Norkurier 25.05.2012
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Norkurier 25.05.2012
NETZWELT FREITAG, 25. MAI 2012 SEITE 9 Zeilenfresser von Frank Wilhelm Facebook-Absturz kann eigentlich nicht überraschen D Martina Leffin und ihr Mitarbeiter Mario Heuchert. Die Neubrandenburger Fahrradhändlerin hat den Sprung ins Internet gewagt – mit Erfolg. Das erste Fahrrad verkaufte sie, nachdem ihr Shop zwei Stunden im Netz stand. FOTO: FRANK WILHELM Chance für die Kleinen Von unserem Redaktionsmitglied Frank Wilhelm Das Volumen des Internethandels wird sich in den kommenden zehn Jahren noch einmal deutlich erhöhen. Da müssen auch regionale Händler im Netz aktiv werden. Aber wie? Martina Leffin kann es immer noch nicht fassen. Gerade mal zwei Stunden hatte die Fahrradhändlerin aus Neubrandenburg ihren Internet-Shop online, da hatte sie schon das erste Rad verkauft – an einen Berliner. Erst seit einigen Wochen bietet Martina Leffin Räder, Zubehör und Ersatzteile im World Wide Web an. Inzwischen hat sie schon Drahtesel nach Dresden und München verschickt. Kunden aus der Region kommen doch eher ins Geschäft, sagt sie. NEUBRANDENBURG. Für Thomas Zimmermann, Referent Handel und Dienstleistungen bei der IHK, ist der Erfolg des Fahrradhauses ein Beispiel dafür, dass auch kleinere Händler aus der Region vom Onlinehandel profitieren können. Immerhin geht es darum, wenigstens ein kleines Stück vom großen Kuchen des Geschäfts im Internet abzubekommen. Im vergangenen Jahr in Deutschland hat der Handel übers Internet 36,7 Milliarden Euro umgesetzt, sagte Eva Stüber vom IfH Institut für Handelsforschung GmbH Köln jetzt vor dem IHK Handelsausschuss. Der Anteil des E-Commerce am Einzelhandelsumsatz betrage knapp sieben Prozent. Die Prognosen gehen davon aus, dass das Volumen des Onlinegeschäfts im 2020 knapp 51 Milliarden Euro umfasst. „Modeprodukte haben die „Sir Jony“: Ritterwürden für Apple-Chefdesigner LONDON. Er steckt hinter dem Design von iMac, iPhone und iPad – jetzt ist Apple-Chefdesigner Jonathan Ive für seine Verdienste mit Ritterwürden ausgezeichnet worden. Der Brite darf sich künftig Sir Jonathan nennen. Der Titel des Knight Commander, Order of the British Empire (KBE), wurde dem 45-Jährigen im Buckingham Palast von Prinzessin Anne, der Tochter der britischen Königin Elizabeth II., verliehen. Dass er ihn erhalten würde, war bereits Ende Dezember bekanntgeworden. Er habe herausragendes für Design und Unternehmertum geleistet, hieß es zur Begründung. Ive war im Nordosten Londons geboren und hatte zunächst zusammen mit Freunden für eine Designfirma in Großbritannien gearbeitet. 1992 fing er Vollzeit bei Apple an. Apple-Gründer Steve Jobs war nach der Rückkehr zum damals notleidenden Unternehmen 1997 so von Ives Entwürfen beeindruckt, dass er ihm eine Sonderrolle einräumte. Ive hatte stets einen direkten Draht zum Chef, „niemand kann ihm reinreden“, hatte der im Herbst verstorbene Jobs seinem Biografen Walter Isaacson erzählt. Jony Ive hatte unter anderem den bunten ersten iMacComputer entworfen, mit dem 1998 der Wiederaufstieg von Apple begann. Heute ist Apple das teuerste Unternehdpa men der Welt. Verbraucherschützer warnen vor Trojaner-Mail NEUBRANDENBURG. Mails mit wechselndem Absender und Forderungen über mehrere 1000 Euro für unterschiedliche Produkte verunsichern dieser Tage viele Verbraucher. Die Mails mit dem ominösen Absender „Schulz GmbH“ lassen nicht nur Rechtschreibschwächen erkennen. Sie enthalten vor allem eine gefährliche Anlage, eine Zip-Datei, sagt Verbraucherschützer Joachim Geburtig von der Rostocker Ver- braucherzentrale. Beim Öffnen dieser Datei infiziere sich in der Regel der Computer mit einem Trojaner. Dieser könne Kontodaten ausspionieren und diese später gebrauchen. Daher auf keinen Fall den beigefügten Ordner öffnen. Und, so Geburtig: „Zahlen Sie nicht! Öffnen Sie nicht die Zip-Datei in der Anlage!