Bulletin 3/2001 - Deutscher Museumsbund

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Bulletin 3/2001 - Deutscher Museumsbund
bulletin
Deutscher Museumsbund e.V.
c/o Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
Tel. 0351/48 46 324
Fax 0351/49 55 162
Editorial
Fusion aller Restauratorenverbände zum VDR
„Es ist geschafft!“ – Diesen Satz haben alle,
die im Museum mit Restauratoren und
Restauratorinnen zu tun haben, sicherlich
in den letzten Monaten des öfteren von
ihren Kollegen gehört. Hinter diesem Satz
steht die Freude über ein Ereignis, das die
Restauratorenschaft in Deutschland in den
letzten anderthalb Jahren stark bewegt hat:
die lange gewünschte, aber trotz verschiedener Anläufe zuvor nicht erreichte Fusion
aller 7 Restauratorenverbände in Deutschland. Seit Ende April existiert nun der neue
Verband der Restauratoren e.V. (VDR) als
fachlicher und berufspolitischer Zusammenschluss der RestauratorInnen. Nachdem der VDR mit seiner Gründungsmitgliederversammlung und dem ersten
Restauratorentag am 28. und 29. September
in Berlin die ersten Schritte in sein neues
Verbandsleben getan hat, freuen wir uns,
den „Neuling“ in der Verbandslandschaft
im Bulletin des Deutschen Museumsbundes vorstellen zu dürfen.
Obwohl – so ganz neu ist der VDR nun auch
wieder nicht: In der Nachkriegszeit entstanden aus den unterschiedlichen fachlichen,
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ISSN 1438-0595
ausbildungsbedingten und regionalen
Kontexten heraus sieben Restauratorenverbände, zu denen sich mit der international
ausgerichteten Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Archiv- Bibliotheks- und
Graphikrestauratoren (IADA) ein achter
gesellte. Die ältesten und größten Verbände, die Arbeitsgemeinschaft der Restauratoren (AdR), seit 1956, und der Deutsche
Restauratoren Verband (DRV), seit 1957,
wurden ergänzt durch die Neugründungen
des Bundesverbandes Deutscher DiplomrestauratorInnen (bdr), den Berufsverband
staatlich geprüfter Restauratoren (BsgR,
1989) und den Deutschen Verband Freiberuflicher Restauratoren (DVfR, 1981);
schließlich kamen nach 1989 nach der
eigenständigen DDR-Verbandsgeschichte
zwei Verbände in den östlichen Bundesländern hinzu, der Restauratoren Fachverband (RFV) und der Restauratorenverband
Sachsen (RVS).
Alle Verbände schlossen sich 1994 in einem
Dachverband zusammen, der Vereinigung
Deutscher Restauratorenverbände. An diese „Vorläufer-VDR“ delegierten die Einzelverbände im wesentlichen die berufspolitische Aufgabe der Gesetzesinitiative zum
Schutz des Titels „Restaurator“. Hier war
1999 mit dem gemeinsam von der VDR und
den Parteien des Schweriner Landtages
erarbeiteten und dann verabschiedeten
Restauratorgesetz in Mecklenburg-Vorpommern ein erster Erfolg zu verzeichnen.
Mit diesem Gesetz wurde zum ersten Mal
die Berufsbezeichnung „Restaurator“ in
Deutschland gesetzlich geschützt.
Durch die gemeinsame Arbeit an diesem
Ziel wuchs allerdings in den beteiligten Verbänden die Erkenntnis, dass das Konstrukt
des Dachverbands weder intern noch
extern auf Dauer geeignet sein würde, die
berufspolitisch weitgesteckten Ziele zufriedenstellend umzusetzen:
Nach innen bedeutete der durch den losen
Zusammenschluss bedingte extrem aufwändige Abstimmungsprozess einen enormen Zeit- und Reibungsverlust; mussten
doch die nach dem Delegiertenprinzip im
Dachverband arbeitenden Verbandsvertreter sich jeweils in ihrem Ursprungsverband
über ihren Auftrag und ihre Entscheidungskompetenz rückversichern. Nach außen
war für die Partner in Fachöffentlichkeit
und Politik kein klar konturierter Ansprechpartner mit einem umfassenden Verhandlungs- und Vertretungsauftrag erkennbar.
Die Entwicklung hin zu dem Bestreben, die
sehr unterschiedlich konturierten Einzelverbände in eine gemeinsame Organisation
zu überführen, erscheint nachgerade konsequent, obwohl nicht verschwiegen werden
soll, dass der Weg zur Realisierung mit einigen Stolpersteinen, Missverständnissen und
Befürchtungen behaftet war – gewiss nicht
ganz unerwartet angesichts der unterschiedlichen Befindlichkeiten der Verbände,
die ja alle mittlerweile ihre eigene Geschichte, ihre eigene Gesprächskultur und
ihr Selbstverständnis entwickelt hatten.
Was hat dazu geführt, dass die Fusion dennoch zustande kam? Die Antwort lautet:
Geduld, Kompromissfähigkeit, die Zusammenarbeit und der Einsatz mehrerer Generationen von Restauratoren und Verbandsfunktionären, die Orientierung auf gemeinsame Ziele statt auf unterschiedliche
Verbandstraditionen und nicht zuletzt
sicherlich eine Professionalisierung der
Methoden und Instrumente und der formale Glücksfall des Umwandlungsrechts, der
seit kurzem ein Zusammenfinden in einem
absehbaren Zeitrahmen ermöglicht.
Denn: Sieben Verbände, die gleichzeitig
miteinander den Anlauf zu einer Fusion
unternehmen, und denen diese Fusion
dann auch gleich beim ersten Versuch gelingt – das ist ein Novum in der deutschen
Verbandslandschaft! Das geänderte Umwandlungsrecht, das ursprünglich für
Fusionen von Banken und Wirtschaftsunternehmen gedacht war, eröffnet nun auch
Vereinen die Möglichkeit zur Verschmelzung miteinander. Das bietet den Vorteil,
dass die beteiligten Vereine nicht mehr erst
aufgelöst werden und die einzelnen Mitglieder sich in der Folge zu einem neuen
Verein zusammenschließen müssen. Vielmehr ermöglicht es ein vereinfachtes Verfahren der direkten Verschmelzung miteinander. Dabei werden die Mitgliedschaften
samt dem jeweiligen Vereinsvermögen als
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Ganzes übertragen, so dass der neu entstandene Verband gleich von Beginn an
handlungsfähig ist.
Dennoch haben sich bisher nur selten Verbände oder Vereine für diesen Weg entschieden, weil er formal sehr aufwändig ist
und den kontinuierlichen Willen zur Einigung während des gesamten Prozesses voraussetzt. Die nun im Verband der Restauratoren aufgegangenen Verbände haben
diesen Willen bewiesen und mit ihrer Verschmelzung einen enormen organisatorischen und logistischen Kraftakt vollbracht,
der – alles in allem betrachtet – zur Nachahmung nur empfohlen werden kann!
Dem Blick in die Vergangenheit soll nun
aber noch die Zukunftsperspektive folgen,
zumal diese Zukunft, so wünschen es sich
die Restauratoren, auch von der Bündelung
der Kräfte mit den ihnen verwandten Berufsgruppen im Museum und der Definition gemeinsamer Ziele geprägt sein soll.
Der neue VDR vertritt mit seinen ca. 3500
Mitgliedern den allergrößten Teil der deutschen Restauratorenschaft. Auf der gerade
zurückliegenden Gründungsversammlung
wurden innerhalb des Verbandes 21 Fachgruppen und 13 Ländergruppen etabliert.
Das neu gewählte Präsidium setzt sich aus
folgenden Personen zusammen: Kornelius
Götz (Präsident); Wolfram Vormelker, Vizepräsident und Schatzmeister; Dr. Cornelia
Weyer,Vizepräsidentin; Prof. Ingo Timm und
Roland Vogel, Präsidiumsmitglieder.
Das Spektrum der Fachgruppen reicht von
den traditionellen Fachrichtungen Gemälde oder Wandmalerei über Moderne Kunst
oder Möbel/Holzobjekte bis hin zum Technischen Kulturgut oder Ethnographischen
Objekten.
Die Ländergruppen sollen berufspolitische
Aufgaben wahrnehmen, aber auch die
regionale Anbindung der Mitgliederschaft
gewährleisten. Einige Fachgruppen werden
sich auch berufsständischen Zielen widmen: so die Fachgruppe der Freiberufler/
Selbständigen oder die Restauratoren im
Öffentlichen Dienst.
Gerade im berufsständischen und berufspolitischen Bereich, so sah es auch Dr.
Martin Roth bei seinem Grußwort anläss-
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lich unseres Restauratorentages, gibt es gemeinsame Themen für den VDR und den
Deutschen Museumsbund; Bereiche, in
denen Austausch und gegenseitige Information hilfreich sein können. Hier seien nur
einige Beispiele genannt:
Wesentliches Anliegen des VDR wird weiterhin der Titelschutz der Berufsbezeichnung sein. Hintergrund ist hier natürlich
die Ordnung der Berufslandschaft, der man
mit der Vereinheitlichung des Ausbildungsstandards „Diplom“ in den vergangenen
Jahren schon ein ganzes Stück nähergekommen war. Der neue Verband der Restauratoren hat diesen Standard auch intern als
Voraussetzung für die (ordentliche) Mitgliedschaft festgeschrieben.
Mit dem Berufstitelschutz soll dem Selbstverständnis als Freiberufler Rechnung getragen und gleichzeitig der Kulturgut- und
Verbraucherschutz verstärkt werden:
Öffentliche wie kirchliche und private Auftraggeber sollen in Zukunft klar zwischen
dem qualifizierten Restaurator und den
selbsternannten, aber nicht qualifiziert
Tätigen unterscheiden können. Hier wird es
zwischen Restauratoren und Museen
immer um die gemeinsame Sicherung von
Qualitätsstandards gehen, nicht um die
Privilegierung von Berufsgruppen.
Das Stichwort „Freier Beruf“ weist auf ein
weiteres Aktionsfeld hin, das auch wirtschaftliche Fragen einbezieht: im Zusammenhang mit Sparkurs und zunehmenden
Privatisierungstendenzen in Museen und
anderen öffentlichen Einrichtungen ist die
Zahl der freiberuflich tätigen Restauratoren
in den letzten Jahren sehr stark gewachsen.
Hier kommen Fragen der Auftragsvergabe
und -formulierung ins Spiel – Stichwort
Leistungsverzeichnis –, bei denen ein gemeinsames Interesse sicherlich in Vereinheitlichung und Transparenz liegt.
Aber auch die nichtselbständigen Restauratoren bedürfen unserer gemeinsamen Aufmerksamkeit. Aufgrund der Heterogenität
der Ausbildungssituationen in der Vergangenheit ist die Frage der Bezahlung und
Eingruppierung der angestellten RestauratorInnen noch sehr unterschiedlich geregelt und nicht immer dem tatsächlichen
Grad der Qualifikation angemessen. In dieser Frage ist behutsames Vorgehen angeraten, das allerdings nicht verstellen sollte,
dass eindeutiger Handlungsbedarf besteht.
Verständigungsbedarf gibt es sicherlich
auch in Ausbildungsfragen. Aus Sicht des
VDR sind Berufsverband und Ausbildungsstätte zwei Seiten einer Medaille. Deshalb
wird der VDR verstärkt die Zusammenarbeit mit den Hochschulen suchen, aber
auch sein Augenmerk auf das Praktikum als
Teil der Ausbildung richten. Regelung und
Professionalisierung der Ausbildung im
Museumsbereich sind ja auch ein Anliegen
des Deutschen Museumsbundes.
Schließlich und endlich haben wir gemeinsamen Handlungsbedarf in der Öffentlichkeitsarbeit unserer Verbände festgestellt.
Systematisierung und Professionalisierung
der vorhandenen Ansätze müssen vorangetrieben werden. Ein erster Schritt scheint
uns hier die Einladung des Präsidenten des
Deutschen Museumsbundes zu sein, bald
in den Präsidien und Gremien beider Verbände konkrete Kontakte zu knüpfen und
Begegnung zu organisieren. Für dieses Angebot möchten wir Ihnen ganz herzlichen
Dank sagen und Ihnen versichern, dass der
neue Verband der Restauratoren gern darauf eingehen wird.
Dr. Sabina Fleitmann
Verband der Restauratoren
In eigener Sache
Mitgliederverzeichnis
Der Deutsche Museumsbund beabsichtigt,
zum neuen Jahr ein neues Mitgliederverzeichnis herauszugeben. Mitglieder, die
nicht in diesem Verzeichnis genannt werden möchten, werden gebeten, dies dem
Büro Berlin (In der Halde 1, 14195 Berlin,
Fax 030/841095-19, office@museumsbund)
bis zum 23. November 2001 schriftlich mitzuteilen. Das Mitgliederverzeichnis wird
ausschließlich an Mitglieder des Verbandes
abgegeben. Unerwünschte Zusendungen
an die veröffentlichten Anschriften sind
nicht zu erwarten.
