Studienseminar Braunschweig für das Lehramt an berufsbildenden Schulen

Transcription

Studienseminar Braunschweig für das Lehramt an berufsbildenden Schulen
Studienseminar Braunschweig für das Lehramt an berufsbildenden Schulen
Konzeption, Durchführung und Auswertung einer Unterrichtseinheit
zu ausgewählten Lerninhalten des Lerngebietes
"Internetgerechte Dokumente entwickeln"
unter besonderer Berücksichtigung der Gruppenarbeit,
durchgeführt in einer Kursstufe des Fachgymnasiums - Technik -
Hausarbeit
im Rahmen der zweiten Staatsprüfung
für das Lehramt an berufsbildenden Schulen
Vorgelegt von:
Inhaltsverzeichnis
2
Inhaltsverzeichnis
Anlagenverzeichnis .......................................................................................................... 4
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................... 5
Glossar ............................................................................................................................... 6
1.
Einleitung .................................................................................................................8
2.
Gruppenarbeit als handlungsorientierte Unterrichtsmethode ..........................10
3.
Analyse des Bedingungsfeldes............................................................................12
3.1
Strukturdaten der Klasse......................................................................................12
3.2
Beurteilung der Klassensituation..........................................................................12
3.3
Ausstattung und Lernbedingungen in den Unterrichtsräumen.............................12
3.3.1
Raum A .........................................................................................................12
3.3.2
Raum B .........................................................................................................12
3.3.3
Raum C.........................................................................................................12
4.
Didaktische Analyse..............................................................................................13
4.1
Curriculare Einbindung des Lerngegenstandes ...................................................13
4.2
Struktur des Lerngegenstandes ...........................................................................13
4.2.1
Vorstruktur ....................................................................................................13
4.2.2
Hauptstruktur ................................................................................................14
4.2.3
Nachstruktur..................................................................................................14
4.3
Sachdarstellung ...................................................................................................14
4.4
Auswahl- und Reduktionsentscheidungen ...........................................................15
4.4.1
Vertikale Anordnung der Unterrichtssequenz ...............................................17
4.4.2
Horizontale Anordnung der Unterrichtssequenz ...........................................17
5.
Konstruktion der Unterrichtsreihe .......................................................................18
5.1
Elemente der Unterrichtsreihe .............................................................................18
5.2
Lernziele und Kompetenzen ................................................................................18
Inhaltsverzeichnis
5.3
6.
3
Allgemeine methodische Überlegungen und Entscheidungen.............................19
Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe ............................21
6.1
Wie funktioniert Gruppenarbeit und was macht eine gute Gruppe aus?..............21
6.1.1
Geplanter Unterrichtsverlauf .........................................................................21
6.1.2
Methodische Vorgehensweise ......................................................................22
6.1.3
Durchführung und Reflexion .........................................................................23
6.2
Internetrecherche zum Thema „Kriterien zur Erstellung von Websites“ und
Präsentation der Zwischenergebnisse............................................................................26
6.2.1
Geplanter Unterrichtsverlauf .........................................................................26
6.2.2
Methodische Vorgehensweise ......................................................................26
6.2.3
Durchführung und Reflexion .........................................................................28
6.3
Präsentation der Ergebnisse vor der Geschäftsleitung........................................31
6.3.1
Geplanter Unterrichtsverlauf .........................................................................31
6.3.2
Methodische Vorgehensweise ......................................................................32
6.3.3
Durchführung und Reflexion .........................................................................33
6.4
Erarbeitung eines Regelwerkes zum Thema „Kriterien zur Erstellung von Web-
Sites“ 35
6.4.1
Geplanter Unterrichtsverlauf .........................................................................35
6.4.2
Methodische Vorgehensweise ......................................................................35
6.4.3
Durchführung und Reflexion .........................................................................36
7.
Evaluation der Unterrichtsreihe ...........................................................................38
8.
Schlussbetrachtung ..............................................................................................40
9.
Literaturverzeichnis...............................................................................................41
10.
Anlagen ..................................................................................................................42
Anlagenverzeichnis
4
Anlagenverzeichnis
Anlage 1: Wie funktioniert Gruppenarbeit und was macht eine gute Gruppe aus? .......... 46
Anlage 2: Regeln für die Gruppenarbeit ........................................................................... 47
Anlage 3: Auswertung der Gruppenarbeit ......................................................................... 48
Anlage 4: Erarbeitung der Kriterien zur Erstellung von Websites I ................................... 49
Anlage 5: Einschätzung zur Gruppenarbeit – S.1 ............................................................. 50
Anlage 6: Einschätzung zur Gruppenarbeit – S.2 ............................................................. 51
Anlage 7: Erarbeitung der Kriterien zur Erstellung von Websites II .................................. 52
Anlage 8: Regelwerk: Kriterien zur Erstellung von Websites ............................................ 53
Abkürzungsverzeichnis
5
Abkürzungsverzeichnis
Aufl.
Auflage
bzw.
beziehungsweise
d.h.
das heißt
fn
Lernziel aus dem Bereich der Fachkompetenz
HU
Handlungsorientierter Unterricht
L.
Lehrkraft
mn
Lernziel aus dem Bereich der Methodenkompetenz
RRL
Rahmenrichtlinien
sn
Lernziel aus dem Bereich der Sozialkompetenz
S.
Seite
Sr.
Schüler
vgl.
vergleiche
z.B.
zum Beispiel
Glossar
6
Glossar
CSS
Cascading Style Sheeds; eine Präsentationssprache zur Seitengestaltung (Layout).
Browser
ein Programm, das Zugriff und Darstellung von Informationsseiten im
WWW ermöglicht.
HTML
Hypertext Markup Language; eine Auszeichnungssprache zur Strukturierung von Informationen.
Hyperlink
siehe Link.
Internet
die Gesamtheit der Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten
online, die allen Benutzern zur Verfügung stehen. Technische Grundlage ist der Übertragungsstandard Transmission Control Protocol / Internet-Protocol (TCP/IP). Zu den Möglichkeiten, die das Internet umfasst, zählen u.a. das World Wide Web, E-Mail, News, FTP, und Chat.
Internetbrowser
siehe Browser.
Link
eine Verknüpfung in Hypertexten, wie dem WWW, zu einem anderen
Dokument; ermöglicht nichtlineare Strukturen.
PC
Personal Computer.
Webbrowser
siehe Browser.
Webdesigner
zumeist professioneller Erzeuger einer Website.
Website
ein zusammenhängendes Informationsangebot im WWW.
World Wide Web
(auch W3 oder WWW oder Web) Dienst im Internet, bestehend aus
verlinkten Hypertexten, die in WWW-Browsern dargestellt werden. Es
wurde erfunden von Dr. Tim Berners-Lee, W3C Direktor.
W3C
ein internationales Industrie-Konsortium, das 1994 gegründet wurde.
Als Forum für Information, Kommunikation und gemeinsames Verständnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, Web-Standards für z.B.
HTML und CSS zu entwickeln, die eine effiziente und professionelle
Präsenz im WWW ermöglichen. Leiter des W3C ist Dr. Tim Berners-
Glossar
7
Lee, der als „Erfinder“ des WWW gilt und ursprünglicher Entwickler
von HTML ist.
1 Einleitung
8
1. Einleitung
„Als sich das zuvor überwiegend von institutionellen Anwendern genutzte Internet vor wenigen Jahren durch die globale Etablierung von E-Mail und
World Wide Web (ab 1994) zum führenden Kommunikationsmedium mauserte,
war nicht absehbar, wie massiv sich die Entwicklung in Richtung professionell
gestalteter Websites wenden würde.“ (CASPERS UND KASTENHOLZ 2001, S. 14.)
Dieses Zitat zeigt auf, dass nicht nur die rein informellen, inhaltlichen Aspekte im Internet
zählen, sondern dass, wie in so vielen (vielleicht sogar in allen) anderen Lebensbereichen
auch die Ästhetik eine besondere Rolle spielt.
Nicht nur die großen Konzerne und Firmen, von denen es sich keine Leisten kann, nicht
im Web präsent zu sein, sondern auch kleinere und mittelständische Betriebe, die ihre
Waren und ihren Service im Internet anbieten, achten auf die optisch ansprechende Darstellung ihrer Webpräsenz. Meist werden professionellen Firmen, die sich auf das Webdesign spezialisiert haben, mit der Erstellung und Pflege der Websites betraut. Privatleute,
die ihr Wissen und ihre Erfahrung im Netz veröffentlichen, erstellen die Websites meist in
Eigenregie. Vielfältige kommerzielle und nichtkommerzielle Software steht dabei den Profis und Laien zur Verfügung. Allerdings nehmen diese Programme den Anwendern nicht
die geistige Arbeit ab, die notwendig ist, um die an die Websites gestellten Anforderungen
zu erarbeiten. Welche Kriterien dies sind ist Gegenstand dieser Unterrichtseinheit. Dabei
werden die Kriterien im Allgemeinen untersucht. Die Ermittlung von Kriterien für eine oder
mehrere spezielle Websites wird hingegen nicht behandelt. Diese Aufgabe obliegt den
Schülern bei der Erstellung einer Website in einem dieser Einheit nachfolgenden Unterrichtsprojekt. Dann werden sie in Gruppenarbeit Projekte durchführen, in denen sie Websites zu selbst ausgewählten Themen erstellen. Die in dieser Unterrichtseinheit erarbeiteten
allgemeinen Kriterien sind dann speziell auf diese Websites abzustimmen.
1 Einleitung
9
Bei der Erarbeitung der Kriterien für das Erstellen von Websites entfällt ein besonderer
Augenmerk auf die Gruppenarbeit, die sich neben der fachlichen Qualifikation durch die
gesamte Einheit zieht.
Zunächst wird in Kapitel 2 die Gruppenarbeit behandelt. Hier wird kurz dargestellt, was
Gruppenarbeit ist, wie gute Gruppenarbeit praktiziert wird und insbesondere warum sie für
das spätere Leben der Schüler so wichtig ist.
In Kapitel 3 erfolgt eine Analyse des Bedingungsfeldes, in der die Zielgruppe und die Ausstattung der Unterrichtsräume und die damit verbundenen Lernbedingungen detailliert
beschrieben werden.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der didaktische Analyse. Hier werden die curricularen Vorgaben, eine Sequenzübersicht, eine Sachdarstellung und eine Darstellung der Sachstruktur
des zu behandelnden Themas gegeben. Außerdem erfolgt auf der Grundlage der Bedingungsfeld- und der Sachanalyse eine begründete Entscheidung über Auswahl und
Schwerpunktsetzung der Unterrichtsinhalte.
Im Kapitel 5 wird der Aufbau der Unterrichtsreihe in seinen wesentlichen Elementen dargestellt. Außerdem werden die Ziele der Unterrichtseinheit beschrieben und die Charakteristika der Lerngruppe durch geeignete Methodenwahl berücksichtigt.
In Kapitel 6 werden die einzelnen Abschnitte der Unterrichtseinheit detailliert beschrieben.
Dabei ist wiederum jeder Abschnitt geprägt von den drei Phasen Planung, Durchführung
und Reflexion.
Die Evaluation der Unterrichtsreihe erfolgt in Kapitel 7.
Ein Resümee zur Schlussbetrachtung schließt diese Arbeit.
3 Analyse des Bedingungsfeldes
10
2. Gruppenarbeit als handlungsorientierte Unterrichtsmethode
Die immer stärker zunehmende Entwicklung der Gesellschaft insbesondere bezüglich der
Arbeitstechniken, der Arbeitsprozesse und der Qualitätssicherung sowie das überproportional zunehmende Wissen stellen enorme Anforderungen an die Flexibilität der Menschen.
Nur wer entsprechend handlungsfähig ist, findet sich in dieser sich immer schneller entwickelnden Welt ohne größere Probleme zurecht. Handlungskompetenz ist dabei die Fähigkeit eines Menschen, neue Situationen und Aufgaben zu bewältigen. Fehlendes Wissen,
also insbesondere die fachliche Qualifikation, hat er sich oftmals selbst anzueignen. Und
auch hierzu muss der Mensch wieder handlungsfähig sein. Es ist zunehmend von einem
„lebenslangen Lernen“ auszugehen. Damit ist die Handlungskompetenz wesentlich umfassender als die reine Qualifikation oder Fachkenntnis, denn: „Ein Facharbeiter kann
fachlich qualifiziert sein, aber er ist damit nicht zwangsläufig schon „handlungsfähig“ " (vgl.
