„Die rote Sonne von Barbados, für dich und mich scheint sie immer

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„Die rote Sonne von Barbados, für dich und mich scheint sie immer
Donau-Open 2008
Zwischen Weihnachten und Sylvester hat sich das „Donau-Open“ in der kleinen Gemeinde
Aschach, 20 km flussaufwärts von Linz, als Fixpunkt im österreichischen Schachkalender
etabliert. Bereits zum 17. Mal ging dieses beliebte Open zwischen 26. und 31. Dezember über
die Bühne, mehr als 200 Teilnehmer spielten in der Gruppen A (offen), B (unter 2000) und C
(unter 1600). Obwohl das Open immer einen guten Ruf besaß, was Stimmung und
Organisation anbelangt, hatte ich noch nie daran teilgenommen: Einst wollte ich die
Sylvester- und Vorsylvesterfeiern nicht verpassen, später verbrachte ich den Winter bevorzugt
in wärmeren Gefilden im Süden, und in den letzten beiden Jahre hielt ich Trainingslager mit
dem österreichischen Jugendkader ab.
So kam ich diesmal zu meinem Debüt, und erlebte die Turnieratmosphäre sehr positiv. Die
Organisatoren arbeiten zum einen professionell, zum anderen nehmen sie sich gerne Zeit, um
bei einem Bierchen mit den Teilnehmern über dieses und jenes zu plaudern.
Als klare Turnierfavoriten gingen die 3 GM’s Shengelia (Georgien, lebt aber seit 4 Jahren in
Wien), J. Horvath (Ungarn) und Hertneck (Deutschland) ins Rennen. In der vierten Runde
konnte Horvath Hertneck im direkten Duell besiegen und übernahm damit die Führung, die er
nicht mehr aus der Hand gab. Er gewann das Turnier schließlich mit 6/7. Dabei remisierte er
nur gegen seine Verfolger Shengelia und IM Neuman (Tschechien), die auf jeweils 5½
kamen, ebenso wie IM Mazi (Slowenien), der sich durch 3/3 in den Schlussrunden noch ins
„satte“ Preisgeld vorschob. Ich landete in der darauf folgenden Gruppe mit 5 Punkten, 3
Siegen gegen eloschwächere Gegner standen 4 Remisen gegenüber, darunter gegen GM
Shengelia und IM Neuman. Auch zwei Buchener fanden den weiten Weg nach Aschach: IM
Amadeus Eisenbeiser und sein Vater Karl-Heinz übten sich im Turnier aber in bescheidener
Zurückhaltung. Alle Ergebnisse: http://www.aschach.at/schach
Wer für nächstes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr ein relativ stressfreies Turnier (nur
eine Doppelrunde) spielen möchte, der sollte das Donau-Open in Aschach ernsthaft in
Betracht ziehen!
3. Runde, Wiesinger (2237) gegen Neubauer (2422):
Weiß spielte 1.Sd6 Tc7 2.Sc4 Td7 3.Sd6 mit Remis
durch Zugwiederholung. Sofort nach dem Remisschluss
fragte ein Kiebitz (Elo ca. 1700) Wiesinger, warum er
nicht mit 2.Th4 die Dame gewonnen hätte - 2…Tc1+
3.Kf2 ändert nichts an dieser für mich unerfreulichen
Tatsache.
Martin Neubauer