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Errata
In Ausgabe 02/2001 hat sich auf S. 14 ein
Fehler eingeschlichen. Der Termin des Internationalen Museumstages 2002 ist natürlich nicht der 12. Juni, sondern Sonntag,
12. Mai (Muttertag).
Fachgruppen
Dokumentation
Die diesjährige Tagung von CIDOC, dem
Dokumentationskomitee des Internationalen Museumsrates ICOM und damit sozusagen internationalen Pendant zur DMB/
FG Dokumentation, fand statt während
der dreijährlichen Generalversammlung
von ICOM in Barcelona vom 1.-7. Juli.
Sie war gekennzeichnet von der turnusmäßigen Wahl eines neuen Führungsteams
(Adrian Finney/Australien löste im Vorsitz
Patricia Young/Kanada ab), das mit einem
neuen Konzept die Arbeit wieder deutlicher
beleben möchte. Im Sitzungsprogramm
wurden u.a. Dokumentationsvorhaben in
spanischen Museen vorgestellt, und in
einem weiteren Block wurde Museumsdokumentation aus der Sicht anderer Funktionsbereiche im Museum behandelt. Im
Anschluss kam noch das mit dem CIDOC
„Conceptual Reference Model“ (CRM) befasste Gremium zusammen. Beim CRM
handelt es sich um einen Beschreibungsmechanismus zur Zusammenführung von
Daten aus unterschiedlichen Museumsdatenbanken. Es befindet sich bereits im
Prozess der Annahme als internationale
(ISO) Norm, wurde hierfür weiter bearbeitet
und auf den nächsten Schritt in diesem
Prozess vorbereitet.
Der Kontakt seitens der Museumsdokumentation zu Verbänden der benachbarten
Institutionen (wie Bibliotheken, Archive,
Medienzentren, Verlage) kann sicher gar
nicht eng genug sein – oft sind die behandelten Themen und Probleme ähnlich,
manchmal gleichen sie sich ganz, wenn sie
auf die von allen gleichermaßen genutzte
Basis ihrer Tätigkeit zurückgehen, die Informationstechnologie. Es war daher aus
Museumsperspektive sehr lehrreich zu verfolgen, welchen Fragestellungen sich der
internationale Bibliotheksverband (IFLA –
das Pendant zu ICOM) auf seiner Jahrestagung mit etwa 3500 Teilnehmern Ende
August in Boston widmete. Bibliothekspolitische Orientierungen, kulturpolitische
Fragen (freie Meinungsäußerung, Urheberrecht), modernes Management, Sponsoring
und Öffentlichkeitsarbeit, Datenformate
und ihre Verknüpfbarkeit, mehrsprachige
Objektterminologien, Sicherung und Langzeithaltung von elektronischen Daten unter Benutzung möglichst neutraler Datenformate wie XML, Klassifikation und Beschlagwortung von Wissenssammlungen –
alles das dürfte in den Ohren von Museumsleuten vertraut klingen, und es gibt
im einzelnen viele Weiterentwicklungen
und Lösungen, die auch ganz direkt für die
Arbeit in der Museumsdokumentation genutzt werden können.
Als ein kleineres, aber nicht weniger feines
Spiegelbild hierzu auf regionaler Ebene
dürfen vielleicht die „EDV-Tage Theuern“
gelten, die seit vielen Jahren als einzige
regelmäßige und feste verankerte Veranstaltung dieser Art – noch dazu zu sehr
günstigen Teilnahmebedingungen – Museumsvertreter nach Franken rufen. In diesem Jahr wurde dort auch der Bogen gespannt von einer gut verständlichen Einführung in Methoden und Probleme der
Kryptographie in IT-Systemen, einer sehr
ansprechenden Präsentation zur Gestaltung von Internet-Seiten (mit vielen lehrreichen, diesmal Negativ-Beispielen) bis zur
Präsentation einer ganzen Reihe aktueller
Projekte der Museums-EDV aus verschiedenen Teilen Deutschlands. Der Tagungsband
dieser für die tägliche Praxis sehr anregenden Tagung kann wie stets direkt vom Veranstalter angefordert werden (unter geringer Kostenbeteiligung).
Und dieser Bogen von Themen, die für die
Museumsdokumentation relevant sind,
wird sich schließen vom 22. bis 24. Oktober
in Berlin, wenn die regelmäßige Herbsttagung der DMB/FG Dokumentation und
der Workshop des Instituts für Museumskunde stattfinden. Themen werden dort
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sein die elektronische Langzeitsicherung
von Dokumenten – unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung der Datensprache XML und mit Beiträgen eines
Archivvertreters und eines Mitarbeiters des
Zentrums für Bucherhaltung Leipzig. Die
AGs der FG werden tagen und der gesamte
Mittwoch wird der Präsentation aktueller
Projekte und von EDV-Anwendungen in
Museen dienen.
Axel Ermert
Monika Hagedorn-Saupe
Fachgruppensprecherin:
Monika Hagedorn-Saupe
Institut für Museumskunde
In der Halde 1
14195 Berlin
Tel: 030/8301-460
Fax: 030/8301-504
[email protected]
Naturwissenschaftliche Museen
Die zivilisierte Welt verbündet sich zur Zeit
bei allen Gegensätzlichkeiten zu Solidarität
gegen Terror, aber auch gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Die wichtigsten Menschenrechte beziehen sich auf den
Schutz des Lebens. Unserer Gemeinschaft
geht es darüber hinaus um den Schutz der
Biosphäre und um Vielfalt und Verteilung
der Lebensformen. Naturmuseen und Naturwissenschaftliche Einrichtungen bereiten die Saat dazu vor, lassen das Verständnis für natürliche Zusammenhänge bereits
in den Jugendjahren unserer Besucher
wachsen und durch alle weiteren Generationen hindurch gedeihen… Unsere Sammlungen sind Bibliotheken des Lebens in seiner Vielfalt und Entwicklung. Unsere Daten
und Forschungen sind Grundlagen wissenschaftlich-politisch-gesellschaftlicher Entscheidungen. Auch die Herbsttagung der
Fachgruppe Naturhistorische Museen 2001
in Stralsund widmete sich diesen Leitzielen:
Zusammenwirken in Natur- und Umweltschutz / Zusammenarbeit über Grenzen
hinweg – im Ostseeraum. Die Fachgruppe
war vom 11. bis 13. Oktober 2001 Gast im
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Deutschen Meeresmuseum – Museum für
Meereskunde und Fischerei – Aquarium,
das in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen
feiert. Wir bemühten uns um Kontinuität
unseres Ziels, Kontakte und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg zu knüpfen und
wollten auch auf dieser Tagung Vorleistungen des Meeresmuseums verstärken. Es ist
zu wünschen, diese Richtung noch weiter
zu verfolgen, gepaart mit drängenden oder
interessanten aktuellen Themen. Bei der
Tagungsfolge hatten wir das große Glück,
dass mehr Austragungsangebote vorlagen
als Möglichkeiten vorhanden waren. Über
die Festlegung der nächsten Tagungsorte
müssen die Mitglieder entscheiden.
In den letzten Tagen wurde die neue Folge
der Tauschbörse zugesandt (Heft 18). Sie
ist insbesondere eine Schöpfung unseres
Kollegen Dr. Hohorst, der sie seit 1989 redaktionell betreut hat und den Stab jetzt an
Kollegin Dr. Karwatzki weitergereicht hat.
Die Tauschbörse ist neben den Tagungen
das verbindende Sprachrohr der Fachgruppe. Dr. Behrend Boris Hohorst hat sich um
den Zusammenhalt der Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen im Deutschen
Museumsbund verdient gemacht – wir
danken ihm. Ebenso danken wir dem
Senckenberg-Museum für die Herausgabe
und Drucklegung der Zeitschrift. Dr.
Hohorsts Nachfolgerin, Frau Dr. Bärbel
Karwatzki, konnte eine gute Gruppe an
Redaktionsmitgliedern aufstellen, so dass
die Tauschbörse jetzt wieder in regelmäßigem Turnus erscheinen kann – zweimal im
Jahr. Es gibt neben den Tagungsthemen
zwei aktuelle Punkte: zum einen die Sammlungserfassung, zum anderen die Wertschätzung naturwissenschaftlicher Sammlungen. Die Direktorenkonferenz der Naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen (DNFS) hatte seit 1996/97 die Initiative
zu untereinander kompatiblen Sammlungsdatenprogrammen unterstützt und
forciert. Allen Widrigkeiten, zusätzliche Fördergelder für Testphasen zu gewinnen zum
Trotz, gibt es inzwischen hervorragende
Programme und Systeme und das Angebot,
diese Systeme zu nutzen. Die Naturwissenschaftlichen Sammlungen werden zur Zeit
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von der Steuerungsgruppe der DNFS in
ihren Schwerpunkten aufbereitet und in
verschiedenen Druckwerken der Öffentlichkeit, aber auch der Kollegenschaft zugänglich gemacht. Damit werden den Naturmuseen Hilfsmittel gereicht, nicht immer
wieder den Museumsträgern gegenüber
den Sinn-Nachweis der Forschungssammlungen führen zu müssen. Für diese intensive und wertvolle Zuarbeit danken wir der
DNFS.
Die Sites der Fachgruppe werden zum Jahresende hin erneuert und erweitert. Aus
Termingründen und drängenden Aufgaben
war dies nicht in erforderlichem Maße
möglich. Anfragen, Wünsche und Anregungen bitte ich wie immer an die Fachgruppensprecher oder die Tauschbörsenredaktion (Dr. Barbara Karwatzki, Naturkundemuseum Reutlingen, Tel.: 07121/
144932-10, Fax: 07121/144932-12, [email protected]) zu richten.
Fachgruppensprecher:
Dr. Walter Igel
Adelhauser Museum – Naturkunde
Gerberau 32
79098 Freiburg i. Br.
Tel: 0761/20125-60
Fax: 0761/20125-63
[email protected]
Gerd-Rainer Riedel
Naturkundemuseum
Große Arche 14
99015 Erfurt
Tel u. Fax: 0361/6422086
Technikhistorische Museen
Jahrestagung
Auf der letzten Tagung der Fachgruppe in
Hamburg am 16. Mai 2001 wurde beschlossen, die nächste Fachgruppentagung in
Rathenow stattfinden zu lassen. Gespräche
vor Ort und im Brandenburger Raum ergaben interessante Fragestellungen, die
sich mittlerweile auch außerhalb Brandenburgs an Standorten des industriellen und
wirtschaftlichen Wandels stellt: Welche
Rolle können Technikmuseen vor Ort im
Dialog mit Kompetenzzentren, wirtschaftlichen Netzwerken oder Technologie- und
Gründerzentren spielen? Müssen Technikmuseen sich auf das „Vorbehalten“ industrieller Relikte beschränken und haben
damit nur eine rückwärtsgewandte Funktion des Erinnerns? Oder können Technikmuseen mit ihrer historisch-technischen
Kompetenz, ihren z.T. großen Dokumentationen und Bibliotheken auch Erfahrungen
zum technischen und sozialen Wandel
heute und morgen aktiv beitragen? Sind sie
bei dieser Intention überhaupt bei Kooperationspartnern außerhalb der Kulturszene,
bei Gründerzentren und Unternehmen gefragt? Die Tagung findet somit unter dem
Titel „Technikmuseen, Kompetenzzentren
und Unternehmen – Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft?“ in Rathenow,
Brandenburg und Potsdam statt:
Mittwoch, 21.11.2001: Anreise nach Rathenow bis 15.00 Uhr. 15.00 - 15.45 Uhr Tagungsanmeldung, Übergabe der Tagungsunterlagen. Historisches Café im Fürstenhof. 15.45 - 16.00 Uhr gemeinsamer Gang
zur Galerie am Märkischen Platz. 16.00 17.45 Uhr Begrüßung, Einführung in das
Tagungsthema. Kurzstatements/Kurzvorstellung von Museen/Museumsprojekten
aus dem Kreis der Teilnehmer/innen zum
Rahmenthema der Tagung. 17.45 - 18.00 Uhr
Pause. 18.00 - 18.30 Uhr Dr. Christian Hirte,
Museumsverband des Landes Brandenburg
e.V. sowie Brandenburgische Museen für
Technik, Arbeit und Verkehr e.V.: Die Brandenburgischen Technikmuseen, Vortrag.
