ausführlich... - Panoramafotografie

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ausführlich... - Panoramafotografie
Special
Digitale Panoramafotografie – so weit das Auge reicht
Panorama
Wasserkuppe in der Rhön in 360-Grad-Ansicht. Das Panorama setzt sich aus 15 Ausschnitten zusammen, die jeweils mit drei verschiedenen Belichtungszeiten
aufgenommen wurden. Hier vereinen sich Panorama- und HDR-Fotografie.
Digitalkamera mit APS-C-Sensor, Brennweite 18 mm, Panoramakopf und Stativ, Software PTGui, Bearbeitungszeit 8 Std.
Kaum jemand hat es nicht schon einmal probiert, aus mehreren Bildern ein breites zusammenzufügen. Das Ergebnis ist meist
faszinierend, denn ein Panorama
bietet ungewohnte Ansichten eines
Special
bei der Aufnahme der Einzelbilder
Digitale Panoramen
viele Fehler passieren, die die Freude
Bericht und Hintergrund u
Panorama total
über das extrabreite Bild wieder verder-
Interview u
Uwe Statz – Panoramafotograf
ben. Wer sich intensiv mit dem Thema ausein-
Panorama-Praxis u
Wege zum Panorama
2
andersetzen will, findet in diesem großen
Special das notwendige Rüstzeug
Zwei Panoramaköpfe im Test u
Novoflex und Manfrotto
beschrieben: von der richtigen Ausrüstung
Panoramafotos freihändig u
Sony Cyber-shot DSC-HX1
und den passenden Einstellungen
Zwei Software-Lösungen u
Photoshop CS4 und PTGui Pro
über den Panoramakopf bis hin zur
Spezialisten fürs Panorama u
Objektive und Zubehör
Abb.: Novoflex VR-System 6/8
Motivs. Allerdings können schon
Software, die das Zusammensetzen
der Einzelbilder übernimmt.
fotoforum 3/2009
Special
total
D
ie Panoramafotografie fasziniert die Menschen nicht
erst seit der Erfindung der
Digitalfotografie. Schon in der
Mitte des 19. Jahrhunderts gab
es die ersten Panoramakameras,
und auch heute noch gibt es für
Analogbegeisterte zahlreiche Modelle, mit denen sich die extrabreiten Bilder auf Film bannen
lassen. Hier gibt es die verschiedensten Spezialkameras – vom
Kleinbild bis zum Mittelformat,
mit starrer Optik und großem
Bildwinkel oder mit Rotationsoptik und moderater Brennweite.
Diese Spezialkameras sind jedoch
recht kostspielig, sodass die analoge Panoramafotografie in erster
Linie den Spezialisten unter den
Fotografen vorbehalten ist.
viele Hobbyfotografen auf den
Geschmack gebracht, denn mit
der ungewohnten Sehweise lassen sich Betrachter schnell begeistern. Inzwischen ist das Angebot
an Panoramazubehör so groß,
dass sowohl Hobbyknipser mit
geringen Ansprüchen als auch
Profifotografen mit hohen Qualitätsvorstellungen das für sie passende Equipment finden können.
Panoramen entstehen im einfachsten Fall mit digitalen Kompaktkameras aus der freien Hand
und kostenloser Software. Für die
professionellere Version empfehlen sich eine digitale Spiegelreflexkamera,ein stabiles Stativ und
ein spezieller Panoramakopf sowie eine leistungsfähige Software.
Was ist Panorama?
Fotos mit Breitenwirkung
Eine regelrechte „Panomanie“ ist
jedoch mit dem Siegeszug der Digitalfotografie ausgebrochen.Die
Tatsache, dass einfache Panoramen schon mit kompakten Digitalkameras und mitgelieferter
Software oder kostenloser Freeware realisierbar sind, hat auch
fotoforum 3/2009
Doch was versteht man überhaupt unter einer Panoramafotografie? Wikipedia definiert den
Begriff Panoramafotografie so:
„Panoramafotografie ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Techniken, mit denen Bilder
mit einem sehr großen Blickwinkel hergestellt werden können.
Dieser kann bis zu 360° betragen,
bildet daher also die Umgebung
um den Kamerastandort bis hin
zur kompletten Rundumsicht ab.“
Streng genommen würden also
Aufnahmen,die mit langen Brennweiten entstanden sind und nur
aus wenigen Einzelaufnahmen zusammengesetzt wurden, nicht in
diese Kategorie fallen. Ihre Berechtigung haben sie dennoch,
lässt sich auf diese Weise doch die
Auflösung beträchtlich steigern
und je nach Anzahl der Aufnahmen auch zumindest ein breiteres
(Panorama-)Format erzielen.Auch
ein einfaches Bild, das oben und
unten auf das Format 1:2 oder
mehr beschnitten wurde, ist kein
echtes Panorama, da hier kein besonders großer Bildwinkel erzielt
wird, sondern lediglich ein Panoramaformat. Doch erlaubt ist, was
gefällt, und so lässt sich der Begriff Panoramafotografie für die
eigenen Zwecke beliebig in die
Breite ziehen. Jeder, der aus mehreren Einzelbildern ein neues zusammensetzen will, findet in diesem Special wertvolle Tipps. ■
Katrin Bassen
fotoforum: Wie kamen Sie zur
Panoramafotografie?
Uwe Statz: Ich habe schon immer
viel fotografiert.Als ich dann aber
1997 ein 360-Grad-Panorama sah,
hat es mich umgehauen. Schnell
war mir klar, dass ich das auch
ausprobieren muss.
fotoforum: Wie gestaltete sich Ihr
Einstieg in dieses Genre?
Uwe Statz: Es war sehr schwer.
Das Internet steckte in dieser Hinsicht noch in den Kinderschuhen,
es gab keine Foren und
nur wenige Informationen.Wirklich brauchbare
Software gab es bis etwa
2001 nur spärlich.
fotoforum: Heute arbeiten Sie professionell. Wie
lange dauerte dieser Weg?
Uwe Statz: Nach zwei
Jahren Einarbeitung hatte ich professionelle Ergebnisse.Dann kaufte ich
mir eine neue Kamera und die
Arbeit begann von vorne. Alles
musste wieder exakt aufeinander abgestimmt werden.
fotoforum: Welche Techniken
setzen Sie heute ein?
Uwe Statz: Meistens nutze ich eine
DSLR mit APS-C-Sensor und Fisheye-Objektiven (8-16 mm).Ich habe
schon fast 20 verschiedene Panoramaköpfe ausprobiert.Neben einem Eigenbau kommt meist das
Manfrotto 303SPH zum Einsatz.Für
den Alltag verwende ich ein leichtes Stativ und für Aufträge ein
schweres. PTGui bastelt die Bilder
für mich schließlich zusammen.
fotoforum: Machen Sie auch noch
Panoramen aus der Hand?
Uwe Statz: Oh ja, häufig. Ich suche mir dafür einen Punkt auf
dem Boden und versuche mich,
mit dem Objektiv als Mittelpunkt,
um diesen Punkt zu drehen. Dabei nehme ich kein Fischauge,
das verzerrt zu stark. Eine Brennweite von 18 mm geht hier gut.
fotoforum: Haben Sie noch einen
guten Tipp für unsere Leser?
Uwe Statz: Es ist wichtig, alles
auszuprobieren. Ich habe bereits
mein Auto von unten und den
Kühlschrank von innen fotografiert. Man darf nicht locker lassen und früher oder später trifft er
einen – der Panoramakick.
INTERVIEW
Foto: Uwe Statz
fotoforum sprach mit
Uwe Statz
Panoramafotograf
3
Special
Was bei der Aufnahme von Panoramen zu beachten ist
Wege zum Panorama
Um ein perfekt zusammengesetztes
Panorama zu erstellen, bedarf es mehr
als nur ein paar aus
der Hüfte geschossener Bilder. Welche
Ausrüstung dafür
nötig ist, welche Einstellungen zu empfehlen sind und
welche Motive sich
für die Panoramafotografie eignen,
erklärt Ihnen der
Panoramaexperte
Uwe Statz.
