Schwimmbäder aus Keramik, immer eine Herausforderung

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Schwimmbäder aus Keramik, immer eine Herausforderung
Sopro ProfiAkademie
10. Wiesbadener Planer- und Sachverständigenseminar
Schwimmbäder aus Keramik, immer eine Herausforderung
Referent:
Ralf Gerke
Geschäftsführer der Grosche GmbH, Fliesen und Natursteine
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Inhalt
• Einleitung
• Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und
Ausführung keramischer Beläge im Schwimmbadbau“ aus Sicht des
Fliesenlegers
Welche Schwerpunkte bilden sich aus dem neuen Merkblatt für den Fliesenleger
• Zeitablaufplanung, vom Estrich bis zur fertigen Fliese
Allgemeine Darstellung eines Zeitdiagramms zur mängelfreien Herstellung von Fliesenarbeiten
im Schwimmbad
• Kurze Darstellung erfolgreicher Neubauten und Sanierungen von
Schwimmbädern aus Keramik
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DAS NEUE MERKBLATT „SCHWIMMBADBAU – HINWEISE
FÜR DIE PLANUNG UND AUSFÜHRUNG KERAMISCHER
BELÄGE IM SCHWIMMBADBAU“
AUS SICHT DES FLIESENLEGERS
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und
Ausführung keramischer Beläge im Schwimmbadbau“
Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung keramischer Beläge im Schwimmbadbau
Vorwort
• Das neue Merkblatt beschreibt die übliche oder Regelausführung nach heutigem Kenntnisstand.
• Bei der Vorlage verbindlich anders lautender Herstellerangaben, kann von den Inhalten des Merkblattes abgewichen
werden
• Bei einer Abweichungen ist die Eignung der Produkte für den
vorgesehenen Verwendungszweck vom Hersteller verbindlich
nachzuweisen
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
Stahlbetonbecken
• Für die Herstellung der Betonbecken gelten bereits die
erhöhten Anforderungen nach DIN 18202 „Toleranzen im
Hochbau - Bauwerke“.
• Die Maßtoleranzen sind von der Planung so festzulegen, dass
die Ausgleichschichtdicken an den Wänden, dem Boden sowie
den Überlaufsystemen so gering wie möglich gehalten werden
kann (+/- 10 mm).
• Bei Einhaltung der Vorgaben werden geringere
Ausgleichschichtdicken notwendig, was zu einer Minimierung
von Spannungen in den Ausgleichschichten führt. Schäden
können vermieden werden.
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Ebenheitstoleranzen im Rohbau
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
Baustellenbedingungen
• Es sind Baustellbedingungen sicherzustellen, dass eine
dauerhafte Untergrundtemperatur größer 15 Grad C und
kleiner 65% rel. Luftfeuchtigkeit aufweist. Dies gilt auch für
Außenbecken.
• Zwischen Ausschalen des Betons/Beendigung der
Nachbehandlung bis zur Fertigstellung der letzten Fuge ist
durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass das Becken
trocken, frostfrei und vor intensiver Sonneneinstrahlung
geschützt bleibt.
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Wetterschutz im Außenbereich 1
bauseitige Einhausung eines Kinderbeckens, Durchmesser 22 m
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Wetterschutz im Außenbereich 2
Selbsthilfe, wenn das Schutzzelt für die Beckengröße zu klein ist
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Schutzzelt
Es geht auch anders
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Ideale Lösungen
nicht nur die verwendeten Baustoffe werden geschützt, Ausfallzeiten durch
Regen, Temperatur oder andere Wettereinflüsse können ausgeschlossen
werden, Bauzeiten entsprechend Bauablaufplänen werden realisierbar
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Die im Merkblatt beschriebenen Erhärtungs- und
Trocknungszeiten üblicher Baustoffe sind Anhaltswerte.
• In der engen Zusammenarbeit zwischen Planer Hersteller und
Fliesenleger sind Zeitkompensationen bis zu einem gewissen
Maß immer möglich. Grundlegende chemische und
physikalische Prozesse (z.B. Erhärtungs- und
Trocknungszeiten) können nicht beschleunigt werden
• Nicht alle Materialien mit einer schnellen Belastungsfähigkeit
können überall eingesetzt werden. Auf die Freigabe durch den
Hersteller ist zu achten!