MEYSER und UHE, S. 9 ff.).
Was genau ist Handlungskompetenz? In der Literatur werden unterschiedliche Kompetenzen genannt, die zusammen die Handlungskompetenz ergeben. Dazu gehören im Wesentlichen die Fachkompetenz, die Sozialkompetenz, die Humankompetenz, die Personalkompetenz, die Selbstkompetenz, die Methodenkompetenz, die Lernkompetenz und
auch die kommunikative Kompetenz. Insbesondere die Begriffe Humankompetenz, Personalkompetenz und Selbstkompetenz werden im Grunde genommen synonym verwendet.
Wenn sich auch in der Literatur teilweise unterschiedliche Begriffe finden und auch die
Kombination der Kompetenzen nicht einheitlich ist, so kann dennoch gesagt werden, dass
„alle Formen und Arten der Kompetenzen nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern
sich gegenseitig bedingen und damit miteinander vernetzt sind“ (GEHLERT und POHLMANN
2001, S. 7).
Der Gruppenunterricht unterstützt den Prozess des handlungsorientierten Lernens und
trägt damit in hohem Maße zum Erwerb der wichtigen Handlungsfähigkeit bei. Dabei ist
der Gruppenunterricht nicht schon von sich aus eine Methode, sondern neben Einzelarbeit, Partnerarbeit und Frontalunterricht eine Sozialform. In der Literatur finden sich zwar
unterschiedliche Definitionen von Gruppenunterricht. Allerdings weichen diese nur leicht
3 Analyse des Bedingungsfeldes
11
voneinander ab bzw. sind mal mehr und mal weniger ausführlich beschrieben. GUDJONS
(1997, S. 148) versteht „unter (Klein-)Gruppenunterricht im engeren Sinn einen Unterricht
•
in Kleingruppen (meist 3 – 6 Personen) einer Klasse;
•
beim selben Lehrer, zur selben Zeit, meist auch im selben Raum
•
mit Aufgabenstellungen, die in einem unterrichtlichen Zusammenhang stehen und
auf die Entwicklung von Kooperationsfähigkeit, auf forschend-entdeckendes Verhalten und gemeinsame Problemlösungen zielen.“
Nach KLAFKI ist damit der Gruppenunterricht ein unverzichtbares Prinzip demokratischer
und humaner Bildung, das es ermöglicht, die Fähigkeit zur Selbst- und Mitbestimmung zu
erwerben. (vgl. NUHN 2000, S. 11)
Hierzu trägt nicht nur die eigentliche Arbeit im Unterricht bei, sondern auch die gruppendynamischen Prozesse, die innerhalb einer Gruppe stattfinden. GUDJONS (1997, S. 160)
nennt fünf Phasen des Gruppenprozesses: Beim Forming lernen sich die Gruppenmitglieder kennen und bekommen den ersten Kontakt mit der Aufgabe. In der Phase des Storming kommt es zu ersten Schwierigkeiten und Positionskämpfen in der Gruppe und zu
Widerstände gegen die Aufgabe. Das Norming ist gekennzeichnet durch die Interpretation
der Aufgabenstellung, eine Normenbildung und erste Rollendifferenzierungen. Beim Performing wird gemeinsam an der Aufgabe gearbeitet und Lösungsansätze gefunden. Funktionelle Rollen sind ausgebildet und ein Wir-Gefühl ist unter den Gruppenmitgliedern vorhanden. In der Phase des Informing, wenn also die Ergebnisse den anderen vorgestellt
werden, ist die Gruppenidentität gefestigt.
Diese gruppendynamischen Prozesse laufen nicht innerhalb einer Gruppenarbeit, die in
einer Unterrichtsstunde durchgeführt wird, ab, sondern bedürfen eines länger andauernden Entwicklungszeitraumes. Daher sollten die Gruppen über einen längeren Zeitraum
bestehen bleiben. Dies heißt allerdings nicht, dass bestehende Gruppen nicht auch mal
aufgelöst werden können. Manchmal ist dies sogar notwendig, um Stagnationen innerhalb
einer Gruppe aufzubrechen.
Innerhalb der Gruppen kann es neben der reinen funktionalen Zusammenarbeit auch zu
starken emotionalen Ausbrüchen kommen, die sich blockierend auf die Arbeit im Team
3 Analyse des Bedingungsfeldes
12
auswirken. Deshalb ist es wichtig, die Gruppenarbeit durch metakommunikative Techniken
und Phasen zu reflektieren und zu analysieren. (vgl. GUDJONS 1997, S. 160 f.)
3. Analyse des Bedingungsfeldes
3.1 Strukturdaten der Klasse
3.2 Beurteilung der Klassensituation
3.3 Ausstattung und Lernbedingungen in den Unterrichtsräumen
3.3.1
Raum A
3.3.2
Raum B
3.3.3
Raum C
4 Didaktische Analyse
13
4. Didaktische Analyse
4.1 Curriculare Einbindung des Lerngegenstandes
Der Unterrichtsplanung liegen die Niedersächsischen "Rahmenrichtlinien (RRL) für das
Unterrichtsfach Informationsverarbeitung im Fachgymnasium -Technik-" vom Februar
2003 zu Grunde. Die geplante Unterrichtseinheit findet im Lerngebiet "Internetgerechte
Dokumente entwickeln" statt. Lerninhalt ist hierbei die Erarbeitung von „Kriterien für das
Erstellen von Websites“. Diese sind im wesentlichen zielgruppenorientiert und enthalten
u.a. auch gestalterische Aspekte. Sie müssen zur Erstellung eines erfolgreichen Internetauftritts einer Website beachtet werden.
Des weiteren sehen die allgemeinen didaktischen Grundsätze die Förderung der unterschiedlichen Kompetenzbereiche (Fach-, Personal-, Sozial- und Lernkompetenz) als wesentliches zu erreichendes schulisches Ziel vor.
Der Handlungsorientierte Unterricht (HU) ermöglicht im günstigsten Fall die Förderung
aller Kompetenzen gleichzeitig. Dies wird erreicht durch das Modell der vollständigen
Handlung, das beim HU im Vordergrund steht. Die Schülerinnen und Schüler führen demnach Zielsetzung, Informationsbeschaffung, Planung, Entscheidung, Ausführung, Kontrolle
und Bewertung eigenständig durch.
Auch die RRL für das Unterrichtsfach Informationsverarbeitung im Fachgymnasium Technik – sehen es als wesentliches Ziel, die Handlungskompetenz bei Schülerinnen und
Schülern anzubahnen und zu erweitern.
4.2 Struktur des Lerngegenstandes
4.2.1
Vorstruktur
Im Vorfeld der durchgeführten Unterrichtseinheit erfolgte eine kurze Einführung mit den
Schwerpunkten „Geschichtliche Entstehung von HTML“ und „HTML, was ist eigentlich?“,
um so den Schülern die enge Verbindung zwischen den Websites und der Auszeichnungssprache HTML zu verdeutlichen. Dabei wurde von den Schülern auch erkannt, dass
bei der Erstellung von Websites inzwischen professionelle Qualitäten gefordert sind und
4 Didaktische Analyse
14
sich sogar Berufszweige, insbesondere der des „Webdesigners“, daraus entwickelt haben.
Nebenbei wurde von mir der Wissensstand der Schüler über das Kursthema grob erfasst.
4.2.2
Hauptstruktur
Zunächst erarbeiten die Schüler „Regeln für die Gruppenarbeit“ und Kontrollmöglichkeiten,
die die Einhaltung dieser Regeln gewährleisten sollen. Danach erarbeiten die Schüler in
Gruppen „Kriterien für das Erstellen von Websites“, wobei sie die anfangs erarbeiteten
„Regeln für die Gruppenarbeit“ beachten und durch verteilte Rollen kontrollieren sollen.
Dabei kommen Internet- und Textrecherche sowie das Mindmapping zum Einsatz.
4.2.3
Nachstruktur
Im Anschluss an diese Unterrichtseinheit werden die Schüler im Rahmen eines Projekts
gruppenweise Websites erstellen. Dabei sind die zuvor erarbeiteten Kriterien entsprechend der Zielgruppe der Website zu berücksichtigen. Außerdem wird die Projektarbeit
unter Berücksichtigung der erarbeiteten Gruppenregeln erfolgen und anschließend reflektiert.
4.3 Sachdarstellung
Das Internet ist ein weltweites Computernetzwerk, das aus vielen untereinander verbundenen Netzwerken und einzelnen Ressourcen besteht. Zu den wichtigen Diensten in diesem globalen Netz zählen der Dateitransfer (FTP) und Diskussionsforen (Usenet /
Newsgroups). Bekannt geworden ist das Internet aber durch die elektronische Post (EMail) und insbesondere das World Wide Web (WWW).
Das WWW ist ein hypermediales Medium mit entsprechenden Suchdiensten. Fälschlicherweise wird das WWW meistens mit dem Internet gleich gesetzt. Tatsächlich aber stellt
es nur einen der vielen Dienste im Internet dar. Die Popularität des WWW steigt nach wie
vor. Nicht nur die Zugriffe wachsen stetig, sondern auch der Inhalt. Diese Informationsquellen sind durch das Internet miteinander verbunden. Inzwischen ist das WWW eines
der zentralen Informationsmedien des 21. Jahrhunderts. Die Menschen veröffentlichen ihr
Wissen und ihre Erfahrung im Netz, um sich so anderen mitzuteilen. Das ist das Außer-
4 Didaktische Analyse
15
gewöhnliche und Phantastische am WWW. Doch es gibt auch Probleme durch den freien
Zugang zum Internet: Ausgezeichnete Quellen liegen neben „dürftigen“ Angeboten. Und
hierbei ist „dürftig“ nicht nur hinsichtlich der Qualität gemeint, sondern auch bezogen auf
das Design und die Zielgruppenorientiertheit der Web-Seiten.
Nicht ohne Grund äußerte sich daher Jean-Francois Abramatic, Chairman von Dr. Tim
Berners-Lee, Direktor des W3C, im April 1997 auf der W3C Summary Presentation wie
folgt:
„It could become a World WILD Web, let us all make it a World WISE Web”.
Aufgrund der Fülle an Informationen und Web-Seiten ist es extrem wichtig, die eigenen
Seiten so zu gestalten, dass die Nutzer sie auch wieder besuchen. Schlechtes Layout,
falsche Informationen, mangelnde Aktualität, langsamer Seitenaufbau und mangelnde
Nutzerfreundlichkeit sind schwerwiegende Fehler seitens der Webdesigner, die die Nutzer
abschrecken und dazu führen, dass diese die Web-Seiten verlassen und nicht wieder aufsuchen. Dabei liegen Erfolg und Misserfolg von Websites manchmal ganz eng beieinander. Schon das in der Einleitung erwähnte Zitat lässt deshalb erahnen, dass das Erstellen
von Websites einer Reihe von Kriterien unterliegt, die es zu berücksichtigen gilt. Allerdings
treffen nicht alle Kriterien auf jede Website in gleichem Maße zu. Auch schließen sich einige Kriterien, wie z.B. ein schneller Seitenaufbau und das Abspielen von Musik oder Videos
gegenseitig aus. Der Webdesigner hat deshalb zu berücksichtigen, welche Zielgruppe er
ansprechen möchte oder muss. So unterliegt z.B. eine Website für Spieler anderen Kriterien als die, die für den Online-Verkauf gedacht ist. Und an diese wiederum stellen die
Besucher andere Ansprüche als an eine Website eines Autoherstellers.
Die Kriterien lassen sich thematisch zusammenfassen zu z.B. folgenden Gruppen: Erreichbarkeit, Kompatibilität, Recht, Nutzerfreundlichkeit, Inhalt und Gestaltung. Die von
den Schülern erarbeiteten Kriterien sind in dem Arbeitsergebnis in Anlage 8 zusammengestellt. Diese sind auf keinen Fall als abschließend zu betrachten.
4.4 Auswahl- und Reduktionsentscheidungen
Zum Erstellen von guten Websites ist nicht nur das Wissen um die Existenz solcher Kriterien wichtig. Von besonderer Bedeutung ist vielmehr zu wissen, welche Kriterien es gibt.
4 Didaktische Analyse
16
Denn nur mit diesem Wissen kann der Webdesigner entscheiden, welche Kriterien für seine spezielle Website von besonderer Bedeutung sind, um einen Misserfolg der Site ausschließen zu können. Damit bildet das Wissen um die Kriterien zur Erstellung von Websites die Grundlage dieses „Handwerks“. Weil sich die Schüler zum Teil auch privat mit dieser Materie beschäftigen und im weiteren Unterrichtsverlauf von allen Schülern Websites
erstellt werden sollen, ist es hier sinnvoll sich mit diesem Thema zu befassen.