G
rundsätzlich kann man
Panoramen in drei Gruppen unterteilen: Es gibt
einfache, zylindrische und sphärische Panoramen. Ein einfaches
Panoramabild entsteht durch eine
Aneinanderreihung einzelner Aufnahmen. Dadurch können Sie
dem Bild mehr Breitenwirkung
verleihen und eine weitaus höhere Auflösung erreichen, als Sie
es mit einer einzelnen Aufnahme
vermocht hätten. Die Ausgangsbilder können im einfachsten Fall
frei aus der Hand oder für höhere Qualitätsansprüche mit einem
speziellen Panoramakopf aufgenommen werden.
Ein zylindrisches Panorama
entsteht wie das einfache Panoramabild durch mehrere Aufnahmen, jedoch setzen Sie die Aneinanderreihung so lange im
Kreis fort, bis Sie wieder am Ausgangspunkt angelangt sind. Nun
haben Sie Ihre Umwelt einmal im
Kreis, also um 360 Grad, abgelichtet. Ein Panoramakopf ist für diese Disziplin fast unentbehrlich.
Bei einem sphärischen Panorama – auch Kugelpanorama ge-
nannt – fotografieren Sie ebenfalls im Kreis. Darüber hinaus soll
im fertigen Panorama aber auch
das abgelichtet werden, was sich
oberhalb und unterhalb der Kamera befindet. Das können Sie
erreichen, indem Sie mehrere Reihen übereinander aufnehmen
oder ein 180-Grad-Fisheye-Objektiv verwenden. Eine solche
Technik ermöglicht Ihnen, alles,
was sich um Sie herum befindet,
in einem Bild darzustellen, nämlich 360 x 180 Grad.
Das Rüstzeug
Geeignet für die Aufnahme der
Ausgangsbilder für das spätere
Panorama ist grundsätzlich jede
Digitalkamera. Ideal ist jedoch
eine Spiegelreflexkamera, die
durch ihre manuellen Einstellmöglichkeiten und Wechseloptiken vielseitiger ist.
Für ein einfaches Panorama eignen sich Weitwinkelobjektive genauso wie Teleobjektive. Für welches Objektiv Sie sich entscheiden, hängt vom Motiv und der
Bildidee ab.Wenn Sie zum Beispiel
ein Landschaftspanorama aufneh-
men, bei dem Sie weiter entfernte
Motive in einem breiten Bild festhalten wollen, eignet sich ein Teleobjektiv. Wenn Sie aber in dem
Bild mehr Raum darstellen möchten, greifen Sie besser zu einem
Weitwinkelobjektiv.
Wie viele einzelne Aufnahmen
für eine Rundumsicht notwendig
sind, hängt von der eingesetzten
Brennweite ab.Mit der Anzahl der
Ausgangsbilder steigen auch der
Speicherplatzbedarf und die Gefahr, Bildfehler zu produzieren. Je
größer der Bildwinkel ist – also je
kürzer die Brennweite ist–, desto
weniger Aufnahmen müssen Sie
für ein komplettes 360-Grad-Bild
fotografieren. Mit einem 8-mmFisheye-Objektiv brauchen Sie je
nach Kameratyp (Sensorgröße)
etwa drei bis vier Bilder für ein
Kugelpanorama. Mit einem 10mm-Fisheye brauchen Sie für das
gleiche Bild schon neun Aufnahmen. Dafür erreichen Sie aber mit
einem 10-mm-Objektiv oder mit
einer noch längeren Brennweite
eine höhere Auflösung. Deshalb
eignen sich Teleobjektive eher für
Teilpanoramen. Die Wahl der
u Eine Auswahl interessanter Panoramaköpfe …
Hersteller
Beschreibung
Gewicht
maximale Belastung
weitere Modelle
des Anbieters
Zirka-Preis
Händlernachweis
MK
PanoHead II
Panodapter
Vertikal
Novoflex
VRSystem II
Xhia (Deutschland)
robuster Panoramakopf auch für
schwerere DSLRs und MF-Kameras, Schnellwechselplatte optional,
Drehplatte mit Klickstopps, nur
Hochformat, mit Wasserwaage,
für einfache bis sphärische Panoramen
1,23 kg
2,5 kg
MK PanoMachine mit motor. Antrieb, PanoClick für Fisheye-Obj.
580,- Euro
Fon: 04181 949548
Web: www.marc-kairies.de
Panodapter (Deutschland)
robustes Einsteigermodell für
leichte DSLRs, ohne Schnellwechselplatte, ohne Drehplatte, Hochund Querformat, mit Wasserwaage, platzsparend zu transportieren im mitgelieferten Beutel,
nur für zylindrische Panoramen
0,4 kg
1,5 kg
–
Novoflex (Deutschland)
stabiles Panoramasystem für zylindrische Panoramen, Hoch- und
Querformat, Schnellwechselplatte optional, Drehplatte mit Skala
ohne Klickstopps, mit Wasserwaage für Blitzschuh und PanoramaSoftware PanoramaStudio
0,96 kg
5 kg
VR-System 6/8 und VR-System
Pro für sphärische Panoramen
450,- Euro
Fon: 08331 88888
Web: www.novoflex.de
140,- Euro
Fon: 09324 978714
Web: www.panodapter.de
Die technischen Daten beruhen auf Angaben der Hersteller.
4
fotoforum 3/2009
Foto: Uwe Statz
Special
Strandkörbe in Nordheim am Main. Zwanzig Aufnahmen (vier Ausschnitte zusammengesetzt aus jeweils fünf unterschiedlich belichteten Bildern) wurden hier
im HDR-Verfahren zu einem Panorama zusammengefügt.
Digitalkamera mit APS-C-Sensor, Brennweite 8 mm, Panoramakopf und Stativ, Software PTGui, Bearbeitungszeit 4 Std.
Brennweite sollte sich also auch
nach der gewünschten Auflösung
und dem Verwendungszweck
richten. Für eine Verwendung im
Internet kann ein Panorama mit
einem 8-mm-Fischauge vollkommen ausreichen. Wollen Sie das
Bild mehrere Meter groß ausbelichten lassen, werden Sie sich
wohl für eine Brennweite über 10
mm entscheiden müssen.
der Aufnahmen entsteht dadurch,
dass die Achse, um die sich die
Kamera dreht, falsch gewählt
wird. Deshalb ist es wichtig, den
Punkt zu ermitteln, um den die
Kamera gedreht werden muss.
Dieser Punkt heißt Nodalpunkt
oder No-Parallax-Point.
Um zu verstehen, was passiert,
wenn der Nodalpunkt nicht richtig
ermittelt wurde, genügt ein einfaches Experiment: Strecken Sie
den Arm aus, halten Sie den Daumen hoch und schließen Sie ein
Auge. So fixieren Sie ein Objekt
hinter dem Daumen an. Drehen
Sie dann den Kopf, werden Sie
feststellen, dass sich der Hintergrund zum Vordergrund verschiebt. Dieser Effekt kommt dadurch zustande, dass sich Ihr Auge
nicht im Drehpunkt des Kopfes
befindet. Der Parallaxenfehler tritt
auch auf, wenn sich der Fotograf
beim Fotografieren um die eigene
Achse dreht oder wenn die Kamera um das Stativgewinde gedreht
wird.Die Einzelbilder können dann
später durch die Panoramasoftware nicht optimal zur Deckung
gebracht werden und es kommt
zu Bildfehlern. Diese Bildfehler fallen umso deutlicher ins Gewicht,je
kürzer der Abstand zum nächsten
Objekt ist und je größer die Distanz vom nahe gelegenen Objekt
zum Hintergrund ist.Um diese Problematik zu vermeiden, muss man
den Nodalpunkt für jede KameraObjektiv-Kombination ermitteln.
