JAN FABRE Die Jahre der Blauen Stunde Kunsthistorisches

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JAN FABRE Die Jahre der Blauen Stunde Kunsthistorisches
JAN FABRE
Die Jahre der Blauen Stunde
Kunsthistorisches Museum
4. Mai – 28. August 2011
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums, konzipiert von Jan Fabre
Die Ausstellung Die Jahre der Blauen Stunde im Kunsthistorischen Museum kann als der
dritte Teil einer Trilogie des belgischen Künstlers Jan Fabre angesehen werden. Der erste
Teil fand 2006 im Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen statt, in der
Heimatstadt des Künstlers. Fabre zeigte dort in der Ausstellung Homo Faber Skulpturen,
Installationen und Filmarbeiten neben Werken jener Künstler der Vergangenheit, die ihn
seit den Anfängen seiner künstlerischen Tätigkeit angeregt und beeinflusst hatten. Das
nächste Kapitel wurde 2008 im Musée du Louvre in Paris geschrieben. Fabre präsentierte
in den Räumen der flämischen, der niederländischen und der deutschen Schule mit L’Ange
de la métamorphose die erste monographische Ausstellung, die man einem
zeitgenössischen Künstler in der langen Geschichte des Museums angeboten hatte. Drei
Jahre danach hat nun das Kunsthistorische Museum das Privileg, diese Unternehmung
fortzuführen.
Jan Fabre zeigt in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums eine Gruppe von
etwa 30 seiner Werke, welche zur Serie The Hour Blue (Die Blaue Stunde) gehören und
fast alle zwischen 1986 und 1992 entstanden sind. Zusätzlich werden zwei Skulpturen des
Künstlers in der Eingangshalle und – vom Maria Theresien-Platz aus sichtbar – auf dem
Dach des Museums aufgestellt. Die gezeigten Werke sind Leihgaben aus bedeutenden
privaten Sammlungen und internationalen Museen wie dem Stedelijk Museum in
Amsterdam, dem S.M.A.K. Gent und dem Kiasma Museum für Gegenwartskunst in
Helsinki. Sie werden oberhalb, unterhalb und manchmal auch an Stelle von Meisterwerken
in der Gemäldegalerie platziert, um einen spannenden Dialog zwischen dem
Zeitgenössischen und dem Historischen, dem Vergänglichen und dem Ewigen zu initiieren.
„Ich freue mich, einen der wichtigsten lebenden Künstler unserer Zeit in unserem Haus
begrüßen zu dürfen“, so Generaldirektorin Sabine Haag. „Die Zusammenarbeit mit dem
Künstler und seinem Studio war von Enthusiasmus gekennzeichnet und hat wichtige
Entdeckungen hervorgebracht.“
Die „Blaue Stunde“
Der Titel der Serie „Die Blaue Stunde“ ist den Schriften von Fabres Urgroßvater entlehnt.
Der berühmte Insektenforscher Jean-Henri Fabre beschäftigte sich mit dem mystischen
Moment des Übergangs von der Nacht zum Tag, also dem Moment, da Nachtwesen sich
zurückziehen und Tagwesen erwachen. Diese Themen, Metamorphose und Wiedergeburt,
inspirierten die Werke der Serie „Die Blaue Stunde“. Sie sind mit blauem BicKugelschreiber gezeichnet, und zwar überwiegend auf Papier, aber fallweise auch auf
großen Seidentüchern oder dreidimensionalen architektonischen Gegenständen. In einige
der Werke sind in einer sehr feinfühligen Art und Weise konservierte Körper oder Flügel
von Insekten eingefügt.
Die Zeichnungen – und eine Reihe von dreidimensionalen Objekten, deren Oberflächen
ebenfalls mit Zeichnungen in Bic-Kugelschreiber bedeckt sind – werden vorsichtig an
verschiedenen Stellen in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums platziert, im
Dialog mit Meisterwerken der ständigen Sammlung wie Tizians Papst Paul III., Caravaggios
Dornenkrönung Christi und Rubens’ Gewitterlandschaft. Der Saal mit den Gemälden von
Pieter Bruegel dem Älteren, einem Landsmann Fabres, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle
bei dieser Installation. Auch andere Stellen des Gebäudes werden in die Ausstellung
miteinbezogen. So werden die großen Holzskulpturen Haus der Flammen I und II in der
Eingangshalle aufgestellt, Fabres monumentale Skulptur Der Wolkenvermesser (1998) –
ein lebensgroßer Bronzeabguss des Körpers des Künstlers – wird auf dem Dach des
Museums zu sehen sein.