In der vorliegenden Unterrichtseinheit geht es nur um die Erarbeitung der Kriterien zum
Erstellen von Websites im Allgemeinen. Das bedeutet, dass von den Schülern zunächst
alle Kriterien zu einem Kriterienkatalog zusammengefasst werden. Zur Strukturierung der
vielen Kriterien werden sie zu geeigneten Themengebieten zusammengefasst. Erst im
Anschluss an diese Unterrichtseinheit erstellen die Schüler in Projektarbeit Websites und
müssen dabei entscheiden, welche Kriterien für ihre spezielle Website besonders zu berücksichtigen sind. Bei dieser Auswahl spielt die anzusprechende Zielgruppe eine besondere Rolle.
Eine besonders praxisnahe und damit für die Schüler besonders „greifbare“ und anschauliche Erarbeitung der „Kriterien zur Erstellung von Websites“ wäre ein direkter Vergleich
zwischen „guten“ und „schlechten“ Websites. Allerdings ist hierfür eine umfangreiche
Hard- und Softwareausstattung notwendig. So wird zum direkten Vergleich unterschiedlicher Netzwerkanbindungen (Analog-, ISDN-, DSL-Modem) und der damit verbundenen
Ladezeiten und der Darstellung von Websites auf Monitoren unterschiedlicher Größe eben
diese unterschiedliche Hardware benötigt. Die selben Anforderungen werden an das Betrachten der Websites mit unterschiedlichen Browsern gestellt. Innerhalb der PC-Räume
befindet sich aber die selbe Hardwareausstattung, so dass die Websites nicht mit unterschiedlichen Netzwerkanbindungen oder Monitoren getestet werden können. Zudem lassen Änderungen und Erneuerungen des Schulnetzwerkes in der Zeit der Unterrichtseinheit
nur eine eingeschränkte Computerraumnutzung und erst recht nur einen eingeschränkten
Internetzugang zu. Entsprechend sind auch keine unterschiedlichen Internetbrowser auf
den Rechnern verfügbar.
Aufgrund dieser eingeschränkten Möglichkeiten habe ich mich dazu entschlossen, die
Kriterien zu Erstellung von Websites über eine Internetrecherche von den Schülern erarbeiten zu lassen.
4 Didaktische Analyse
4.4.1
Vertikale Anordnung der Unterrichtssequenz
Zeit
Lehr-/Lerninhalt
90 min
Wie funktioniert Gruppenarbeit und was macht eine gute Gruppe aus?
90 min
Internetrecherche zum Thema „Kriterien zur Erstellung von Websites“
90 min
Zusammenstellung und Zwischenpräsentation der Ergebnisse
45 min
4.4.2
17
Erstellung eines Regelwerkes zum Thema „Kriterien zur Erstellung von Websites“
Horizontale Anordnung der Unterrichtssequenz
Die sich immer schneller entwickelnde Gesellschaft und die überproportionale Steigerung
von Wissen erwartet vom Einzelnen die Bereitschaft und Fähigkeit, „sich in beruflichen,
gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht und durchdacht sowie individuell
und sozial verantwortlich zu verhalten“. (vgl. Gehlert und Pohlmann 2001)
Diese Aussage verdeutlicht nochmals in kurzen Worten die Bedeutung der Kompetenzen,
wie sie bereits in Kapitel 2 ausführlicher beschrieben worden sind, sowohl für den beruflichen als auch für den privaten Bereich. In der geplanten Unterrichtseinheit sollen insbesondere die Sozial- und die Methodenkompetenz durch die Gruppenarbeit gefördert werden.
5 Konstruktion der Unterrichtsreihe
18
5. Konstruktion der Unterrichtsreihe
5.1 Elemente der Unterrichtsreihe
Die Unterrichtsreihe besteht im wesentlichen aus zwei Elementen. Während in der ersten
Doppelstunde die „Regeln für die Gruppenarbeit“ und Kontrollmöglichkeiten, die deren
Einhaltung gewährleisten sollen, erarbeitet werden, befassen sich die Schüler in den nachfolgenden Stunden mit der Erarbeitung von „Kriterien zur Erstellung Websites“. Dabei sollen allerdings die zuvor aufgestellten Regeln beachtet und ihre Einhaltung durch die Einführung von speziellen Rollen durch die Schüler selbst beobachtet und kontrolliert werden.
Insbesondere durch die nachgelagerten Reflexionen sollen sich die Schüler ihres Verhaltens während der Gruppenarbeit bewusst werden und die Regeln für gute Gruppenarbeit
einhalten.
5.2 Lernziele und Kompetenzen
Dieser Abschnitt enthält alle in der Unterrichtseinheit anvisierten Lernziele. In den nachfolgenden Kapiteln erfolgt dann ihre Zuordnung zu den einzelnen Unterrichtsphasen.
Im einzelnen sollen die Schüler...
... im Bereich der Fachkompetenz
f1... Kriterien zum Erstellen von Websites nennen.
f2... themenverwandte Kriterien einander zuordnen.
f3... Kriterien zum Erstellen von Websites anhand von Beispielen erläutern.
f4... erkennen, dass die Kriterien nicht für alle Websites im gleichen Maße zutreffend sind,
sondern insbesondere auch von der anzusprechenden Zielgruppe abhängen.
f5... erkennen, dass sich einige Kriterien (z.B.: das Abspielen von Videos und ein schneller
Seitenaufbau) untereinander ausschließen.
... im Bereich der Methodenkompetenz
m1... ihre Fähigkeit, mündlich und schriftlich gestellte Arbeitsaufträge zu erfassen, erweitern.
5 Konstruktion der Unterrichtsreihe
19
m2... den Umgang mit dem Internet und hier insbesondere die gezielte Recherche im Internet verbessern.
m3... die Methode des Mindmapping verbessern.
m4... ihre Präsentationsfähigkeiten erweitern, indem sie bei den Präsentationen darauf
achten, den Blickkontakt mit den Mitschülern zu suchen und laut und deutlich zu
sprechen.
... im Bereich der Sozialkompetenz
s1... Gruppenarbeitsregeln kennen und sich an diesen orientieren.
s2... ihre Fähigkeit, sich auf neue, unerwartete Situationen einzustellen, verbessern.
s3... ihre Kritikfähigkeit verbessern.
s4... ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern.
s5... ihre Kooperationsfähigkeit, insbesondere den gegenseitigen Respekt und die gegenseitige Hilfe, verbessern, indem sie sich partnerschaftlich auf eine Entscheidung
einigen und auf die Einhaltung der zuvor erarbeiteten Regeln achten.
s6... ihre Fähigkeit zum selbstverantwortlichen Arbeiten und Lernen verbessern.
s7... ihre Kooperationsfähigkeit erweitern, indem sie ihr Verhalten während der gemeinsamen Gruppearbeit reflektieren.
5.3 Allgemeine methodische Überlegungen und Entscheidungen
Aufgrund der unter Kapitel 3.2 beschriebenen Gründe, sollten die Stundeneinstige auf die
Schüler besonders motivierend wirken.
Obwohl der Kurs mit nur 11 Schülern recht klein ist und der Computerraum A relativ groß,
eignet er sich dennoch nicht besonders für die Gruppenarbeit mit mehreren Gruppen. Die
Tische mit den PCs lassen sich nicht verschieben und der verbleibende Platz kann nicht
für das Aufstellen von Gruppentischen genutzt werde. Die Gruppen würden zu eng beieinander sitzen und sich somit gegenseitig stören. Deshalb werde ich für die Zeit der Gruppenarbeit im Raum A den benachbarten Raum A mit einbeziehen.
Aufgrund der erwähnten Umstrukturierungen des Netzwerkes muss zur Internetrecherche
auf den C ausgewichen werden. Da dieser stark frequentiert ist, kann nur zu Beginn der
Unterrichtseinheit eine Internetrecherche durchgeführt werden.
5 Konstruktion der Unterrichtsreihe
20
Die von mir verteilten Arbeitsblätter enthalten die Arbeitsanweisungen, die einzelnen Arbeitsschritte und andere Informationen nochmals in schriftlicher Form. Dadurch können die
Schüler die Arbeitsaufträge und sonstige Informationen nochmals nachlesen und auch zu
einem späteren Zeitpunkt den Unterrichtverlauf besser nachvollziehen. Alle Arbeitsblätter,
die ich im Kurs verteile, haben die selbe Form. Damit erreiche ich eine Art „Corporate
Identity“ für den Kurs, wodurch die Schüler schon anhand des einheitlichen Erscheinungsbildes der Blätter diese dem Kurs zuordnen können. Um das Zeitmanagement der Schüler
zu verbessern, werden von mir die Bearbeitungszeiten für die einzelnen Phasen auf den
Arbeitsblättern vermerkt.
Bei den Präsentationen werde ich darauf achten, dass die Schüler Blickkontakt zu ihren
Mitschülern halten und laut und deutlich sprechen.
Ich werde die Schüler gezielt darauf ansprechen, die Erarbeitung der Aufgaben im Auge
zu haben, um gute Resultate zu erzielen, wenn sie sich ausschweifend mit anderen Dingen beschäftigen oder sich mit ihren Mitschülern ausgiebig unterhalten sollten.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
21
6. Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
6.1 Wie funktioniert Gruppenarbeit und was macht eine gute Gruppe aus?
6.1.1
Geplanter Unterrichtsverlauf
Phasen und Inhalte
Sozialform/
Aktionsform
Medien/
Material
Lernziele
Einstieg
L. schreibt „T E A M“ an das Whiteboard
Sr. äußern sich dazu
Frontalunterricht
fragend entwickelnd
Whiteboard
L. teilt die Gruppen ein.
Einzelarbeit
L. verteilt Arbeitsblätter.
erarbeitend
Arbeitsblatt
(Anl. 1), Kärtchen
L. notiert Sr.-Äußerungen und ergänzt den
Tafelanschrieb um „ – Toll, ein anderer
macht’s“
L. notiert weitere Sr.-Äußerungen
Erarbeitung I
m1,
s1
Sr. notieren Merkmale guter Gruppenarbeit.
Erarbeitung II
Sr. diskutieren über die Merkmale und erstellen Mind-Maps zum Thema.
Gruppenarbeit
erarbeitend
Arbeitsblatt,
Kärtchen,
Stellwände
s1,
s3-5
Mind-Maps,
Ergebnisblatt
(Anl. 2)
s1, s4
Arbeitsblatt
(Anl. 3)
s7
Präsentation, Reflexion und Sicherung
Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse.
Das Plenum reflektiert die Ergebnisse und
erstellt gemeinsam ein Regelwerk.
L. fragt, wie die Regeln eingehalten werden
können.
Sr. erarbeiten die Möglichkeit über eine Rollenverteilung bei der Gruppenarbeit die Einhaltung der Regeln zu „überwachen“ und nennen verschiedene mögliche Rollen.
Plenum
erarbeitend,
fragend entwickelnd
Die Ergebnisse werden von einem Sr. schriftlich festgehalten und am Ende des Unterrichts
verteilt.
Reflexion
Sr. reflektieren die Gruppenarbeit und notieren
ihre Eindrücke und diskutieren darüber.
Plenum
erarbeitend,
fragend entwickelnd
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
6.1.2
22
Methodische Vorgehensweise
Der Tafelanschrieb „T E A M – Toll, ein anderer macht’s“ ist humorvoll und provokant
zugleich. Dadurch werden die Schüler in der Einstiegsphase neugierig auf das bevorstehende Thema. Die verbal geäußerten Reaktionen der Schüler werden in schriftlicher Form
am Whiteboard festgehalten. Sie dienen ihnen in den Erarbeitungsphasen als Anregungen
und Ideenfundus.