Unentbehrliche Hilfsmittel sind eigens dafür konzipierte Stativköpfe – Panoramaköpfe. Sie werden
auf einem stabilen Stativ montiert
und ermöglichen das Drehen ➜
Nodal
Ninja 3
MK2 Set
Manfrotto
303SPH
Panosaurus
Panoramamodulsystem I
Fanotec (China)
leichtes und kompaktes Einsteigermodell aus Aluminium,
Schnellwechselplatte, Drehplatte, Lochscheiben für Rasterführung, Hoch- und Querformat,
mit Wasserwaage, für einfache
bis sphärische Panoramen
0,475 kg
1,8 kg
Nodal Ninja 5 für größere DSLRs
Manfrotto (Italien)
flexibles und stabiles Profi-Panoramasystem aus Aluminium,
Schnellwechselplatte, Drehplatte
mit Klickstopps, nur Hochformat,
für einfache bis sphärische Panoramen, platzsparender Transport
Gregwired Digital (USA)
einfaches, leichtgewichtiges Einsteigerwerkzeug aus PVC und Aluminium, ohne Schnellwechselplatte, Drehplatte mit Skala ohne Klickstopps, Hoch- und Querformat, mit
Wasserwaage, für einfache bis
sphärische Panoramen
0,9 kg
1,4 kg
Roundabout-NP für DSLRs bis
2,5 kg
90,- Euro
Fon: 08031 2081166
Web: www.roundabout-np.de
Berlebach (Deutschland)
robustes Panoramasystem für
leichte DSLRs, mit Schnellwechselplatte, Drehteller mit integrierter Wasserwaage, ohne Klickstopps, aber mit Skala, für einfache bis sphärische Panoramen,
mit Aufsteck-Wasserwaage
0,97 kg
circa 5 kg
Panoramasystem II und III für
schwerere/größere Ausrüstung
600,- Euro
Fon: 037320 1201
Web: www.berlebach.de
Der Nodalpunkt
Eine der größten Fehlerquellen
beim späteren Zusammensetzen
215,- Euro
Fon: 030 78717460
Web: www.pano-store.de
fotoforum 3/2009
2,43 kg
4 kg
Manfrotto 303PLUS: günstiger, weniger praktisch für Kugelpanoramen
660,- Euro
Fon: 02203 9396-0
Web: www.bogenimaging.de
5
Special
6
Wenn der Nodalpunkt nicht korrekt ist, treten in zwei aufeinanderfolgenden
Einzelbildern Parallaxenfehler auf. Dieser Fehler wird besonders deutlich,
wenn die Distanz vom vorderen zum hinteren Motivteil groß ist. Beim späteren Zusammenfügen der Einzelbilder kommt es dann zu Bildfehlern.
Werden Einzelbilder mit unterschiedlichen Belichtungswerten aufgenommen, gibt das beim späteren Zusammenfügen sichtbare Übergänge wie in
diesem (fingierten) Beispiel. Die Belichtungsautomatik der Kamera muss
also unbedingt ausgeschaltet werden.
➜ des Systems um den Nodalpunkt des Objektivs.
Panoramaköpfe besitzen im
Allgemeinen zwei Schiebeschlitten, die sich einzeln justieren lassen. Ein Schiebeschlitten ist für
die Rechts-Links-Bewegung und
damit für die optische Achse
(durch das Zentrum des Objektivs) zuständig. Diese Achse ist
von der Kamera abhängig und
muss nur einmal auf das jeweilige
Modell eingestellt werden.
Über den anderen Schlitten
lässt sich die Kamera vor- und zurückbewegen. In dieser Bewegungsrichtung wird der Drehpunkt
ermittelt, der die Parallaxenfehler
verhindert. Diese Achse müssen
Sie für jede Brennweite neu einstellen. Bei einem Zoomobjektiv
gibt es brennweitenabhängig also
verschiedene Nodalpunkte.
In der Praxis wird der Nodalpunkt so ermittelt: Sie suchen sich
ein nahes Objekt,einen Pfahl,eine
Latte, einen Pfosten oder Ähnliches und bauen Ihr Stativ dicht
davor auf. Achten Sie dabei darauf, dass das Stativ „im Wasser“
steht – also mit Hilfe einer Wasserwaage korrekt ausgerichtet ist.
Danach montieren Sie Ihren Panoramakopf und schließlich die
Kamera. Die Kamera verschieben
Sie in der Rechts-Links-Achse, bis
Sie genau in der Mitte sitzt. Als
Hilfe können Sie ein Lineal, einen
Winkelmesser oder ein Pendel
benutzen. Nun sitzt die Kamera
im optischen Zentrum. Diese Einstellung markieren oder notieren
Sie sich, was späteres Reproduzieren erleichtert.
Jetzt müssen Sie für das gewünschte Objektiv den Nodalpunkt ermitteln, also die Kamera
wenn möglich im RAW-Format.
Im RAW-Format können, im Gegensatz zu JPEGs und TIFFs, die
Einstellungen für Weißabgleich,
Farb- und Kontrasteinstellungen
sowie Teile der Belichtung nachträglich noch im RAW-Konverter
festgelegt werden. Deshalb liefern diese Bilddaten den größtmöglichen Spielraum.
Üblicherweise wird die Kamera in der Panoramafotografie im
Hochformat eingesetzt, da Querformataufnahmen bei gleicher
Brennweite einen kleineren Bildwinkel und eine geringere Auflösung erzielen.
Da in der Panoramafotografie
häufig ein Weitwinkelobjektiv
zum Einsatz kommt, können Sie,
wenn es die Lichtverhältnisse zulassen, eine mittlere Blende zwischen 5,6 und 13 verwenden. Die
große Schärfentiefe in diesem
Blendenbereich sorgt für eine
durchgängige Schärfe. Bei Teleobjektiven muss man etwas stärker abblenden.
Eine Herausforderung in der
Panoramafotografie – vor allem
bei Rundumsichten – ist die Be-
auf der Vor-Zurück-Achse so lange
bewegen, bis keine Parallaxenfehler mehr auftreten. Dazu fixieren
Sie einen Punkt hinter dem nahe
stehenden Objekt. Schwenken Sie
die Kamera nach links und rechts
und achten Sie darauf, ob sich Vorder- und Hintergrund gegeneinander verschieben.Wenn Sie dabei
die Blende schließen und die Abblendtaste benutzen, haben Sie
den besten „Durchblick“.Verschieben sich Vorder- und Hintergrund
nicht gegeneinander, nehmen Sie
zwei Bilder auf. In einem müssen
sich die Objekte am rechten Rand
befinden und im anderen am linken Rand (siehe Abbildung oben
links). Diese kontrollieren Sie am
Computer. Wenn die Objekte jeweils deckungsgleich sind, ist der
Drehpunkt ermittelt. Ist das nicht
der Fall, müssen Sie das Verschieben so lange wiederholen, bis sie
exakt übereinstimmen.
Kameraeinstellungen
Wenn es nach diesen Vorarbeiten an die Aufnahmen geht, gilt
es, einige Kameraeinstellungen
anzupassen. Fotografieren Sie
u
Online-Fotodienstleister für Panoramen
Obwohl sich immer mehr Dienstleister dem Trend zum Panorama anschließen, bietet längst nicht jeder Abzüge im Panoramaformat an. Hier finden
Sie eine Auswahl an Online-Dienstleistern, die einen Service für
Panoramabilder in verschiedenen Formaten anbieten.
