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Zur Person
w w w. s u m m a c u l t u r a . d e
Wolfgang Amadeus Mozart - Leben
5. Woche | 2006
Vom Wunderkind zum Meisterkomponisten
Am 27. Januar 1756 erblickte Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg das Licht der Welt. Als - wie Johann Wolfgang von Goethe es
einst ausdrückte - eine Erscheinung , die immer ein Wunder
[bleibe], das nicht zu erklären sei, sollte das siebte und letzte
Kind des Violinisten, Komponisten und Musikgelehrten Leopold
Mozart und seiner Frau Anna Maria schon im Kindesalter das
musikalische Leben Europas prägen. Zielgerichtet von seinem
Vater gefördert, reisten er und seine Schwester Nannerl durch
die Lande und legten den Grundstein für den Ruhm des Namens
Mozart. Schnell folgten dem Ruf des Wunderkindes Kompositionen, in denen nicht nur - so der Komponist Robert Schumann jeder Satz einen Schatz darstelle, sondern die sogar noch 250
Jahre nach der Geburt ihres Verfassers zu kollektivem Begeisterungstaumel und Feierlaune veranlassen.
© Wikipedia
Ein Leben auf Reisen.
Schon früh begann die musikalische Karriere des als Joannes
Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart getauften Musikers. Angespornt durch die ersten musikalischen Gehversuche
seiner ebenfalls hochtalentierten Schwester Maria Anna, setzte
sich der kleine Mozart oftmals selbst an das Cembalo seines Vaters. Dieser galt als einer der besten Musikpädagogen seiner Zeit,
hatte eine bahnbrechende Violinschule verfasst und sollte mit
der Ausbildung seines Sohnes seine didaktischen Fähigkeiten
erneut unter Beweis stellen. Sukzessive führte er den 5-jährigen
Mozart an die Kunst des Klavierspiels heran, schnell folgte eine erste Unterweisung in der Kunst des Komponierens und im
Violinspiel. 1761 schrieb er ein Andante und ein Allegro als des
Wolfgangerl Compositiones nieder, im Folgejahr folgten die
ersten öffentlichen Auftritte seines Sohnes als Musiker. Ermutigt
durch erste Erfolge, reiste die Familie fortan durch Europa. Von
1763 bis 1766 etwa traten Mozart und seine Schwester unter anderem in München, Augsburg, Heidelberg, Mainz, Frankfurt am
Main - hier war der junge Goethe einer der erstaunten Zuhörer
-, Köln, Brüssel, Paris, Amsterdam, London, Utrecht und Zürich
auf. Der Rückkehr folgten erste Aufführungen eigener, während
der Reisen entstandener Werke in Salzburg. Wenig später reiste
die Familie zum zweiten Mal nach Wien, um sich am dortigen
Kaiserhof zu präsentieren. Der Aufenthalt währte 15 Monate und
nach kurzem Zwischenstopp in der Salzburger Heimat brachen
Leopold und Wolfgang im Dezember 1769 zu der ersten ihrer drei
ausgesprochen erfolgreichen Italienreisen auf. Auch hier war der
Erfolg groÿ. Mozart wurde in Rom zum Ritter vom Goldenen
Sporn ernannt und erhielt musikalische Unterweisungen durch
den berühmten Musikgelehrten Padre Martini. Es entstanden
mehrere Opern - darunter Mitridate, Rè di Ponto und Lucio Silla - sowie zahlreiche weitere Kompositionen. Dergestalt
gerüstet kehrten Vater und Sohn nach Salzburg zurück, wo Mozart 1772 zum Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt
wurde. 1777 machte er sich - diesmal mit seiner Mutter - erneut
auf die Reise, fuhr nach Mannheim und schlieÿlich nach einem
mehrmonatigen Aufenthalt nach Paris. Nach seiner Rückkehr
erhielt Mozart erneut eine Anstellung in seiner Geburtsstadt,
konnte sich doch - wohl auch aufgrund der mannigfaltigen Erfahrungen seiner Reisen - in dem eher provinziellen Salzburg
nicht mehr zurecht finden. Nach erfolgreicher Aufführung seiner Oper Idomeneo in München kam es zum Bruch mit dem
Salzburger Erzbischof. Mozart kündigte am 08. Juni 1781 den
Salzburger Dienst auf, lieÿ sich in Wien nieder und bestritt dort
in den nächsten Jahren seinen Lebensunterhalt durch Konzerte in privaten und öffentlichen Akademien. Hier sollten seine
groÿen Sinfonien, Konzerte, Kammermusiken und Opern entstehen. Mozart hatte zahlreiche Schüler, verdiente gut, lebte noch
besser und geriet des Öfteren in arge finanzielle Bedrängnis. Am
04. August 1782 heiratete er Constanze Weber, mit der er in
den folgenden Jahren sechs Kinder hatte, von denen jedoch nur
zwei das Säuglingsalter überstanden. Am 14. Dezember 1784 trat
Mozart in die Wiener Freimaurerloge Zur Wohltätigkeit ein
- ein intellektuelles und soziales Umfeld, das ihn im Folgenden
zunehmend beflügelte und inspirierte. Am 07. Dezember 1787
wurde Mozart zum k.k. Kammermusicus ernannt - ein Beleg
dafür, welch hohes Ansehen er in Wien genoÿ. Gleichwohl waren
es gerade diese Jahre, in denen seine ansonsten eher üppigen
Einnahmen immer öfter ausblieben, er seinen luxuriösen Lebenswandel mit Badereisen, Reitpferd und Billardzimmer nur
unter groÿen Schwierigkeiten und mit der freundlichen Unterstützung zahlreicher Gönner aufrecht erhalten konnte. Sein
Figaro war in Wien schon im Vorjahr nicht sonderlich gut angekommen und auch andere Werke trafen nicht den Geschmack
der Bevölkerung. Mozart orientierte sich um, machte Prag zum
Uraufführungsort seines Don Giovanni und schuf auch die
folgenden Kompositionen abseits des Wiener Publikums. Erst
der Erfolg der Zauberflöte im Jahr 1791 dürfte ihn wieder
mit seiner Heimat versöhnt haben. Doch zu diesem Zeitpunkt
forderten die Strapazen seines Lebenswandels, die zum Teil nie
vollständig ausgeheilten Krankheiten, die ihn auf den Reisen
seiner Jugendzeit heimgesucht hatten, und seine Rastlosigkeit
bereits ihren Tribut. Mozart wurde schwächer, arbeitete dennoch
eifrig an dem sehr lukrativen Kompositionsauftrag eines Requiems . Inwieweit er diese Totenmesse als seine eigene, als sein
musikalisches Vermächtnis verstand, ist umstritten. Tatsache ist
jedoch, dass Mozart an der Arbeit über ihr nach kurzer Bettlägerigkeit am 05. Dezember 1791 um 1 Uhr früh starb und am
Tag darauf - keinesfalls jedoch in einem Armengrab - beigesetzt
wurde. Hinterlassen hat er als einer der gröÿten Komponisten
aller Zeiten ein Werk, das bis heute die Menschen begeistert und
von dem der irische Dramatiker George Bernhard Shaw einmal
anerkennend meinte: Die Musik Mozarts ist die einzige, die im
Munde Gottes nicht deplatziert wirken würde.
sr