Für die anschließende Gruppenarbeit ist es mein Ziel, die bestehenden Freundschaftsgruppen innerhalb der Klasse aufzubrechen. Deshalb wird die Gruppeneinteilung von mir
durchgeführt. Im Leben der Schüler wird es nämlich immer wieder vorkommen, dass sie
sich mit anderen Menschen, die sie nicht kennen oder denen sie keine besonders große
Sympathie entgegen bringen, zusammenarbeiten müssen. Insbesondere im späteren beruflichen Umfeld ist es selten möglich, den Menschen aus dem Weg zu gehen. Dann dürfen nicht die Antipathien offen hervorbrechen, sondern es müssen Akzeptanz und Toleranz den anderen und ihren Meinungen gegenüber im Vordergrund stehen. Dies muss
durch praktische Anwendung geübt werden, um es im „Ernstfall“ durchführen und anwenden zu können. Da XXX, XXX und XXX den geplanten Lehrstoff in ähnlich methodisch
aufbereiteter Form bereits aus dem letzten Kurs kennen, entschließe ich mich dazu, diese
Freundschaftsgruppe quasi als „Expertengruppe“ bestehen zu lassen. Ich befürchte nämlich, dass diese drei Schüler, wenn ich sie unter den anderen Gruppen aufteile, dominieren
und die geistige Arbeit allein bewältigen, so dass die anderen Schüler keine wirkliche Eigenleistung in die Gruppen einbringen können. Die übrigen acht Schüler verteile ich so auf
die anderen beiden Gruppen, dass diese von ihrer Leistung her etwa gleich stark sind.
Um den weiteren Stundenverlauf transparent zu machen, bespreche ich mit den Schülern
die weitere Vorgehensweise. Die Faltung in der Mitte des Arbeitsblattes (Anlage 1) soll die
Schüler davon abhalten, gleich alle Aufgaben durchzulesen und sich sofort in Gruppen
zusammensetzen und die Aufgaben zu bearbeiten. Vielmehr sollen sie erst die Einzelarbeit durchführen und im Anschluss daran die Gruppenarbeit. Dieses schrittweise vorgehen
hat den Grund, dass sich alle Schüler zunächst einmal selbst Gedanken über die Aufgabe
machen sollen. Dadurch sollen die Schüler erst einmal zu Ruhe kommen und Diskussionsmaterial für die nachfolgende Gruppenarbeit erstellen. Wird sofort mit der Gruppenarbeit begonnen, so würden die Arbeitsaufträge nicht sorgfältig ausgeführt werden und es
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
23
gäbe sicher weniger Diskussionsmaterial, da nicht erst genug Material gesammelt würde,
sondern sofort über die ersten gefundene Aspekte „los“diskutiert wird.
Die Kärtchen für das Notieren der Merkmale in der Einzelarbeitsphase sind im Format
DIN-A5. Bei diesem Format können die Merkmale stichwortartig notiert werden und sind
auch aus einer Entfernung von 3m – 4m noch gut lesbar. Später können Doppelnennungen aussortiert werden und die verbliebenen Kärtchen schnell zu einem Schaubild zusammengefügt werden. Eventuelle Umkonstellationen bei der Erstellung des Schaubildes
sind einfacher möglich, als dies bei der reinen schriftlichen Erstellung eines Plakates der
Fall wäre.
Das gemeinsam erstellte Regelwerk wird während der Diskussion von einem Schüler in
ein vorstrukturiertes und damit dem „Corporate Design“ angepasstes Word-Dokument übernommen und anschließend den Kursteilnehmern in ausgedruckter Form ausgehändigt.
Damit übernimmt ein Schüler als Protokollführer die Verantwortung für die Vollständigkeit
der Ergebnissicherung. Ferner liegen die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse den Schülern sofort vor, so dass sie diese jederzeit nachlesen können.
Der Durchführung der Gruppenarbeit und der anschließenden Präsentation folgt eine kurze Auswertung der Gruppenarbeit. Hierbei sollen die Schüler zunächst in schriftlicher
Form eine persönliche Einschätzung zur durchgeführten Gruppenarbeit geben und diese
anschließend im Plenum besprechen. Einige Aspekte guter Gruppenarbeit, die die Schüler
selbst erarbeiten werden, befinden sich hierbei als Frage auf einem Bewertungsbogen.
Die Schüler sollen also nicht nur Gruppenarbeitsregeln in Gruppenarbeit erarbeiten, sondern reflektieren nun auch noch diese Gruppenarbeit mit den quasi selbst erarbeiteten
Regeln. Durch diese Reflexion erfolgt ein Bezug zwischen den theoretisch erarbeiteten
Regeln und der praktischen Gruppenarbeit. Ich werde sie daher in dieser Einheit zu einem
festen Bestandteil werden lassen und nach jeder Gruppenarbeit durchführen.
6.1.3
Durchführung und Reflexion
Der Unterrichtseinstieg wirkte auf die Schüler sehr motivierend. Angeregt durch den Tafelanschrieb „TEAM – Toll, ein anderer macht’s“ kam es zu einer angeregten Diskussion im
Plenum. Einige Schüler berichteten von ihren Erfahrungen mit der Gruppenarbeit. Dabei
wurde schnell deutlich, dass diese sowohl positiver als auch negativer Art waren. Während
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
24
man sich auf bestimmte Mitschüler verlassen könne, wisse man ganz genau, dass man
von anderen wiederum nicht allzu viel Einsatz bei der Gruppenarbeit erwarten könne. Unter anderem deshalb stieß auch die von mir gewählte Vorgehensweise der Gruppenzusammenstellung seitens der Schüler auf erheblichen Widerstand. Die Ablehnung der Art
der Gruppenzusammenstellung wurde sogar noch heftiger, als ich mitteilte, dass diese
Gruppenkonstellation über einen Zeitraum von etwa 3 Wochen bestehen sollte, obwohl ich
die Gruppen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gebildet hatte. Die Befürchtung in eine
Gruppenkonstellation zu geraten, die ihnen nicht behagen könnte, schien bei den Schülern
sehr groß zu sein. Als ich den Schülern meine im Kapitel 6.1.2 beschriebenen Beweggründe zu diesem Handeln darlegte und insbesondere in Aussicht stellte, dass sie die
Gruppen für die anschließende Projektarbeit selbst einteilen könnten, akzeptierten sie
schließlich meine Entscheidung.
Trotz der klaren und zusätzlich auch schriftlichen Aufgabenstellung, zunächst die Einzelarbeit durchzuführen, arbeitete insbesondere eine der drei Gruppen schon von Anfang an
als Gruppe zusammen. Dies hat mich wieder zu der Überlegung geführt, erst nach der
Einzelarbeit, die Teams einzuteilen. Diese Alternative hatte ich in den Vorüberlegungen
verworfen, um nicht nach der 5-minütigen Einzelarbeitsphase wieder in das Unterrichtsgeschehen einzugreifen und dadurch den Unterrichtsfluss zu stören. Vielmehr wollte ich den
Schülern diesbezüglich mehr Eigenverantwortung übertragen. Bei Klassen dieser Art ist
eine Einteilung der Gruppen nach der Einzelarbeit aber wohl doch die bessere Alternative.
In der Stundenreflexion habe ich mit den Schülern dann unter anderem diesen Punkt besprochen und darauf gedrängt die Arbeitsaufträge zukünftig gemäß den Anweisungen
durchzuführen.
Der Zweck, dem das Falten des Arbeitsblattes dienen sollte, wurde nicht erfüllt, denn fast
alle Schüler haben zunächst das gesamte Arbeitsblatt durchgelesen. Eine alternative Lösung wäre hier, die Arbeitsaufträge auf separate Arbeitsblätter zu schreiben. Dies hätte
allerdings erhöhte Papierkosten und eine undurchsichtig werdende „Zettelwirtschaft“ zur
Folge. Als Alternative könnte der Arbeitsauftrag für die Einzelarbeit auf ein Arbeitstransparent oder an die Tafel geschrieben werden. Das Arbeitsblatt könnte dann nach der Einzelarbeit verteilt werden und neben dem Auftrag für die Gruppenarbeit der Vollständigkeit
halber den Einzelarbeitsauftrag zusätzlich enthalten.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
25
Die Methode mit den Kärtchen wurde von den Schülern sehr gut aufgenommen. Sie haben in der anschließenden Diskussion selbst die Vorteile, die sich aus der Nutzung der
Kärtchen ergaben, erkannt.
Das Entzerren des Kurses während der Gruppenarbeit durch die Nutzung des Raumes A
hat sich als positiv erwiesen, denn so konnten die Gruppen ungestörter und unabhängiger
voneinander Diskutieren.
Bei der Einschätzung der Gruppenarbeit haben die Schüler voneinander abgeschrieben
oder zumindest geguckt, was der Nachbar ankreuzt, um dies dann gegebenenfalls zu übernehmen. Dementsprechend wurde die Auswertung nur von vier Schülern ernst genommen. Es wurden nämlich nur vier Arbeitsblätter abgegeben, auf denen nicht alle Fragen mit „sehr gut“ beantwortet worden sind. Diese vier Bewertungsbögen stammen von
den Mitgliedern der selben Gruppe. Alle anderen Schüler haben entweder die Auswertung
nicht ernst genommen, sind wirklich von ihrer Meinung überzeugt oder sind nicht in der
Lage, sich selbst einzuschätzen. Die Schlussdiskussion ließ allerdings den Verdacht offen,
dass diese Schüler eher aus dem ersten Grund zu ihrer Bewertung gekommen sind. Zwei
Schüler bemängelten nochmals die von mir durchgeführte Zusammensetzung der Gruppen und betonten, dass sie dies lieber selbst durchführen wollen. Ein dritter Schüler bemängelte die zu langsame Arbeit in der Gruppe und ein vierter Schüler bekundete seine
volle Zufriedenheit mit der Durchführung der Gruppenarbeit.
In den folgenden Unterrichtsstunden werde ich die Schüler auffordern, sich auseinander
zu setzen und allein die Einschätzung der Gruppenarbeit durchzuführen. Außerdem sollen
die Schüler die von ihnen erarbeiteten Rollen während der Gruppenarbeit einnehmen und
dadurch die Einhaltung der Regeln selbst kontrollieren.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
26
6.2 Internetrecherche zum Thema „Kriterien zur Erstellung von Websites“ und Präsentation der Zwischenergebnisse
6.2.1
Geplanter Unterrichtsverlauf
Phasen und Inhalte
Medien/
Sozialform/
Aktionsform
Material
Lernziele
lehrerzentrierter
Frontalunterricht
-
s2
Arbeitsblatt
(Anl. 4)
m1
PC
f1,
m2,
s1,
s3-6
PC, Beamer,
OHP, Arbeitstransparente
f1,
m4,
s3+4
Arbeitsblatt
(Anl. 5)
s7
Einstieg
L. begrüßt die Sr. als Mitarbeiter einer Softwarefirma, eröffnet die einberufene Konferenz
und konfrontiert die Mitarbeiter mit den Zukunftsplänen der Geschäftsleitung.
Erarbeitung I
L. verteilt Arbeitsblätter.
Sr. lesen Arbeitsaufträge.
L. klärt Verständnisfragen.
Erarbeitung II
Sr. bearbeiten die Aufgaben.
Präsentation, Reflexion und Sicherung
Sr. präsentieren ihre Ergebnisse.
schauspielernd
lehrerzentrierter
Frontalunterricht
fragend entwickelnd
Gruppenunterricht
erarbeitend
Plenum
erarbeitend, fragend entwickelnd
Reflexion
Plenum
Sr. reflektieren die Gruppenarbeit und notie- erarbeitend, disren ihre Eindrücke.
kutierend, fragend
entwickelnd
Sr. und L. diskutieren über die Durchführung
der Gruppenarbeit.
6.2.2
Methodische Vorgehensweise
In der Einstiegsphase zu diesem Unterricht begrüßt der Lehrer die Schüler als Mitarbeiter
einer Softwarefirma: „Vielen Dank, dass sie es alle (an diesem Tag fehlte wirklich kein
Schüler) geschafft haben, an dieser so kurzfristig einberäumten Konferenz teilzunehmen.
Wie sie vielleicht schon gehört haben, plant die Geschäftsleitung, in den großen Markt der
Website-Erstellung einzusteigen. Um dieses Projekt erfolgreich einführen und umsetzen
zu können, ist die Kenntnis über die Kriterien zur Erstellung und Gestaltung von Websites
notwendig. Aufgrund Ihrer besonderen Leistungen für das Unternehmen wurden Sie aus-
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
27
gewählt, im Team nach diesen Kriterien zu Recherchieren, diese Informationen aufzuarbeiten und der Geschäftsleitung zu präsentieren. Ein Vorentwurf ist schon heute einzureichen.“
Durch diesen Einstieg in Form eines kleinen „Rollenspiels“ werden die Schüler neugierig
auf das, was kommen mag. Die bei den Schülern geweckte Neugier und der durch den
Einstieg ausgelöste erhöhte Klärungsbedarf motiviert die Schüler, sich mit der Thematik
intensiver auseinander zu setzen. Das Einbetten der Thematik in eine Firma, macht diese
für die Schüler anschaulicher und die im vorangegangenen Unterricht erwähnte Wichtigkeit der Teamarbeit im beruflichen Leben für die Schüler nachvollziehbar. Durch diese Art
„Praxisbezug“ ist ein zusätzlicher Motivationsschub erreichbar.