Anbieter
maximales Format
www.posterxxl.de
600 x 150 cm
www.wolf-photomedia.de
500 x 127 cm (auf Anfrage)
www.digitaloriginal.de
300 x 100 cm
www.pixelnet.de
150 x 50 cm
www.mypix.com
125 x 50 cm
www.foto.com
100 x 40 cm
lichtung, da man es hier häufig
mit extrem unterschiedlichen
Lichtsituationen zu tun hat. Eine
manuelle Belichtung ist hier unumgänglich. Um den passenden
Belichtungswert zu ermitteln,
schauen Sie beim Drehen am besten durch die Kamera und kontrollieren schrittweise die Werte
der Belichtung. Dabei werden Sie
feststellen, dass Sie – je nachdem,
ob Sie in eine Lichtquelle schauen oder sie im Rücken haben –
völlig unterschiedliche Belichtungszeiten ermitteln. Sie sollten
nun manuell einen Mittelwert
einstellen, der gewährleistet, dass
das spätere Panorama ausgewogen belichtet ist.
Extreme Motivkontraste bekommt man jedoch nur über zusätzliche HDR-Technik in den Griff.
Dann muss man jedes Einzelbild
auch noch mit unterschiedlichen
Belichtungswerten aufnehmen.
Einige Panoramaprogramme wie
PTGui Pro (siehe Seite 45) können
HDR-Panoramen erstellen.
Manuell sollten schließlich
auch weitere Einstellungen erfolgen, wie die Fokussierung. Über
den Autofokus könnte es zu einem unterschiedlichen Schärfeverlauf in den einzelnen Bildern
kommen. Stellen Sie außerdem
den Weißabgleich manuell auf
die gewünschte Temperatur ein.
Bei RAW-Aufnahmen können Sie
die Farbtemperatur nachträglich
im Bildbearbeitungsprogramm
noch verändern.
Damit sich ein Panoramabild
später erfolgreich zusammenfügen lässt, müssen sich die einzelnen Bilder überlappen. Dieser Bereich sollte etwa 25 bis 30 Prozent betragen. Am einfachsten
fotoforum 3/2009
Fotos: Uwe Statz
Special
Wind ist ein schwieriger Aspekt in der Panoramafotografie. Er führt zu Bildfehlern durch bewegte Motivdetails im Überlappungsbereich. Wer das jedoch bildgestalterisch nutzen möchte, sollte zumindest am Rand der Baumkrone die Doppelkonturen wegretuschieren – oder auf Windstille warten.
Zu Geisterbildern kommt es, wenn bewegte Motivdetails im Überlappungsbereich auftreten, wie dieser Fußgänger auf der Brücke. Befindet sich die
Person im ersten Einzelbild an einer anderen Stelle als im folgenden, erscheint sie später mehrfach und halb durchscheinend im Bild.
lässt sich das mit Hilfe eines Gitterrasters im Kamerasucher oder auf
dem Monitor kontrollieren. Die
professionellste Lösung bietet ein
spezieller Kopf, bei dem Sie den
Überlappungsbereich mit Hilfe
von Rastpunkten (Klickstopps)
einstellen können. Damit müssen
Sie nicht mehr bei jeder Aufnahme durch den Sucher schauen
und Sie können sich ganz auf das
Fotografieren konzentrieren, was
schon Arbeit genug ist.
Passen alle Einstellungen, sollte man die einzelnen Fotos zügig – damit sich die Lichtsituation
nicht ändert – im Uhrzeigersinn
aufnehmen.
oder bei der Aufnahme auf einen
günstigeren Moment warten.
Geeignete Motive
Alle statischen Motive, wie Landschaften und Innenräume, eignen
sich hervorragend für Panoramaaufnahmen. Hier können Sie mit
der beschriebenen Vorgehensweise schnell zu ihrem Wunschbild
gelangen. Das funktioniert deshalb so gut,weil die Bilder in ihrem
Überlappungsbereich (25 bis 30
fotoforum 3/2009
Prozent) deckungsgleich sind –
vorausgesetzt, der Nodalpunkt
wurde eingehalten. Überall dort,
wo es zu Unterschieden in diesem
Bereich kommt, kann die Software
beim Zusammenfügen Probleme
bekommen. Das wird in erster Linie bei bewegten Motiven der Fall
sein.Wenn Sie ein fahrendes Auto
so aufgenommen haben, dass es
im Überlappungsbereich der ersten Aufnahme erscheint, so muss
es bei der zweiten Aufnahme an
der gleichen Stelle auftauchen.
Nun ist das Auto aber ein Stück
weiter gefahren und taucht im
zweiten Bild an einer anderen Stelle auf. Die Software hat in diesem
Fall ein Problem und wird dieses
Auto unter Umständen doppelt
und etwas durchscheinend, als
Geisterbild, darstellen. Dieses Problem taucht bei allem auf,was sich
bewegt: Fußgänger, vom Wind bewegte Baumwipfel,schnell ziehende Wolken oder Wellen im Wasser. Hier müssen Sie dann die „Problemzonen“ mit einem Bildbearbeitungsprogramm retuschieren
Bilder zusammennähen
Nachdem die Einzelaufnahmen
im Kasten sind, kommt der spannendste Teil: das Zusammenfügen am Computer – auch „Stitchen“ genannt. Dazu ist eine spezielle Software nötig. Wenn Sie
sich die einzelnen Bilder und deren Verzeichnungen (zum Beispiel
Fisheye-Aufnahmen) anschauen,
werden Sie sich bestimmt fragen,
wie das überhaupt funktionieren
kann. Eine professionelle Panoramasoftware wie PTGui bezieht
die Verzeichnungen eines Objektivs so mit ein, dass die einzelnen
Bilder im Überlappungsbereich
des fertigen Panoramas wieder
zusammenpassen.
Die meisten Panoramaprogramme funktionieren mit einem
Automatismus,der mehr oder weniger gut funktioniert. Ein gutes
Panoramaprogramm erkennen
Sie daran, dass Sie das Ergebnis
mittels Kontrollpunkten auch ma-
nuell beeinflussen können.Wenn
ein Panorama nicht gleich auf Anhieb gelingt, können Sie bei diesen Programmen händisch eingreifen und das Bild unter Umständen noch retten.
Präsentation extrabreit
Für die Präsentation von Panoramen gibt es verschiedene Möglichkeiten.Wer damit seine Wand
verschönern möchte, kann die
Bilder ausbelichten oder ausdrucken lassen. Im Internet bieten
mittlerweile viele Firmen auch
Panoramamaße an (siehe linke
Seite). Über spezielle Software,
wie Pano2QTVR oder Pano2VR,
lassen sich zylindrische oder Kugelpanoramen auch im Internet
animiert darstellen. Diese Art der
Präsentation ist sehr beliebt, da
der Surfer über die Mausbewegung im Bild umherwandern
kann und den Eindruck erhält, als
■
wäre er vor Ort.
Uwe Statz
www.panoramafotografie-statz.de
7
Special
Novoflex VR-System II und Manfrotto 303SPH im Test
Panoramafotos
mit Köpfchen
D
as VR-System II von Novoflex ist ein Panoramakopf
für einfache und zylindrische Panoramen und eignet sich
für Brennweiten von 10 bis 135
mm. Diesem robusten Einsteigersystem stellen wir das professionelle Manfrotto-Modell 303SPH
gegenüber, das auch sphärische
Panoramen ermöglicht (Eckdaten siehe Tabelle auf Seite 40/41).
Das VR-System II
Das VR-System II von Novoflex
macht auf den ersten Blick einen
außerordentlich gut verarbeiteten
und soliden Eindruck. Die knapp
ein Kilo schwere Konstruktion lässt
sich hervorragend transportieren,
wobei der blaue L-Winkel (QPLVertikal) eine praktische Transporteinheit mit der Kamera bildet.