“ Mittlerweile sind mehr als zehn angebliche Firmen, die die Mails versenden, bekannt. wil TZ PZ PAZ HZ MZ SZS IZ AZ DZ MST MSM NBN NBF NBS lange Zeit dominierenden Elektroprodukte als bedeutendster Sortimentsbereich im Internet abgelöst“, erklärte Stüber. Im Kommen seien die Bereiche Gesundheit, Wohnen, Heimwerken und Garten. Mittlerweile gebe es keinen Sortimentsbereich mehr, von dem sich nicht mindestens einige Produkte im Netz verkaufen lassen. Nur eine Internet-Nische im Internethandel bilden Büro- und Schreibwaren mit derzeit knapp fünf Prozent. Hier mischt seit einigen Jahren auch die Neubrandenburgerin Juliane Schulz mit. Von A wie Arbeitsschutz bis V wie Verpacken und Versenden kann der User weltweit in ihrem Laden in der Kleinen Wollweberstraße diverse Waren erwerben. Zimmermann hebt hervor, dass der Preis für den Internet-Kunden nicht das ent- scheidende Motiv zum Kauf sei. So haben die Versandoptionen, die Benutzerfreundlichkeit, das Sortiment und der Service einen höheren Stellenwert, wie die IfH-Studie zeige. „Auch deshalb sollten wir das Internet als Chance sehen“, sagt er. Diese Chance wolle beispielsweise auch Netto Stavenhagen nutzen. Der Discounter engagiere sich im „boomenden OnlineLebensmittelgeschäft“. Rechtliche Beratung vor der Einrichtung eines OnlineShops gibt die IHK. Sich eine fähige Agentur zu suchen, die die Website entwirft und installiert, sei allerdings Sache des Händlers selbst, sagt Zimmermann. Martina Leffin hatte in dieser Beziehung Glück. „Das lief über unsere Einkaufsgenossenschaft.“ können die Facebook-Erfahrung entscheidend erweitern, ist Alex Dale überzeugt. Der Marketingchef des Spieleanbieters King.com sieht ein großes Potenzial in den Applikationen für Smartphones und Tabletts. Schon jetzt seien viele Menschen für einfache Games auf Facebook gewonnen worden, die bislang niemals ein Computerspiel angefasst hätten. Der Sprung auf die mobilen Geräte könne das „nächste große Ding“ sein. „Die Social Games können auf Smartphones mit Standortdaten kombiniert werden“, sagte Dale. Das eröffne völlig neue Möglichkeiten. „Das Spielprinzip wird dann noch viel überzeugender.“ King.com bezeichnet sich als zweitgrößter Spiele-Anbieter auf Facebook. Unangefochtene Nummer eins ist Zynga. Insgesamt steuerte dieser Anbieter von Games wie „Farmville“ oder „Cityville“ im vergangenen Jahr 19 Prozent der FacebookUmsätze bei – direkt und durch Werbung, die Facebook auf den Spieleseiten zusätzlich schalten konnte. Das geht aus dem Facebook-Börsenprospekt hervor. Bisher hätten die Spiele auf Facebook schon ihren Reiz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Facebook hatte einen Facebook-Aktie steigt leicht Nasdaq, Kurs in Dollar 18.5. 21.5. 22.5. 23. 44 41,72 42 40 38 38,00* 36 32,06** 34 32 33,31 30 *Ausgabepreis **17.10 Uhr gewaltigen Einfluss auf Menschen, die vorher nicht gespielt haben“, erklärte Dale. „Die Spiele machen Spaß, sind entspannend und bieten etwas zum Knobeln.“ Außerdem seien die Spiele meist leicht zu lernen. „Erwachsene haben nicht die Zeit, sich in ein aufwendiges Spiel einzudenken“, sagte Dale. In den mobilen Varianten reiche ein Finger zum Spielen aus. Zudem setzten die Spiele auch auf die Interaktion mit Freunden und Bekannten. „Die Spiele bieten einen einfachen Wettbewerb.