Um sicher zu gehen, dass die Aufgaben verstanden wurden, werden die schriftlichen Arbeitsaufträge gemeinsam gelesen und anschließend von den Schülern mündlich wiederholt. Danach gebe ich den Schülern die Möglichkeit, offene Fragen gemeinsam zu klären.
Für die Erarbeitung der Kriterien zur Erstellung von Websites habe ich das Internet gewählt, da es zu diesem Thema sehr viel Informationsmaterial bereit stellt. Alternative Vorgehensweisen und warum diese in dieser Unterrichtseinheit nicht praktiziert werden konnten wurden bereits im Kapitel 4.4 – „Auswahl- und Reduktionsentscheidungen“ beschrieben. Die von mir genannten Web-Adressen für die Recherche sollen den Schülern als
Beispiele und als erste Anlaufstationen dienen.
Die in der vorangegangenen Stunde erarbeiteten Regeln, die Rollen zu deren „Überwachung“ sowie die Aufgaben der Rolleninhaber werden wiederholt, um deren Wichtigkeit für
die Teamarbeit hervorzuheben. Danach werden Zettel mit den Rollen (Gesprächsleiter,
Zeitgeber, Wadenbeißer, Logbuchführer, Schriftführer) verteilt. Die Zettel enthalten neben
den Rollenbezeichnungen beispielhaft die jeweils zu erfüllenden Aufgaben. Somit können
sich die Schüler während der Erarbeitungsphase die Zettel an ihren Platz legen und bei
Zweifel über die ihnen obliegenden Aufgaben diese nochmals nachlesen. Die Schüler erhalten damit neben ihrer eigentlichen Gruppenaufgabe zusätzlich unterschiedliche Aufgaben zur Gestaltung der Gruppenarbeit und die Verantwortung, selbständig für eine gute
Arbeit im Team zu sorgen. Um lange Diskussionen über die Verteilung der Rollen auszuschließen, lasse ich die Rollen von den Schülern mit verdeckten Karten ziehen. Da mehr
Rollen vorhanden sind als Schüler in den Teams, werden einige Schüler mehrere Rollen
besetzen. Bei der Verteilung achte ich darauf, dass die arbeitsintensivsten Rollen des
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
28
Logbuchführers und des Schriftführers nicht einem einzigen Schüler zukommen, indem ich
zuerst die Karten mit den anderen Rollen ziehen lasse und dann die beiden Rollen des
Logbuchführers und des Schriftführers selbst verteile. Diese Rollenverteilung werde ich
auch in den folgenden Unterrichten durchführen.
Die Zwischenpräsentation soll den Gruppen den bisherigen Arbeitsstand aufzeigen und zu
weiteren Ideen anregen. Die „Expertengruppe“ werden als letztes Team ihre Ergebnisse
präsentieren. Somit gebe ich den anderen beiden Gruppen die Chance, ihre Rechercheergebnisse vorstellen zu können.
Zur Reflexion der Gruppenarbeit werde ich ein völlig umgestaltetes Arbeitsblatt verteilen.
Einerseits erreiche ich dadurch eine gewisse Abwechslung. Zudem wissen die Schüler so
nicht schon im voraus, wo sie welches Kreuz machen müssen. Sie müssen sich vielmehr
von neuem damit beschäftigen und die Fragen genau durchlesen. Außerdem habe ich auf
der zweiten Seite mehr Raum für freie Meinungsäußerungen gelassen als beim letzten
Arbeitsblatt zur Gruppenreflexion.
6.2.3
Durchführung und Reflexion
Der Einstieg verfehlte nicht seine bezweckte Wirkung. Einerseits reagierten die Schüler
sehr verwundert auf die Situation, in die ich sie nun gedrängt hatte, andererseits wurden
sie sehr neugierig. Nach dem gemeinsamen Lesen ergaben sich einige Fragen seitens der
Schüler: „Sind nur die genannten Web-Adressen zur Recherche erlaubt?“ und „Wie sollen
wir präsentieren?“ An die Form der Präsentation stellte ich keine weiteren Anforderungen,
nannte jedoch die Möglichkeiten über OHP oder Beamer präsentieren zu können. Als alternative Formen wäre auch das Arbeiten an Flipcharts oder Stellwänden mit Kärtchen
denkbar. Diese Methoden hätten später den Vorteil, besser die Ergebnisse umstrukturieren, neue Aspekte einordnen oder andere entfernen zu können. Wenn alle Gruppen mit
der selben Methode (z.B.: Stellwand mit Kärtchen) arbeiten, ist auch ein Zusammenführen
der einzelnen Gruppenergebnisse zu einem Gesamtresultat viel besser möglich.
Bei der Gruppenbildung kam es zu leichten Änderungen in der von mir in der vorangegangenen Woche bestimmten Gruppenkonstellation. Aufgrund der in Kapitel 2 –
„Gruppenarbeit als handlungsorientierte Unterrichtsmethode“ beschriebenen gruppendynamischen Prozesse wollte ich diese Änderungen seitens der Schüler aber nicht akzeptie-
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
29
ren und habe sie auf diesen Punkt angesprochen. Daraufhin äußerten die Schüler, nicht
mehr genau zu wissen, wer welcher Gruppe angehöre. Die richtige Gruppenzusammensetzung wurde dann schließlich doch noch ohne meine Hilfe von den Schülern selbst gefunden, so dass ich die Verteilung der Rollen vornehmen konnte. Diese wurden nur von
einigen Schülern gut ausgefüllt. Dabei wurde insbesondere die Rolle des Gesprächsleiters
schauspielerisch dargestellt. Wahrscheinlich hatten die Schüler zu dieser Rolle wenig realen Bezug und konnten sich nicht natürlich geben. Die anderen Rollen wurden hingegen
eher ernsthaft ausgefüllt. Dass die Ergebnisse notiert und festgehalten werden müssen, ist
den Schülern ohnehin bekannt, daher stellte das Ausfüllen der Rolle des Protokollführers
kein Problem dar. Der Zweck der Rolle des Logbuchführers wurde von den Schülern ebenfalls erkannt, denn Fragen und Anmerkungen, die während der Erarbeitungsphase
nicht notiert werden, „geraten sonst schnell in Vergessenheit und werden nicht mehr angesprochen“ (frei nach einer Schüleräußerung). Dem Zeitnehmer kommt eine besondere
Rolle zu. Auch wenn er nicht viel zu tun hat (wie z.B. der Schriftführer), ist seine Rolle
nicht sehr beliebt, da er die Gruppe immer wieder darauf hinweisen muss, dass zu einem
bestimmten Zeitpunkt ein (gutes) Ergebnis vorliegen muss. Fälschlicherweise folgerten die
Schüler, dass mit dieser Rolle die Verantwortung für die Leistung der Gruppe verbunden
sei. Diese falsche Annahme wurde während der Reflexionsphase im Plenum richtig gestellt. Insbesondere dem Wadenbeißer kommt die schwierige Aufgabe zu, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen. Diese Rolle wurde teilweise schon überzogen ausgeführt. So
wurde den Schülern aber durch ein Mitglied aus ihren eigenen Reihen vorgeführt, wie sie
sich wirklich untereinander verhalten. Es zeigte sich, dass die Einführung der Rollen eine
richtige Entscheidung war. Diese verdeutlichen den Schülern die Wichtigkeit der Einhaltung von Regeln und der Organisation bei der Arbeit im Team. Genau wie die Gruppenarbeit nicht ad hoc perfekt funktionieren kann, ist dies natürlich auch mit der Einhaltung der
Rollen. Es bedarf eines langwierigen Prozesses, in dem die Schüler das gute Zusammenarbeiten im Team erlernen. Deshalb werde ich den Einsatz der Rollen in den folgenden
Stunden fortsetzen.
Während der Erarbeitungsphase zeigte sich, dass die Gruppen unterschiedliche Vorgehensweisen entwickelten. Während eine Gruppe gemeinsam im Internet recherchierte und
dabei auch selbst verschiedene Rollen verteilte (Schriftführer, Recherchebetreibender),
informierten sich die Mitglieder einer anderen Gruppe zunächst getrennt im Internet und
trugen dann ihre Ergebnisse zusammen. Die „Expertengruppe“ hingegen griff zunächst auf
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
30
ihr Vorwissen aus dem letzten Kurs zurück und informierte sich dann nur kurz im Internet
über weitere Kriterien. Schon frühzeitig schien diese Gruppe ihre Aufgabe für erledigt anzusehen und beschäftigte sich mit anderen Dingen. Meine Annahme, dass gerade diese
Gruppe aufgrund ihrer Vorkenntnisse eine besonders gute Zusammenstellung der Kriterien liefert, sollte sich zwar bestätigen, mit dem Ergebnis war ich allerdings nicht zufrieden.
Es wurden nämlich nicht alle Kriterien, die im letzten Kurs gefunden wurden, von dieser
Gruppe in der Zwischenpräsentation genannt. Das Einrichten einer Expertengruppe hat
sich demnach zwar bewährt, allerdings sollte eine solche Gruppe einen differenzierten
Arbeitsauftrag erhalten, der die Schüler entsprechend fordert und fördert.
So unterschiedlich die Erarbeitung der Gruppen war, so unterschiedlich waren auch die
erstellten Entwürfe. Während eine Gruppe eine Gliederung mit der Textverarbeitung
„Word“ erstellte, wurde diese von einer anderen Gruppe handschriftlich verfasst. Eine weitere Gruppe erstellte handschriftlich ein Mindmap. Dementsprechend waren natürlich auch
die Präsentationen gestaltet. Während zwei Gruppen nur Stichworte notiert hatten, war die
Erarbeitung der dritten Gruppe sehr ausführlich, beinhaltete deshalb aber auch nicht so
viel Aspekte wie die Ergebnisse der anderen beiden Gruppen. Hier gilt es über genauere
Arbeitsanweisungen die Schüler zum erwünschten Ergebnis zu führen.
Es war zwar einerseits sehr interessant zu beobachten, welche Arbeitsweisen und Methode die einzelnen Gruppen entwickeln, aber die Vorzüge der weiter oben in diesem Kapitel
beschriebenen Methoden sind nicht zu vernachlässigen. Außerdem können dadurch neue
gute Methoden eingeführt bzw. gefestigt werden, auf die die Schüler im späteren Berufsleben zurückgreifen können. Die Planung des folgenden Unterrichts werde ich deshalb
verändern und das Arbeiten mit Stellwänden und Kärtchen einplanen.
Meine Entscheidung, die „Expertengruppe“ ihre Ergebnisse als letzte Gruppe präsentieren
zu lassen, erwies sich als richtig. Hätte diese Gruppe als erstes präsentiert, wären fast alle
Kriterien, die die anderen Gruppen gefunden hatten, schon genannt worden. Nach den
Präsentationen stellten die Schüler fest, dass wichtige Aspekte noch nicht genannt worden
sind und wollten diese sofort in die Ergebnisse integrieren. Ich habe sie dann darauf hingewiesen, dass dazu keine Zeit mehr sein, da ich noch die Arbeit in der Gruppe reflektieren wolle, und ihnen gesagt, dass sie in der nächsten Woche noch Zeit dafür bekommen
sollen. Eine genauere Sichtung der schriftlichen Vorentwürfe hatte gezeigt, dass einige
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
31
wichtige Aspekte fehlten und somit eine weitere Recherche notwendig sein würde. Ich
habe mich dazu entschlossen, hierfür einen Artikel aus einer Fachzeitschrift zu verwenden, da der C für die folgende Unterrichtsstunde schon belegt war und dieser Artikel, so
wusste ich, einen Großteil der noch fehlenden Kriterien enthielt.
Die Einschätzung der Gruppenarbeit wurde dieses mal ernster und kritischer durchgeführt.
Alle Arbeitsblätter zur Reflexion wurden vollständig ausgefüllt abgegeben. Die Einschätzung auf der ersten Seite fiel nicht ganz so einseitig aus, wie in der vorangegangenen
Woche. Insbesondere das Angebot, zu bestimmten Themen die Meinung frei äußern zu
können, wurde von den meisten Schülern intensiv genutzt. Einerseits wurden Aspekte
genannt, die auf der Vorderseite nicht abgefragt wurden, andererseits wurden diese näher
erläutet.
