Keine Fluoreszenzleuchten ins Altmetall!

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Keine Fluoreszenzleuchten ins Altmetall!
SWICO Recycling
Geschäftsstelle
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CH-8005 Zürich
Stiftung
Entsorgung Schweiz
SENS
Obstgartenstrasse 28
8006 Zürich
Stiftung Licht Recycling
Schweiz
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3000 Bern 8
Medienmitteilung
Zürich, 18. September 2008
Keine Fluoreszenzleuchten ins Altmetall!
Die schädliche Substanz polychloriertes Biphenyl (PCB) kommt noch immer in Elektro- und
Elektronikabfällen in der Schweiz vor, besonders in alten Haushaltgeräten und Fluoreszenzleuchten. Dies zeigt eine neue Studie der Empa St. Gallen. Der Stoff wurde früher in
Kondensatoren verwendet und ist seit über 20 Jahren verboten. Besorgniserregend ist, dass
PCB-haltige Fluoreszenzleuchten fälschlicherweise oft im Altmetall landen.
Kleinkondensatoren dienen in vielen elektrischen und elektronischen Geräten als Energie- und
Ladungsspeicher, Widerstand oder Sensor. Da sie polychloriertes Biphenyl (PCB) enthalten können,
einen krebserregenden und umweltschädlichen Stoff, werden Kondensatoren manuell aus
Elektroschrott ausgebaut und gesondert entsorgt. 2006 waren dies 121 Tonnen. Zwar ist PCB in der
Schweiz seit 1986 verboten, in Übereinstimmung mit europäischen Normen. Jedoch kommt die
Substanz in über 20 Jahre alten Geräten noch immer vor. Selbst für Spezialisten sind PCB-haltige und
-freie Kondensatoren schwer zu unterscheiden.
SWICO Recycling, die Stiftung Entsorgung Schweiz SENS und die Stiftung Licht Recycling Schweiz
SLRS gaben gemeinsam eine Studie zu PCB in Auftrag. Ziel war herauszufinden, wie viel PCB-haltige
Kondensatoren noch im Umlauf sind und ob die Recyclingprozesse allenfalls angepasst werden
müssen. Die Untersuchungen durchgeführt haben die Empa St. Gallen, das Umweltberatungsbüro
Ecoservices aus Yverdon sowie das Büro für Umweltchemie in Zürich, in Zusammenarbeit mit drei
Labors.
Gefährlich: Fluoreszenzleuchten im Altmetall
Die Studie zeigt, dass etwa 99 Prozent der PCB-haltigen Kondensatoren bereits entsorgt sind.
Allerdings können Kondensatoren aus einzelnen Geräten noch immer beträchtliche Mengen an PCB
enthalten. Vor allem alte, grosse Haushaltgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Backöfen.
Frappant ist, dass Vorschaltgeräte für Fluoreszenzleuchten oft falsch entsorgt werden. Diese Geräte
sind sehr langlebig und folglich nicht selten noch mit PCB-haltigen Kondensatoren bestückt. Dennoch
werden sie häufig mit dem Alteisen entsorgt, was dazu führt, dass die Kondensatoren nicht
fachgerecht ausgebaut und vernichtet werden können. Die Studie weist ferner nach, dass teilweise
umweltgefährdende oder gesundheitsschädigende Substanzen als PCB-Ersatzstoffe eingesetzt
werden.
Kondensatoren sollen weiterhin separat entsorgt werden
Die Proben von Kondensatorenschrott ergaben in den drei beauftragten Labors sehr unterschiedliche
Gehalte an PCB. «Die Bestimmung von PCB in geschredderten Kondensatoren ist für Labors
offensichtlich schwierig», erklärt Martin Eugster von der Empa St. Gallen, der die Studie leitete.
«Tatsächlich gibt es keine standardisierte Methode dafür. Das muss geändert werden.» Ueli Kasser
vom Büro für Umweltchemie, der die Studie fachlich begleitete, ergänzt:«Die Studienergebnisse
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Zürich, 18. September 2008
zeigen dennoch klar, dass die Schweiz gut daran tut, die Kondensatoren weiterhin manuell aus den
Geräten ausbauen zu lassen. »
Aufgrund der Studie empfehlen die Experten, die Entsorgung von Kondensatoren durch spezialisierte
Systeme wie SWICO Recycling, SLRS und SENS beizubehalten. Zudem raten sie, Fluoreszenzleuchten gesondert zu entsorgen.
Medienkontakt SWICO Recycling:
Paul Brändli, Geschäftsführer SWICO Recycling
Direktwahl: +41 (0)44 445 38 05
Fax: +41 (0)44 445 38 02
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Über SWICO Recycling
SWICO Recycling ist eine unabhängige, nicht profitorientierte Kommission des Schweizer Wirtschaftsverbandes für Informations-,
Kommunikations- und Organisationstechnik (SWICO). Sie hat sich zum Ziel gesetzt, elektrische und elektronische Geräte in der
Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein umweltschonend, vollständig und so effizient als möglich zu rezyklieren. Dies geschieht über
ein Netz von Abgabestellen, Händlern und Recyclingpartnern. Die Abgabe der Altgeräte ist kostenlos, das Recycling ist durch die
vorgezogene Recyclinggebühr finanziert. Rund 600 Mitglieder nehmen an diesem System teil. Im Jahr 2007 hat SWICO Recycling
49 059 Tonnen Altgeräte rezykliert. www.swicorecycling.ch
Über die Stiftung Entsorgung Schweiz SENS
Die SENS ist eine unabhängige, neutrale und nicht gewinnorientierte Stiftung. Zweck sind die Förderung von privatwirtschaftlich
organisierten Entsorgungslösungen, die Qualitätssicherung zur umweltverträglichen Entsorgung, das Optimieren von Logistiksystemen
und die wettbewerbsgerechte Finanzierung der Leistungen mittels der vorgezogenen Recyclinggebühr, vRG. Die SENS erfüllt
umweltrelevante Forderungen partnerschaftlich mit der Wirtschaft, den Behörden und den Konsumentinnen und Konsumenten.
Realisiert hat die SENS gesamtschweizerisch funktionierende Entsorgungssysteme für Haushaltgeräte, Bau-, Garten- und Hobbygeräte,
Spielwaren sowie in Kooperation mit der Stiftung Licht Recycling Schweiz (SLRS) das System für Leuchten und Leuchtmittel. Diese sind
dank unabhängigen Kontrollen auf einem einheitlich hohen Qualitätsniveau abgesichert und genügen bezüglich Verwertungs- und
Entsorgungstechnik strengsten Anforderungen. www.sens.ch
Über SLRS
Die Stiftung Licht Recycling Schweiz SLRS betreibt das kollektive Entsorgungssystem der Beleuchtungsbranche. Als nicht
profitorientierte Organisation sorgt sie für eine fachgerechte Entsorgung von Leuchtmitteln und Leuchten. Wie andere kollektive
Entsorgungssysteme finanziert sich auch die SLRS über vorgezogene Recyclinggebühren. Die SLRS kooperiert eng mit der SENS und
nutzt deren Entsorgungslogistik sowie deren technische Expertise zur Gewährleistung von qualitativ hoch stehenden und effizienten
Entsorgungslösungen. www.slrs.ch