18.30 - 19.00 Uhr Peter Poschmann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Kompetenzzentrum Optik Rathenow e.V.: Das
Kompetenzzentrum Rathenow und die
Kompetenzzentren in Brandenburg, Vortrag. 19.00 - 19.30 Uhr Diskussion. 19.30 20.00 Uhr Pause. 20.00 Uhr Gelegenheit
zum gemeinsamen Abendessen mit anschließendem Zusammensein im Fürstenhof.
Donnerstag, 22.11.2001: 8.30 Uhr Begrüßung
durch Landrat Dr. Burkhard Schröder, Landkreis Havelland (als Träger des Kreismu-
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seums) im Landratsamt. 9.00 - 9.45 Uhr
Besichtigung der Sonderausstellung zum
Thema „200 Jahre optische Industrie
Rathenow 1801 - 2001“ unter Leitung von Dr.
Bettina Goetze, Kreismuseum Rathenow.
Die Ausstellung befindet sich im Kreishaus.
10.00 - 11.30 Uhr Joachim Mertens, Geschäftsführer der Firma OPTOTEC-Optotechnischer Gerätebau GmbH, Informationsgespräch und Besichtigung der Firma
OPTOTEC. 12.00 - 13.00 Uhr Gelegenheit zum
gemeinsamen Mittagessen. 13.00 Uhr Abfahrt nach Brandenburg (per Zug, oder –
falls genügend vorhanden – per PKW).
15.00 - 16.30 Uhr Besichtigung des Industriemuseum Brandenburg an der Havel
(ehemaliges Stahlwerk mit Siemens-Martin-Ofen) unter Leitung von Dr. Sieglinde
von Treskow, Industriemuseum Brandenburg, mit Informationen der Museumsleiterin zum Thema der gesellschaftlichen
Relevanz des Museums für die Stadt Brandenburg. Industriemuseum Brandenburg.
17.00 Uhr Rückfahrt nach Rathenow (per
Zug, oder – falls genügend vorhanden – per
PKW). 19.00 Uhr Gelegenheit zum gemeinsamen Abendessen in Rathenow. Ort/Gaststätte nach gemeinsamer Vereinbarung.
Freitag, 23.11.2001: 8.15 Uhr Abfahrt nach
Potsdam (per Zug, oder – falls genügend
vorhanden – per PKW). 10.00 - 11.00 Uhr
Besichtigung des Filmmuseums Potsdam
unter Leitung von Dr. Bärbel Dalichow,
Filmmuseum Potsdam, mit Informationen
zur Bedeutung des Filmmuseums für die
Filmindustrie. 11.15 - 12.15 Uhr Abschlussdiskussion. Tagungsraum des Museumsverbandes des Landes Brandenburg e.V.
Anmeldung bzw. weitere Informationen
zur Tagung sind bei den beiden Fachgruppensprechern erhältlich.
Fachgruppensprecher:
Dr. Urs Diederichs
Deutsches Werkzeugmuseum Remscheid
Cleffstr. 2-6
42855 Remscheid
Tel: 02191/162519
Fax: 02191/163155
[email protected]
stellvertretender Sprecher:
Dr. Ulrich Zumdick
DASA
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel: 0231/9071-281
Fax: 0231/9071-267
[email protected]
Kulturhistorische Museen und
Kunstmuseen
Wie bereits auf dem Treffen der Fachgruppe
in Hamburg diskutiert und im Bulletin 2/01
angekündigt, findet das traditionelle
Herbsttreffen am Montag, 19. November,
von 11 bis 17 Uhr in Düsseldorf statt. Dort
eröffnete Anfang September die Stiftung
museum kunst palast, deren Sammlung
von den Künstlerkuratoren Bogomir Ecker
und Thomas Huber neu geordnet wurde.
Die Fachgruppe hatte sich nach dem Treffen
in Hamburg in einem offenen Brief an den
Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf als
Vorsitzenden der Stiftung museum kunst
palast gewandt und ihre Bedenken gegen
die Neuordnung einer Kunstsammlung
durch zwei Künstler geäußert, die die Funktion von kunsthistorischen Kuratoren übernehmen.
Die beiden Fachgruppensprecher erarbeiten derzeit ein Programm, das neben der
Besichtigung der Neupräsentation mehrere
Referate sowie eine Diskussion mit JeanHubert Martin, dem Generaldirektor des
museum kunst palast, sowie den beiden
Kuratoren der Sammlung vorsieht, in der
die Rolle der Kunstgeschichte im Museum
und die Frage der Künstlermuseen am Beispiel des museum kunst palast erörtert
werden soll. Die Mitglieder der Fachgruppe
erhalten ein gesondertes Einladungsschreiben, das auch auf den Internet-Seiten der
Fachgruppe abrufbar sein wird.
Fachgruppensprecher:
Dr. Lucius Grisebach
Neues Museum in Nürnberg
Luitpoldstraße 5
90402 Nürnberg
bulletin 3/2001
Tel: 0911/24020-20
Fax: 0911/24020-29
[email protected]
Dr. Michael Eissenhauer
Staatliche Museen Kassel
Schloss Wilhelmshöhe
34131 Kassel
Tel: 0561/9377-610
Fax: 0561/9377-666
[email protected]
Fachgruppe Stadt- und Heimatgeschichtliche Museen
Die Reformdebatte, die seit Anfang der
90er Jahre die Museen in besonderer Weise
forderte, hat mittlerweile ihre öffentliche
Vehemenz verloren. Aus der Diskussion ist
der Glaube an Patentrezepte ebenso verschwunden wie die Hoffnung, über das
stark an betriebswirtschaftliche Konzepte
angelehnte sogenannte „Neue Steuerungsmodell“ allein Reformprozesse nachhaltig
vorantreiben zu können. Am Übergang zum
21. Jahrhundert ist deutlich, dass auf das
Museum bezogene Reformprozesse im Ansatz stecken bleiben, wenn sie allein von
rigiden Sparzwängen und betriebswirtschaftlichen Leistungskriterien dominiert
werden. Die Modellierung und Verwirklichung jeder Reform ist als dialogischer
Lernprozess zu gestalten, in dem es nicht
„Täter“ und „Opfer“ geben kann, sondern
nur gemeinsam Handelnde. Dies gehörte
zu den Ergebnissen des Fachgruppentags
1998, auf dem unter dem Thema
„Museumsreform in der Diskussion – ein
Modell von Museumsseite auf dem Prüfstand“ Fachgruppe, Kulturpolitik, Verwaltung, Unternehmensberater und Kulturmanagement die Dimensionen der
Museumsreform an Hand des „Chemnitzer
Modells“ der Fachgruppe Stadt- und Heimatgeschichtliche Museen im Deutschen
Museumsbund diskutierten (Rezension im
BULLETIN 4/1998). Das Modell entwickelt
die Reformdimensionen konsequent aus
der Museologie des Museums und trägt
dabei zugleich der gegebenen reichen
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Museumstypologie wie der Tatsache, dass
die konkrete Vermittlung des Sammelns,
Forschens und Ausstellens eine beträchtliche und nicht in einem Modell darzustellende Varianz aufweist, Rechnung.
Gerade erschienen ist der von der Fachgruppe gemeinsam mit dem Fortbildungszentrum Abtei Brauweiler, Rheinisches
Archiv- und Museumsamt herausgegebene
Sammelband „Museumsreform – kooperativ! Perspektiven & Kontroversen & Positionen“ mit den ergänzten und erweiterten
Beiträgen des Fachgruppentags 1998. Erstmals liegt damit das „Chemnitzer Modell“
in publizierter Form vor. Der Fachgruppensprecher erläutert in seinem Beitrag
„Modernisierung der Museumsstrukturen.
Defizite und Erfordernisse aus Museumssicht.“ (S. 11-17) die museologische Identität
des Museums und die strategische Absurdität der Abtrennung des Sammelns und
Forschens von der Ausstellungsfunktion.
Die Stuttgarter Bürgermeisterin und
Dezernentin für Kultur, Bildung und Sport,
Iris Jana Magdowski, fordert in ihrem Beitrag „Modernisierung der Organisationsund Steuerungsstrukturen im Museumsbereich. Bilanz und Perspektiven aus kulturpolitischer Sicht“ (S. 19-25) den Erhalt der
„Vielfalt unserer Museumslandschaft“. Das
Museum ist „ein sensibler Bereich, der keinen blinden Aktionismus verträgt…“ Vor
allem gilt dies für die traditionellen Aufgaben des klassischen Museums.
Der Hamburger Verwaltungsexperte Thomas Steinberg („Organisationsentwicklung
und -reform“, S. 27-30) beschreibt pointiert
das Vermittlungsdilemma zwischen Organisationsreform als Eingriff von außen und
Organisationsentwicklung als Prozess von
innen heraus. Der Direktor des Schlossbergmuseums Chemnitz, Thomas Schuler, („Das
Chemnitzer Modell“, S. 31-95) stellt das von
ihm konzipierte und erarbeitete Modell im
Detail vor.
Cornelia Foerster (Direktorin der Historischen Museen Bielefeld) legt mit ihrem
Beitrag „,Wirkungsvolle Strukturen‘ im
,Konzern Stadt‘“ (S. 95-100) einen Erfahrungsbericht über zehn Jahre städtische
Verwaltungsreform vor. Reformen im
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Museum – im Sinne Steinbergs Organisationsentwicklung –, Foerster erwähnt
Kostenbewusstsein, Transparenz und Flexibilität, reiben sich unübersehbar an den
Erfahrungen mit dem neuen „Konzern“
Stadt (Foerster nennt: neue Hierarchien,
verlängerte Entscheidungswege, reduzierte
Leitungskompetenz). Da die Reform parteipolitisch umstritten ist, steht mit den veränderten kommunalen Mehrheitsverhältnissen 1999 die Reform der Reform an.
Enoch Lemcke (Senator für Schule, Kultur
und Sport der Hansestadt Rostock)
„Museumsreform in der Diskussion. Praxiserfahrungen in Rostock“ (S. 101-103) und
der heutige Direktor des Historischen Museums Hannover, Thomas Schwark, „Lernfähige Kommunalverwaltung – lernfähige
Museen? Praxiserfahrungen in der Hansestadt Rostock“ (S. 105-115) beschreiben das
gleiche kommunale Praxisfeld aus politischer und museologischer Sicht. Der von
einer Analyse der Probleme der städtischen
Museumslandschaft ausgehende Beitrag
Schwarks und Lemckes „Erfolgsbericht“
einer am bloßen Sparzwang orientierten
Neuadministration belegen die Diskrepanz
zwischen „Museumsreform“ als Schlagwort
und seriösem Begriff.
Bernd Meyer, Dezernent für Kultur, Schule
und Sport beim Deutschen Städtetag, kritisiert in seinem Beitrag „Von der Bürgerorientierung zur Bürgerbeteiligung“ (S. 117123) fehlende Bürgerbeteiligung als wesentliches Defizit der neuen Steuerungsmodelle: Also Kulturentwicklung in einer
Stadt nicht „top down“, sondern „bottom
up“. Aus der Sicht der Stadtmuseen, die
seit den 70er Jahren neue Sammlungsschwerpunkte erschlossen und Ausstellungen im Dialog mit Bevölkerungsgruppen
erarbeitet haben, Stichwort ist „Soziokultur“, eine fraglos sympathische Forderung.
Der Beitrag des Unternehmensberaters
Björn Bloching „Neue Steuerung in der
Kultur. Ein Erfahrungsbericht aus Sicht der
Top-Management-Beratung“ (S. 125-133) beschreibt die Einführung der Kosten-Leistungs-Rechnung bei der Stadt Frankfurt
am Main. Leider fehlt in seinem Beitrag die
Bemerkung, auch Sammeln sei Aufgabe des
Museums, was auf der Tagung aufmerksam
registriert wurde, weil sie von unerwarteter
Seite kam. Blochings Beitrag macht überdeutlich, dass die Logik des Steuerungsmodells auf Museen nur partiell anwendbar
ist. Kerstin Schmidts (Projektleiterin bei der
Bertelsmann-Stiftung) Beitrag „Besucherservice in deutschen Museen“ (S. 135-145)
legt ein breites Datenmaterial zum Besucherservice in Museen vor. Ihr kritisches
Fazit ist durchaus zu teilen, ihr Schluss,
Museumsleute „wollten“ nur nicht, nur
bedingt.
Den Band beschließt der Beitrag von Elke
Esser (Mitglied im Rat der Stadt Essen)
„Museum in der Reform. Neue Verwaltungssteuerung aus Sicht von Politik und
Bürgern“ (S. 147-150), dem unter anderem zu
entnehmen ist, dass die Vorliebe der Verwaltungsreform für Kultureinrichtungen,
insbesondere Museen, damit zu tun hat,
dass bei einem Fehlschlag des Experiments
der Schaden für die Gesamtverwaltung
relativ gering sei. Immerhin ist so das Eingeständnis möglich, dass Museen nicht
repräsentativ für „die“ Verwaltung sind.
