Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg
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Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg
Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg Analyse Grün der Ist-SituationKonzept Berlin GmbH zur Organisation und des seiner Marketings der Parkanlagen Analysen Ziele, Strategien Maßnahmen ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH Gutenbergstraße 74 14467 Potsdam Fon (03 31) 2 00 83 40 Fax (03 31) 2 00 83 46 [email protected] ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH Goltsteinstraße 87a 50968 Köln Fon (02 21) 98 54 95 01 Fax (02 21) 98 54 95 50 www.ift-consulting.de Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH S. 1 Gutenbergstraße 74 14467 Potsdam Fon (03 31) 2 00 83 40 Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg Analysen Ziele, Strategien Maßnahmen Potsdam, 21.9.2015 Ihre Ansprechpartner: ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH Goltsteinstraße 87a Köln, Potsdam 2.6.2014 50968 Köln Fon (0221) 98 54 95 01 Fax (0221) 98 54 95 50 Jan-F. Kobernuß Geschäftsführer (0221) 98 54 95 01 [email protected] www.ift-consulting.de ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH Gutenbergstraße 74 14467 Potsdam Fon (0331) 2 00 83 40, Fax (0331) 2 00 83 46 Katja Stefanis, Leiterin ift Büro Potsdam (03 31) 200 83 43 [email protected] Constantin Franz, Consultant (0331) 200 83 41 [email protected] Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 Bild Titelseite: ift GmbH S. 1 Inhaltsverzeichnis 1. Einführung, Hintergrund 3 2. Zusammenfassung der Ergebnisse, Fazit 5 3. Analyseergebnisse zum Tourismus in Rheinsberg 7 3.1 Touristisches Angebot (ausgewählte Ergebnisse) 7 3.2 Beherbergungsangebot 12 3.3 Nachfrageanalyse 15 3.4 Aktuelle Aufgabenwahrnehmung im Tourismus 18 3.5 Trends, aktuelle Herausforderungen 20 3.6 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT) 21 4. 25 Ziele und Strategien für die touristische Entwicklung 4.1 Ziele 25 4.2 Strategien 26 4.3 Zielgruppen und Themen 27 4.4 Positionierung, Alleinstellungsmerkmale 30 5. 32 Strategische Handlungsfelder und Maßnahmen 5.1 Maßnahmen Destinationsentwicklung 33 5.1.1 Infrastruktur 33 5.1.2 Betriebe 41 5.1.3 Kooperationen 45 5.2 Marketing & Vertrieb 50 5.2.1 Destinationsmarketing 50 5.2.2 Themenmarketing 55 5.2.3 Lifestylemarketing 58 5.3 Schritte, Meilensteine 59 1. Einführung, Hintergrund Gelegen in reizvoller Seen- und Waldlandschaft präsentiert sich die Stadt Rheinsberg (gemeint sind hier jeweils immer die Stadt Rheinsberg selbst und alle im Stadtgebiet liegenden Ortsteile) von besonderer Schönheit mit überregionaler Anziehungskraft und als touristisches Highlight im Land Brandenburg. Die Stadt Rheinsberg profitiert dabei von ihrer Geschichte, ihrer besonderen Anmutung und der räumlichen Nähe zu Berlin. Neben dem Rheinsberger Schloss als Hauptattraktion bietet die Stadt ein breites Kultur- und Veranstaltungsangebot sowie ausgezeichnete naturräumliche Gegebenheiten, die Aktiv- und Erholungsreisende gleichermaßen ansprechen. Die Stadt Rheinsberg selbst und die Ortsteile Flecken Zechlin und Kleinzerlang sind dabei als Staatlich anerkannte Erholungsorte prädikatisiert und verfügen damit noch einmal über ein besonderes Qualitätsmerkmal und Vermarktungspotenzial. Rheinsberg ist im Land Brandenburg nach Potsdam die Kommune mit der höchsten Zahl an Übernachtungen. Allerdings stagnieren die Übernachtungszahlen. Auch ist das Angebot in Beherbergung und Gastronomie seit Jahren