPNVForum erstmals ein IT-Thema auf, so Prof. Knut Ringat,
Präsident der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen
Gesellschaft (DVWG) in seiner Einleitung.
Atron stattet die Berliner Verkehrsbetriebe
mit neuen Fahrzeugrechnern aus.
Ein zweites Novum sei die hohe Beteiligung, freute er sich. Aus ursprünglich 60 Anmeldungen seien 150 Teilnehmer geworden. Im anschließenden
Impulsreferat befasste sich Helmut
Iffländer (Iffländer – Consulting for
Public Transport Riehen, Schweiz)
mit den Kundenerwartungen und
der Wirklichkeit. Grundsätzlich seien
Echtzeitdaten ein Segen, sagte er. Aber
die Daten müssten stimmen, damit
die Fahrgäste zufrieden sind. „Gute
Echtzeitinformation ist erreichbar“,
betonte der Referent, „aber es muss
viel Arbeit hineingesteckt werden.“
Sorgfalt in der Datenversorgung und
eine realistische Planung seien wesentliche Punkte.
Der Hersteller liefert 1.600 Kombigeräte
für die Berliner Verkehrsbetriebe.
Atron, Systemlösungsanbieter für
den Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) mit Sitz in München, rüstet im
Rahmen eines Großauftrags ab Ende
2014 die gesamte Busflotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit 1.600
Fahrzeugrechnern aus. Bei den Geräten
der aktuellen AFR 4-Serie handelt es
sich um Kombigeräte, welche sowohl
die neueste Generation Fahrscheindrucker als auch alle relevanten RBL-Funktionalitäten in einem Fahrzeugrechner
vereinen. Betrieb und Vertrieb werden
demnach mit einem universellen Gerät
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abgedeckt. Der Wegfall eines zweiten
Rechners im Fahrerbereich führt nach
Angaben des Herstellers in Verbindung
mit den Wartungsmöglichkeiten des
AFR 4 zu einer Kostenersparnis für
den Verkehrsbetrieb. Die gemeinsame Datenbasis für alle Vertriebs- und
Betriebs-Funktionalitäten vereinfache
zudem die Fehlersuche und die Datenpflege in der Zentrale.
Als größter Verkehrsbetrieb im
gesamten deutschen Sprachraum befördern die Berliner Verkehrsbetriebe
gemeinsam mit dem Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg (VBB) Fahrgäste
in einem Einzugsgebiet von über 1.000
Quadratkilometern.
Jährlich mehr als
105 Millionen Kilometer
Die über 1.300 Busse und über 350
Straßenbahnen legen dabei jedes Jahr
mehr als 105 Millionen Kilometer
zurück. Somit betreiben die Berliner
Verkehrsbetriebe sowohl das größte
Straßenbahnnetz als auch den größten
Busbetrieb Deutschlands.
Auf dem ÖPNV-Forum wurden aktuelle und zukünftige Entwicklungen des Öffentlichen
Personennahverkehrs thematisiert. Foto: Messe Berlin
P ublic T ransport
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Solaris stellt komplett
niederflurige Straßenbahn vor
Auf der InnoTrans präsentierte das Unternehmen erstmals die Bahn vom Typ Tramino.
In den vergangenen zwei Monaten
hat Solaris, polnischer Hersteller von
Linienbussen, Oberleitungsbussen und
Straßenbahnen, drei Straßenbahnen
vom Typ Tramino nach Braunschweig
geliefert. Das auf der Messe ausgestellte
und weltweit zum ersten Mal öffentlich präsentierte Fahrzeug ist die vierte von insgesamt 18 bestellten Trams.
Der Vertrag war im Mai 2012 zwischen
der Solaris Bus & Coach S.A. und der
Braunschweiger Verkehrs-GmbH unterschrieben worden.
Braunschweig ist damit die zweite
deutsche Stadt mit Straßenbahnen von
Solaris. Bereits 2013 lieferte das Unternehmen fünf Trams nach Jena und
wurde damit der erste polnische Hersteller von ÖPNV-Fahrzeugen, der moderne, niederflurige Straßenbahnen nach
Deutschland liefert. Die Tramino Braunschweig ist ein vierteiliges, vollständig
niederfluriges Einrichtungsfahrzeug mit
Fährt bereits in Braunschweig: Straßenbahn Tramino von Solaris. einer Länge von 35,7 Metern und einer
Breite von 2,3 Metern. Der Antrieb erfolgt über fünf asynchrone Fahrmotoren
mit je 90 Kilowatt Leistung. Jedes Wagenteil verfügt über ein eigenes Fahrwerk für die Braunschweiger Spurweite
von 1,1 Metern. Im Inneren des Tramino
finden bis zu 211 Fahrgäste Platz, davon
87 sitzend. Der Zu- und Ausstieg erfolgt
über sechs Doppeltüren.