Museen sind „komplexe“ Organisationen.
Ihre Wahrnehmung von außen ist partiell.
Dies macht der Band deutlich, und deshalb
ist er notwendig.
Reform kann schlechterdings nicht Deckmantel der Zerstörung der Museologie des
Museums sein. Der Reformdruck hat sich
zwar relativiert, das ändert indes nichts
daran, dass der bleibende Änderungsdruck
auch weiterhin die Museen einschließen
wird. Die Publikation ist nicht nur für
strategische Diskussionen, sondern auch
für die alltägliche Auseinandersetzung mit
Verwaltung, Kulturpolitik und Öffentlichkeit wichtig und, soweit zu sehen, die erste
umfassende Publikation zum Thema Reform von Museumsseite überhaupt.
Museumsreform – kooperativ! Perspektiven
& Kontroversen & Positionen; hrsg. von
Hartmut John und Jürgen Steen im Auftrag
des Landschaftsverbandes Rheinland und
der Fachgruppe Stadt- und Heimatgeschichtliche Museen im Deutschen Museumsbund (= Publikationen der Abteilung
Museumsberatung 14) Essen 2001.
7
Fachgruppensprecher:
Dr. Jürgen Steen
Historisches Museum
Saalgasse 19
60311 Frankfurt am Main
Tel: 069/212-35961
Fax: 069/212-30702
[email protected]
Beirat:
Dr. Cornelia Foerster
Historisches Museum
Ravensberger Park 2
33607 Bielefeld
Norbert Credè
Historisches Museum
Großer Moor 38
19055 Schwerin
Dr. Michael Hütt,
Franziskanermuseum
Rietstraße 37
78050 Villingen-Schwenningen
Dr. Thomas Schwark
Historisches Museum
Pferdestraße 6
30159 Hannover
Arbeitskreis Volontärinnen
und Volontäre
Vergütung:
Wir haben alle Bundesländer angeschrieben, auf den Beschluss der Tarifgemeinschaft der Länder vom 27. März diesen Jahres
hingewiesen und darum gebeten, diesen
Beschluss umzusetzen. Jetzt sind aus allen
Ländern Reaktionen erfolgt. Aber noch nicht
überall gibt es Entscheidungen, deshalb
bleiben wir weiter am Ball. Folgende Antworten sind bis jetzt erfolgt und sind der
nebenstehenden Tabelle zu entnehmen:
AIP: Bezüge der Ärzte im Praktikum (Empfehlung der TdL vom 27. März 2001).
ABhD: Anwärterbezüge für Beamte auf
Widerruf im Vorbereitungsdienst in den
Laufbahnen des höheren Dienstes (alte Vergütungsregelung).
Ausbildung:
In Bayern ist jetzt eine Aus- und Weiterbildungsmöglichkeit für die Volontärinnen
und Volontäre vorhanden: Die Landesstelle
für die nichtstaatlichen Museen lädt alle
bayerischen Volontäre ein, kostenlos an
ihren hausinternen Fortbildungen teilzunehmen. Es handelt sich hier zwar nicht
um volontärsspezifische Weiterbildungsmaßnahmen wie beispielsweise in Niedersachsen, Baden-Württemberg oder Berlin,
aber zur Fortbildung in museumsrelevanten Themenbereichen ist das eine hervorragende Gelegenheit. Informationen sind
unter www.museen-in-bayern.de oder
über die Telefonnummer 089/2101400 zu
erhalten.
Internet:
Wir haben unsere Internetseiten beim
Deutschen Museumsbund überarbeitet.
Jetzt sind mehr Informationen und Links zu
finden. Die Adresse lautet: www.museumsbund.de
Arbeitsgruppe Volontärinnen und
Volontäre in der Denkmalpflege:
Am Rande der Jahrestagung der Landesdenkmalpfleger in Halle (Juni 2001) kam die
Arbeitsgruppe Volontärinnen und Volontäre in der Denkmalpflege zu einem kurzen
Land
AIP
Baden-Württemberg
X
bulletin 3/2001
Treffen zusammen. Erfreulich war, dass
ca. 20 von insgesamt ca. 50 VolontärInnen
in der Denkmalpflege teilnehmen konnten.
Neben einer Einführung in das Thema der
Jahrestagung wurden explizit Volontärsangelegenheiten besprochen wie die Vergütung, die Möglichkeiten von Fort- und
Weiterbildungen in den einzelnen Ländern
und Erfahrungen mit Rückmeldungen/
Zeugnissen u.ä. im Verlaufe der Ausbildung. Die nächste Tagung der Arbeitsgruppe wird am 23./24. November 2001 in
München stattfinden.
Am ersten Tag sollen Volontärsangelegenheiten besprochen werden; für den zweiten Tag ist eine Exkursion zu verschiedenen Objekten in München geplant, anhand derer aktuelle Fragen der Denkmalpflege diskutiert werden sollen. (Christine
Onnen)
Internes:
Das nächste Treffen der Sprecherinnen des
Arbeitskreises findet am 12. und 13. Januar
2002 in Berlin statt. Wer will, kann gerne
an diesem Treffen teilnehmen.
Das nächste bundesweite Treffen der Volontärinnen und Volontäre findet in Nürnberg statt. Da am letzten Märzwochenende
2002 Ostern ist, wird das Treffen auf den
ABhD
Bayern
X
Berlin
X
sonstiges
Brandenburg
berät noch
Bremen
berät noch
Hamburg
X
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
berät noch
X
Niedersachsen
X
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
hat keine Volontäre
X
Saarland
berät noch
Sachsen
X
Sachsen-Anhalt
X
Schleswig-Holstein
X
Thüringen
X
Stand September 2001
bulletin 3/2001
15. und 16. März vorverlegt. Der Arbeitstitel
lautet: Neukonzeptionen von Ausstellungen und Sammlungen. Dazu wird es aus
dem Bereich Museum und Denkmalpflege
eine Reihe an Vorträgen und Workshops
geben. Der Austausch über ihre Arbeit wird
bei diesem Treffen unter den Volontären
besonderen Platz finden.
Personalia:
Leider müssen wir den Rücktritt des AKSprechers Jan Borgmann mitteilen. Er hat
eine plötzlich vakant werdende Stelle in
„seinem“ Museum kommissarisch übernommen. Wir danken ihm für den Einsatz
als Sprecher des Arbeitskreises, den er mit
viel Engagement geleistet hat. Wir wünschen Jan eine tolle neue Aufgabe und viel
Erfolg auf seinem weiteren Weg.
Die Aufgabe, sich um die Ausbildung der
VolontärInnen zu kümmern, übernimmt
von nun an Dr. Henriette Kühl und für
alle Bayern betreffenden Fragen wird Dr.
Matthias Hamann zuständig sein.
Susanne Hattig
SprecherInnen des Arbeitskreises
Dr. Matthias Hamann
Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
90402 Nürnberg
Tel: 0911/1331-104
Fax: 0911/1331-200
[email protected]
Susanne Hattig
Deutsches Technikmuseum
Trebbinerstr. 9
10963 Berlin
Tel: 030/90254-174
Fax: 030/90254-175
[email protected]
Dr. Christine Onnen
Niedersächsisches Landesamt für
Denkmalpflege
Scharnhorststr.1
30175 Hannover
Tel: 0511/925-5330
Fax: 0511/925-5402
[email protected]
8
Vertreterin
Dr. Henriette Kühl
Landesmuseum Koblenz
Festung Ehrenbreitstein
56077 Koblenz
Tel: 0261/9703125
Fax: 0261/701989
[email protected]
„Museum Professionals“
Im Juni 2001 nahm nach einer mehrmonatigen Vorbereitungszeit das wissenschaftliche und interdisziplinär ausgerichtete
Mailforum „Museum Professionals“ die
Arbeit auf. Dabei handelt es sich nicht um
eine Diskussionsliste wie „demuseum“ und
„Museum-L“, sondern um ein redaktionell
betreutes und moderiertes Forum, das über
das eigentliche Museumswesen hinausgehende Informationen, Ankündigungen und
Anfragen veröffentlicht. Das thematische
Spektrum sowie die inhaltliche Ausrichtung bezieht geistes- und kulturwissenschaftliche Fachdisziplinen ein und reicht
von den Geschichts-, Literatur- und Kunstwissenschaften über Natur- und Technikwissenschaften bis hin zum Bibliotheksund Archivwesen sowie zum neuen Arbeitsfeld der Museumsinformatik.
Damit fokussiert sich das bewusst zweisprachig (deutsch/englisch) angelegte
Forum nicht nur auf die genuinen Hauptaufgaben der Museen: Sammeln, Forschen,
Präsentieren und Bewahren. Die Einbeziehung der genannten Wissenschaftsbereiche ist vielmehr auch ein Spiegelbild des
thematischen und inhaltlichen Spektrums
der Museen und der dort angesiedelten
wissenschaftlichen sowie beruflichen Arbeitsbereiche, die sich vermehrt auf didaktische Aufgaben erstrecken – gerade auch
unter dem Aspekt des Museums als interdisziplinärer Lernort einer historisch-politischen und gesellschaftlichen Vermittlung.
Die redaktionelle Moderation des Forums
„Museum Professionals“ bedeutet keinesfalls eine Zensur der gerade auch im Internet vielbeschworenen freien Meinungsäußerung, wie auf den ersten Blick vielleicht
vermutet werden könnte, sondern ist im
wissenschaftlichen Informationsaustausch
mittlerweile obligat und macht auch Sinn.
Als Beispiel kann das geisteswissenschaftlich ausgerichtete H-Net angeführt werden.
Eine redaktionelle Betreuung soll die Seriosität der Informationen, die Veröffentlichungsrichtlinien im Sinne einer wissenschaftlichen Zitation sowie einen inhaltlichen Qualitätsstandard gewährleisten.
Darüber hinaus werden fachfremde, kommerzielle, anonyme sowie persönlich diffamierende Beiträge herausgefiltert. Für
Subskribenten unmoderierter Diskussionslisten können sich solche Beiträge oftmals
zu einer Belastung entwickeln, bei denen
selbst die Betätigung der Löschtaste nicht
mehr viel weiterhilft.
Die Redaktion von „Museum Professionals“
setzt sich aus Museums- und Kulturwissenschaftlern zusammen und wird von einem
Wissenschaftlichen Beirat unterstützt.
Dem Beirat gehören international bekannte Fachleute an, die keineswegs nur ein
„schmückendes Beiwerk“ sind, sondern
aufgrund ihrer beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten, z.B. im Deutschen
Museumsbund und bei ICOM, die museumsfachliche und wissenschaftliche Funktion des Mailforums garantieren. Unter der
unten angegebenen Internet-Adresse sind
die Mitglieder der Redaktion und des Beirates aufgeführt. Neben den Redaktionsmitgliedern kann sich „Museums Professionals“ mittlerweile auf ein kleines kollegiales Netzwerk von „Korrespondenten“
stützten, die in den jeweiligen Ländern
engagiert Ausschau nach interessanten
Informationen halten, um die Abonnenten
mit attraktiven und inhaltlich hochwertigen Mitteilungen zu versorgen.
Was bietet das Mailforum „Museum Professionals“ außer dem oben beschriebenen
theoretischen Grundkonsens und einem
organisatorischen Aufbau in der Praxis?
Neben Tagungshinweisen und -besprechungen, Ankündigungen von Ausstellungen, Anfragen, Projektbeschreibungen und
thematischen Annoncen sind es Rezensionen von Fachliteratur und Ausstellungen
sowie auch Inhaltsverzeichnisse von aktu-
9
ellen Fachzeitschriften, die das Bild des
Forums prägen. Darüber hinaus erscheinen
in regelmäßiger Folge ausführliche Stellenangebote und -ausschreibungen, die aus
zahlreichen Tageszeitungen, Listen und
direkten Kontakten von der Redaktion für
das Forum zusammengestellt werden und
die den Museumsbereich sowie verwandte
Arbeitsgebiete abdecken. In den Mitteilungen finden sich neben museumsspezifischen Hinweisen z.B. auch Beiträge über
kunstgeschichtliche Veranstaltungen, Gedenkstättenarbeit,
Kulturpolitik,
geschichtsdidaktische Projekte und künstlerische Performancen. Ein „Highlight“ stellen –
gemessen an den zahlreichen positiven
Rückmeldungen von Abonnenten – vor
allem die in der Regel wöchentlich erscheinenden News Digests dar, die als eine fünfsprachige (deutsch, englisch, spanisch, italienisch, französisch) Presse- und Magazinschau in drei verschiedenen Ausgaben
publiziert werden.