nahezu gleich geblieben, das Freizeitangebot nicht ausreichend bzw. zukunftsgerecht und auch die touristische Vermarktung noch ausbaufähig. Um angesichts gestiegener Qualitätsansprüche unter den Gästen, veränderter Nachfragestrukturen und Markttrends weiterhin eine dynamische Entwicklung in Rheinsberg zu gewährleisten, das auch wirtschaftlich ganz wesentlich vom Tourismus geprägt wird, müssen jetzt die Weichen für die Tourismusarbeit der kommenden Jahre neu gestellt werden. Dies ist auch deshalb sehr wichtig, weil sich andere Tourismusstandorte im Land Brandenburg in den vergangenen Jahren deutlich besser als Rheinsberg entwickelt haben. Das nun vorliegende Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg (einschließlich aller Ortsteile) bildet dazu den roten Faden und gibt Politik, Verwaltung, Organisationen und Tourismuswirtschaft eine Orientierung über gemeinsame touristische Ziele und Strategien sowie eine Entscheidungsgrundlage zur Umsetzung zentralen Aufgabenbereiche und Maßnahmen. Bei der Erarbeitung des Konzeptes wurden folgende inhaltliche Schwerpunkte gesetzt: Aufbau auf vorliegenden Marktuntersuchungen und Rahmenkonzepten der Region und des Landes; vertiefende Analysen zu Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken, Vermarkungsund Organisationsstrukturen, Anforderungen an den „Staatlich anerkannten Erholungsort“ (Stadt Rheinsberg, Flecken Zechlin, Kleinzerlang) Gemeinsame Erarbeitung und Abstimmung der Ziele, Strategien, Positionierung, Zielgruppen und Themen sowie Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Weiterentwicklung der touristischen Angebote, Vermarktung und Organisation. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Arbeitsschritte und Beteiligungsformate zur Konzeptentwicklung: Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 3 Abbildung 1: Schritte zur Erarbeitung des Tourismusentwicklungskonzeptes Rheinsberg I. Analyse Rahmenbedingungen auf Basis der Analysen und Befragungen der FH Zittau/Görlitz Ergänzende Sekundäranalysen Expertengespräche, runden Bewertung touristische Infrastruktur vor Ort, Angebote, Angebotslücken, Entwicklungsbereiche Zielgruppen, Themen Überblick Organisation, Ressourcen Expertengespräche Analyse heutige Vermarktung Stadt, TI‘s, Leitbetriebe (Marketing, Vertrieb) Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Profil Tourismuskonferenz II. Ziele, Positionierung, Strategien Quantitative und qualitative Ziele Zukünftige Positionierung Strategien 2 Workshops, 1 Lenkungsgruppe III. Schlüsselprojekte Maßnahmen Schlüsselprojekte und Einzelmaßnahmen Umsetzungsfahrplan, Prioritäten, Zeitplan, Budgetabschätzung Abschlusskonferenz Quelle: ift GmbH Die Tourismusentwicklung der Stadt Rheinsberg wurde im Kontext der Rahmenstrategien des Landes Brandenburg und der Region betrachtet. Dazu gehörten u.a. die Landestourismuskonzeption Brandenburg 2011-2015 (Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten), der Strategische Marketingplan 2012-2016 (Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH), der Marketingplan Tourismusverband Ruppiner Seenland e.V., die Tourismusentwicklungskonzeption Staatlich anerkannter Erholungsort Flecken Zechlin (2011) oder das Konzept „Touristische Dienstleistungen“ (2012) Freiraum Ruppiner Land, Regionale Kooperation im RWK Neuruppin“ Auch wurden verschiedene Studien in die Erarbeitung des Tourismusentwicklungskonzeptes der Stadt Rheinsberg einbezogen, u.a. Gäste-, Gastgeber- und Einwohnerbefragung in Rheinsberg der Fachhochschule Zittau-Görlitz (2013/14), „Ausflugs- und Mobilitätsverhalten der Berliner Bevölkerung im Freizeit- und Urlaubsverkehr im Land Brandenburg“, dwif-Consulting GmbH. Besonderen Stellenwert hatte die breite Beteiligung der Tourismusakteure (Stadt, Ortsteile, Tourist-Informationen und Leistungsträger jeder Art). Dafür wurden Expertengespräche und -runden mit ausgewählten Akteuren aus den Bereichen Leistungsträger, Politik, Verwaltung, Wirtschaftsverbänden, Kultur und Tourismus auf Stadt-, Regions- und Landesebene durchgeführt, zwei Workshops, zwei Lenkungsgruppensitzungen (Tourismuswirtschaftsbeirat TWB und weitere Partner) sowie zwei Tourismuskonferenzen. Im Ergebnis konnten viele konkrete Anregungen und Ideen in das Tourismusentwicklungskonzept aufgenommen werden. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Vertretern der Stadt Rheinsberg und allen ihren Partnern sowie für die engagierte Mitarbeit aller Teilnehmer. Jan-F. Kobernuß und Katja Stefanis ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 Potsdam, den 21.9.2015 S. 4 2. Zusammenfassung der Ergebnisse, Fazit Die Kernergebnisse des Tourismusentwicklungskonzeptes der Stadt Rheinsberg sind:: Rheinsberg ist eine der bedeutendsten Destinationen im Land Brandenburg und verfügt über herausragende natur- und kulturtouristische Potenziale und starke Anbieter. Um zukünftig wieder stärker als in den vergangenen Jahren am Wachstum teilhaben zu können, muss Rheinsberg jedoch in neue Attraktionen investieren. Damit werden Anreize für Wiederholungsbesucher (ältere Natur- und Kulturinteressierte) wie auch für neue Zielgruppen (Familien, Jüngere, Gäste mit Interesse an (überwiegend mentaler) Gesundheit und Wellness geschaffen. Am wirkungsvollsten für die Stadt und alle Akteure ist dabei eine gezielte und abgestimmte Planung und Umsetzung öffentlicher Investitionen in mehr Aufenthaltsqualität und -zeit (z.B. in das Ortsbild, Anstöße für die Entwicklung eines attraktiven Einzelhandels, in die Pflege der Rad- und Wanderwege etc.) sowie privatwirtschaftliche Investitionen in weiterentwickelte und ergänzende, profilierende Beherbergungs-, Gastronomie- und Freizeit- und Wellnessangebote („indoor“ für Schlechtwetterperioden und „outdoor“). Als besonderer Entwicklungsmotor und zur weiteren Profilierung kann auch das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ genutzt werden, mit dem die Stadt Rheinsberg und die Ortsteile Flecken Zechlin und Kleinzerlang zukünftig gemeinsam unter dem Dach Rheinsberg antretenm sollten (und nicht mehr jeder Ortsteil für sich), Rheinsberg hat darüber hinaus das Potenzial als „Luftkurort“. Um die dringend benötigen Fach-, Nachwuchs- und Saisonkräfte zu bekommen, muss Rheinsberg in eine Fachkräftekampagne investieren und die Lebensbedingungen für Familien und jüngere Menschen optimieren (Kinderbetreuung, Wohnen, Spiel-, Freizeitangebot u.a.). Die Stadt Rheinsberg muss seine Top-Themen noch stärker und wirkungsvoller vermarkten. Dabei wird sich die Tourist-Informationen neuen Aufgaben wie Social Media, Online Marketing und Vertrieb, Marketingkampagnen und Eventmanagement stellen. Es ist mehr und dementsprechend fachlich ausgebildetes Personal, aber auch mehr Marketingbudget erforderlich, da die Tourismusstellen in Rheinsberg verglichen mit Destinationen mit ähnlich hohem Gästeaufkommen damit nur unterdurchschnittlich ausgestattet sind. Durch die Zusammenführung der Tourismusstellen in Rheinsberg, Flecken Zechlin und Zechlinerhütte unter einem gemeinsamen Dach und unter einer Leitung sollen