Insgesamt schien die Gruppenarbeit für fast alle Schüler zufriedenstellender gewesen zu
sein, als in der vorangegangenen Woche. Dies ist vielleicht dadurch zu erklären, dass die
Gruppen in dieser Konstellation bereits zum zweiten mal zusammen kamen. Während in
der vorangegangenen Woche eventuell noch Ablehnung gegen meine Gruppenzusammenstellung, die Arbeitsaufträge und die anderen Gruppenmitglieder vorherrschte, haben
sich nun die Gruppenmitglieder untereinander und mit der Aufgabe arrangiert.
6.3 Präsentation der Ergebnisse vor der Geschäftsleitung
6.3.1
Geplanter Unterrichtsverlauf
Phasen und Inhalte
Sozialform/
Aktionsform
L. spielt den Vorgesetzten der Teams,
gibt den Zeitpunkt für die Präsentation
vor der Geschäftsleitung bekannt und
fragt, wie weit die Teams mit ihrer Arbeit
sind und welche Arbeiten noch anstehen.
Frontalunterricht
Medien/
Material
Einstieg
L. regt die Sr. an, zu äußern, dass in der
vorangegangenen Stunde bemerkt wurde, dass noch fehlende Kriterien in die
bestehenden Unterlagen eingearbeitet
schauspielernd,
fragend entwickelnd
Zwischenprotokolle
Lernziele
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
32
werden müssen.
Erarbeitung I
L. verteilt Arbeitsblätter und einen Artikel
aus einer Fachzeitschrift.
Zwischenprotokolle,
Sr. erarbeiten weitere Kriterien und
f1+2,
erstellen ein Mindmap. Dabei fassen sie Gruppenunterricht Arbeitsblatt (Anl. 7), m1-3,
Artikel aus Fachthemenverwandte Kriterien zusammen.
s1,
erarbeitend
zeitschrift, Stells3-6
Sr. übertragen hierzu die vorhandenen
wand, Kärtchen
Kriterien und die neu gefundenen Kriterien auf Kärtchen und ordnen diese entsprechend der Aufgabenstellung als
Mindmap an.
Präsentation und Diskussion
Sr. stellen ihre Ergebnisse der Geschäftsleitung vor.
Schülerzentrierter
Die Geschäftsleitung (hier vertreten Frontalunterricht
durch den L. und die übrigen Sr.) disku- schauspielernd
tiert mit dem jeweiligen präsentierenden
Team die Kriterien und die Zusammenstellung zu themengleichen Gruppen.
Stellwand, Kärtchen
f1+2,
f3-5,
m3+4,
s3+4
Reflexion
Plenum
dikutierend, fra- Arbeitsblatt (Anl. 8)
Sr. und L. diskutieren über die Durchfüh- gend entwickelnd
rung der Gruppenarbeit.
Sr. reflektieren die Gruppenarbeit.
6.3.2
s7
Methodische Vorgehensweise
Durch die konsequente Fortsetzung der eingeführten Rollen als Vorgesetzter des Teams
einer Softwarefirma wird der realitätsnahe Bezug aufrecht erhalten. Durch die „Terminmitteilung“ und die Nachfrage zum Sachstand spüren die Schüler den „Ernst“ der Sache und
gehen motivierter an die Arbeit heran, als an einen „alltäglichen“ Arbeitsauftrag.
Der Unterricht findet dieses mal wieder im Raum A statt. Damit die Gruppen ungestört ihre
Präsentation vorbereiten können, greife ich ein weiteres mal auf den benachbarten Raum
A zurück, um den Kurs zu entzerren.
Aus der Reflexion des vorangegangenen Unterrichts ziehe ich de Konsequenz, das Mindmapping über Karten und Stellwände durchführen zu lassen.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
33
Zur Erarbeitung der noch fehlenden Kriterien verteile ich einen Artikel aus einer Fachzeitschrift, von dem ich weiß, dass er diese enthält. Dadurch lenke ich die Suche gezielt auf
die noch fehlenden Kriterien. Durch den schriftlich formulierten Tipp, die Aufgaben zu verteilen, sollen die Schüler aufgefordert werden, nicht sofort mit der Arbeit zu beginnen,
sondern sich zunächst zusammen zu setzen, die Arbeitsaufträge zu besprechen und die
Arbeit zu organisieren, um so das Arbeiten zu verbessern.
Jeder Gruppe gebe ich die Möglichkeit, ihre Ergebnisse zu präsentieren. Dadurch, dass
die Gruppen teilweise unterschiedliche Kriterien finden und unterschiedliche thematische
Gruppen bilden werden, wird das Vorstellen nicht langweilig. Außerdem wäre es für die
Schüler deprimierend, wenn ihre Arbeit nicht angemessene gewürdigt würde.
Eine der Präsentation folgende Diskussion soll den Schülern verdeutlichen, dass sich gewisse Kriterien gegenseitig ausschließen. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass Websites zielgruppenorientiert sein müssen, und sich demnach die Webdesigner nach entsprechenden
Kriterien bei deren Erstellung zu orientieren haben. Falls die Schüler wieder erwarten diese Gegensätze nicht selber erkennen sollten, werde ich versuchen durch stumme Impulse
(z.B. durch das Deuten auf eben solche Gegensätze) und Fragen eine Diskussion zu diesem Thema anzuregen.
Die Reflexion der Gruppenarbeit soll dieses mal ohne eine vorausgehende schriftliche
Bewertung erfolgen. Damit möchte ich erreichen, dass sich die Schüler spontan ohne vorheriges Überlegen äußern.
6.3.3
Durchführung und Reflexion
Durch mein erneutes Schauspielern fanden die Schüler schnell wieder zum Thema und
äußerten, nachdem ich ihnen die Zwischenprotokolle mit den Ergebnisse der vorangegangenen Stunde vorgelegt hatte, dass noch weitere Kriterien erarbeitet werden müssen.
Mein Tipp, die Arbeit zu organisieren und aufzuteilen, wurde von allen Gruppen angenommen. Während ein Schüler die schon erarbeiteten Kriterien auf die Kärtchen übertrug,
ordnete ein anderer diese zu einem Mindmap zusammen. Ein weiteres Gruppenmitglied
konnte sich in dieser Zeit mit dem Artikel befassen und neue Kriterien recherchieren. Dadurch waren die Gruppen sehr schnell fertig und wollten mit der Präsentation beginnen.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
34
Erst auf meine Anregung hin, die Zusammenführung der Kriterien zu themengleichen Gebieten zu diskutieren oder sich zumindest das fertige Mindmap genauer zu betrachten,
wurde dieser Arbeitsauftrag konsequent durchgeführt. Hier zeigt sich, dass sich die Schüler die Arbeitsaufträge entweder nur flüchtig durchlesen oder sie in so kurzer Zeit wieder
vergessen. Es erfolgt seitens der Schüler auch keine Kontrolle, ob alle Arbeitsaufträge von
ihnen zufriedenstellend durchgeführt worden sind. Dieser Aspekt ist auf mangelnde Selbständigkeit und Selbstdisziplin zurück zuführen und wurde in der Reflexion von mir angesprochen.
Der von mir zur Textrecherche ausgewählte Artikel erwies sich als zweckmäßig, da noch
viele weitere Kriterien von den Schülern gefunden worden sind.
Während der Präsentation der Ergebnisse traten die Schüler schon deutlich besser auf,
als ich es von ihnen kannte. Ich musste viel seltener auf die in Kapitel 3.2 genannten Kritikpunkte eingehen. Dazu beigetragen hat sicher, dass ich direkt vor den Präsentationen
die Schüler auf die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, aufmerksam gemacht habe. Durch diese zeitliche Nähe war es den Schülern während der Präsentationen präsent
und konnte direkt angewendet werden.
Die Erarbeitung mit den Kärtchen und den Stellwänden hat sich gut bewährt. Aus den in
Kapitel 6.2.3 genannten Gründen ist somit in der folgenden Woche ein Zusammenführen
der Ergebnisse und die Erstellung eines Regelwerkes leichter durchzuführen.
Schon während die Gruppen ihre Ergebnisse zusammenstellten, erkannten die Schüler,
dass einige Kriterien im Gegensatz zueinander stehen. Dieser Sachverhalt wurde von den
Schülern während der nachfolgenden Präsentation und Diskussion fortgeführt und richtigerweise auf die Zielgruppenorientierung der verschiedenen Websites zurückgeführt.
Die nur mündlich durchgeführte Reflexion erwies sich als nicht sehr ergiebig. Viele Schüler
hatten sich bei den in den vorangegangenen Unterrichten zunächst schriftlich durchgeführten Reflexionen mehr geöffnet und ihre schriftlichen Äußerungen dann auch mündlich wiederholt und begründet. Dieses mal verlief die Reflexion „zäher“ und es beteiligten sich im
Wesentlichen die nur eher selbstbewussteren Schüler. Ob dieses Verhalten auf das
höhere Selbstbewusstsein dieser Schüler zurückzuführen ist oder daran lag, dass sie kei-
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
35
ne Unterlagen in der Hand hielten, von denen sie ablesen konnte, kann ich nicht abschließend beurteilen. Die nächste Gruppenarbeit werde ich allerdings wieder schriftlich ausarbeiten lassen, um dann mit diesem Material diskutieren zu können.
6.4 Erarbeitung eines Regelwerkes zum Thema „Kriterien zur Erstellung von WebSites“
6.4.1
Geplanter Unterrichtsverlauf
Phasen und Inhalte
Sozialform/
Aktionsform
Medien/
Material
Lernziele
L. erfragt den Sachstand von der vorangegangenen Woche.
L. regt die Sr. an, zu äußern, dass alle
drei Gruppen ihre Ergebnisse präsentiert
haben.
L. fragt nach einem gemeinsamen Ergebnis.
Frontalunterricht
fragend entwickelnd
Stellwände mit den
Mindmaps
L. regt die Sr. an, zu äußern, dass noch
keines vorliegt.
Erarbeitung, Diskussion und Sicherung
L. stellt Arbeitsauftrag.
Sr. erarbeiten gemeinsam aus den vorhandenen drei Präsentationen ein Regelwerk zum Thema „Kriterien zur Erstellung
von Web-Sites“ in Form eines Mindmap.
Plenum
erarbeitend
Beamer, Stellwände mit den Mindmaps
m1,
f1-5,
s1,
s3-6
Reflexion
Plenum
Sr. reflektieren die Einheit und nennen
diskutierend,
fraihre Eindrücke.
gend entwickelnd
Sr. und L. diskutieren über die Durchführung der Gruppenarbeit.
6.4.2
s7
Methodische Vorgehensweise
Insbesondere sollen Doppelnennungen herausgefiltert und aus den verbleibenden Kriterien der drei Mindmaps ein Mindmap erzeugt werden. Dazu bietet sich das Arbeiten im
Klassenverband an, da der Kurs von der Anzahl der Schüler her sehr klein ist und alle
Schüler inzwischen auch mit den Kriterien der anderen Gruppen sehr gut vertraut sind.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
36
Um die Schüler in ihrer Selbstkompetenz zu stärken, werde ich die Schüler bei der Lösung
der gestellten Aufgabe sich selbst organisieren lassen, ziehe mich in dieser Phase der
Erarbeitung zurück und nehme ganz bewusst nur die Rolle des Beobachters ein. .
Da der Arbeitsauftrag sehr überschaubar ist und die Schüler in der vorangegangenen Woche selbst geäußert hatten, dass Kriterien doppelt vorhanden sind, und man aus den drei
Mindmaps eine machen könne, stelle ich nach der Einführungsphase mündlich folgenden
Arbeitsauftrag und projiziere ihn zusätzlich über Beamer an die Wand. Die Verteilung eines Arbeitsblattes erübrigt sich:
„Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und schauen sich die Ergebnisse aller Gruppen in
Ruhe an. Diskutieren Sie anschließend im Plenum darüber und erstellen Sie gemeinsam
ein Regelwerk, an das sich alle bei der zukünftigen Arbeit im Projekt, wenn es um die Erstellung einer Website geht, zu halten haben.“
Da die Aufgabe in relativ kurzer Zeit zu bewältigen ist, mir aber 90 Minuten zur Verfügung
stehen, nutze ich diese Situation, um das selbständige Arbeiten der Schüler in einer größeren Gruppe bei einem überschaubaren Arbeitsauftrag zu überprüfen. Wenn größere
Schwierigkeiten auftreten, können die Schüler zunächst versuchen, diese selbständig zu
lösen. Sollte die Gefahr bestehen, dass der vorhandene Zeitpuffer nicht ausreicht, um die
Aufgabe zu erfüllen, kann ich immer noch lenkend in das Geschehen eingreifen.