Grafik: Solaris
Sichere Daten
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N e w s
Millionenvertrag mit Schweizer Regionalbahn
Die PSI Transcom GmbH wurde von der Schweizerischen Regionalverkehr BernSolothurn AG (RBS) mit der Lieferung des Systems PSItraffic für die Zuglenkung des
Bahnverkehrs beauftragt. Als zentrales System ermöglicht die PSI-Lösung unter
anderem den Fahrdienstleitern in der Betriebsleitzentrale Worblaufen eine noch
zuverlässigere und optimierte Steuerung der Betriebsabläufe. Der Vertrag wurde
am 23. September 2014 auf der InnoTrans unterzeichnet. Die RBS AG betreibt nördlich von Bern den meterspurigen Teil der Berner S-Bahn mit drei Linien sowie die
RE-Linie Bern-Solothurn und diverse Buslinien. Mit rund 570 Zugfahrten pro Werktag
zählt die RBS zu den am stärksten frequentierten Privatbahnen der Schweiz.
Das neue PSI-Leitsystem bietet zahlreiche Funktionalitäten für die komplexen Anforderungen des täglichen Bahnbetriebs. Diese umfassen neben der Sicherstellung
eines zuverlässigen und pünktlichen Bahnbetriebes auch eine bestmögliche Fahrgastinformation, insbesondere bei Unregelmäßigkeiten. Die Hauptfunktionalitäten
des Systems sind Fahrplanverwaltung, Zugverfolgung, Konflikterkennung sowie das
Durchführen von Dispositionsmaßnahmen. Zukünftig wird das System um Schnittstellen, beispielsweise zur Übermittlung von Zuglenkbefehlen an die Fernsteuerung
und zur Ansteuerung des Zugfunksystems, ergänzt.
Torsten Vogel, Geschäftsführer PSI Transcom GmbH, Helmut Iffländer, Iffländer – Consulting
for Public Transport, Ulrich Reinert, Koordinator Produktion und Technik RBS, Elke Frommann,
Leiterin Vertrieb Bahnsysteme PSI Transcom GmbH und Dr. Fabian Schmid, Direktor und
Vorsitzender der Geschäftsleitung RBS, während der Vertragsunterzeichnung. Foto: PSI
N e w s
Echtzeitinformationen für Disponenten, Fahrer
und Fahrgäste
Mit dem Hybrid-Videorekorder R16-X stellte die Rail & Road Protec GmbH (r2p),
Hersteller von Hard- und Software für Schienen- und Straßenfahrzeuge aus
Flensburg, auf der InnoTrans eine Weltneuheit vor.
Foto: Init
Auf der InnoTrans präsentierte Init, Anbieter von Telematik- und elektronischen Zahlungssystemen für Busse
und Bahnen aus Karlsruhe, seine eigene iPhone-App
„ÖPNVlive“. Mit der App können Nutzer von öffentlichen
Verkehrsmitteln auf Echtzeitinformationen zugreifen,
sich eine Auswahl der nächstgelegenen Haltestellen
anzeigen lassen und sich über die nächsten Abfahrten an
dieser Haltestelle informieren. Als zusätzliches Feature
bietet die App den Nutzern eine Augmented Reality
Darstellung: Mit Hilfe der im iPhone integrierten
Kamera sehen sie auf einen Blick die nächstgelegenen Haltestellen und wie weit
sie von diesen entfernt sind. Nach Auswahl einer Haltestelle können sie direkt zur
Fußgängernavigation schalten. So gelangen auch ortsfremde Fahrgäste schnell zur
gewünschten Haltestelle.
Auf der InnoTrans vorgestellt:
der Hybrid-Rekorder R16-x von r2p.
Foto: r2p
Der Rekorder ist das
Nachfolgemodell der
Reihe R16I-IV und
für die Aufnahme
von Video- und Audiodateien geeignet.
Nach Angaben des
Technologieunternehmens können mit Hilfe
des Gerätes auf bis zu vier
Datenträgern erstmalig Videos
in höchster Qualität abgespeichert
werden. Die Verschlüsselung der Videodaten erfüllt internationale Datenschutzgesetze und verhindert die nachträgliche Manipulation der Daten. Somit sei auch eine gerichtliche Verwertbarkeit sichergestellt.