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Erhärtungs- und Trocknungszeiten
WU-Becken
6 Monate
Verbundestrich
28 Tage
Ausgleichsputz
28 Tage
Verbundabdichtung
14 Tage
Wasserprobe
14 Tage
Beginn der Verlegearbeiten 5 Tage
Beckenfüllung nach Fertigstellung der Fliesen-, Fug- und
Silikonarbeiten
14 Tage
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Bauzeitenpläne sind auf die fachgerechte Ausführung und die
notwendigen Trocknungs- und Belastungszeiten der
eingesetzten üblicher Baustoffe abzustimmen, ausreichend
bemessene Pufferzeiten sind zu berücksichtigen
• Ohne eine andere verbindliche Aussage von Herstellern,
sollten Ausgleichschichten (Putze, Estriche, Spachtelungen),
erst 6 Monate nach Fertigstellung des WU-Betonbeckens
aufgebracht werden
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Erhärtungs- und Trocknungszeiten mit verbindliche Aussage
von Herstellern (Variante)
WU-Becken
ab 4. Monat
vorbereitende Arbeiten (Sandstrahl-, Putz- und Estricharbeiten, Abdichtung)
Verbund-Schnellestrich
7 Tage
Schwimmbadputz
7 Tage
Turbo-Verbundabdichtung 7 Tage
Wasserprobe
14 Tage (nicht verkürzbar!)
Beginn der Verlegearbeiten 2 Tage (klimatische Bedingungen)
Beckenfüllung nach Fertigstellung der Fliesen-, Fug- und
Silikonarbeiten
7 Tage
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
Untergründe und Verlegflächen in den Becken - Anforderungen
• Vor Beginn der Arbeiten am Beckenkörper ist die
Oberflächenqualität des Untergrundes zu prüfen
• Bei neuen Betonbecken immer und bei der Sanierung von
Bestandsbecken immer zu empfehlen sind entsprechende
Reinigungsmaßnahmen notwendig. Alle Flächen, welche mit
Ausgleichsmaterialien, Abdichtstoffen und Keramik verkleidet
werden sind durch Sand-, Kugelstrahlen oder dem
Wasserhöchstdruckverfahren zu reinigen.
• Alleiniges Fräsen und die Hochdruckreinigung kann
Sinterschichten und leicht anhaftende Fremdstoffe nicht
entfernen.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Technisch bedingt befinden sich auf allen neuen Oberflächen eines WUBetonbeckens Sinterschichten und Schalölrückstände. Zusätzlich kann die
Oberflächen durch die hochwertigen Schalelemente glasartig, porenfrei
glatt sein. Auch die besten Putze, Estriche und Kleber haften nicht auf
diesen Untergründen. Ohne geeignete Vorbehandlung/ Reinigung sind
Ablösungen sind nur eine Frage der Zeit.
• Bei der Sanierung von Bestandsbecken entstehen mit dem Abbruch von
Fliesen nicht sichtbare Risse und Ablösungen in den Putz- und anderen
Untergründen. Durch die extremen Belastungen im Unterwasserbereich
sind dies angelösten Untergründe schadensträchtig.
• Bestandsfliesen im Beckenbereich zu belassen und nur überzufliesen ist
ebenfalls Risikoreich, da die vollständige Haftung der Altbestände nicht
Prüfbar ist.
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Wasserhöchstdruckreinigung 500 bis 1200 bar
Im Merkblatt und in vielen Ausschreibungen werden für die
Untergrundvorbereitung neben dem Sand- oder Kugelstrahlen oft die
„Reinigen mit dem Hochdruckreiniger“ beschrieben. Zur Entfernung
haftungsfeindlicher Stoffe, wie z.B. Zementschlämme oder Schalölrückstände, hat eine übliche Wasserhochdruckreinigung keine Wirkung.
Viele Schäden an alten und neuen Becken haben ihre Ursache in der
falschen oder fehlenden Untergrundvorbereitung.
Das Fräsen des Betonkörper, als alleinig vorbereitende Maßnahme, kann
durch die Mikrozerstörung der Oberfläche , Ablösung der aufgebrachten
Ausgleich- und Fliesenmaterialien verursachen.
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Bearbeitungsunterschiede
Mit einer Bodenfräse im Kreuzgang
bearbeitet Böden, gut sichtbar sind sowohl
die Rillen durch das Fräsen, als auch
erhebliche Rückstände von Zementleim
Mit Wasserhöchstdruck gereinigte Fläche.