Meine Beobachtungen werde ich in der darauffolgenden Gesamtreflexion der Einheit mit
den Schülern einfließen lassen und mit ihnen diskutieren.
6.4.3
Durchführung und Reflexion
Die Schüler gingen zunächst sehr unsicher an die Aufgabe heran. Sehr rasch übernahmen
aber die einzelnen Schüler bestimmte Aufgaben und filterten zunächst die Doppelnennungen heraus. Im Anschluss daran mussten sich die Schüler auf die Zusammenlegung themenverwandter Kriterien zu bestimmten Hauptzweigen des Mindmap einigen. Auch diese
Arbeit erfolgte ohne größere Probleme, obwohl in den drei einzelnen Mindmaps unterschiedliche Themengruppen vorhandenen waren. Über weitere Karten, die die Schüler
von mir erbaten, wurden die Hauptäste benannt. So entstand innerhalb kurzer Zeit ein
Regelwerk, an dessen Erarbeitung sich alle Schüler beteiligten.
6 Planung, Durchführung und Reflexion der Unterrichtsreihe
37
Die Schüler waren in dieser Phase so motiviert, dass die Zusammenarbeit ohne größere
Probleme reibungslos funktionierte. Meinungsverschiedenheiten wurden in Diskussionen,
an denen sich alle Schüler beteiligten, geklärt und es wurde gemeinsam nach Lösungen
gesucht und auch gefunden. Einerseits motivierte die Schüler die Hoffnung, nach dieser
Einheit in die praktische Arbeit einzusteigen. Andererseits wollten sie dieses Thema endlich zum Abschluss bringen. Bei einer hohen Motivation sind die Schüler also durchaus in
der Lage, gut und schnell zu arbeiten.
Von mir angesprochen, äußerten die Schüler in der Reflexionsphase, die sich auf die gesamte Einheit bezog, dass ihnen das Arbeiten in neu zusammengestellten Gruppen
Schwierigkeiten bereitete. So könne man in einer vertrauten Gruppe die einzelnen Aufgaben besser verteilen, als in einer Gruppe mit „unbekannten“ Teammitgliedern. Außerdem
sei das Arbeitsklima deutlich besser und man könne sich auch eher auf die anderen
Teammitglieder verlassen. Deshalb seien sie froh darüber, für das Projekt die Gruppen
selbst zusammenstellen zu können.
7 Evaluation der Unterrichtsreihe
38
7. Evaluation der Unterrichtsreihe
Diese Unterrichtseinheit hat aufgezeigt, dass die Schüler trotz bestehender Kenntnisse in
der Gruppenarbeit einen hohen Förderungsbedarf in diesem Bereich aufweisen. Die
Gruppenarbeit erfolgte zum Teil nicht konsequent und zielgerichtet. Zudem wurden Arbeitsaufträge nicht zufriedenstellend durchgeführt. Insbesondere wurden die festgelegten
Zeiten nicht eingehalten bzw. es erfolgte die Bearbeitung der Aufgaben in der vorgegebenen Zeit nicht in dem Umfang, wie sie von den Leistungen der Schüler her hätte erfolgen
können. Die Präsentationen waren zum Teil nur von geringer Qualität, obwohl die Schüler
laut den Aussagen der Kollegen oft Referate und Vorträge halten. Die Schüler bleiben z.B.
bei Präsentationen mit dem Beamer sitzen. Sie schauen auf ihre Unterlagen und sehen
zwar zeitweise den Lehrer an, suchen aber keinen Blickkontakt mit ihren Mitschülern,
sprich den anderen Zuhörern. Ein weiterer Grund für die Unsicherheiten bei der Präsentation ist die mangelnde Absprache unter den Schülern, wer genau was präsentieren soll.
Diese Kritikpunkte wurden teilweise direkt angesprochen, wenn sie auftraten, teilweise am
Ende der jeweiligen Unterrichtsstunde reflektiert. Zu erkennen war, dass die Schüler die
Hinweise und Tipps übernahmen, so dass im Verlauf der Einheit sichtbare Erfolge zu verzeichnen waren. Daraus ist zu schließen, dass das Arbeiten in den Sozialformen und die
Durchführung angewandter Methoden unbedingt reflektiert werden muss. Außerdem müssen die Schüler immer wieder auf ihre Fehler hingewiesen in geeigneter Weise werden. Es
ist selbstverständlich, dass dies nicht in einer Art zu erfolgen hat, dass sie die Kritik als
negativ empfinden und resignieren. Vielmehr müssen die Schüler die Kritikäußerungen als
positiv empfinden. Werden diese Punkte beachtet, dann können die Schüler die Regeln
und Aspekte auch einhalten. Durch das ständige Wiederholen werden sie verinnerlicht, so
dass sie schließlich übernommen und automatisch beachtet werden.
Ganz allgemein werden dem Unterricht und dem Lernen nicht die angemessene und notwendige Ernsthaftigkeit entgegengebracht. Die Ansicht der Schüler scheint es zu sein,
dass sie sich, wenn es „darauf ankommt“, schon richtig verhalten werden. Aufgrund mangelnder Übung ist dies aber leider nicht der Fall, wie der nach der Unterrichtseinheit durchgeführte „Schnuppertag“, an dem Schüler anderer Schulen sich an dieser Schule
informieren können, gezeigt hat. Fast kein Schüler des Kurses war in der Lage, eine einigermaßen ansprechende, informative und gelungene Präsentation des Kursinhaltes zu
7 Evaluation der Unterrichtsreihe
39
vermitteln. Sprachliche Schwierigkeiten, Unsicherheiten beim Auftreten und evtl. falsches
Schamgefühl gegenüber anderen Schülern sind einige Gründe hierfür.
Zur Verteidigung der Schüler muss allerdings auch angemerkt werden, dass die Voraussetzungen für eine Präsentation nicht optimal waren. Ein zweiter Kurs sollte nämlich mit
der selben Technik (Laptop und Beamer) ebenfalls seinen Kursinhalt vorstellen. Aufgrund
technischer Probleme waren aber diese Ressourcen belegt, so dass die Präsentation nur
anhand von Materialien, die sich an einer Stellwand befanden, erfolgen konnte. Diese Materialien eigneten sich aber nicht für eine Präsentation, sondern waren nur für die allgemeine Information ausgelegt.
Meine Befürchtungen, dass die drei Schüler der „Expertengruppe“ aufgrund ihrer direkten
Wiederholung des Kurses besonders stark sind, haben sich nicht bestätigt. Sie konnten
zwar von ihrem Vorwissen profitieren, sobald es aber etwas mehr in die Tiefe ging, entpuppte es sich nur als Halbwissen. Ich hätte eher berücksichtigen müssen, dass diese drei
Schüler schon im letzten Kurs nicht die stärksten waren und sie sich auch privat nicht mit
dieser Materie beschäftigen. Man könnte in einem ähnlich gelagerten Fall solchen Schülern einen anderen Arbeitsauftrag geben, um sie dadurch gezielter zu fördern und fordern.
Durch eine bessere Planung der Einheit und den sofortigen Einsatz von Kärtchen und
Stellwänden zur Erstellung von Mindmaps hätte in Kombination mit einer arbeitsteiligen
Aufgabenstellung das Aufstellen eines Regelwerkes zum Erstellen von Websites in viel
kürzerer Zeit durchgeführt werden können. Der Schwerpunkt dieser Einheit lag aber nicht
auf der fachlichen Seite. Vielmehr stand die Förderung der Gruppenarbeit im Vordergrund.
8 Schlussbetrachtung
40
8. Schlussbetrachtung
Um den Schülern eine echte Zukunftsperspektive zu bieten, müssen die entsprechenden
Kompetenzen, wie sie in Kapitel 2 – „Gruppenarbeit als handlungsorientierte Unterrichtsmethode“ beschrieben worden sind, gefördert werden. Ohne diese Kompetenzen werden
sie zukünftig verringerte Chancen sowohl im beruflichen Leben als auch im privaten Leben
haben. Das Erlangen solcher Kompetenzen kann durch den Gruppenunterricht gefördert
werden. Dieser kann nämlich den Prozess des handlungsorientierten Lernens in besonderem Maße unterstützen, damit zum Kompetenzerwerb und schließlich zum Erwerb der
Handlungsfähigkeit beitragen.
Wie sich in dieser Einheit gezeigt hat, ist die Einführung des Gruppenunterrichts ein langwieriger und schwieriger Prozess, der nur in kleinen Schritten zum Ziel führt. Aber schon
kleine sichtbare Erfolge sind Erfolge, auf die man aufbauen kann, um den nächsten Schritt
zu bewältigen.
Um diese Erfolge zu erreichen, sind besondere Kenntnisse über die Vorraussetzungen
notwendig. Dazu zählen nicht nur die Kenntnisse über die Klasse und die Klassensituation, sondern auch über die Unterrichtsräume, deren technische Ausstattung und die Lernbedingungen in diesen Räumen. Werden diese Eingangsvoraussetzungen bei der Unterrichtsplanung berücksichtigt und werden die Arbeitsaufträge und Unterrichtsmethoden den
Bedingungen angepasst, so sind auch bei sogenannten „schwierigen“ Schülern Erfolge
sichtbar.
9 Literaturverzeichnis
41
9. Literaturverzeichnis
[1]
BBS 11 Hannover: „Mit Methoden Lernen – Ein Angebot für Interessierte“. Oktober
2002.
[2]
Caspers, Tomas und Kastenholz, Frank: „Dreamweaver 4 - Vom statischen zum dynamischen Webpublishing“. Galileo Press GmbH, Bonn, 1. Aufl. 2001.
[3]
Gehlert, Bethold und Pohlmann, Heiko: „Praxis der Unterrichtsvorbereitung“. Stam,
Köln 2001.
[4]
Gudjons, Herbert: „Didaktik zum Anfassen“. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 1997.
[5]
Meyser, Johannes und Uhe, Ernst: „Handelnd lernen in der Bauwirtschaft - Handreichung für die Ausbildung.“ Cristiani, Konstanz 2001.
[6]
Niedersächsisches Kultusministerium: „Rahmenrichtlinien für das Unterrichtsfach
Informationsverarbeitung im Fachgymnasium - Technik“. Februar 2003.
[7]
Nuhn, Hans-Eberhard: „Die Sozialformen des Unterrichts“. In: PÄDAGOGIK, Heft 2/00,
S. 10 – 13.
[8]
Weingärtner, Monika: „Publizieren im World Wide Web“. Regionales Rechenzentrum
Niedersachsen (RRZN) Hannover, 3. aktualisierte Aufl. 1999.
[9]
http://lernundenter.com/interaktion/qualitaet/begruendung/einfuehrung.htm
vom 14.10.2003.
[10] http://livinginternet.com/w/wi_w3c.htm: vom 09.12.2003
10 Anlagen
10.
Anlagen
42
10 Anlagen
43
Anlage 1: Wie funktioniert Gruppenarbeit und was macht eine gute Gruppe aus?
Wie funktioniert Gruppenarbeit und was
NAME
DATUM
macht eine gute Gruppe aus?
SEITE
1-1
Da im weiteren Kursverlauf in Gruppen / Teams gearbeitet wird, möchte ich, dass Sie sich gleich Gedanken machen, wie die Arbeit
in einer Gruppe funktioniert und was ein gutes Team ausmacht. Dabei sollen Sie nicht nur darüber sprechen, sondern Sie sollen
gleichzeitig Gruppenarbeit ausprobieren.
Vorgehensweise:
Erledigen Sie zunächst die Einzelarbeit an Ihren „Stammplätzen“ (5 Minuten). Finden Sie sich anschließend in Ihren vorgegebenen
Gruppen zusammen. Führen Sie nun die Gruppenarbeit wie vorgegeben aus (20 Minuten).
1. Einzelarbeit (5 Minuten)
- Überlegen Sie sich mindestens 5 Merkmale guter Gruppenarbeit. Schreiben Sie diese stichwortartig auf jeweils eine der ausgeteilten Kärtchen. Schreiben Sie so groß und sauber, dass man auch aus 3 – 4 m Entfernung Ihre Meinung noch lesen kann.
