Erlebnisbericht 12/13

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Erlebnisbericht 12/13
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Erfahrungsbericht Auslandsstudium
Persönliche Angaben
Name, Vorname:
Maag, Manuel
Studiengang an der FAU:
International Business Studies
E-Mail:
[email protected]
Gastuniversität:
University of Hull
Gastland:
Studiengang
an
Gastuniversität:
Aufenthaltszeitraum
(WS, SS oder Jahr):
Großbritannien
der
BA Business
Jahr
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Die Bewerbung erfolgte im Dezember 2011 über den Lehrstuhl für
Auslandswissenschaften (Prof. Falke). Ich wurde dann im Januar 2012 zu einem
kurzen Bewerbungsgespräch eingeladen und erhielt dann wenige Tage später die
Zusage für mein Auslandsjahr an der University of Hull. Es gibt 2 Möglichkeiten über
den Lehrstuhl an die University zu Hull gehen. Einerseits gibt es 2 Erasmus-Plätze
zum Wintersemester und andererseits besteht die Möglichkeit einen Doppelbachelor
an der University of Hull zu machen. Dieser dauert 2 Semester und ist
studiengebührenpflichtig. Ich selbst habe das Doppelbachelorprogramm gemacht.
Die restlichen organisatorischen Dinge (Bewerbung an der Gasthochschule,
Bewerbung um einen Wohnheimsplatz, etc.) wurden im Frühjahr mit Hilfe des
Lehrstuhls geregelt.
2. Anreise / Visum (Flug, Bahn)
Es besteht z.B. die Möglichkeit von Frankfurt oder München nach Manchester zu
fliegen. Bei meiner ersten Anreise im September wurden die internationalen
Studenten von einem Bus abgeholt und direkt an das International Office der
University of Hull gefahren. Für den Bus musste man sich vorab auf der Homepage
der University of Hull anmelden. Dieser Service wird nur zur Anreise angeboten.
Sollte man z.B. über Weihnachten nach Hause fliegen, dann muss man mit dem Zug
von Hull nach Manchester fahren (ca. 2 Stunden). Hierzu sollte man sich ein Ticket
online im Voraus buchen, da dies deutlich billiger ist. Außerdem empfehle ich sich
eine Railcard zu kaufen. Eine Railcard hat um die 30 Euro gekostet und man
bekommt dann auf jede Fahrt 30 % Rabatt. Dies lohnt sich meistens schon ab 3-4
Fahrten und die macht ihr auf jeden Fall.
Es besteht auch die Möglichkeit nach London zu fliegen und von da den Zug nach
Hull zu nehmen (ca. 4 Stunden). Mittlerweile fliegt auch Ryanair von Nürnberg nach
London. Ich selbst habe das aber nicht ausprobiert.
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3. Unterkunft (Wohnheim, privat)
Man kann sich bei der Bewerbung an der Gastuniversität auch direkt für einen
Wohnheimsplatz bewerben und es besteht auch die Möglichkeit anzugeben, dass
man gerne mit einem Freund in eine Wohnung kommen möchte. Es gibt
verschiedene Wohnheimsarten. Ich selbst habe in einem Student House mit 7 Leuten
gewohnt (2 Deutsche, 5 Engländer). Die Student Houses liegen alle in der
Cottingham Road, Cranbrook Avenue und Auckland Avenue. Zur Universität sind es
nur 200m. Man hat sein eigenes Zimmer und teilt Küche und Bad mit seinen
Mitbewohnern. Ich kann nur jedem empfehlen in ein Student House zu ziehen. Die
Lage ist unschlagbar und man wohnt Haus an Haus mit ganz vielen anderen
Studenten.
Eine weitere Möglichkeit ist Taylor Court. Hier wohnt man direkt auf dem Campus
und hat sein eigenes Zimmer und Bad. Küche teilt man mit anderen Studenten. Die
Taylor Courts sind dafür aber auch deutlich teurer als die Student Houses und
meiner Meinung nach nicht das zusätzliche Geld wert.
4. Studium (Lehrveranstaltungen / Stundenplan) sowie Sprachkurse (kostenlos,
kostenpflichtig) an der Gastuniversität
Durch den Doppelabschluss sind einem die Kurse an der Gastuniversität
vorgegeben. Das einzig frei wählbare Modul war das Free Elective. Jedoch kann
man bei seinem Abschluss verschiedene Schwerpunkte wählen (z.B. Marketing,
Business, Management, Finance usw.). Ich selbst habe den BA Business gemacht
und hatte dabei die folgenden Kurse: Entrepreneurship, Strategic Management,
Management Consulting, Business Decision Making und International Business.
Weiterhin muss man eine Independent Study schreiben, die man mit einer deutschen
Bachelorarbeit vergleichen kann. Die Kurse bestanden so gut wie alle aus
Hausarbeiten und einer Klausur am Ende des Semesters. Alle Kurse haben 10
ECTS, aber man bekommt meistens nur 5 ECTS in Deutschland angerechnet, da die
meisten Kurse hier eben nur 5 ECTS haben. Eine Voraussetzung, um den
Doppelbachelor an der University of Hull zu machen ist das Vorhandensein von 120
ECTS am Ende des 4.Semesters.