Dank der leicht verständlichen
Anleitung meistern selbst absolute Neulinge den Aufbau des VRSystems II inklusive Nodalpunktermittlung ohne viel Kopfzerbrechen.Auf eine kleine Herausforderung stößt der Anwender jedoch
beim Einstellen der optischen
Achse.Mit einem Lineal oder Pendel als Hilfsmittel – wie beschrieben – kommt man hier nur Pi mal
Daumen zum Ziel.Am besten verwendet man eine kurze Brennweite oder ein Makro, kippt die
Kamera nach unten und versucht,
das Zentrum des unteren Schlittens mit dem Bildzentrum in Deckung zu bringen. Die Kreuzmarkierung auf dem Drehteller kann
dabei eine Hilfe sein, wenn sie
durch eine der 3/8-Zoll-Gewindebohrungen des unteren Schlittens sichtbar ist.
Der Nodalpunkt lässt sich im
weiteren Verlauf hervorragend
einstellen. Eine Rändelschraube
erlaubt äußerst präzises Verschieben des unteren Schlittens. Der
Drehteller lässt sich für die Auf-
8
Der vergleichsweise zierliche Kopf von Novoflex lässt sich durchaus noch auf
einem Drei-Wege-Neiger befestigen, während das Manfrotto-Modell zu
schwer dafür wäre.
nahmen gut drehen und die integrierte Wasserwaage hilft beim
Ausrichten des Stativs. Der Drehteller verfügt allerdings nicht über
Klickstopps. Mit Hilfe der Skala gelangt man zwar ebenso zu den
gewünschten Ergebnissen. Wenn
es jedoch schnell gehen muss –
beispielsweise bei wechselnden
Lichtverhältnissen –, dann erleichtern Klickstopps das Arbeiten.Wer
die im Lieferumfang enthaltene
Wasserwaage nutzt, muss bedenken, dass ihre Genauigkeit auch
vom Blitzschuh der Kamera abhängt. Gibt es hier zu viel Spiel,
sind die Ergebnisse ungenau.
Um die einmal eingestellten
Werte reproduzieren zu können,
kommt man nicht umhin, selbst
eine Markierung für jedes Kameramodell vorzunehmen.Eine Skala am L-Winkel hätte dem Anwender das erspart. Der Nodalpunkt lässt sich über den Schlitten recht genau reproduzieren.
Allerdings hat die Schraube (1/4
Zoll) für das Kameragehäuse im
oberen Winkel so viel Spiel, dass
man hier darauf achten muss,
dass sie stets genau zentral angebracht wird, ansonsten kann das
die Nodalpunkteinstellung verfälschen. Die Verbindung zwischen Drehteller und Schlitten ist
über die Kreuzmarkierung auf
dem Drehteller an zwei Positionen reproduzierbar.
Der Manfrotto 303SPH
Im Vergleich zum Novoflex-Modell
ist der Manfrotto 303SPH ein ziemliches Schwergewicht,das man mit
seinen 2,4 Kilo sicher nicht auf jeder Fototour dabeihaben möchte. Entsprechend stabil muss auch
das Stativ sein (mit 3/8-Zoll-Gewinde). Für einen Kugelkopf oder
Drei-Wege-Neiger ist der Aufbau
zu schwer.Der Panoramakopf wirkt
sehr solide und ist sehr gut verarbeitet – abgesehen von einigen
scharfkantigen Ecken.
Praktisch ist, dass man den
Manfrotto-Kopf zum Transport
nicht in seine Einzelteile zerlegen
muss, sondern den senkrechten
Arm einfach abklappen kann. Alle
Schrauben, die sich vollständig
lösen lassen, sind über ein Band
gesichert, sodass nichts verlorengehen kann. Selbst die Schraube
zum Befestigen der Kamera findet
einen sicheren Platz. Alle Schie-
beschlitten sind über einen Stift
gesichert. Versehentliches Herausschieben wird so verhindert.
Der Aufbau ist durch die vielfältigeren Möglichkeiten etwas komplexer, mit Hilfe der Bedienungsanleitung kommt man aber auch
hier sicher zum Ziel.Das Einstellen
der optischen Achse funktioniert
sehr gut, indem man das Objektiv
nach unten richtet und die Markierung am unteren Schlitten
nutzt. Auch der Nodalpunkt lässt
sich problemlos ermitteln, wenngleich die Rändelschraube des
Novoflex-Modells hier etwas komfortabler ist. Ein wirkliches Highlight ist der Drehteller. Hier lässt
sich der Drehwinkel vorab einstellen und die Rastpunkte helfen dabei, eine ganze Aufnahmereihe zügig aufzunehmen.
Die Reproduzierbarkeit der
Aufnahmen ist leicht und schnell
möglich, da alle wichtigen Teile
über entsprechende Markierungen oder Skalen verfügen.
Fazit
Insgesamt ist das VR-System II ein
solides Einsteigerwerkzeug. Einzelne Details hätte Novoflex mit
einfachen Mitteln etwas komfortabler gestalten können, dennoch
ist der äußerst stabile und nicht
allzu schwere Kopf eine praktische
Lösung für den mobilen Einsatz.
Der Manfrotto 303SPH eignet sich
vor allem für professionelle Kugelpanoramen,weil er auch für diesen
Zweck schnell einsatzbereit ist.Der
stabile 303SPH überzeugt mit seinen durchdachten Detaillösungen,
die präzises Arbeiten ermöglichen.
Wer diese Vorteile nutzen möchte,
muss jedoch auch das Gewicht
und den Preis in Kauf nehmen. ■
Katrin Bassen
www.novoflex.de
www.bogenimaging.de
fotoforum 3/2009
Special
Mit einem Schwenk der Sony Cyber-shot DSC-HX1 lässt sich auf einfachste Weise ein Panorama von etwa 180 Grad und 4.912 x 1.080 Pixel fotografieren.
Sony Cyber-shot DSC-HX1, 2,8-5,2/5-100 mm bei 5 mm (entspricht 28 mm bei KB), 1/500 Sekunde, Blende 4, ISO 125, Freihandaufnahme, Foto: Martin Breutmann
Die neue Sony Cyber-shot DSC-HX1 im Kurz-Test
Panorama mit Wow!-Effekt
Was kann die HX1 noch?
W
er den Kopf dreht,
sieht ein Panorama. Genauso
macht es auch die neue
Sony Cyber-shot DSC-HX1,
die in Kürze auf den Markt
kommt. Die Sony-Ingenieure haben die menschliche Sehgewohnheit so
nachgebildet, dass das
Fotografieren eines Panoramas mit der Cyber-shot
DSC-HX1 fast genauso unkompliziert ist wie das Sehen selbst.
Panorama freihändig
Für unseren Test stand uns kurzfristig ein Vorserienmodell zur Verfügung, das zwar noch keine endgültigen Rückschlüsse auf die
Bildqualität, aber einen Eindruck
von der Handhabung geben
konnte. Und so geht’s: Man wählt
am Moduswahlknopf die Funktion „Schwenk-Panorama“. Beim
Antippen des Auslösers zeigt die
fotoforum 3/2009
Kamera den Startpunkt des Panoramas. Jetzt drückt man auf den
Auslöser und schwenkt die Kamera gleichmäßig von links nach
rechts. Im Sucher oder auf dem
Monitor lässt sich die Panoramafahrt nun vom Anfang bis zum
Ende verfolgen. Die Kamera errechnet aus den Einzelbildern ein
Panorama, das augenblicklich zur
Verfügung steht. Im Menü kann
man auch die Aufnahmerichtung
horizontal und vertikal beliebig
wählen. Einfacher geht’s nicht.
Diese Frage ist hier nur
in Ansätzen zu beantworten, die Liste der
Funktionen ist lang. Als
Spitzenmodell der Sony
Megazoom-Klasse haben ihr die Konstrukteure nahezu alle heute
selbstverständlichen
Automatiken mit auf den
Weg gegeben, hervorzuheben sind jedoch die HighspeedSerienbild-Option und der Filmmodus für Full-HD-Videos.
