Und am Sonntagabend Mord und Totschlag

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Und am Sonntagabend Mord und Totschlag
allensbacher berichte
Institut
für Demoskopie
Allensbach
2005 / Nr. 16
UND AM SONNTAGABEND MORD UND TOTSCHLAG
Die beliebtesten Tatort-Kommissare
Allensbach am Bodensee, Ende September 2005 - Das Verbrechen droht überall - in der
Stadt allerdings deutlich häufiger als auf dem Land. Dem tragen auch die Fernsehkommissare Rechnung, die nur ausnahmsweise im ländlichen Umfeld ermitteln. Kommissar
Trimmel, gespielt von dem Schauspieler Walter Richter, war der erste, der vom NDR
im November 1970 in dem Film "Taxi nach Leipzig" an den "Tatort" geschickt wurde.
Seitdem sind für viele Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Sonntagabende für die Tatort-Serie reserviert. 18 Prozent der Deutschen schauen diese Serie
"häufig", 30 Prozent "gelegentlich", und noch einmal 26 Prozent schauen sie ab und zu,
wenn auch "selten" . Nur ein Viertel der Bevölkerung schaut die Sendung nie, bzw. verzichtet generell auf das Fernsehen.
Beim TV-Krimipublikum kommen die beiden Kölner Fernsehkommissare Schenk und
Ballauf besonders gut an. 29 Prozent aller Fernsehzuschauer, die sich in der Tatortserie
auskennen, haben die beiden als ihre "Lieblinge" auserkoren. Leitmayr und Batic aus
München erreichen auf der Liste der besonders beliebten Fernsehkommissare mit 26
Prozent den zweiten, Kommissarin Odenthal und ihr Helfer Kopper den dritten Platz
mit 23 Prozent.
www.ifd-allensbach.de
Porträt des Instituts - Leistungsspektrum - Aktuelle Studien
Belege an
INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH, 78472 Allensbach am Bodensee
Kommissar Bienzle aus Stuttgart und die beiden Leipziger Ehrlicher und Kain kommen auf der Beliebtheitsskala ebenfalls auf 23 Prozent. Sie unterscheiden sich gegenüber ihrer Kollegin Odenthal in Sachen Beliebtheit nur durch die Ziffern hinter
dem Komma.
Die beliebtesten Tatort-Kommissare
FRAGE: "Hier auf dieser Liste sind alle aktuellen TatortKommissare aufgeschrieben. Welche davon sehen
Sie am liebsten?" (Vorlage einer Liste )
Schenk und Ballauf
(Köln)
Leitmayr und Batic
(München)
Odenthal und Kopper
(Ludwigshafen)
23
Bienzle (Stuttgart)
23
Ehrlicher und Kain
(Leipzig)
23
29
26
14
Palu (Saarbrücken)
Ritter und Stark
(Berlin)
Thiel und Boerne
(Münster)
9
Casstorf (Hamburg)
9
11
7
Lindholm (Hannover)
Lürsen und
Stedefreund (Bremen)
4
Blum (Konstanz)
4
Sänger und Dellwo
(Frankfurt/ Main)
3
Eisner (Wien)
3
Borowski (Kiel)
3
Bevölkerung ab 16 Jahre
Befragte, die zumindest ab und zu einen Krimi
aus der Tatort-Reihe anschauen
in Prozent
QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7074, August 2005
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Da die Ermittlungsorte und der Einsatz der Kommissare regional quer über Deutschland verteilt sind, steht hinter der jeweiligen Beliebtheit der Kommissare immer auch
ein gewisser Lokalpatriotismus. Bienzle aus Stuttgart und das schwäbische Colorit
der Bienzle-Folgen sind dementsprechend im Südwesten der Republik am beliebtesten (33 Prozent), und die Münchener Leitmayr und Batic sind am beliebtesten in
Bayern (43 Prozent).
Die besonders beliebten Kommissare zeichnen sich allerdings dadurch aus, daß sie
weit über den Lokalpatriotismus hinaus positive Emotionen auslösen. Das Kölner
Duo Schenk und Ballauf ist weit über Nordrhein-Westfalen (47 Prozent) hinaus auch
in Norddeutschland (41 Prozent) sehr beliebt. Kommissarin Lena Odenthal aus Ludwigshafen kommt auch in Nordrhein-Westfalen besonders gut an. Hinter ihrer Beliebtheit steckt wenig Lokalpatriotismus, vielmehr kommt diese Kommissarin vor allem bei den Frauen gut an. Frauen sagen zu 29 Prozent, daß sie die Tatortfolgen mit
Lena Odenthal besonders lieben, Männer sagen das jedoch nur zu 18 Prozent.
TECHNISCHE DATEN FÜR DIE REDAKTION
Anzahl der Befragten:
746
Repräsentanz:
Gesamtdeutschland,
Bevölkerung ab 16 Jahre
Zeitraum der Befragung:
8. bis 18. August 2005
Archiv-Nummer der Umfrage:
7074
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Am Sonntagabend: Tatort
FRAGE: "Schauen Sie sich im Fernsehen auch mal einen Krimi aus der
Tatort-Reihe an? Würden Sie sagen.."
Deutsche Bevölkerung ab 16 Jahre
in Prozent
Nie /Keine Angabe
18
"- häufig"
26
"- gelegentlich"
30
26
"- selten"
QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7074, August 2005
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