Entspricht die Zusammensetzung der Subskribenten von „Museum Professionals“
den Voraussetzungen und der anvisierten
Zielgruppe? Ursprünglich als informelles
europäisches Wissenschaftsforum für das
Museumswesen intendiert, weitete sich
der Abonnentenkreis bereits nach kurzer
Zeit international aus, nach dem auch im
außereuropäischen Raum über „Museum
Professionals“ berichtet wurde. Unter rund
700 Subskribenten mit einer länderspezifisch identifizierbaren Mailadresse bzw.
auswertbaren Angaben im Anmeldeformular, was im September 2001 über 90% der
gesamten Abonnenten entsprach, kamen
etwa 45% aus den deutschsprachigen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz),
25% aus dem europäischen Ausland, 15%
aus den USA und weitere 15% aus anderen
Ländern der Erde. 60% der Subskribenten
sind in Museen, Gedenkstätten und musealen Anlagen (z.B. Archäologische Parks)
beschäftigt.
Weitere 30% der Abonnenten stehen in
einem Arbeitsverhältnis in akademischen
und außeruniversitären Institutionen oder
sind Studierende, 10% arbeiten in Bibliotheken und Archiven. Kommerzielle Anbieter
und fachfremde Personen machen einen
sehr geringen Teil der Subskribenten aus,
was möglicherweise am Anmeldeverfahren
liegen könnte, das dezidiert wissenschaftliche bzw. fachlich ausgewiesene Abonnenten anspricht.
Aufgrund der wissenschaftlichen Ausrichtung ergaben sich erfolgreiche Kooperationen zwischen „Museum Professionals“ und
anderen Institutionen. Neben dem bekannten Mailforum H-Soz-u-Kult als Teil des
renommierten H-Net an der HumboldtUniversität zu Berlin sind es der Server
Frühe Neuzeit, ein Gemeinschaftsprojekt
der Ludwig Maximilians-Universität mit
der Bayerischen Staatsbibliothek in München, und die Virtual Library Museen, bei
denen vor allem im Rezensionsbereich eine
enge kollegiale und fachliche Zusammenarbeit besteht. Während sich diese Partner
im deutschsprachigen Raum befinden,
zeichnen sich zukünftig auch erfolgversprechende Kooperationen auf internationaler
Ebene ab.
Die jeweils in deutscher und englischer
Sprache abrufbare Website von „Museum
Professionals“ verzeichnete allein im September 2001 rund 24.000 visits und
120.000 page impressions. Auf der Website
hält sich das Verhältnis von Zugriffen aus
Deutschland und aus anderen Ländern
etwa die Waage. Das auf der Website erreichbare und stark frequentierte Archiv
mit den Mitteilungen seit Juni 2001 ermöglicht über die Suchmaschine eine Volltextrecherche in den Beiträgen.
Die Subskription des Mailforums ist denkbar einfach und auch für die im Umgang
mit dem Internet noch unerfahrenen KollegInnen leicht zu handhaben. Es müssen
lediglich die vorbereiteten Felder eines
Mailformulars ausgefüllt und anschließend per Mausklick an die Redaktion von
„Museum Professionals“ gesendet werden.
Neben einigen Angaben zum Forschungsinteresse und zur beruflichen Tätigkeit, bei
Studierenden auch zum betreuenden
Hochschullehrer, kann der Anmeldung
auch eine Kurzvita beigefügt werden. Als
„New Member Profiles“ erfolgt in unregelmäßigen Abständen eine Veröffentlichung
bulletin 3/2001
dieser Viten, die bei den übrigen Subskribenten übrigens auf großes Interesse
stoßen und dem Mailforum eine persönliche Note geben. Über diese Vorstellungen
sind sogar bereits einige interdisziplinäre
Kontakte und bei gleichartigen, jedoch bisher untereinander unbekannten Projekten
auch Kooperationen über Ländergrenzen
hinaus entstanden. Solche „Arbeitserfolge“
erfreuen die Redaktion und den Wissenschaftlichen Beirat von „Museum Professionals“ besonders.
Mailforum
„Museum
Professionals“,
www.museumslist.net, Redaktion: editor@
museumslist.net
Stephanie Marra
Fakultät für Kulturwissenschaft
Universität Dortmund
Jubiläumsfeier im Meeresmuseum Stralsund
Ende Juni 2001 beging das Deutsche Meeresmuseum Stralsund eine Woche lang mit
festlichen und publikumsbezogenen Veranstaltungen sein 50jähriges Jubiläum. Im
Jahr 1951 mit einer kleinen naturhistorischen Regionalausstellung beginnend, entwickelte es sich im Laufe der folgenden
Jahrzehnte zum beliebtesten Museum der
DDR. Im Gebäude des bereits während der
Reformationszeit säkularisierten Katharinenklosters war unter der Leitung von Dr.
Sonnfried Streicher ein bemerkenswertes
marinzoologisches Museum mit angeschlossenem Aquarium entstanden, das
von der Besucherzahl her zum bedeutendsten Museum der DDR wurde. So hatte
es 1987 über 870 000 Besucher zu verzeichnen, der Tagesrekord lag im Juli 1981 bei
über 13 000 Gästen.
Seit der Wende verwaltungsmäßig von
einer Stiftung getragen, wird es zu einem
erheblichen Teil vom Bund finanziell gefördert. Zunächst weiterhin unter der Leitung
von S. Streicher und nach dessen Pensionierung von Dr. Harald Benke, Spezialist für
Meeressäugetiere, wurden während der
letzten zehn Jahre an dem etwa 750 Jahre
alten Gebäude umfangreiche Sanierungs-
bulletin 3/2001
maßnahmen vorgenommen, der Ausstellungsbereich erneuert und die Aquarienanlagen deutlich erweitert.
In der Öffentlichkeit ist das Museum weiterhin sehr beliebt und weist jährlich über
600 000 Besuche auf. Im Februar 2001 wurde der 20-millionste Gast, ein 8jähriger
Schüler, begrüßt und entsprechend geehrt.
Als Außenstellen des Meeresmuseums
wurden 1991 die Leuchtturmgebäude auf
dem Darß als NATUREUM zum Ostsee-bezogenen Ausstellungskomplex umgestaltet
sowie 1999 das fischereibiologisch und
ozeanographisch orientierte NAUTINEUM
auf der Stralsund vorgelagerten Insel Dänholm eröffnet. Auch sie sind ständig für
Besucher zugänglich und dienen wie das
Hauptgebäude der Vermittlung und Vertiefung der allgemeinen Kenntnisse über den
Lebensraum Meer sowie dessen verschiedenartige ökologische Wechselbeziehungen und wirtschaftliche Bedeutung.
Ein bemerkenswerter, bereits eingeleiteter
Plan ist der Bau eines Ozeanariums auf der
nördlichen Hafeninsel von Stralsund mit
internationalem Standard hinsichtlich der
Größe des Gebäudes und der museologischen sowie aquaristischen Themenvielfalt.
Während in der DDR-Zeit dem Meeresmuseum von Stralsund der zusätzliche Aufgabenkomplex des Naturschutzes im Raum
Darß-Rügen oblag, spielen heute wissenschaftliche Themen eine wichtige Rolle, so
u.a. weiterhin spezielle Fragen des Naturschutzes im inzwischen entstandenen
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, die Walforschung und die Robbenrekultivierung sowie Themen der Erforschung tropischer Korallenriffe. Anlässlich
des Jubiläums wurde vom Förderverein des
Museums ein reich illustrierter Katalog mit
dem Titel „Sieben Weltmeere hinter Klostermauern“ herausgegeben. Einer der Höhepunkte des Jubiläumsjahres bildet die
Herbsttagung der Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen im Deutschen
Museumsbund unter dem Titel „Museen,
Natur- und Umweltschutz – Kooperation im
Ostseeraum“, die vom 11. bis 13. Oktober 2001
im Deutschen Meeresmuseum stattfindet.
Wolfgang Klausewitz
10
Tagungsberichte
Ausstellungswesen und
Präsentation
Die vierte von der Arbeitsgemeinschaft
Volontärinnen und Volontäre im Museumsverband Baden-Württemberg e.V. veranstaltete Fortbildung hatte den Themenbereich „Ausstellungswesen, Gestaltung und
Präsentation“ zum Inhalt. Die Notwendigkeit solcher Veranstaltungen sowie der gute
Ruf der von baden-württembergischen
Volontären organisierten Fortbildungen
zeigte sich im regen Andrang: über 60
Volontäre und Volontärinnen nahmen an
den Vorträgen und Workshops der Veranstaltung am 11. und 12. Juni 2001 in Lörrach
und Basel teil. Neben VolontärInnen aus
Baden-Württemberg konnten wieder Kollegen aus den angrenzenden Bundesländern
begrüßt werden. Eine Neuerung war die
Beteiligung von VolontärInnen/AssistentInnen aus Schweizer Museen – so war neben
dem Museum am Burghof in Lörrach das
Historische Museum in Basel Gastgeber.
Sofort nach den Grußworten des Direktors
des Museums am Burghof in Lörrach,
Markus Moehring, sowie der Sprecherin der
Arbeitsgemeinschaft der VolontärInnen,
Constanze Itzel, ging es in medias res. Am
Beispiel einer Sonderausstellung und der
geplanten neuen Dauerausstellung des
Museums am Burghof wurde den Teilnehmern das Zusammenspiel zwischen Zielen
und Konzeption, Gestaltung und Inhalt von
Ausstellungen nahegebracht. Die Gestaltungselemente des Ausstellungsprojektes
„Einmal Russland und zurück. Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler im Landkreis
Lörrach“ (Astrid Buhrmester-Rischmüller –
Museum am Burghof Lörrach und Heike
Mages, Gestalterin) wurde von den Teilnehmern in Arbeitsgruppen analysiert. Als Ausstellung „von unten“ unter Mitarbeit von
Spätaussiedlern gab es hier spezielle Probleme in Zahl und Auswahl der Exponate.
Der Vortrag „Eine neue Dauerausstellung:
Planungskriterien vorgestellt am Beispiel
des Museums am Burghof“ (Markus Moehring) zeigte, in welcher Weise verschiedene
Planungskriterien wie vorhandene Exponate, gewünschte Inhalte, Vermittlungsziele
und Zielgruppen, Interaktions-Angebote
sowie weitere Faktoren (museumspädagogische Angebote, Marketingfaktoren etc.)
zusammen mit dem Kriterium der Gestaltung zu einer Ausstellungskonzeption und
deren Umsetzung führen. „Zur Akquisition
einer Wanderausstellung“ im allgemeinen
sprach Astrid Buhrmester-Rischmüller. Einige der bis dahin angesprochenen Punkte
wurden weiter vertieft: „Wanderausstellung und der Spezialfall Troia“ war das Thema des Vortrages von Dr. Barbara TheuneGroßkopf (Archäologisches Landesmuseum
Konstanz). Die Referentin verdeutlichte die
Unterschiede zwischen einer als Wanderausstellung konzipierten Ausstellung und
einer Sonderausstellung, welche in lockerer
Folge an verschiedenen Orten gezeigt wird
– inklusive der damit verbundenen Unterschiede in Recht und Praxis.
Am zweiten Tag der Fortbildung ging es im
Programmblock „Gestaltung“ international
zu. Zunächst stellten drei Ausstellungsmacher ihre Vorgehensweise vor: Beat Gugger
vom Forum Schweizer Geschichte Schwyz
berichtete von verschiedenen Projekten, bei
denen es ihm vor allem darum ging, mit
Hilfe von Objekten – oft aus Privatbesitz
entliehen – Geschichten zu erzählen. Anschließend verdeutlichte der Ausstellungsgestalter Marcel Wouters, Eindhoven, NL,
wie man mit Hilfe von aufwendigem technischen Gerät und Computeranimationen
für Spannung in einer Ausstellung sorgen
kann. Neben interaktiven Informationssystemen programmiert sein Büro auch Spiele
und Animationen, welche den Besucher
immer wieder zwingen, sich bestimmte
Bereiche der Ausstellung „live“ anzusehen.
Zuletzt referierten Charlotte Dreßen und
Ulrike Koch wie sie in ihrer Ausstellungswerkstatt „Geschichte Industrie Kultur“ in
Konstanz an einen Auftrag herangehen. In
der anschließenden Podiumsdiskussion, an
der sich außer den ReferentInnen auch
noch Markus Moehring und Dr. Burkard v.
Roda (Leiter des Historischen Museums
Basel) beteiligten, ging es vor allem um die
Frage, wer ein Objekt zum Sprechen brin-
11
gen kann: ein Gestalter oder ein Wissenschaftler? Am Nachmittag besuchten die
TagungsteilnehmerInnen das neu eröffnete Musikinstrumentenmuseum in Basel
(Zweigstelle des Historischen Museums).