Und so ist die Cyber-shot DSCHX1 eine ernstzunehmende
Bridge-Kamera, die bei Einsteigern durch eine denkbar einfache, selbsterklärende Menüführung genauso punktet wie bei
ambitionierten Fotografen, die
besonderen Wert auf manuelle
Einstellmöglichkeiten zur individuellen Bildgestaltung legen. ■
Martin Breutmann
u
Steckbrief
Kameratyp: digitale BridgeKamera mit 20-fachem opt. Zoom
Objektiv: 2,8-5,2/5-100 mm
(entspricht ca. 28-560 mm bei KB)
Maximale Auflösung: 9,1 MP
Sensor: 1/2,4“ Exmor CMOS
Speichermedien: Memory Stick
Duo, PRO Duo, PRO Duo HG;
integrierter Speicher: 11 MB
Verschlusszeiten:
1/4.000 bis 30 Sek.
ISO-Einstellungen: Auto/125/
200/400/800/1.600/3.200
Belichtungskorrektur:
+2EV bis -2EV in 1/3-Schritten
Eingebauter Blitz: ja, mit Vorblitz
zur Red. des Rote-Augen-Effekts
Maximale Bildfrequenz:
10 Bilder/Sek. (max. 100 JPEGs)
Monitor: 3 Zoll (230.400 Pixel)
Speicherformate: Foto: JPEG;
Film/Video: AVC MPEG4
Besonderheiten: Aufnahme von
Stereo-Ton und Full-HD-Videos
Gewicht: 504 g (inkl. Akku)
Abmessungen: 114,5 mm (B) x
82,8 mm (H) x 91,8 mm (T)
Preis: 529,- Euro (UVP)
9
Fotos: Katrin Bassen
Special
Dieses zylindrische Panorama aus 18 Einzelaufnahmen wurde mit Photomerge von Photoshop CS4 erstellt. Leichte Belichtungsunterschiede und Strukturen,
die bis in den Vordergrund reichen, stellten die Software auf die Probe. Mit der zylindrischen Methode sowie den Optionen „Bilder zusammen überblenden“,
„Vignettierungsentfernung“ und „Korrektur der geometrischen Verzerrung“ entstand jedoch ohne vorherige Bildbearbeitung ein perfektes Ergebnis.
Panoramen erstellen mit Photoshop CS4 und PTGui Pro
Perfekt gestitcht –
Software im Vergleich
W
er seine Einzelbilder
nebeneinander betrachtet, wird kaum den
Wunsch verspüren, sie manuell
aneinanderzumontieren. Selbst
wenn alle vorgeschriebenen Aufnahmeeinstellungen eingehalten
wurden, tauchen Probleme auf,
die mit Handarbeit kaum zu lösen
sind. Neben Vignettierung, Farbsäumen und Verzeichnung durch
das verwendete Objektiv ist es
vor allem die unterschiedliche
Perspektive in den Einzelbildern,
die das sogenannte Stitchen, das
Zusammennähen der Einzelbilder,zu einem komplexen Vorgang
machen. Das übernehmen spezielle Panoramaprogramme (siehe auch Kasten auf Seite 48). Die
Panorama-Software verzerrt die
Einzelbilder so, dass sie – im Idealfall – perfekt zusammenpassen,
und fügt die Bilder schließlich zu
einem Ganzen zusammen, ohne
dass dabei die Übergänge sichtbar werden.
Einige Programme übernehmen diese Schritte vollautomatisch für den Anwender, während
andere zusätzlich manuelles Eingreifen ermöglichen.Ein vollautomatischer Vorgang ist natürlich
komfortabel, allerdings nur dann,
wenn die Ergebnisse stimmen.
Wer einmal einen schweren Panoramakopf mitsamt Stativ auf
einen Aussichtspunkt geschleppt
10
hat, um dann später feststellen
zu müssen, dass das Programm
die Bilder nicht exakt zusammenmontiert hat, wird sich über die
folgende Nachbearbeitung oder
gar das unbrauchbare Bild ärgern.
Für den Einstieg oder gelegentliche Einsätze haben die einfachen
Programme dennoch ihre Berechtigung, da sie durchaus gute Ergebnisse liefern können – aber
eben nicht immer … Wir haben
zwei Lösungen ausprobiert: den
automatisierten Ablauf von Photomerge aus Photoshop CS4 und
die bei Profifotografen beliebte
Software PTGui Pro (Version 8.1.2
für Windows), die sowohl den automatischen Weg bietet als auch
die Möglichkeit, jederzeit einzugreifen. Als Ausgangsmaterial für
ein zylindrisches Panorama dienten 18 Aufnahmen, aufgenommen mit 24 mm Brennweite (APSC-Sensor) und dem Panoramakopf Novoflex VR-System II.
Das Erstellen von Panoramen in Photoshop ist denkbar einfach. Starten Sie
Photomerge über „Datei ➝ Automatisieren ➝ Photomerge“. Zunächst müssen Sie über den Durchsuchen-Button zu den entsprechenden Bildern navigieren und die passenden Dateien auswählen. Für einen ersten Versuch können Sie „Auto“ wählen sowie die Option „Bilder zusammen überblenden“.
Führt das nicht zum gewünschten Ergebnis, können Sie den Vorgang mit
„Perspektivisch“ oder „Zylindrisch“ wiederholen und auch die anderen Optionen aktivieren. In den meisten Fällen sollte Photomerge in der Lage sein,
ein fehlerfreies Panorama zu erstellen – selbst mit Freihandaufnahmen.
Photoshop CS4
Jeder, der für seine Bildbearbeitung ohnehin Photoshop nutzt,
verfügt mit Photomerge über
eine einfache Panoramafunktion,
dessen Anwendung denkbar einfach ist. Photomerge wird über
„Datei ➝ Automatisieren ➝ Photomerge“ gestartet. Im auftauchenden Dialogfenster kann man
im ersten Schritt die passenden
Dateien auswählen oder alternativ alle in einem Ordner gespeicherten Bilder. Wählen Sie dazu
entsprechend „Dateien“ oder
„Ordner“ und gehen Sie dann auf
„Durchsuchen“, um zum entsprechenden Verzeichnis zu gelangen. Alternativ kann man aktuell
in Photoshop geöffnete Bilder
verwenden: „Geöffnete Dateien
hinzufügen“. Einzelne Bilder lassen sich aus der Liste entfernen,
indem man sie markiert und auf
„Entfernen“ klickt.
Für einen ersten Versuch empfiehlt sich die Einstellung „Auto“.
Das Programm entscheidet dann
selbstständig, ob sich das Ausgangsmaterial für ein perspektivisches, zylindrisches oder kugelförmiges Layout eignet.Vor dem
Klick auf „OK“ sollten Sie „Bilder
zusammen überblenden“ aktivieren, damit die Übergänge optimal verlaufen.Außerdem hat man
noch die Möglichkeit, eine „Vignettierungsentfernung“ durchfotoforum 3/2009
Special
Diese Version entstand auf automatischem Wege mit PTGui Pro. Das Ergebnis war auf Anhieb überzeugend, mehrere Versuche waren nicht notwendig. Ohne
viel Aufwand konnte zudem die Bildmitte festgelegt werden, indem man das Panorama im Vorschaufenster wunschgemäß verschiebt. Hätte es die Software
jedoch nicht geschafft, automatisch nahtlose Übergänge zu schaffen, stünden dem Anwender zahlreiche manuelle Eingriffsmöglichkeiten zur Verfügung.
zuführen und tonnen- oder kissenförmige Verzerrungen zu
kompensieren („Korrektur der
geometrischen Verzerrung“). Mit
etwas Glück erhält man so – je
nach Datenvolumen – in wenigen Minuten schon ein fertiges
Panoramabild. Hat der erste Versuch nicht funktioniert, hat man
mit den Einstellungen „Perspektivisch“ oder „Zylindrisch“ manchmal mehr Erfolg.