Keinerlei Rückstände sind mehr vorhanden,
griffige Oberfläche bis in die Vertiefungen
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Betonoberfläche mit Zementsinterhaut
Im linken markierten Kästchen ist bei der Ritzprobe die flächige
Abplatzung gut sichtbar
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Haftzugswertbestimmung
Eine Verprobung von Haftzugwerten der Beckenuntergründe ist im Zweifel die
sicherste Methode für eine dauerhafte schadensfreie Verlegung
Oberflächenabriss
Die Sinterschlämme des Betons wurde nicht
oder unzureichend durch das Sandstrahlen
entfernt, nur eine Zeitfrage bis zur Ablösung der
Verbundmaterialien.
Abriss im WU-Beton
Durch die gute Entfernung der Zementsinterschicht
entsteht ein guter Haftverbund und verhindert
dauerhaft eine spätere Ablösung der
Verbundmaterialien vom Untergrund.
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Haftzugwerte
unterschiedliche Anhaftungen
Ausbruch in der Sinterhaut
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Einlagige Putze dürfen nur eine maximale Stärke von 25 mm
haben. Estriche sollten 50 mm nicht überschreiten. Auch der
Ausgleich unterhalb des Rinnensystem sollte einen Grenzwert
von 30 mm nicht überschreiten.
• Größere Maßungenauigkeiten am Beckenkörper sind vor den
Abdichtungsarbeiten und der Dichtigkeitsprüfung
auszugleichen.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Aus unserer Sicht haben sich im Schwimmbecken auf
geeigneten Untergründen des Beckenkörpers der Einsatz von
Haftbrücke auf zementärer Basis bewehrt.
• Zementäre Haftbrücken gewährleisten bei wechselnden
Wassereinwirkungen (Revisionen und im Außenbereich) den
Feuchtigkeitsausgleich innerhalb des System Beckenkörper.
Die Verarbeitungssicherheit ist größer als bei
Reaktionsharzprodukten. Spezielle Produkte bieten die
Hersteller im System an.
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Ausgleichsarbeiten am Beckenkörper
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Abspannung von Zementputz, Stärke 45 mm
Ursache dieser Abspannung war die fehlende Reinigung des
Beckenkörpers und der Einsatz einer Haftemulsion
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
Prüfung der Dichtigkeit
• Probefüllungen zur Prüfung der Dichtigkeit sind vor der Herstellung
der keramischen Beläge, mindesten 14-tägig, mit gechlortem
Wasser, vorzunehmen. Dies gilt sowohl mit als auch ohne einer
Verbundabdichtung. Bei festgestellten Undichtigkeiten ist die
Probefüllung nach Beseitigung der Ursachen zu widerholen.
• Die Stauhöhe der Beckenfüllung muss das maximal mögliche
Wasserspiegelniveau erreichen.
• Die Reinigung des Beckenkörpers nach Beendigung der
Probefüllung ist wichtig zur Beseitigung organischer Rückstände und
zur Desinfektion. Die Reinigung ist eine besondere Leistung.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Bei der Ausführung der Abdichtung sind zu beachten, dass
Witterungseinflüsse, wie Regen, starke Sonneneinstrahlung und
Temperaturschwankungen oder Frosteinwirkungen bis zur vollständigen
Austrocknung der Abdichtung auszuschließen sind.
• Die besonderen klimatischen Bedingungen innerhalb der Schwimmbecken
haben wesentlichen Einfluss auf die Trocknungs- und Erhärtungszeiten der
Abdichtungen. Im Becken dauern diese im allgemeinen wesentlich länger
als am Beckenumgang. Der Einsatz von geeigneten Gebläsen zur
Luftzirkulation und Elektroheizern ist von Vorteil und hat sich bewehrt.
• Eine zusätzlichen Abdichtung, trotz der Dichtigkeit eines WUBetonbeckens ist nachhaltig von Vorteil. Die Wechselwirkung von
Trocknung und Durchfeuchtung des WU-Betons und der
Ausgleichschichten (Putze, Estrich usw.) findet nicht statt. Es kann nicht zu
Schäden durch Spannungsabbau oder Ausspülungen in diesen Schichten
kommen.
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Prüfungen der erreichten Abdichtungsstärke
Die Prüfung der Abdichtungsstärke ist ein wichtiger Bestandteil der Funktionalität und
Dichtigkeit des Beckenkörpers. Die Erreichung der geforderten Abdichtungsstärke
wird nur durch fortlaufenden Kontrollen gewährleistet. Der Verzicht führt fast immer
zu kostenintensiven Nacharbeiten.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Alle Durchdringungen sind bei Abdichtungsmaßnahmen mit
Flanschplatten, Mindestauflage der Abdichtung auf die
Flanschplatte mind. 50 mm, auszuführen.