Hier war es hochinteressant zu sehen, wie
ein großes und modernes Museum sensibel
in ein historisches Gebäude eingepasst
werden kann, ohne dessen Charakter zu zerstören. Am konkreten Beispiel der im Aufbau befindlichen Sonderausstellung über
den Basler Münsterschatz im Historischen
Museum informierten sich die VolontärInnen darüber, mit welchen Problemen ein
großes Ausstellungsprojekt zu kämpfen
haben kann.
Mit der Veranstaltung in Lörrach ging der
erste vierteilige Fortbildungszyklus zu
Ende, welcher von der AG Volontärinnen
und Volontäre im Museumsverband BadenWürttemberg e.V. als ausbildungsbegleitende Möglichkeit, sich qualifiziert weiterzubilden, ins Leben gerufen worden war.
Alle Fortbildungen waren – nicht zuletzt
dank der Unterstützung durch den Museumsverband Baden-Württemberg und die
Landesstelle für Museumsbetreuung – für
die TeilnehmerInnen kostenlos.
Sicherlich wurde die AG mit dieser Reihe
ihrem Ziel gerecht, die Ausbildungssituation der landesweit über 80 VolontärInnen
in Baden Württemberg zu verbessern. Das
Weiterbestehen dieses Zyklus ist gesichert,
denn in Lörrach erklärten sich mehrere
VolontärInnen aus verschiedenen Karlsruher Museen bereit, die Organisation der
nächste Fortbildung zu übernehmen. Thema dieser Veranstaltung wird „Öffentlichkeitsarbeit und Museumspädagogik“ sein,
sie findet im Februar 2002 statt.
Im Turnus von zwei Jahren soll der gesamte
Zyklus regelmäßig wiederholt werden,
damit alle VolontärInnen – deren Arbeitsverträge über diesen Zeitraum laufen – in
den Genuss aller vier Fortbildungen kommen können.
Während der Fortbildung fand das 7.Treffen
der AG Volontäre und Volontärinnen in
Baden-Württemberg statt. Constanze Itzel
und Laura Wehr legten hierbei ihre Ämter
nieder, neu gewählt wurden Gesine Honnef
(Museum im Ritterhaus, Offenburg) als Vorsitzende und Barbara Hölschen (Museum
für Ur- und Frühgeschichte Freiburg) als
Stellvertreterin. Wichtiger Tagesordnungspunkt war auch der Bericht über die geplante Angleichung der Volontärsvergütung an die Gehälter der Ärzte im Praktikum (ein ausführlicher Bericht folgt).
Pressegruppe
der AG Volontärinnen und Volontäre im
Museumsverband Baden-Württemberg e.V.
bulletin 3/2001
Termine
Am 5. und 6. November 2001 findet in Wien
der 6. Workshop „Archäologie und Computer“ statt. Veranstaltungsort ist der Wappensaal im Rathaus. Informationen und
Anmeldung: Magistrat der Stadt Wien, Geschäftsgruppe Kultur – Stadtarchäologie,
Mag. Sigrid Strohschneider-Laue, FriedrichSchmidt-Platz 5/1, A-1080 Wien, Tel: +43 (0)1
4000 81158, Fax: +43 (0)1 4000 99 81177,
[email protected], www.archaeologie-wien.at.
Rezension
Darwin & Co. Eine Geschichte der Biologie
in Portraits. 2 Bände, herausgegeben von
Ilse Jahn und Michael Schmitt. Das in jüngerer Zeit wiederholt proklamierte „Jahrhundert der Biologie“ hat nicht erst mit der
modernen Genforschung und Gentechnologie seinen fachlichen Anfang genommen,
sondern reicht Jahrhunderte zurück bis zur
ersten wissenschaftlichen Erfassung der
Objekte der lebenden Natur und verläuft
über die Evolutionslehre und die verschiedenen Teildisziplinen der Zellforschung bis
zur Genetik und Molekularbiologie. Keinesfalls handelt es sich hierbei nur um spezielle Forschungsgebiete, sondern um Fachergebnisse, die sich in zunehmendem Maße
auf die Philosophie, Soziologie, Politik und
Religion sowie auf das allgemeine Weltbild
auswirkten.
Personifiziert wird dieser wissenschaftshistorische Prozess durch geniale Forscher,
die der Biologie entscheidende Impulse der
Kenntniserweiterung und Wissensvertiefung gaben. 51 Persönlichkeiten von Linnaeus über Humboldt, Darwin, Huxley und
Lorenz bis McClintok werden in den von
zwei gestandenen Museologen herausgegebenen beiden Bänden in ausführlichen
Beiträgen porträtiert und spiegeln auf diese Weise die Entwicklung der Biologie von
einer ursprünglichen Teildisziplin der Medizin bis zur heutigen gesellschaftspolitisch
dominanten Wissenschaft wider.
552 u. 574 S., Verlag C. H. Beck München,
2001, ISBN 3 406 44638 8 u. 3 406 44639 6.
Wolfgang Klausewitz
Die Arbeitsgruppe Computerorientierte
Geologie der Österreichischen Geologischen Gesellschaft veranstaltet am 9.
November 2001 ihren diesjährigen Präsentationstag zum Thema „Modellierung und
Visualisierung“ in Dornbirn. Die angewandte Geologie bildet einen Schwerpunkt
des Programms. Weitere Informationen:
www.geol-ges.at/compgeo2001.htm. oder
bei Prof. Dr. Ewald Brückl, Institut für Geodäsie und Geophysik,TU Wien, Gusshausstr.
27-29, A-1040 Wien, Tel.: +43/(0)1/5880112801.
„Erinnerungs- und Gedenkkulturen im
Dialog. Herausforderungen für die politische Bildung“ lautet der Titel einer Fachtagung, die am 10. und 11. November 2001 in
Hamburg stattfindet. Die Veranstaltung
soll ein Forum sein, in dem die Teilnehmenden sich über die Möglichkeiten und Grenzen der Erinnerungsarbeit in der heutigen
Gesellschaft austauschen können. Angesprochen werden dabei unterschiedliche
Institutionen wie Museen, Gedenkstätten,
Schulen, Weiterbildungsträger, usw., die
gemeinschaftlich neue Perspektiven und
Strategien für die Zukunft entwickeln sollen. Teilnahmegebühr: 30 bis 120 DM. Nähere Informationen, Tagungsprogramm und
Anmeldung unter: Arbeit und Leben
DGB/VHS Hamburg e.V., Besenbinderhof
60, 20097 Hamburg, Tel.: 040/284016-15,
Fax: 040/284016-16.
Der Museumsverband für Niedersachsen
und Bremen e.V. veranstaltet am 14. Novem-
bulletin 3/2001
ber eine Fortbildung zu „Rechtsfragen im
Museum: Künstlersozialversicherung und
Urheberrecht“ in der Städtischen Galerie
Delmenhorst, Haus Coburg. Mehr zum
Inhalt unter www.mvnb.de/fortbildung
2001.html.
Das Fortbildungszentrum Abtei Brauweiler
des Rheinischen Archiv- und Museumsamtes veranstaltet am 15. November 2001
einen Workshop zum Thema „Museumsmarketing – Instrumente, Konzepte, Wirkungen“. Die Veranstaltung findet im
Rahmen der Workshop-Reihe Bausteine des
Museumsmanagements 01 statt und
möchte deutlich machen, welche Möglichkeiten Museumsmanagement und Museumsmitarbeiter haben, um mit Hilfe aktueller Marketing-Methoden ihre Ziele zu
erreichen und ihren Bildungsauftrag zu
erfüllen. Teilnahmegebühr: 190 DM. Die
weiteren Themen-Angebote der WorkshopReihe sowie Informationen und Anmeldung: Rheinisches Archiv- und Museumsamt Fortbildungszentrum Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstr. 19, 50259 Pullheim,
Tel.: 02234/9854-313, Fax: 02234/9854-202,
www.fortbildungszentrum.lvr.de, [email protected].
Die Landesarchivdirektion Baden-Württemberg lädt vom 15.-16. November 2001
nach Ludwigsburg zum Kolloquium „Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und
Museen im Internet – Neue Ansätze und
Techniken“ ein. Thematisiert werden sollen
Strategien und Kooperationsmöglichkeiten, die Entwicklung von Internet-Fachportalen, der Workflow von der Erschließung
bis zur Präsentation und Online-Findmittel
für die Präsentation digitalisierter Bestände. Einen Schwerpunkt bildet die Präsentation von Ergebnissen der von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft geförderten Projekte „Workflow und Werkzeuge zu digitalen Bereitstellung größerer Mengen von
Archivgut“ und „Internetportal für Bibliotheken, Archive und Museen (BAM)“. Eine
Anmeldung ist online möglich unter
www.lad-bw.de/lad/koll2001.htm. Weitere
Informationen bei Dr. Gerald Maier, Landes-
12
archivdirektion Baden-Württemberg, Eugenstraße 7, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711/2124279, Fax: 0711/212-4283, [email protected].
Die ECSITE-Konferenz unter dem Titel
„Sharing ideas, developing skills, building
networks“ wird im Teknikens Hus, Luleå
(Nordschweden) vom 15.-17. November 2001
stattfinden. Programme und weitere Information: Walter Staveloz, Executive director,
Tel.: + 32 2 649 7383, Fax: + 32 2 647 5098,
www.ecsite.net.
Die Bundesakademie für kulturelle Bildung
Wolfenbüttel veranstaltet am 11. und 12.
November 2001 in Zusammenarbeit mit
dem Deutschen Kulturrat eine Tagung zum
Thema „Bürgerschaftliches Engagement in
der Kultur“. Dieser kulturpolitische Diskurs
wird Gelegenheit geben, die Empfehlungsperspektiven der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Enquetekommission „Zukunft des bürgerpolitischen Engagements“
zur Kenntnis zu nehmen und insbesondere
die möglichen Folgen für die Entwicklung
und Förderung von Künsten und Kultur zu
diskutieren. Referenten aus den Bereichen
Wissenschaft, Verbände und Kulturpolitik,
insbesondere der Länder- und Kommunalebene sind vorgesehen. Das ausführliche
Tagungsprogramm kann unter www.bundesakademie.de abgerufen werden. Anmeldungen bis zum 2. November an post@
bundesakademie.de.
Darüber hinaus bietet die Bundesakademie Wolfenbüttel in Kooperation mit dem
Bundesverband Museumspädagogik e.V.
und dem Institut Museum und Bildung e.V.
vom 23. bis 25. November 2001 ein „InternetPraxisseminar“ für MitarbeiterInnen von
Museen und den angrenzenden Bereichen
an. Das Seminar vermittelt Anregungen,
wie ein Internet-Auftritt oder dessen Reorganisation von Museen geplant und durchgeführt werden kann. Neben der theoretischen Analyse vorhandener Online-Angebote wird exemplarisch die Erstellung
eigener Seiten vorgenommen. Weitere Informationen unter www.stroetgen.de und
Anmeldung bei der Bundesakademie für
kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Postfach
11 40, 38281 Wolfenbüttel, Tel. 05331/808419, Fax: 05331/808-458.
Die Initiative Fortbildung für wissenschaftliche Spezialbibliotheken und verwandte
Einrichtungen e.V. (IF) bietet Kurse an, von
denen einige für nicht-bibliothekarische
Mitarbeiter von Museen bestimmt bzw. von
Interesse sind. Die Webseite www.initiativefortbildung.de ist noch in Vorbereitung.
Die detaillierten Ankündigungen der aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei
der Initiative Fortbildung. Fax: 030/8334478,
infolab.kub.nl/prj/macs/macsd.html.
In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für juristisches Bibliotheks- und
Dokumentationswesen (AjBD) und der
Arbeitsgemeinschaft der Parlaments- und
Behördenbibliotheken (APPB) veranstaltet
die IF am 5. und 6. November 2001 eine
Weiterbildung zu „Rechtsfragen der Internet-Nutzung – Urheberechts- und Lizenzprobleme“ in München.