Durch die ähnliche Bauweise zur
Vorgängerreihe sollen Unternehmen,
die bereits das Vorgängermodell nutzen, ihre vorhandenen Datenträger
auch mit dem neuen Rekorder verwenden können.
Konzipiert für Eisenbahntrassen
Auf der InnoTrans stellte Westermo, Hersteller von Onboard- und Infrastruktur-Kommunikationssystemen, die neue Generation industrieller RedFox-Routing-Switches vor, die für
unternehmenskritische Edge-Netzwerke konzipiert wurde. Alle sieben neuen SwitchKonfigurationen lassen sich mit SFP-Transceivern ausstatten. Je nach Version werden die
Layer-3-Routing-Geräte mit mindestens drei und maximal elf Gbit-Ports angeboten. Der
typgeprüfte RedFox hält den industriellen Standards für EMV, Isolierung, Vibrationen und
Erschütterungen stand und ist für den Einsatz an Eisenbahntrassen geeignet.
Foto: Westermo
Interiors
www.innotrans.de
Fotos: LSG Sky Chefs, Messe Berlin
Vom Flugzeug
auf die Schiene
Messestand mit Erlebnischarakter: Die Firma LSG Sky Chefs lockte mit Kochshows und Catering zahlreiche Gäste an.
Die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs will sich zunehmend auch dem Schienenverkehr
widmen. Das Unternehmen präsentierte unter dem Motto „Join us on a journey
of taste“ auf der InnoTrans die Kompetenzbereiche rund um das Thema Catering
und lud seine Messegäste zu Kochworkshops ein.
Hochgeschwindigkeitszüge ersetzen
auf kürzeren Strecken zunehmend das
Flugzeug. Immer mehr Flugpassagiere
wechseln zur Eisenbahn. Zwischen
Frankfurt und Paris beispielsweise nutzen heute bereits gut zwei Drittel der
Reisenden die Bahn, doppelt so viele wie
noch vor fünf Jahren. Die wachsende
Zahl privater Anbieter sorgt auch auf
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der Schiene für einen zunehmenden
Wettbewerb, der verstärkt auch über
den Service ausgetragen wird. Aus
diesem Grund widmet sich die bisher
auf das Airline-Catering spezialisierte
Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs, die
mit einem Weltmarktanteil von 29 Prozent an 212 Flughäfen in 53 Ländern
vertreten ist, zunehmend auch dem
Schienenverkehr. Seit dem Einstieg in
diesen Bereich vor zehn Jahren konnten
sieben Bahngesellschaften als Kunden
gewonnen werden.
Auf der InnoTrans wurden die Verträge mit den beiden jüngsten Kunden besiegelt. In Zusammenarbeit mit
der Coffee-Shop-Kette Columbus Café
& Co. wurde ein Dreijahresvertrag
mit dem französischen Zugbetreiber
iDTGV abgeschlossen, der neben der
Entwicklung eines neuen BordserviceKonzeptes auch das Crewmanagement
und den Bordverkauf umfasst. Und ab
Januar 2015 beliefert LSG Sky Chefs
den ersten privaten italienischen Hochgeschwindigkeitszug-Betreiber NTV
an dessen Hauptstationen Mailand,
Neapel und Rom. In den der First- und
Business-Class entsprechenden Segmenten Club und Prima werden den
Reisenden am Platz kostenfreie Mahlzeiten und Getränke serviert, in SmartXL und Smart stehen den Passagieren
Verkaufsautomaten zur Verfügung.
Stefan Patermann, Vice President Business Development & Strategy Europe
bei LSG Sky Chefs, sieht eine weitere
Angleichung des Bordservices an den
Luftverkehr mit Getränkebar und Duty
Free-Verkauf.
Innovative Konzepte
für Zugbetreiber
Das diesjährige Stand-Motto nahm
Bezug auf eine der LSG Sky ChefsKernkompetenzen: hochwertiges Catering. Die Besucher waren eingeladen,
auf dem Stand an Kochworkshops
teilzunehmen, die LSG Sky Chefs’ Chefkoch Maurizio Ferro aus Rom durchführte. „Geschmack bietet Zugang
zu Emotionen und ist das Herzstück
von dem, was wir tun“, sagte Maurizio
Ferro. „Wir möchten zeigen, dass unsere erfahrenen Köche und Experten
innovative Konzepte für Zugbetreiber
entwerfen können, die perfekt zu deren
Markenbotschaft passen – dazu zählt
nicht nur Essen, das gut schmeckt, sondern auch der Einsatz neuester Kochmethoden, Lebensmitteltechnologie
und Logistik.“
News
Wertvoller Beitrag zur
Nachhaltigkeit
Foto: Boxmark
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Leicht und langlebig: die neuen Leder
von Boxmark.