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nachträglich eingebaute Durchdringungen
An diesen Flanschplatten kann die Abdichtung sicher beigearbeitet
werden. Durch die Verwendung unterschiedliche Bohrdurchmesser kann
die Flanschplatte höhengenau eingebaut werden.
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mit Flansch
ohne Flansch
Beckendurchdringungen eines neuen Becken
Die Durchführungen für LED-Scheinwerfer und die Einströmdüsen besitzen
keinen Grundkörper mit Flanschplatte, die Wasserentnahmestellen haben
eine. Das Becken sollte eingedichtet werden.
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Flanschplatten nachträglich angeschweißt
Der nachträgliche Einbau von Flanschplatte ist sicherlich aufwendig. Der
Sicherheitsgewinn für das System Abdichtung rechtfertigen diesen
Aufwand.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Befestigungspunkte von Einbauteilen sind vor den Ausgleichsund Abdichtungsmaßnahmen zu planen. Dabei sind geeignete
Konstruktionen vorzusehen.
• Die Absprache der Details zwischen Planer-HerstellerVerarbeiter und dem Fliesenleger spart dabei Kosten und Zeit.
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Edelstahldurchdringungen mit Flanschplatten
und Bodendurchdringungen mit PVC-Flansch
Eine gute Lösung für eine sichere Abdichtung.
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Ungeeignete Befestigungen
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
Keramische Beläge und Bekleidungen in Becken
Die Verlegung von keramische Formstücken des Rinnensystems im
Dickbettmörtel, besonders auf einer Verbundabdichtung, ist kritisch.
• Der Haftkontakt des Dickbettmörtel am Beton/Abdichtung ist sehr
sorgfältig auszuführen.
• Die Verlegebedingte, nur eingeschränkte Verdichtung des
Dickbettmörtels, kann eine schnelle Ausspülung des Bindemittels
Zement bewirken.
• Eine 100% hohlraumfreie Verlegung eines Dickbettmörtels ist
praktisch nicht möglich. Die Gefahr des Brachwasser ist sehr hoch.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Die beckenseitigen Wandfliesen kleben zum Teil auf festen
Untergründen, wie Beton, Putz oder der Abdichtung der Beckenwände
und teilweise am Dickbettmörtel des Beckenkopflagers.
• Die Verbundabdichtungen wirkt zusätzlich als Entkopplung des
Oberbelages vom Untergrund.
• In beiden Fällen entstehen an der das Mörtelbett abdeckenden
Wandfliese Spannungen. Diese Spannungen führen zwangsläufig zu
sichtbaren Rissbildungen an der Lagerfuge unterhalb des
Rinnensteines oder innerhalb der Wandfliese.
• Als sichere Lösung besteht nur die Möglichkeit des Einbaues von
Ausgleichsschichten vor der Abdichtung und der Verlegung von
Rinnenformteilen. Die Verlegung im kombinierten Dünnbett, dem
Buttering-Floating-Verfahren garantiert dabei den hohen Haftverbund.
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Riss zwischen Beton und Mörtel des Beckenkopfes
Nicht nur bei der Wiesbadener Rinne treten Probleme auf.
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Abgelöstes Mörtelbett führte zur Rissbildung
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Rissbildungen am Beckenkopflager
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Bei Fliesenformaten > 10 x 10 cm ist das „Buttering-Floating“
Verfahren (beidseitiger Auftrag eines Dünnbettmörtels) mit
hydraulischen Dünnbettmörteln anzuwenden
• Die Verlegung von Mosaiken mit rückseitiger Netzverklebung,
mit einer Herstellerzulassung für den Unterwasserbereich,
bedürfen einer gesonderten Absprache zwischen Bauherren –
Planer – Fliesenleger.
• Der Einsatz spezieller Kleber ist meist Voraussetzung für diese
Verlegung. Speziell bei rutschhemmenden Belägen gibt es
wenig Alternativen.
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Die hohlraumfreien Verlegung von keramischen Belägen ist im
Merkblatt gefordert und in jeder Schwimmbadausschreibung
gesondert beschrieben.
• Eine 100% hohlraumfreien Verlegung ist Material- und
Ausführungsbedingt nicht erreichbar.
• Je größer die Kantenabmessungen einer Fliese beträgt, je
mehr Hohlräume entstehen (Verminderung der Hohlräume
durch spezielle Fließbettkleber, Eignung und Zulassung vor der
Verwendung im Unterwasserbereich prüfen!)