Kombiführungen mit dem Naturhistorischen Museum
Eines der Highlights des Rahmenprogramms zur Ausstellung ist die Kombiführung Die
Blaue Stunde der Insekten. Jan Fabre zwischen Natur und Kunst dar, bei der im Kunst- und
im Naturhistorischen Museum den Themen Verwandlung und Wiedergeburt nachgegangen
wird. Insekten und ihre verschiedenen Entwicklungsstadien symbolisieren und leben diese
Thematik wie keine andere Tiergruppe. Die Führung beginnt in der Gemäldegalerie des
KHM und setzt sich bis in die Schauräume des NHM fort.
Nähere Informationen und Termine: siehe unten (Rahmenprogramm).
Zur Biographie des Künstlers
Jan Fabre wurde am 14. Dezember 1958 in Antwerpen geboren. Nach einem Studium am
Antwerpener Stedelijk Instituut voor Sierkunsten en Ambachten (Städtischen Institut für
angewandte Kunst) und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königlichen
Akademie der Schönen Künste) schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine erste
Serie von Insekten-Zeichnungen und frühen Skulpturen und war als Performance-Künstler
tätig. 1982 inszenierte er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel This is Theatre As It
Was To Be Expected and Foreseen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale
in Venedig 1984 und der Documenta 8 1987 (wo er seine früheste Choreographie
vorstellte) wurde Fabre 1992 der Flemish Community Prize for Visual Art verliehen. In den
1990er Jahren widmete sich der Künstler der Erforschung des menschlichen Körpers und
seiner Transformation, wobei seine Faszination für Insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste,
im Auftrag von Königin Paola von Belgien die gesamte Decke des Spiegelsaales im
Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern auszukleiden. Fabre
wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kommandeur des Ordens
Leopolds II. Jan Fabre lebt und arbeitet weiterhin in Antwerpen.
Weitere Informationen zum Werk Jan Fabres finden Sie auf seinen offiziellen Websites
www.angelos.be (Visual Arts) und www.troubleyn.be (Performing Arts).
RAHMENPROGRAMM
Fr 27.5., 10.15 Uhr
Do 28.7. und Do 25.8., 18.30 Uhr
Kuratorenführung
Jasper Sharp
Fr 17.6., 10.15 Uhr
Spezialführung
Mag. Andreas Zimmermann
Do 30.6., 18.30 Uhr
Abendführung
Mag. Andreas Zimmermann
Di 28.6.,15.30 Uhr
Vortrag, Vortragsraum 2. Stock
Mag. Andreas Zimmermann
Teilnahme frei mit gültigem Ticket.
ÜBERBLICKSFÜHRUNG
Do 18 Uhr · Führungsbeitrag € 3,–
FÜHRUNGEN IN KOOPERATION MIT DEM NATURHISTORISCHEN MUSEUM
Die blaue Stunde der Insekten: Jan Fabre zwischen Kunst und Natur
Mittwoch, 25. Mai, 8. Juni, 22. Juni und 10. August 2011
Beginn jeweils 17 Uhr im KHM-Foyer
Führungsbeitrag: 15,– Euro pro P. (inkl. beide Museumseintritte)
Metamorphose und Wiedergeburt - gemäß diesem Thema finden sich auf den Zeichnungen Jan
Fabres auch dreidimensionale Objekte wie Schmetterlinge und Gespenstschrecken. Insekten und
ihre verschiedenen Entwicklungsstadien symbolisieren und leben die Thematik der Verwandlung wie
keine andere Tiergruppe. Eine Kooperation von KHM und NHM ermöglicht eine intellektuelle
Wanderung zwischen Kunst und Natur. Die Führung beginnt in der Gemäldegalerie des KHM und
führt bis in die Schauräume des NHM.
Tipp:
Im Zeitraum der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde (4.5. –– 28.8.2011) erhalten Sie
mit Ihrem KHM-Ticket ermäßigten Eintritt ins NHM und umgekehrt.