Auf der InnoTrans stellte der österreichische Lederhersteller Boxmark mit Xlight
und Xtreme zwei Innovationen vor. Mit
den beiden Lederbezügen will das Unternehmen Trends für das Fahrzeuginterieur der Zukunft setzen und einen
wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit
liefern. Xlight wiegt inklusive Laminierung nur 600 g/m2 und reduziert das
Gesamtgewicht eines jeden Zuges.
Dadurch können Energie eingespart und
Schadstoffemissionen sowie Kosten
reduziert werden. Xtreme zeichnet sich
durch eine überdurchschnittlich lange
Lebensdauer, hohe Abriebfestigkeit und
sehr gute Zug-, Dehn- und Reißeigenschaften aus. Zahlreiche Prüfzertifikate
belegen weiterhin die außergewöhnliche Widerstandskraft gegen Schimmel, Bakterien, Desinfektionsmittel,
Sonnenbestrahlung, Schmutz, Chlorund Meerwasser, Öl, Alkohol und
Wasser. Die beiden Leder erfüllen alle
internationalen Standards und sind
auch kombiniert in einem Lederprodukt
erhältlich. Die Lederinnovationen von
Boxmark sind für alle Interieur-Komponenten einsetzbar.
Mobilität gestalten
Bereits zum zweiten Mal wurde das Internationale
Design Forum vom Internationalen Design Zentrum
Berlin (IDZ) und der InnoTrans ausgerichtet.
Unter dem Titel „Komfort, Funktionalität und Design – Innovative
Konzepte und Lösungen für die Gestaltung von Mobilität“ widmeten
sich am zweiten Messetag im Rahmen
des Internationalen Design Forums
17 Fachleute mit ihren Beiträgen der
engen Verknüpfung von Design und
Mobilität vor allem in den Segmenten
Public Transport und Interiors. In ih-
rem Grußwort zeigte sich Prof. Birgit
Weller (HTW Berlin) beeindruckt vom
vor über 100 Jahren begründeten Berliner Nahverkehrssystem. Die damals
geplante Infrastruktur diene noch immer als Basis für aktuelle Entwicklungen und könne Vorbild etwa für urbane
Neugründungen in Indien sein: „Das
werden auch Konzepte für die nächsten
100 Jahre“, so Weller.
Das Internationale Design Forum stieß auf großes Interesse.
Foto: Messe Berlin
T unnel C onstruction
www.innotrans.de
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International Tunnel Forum:
Hoher Sanierungsbedarf
Acht Tunnelbohrer in London
Fotos: Herrenknecht, Messe Berlin
Sind Instandhaltung und Sanierung die zukünftigen
Aufgaben im Tunnelbau? Diese Frage stand im
Mittelpunkt des International Tunnel Forum im
Rahmen der InnoTrans 2014.
Wissenswertes zu den Tunnelbohrern erfuhren die Besucher am Herrenknecht-Messestand.
Acht Tunnelbohrer von Herrenknecht, Hersteller von
Tunnelvortriebsmaschinen aus Schwanau, sind beim
Londoner Projekt „Crossrail“ im Einsatz.
Für das Projekt, nach Angaben von
Herrenknecht derzeit Europas größtes
Infrastrukturvorhaben, werden zwei je
21 Kilometer lange Bahntunnel in OstWest-Richtung gebohrt. Die Strecke
verläuft zwischen Royal Oak im Westen
und Plumstead im Osten in parallelen
Zwillingsröhren unter der Innenstadt
von London. Der Abschnitt C310 unterquert im Osten die Themse. „Mit
unserer Bohrtechnik können wir sozusagen mikrochirurgisch im sensiblen
Untergrund der Städte arbeiten, ohne
die bestehende Infrastruktur zu beeinträchtigen“, sagt Achim Kühn, Marketing- und Kommunikationschef bei
Herrenknecht. Bereits 28 Monate nach
Beginn der Arbeiten konnten 80 Prozent des Arbeitsvolumens abgeschlossen werden. Ein Modell des Infrastruk-
turvorhabens stellte das Unternehmen
am Messestand auf der InnoTrans aus.