In der Praxis stellte sich die umfangreiche Testreihe als eine Herausforderung für die Software
heraus, da die Strukturen bis in
den Vordergrund hereinreichten
und auch die Belichtung durch
wechselnde Bewölkung nicht
hundertprozentig einheitlich war.
Nach mehreren Versuchen ergab
die zylindrische Methode zusammen mit den drei aktivierten Optionen unten im Dialogfenster
schließlich doch ein tadelloses
Bild. Bei weniger anspruchsvollen Motiven kommt Photomerge
jedoch selbst mit Freihandaufnahmen zurecht.
Da Photomerge von CS4 nicht
in der Lage ist, zylindrische Panoramen durchgehend zusam-
fotoforum 3/2009
menzufügen – das kann nur Photoshop CS4 Extended –, eignen
sich die Ergebnisse nicht zur virtuellen Darstellung im Internet.
Auch die Positionierung des
Hauptmotivs – hier das Schloss
– lässt sich bei 360-Grad-Panoramen mit der Standard-CS4-Version nicht ohne Weiteres bestimmen (siehe Abbildung oben).
Selbst eine Umbenennung der
Einzelbilder brachte das Schloss
nicht wie gewünscht in die Bildmitte.
Was Photomerge von vielen anderen Automatiklösungen abhebt:
Masken und Einzelbildebenen stehen nach dem automatischen Zusammenfügen noch zur Verfügung
und erlauben weitere Nachbearbeitung für versierte Anwender.
PTGui Pro
PTGui Pro bietet eine spannende
Mischung aus Automatikfunktionen und Möglichkeiten,in die einzelnen Schritte bei Bedarf einzugreifen. Das macht die Software
bei professionellen Anwendern
so beliebt.
Die Benutzeroberfläche ist ausschließlich in Englisch, die ersten
Schritte sind aber auch mit geringen Englischkenntnissen fast
selbsterklärend.
Wenn Sie PTGui Pro starten,
taucht ein großes Dialogfenster
auf, das die drei wichtigen Schritte übersichtlich darstellt: 1. Load
images (Bilder laden), 2. Align
images (Bilder anpassen) und 3.
Create panorama (Panorama erstellen). Über diese drei Schritte
kommt man auch als Einsteiger
sehr schnell zum Erfolg.
Sind die Bilder nach einem
Klick auf den ersten Button ausgewählt und ins Fenster geladen,
können Sie zunächst das Projekt
speichern: „File ➝ Save as“. Nach
dem zweiten Schritt (Align
images) kann man sein Augenmerk auf das zweite Fenster richten, den Panorama Editor. Um
festzulegen, welches Motivdetail
sich in der Mitte befinden soll,
verschieben Sie einfach mit gedrückter linker Maustaste das Vorschaubild. Über die rechte Maustaste lässt sich das Panorama so
biegen, dass der Horizont gerade verläuft. Am einfachsten ist es
jedoch, auf das entsprechende
Symbol zu klicken (siehe Kasten
auf Seite 48), dann übernimmt
PTGui automatisch die Begradigung des Horizontes, falls die Kamera nicht exakt ausgerichtet
war. Gefällt Ihnen die Ausrichtung, klicken Sie auf das dritte
Feld „Create panorama“.An dieser
Stelle haben Sie die Möglichkeit,
die Ausgabeparameter Ihres Panoramas zu bestimmen.
Für den Einstieg genügt es,
über „Set optimum size“ die gewünschte Ausgabegröße festzulegen. Drei Ausgabegrößen stehen darunter zur Wahl. Unter „File
format“ lässt sich schließlich noch
das Dateiformat festlegen. Standardmäßig belassen Sie „Blended
panorama only“. PTGui könnte alternativ auch die Ebenen für weitere Nachbearbeitung belassen,
zum Beispiel um Fehler an den
Nahtstellen zu retuschieren. Das
ist jedoch ein Fall für fortgeschrittene Anwender. Jetzt wählen Sie
nochmals „Create Panorama“ und
nach kurzer Zeit finden Sie das
fertige Panorama in Ihrem Bilderordner. Dieser quasi vollautomatische Weg erstellte aus der Testreihe auf Anhieb ein perfektes Ergebnis.
➜
11
Special
u PTGui Pro im Einsatz
Für die ersten Gehversuche in PTGui (Pro) stehen drei übersichtliche Arbeitsschritte zur Verfügung: 1. Load images, 2. Align images und 3. Create panorama. So lässt sich im einfachsten Fall mit wenigen Mausklicks
ein erstes Panorama erstellen.
Nach dem Klick auf „Load
images“ kann man zum entsprechenden Verzeichnis navigieren und die gewünschten
Bilder auswählen. Sie werden
dann ins Bildfenster geladen.
An dieser Stelle kann man das
Projekt – nicht das Panorama –
sichern, indem man über „File
➝ Save as“ geht und einen entsprechenden Namen vergibt.
Wenn man Schritt 2
(Align images) in die
Wege geleitet hat, taucht
im zweiten Fenster, im
Panorama Editor, ein Vorschaubild auf. Hier lässt
sich das Panorama verschieben (linke Maustaste), um den gewünschten Bildausschnitt in die
Mitte zu platzieren, oder
verbiegen (rechte Maustaste), um den Horizont
zu begradigen. Ein Klick
auf das markierte Symbol
richtet den Horizont
automatisch gerade.
Um das Panorama
schließlich zu erstellen,
klicken Sie auf „Create
panorama“. Sie haben
dann die Möglichkeit,
über „Set optimum size“
die Ausgabegröße zu bestimmen und das Ausgabeformat (JPEG, TIFF, PSD,
PSB, QVTR) festzulegen.
Noch ein Klick auf „Create
Panorama“ (Markierung)
und das Panorama wird
automatisch erstellt.
u
Auswahl weiterer Panorama-Programme
Programm
Betriebssystem
Sprache
Circa-Preis
Infos/Bezug
Autostitch
Windows
englisch
kostenlos
www.autostitch.net
Hugin
Mac/Windows
deutsch
kostenlos
www.hugin.sourceforge.net
PanoramaStudio
Windows
deutsch
35,- Euro
www.tshsoft.de/panoramastudio
PTMac
Mac
englisch
60,- Euro
www.kekus.com
Panorama Factory
Mac/Windows
deutsch
80,- Euro
www.panoramafactory.com
Panorama Maker
Mac/Windows
deutsch
80,- Euro
www.arcsoft.com
Autopano Pro
Mac/Windows
englisch
120,- Euro
www.autopano.net
Autodesk Stitcher*
Mac/Windows
deutsch
400,- Euro
www.autodesk.com
* ehemals REALVIZ Stitcher
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➜ Ein ganz wichtiger Aspekt, der
anspruchsvollere Programme wie
PTGui auszeichnet, ist die Möglichkeit, den Prozess über Kontrollpunkte manuell steuern zu
können. Das ist zwar eine nicht
ganz einfache Angelegenheit,
dennoch lassen sich Aufnahmefehler oder Fehler der Automatik
damit ausbügeln.
Kontrollpunkte bestimmen,
wie die Einzelbilder zusammengefügt werden sollen. Sie treten
immer paarweise auf und markieren in zwei aufeinanderfolgenden Einzelbildern jeweils ein identisches Bilddetail. Normalerweise erstellt PTGui diese Kontrollpunkte automatisch, im erweiterten Modus kann man hier jedoch
eingreifen. Klicken Sie dazu nach
dem Laden der Bilder auf „Advanced“. Oben im Fenster erscheinen
dann eine ganze Reihe von Karteireitern, darunter auch der Reiter für die Kontrollpunkte: „Control Points“.Wenn Sie ihn aktivieren, tauchen zwei Einzelbilder auf.