In Zusammenarbeit mit dem Museumsverband Mecklenburg-Vorpommern findet am
26. und 27. November im Kulturhistorischen
Museum Stralsund ein Kursus zum Thema
„Ein Museum – eine Sammlung“ (Analyse
des Vorhandenen – Erarbeitung realistischer Arbeitsstrategien – Herstellen von
Öffentlichkeit) statt. Teilnahmegebühr: 90
DM. Anmeldung bis zum 5. November 2001
bei: Evelin Morgenstern – Initiative Fortbildung für wiss. Spezialbibliotheken und verwandte Einrichtungen e.V., c/o Zentral- und
Landesbibliothek Berlin, Breite Straße 30/31,
10178 Berlin, Fax: 030/8334478.
Eine zweitägige Fachtagung „Akustische
Führungen in Museen und Ausstellungen“
findet am 29./30. November 2001 im Berliner Filmmuseum statt. Veranstalter sind
das Institut für Museumskunde, das Filmmuseum Berlin und der Landesverband der
Museen zu Berlin. Einem Fachpublikum aus
dem Museums- und Ausstellungsbereich
sollen Grundlagen vermittelt werden, die
bei der Realisierung eines Audioguide-Projektes zu beachten sind, und bereits realisierte sowie geplante Audioguide-Projekte
vorgestellt werden. Ein weiterer inhalt-
13
licher Schwerpunkt ist zum Thema „Audioguide und Neue Medien“ vorgesehen. Die
Ergebnisse der Tagung sollen anschließend
publiziert werden. Kontakt: Filmmuseum
Berlin, – Sekretariat –, Kennwort „Herbsttagung“, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin,
Tel.: 030/300903-0, Fax: 030/300903-13,
[email protected].
Unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin finden
zwei nationale Fachtagungen zum Thema
kriegs- und verfolgungsbedingt verlagerten Kulturguts in deutschen Museen statt.
Der erste Tagungsblock am 11. und 12.
Dezember 2001 im Wallraf-Richartz-Museum, Fondation Corboud in Köln beschäftigt
sich mit dem Thema „Museen im Zwielicht
Ankaufspolitik 1933-45“.
Der zweite Teil widmet sich vom 20. bis
22. Februar 2002 dem Aspekt „die eigene
Geschichte“: Provenienzforschung an deutschen Kunstmuseen im internationalen
Vergleich in der Hamburger Kunsthalle.
Die Veranstaltungen wurden in Kooperation der genannten Museen mit der
Kulturstiftung der Länder, der Koordinierungsstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, dem
Deutschen Städtetag, der Bundeszentrale
für politische Bildung und dem Deutschen Museumsbund konzipiert. Das
detaillierte Tagungsprogramm wird im
Internet unter www.museumsbund.de
veröffentlicht.
Varia
Das Gesamtprogramm 2002 der Akademie
Remscheid für musische Bildung und
Medienerziehung e.V. mit ca. 90 Fort- und
Weiterbildungskursen liegt vor und kann
per Post kostenlos bezogen werden. Zudem
ist das Programm im Internet verfügbar.
Kontakt und Bestellung: Akademie Remscheid, Küppelstein 34, 42857 Remscheid,
Tel: 02191/794-0, Fax: 02191/794-205,
[email protected], www.akademieremscheid.de.
Die Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik der Staatlichen Museen
zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz ist
z.Zt. an folgenden EU-Projekten beteiligt:
CHANCE ist das Projekt eines europaweiten
Online-Zuganges zu kulturellen Datenbeständen. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung einer Strategie zur Nutzung und
Verbreitung kultureller Inhalte in Europa.
Erreicht werden soll dies durch die Bereitstellung des Zugangs zu kulturellen Inhalten, deren zielgruppenspezifische Aufbereitung, sowie der Schaffung eines pragmatischen Ansatzes zur Normalisierung/
Standardisierung kultureller Daten. Weitere Informationen unter: www.projectchance.net.
Das Projekt GIOVE, gefördert durch das
Raphael-Programm der Europäischen Kommission, ist Teil eines langfristig angelegten
Vorhabens zur Erforschung der europäischen Sammlungsgeschichte. Mit GIOVE
entsteht eine Datenbank zur Sammlung
Giustiniani, einer der prägenden Sammlungen des römischen Frühbarock. Die Datenbank fungiert als interdisziplinäre Wissensbasis, die im Unterschied zu herkömmlichen Datenbankverfahren besonders
darauf ausgerichtet sein wird, kontextuelle
Bezüge der Daten und damit die europaweite Bedeutung der Sammlung Giustiniani deutlich werden zu lassen. www.fu-berlin.de/giove/.
Das Mitteilungsorgan des Saarländischen
Museumsverbandes „ZeitRisse“ bietet ab
Ausgabe 3/2001 die Schaltung von Kleinanzeigen als neuen Service für seine LeserInnen an. Das Forum ist für private Sammler
bzw. Vereine und Museen gedacht, um
Sammlungsbestände dauerhaft zu ergänzen oder Kontakte für geplante Ausstellungen oder Leihgaben zu knüpfen. Redaktionsadresse: Saarländischer Museumsverband
e.V., Linxweiler Straße 5, 66564 Ottweiler,
Tel: 06824/8161, Fax: 06824/ 700505.
Das Keramikmuseum Frechen möchte –
aufgrund des bevorstehenden Umzuges
und der Neupräsentation – seine Vitrinen
verkaufen. Es handelt sich um insgesamt
bulletin 3/2001
36 Rothstein-Vitrinen unterschiedlicher
Größe. Der Preis ist Verhandlungssache.
Nachfragen und weitere Informationen
unter: [email protected].
Europäische Kommission
Die dritte Ausgabe des Info-Briefs der Generaldirektion Bildung und Kultur liegt nunmehr vor und ist auf dem Europaserver
unter der folgenden Adresse zu finden:
europa.eu.int/comm/dgs/education culture/publ/news/. Der Infobrief ist in deutsch,
englisch und französisch erhältlich.
Auf der Internetseite www.kulturrat.de/
ccp können die vollständigen Förderkriterien für die Ausschreibung 2002 der Europäische Kommission als pdf-Datei heruntergeladen werden. Der diesjährige Schwerpunktbereich liegt auf dem Themenkomplex Bildende Kunst, also dem gesamten
Spektrum der modernen und zeitgenössischen bildenden Kunst und anderen verwandten Formen des künstlerischen Ausdrucks. Daneben können auch Projekte aus
den Bereichen Darstellende Künste, Kulturelles Erbe der Antike sowie Buch, Lesen und
Übersetzung gefördert werden. Eine
wesentliche Grundvoraussetzung für die
Förderung sieht vor, dass die Projekte einen
sog. „europäischen Mehrwert“ erbringen.
Zudem muss mindestens eines der folgenden drei Querschnitts-Themen angesprochen werden: Zugang der Bürger zur Kultur,
Einsatz neuer Technologien, Tradition und
Innovation. Je nach Projektart und -dauer
betragen die Förderungssummen zwischen
50 000 und 300 000 EURO pro Jahr. Die
Anmeldungstermin für einjährige Projekte
ist der 15. November bzw. der 30. November
2001 für mehrjährige Projekte.
Von der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission liegen
zwei Ausschreibungen vor:
Unterstützung der von Vereinigungen und
Verbänden von europäischem Interesse
durchgeführten Projekte zur Diskussion
und Reflexion über Europa (A-3024)
bulletin 3/2001
Die Projekte müssen sich auf nachstehende
Themen im Zusammenhang mit der europäischen Integration beziehen und zur Debatte über deren Zukunft beitragen:
– ethische und geistige Werte und Quellen des europäischen Aufbauwerks
(Toleranz, Solidarität, Pluralismus)
– europäisches Regieren
– europäische kulturelle Vielfalt, insbes.
im Hinblick auf die Erweiterung
– Unionsbürgerschaft
Weitere Informationen zu diesem Programm unter: www.europa.eu.int/comm/
education/associations.de.
Unterstützung der von Nichtregierungsorganisationen im Jahr 2002 durchgeführten
Projekte zur Diskussion über Europa (B3-305)
Die Projekte müssen sich auf nachstehende
Themen im Zusammenhang mit der europäischen Integration beziehen und zur Debatte über deren Zukunft beitragen:
– europäisches Regieren
– Unionsbürgerschaft
– europäisches Sozialmodell
– bevorstehende Erweiterung
Weitere Informationen zu diesem Programm unter www.europa.eu.int/comm/
education/ong/html.
Weitere Informationen unter den angegebenen Internet-Seiten oder unter [email protected].
Publikationen
Der Deutsche Kulturrat feierte am 26. September sein 20-jähriges Bestehen. Zum
Jubiläum ist der Band „Der deutsche Kulturrat in guter Begleitung“ (hrsg. von Olaf
Zimmermann und Gabriele Schulz. 176 Seiten, ISBN 3-934868-08-8) erschienen. Die
Festschrift beinhaltet Beiträge über die
wichtigen Ereignisse in der Geschichte des
Deutschen Kulturrates.
Eine große Anzahl von Dienstleistern und
Lieferanten für Museen, Archive, Galerien,
Ausstellungen und Depots finden sich im
Branchenbuch Museum 2001. Die PrintAusgabe des Branchenbuches wird kostenlos verteilt (Bestellungen bitte an den Talpa-
14
Verlag, Inh. Erwin Hasselberg, Bölschestr. 63,
12587 Berlin. Bitte 2,20 DM in Briefmarken
als Versandkostenpauschale beilegen). Die
ständig aktualisierte virtuelle Parallelausgabe des Branchenbuches kann im Internet
unter
www.branchenbuch-museum.de
aufgerufen werden. Die nächste Print-Ausgabe erscheint im Mai 2002.
Kooperationen
Nachstehende europäische Museen suchen
Kooperationspartner zu folgenden Themenkomplexen:
Belgien
Das Breendonk Fort National Memorial,
Willebroek, sucht Informationen und Material über Konzentrationslager der NS-Zeit:
Georges Waterschoot. Tel: +3238866209,
Fax: +3238665391, [email protected];
Das National Jenevermuseum Hasselt,
Hasselt, sucht Partner für den Dialog und
Ausstellungsaustausch zur Geschichte der
Destillation und ihre Erzeugnisse. Möglich
ist auch die Einrichtung eines europäischen
Destillations-Museums oder einer entsprechenden Sammlung: Ann Vandeput,
Tel: +321124144, Fax: +3211211050, [email protected];
Das Visitors’ Center and Horticultural Museum Midzeelhoeve, Sint-Katelijne-Waver,
strebt eine Partnerschaft mit Gartenbauund Landwirtschaftsmuseen an, um die
Wissenschafts- und Sozialgeschichte von
Gemüsesorten zu erforschen: Leopold
Maes, Tel: +3215311093, [email protected];
Das VZW Rijtuigmuseum Bree, Bree, sucht
europäische Partner zum Austausch über
die Themenbereiche antike Kutschen und
andere alte Transport-Vehikel: Andre
Jonckers, Tel: +3289464453, [email protected];
Tschechische Republik
Das Valašské muzeum v přírodĕ (Walachisches Freilichtmuseum) in Rožnov pod Radhoštĕm (Rosenau unt. d. Radhost), ist interessiert an der Konservierung von Holzhäusern und deren Schutz vor Umwelteinflüssen: Vitezslav Koukal, Tel: +420651757111,
Fax: +420651654712, [email protected];
England
Compton Verney, Warwickshire, sucht für
die Eröffnung 2003 Museen und Galerien,
um bei zeitgenössischen Kunstprojekten
und Wanderausstellungen zusammenzuarbeiten:
Michael
Stanley,
Tel:
+441926645511, Fax: +441926642224;
Die East Riding Museums and Galleries,
Beverly, streben Partnerschaften mit
Museen und Galerien an, die interessiert
sind an einer Wanderausstellung zum
Thema Schiffsportraits im Besonderen von
Reuben Chappell: Janet Tierney, David
Marchant, Tel: +441482392777, 392771, Fax:
+441482392782, 392779, janet.tierney@
eastriding.gov.uk, [email protected];
Das Fairfax House, York, plant eine Wanderausstellung mit dem Titel „Paradise on a
Plate“, die den Einfluss von Gärten auf die
Innenraumgestaltung historischer Häuser
untersucht. Gezeigt werden sollen Metallarbeiten, Keramiken, Textilien, Möbel und
Gemälde. Hierfür werden Kontakte zu
Kunstgewerbe-Museen gesucht: Peter
Brown,
Tel:
+441904655543,
Fax:
+441904652262, peterbrown@fairfaxhouse.
co.uk;
Das Hastings Museum and Art Gallery,
Hastings, ermuntert Galerien für zeitgenössische Kunst sowie Künstler, das Museum
und die Galerie in Hastings als Plattform
zur Realisierung von Ideen zu verwenden:
Judith Stewart, Tel: +441424781155, Fax:
+441424781165, [email protected];
Die Usher Gallery, Lincoln, sucht eine große
Galerie in Europa für ein gemeinsames
Ausstellungsprojekt über zeitgenössische
visuelle Kunst in England und dem Festland: Julie Allsor, Tel: +441522527980, Fax:
+441522560165, ushergallery@lincolnshire.