Die Inbetriebnahme der insgesamt 118
Kilometer langen Eisenbahnstrecke ist
für 2018 geplant. Die Firma Herrenknecht ist nach eigenen Angaben Technologie- und Marktführer im Bereich
der maschinellen Tunnelvortriebstechnik. Herrenknecht liefert Tunnelbohranlagen für alle Baugründe und in allen
Durchmessern – von zehn Zentimetern
bis 19 Metern. Das Portfolio umfasst
auch maßgeschneiderte Maschinen
für Ver- und Entsorgungstunnel. Die
Produkte von Herrenknecht sind weltweit in rund 100 Städten vertreten.
Dr. Roland Leucker, Geschäftsführer der STUVA (Studiengesellschaft
für unterirdische Verkehrsanlagen
e.V.), verwies in seinem einleitenden
Vortrag darauf, dass zukünftig mehr
Personen und mehr Güter auf der
Schiene transportiert werden müssen. Zahlreiche Eisenbahntunnel in
Europa seien aber mittlerweile 150
Jahre und älter, der älteste stamme
aus dem Jahr 1841. Daraus ergebe
sich ein hoher Sanierungs- und Instandhaltungsbedarf.
Jörn Schwarze, Vorstandsmitglied
der Kölner Verkehrs-Betriebe AG
(KVB), sagte in der anschließenden
Diskussion, dass nicht genügend Mit-
tel in die Sanierung und den Neubau
fließen würden. In Köln beispielsweise
sei die Fahrgastzahl im achten Jahr in
Folge gestiegen. „Wir konzentrieren
uns in Belgien derzeit auf die Sanierung und Modernisierung“, berichtete
Julien Peeters, Head of Area Center
des belgischen Schienennetzbetreibers Infrabel S.A. In den nächsten
Jahren würden 16 Milliarden Euro in
entsprechende Projekte fließen. In der
Schweiz werde nach den Worten von
Rolf Gabriel, Abteilungsleiter Untertagebau der IUB Engineering AG, an
Großprojekten gearbeitet. Der Bedarf
für weitere Vorhaben wäre zwar vorhanden, offen sei jedoch die Finanzierung.
Dr.-Ing. Roland Leucker, Geschäftsführer STUVA; Jörn Schwarze, Mitglied des Vorstands
Kölner Verkehrs-Betriebe AG; Julien Peeters, Head of Area Center der Infrabel S.A.; Josef
Heßling, Leiter Vertrieb & Technische Beratung GTA Maschinensysteme GmbH; Rolf Gabriel,
Abteilungsleiter Untertagebau IUB Engineering AG (v.l.n.r).
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Besonderer Auftrag für Herrenknecht: In London kommen die Tunnelbohrer
für das Crossrail-Projekt zum Einsatz.
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S ervice
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Deutsche Bahn vergibt
Lieferantenprädikat
Career Konzept lockt
Nachwuchs nach Berlin
Ihre Ansprechpartner
für die InnoTrans
Mit diesem Unternehmenspreis zeichnet die Deutsche
Bahn besonders engagierte und leistungsfähige Lieferanten aus, die sich in besonderer Weise um Verbesserungen des Konzerns verdient gemacht haben.
Mit dem Career Konzept förderte die InnoTrans
auch 2014 das Zusammentreffen der internationalen
Fachwelt mit potenziellen Bewerbern.
Veranstalter
Messe Berlin GmbH
„Zuverlässigkeit und Qualität unserer Partnerunternehmen sind entscheidende Faktoren, damit wir unser Leistungsversprechen gegenüber
unseren Kunden einlösen können.
Um das System Bahn zukunfts- und
wettbewerbsfähig zu gestalten, brauchen wir innovative und wettbewerbsfähige Partner“, erklärte DBVorstand für Technik und Umwelt,
Dr. Heike Hanagarth, anlässlich der
Preisverleihung. Die Deutsche Bahn
ist einer der größten Auftraggeber
der Wirtschaft. Mit einem jährlichen
Gesamtauftragsvolumen von etwa 22
Milliarden Euro sichert der Konzern
alleine in Deutschland mehrere Hunderttausend Arbeitsplätze.
Die DB steht weltweit mit knapp
35.000 Lieferanten in Geschäftsbeziehungen. Das DB-Lieferantenprädikat wird im Zweijahresrhythmus auf der InnoTrans vergeben.