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Buttering-Floating Verfahren
rückseitig aufgebrachter
Dünnbettmörtel
Eigenkontrolle
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Bewegungsfugen sind vom Planer festzulegen
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Das neue Merkblatt „Schwimmbadbau – Hinweise für die Planung und Ausführung
keramischer Beläge im Schwimmbadbau
• Belagsdehnfugen (Kompensationsfugen) haben neben den
Bewegungsfugen wichtige Funktionen. Sie nehmen die
Dehnung und den Schwund unterschiedlicher Materialien auf.
• Kompensationsfugen werden in Abweichung zu Bewegungsfugen nur im Oberbelag ausgeführt. Diese haben Ihre
Bedeutung bei neuen Becken, die noch ein erhöhtes
Schwundverhalten aufweisen. Entsprechend dem Merkblatt
können nach Beendigung des Schwundverhaltens
Kompensationsfugen mit den Belagsfugenmaterial nachgefugt
werden.
• Elastische Fugen, weder als Bewegungs- oder
Kompensationsfugen haben keine abdichtende Funktion.
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Zeitablaufplanung,
vom Estrich bis zur fertigen Fliese
Allgemeine Darstellung eines Zeitdiagramms zur
mängelfreien Herstellung von Fliesenarbeiten im
Schwimmbad entsprechend dem neuen Merkblatt
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Zeitablaufplanung
• Fliesenleger stehen als letztes Gewerk häufig zwischen zwei
Fronten, einerseits sind die vorhergehenden Arbeiten nicht
fristgerecht beendet wurden, andererseits drohen bei einer
Verschiebung des Eröffnungstermins Konventionalstrafen.
• Zu diesen Zeitdruck steht meist im Gegensatz, dass der Betonkörper
mindestens sechs Monate ausgehärtet sein muss, damit der
Schwindprozess des Betons weitestgehend abgeklungen ist. Die
Trocknungszeiten der verwendeten Ausgleichs-, Abdichtungs- und
Verlegestoffe müssen ebenfalls beachtet werden. Die Baustellenbedingungen erreichen meist die geforderten Werte an Temperatur
und Luftfeuchtigkeit nicht. Bauphysik und Erhärtungszeiten können
nicht überlistet werden.
• Da hilft nur eine vernünftige Planung.
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Übersicht einer Ablaufplanung für Abdichtungs-und Fliesenarbeiten
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Fertigstellung WU-Beckenkonstruktion
Die Fenster sind noch nicht eingebaut, ein guter Zeitpunkt um
staubintensive Sand- bzw. Kugelstrahlarbeiten auszuführen. Danach
werden Lunker, Risse und Fehlstellen gut sichtbar.
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Wasserprobe WU-Betonbecken, Dauer 14 Tage
Die Prüfung der Beckendichtigkeit erfolgt mit gechlortem Wasser.
Die Füllhöhe muss der späteren maximalen Nutzhöhe entsprechen.
Nebeneffekt: Dichtigkeit der Verrohrung kann geprüft werden.
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Wasserprobe abgedichtetes Becken, Dauer 14 Tage
Die Füllstandhöhe liegt an der maximalen Beckenfüllhöhe, alle
Durchdringungen des Beckens sind in die Wasserprobe eingeschlossen.
Entsprechend Baufortschritt können andere Arbeiten ausgeführt werden.
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Estrich und Wandausgleich mit zementäre Produkten
Zementputz oder zementäre Ausgleichsmassen/Kleber und der
Verbundestrich wird auf den zuvor sand- oder kugelgestrahlten
Untergründen mit einer geeigneten Haftbrücke aufgebracht.
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Herstellung Ausgleichschicht Rinnenformteile
Die Ausgleichschicht für die Rinnenformteile wird vor der Abdichtung
eingebaut, damit der Risikofaktor Spannungsaufbau und Abriss des
Mittel-/Dickbettklebers auf fertiger Abdichtung vermieden wird.
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Einpassung Flanschplatten vor der Abdichtung
Die Einbindung von Durchdringungskörper mit geeigneten Flanschplatten
erfolgt höhengenau nach den Ausgleichsarbeiten und vor der Abdichtung
des Beckenkörpers.
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Abdichtung des Beckenkörpers
Nachträglich eingepasste Durchdringungskörper werden mit zementäre
Produkten beigearbeitet und in die Abdichtung eingearbeitet.