PRESSEFOTOS
Jan Fabre
Materialisatie van de taal /
Materialisierung der Sprache
1987
Serie: Het Uur blauw/ Die blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier
1500 x 2000 mm
Privatsammlung Courtesy Deweer Gallery,
Otegem
© VBK, Wien 2010; Foto © Angelos
Jan Fabre
Drie Klauwen / Drei Klauen
1987
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier
1500 x 2000 mm
Sammlung Axel Enthoven, Antwerpen
© VBK, Wien 2010; Foto © Angelos
Jan Fabre
Detail von: De roos van het toezien /
Die Rose des Betrachters (Triptychon)
1987
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier
2 x 1500 x 2000 mm und
1 x 1500 x 1500 mm
Privatsammlung Courtesy Deweer Gallery,
Otegem
© VBK, Wien 2010; Foto © Deweer
Gallery
Jan Fabre
Dancing the Hour Blue /
Tanz zur Blauen Stunde
1989
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier, Insekt
2250 x 1500 mm (ungerahmt) / 2350 x
1640 x 500 mm (gerahmt)
Sammlung des Künstlers, Antwerpen
© VBK, Wien 2010; Foto © Pat
Verbruggen
Jan Fabre
Het Medium / Das Medium
1979
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Metallbett, Matte,
Betttücher, Polster
125 x 120 x 192 cm
Privatsammlung Courtesy Deweer Gallery,
Otegem
© VBK, Wien 2010; Foto © Deweer
Gallery
Jan Fabre
De Lijmstokman / Der Leimrutenmann
1990
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier
2200 x 1600 mm
Sammlung C. Keirsmaekers, Mechelen
© VBK, Wien 2010; Foto © Angelos
Jan Fabre
Kasteel Tivoli / Schloss Tivoli
1991
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Cibachrom und
Holz
1720 x 1250 mm
Privatsammlung
© VBK, Wien 2010; Foto © Angelos
Jan Fabre
Arm met Slang / Arm mit Schlange
1987
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier
1500 x 2100 mm
Sammlung FRAC Nord Pas de Calais,
Dunkerque
© VBK, Wien 2010; Foto: © Angelos
Jan Fabre
Schoendozen / Schuhschachteln
1977
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Schuhschachteln
Privatsammlung Courtesy Deweer Gallery,
Otegem
© VBK, Wien 2010; Foto © Fabien de
Cugnac
Jan Fabre
Zonder Titel (Waterplas op
Straatsteentjes) /
Ohne Titel (Wasserpfütze auf
Kopfsteinpflaster)
1988
Serie: Het Uur blauw/ Die Blaue Stunde
Bic-Kugelschreiber auf Papier
2120 x 1580 mm
Privatsammlung
© VBK, Wien 2010; Foto © Angelos
Jan Fabre im Kunsthistorischen Museum
Gemäldegalerie, Saal XV
Foto: KHM
Jan Fabre im Kunsthistorischen Museum
Gemäldegalerie, Saal XIV
Foto: KHM
Jan Fabre im Kunsthistorischen Museum
Gemäldegalerie, Saal X
Foto: KHM
Jan Fabre
Photo: Stephan Vanfleteren
© Angelos
ÖFFNUNGSZEITEN UND EINTRITTSPREISE
Kunsthistorisches Museum
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Dienstag - Sonntag
10 bis 18 Uhr
Donnerstag 10 bis 21 Uhr
(Münzkabinett schließt um 18 Uhr)
Erwachsene
Ermäßigt
Wien-Karte
Gruppen ab 10 Personen
Führung
Jugendliche unter 19
Jahreskarte
Von Juni bis August täglich geöffnet!
KATALOG
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Ende Mai
PRESSEINFORMATION
Nina Auinger-Sutterlüty, MAS
Leitung Abteilung Kommunikation und Marketing
Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM
1010 Wien, Burgring 5
Tel.: + 43 1 525 24 4021
Fax: + 43 1 525 24 4098
e-mail: [email protected]
www.khm.at
€ 12,–
€ 9,–
€ 11,–
€ 8,–
€ 3,–
frei
€ 29,–

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