gov.uk;
Das Wordsworth Museum, Grasmere, beschäftigt sich mit den Themen der Romantik-Bewegung. Von besonderem Interesse
ist dabei der Einfluss der bedeutendsten
Schriftsteller und Künstler der Romantik
auf ihre französischen, deutschen und italienischen Zeitgenossen: Dr. Robert Woof,
Tel: +441539463500, Fax: +441539463503,
[email protected];
15
Griechenland
Das Hellenic Ministry of Culture, Directorate of Byzantine and Post-Byzantine Monuments, Department of Museums, Athen,
sucht Partner, um die öffentliche Wahrnehmung byzantinischen und mittelalterlichen Kulturerbes mittels Computertechnologien zu verstärken. Die Zusammenarbeit
soll sich darüber auf die Fortbildung von
Museumspersonal unter Einbezug neuer
Management-Aspekte konzentrieren: Suzana Choulia-Kapeloni, Tel: +3013304030, Fax:
+3013304009, [email protected];
Ungarn
Das Directorate of County, Fasz-NagykunSzolvol Museum, Szolvok, sucht Partnerschaften für archäologische, ethnographische, kunstgeschichtliche, geschichtliche
und naturgeschichtliche Projekte: Dr. Bottyav Newyhert, Tel: +3656421602, [email protected];
Das Hungarian Natural History Museum,
Budapest, regt den Austausch zu folgenden
Themenbereichen an: Ausstellungsarchitektur, Bildung im Museum, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing: Zita Felfoldi,
Tel: +3613036193, Fax: + 3613036194, zfelfol
@edu.nhmus.hu;
Das King Saint Stephen Museum, Székesfehérvár (Stuhlweißenburg), sucht Partnerschaften mit Museen, Galerien und Privatsammlungen, die über zeitgenössische ungarische Kunst und ihre Verbindung nach
Frankreich Informationen besitzen: Sasvari
Edit, Tel: +3613753533, Fax: +3613753936,
[email protected];
Das Semmelweis Museum of History of
Medicine, Budapest, ist interessiert an der
Erstellung einer Datenbank für anatomische Modelle aus Wachs, Holz oder Metall,
die zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert in
Europa gefertigt wurden: Benedek Varga,
Tel: +3613753533, Fax: +3613753936, [email protected];
Wales
Das Barmouth Sailors’ Institute, Barmouth,
sucht Kontakt zu anderen maritimen Organisationen: J. Griffith, Tel: +441341241333,
[email protected];
Das Ceredigion Museum, Aberystwyth,
bereitet eine Wanderausstellung zum The-
ma Möbel der keltischen Regionen Wales,
Schottland und Irland vor. Von besonderem
Interesse sind hierbei die regionalen Unterschiede im Design. Hierfür sucht das Museum interessierte Partner: Michael Freeman,
Tel: +441970633087, Fax: +441970633084,
[email protected].
Stipendien
Recognizing that it can be difficult for curators to find the time and resources to conduct sustained research, the Getty Grant
Program began offering Curatorial
Research Fellowships in 1999. Now in its
third year, this fellowship program is
designed to enhance the professional scholarly development of full-time curators at
museums with art collections, by providing
them with time off from regular museum
duties to undertake short-term research or
study projects. One to three months of support are available for such activities as
research for an exhibition or publication,
travel to visit sites or collections, preparation of a manuscript for publication, or similar projects that enhance professional
development. Fellowships provide $ 3,500
per month for salary replacement, and up to
$ 3,000 for travel and research materials.
The next deadline for this competition is
November 1, 2001 for projects that will take
place between June 1, 2002 and September
1, 2003. Detailed guidelines and application
forms are available under www.getty.edu/
grants/funding/research/scholars.
Die Alfried Krupp von Bohlen und HalbachStiftung schreibt zum zweiten Mal ein
Stipendienprogramm
für
angehende
Museumsfachleute mit dem Thema:
„Museumskuratoren für Fotografie“ aus.
Drei junge Kunst- oder Kulturwissenschaftler haben ab April 2002 18 Monate die
Möglichkeit, in drei führenden fotografischen Sammlungen Deutschlands – dem
Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Fotografischen
Sammlung im Museum Folkwang in Essen
und dem Fotomuseum München – eine
bulletin 3/2001
museumsspezifische Ausbildung zu durchlaufen. Die Stipendien sind mit jeweils
45 000 DM (22 500 EURO) dotiert. Voraussetzungen sind ein wissenschaftlicher
Hochschulabschluss an einer deutschen
Universität (Magister Artium oder Promotion), vorzugsweise in einem kunst- und
kulturwissenschaftlichen Fach; der Nachweis des Studien- bzw. Forschungsinteresses an der Fotografie und Kenntnisse in
diesem Bereich; die deutsche Staatsbürgerschaft oder seit mindestens drei Jahren
Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland. Höchstalter 35 Jahre. Stipendienanträge sind bis 10. Januar 2002 bei der Stiftung einzureichen. Die Antragsunterlagen
können schriftlich angefordert werden bei
der Alfried Krupp von Bohlen und HalbachStiftung, Hügel 15, 45133 Essen.
Stellenausschreibungen
Das Museum der Stadt Waiblingen sucht
zum frühestmöglichen Termin einen/eine
MuseumstechnikerIn. Gesucht wird ein/
eine MitarbeiterIn mit einer abgeschlossenen museologischen Ausbildung, der/die
sowohl theoretisch als auch in der praktischen Umsetzung über einschlägige Erfahrungen im Depot- und Ausstellungswesen
verfügt. Gewünscht wird für diese Tätigkeit,
die auch einen Einsatz im Archiv und in sonstigen Bereichen des Amts für Schule, Sport
und Kultur beinhalten kann, eine Persönlichkeit, die über Teamgeist, Improvisationsgabe, Engagement und Verantwortungsbewusstsein verfügt. Die Stelle ist im Stellenplan nach BAT V c ausgewiesen. Ihre
schriftliche Bewerbung richten Sie bitte ab
sofort mit den üblichen Unterlagen an das
Haupt- und Personalamt der Stadt Waiblingen, Postfach 1751, 71328 Waiblingen.
Telefonische Auskünfte erhalten Sie beim
Leiter des Museums, Dr. Helmut Herbst,
Tel: 07151/18037, oder der Leiterin der Abteilung Personaldienste, Susanne Drygalla,
Tel: 07151/5001-422.
Am Staatlichen Museum für Naturkunde
Stuttgart ist baldmöglichst eine Volontärs-
bulletin 3/2001
stelle in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
neu zu besetzen. Voraussetzung ist der Abschluss eines Hochschulstudiums. Praktische Erfahrungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wären vorteilhaft, sind aber
nicht Bedingung. Kreativität, Engagement
und Teamgeist sollten Sie mitbringen. Auch
eine Mitarbeit im Ausstellungsbereich ist
möglich.Das Aufgabengebiet ist sehr breit
gefächert und beinhaltet unter anderem
– Kontakte zur Presse und sonstigen
Medien einschließlich Vorbereitung
von Pressekonferenzen;
– Planung und Durchführung von Aktionen z.B. Tag der offenen Tür, Sommerfest, Lange Nacht der Museen etc.;
– Präsentation des Museums nach außen
(z.B. Werbeauftritte, Aktionen etc.).
Das Volontariat ist auf zwei Jahre befristet
und wird in Anlehnung an die Bezahlung
eines Arztes im Praktikum vergütet. Bewerbungen bis zum 23. November 2001 mit
den üblichen Unterlagen an die Personalverwaltung des Staatlichen Museums für
Naturkunde Stuttgart, Rosenstein 1, 70191
Stuttgart. Für nähere Informationen steht
Herr Schmidt (Tel.: 0711/8936-140) oder
Frau Dr. Lauxmann (Tel.: 0711/8936-126) zur
Verfügung.
Das Museum für Vor- und Frühgeschichte –
Archäologisches Museum – in Frankfurt am
Main sucht eine Restauratorin/einen
Restaurator (VergGr. IVa BAT) zum 1. Januar
2002. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit umfangreichen archäologischen Sammlungen aller Zeitstufen und
Materialien verfügt über modern und
instrumentell hochwertig ausgestattete
Werkstätten, deren Leitung neu zu besetzen ist. Gesucht wird ein/e Diplom-RestauratorIn mit umfangreichen Kenntnissen der
einschlägigen Restaurierungs- und Konservierungsverfahren im Bereich Glas, Metalle,
Keramik und organische Materialien und
mit der Fähigkeit zur Erprobung und Entwicklung neuer Konservierungs- und
Restaurierungsmethoden. Zu den Aufgaben gehören ferner die Mitarbeit bei Ausstellungen und im Leihverkehr. Wir erwarten eine mehrjährige praktische Erfahrung,
16
Organisationstalent, Flexibilität, Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit, die
Fähigkeit zur Mitarbeiterführung und
Teamarbeit. EDV-Kenntnisse und Freude an
der Ausbildung von PraktikantInnen im
Rahmen der studienvorbereitenden Praktika sind erwünscht. Die Dienststelle strebt
an, den Anteil von Frauen in diesem Bereich
zu erhöhen. Frauen sind deshalb besonders
aufgefordert, sich zu bewerben. Es besteht
grundsätzlich die Möglichkeit zur Teilzeitbeschäftigung. Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher Qualität
und Eignung bevorzugt berücksichtigt. Für
Rückfragen stehen Ihnen der stellvertretende Leiter des Museums, Herr Dr. Fasold (Tel.:
069/212-36747), und zu den finanziellen
Rahmenbedingungen Herr Gawrich (Tel.:
069/212-35610) zur Verfügung. Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen richten
Sie bitte bis zum 30. November 2001 an den
Magistrat der Stadt Frankfurt am Main,
Amt für Wissenschaft und Kunst, Kennziffer
3203/0003 – 41.12 –, Brückenstraße 3-7,
60594 Frankfurt am Main.
Zum Abschluss eines laufenden Projektes
sucht die Lutherhalle Wittenberg für die
Zeit ab sofort bis 31. Juli 2002 (im Rahmen
eines Honorarvertrages) einen/eine DokumentarIn oder ArchivarIn oder BibliothekarIn mit paläographischen und historischen
(Genealogie deutscher Herrscherhäuser)
Grundkenntnissen. Aufgabe ist der Abschluss der Datenbank der Handschriftensammlung mit dem Hauptschwerpunkt
Aufnahme von Handschriften deutscher
Fürsten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Bewerbungen und weitere Informationen unter: Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Lutherhalle
Wittenberg, Herrn Dr. Volkmar Joestel, Postfach 19, 06871 Lutherstadt Wittenberg,
Tel.: 03491/420317, Fax: 03491/420327,
[email protected].
Der Verwaltungsrat des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Forschungsinstitut
für Vor- und Frühgeschichte Ernst-LudwigPlatz 2, 55116 Mainz schreibt zum 1. November 2003 die Stelle des Generaldirektors des
Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte besoldet nach Vergütungsgruppe
B 4 aus. Voraussetzung für eine Bewerbung
ist die Habilitation oder durch Publikationen belegte vergleichbare Qualifikation zu
Themen der Archäologie der Alten Welt.
Erwartet wird die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in Forschung und Lehre mit der
Universität Mainz. Erwünscht sind Erfahrungen in der Formulierung und Leitung
von Forschungsprogrammen mit mehreren
Mitarbeitern in der Einwerbung von Drittmitteln auf nationaler und internationaler
Grundlage in der Zusammenarbeit mit inund ausländischen Forschungseinrichtungen – in der Gestaltung wissenschaftlicher
Ausstellungen. Bewerbungen sind bis zum
31. Dezember 2001 zu richten an den Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Herrn
Ministerpräsidenten a.D. Dr. Carl-Ludwig
Wagner, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz.
Das „Bulletin“ des Deutschen Museumsbundes
wird herausgegeben mit großzügiger Unterstützung durch die KulturStiftung der Länder,
Kurfürstendamm 102, 10711 Berlin.
Bulletin – Deutscher Museumsbund e.V.
ISSN 1438-0595
Herausgeber: Dr. Martin Roth
Redaktion: Mechtild Kronenberg, Klaus Bździach
Mitarbeit: Petra Dzudzek, Renate Ebner
Anschrift:
Deutscher Museumsbund e.V.
c/o Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
Tel. 0351/48 46-324, Fax 0351/48 55-162
[email protected]
Büro Berlin: In der Halde 1, 14195 Berlin
Tel. 030/84 10 95 17, Fax 030/84 10 95 19
[email protected]
Redaktionsschluß:
Bull. 1: 30.3., Bull. 2: 30.6, Bull. 3: 30.9., Bull. 4: 30.11.
Bankverbindungen:
Postbank Köln
Konto 800 502, BLZ 370 100 50
Hypo- und Vereinsbank Dresden
Konto 595 15 00, BLZ 850 200 86
Gesamtherstellung Reiter-Druck Berlin