5. Betreuung an der Gastuniversität (International Office und Fachbereich)
Die Betreuung war wirklich hervorragend. Es gibt ein International Office, an das mit
sich mit jedem Problem wenden kann. Weiterhin hat die Business School ein eigenes
International Relationship Office, das einem auch mit Rat und Tat zur Seite steht. Bei
allgemeinen Fragen kann man sich auch an das Undergraduate Office der Business
School wenden, das ein Service-Desk in der Business School hat.
Die Betreuung durch die Professoren kann ich auch nur als positiv beurteilen. Es
besteht ein viel engerer Kontakt als zu den Professoren in Deutschland. Man kann
immer einen Termin mit dem Professor ausmachen, wenn man z.B. Probleme mit
einer Hausarbeit hat und die Professoren sind immer sehr hilfsbereit.
6. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.)
Die Bibliothek hat täglich von 8-24 Uhr geöffnet und hat 7 Stockwerke. Im Moment
wird sie modernisiert. Die Ausstattung ist gut. Computer sind in ausreichender Zahl
vorhanden. Jedes Stockwerk hat eine unterschiedliche Kategorisierung. Es gibt
einen Silent Floor, in dem man ruhig lernen kann und in dem Reden verboten ist. Es
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gibt aber auch Stockwerke, in denen es etwas lauter ist und in denen man an
Gruppenprojekten arbeiten kann.
Weiterhin gibt es 24h Building, das in der Prüfungszeit 24h geöffnet hat. Wer also bis
spät in die Nacht lernen will, ist hier gut aufgehoben. Ich selbst habe das aber nicht
genutzt.
7. Alltag & Freizeit
Es gibt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten an der University of Hull. Es gibt zahlreiche
Sportteams (so gut wie jede Sportart ist vorhanden) und die Universität hat eine
eigene Sporthalle, Sportplätze und ein eigenes Fitnessstudio. Die zahlreichen
Sportvereine und Societies treffen sich auch jeden Mittwoch zum sogenannten
„Social“, wo dann gemeinsam getrunken und gefeiert wird. Die Uni hat 2 eigene Bars
auf dem Campus und einen eigenen Nachtclub (Asylum), der mittwochs und
samstags geöffnet hat. Die Internationale Studentenorganisation veranstaltet
außerdem regelmäßig Fahrten in verschiedene britische Städte (London,
Manchester, Liverpool, York, Edinburgh etc.). Ich kann nur jedem empfehlen, an
diesen preisgünstigen Fahrten teilzunehmen. Die Stadt Hull ist nicht besonders
spektakulär. Es gibt ein paar Einkaufszentren, eine schöne Innenstadt und einen
schönen Hafen. Allerdings kann man es nicht mit Nürnberg vergleichen. Meiner
Meinung nach war das aber nicht schlimm, da man sich größtenteils nur in der
„University Area“ aufgehalten hat, wo der Uni-eigene Club war und wo in den
zahlreichen Student Houses ständig Hausparties stattgefunden haben.
8. Finanzielles (Lebenshaltungskosten, Geld abheben, Handy)
Die Lebenshaltungskosten in England sind ca. 15-20% höher als in Deutschland. Die
Lebensmittel im Supermarkt sind teurer und auch im Pub sind die Preise höher als in
Deutschland. Wobei Hull hier noch zu den günstigsten Städten in England gehört.
Zu Beginn des Semesters gab es eine Infoveranstaltung zu dem Geld und Konto, bei
dem alle größeren englischen Banken vertreten waren. Ich selbst habe ein Konto bei
der Barclays eröffnet. Das Konto war kostenlos und eine Kreditkarte war inklusive.
Mit der Kreditkarte konnte man an so gut wie allen Geldautomaten abheben, man ist
also nicht nur an die Barclays Automaten gebunden. Die Barclays hat außerdem eine
Kooperation mit der Deutschen Bank, was einem ermöglicht an Automaten der
Deutschen Bank zu günstigeren Konditionen Geld abzuheben. Dies ist z.B. hilfreich,
da einem die Kaution der Wohnung wieder auf das englische Konto überwiesen wird
und man dann in Deutschland das Geld günstig abheben kann.
Ich habe mir eine englische Sim-Karte vom Anbieter giff-gaff geholt. Dies wurde mir
von mehreren Leuten empfohlen und ich war auch zufrieden mit dem Anbieter.
9. Fazit
Rückblickend war mein Auslandsjahr in Hull eine wirklich sehr schöne Erfahrung. Ich
habe viele neue Freunde unterschiedlicher Nationalitäten kennen gelernt, habe viel
von der englischen Kultur mitbekommen und zahlreiche englische Städte besichtigt.
Auch die Universität hat einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Es war wirklich
eine der schönsten Erfahrungen meines bisherigen Lebens. Ich kann nur jedem
empfehlen, ein Auslandsjahr an einer Gastuniversität zu machen, sei es in Hull oder
woanders.
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