Wassergebundene Wegedecken

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Wassergebundene Wegedecken
Wassergebundene Wegedecken
erstellt von Matthias Gert, G1B01, Stade 2003
Wassergebundene Wegedecken gibt es bereits seit dem Mittelalter und sie sind daher eine der
ältesten Belagarten, die wir im Wegebau kennen.
Da die Deckschicht nur eine geringe Verschleißfestigkeit hat, eignen sich solche
Wegedecken, damals wie heute, nur für Wege mit wenig Fahrzeugverkehr.
Man findet solche Wege daher auch meistens z.B. in Parkanlagen und nicht direkt in
Stadtgebieten.
Der Schichtaufbau einer wassergebundenen Wegedecke ist genau vorgeschriebenen, um
Probleme wie möglicherweise Abspülungen oder Absacken zu vermeiden.
Der Aufbau dieser Wegedecke besteht aus einer Deckschicht ; Ausgleichsschicht und der
Tragschicht.
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Die Deckschicht besteht z.B. aus einem Lehmsandgemisch und hat eine Korngröße
von ca. 0/3. Sie ist die oberste Schicht und ist dem Verkehr und den
Witterungseinflüssen direkt ausgesetzt. Die Deckschicht sollte ungefähr 3cm dick sein
und nicht mehr als 4% Gefälle haben, weil sie sonst durch Regenwasser weggespült
werden kann.
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Die Ausgleichsschicht oder auch Bettung genannt, wird aus Splitt, Flusssand oder Bruchsand hergestellt; diese Materialien haben eine Korngröße von
ungefähr 0/16.Im verdickten Zustand sollte die Ausgleichsschicht eine Stärke von 3-5
cm nicht überschreiten.
Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Körnungen von Bettung und der
dort unterliegenden Tragschicht aufeinander abgestimmt sind, damit keine
Bettungsmaterialien in die Hohlräume der Tragschicht gelangen.
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Die Tragschicht hat die Aufgabe, die Lasten die durch den Verkehr entstehen, so zu
verteilen, das die darunter liegenden Schichten nicht verformt werden.
Als Material für die Tragschicht empfehlen sich Mineralstoffgemische in
unterschiedlichen Körnungen.
Als billigere Alternative eignet sich auch Recyclingschotter, wobei der Qualitätsfaktor
bei dieser Variante am schlechtesten ausfällt.
Als Grundsatz gilt jedoch die Dicke der einzelnen Schichten ist von Witterungseinflüssen und
der Verkehrsbelastung abhängig.
Die Schichten müssen exakt eingebaut und mit einer Walze verdichtet werden; es darf keine
Rüttelplatte verwendet werden, weil sich sonst die verschiedenen Körnungen mischen; so
wäre ein Schaden vorprogrammiert.
Als Randeinfassung für die Wege empfehlen sich Bordsteine, Metallschienen oder
Natursteingroßpflaster.
Ein entscheidender Punkt für den Bau einer wassergebundenen Wegedecke sind meistens die
finanziellen Gründe. So eine Wegedecke hat zwar geringere Herstellungskosten als eine
Pflasterdecke, sie zieht allerdings große Reparatur- und Pflegekosten und Arbeitsaufwand mit
sich.
Eine wassergebundene Wegedecke:
-wird im Winter an der Deckschicht durch Schneeräumungen beschädigt;
- muss regelmäßig von Unkraut befreit werden;
-wird durch Frost und Tauwetter stark aufgeweicht
Vorteile dagegen sind dagegen das angenehme Gehgefühl, das natürliche Aussehen und der
leichte Einbau der verschiedenen Materialien.
Um für Niederschlagswasserabführungen zu sorgen, kann bei einer wassergebundenen
Wegedecke natürlich nicht auf den Einbau von einem Hof- oder Straßenablauf verzichtet
werden.
Es führt allerdings in den meisten Fällen zu Verstopfungen der Rohrleitungen, weil die
Deckschicht abgespült wird und so das Deckungsmaterial in die Rohre gelangt.