- Wenn Sie mit dieser Aufgabe fertig sind, falten Sie bitte das Arbeitsblatt auf und bearbeiten die nächste Aufgaben.
2. Gruppenarbeit (20 Minuten)
- Finden Sie sich in den zuvor eingeteilten Gruppen zusammen. Achten Sie darauf, dass Ihnen als Gruppe genug Platz zum Weiterarbeiten zur Verfügung steht. Weichen Sie für die Zeit der Gruppenarbeit notfalls auf einen anderen Platz oder den Nebenraum aus.
- Jedes Gruppenmitglied stellt nun die ihm wichtig erscheinenden Merkmale den anderen vor. Diskutieren Sie bei Bedarf in der
Gruppe darüber.
- Heften Sie die einzelnen Meinungsäußerungen auf den bereit gestellten Schautafeln zu einem Schaubild an. Ordnen Sie dabei
die Merkmale nach deren Wertigkeit. Es soll auf übersichtliche Weise deutlich werden, was nach der Meinung Ihrer Gruppe für
eine „gute Gruppenarbeit“ von zentraler Bedeutung, was wichtig und was weniger wichtig ist. Jede Meinungsäußerung ist zu
berücksichtigen. Doppelnennungen können aussortiert werden.
Das nebenstehende Schaubild ist als Beispiel zu verste-
weniger wichtige
Werte
wichtige Werte
weniger wichtige
Werte
hen, wie ein solches Schema aussehen könnte. Jede
Gruppe kann ihre eigene Einteilung wählen. Eine ansprechende grafische Gestaltung und Kommentare in
wichtige Werte
zentrale Werte
wichtige Werte
dem Schaubild sind erwünscht.
weniger wichtige
Werte
wichtige Werte
weniger wichtige
Werte
(vgl. BBS 11 Hannover, 2002, S. 19)
10 Anlagen
44
Anlage 2: Regeln für die Gruppenarbeit
NAME
Regeln für die Gruppenarbeit
DATUM
SEITE
1-1
Aspekte für die Gruppenarbeit:
- Wir arbeiten mit.
- Wir sind als Gruppenmitglied für das Gruppenergebnis mit verantwortlich.
- Wir sind gegenüber der Gruppe für die übernommenen Aufgaben verantwortlich.
- Wir bleiben beim Thema.
- Wir diskutieren jeweils über den „richtigen“ Weg.
- Wir vermeiden es in Diskussionen, andere zu verletzen.
- Wir dürfen und sollen unsere Meinung frei äußern.
- Wir akzeptieren die Meinungen der anderen.
- Wir fassen uns kurz.
- Wir lassen den gerade Sprechenden ausreden.
- Wir sprechen offen über unsere Situation in der Gruppe.
- Wir teilen es den anderen sofort mit, wenn wir uns unwohl fühlen.
Die Einhaltung der Regeln können durch verschiedene Rollen „überwacht“ werden:
Zeitnehmerin/Zeitnehmer: Achtet auf die vereinbarte Zeit und erinnert, wenn die Gefahr besteht, dass die Zeit „davonläuft“.
Schriftführerin/Schriftführer: Notiert Informationen und Ergebnisse der Gruppe.
Wadenbeißerin/Wadenbeißer: Achtet auf Fairness und dass die aufgestellten Regeln eingehalten werden.
Logbuchführerin/Logbuchführer: Notiert Fragen und Anmerkungen, die im Plenum geklärt werden müssen.
Präsentierende: Stellt die Ergebnisse dem Plenum vor.
Gesprächsleiterin/Gesprächsleiter: leitet die Gruppenarbeit (eröffnet das Thema, leitet das Gespräch, erteilt das Wort,
behält das Thema im Blick).
Gastgeberin/Gastgeber: sorgt für ein gutes Arbeitsklima und Essen und Getränke, lüftet den Raum, gestaltet die Sitzordnung.
(vgl. BBS 11 Hannover, 2002, S. 20-22)
10 Anlagen
45
Anlage 3: Auswertung der Gruppenarbeit
NAME
Auswertung der Gruppenarbeit
DATUM
SEITE
1-1
Arbeitsauftrag:
Geben Sie zu den folgenden 10 Punkten Ihre persönliche Einschätzung ab, indem Sie in der Skala von „sehr gut“ bis
„schlecht“ ein Kreuz machen. Beantworten Sie auch die Frage unterhalb der Tabelle. [Zeit: 5 Minuten]
sehr gut.................................................schlecht
1. Wie war die Zusammenarbeit in der Gruppe?
†
†
†
†
†
†
2. Konnten Sie ausreden?
†
†
†
†
†
†
3. Haben sich alle kurz gefasst?
†
†
†
†
†
†
4. Wie haben alle Gruppenmitglieder mitgearbeitet?
†
†
†
†
†
†
5. Wie fühlen Sie sich mit Ihrer Meinung akzeptiert?
†
†
†
†
†
†
6. Wie haben Sie sich in der Gruppe gefühlt?
†
†
†
†
†
†
7. Wie zielgerichtet wurde gearbeitet?
†
†
†
†
†
†
8. Wie wurde das Ziel der Aufgabenstellung erreicht?
†
†
†
†
†
†
9. Wie werten Sie insgesamt Ihre eigene Leistung?
†
†
†
†
†
†
10. Wie kann das Endergebnis beurteilt werden?
†
†
†
†
†
†
Was sollte bei der nächsten Gruppenarbeit besser gemacht werden? Wie?
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
(vgl. BBS 11 Hannover, 2002, S. 130 und 136)
10 Anlagen
46
Anlage 4: Erarbeitung der Kriterien zur Erstellung von Websites
NAME
Kriterien zur Erstellung von
Websites
DATUM
SEITE
1-1
Aufgabe
Die Geschäftsleitung der Softwarefirma, für die Sie arbeiten, hat sich dazu entschlossen, in den großen Markt der Website-Erstellung einzusteigen. Um eine Website im Internet erfolgreich präsentieren zu können, ist die Kenntnis über
bestimmte Kriterien zur Erstellung und Gestaltung von Websites notwendig. Dazu gehört nicht nur, mit der Site bei den
Kunden – sprich Lesern – gut "anzukommen" und sie somit zum Wiederbesuchen der Site zu bewegen, um dadurch
hohe Besucherzahlen verzeichnen zu können. Von besonderer Bedeutung ist auch die Einhaltung rechtlicher Aspekte.
Ihnen und Ihren Kollegen ist nun die Aufgabe übertragen worden, sich mit den Kriterien für das Erstellen von Websites
auseinander zu setzen und die Ergebnisse Ihrer Recherche der Geschäftsleitung in der nächsten Woche vorzustellen.
Eine kurze Präsentation und einen schriftlichen Entwurf der Zwischenergebnisse erwartet Ihr Vorgesetzter schon heute.
Einige interessante Adressen zu diesem Thema sind folgende:
http://www.karzauninkat.com/Goldhtml/
http://drweb.de/
http://www.9911007.com/
http://lernundenter.com/interaktion/qualitaet/kriterien/einfuehrung.htm
Aufgaben:
1. Informieren Sie sich im Internet über Kriterien zur Erstellung von Websites und notieren sie diese.
2. Einen ersten Entwurf geben Sie bitte schon heute ab. Außerdem sind die Zwischenergebnisse kurz zu präsentieren.
Die abschließende Präsentation der Ergebnisse Ihrer Arbeit findet in der nächsten Woche statt.
Bearbeitungszeit: 40 Minuten
10 Anlagen
47
Anlage 5: Einschätzung zur Gruppenarbeit – S.1
NAME
Einschätzung zur Gruppenarbeit
DATUM
SEITE
1-2
Arbeitsauftrag:
Füllen Sie diesen Bogen in den nächsten 5 Minuten allein aus. Kreuzen Sie jeweils nur eine Zahl an.
1. Wie wurden die vergebenen Rollen (Zeitnehmer, Gesprächsleiter ...) ausgefüllt?
äußerst angemessen
1
2.
4
5
gar nicht
6
2
3
4
5
sehr unwohl
6
3
4
5
extrem feindselig
6
4
5
völlig blockiert
6
4
überhaupt keine Hilfestellung
5
6
Die Atmosphäre in der Gruppe war ...
sehr vertrauensvoll
1
4.
3
Wie habe ich mich in der Gruppe gefühlt?
sehr wohl
1
3.
2
2
Wie fühlte ich mich gegenüber den anderen Gruppenmitgliedern?
völlig frei
1
5.
2
3
Habe ich Einsichten über mich und mein Verhalten gewonnen?
sehr stark
1
7.
3
Wenn ich darum gebeten habe, bekam ich von den anderen ...
sehr starke Unterstützung
1
6.
2
2
3
4
5
überhaupt keine
6
4
5
faul und passiv
6
Die Gruppe war bei der Bearbeitung der Aufgabe ...
sehr aktiv
1
2
3
8. Haben alle Gruppenmitglieder in etwa gleichviel gearbeitet?
alle hatten dieselbe Menge an Arbeit
2
1
9.
3
4
die Arbeit war völlig ungleichmäßig verteilt
5
6
Ich fühle/fühlte mich als Mitglied der Gruppe ...
völlig akzeptiert
1
2
3
5
völlig draußen
6
4
5
gar nicht
6
4
5
völlig unzufrieden
6
4
10.Wie konnte ich meine Gedanken und Meinungen in das Ergebnis einbringen?
sehr gut
1
2
3
11. Ich bin mit dem sachlichen Arbeitsergebnis der Gruppe ...
sehr zufrieden
1
2
3
10 Anlagen
48
Anlage 6: Einschätzung zur Gruppenarbeit – S.2
NAME
Einschätzung zur Gruppenarbeit
DATUM
SEITE
2-2
Geben Sie zu folgenden drei Punkten Ihre Stellungnahme ab. Begründen Sie Ihre Meinung.
Heute fand ich gut:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
Heute fand ich nicht so gut:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
Folgendes sollte in unserer Gruppe besser gemacht werden:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
(vgl. BBS 11 Hannover, 2002, S. 136)
10 Anlagen
49
Anlage 7: Erarbeitung der Kriterien zur Erstellung von Websites II
NAME
Kriterien zur Erstellung von
Websites II
DATUM
SEITE
1-1
In der letzten Doppelstunde haben alle drei Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse dem Plenum präsentiert. Dabei wurden von
einer Gruppe die Kriterien zu Gebieten gleicher Themen zusammengefasst. Insbesondere wurde aber auch deutlich, dass
noch einige wichtige Kriterien fehlen.
In der heutigen Stunde soll es nun darum gehen, weitere Kriterien zu finden. Hierzu soll nicht mehr die Recherche im Internet herangezogen werden. Vielmehr soll sich jede der drei Gruppen mit einem Teil eines Artikels aus einer Fachzeitschrift
befassen und daraus fehlende Kriterien erarbeiten. Diese und die schon erarbeiteten Kriterien schreiben Sie bitte auf die zur
Verfügung gestellten Kärtchen. Anschließend erstellen Sie bitte zur Präsentation vor der Geschäftsleitung mit ihren ausgefüllten Kärtchen ein Mindmap an den zur Verfügung gestellten Stellwänden. Dabei sollen Sie, so wie es schon von der einen
Gruppe in der letzten Woche durchgeführt worden ist, themenverwandte Kriterien zu Gruppen zusammenfassen.
Vorgehensweise:
2.
Gruppenarbeit (20 Minuten)
Beginn ca. 13:20
Setzen Sie sich zunächst in Ihrer Gruppe zusammen und besprechen Sie die zu erfüllenden Arbeitsauftrage. Erstellen Sie
für Ihre Gruppe einen Zeit- und Arbeitsplan, um damit die Gruppenarbeit zu organisieren, so dass sie die oben genannten
Aufgaben in der vorgegebenen Zeit bearbeiten können (Tipp: Verteilung einzelner Aufgaben). Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe über die gefundenen Kriterien und deren Zusammenführen zu themengleichen Gebieten.
3.
Präsentation
Beginn ca. 13:40
Präsentation der Ergebnisse vor der Geschäftsleitung.
5.
Reflexion der Gruppenarbeit
Beginn ca. 14:20
Ende ca. 14:40
10 Anlagen
50
Anlage 8: Regelwerk: Kriterien zur Erstellung von Websites
Versicherung
51
Versicherung
Ich versichere, dass ich die Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der
angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen oder anderen Quellen entnommen sind, sind als solche kenntlich gemacht.