Die Preisträger dürfen die nächsten
zwei Jahre mit dieser Auszeichnung
werben.
Die Messehalle 7.1c bot Schülern,
Auszubildenden und Studenten mit
fachlichem Bezug zur Bahnbranche
eine Plattform für den Einstieg sowie
für eine Karriere in der Bahnindustrie.
HR-Abteilungen renommierter Aussteller, Universitäten aus dem In- und
Ausland, Fachverlage und -verbände
sowie Personalvermittlungen und Fachagenturen präsentierten dazu in der
Career & Education Hall ihre Angebote.
Gute Basis für erhöhte
Personalnachfrage
Im Career Forum informierten die
Aussteller, unter anderem die Deutsche
Bahn, Siemens und Thales Deutschland, die jungen Messebesucher über
die Unternehmen und stellten themenbezogene Berufsbilder vor. „Ein
vierteiliger Regional-Triebzug besteht
aus mehr als einer Million Einzelteilen, für die fast 16.000 Zeichnungen
erstellt und etliche hunderttausend
Zeilen Programmcode geschrieben
werden müssen“, erläuterte Tilman
Splisteser vom Verband der Bahnindustrie (VDB) während seines Vortrags. Dem Spitzenverband der Bahntechnik-Hersteller in Deutschland
gehören derzeit 182 Mitglieder an,
darunter weltweit führende Systemhäuser, die zusammen von 2012 auf
2013 ein Auftragsplus von 42 Prozent
auf knapp 15 Milliarden Euro verzeichnen konnten. „Das ist eine gute
Basis für erhöhte Personalnachfrage“,
sagte Splisteser. In anschließenden
Diskussionsrunden hatten die Besucher die Gelegenheit, mehr über die
Unternehmen und die Karrierechancen zu erfahren. Einen globalen Überblick über den Arbeitsmarkt bot die
Job Wall. Nachwuchskräfte hatten auf
einer großen Messewand eine Übersicht der nationalen und internationalen Jobangebote in der Bahnindustrie.
K o nta kt
KompetenzCenter
MS Mobility & Services
Matthias Steckmann, Direktor
Messedamm 22, 14055 Berlin,
DEUTSCHLAND
T +49 30 / 30 38 - 23 76
F +49 30 / 30 38 - 21 90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.innotrans.de
Projektleitung
Kerstin Schulz
T +49 30 /30 38 - 20 32
Produktmanager
Lisa Höfer
T +49 30 / 30 38 - 22 12
Kai Mangelberger
T +49 30 /30 38 - 23 56
Josephine Ruhp
T +49 30 /30 38 - 23 58
Projektorganisation
Fabian Frenkel
T +49 30 /30 38 - 67 54
Fabienne Gehrmann
T +49 30 /30 38 - 20 33
Die Gewinner:
Tim Hamker
T +49 30 /30 38 - 23 76
Lara Jahnke
T +49 30 / 30 38 - 20 11
Erik Schaefer
T +49 30 /30 38 - 20 34
Foto: Messe Berlin
Kategorie Allgemeine Produkte und Dienstleistungen:
IGEFA Handelsgesellschaft mbh & Co. KG, Ahrensfelde-Blumenberg
Kategorie Fahrzeuge: GMT Gummi-Metall-Technik GmbH, Bühl
Kategorie Infrastruktur Bauleistungen:
Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal
Kategorie Infrastruktur Elektrotechnik, Telekommunikation, Leitund Sicherungstechnik: Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach
Sonderpreis: MeteoViva GmbH, Jülich
Lisa Simon
T +49 30 /30 38 - 21 24
Vertreter der Aussteller berichteten von Berufsbildern und Karrierechancen in den Unternehmen. Presse
Andreas Dienemann
T +49 30 / 30 38 - 23 51
Internationale Fachmesse
für Verkehrstechnik
Berlin,
20. – 23. September
2016
23.–26.09.2014
Frühbucherrabatt!
Vorteile sichern für die
InnoTrans 2016
Schnellentschlossenen Firmen,
die sich an der InnoTrans 2016
beteiligen möchten, bietet
die InnoTrans noch bis zum
7. Januar 2015 einen Frühbucherrabatt an.
Nähere Informationen finden Sie unter www.innotrans.de/anmeldung oder nutzen Sie den QR-Code.
Werbung
Bernhard Geradts T +49 30 / 30 38 - 18 51
Medienpartner
der InnoTrans

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