“ Freunde könnten virtuell um Punkterekorde gegeneinander antreten. dpa 31,00 16745 keine Überraschung sein. Es reicht schon aus, sich an die Flops vieler InternetStartup-Unternehmen vor einigen Jahren zu erinnern. Davor sind halt auch Riesen wie Facebook nicht gefeit. Zumal man sich ernsthaft fragen muss, was für ein Wert hinter dem Netzwerk steht? Materielle Werte wohl kaum! Nur zum Vergleich: Zum Börsenstart war Facebook teurer als BMW, Adidas und Deutsche Bank zusammen. Hier kann doch etwas nicht stimmen, wenn eine World Wide Web-Konstruktion mehr wert ist als deutsche Traditionsunternehmen. Facebooks Wert resultiert insbesondere aus der Zahl der Nutzer, deren Kommunikation und dem Prinzip Hoffnung auf noch mehr Wachstum. Dies bildet einen idealen Hintergrund für die Werbeindustrie. Doch der Gipfel des Facebook-Hypes scheint erreicht. Die Aktienbesitzer müssen permanent bangen: Letztlich braucht nur der nächste geniale Zuckerberg zu kommen und ein noch attraktiveres Netzwerk zu entwickeln. Flugs werden die User abwandern und Facebook ist out. Kontakt zum Autor [email protected] NETZ-NEWS Kontakt zum Autor [email protected] Facebook-Potenzial nicht ausgereizt BERLIN/LONDON. Mobile Spiele ie Aufregung ist groß über die Facebook-Aktie. Nachdem der Wert des Netzwerkes in den vergangenen Jahren zeitgleich mit den „Freunden“ rasant gestiegen war, schmiert die Aktie ab. Lag der Ausgabepreis bei 38 Dollar ist er nun – trotz leichter Erholung – auf knapp 33 Dollar gefallen. Sechs amerikanische Anwaltskanzleien stehen bereits Gewehr bei Fuß mit Sammelklagen. Das gibt Stoff für den nächsten John Grisham-Justiz-Thriller. Doch wer sich nur ein wenig mit der Materie beschäftigt hat, für den dürfte der Facebook-Sinkflug Paysafecard warnt vor Internetbetrügern Der PrepaidZahlungsdienst Paysafecard warnt vor Betrügern, die im Internet vermehrt Geldkarten des Unternehmens weit unter ihrem eigentlichen Wert verkaufen. Um mit Paysafecard zu bezahlen, benötigen Kunden eine den Geldkarten zugeordnete PIN. Die in Online-Börsen angebotenen Codes stammen allerdings meist aus betrügerischen Aktivitäten und sind aus diesem Grund oftmals bereits verbraucht oder gesperrt. Die Kunden kaufen somit wertlose Karten. Dass der Wiederverkauf dieser Prepaid-Guthaben laut den AGB des Zahlungsdienstleisters verboten ist, dürfte den Käufern kaum bekannt sein. Betrüger nutzen Paysafecard selbst als Zahlungsmittel, da bei einer Geldtransaktion keinerlei Kon- DÜSSELDORF. todaten benötigt werden und somit Bargeldzahlungen wie in der Offline-Welt anonym erfolgen. Insbesondere bei Online-Erpressungen greifen Cyberkriminelle gerne auf dieses Internetzahlungsmittel zurück. Hacker beispielsweise versenden Trojaner, die einen infizierten PC sperren und den Nutzer zur Zahlung eines Lösegelds auffordern. Wer auf solche Deals eingeht und über Paysafecard zahlt, ist sein Geld los. Der infizierte Rechner dagegen bleibt unbrauchbar, denn der versprochene Freischaltcode wird den Opfern nicht zugestellt. Strafoder Mahngebühren mittels Paysafecard zu begleichen, sollten Internetnutzer niemals nachgekommen. Betroffene sind dazu aufgerufen, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. cid Festplattenpreise weiter hoch Laut dem ITKBranchenverband Bitkom sind die vor rund einem dreiviertel Jahr stark gestiegenen Preise für Festplatten nicht wieder gesunken. Zwar produzieren alle Hersteller, deren Fabriken vor sieben Monaten wegen der Flutkatastrophe in Thailand zerstört wurden, wieder Speicher. Hoffnungen auf eine Rückkehr zum Preisniveau vor der Flutkatastrophe gibt es allerdings DÜSSELDORF. King.com-Marketingchef Alex Dale FOTO: DPA nicht: Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die Hersteller ihre Kosten für den Wiederaufbau zerstörter Fabriken, rund eine Milliarde US-Dollar, an die Komponentenhändler und PC-Hersteller weitergeben. Bei den Verbrauchern landen die stark gestiegenen Preise für diese Komponenten aber nicht. Aus Thailand kommt rund ein Viertel der weltweiten Festplatcid tenproduktion.