Im oberen Fensterbereich sehen
Sie weitere Karteireiter mit Nummern.Darüber lassen sich die passenden Bildpaare, also aufeinanderfolgende, überlappende Einzelbilder, wählen.Durch einfaches
Klicken mit der Maus setzen Sie in
beide Bilder den jeweiligen Kontrollpunkt. Für ein Kontrollpunktpaar muss in beiden Bildern exakt
das gleiche Bilddetail gewählt
werden. Die Kontrollpunkte lassen sich im Nachhinein noch verschieben und eine Ausschnittsvergrößerung hilft bei der Feinjustierung. Unerwünschte Kontrollpunkte werden via rechte Maustaste und „Delete“ gelöscht.
Statt die Kontrollpunkte komplett selbst zu setzen, hat man
auch die Möglichkeit, die von
PTGui automatisch gesetzten
Kontrollpunkte zu überprüfen
und anzupassen. Starten Sie dazu
vorher den Schritt „Align images“
und rufen Sie erst dann den Reiter für die Kontrollpunkte auf. Die
farbig markierten Kontrollpunkte
lassen sich hier auf die gleiche
Weise verschieben.
Damit erschöpft sich das
Potenzial von PTGui und insbesondere von PTGui Pro noch lange nicht. Doch um das ganze Programm zu erklären, bräuchte es
ein ganzes Buch. Auf der Seite
des Herstellers gibt es einige sehr
gute Anleitungen auf Englisch.
Aber auch deutsche Anleitungen
kursieren im Internet, zum Beispiel unter www.dffe.at.
Wer sich für diese professionelle Panoramasoftware interessiert, kann zwischen zwei Versionen wählen: PTGui und PTGui Pro.
Die Pro-Version kostet rund 150,Euro und unterscheidet sich von
der etwa 80,- Euro teuren Standard-Version vor allem dadurch,
dass sie auch HDR-Panoramen erstellen kann. PTGui Pro bindet
den Vorgang in den HDR-Workflow mit ein, sodass kein zusätzliches Programm notwendig ist,
um im Vorfeld alle Ausschnitte
einzeln in HDR-Bilder zu verwandeln. Beide Versionen sind darüber hinaus in der Lage, ein Panorama im QTVR-Format (QuickTime VR) zu erstellen oder ein bestehendes Panorama darin umzuwandeln. Dieses Format eignet
sich für die virtuelle Präsentation
im Internet.
Fazit
PTGui Pro ist ein überzeugendes
Programm für die anspruchsvolle die Panoramafotografie. Lohnend ist die Anschaffung aber
nur für diejenigen, die die Panoramafotografie intensiv betreiben wollen, denn die Einarbeitungszeit in die vielfältigen Möglichkeiten des Programms ist
nicht unerheblich. Obwohl uns
auch die Automatikfunktion von
PTGui Pro sehr überzeugte und
fehlertolerant ist,konnte sich Photomerge hier ebenfalls behaupten. Für den Einstieg genügt Photomerge, wenn es mit Photoshop
CS4 (oder CS3) ohnehin vorhanden ist.Wer damit – vor allem bei
360-Grad-Panoramen – an die
Grenzen stößt, sollte über eine
Anschaffung von PTGui (Pro)
■
nachdenken.
Katrin Bassen
www.adobe.de
www.ptgui.com
fotoforum 3/2009
Special
Sigma Fisheye-Objektive
Breites Spektrum
für Panoramafotos
M
Cropfaktor 1,3 angeschlossen,
it einem „Fischaugenobwird links und rechts vom Kreis
jektiv“, allgemein beein Stück abgeschnitten – was
kannt als „Fisheye“, lasbei Hochformataufnahmen aber
sen sich schrille Perspektiven und
keine Rolle spielt. Beim 4,5-mmspektakuläre Effekte erzielen.
wie beim 8-mmDoch damit ist ihr
Objektiv werden
Einsatzgebiet noch
mindestens drei
längst nicht umfasAufnahmen benösend beschrieben.
tigt, um ein sphäriAus der Panoramasches Panorama
fotografie sind sie
aufzunehmen. Sinicht wegzudenken.
cherer ist es allerEine Sonderstellung
dings, vier Aufnahnimmt hier der japamen zu machen.
nische Objektivhersteller Sigma ein,der
gleich vier dieser Sigma 4,5 mm F2,8 EX DC
10 und 15 mm
HSM Fisheye
Spezialisten – fein
Die beiden 10- und
abgestuft – in sei15-mm-Objektive
nem Sortiment hat.
eignen sich hervorSie eignen sich herragend für 360°-Bilvorragend für die Erder oder einreihige
stellung von zylinPanoramen.Das 15drischen und sphärimm-VollformatFisheye mit einem
schen Panoramen.
Grundsätzlich unterdiagonalen Bildscheidet man zwiwinkel von 180°
schen formatfüllenüberzeugt durch
den Fisheye-Objek- Sigma 8 mm F3,5 EX DG
eine Naheinstelltiven und solchen Zirkular Fisheye
grenze von nur 15
mit kreisförmiger
cm und eignet sich
Abbildung, bei dedaher als optimales
nen ein Teil des BildObjektiv für den Infeldes unbelichtet
nenraumeinsatz. Je
bleibt.
nach gewünschter
Panoramagröße er4,5 mm
reicht man mit nur
Das 4,5-mm-Fisheye
sechs Aufnahmen
eignet sich optimal
ein 360°-Panorama
für sphärische Panbei einer optimalen
oramen bei VerwenRaumhöhe.
dung an Kameras Sigma 10 mm F2,8 EX DC
mit einem Crop-Fak- HSM Fisheye
Know-how
tor ab 1,3. Bei dieser
Bei Sigma beschäfKombination bildet
tigt man sich intendas Objektiv einen
siv mit dem Thema
vollen Kreis mit eiPanorama. Regelner Diagonalen von
mäßig bietet Sigma
180° ab.
Seminare an, in denen Spezialisten die
8 mm
Theorie und Praxis
Das 8-mm-Fisheye
der Panoramafotoist optimal für Kagrafie vermitteln.
Sigma 15 mm F2,8 EX DG
meras mit Vollfor- Diagonal Fisheye
Dort können die
matsensor. Beim
Teilnehmer natürVollformat wird mit dem 8-mmlich auch die Fisheye-Objektive
Objektiv ein vollständiger Kreis
in der Praxis kennenlernen. ■
abgebildet.Wird das 8-mm-Fisheye an einer Kamera mit dem
www.sigma-foto.de
fotoforum 3/2009
Hama Panorama-Kit
Schneller Einstieg
D
as Hama Panorama-Kit erlaubt den einfachen Einstieg in die PanoramaFotografie mit einer digitalen
Kompaktkamera. Es basiert auf einer einfachen, aber wirkungsvollen Idee: Eine Panorama-Platte mit
360°-Indexrad und integrierter
Wasserwaage wird zwischen Stativ und Kamera geschraubt. Die
Kamera wird Raster für Raster
nach jeder Aufnahme weitergedreht und Bild um Bild aufgenommen. Die Einzelbilder werden später mit Hilfe der mitgelieferten
Software am Computer passgenau zusammengefügt. Dabei stehen sogar noch einige Möglichkeiten zur nachträglichen Bildbearbeitung zur Verfügung. Das
Hama Panorama-Kit ist für rund
30,- Euro im Handel erhältlich. ■
Mitmachen und gewinnen …
fotoforum verlost 5 Hama Panorama-Kits
Wenn Sie ein Hama Panorama-Kit gewinnen möchten,
senden Sie bitte bis zum 18. Juni 2009 eine Postkarte
mit dem Stichwort„Hama Panorama-Kit“ an das fotoforum,
Ludwig-Wolker-Straße 37, 48157 Münster, eine E-Mail
([email protected]) oder ein Fax (0251 143939). Die
Preise werden den Gewinnern zugesandt.Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
13

Documents pareils