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Beckenkopf- und Fliesenverlegung
Die Verlegung der Formfliesen des Beckenkopfes und der Wandfliesen erfolgt
im Dünnbett, zwingend im Buttering-Floating-Verfahren. Eine Verlegung im
Mittel-/Dickbett kann zu Hohlstellen (Brachwassergefahr) und zu
Spannungsschäden führen.
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Beckenbodenfliesen
Die Verlegung der Beckenbodenfliesen erfolgt im Dünnbett, zwingend im ButteringFloating-Verfahren. Gerade Bodenbeläge sind erheblichen Druckschwankungen
ausgesetzt. Das zu schnelle Ablassen von Beckenwasser bei Beckenrevisionen kann
zwangsläufig zum Abriss der Bodenfliesen vom Untergrund führen.
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Verfugung
Die Verfugung des Schwimmbeckens sollte mit einer hohen Sorgfalt ausgeführt
werden. Auch unter Wasser bestimmt die Qualität der Fuge das optische Gesamtbild
eines Beckens. Im Bereich des Beckenüberlaufes sollten, bedingt durch den
dauerhaften Wasserfluss, hochfeste Epoxidharzverfugungen o. ä. eingesetzt werden.
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Schwimmbecken aus Keramik – zeitlos schön
Geschafft! Jetzt kann geschwommen werden.
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Schwimmbad Düsselstrand in Düsseldorf
Aus alter Plattierung wird die Fliese mit Erlebnis, erfrischend farbig.
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Kombination aus Bestandsfliesen und neuen
Fliesengrößen mit Farbverläufen.
Neue Bodenfliesen 20/20 cm und Wandfliesen 12,5/25 cm
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Boden und Wände mit einer Fliesengröße 20/20 cm, Beckenumrandung
aus Mosaik 2,5/2,5 cm
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Schwimmbad Sauna Emmerich
Ein Schwimmbecken muss nicht immer weiß sein.
Boden und Wand mit Fliesen 25/25 cm, Farbe anthrazit.
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Schwimmbad Bad Arolsen
Fliesengrößen 12,5/25 cm
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Schulschwimmbad Wrangelstraße in Düsseldorf
Fliesen 10/10 cm im buntem Mix.
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Schwimmbad Esperanto in Fulda
Böden mit individuellen Einlegern, Kreativität und handwerkliches
Geschick machen es möglich.
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Schwimmbad Emmerich
Erfrischende Farben für die Kleinsten.
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Schwimmbad Finto in Finnentrop
Wie wir es kennen, Farben weiß und blau, trotzdem immer wieder schön.
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Hotelschwimmbad MainPlaza in Frankfurt/Main
Glasmosaik im Becken, kein Problem wenn man weiß wie es geht.
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Schwimmbad Gladenbach
Farbige Akzente und Licht, unverwechselbar.
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Schwimmbad Gladenbach
Farben die Spaß machen
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Schwimmbad Mücke
Mosaik von seiner schönsten Seite
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Privatschwimmbad in Willingen
Weniger ist oft mehr, Farbpunkte im Einklang zum Bestand.
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Schwimmbad Erkrath
Einladende Farben und Motive.
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Schwimmbad Erkrath
Keramische Becken mit Lust zum Schwimmen, ein Erlebnis.
im Bestand.
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Schwimmbad Simmerath
Keramik, jede Farbkombination ist dauerhaft möglich.
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Neue Beckenkopfsysteme zur
Sanierung im Außenbereich
Durch die neue Form dieser Beckenkopfplatte entstehen weniger Fugen. Das
Rostauflager ist ebenfalls schon dran. Die Verlegung wird sicherer.
Altbestand
Neuer Beckenkopfstein, gut
für die Sanierung
neu
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Technische Details
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Der See neben dem Becken
Eine häufige Ursache für Wasserschäden im angrenzenden
Beckenumgang und danach in den Räumen unterhalb der Becken ist
eine nicht fachgerechte Ausführung der Kapillarsperre.
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Beckenkopfabschluss - auch Ende der Ausführung?
Zu der Gesamtplanung und Ausführung gehören auch diese gern
vergessenen Details.
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freie Rinnenentspannung
Das Thema der Bewegungsfugen im Beckenkopf ist umstritten, nur wenn
sie fehlt kann es folgen haben. Nierenförmige und Rundbecken sind
einfach anders.
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Materialplanung
Die Kombination von Materialien, hier Estrich – PU Abdichtung – Keramik
wurde hier frei interpretiert.
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Frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr !
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Documents pareils