Mittel und Wissen gebündelt, effiziente Informations-, Abstimmungs-, Entscheidungsprozesse etabliert und eine einheitliche, gemeinsame Marktbearbeitung gewährleistet werden, um letztlich effektiver am markt agieren zu können. Zur besseren Profilierung der Stadt Rheinsberg und Inszenierung von Themen (z.B. „Romantik“ in Verbindung mit Kultur, Musik, Architektur, Literatur, aber auch Natur) ist eine stärkere Bündelung von Marketingmitteln im Rahmen von Marketingkampagnen sinnvoll, die eine höhere Aufmerksamkeit erzielen als normale, kleinteilige Marketingmaßnahmen. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 5 Hier können gezielt auch die Betriebe, weitere (verbundene) Branchen und sogar die Einheimischen eingebunden werden (z.B. romantische offene Höfe). Daraus erwächst wiederum Identifikation mit Rheinsberg. Eine wichtige Aufgabe ist die Verbesserung der Binnenkommunikation zwischen Tourist-Informationen, Betrieben, Kultureinrichtungen und weiteren Partnern. Dafür sind Strukturen und Beteiligungsformate (u.a. verschiedene „Allianzen“, regelmäßige Treffen) zu entwickeln, die den Austausch, aber auch das gemeinsame Entwickeln von Kooperationsprojekten ermöglichen. Rheinsberg, Standort früher und umfassender Investitionen (Marina Wolfsbruch, Hafendorf und Hafenhotel, Haus Rheinsberg) hat weiterhin große Chancen im Tourismus im Land Brandenburg. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sowohl in Sachen Infrastruktur- und Angebotsentwicklung als auch in Sachen einer stärkeren und innovativeren Vermarktung neue, wegweisende Akzente zu setzen. Ohne diese Impulse besteht die Gefahr, dass Rheinsberg seine besondere Marktstellung im Land verliert, weil Gäste zu wenige Anreize für einen Besuch haben bzw. diese Anreize eher in anderen, aktuell dynamischeren Destinationen vorfinden. Für eine erfolgreiche und nachhaltige Destinationsentwicklung ist eine Weiterentwicklung der Angebote und deren Qualität unumgänglich – gerade in einem Tourismusort, dessen Wirtschaft so stark vom Tourismus geprägt ist wie in der Stadt Rheinsberg. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 6 3. Analyseergebnisse zum Tourismus in Rheinsberg 3.1 Touristisches Angebot (ausgewählte Ergebnisse) Lage, Naturräume, Landschaft, Wege Schöne, intakte Natur, das ist das wichtigste touristische Angebot. Natur erleben, in der Natur aktiv sein oder in gesunder Luft etwas für die Gesundheit und die Seele tun – es gibt viele Gründe, warum „Outdoor“ so im Trend liegt. Destinationen, die wie Rheinsberg über besondere und abwechslungsreiche Naturräume verfügen, haben im Wettbewerb der Regionen einen entscheidenden Vorteil, den sie mit guter Infrastruktur, qualitäts- und hingebungsvollen Gastgebern entlang der Strecken und gezielter Vermarktung für sich nutzen können. Die Stadt Rheinsberg liegt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Norden Brandenburgs an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Rheinsberg gehört zum Ruppiner Seenland. Es liegt im Rheinsberger Seengebiet, dem südwestlichen Teil des Neustrelitzer Kleinseenlandes, einer reizvollen Seen- und Waldlandschaft. Rheinsberg liegt inmitten des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land, einer abwechslungsreichen, hügeligen Landschaft. Südlich von Rheinsberg schließt sich die Ruppiner Schweiz an, im Westen die Wittstock-Ruppiner Heide, im Norden die Mecklenburgische Seenplatte. Die hochattraktive Seenlandschaft bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. So verfügt Rheinsberg im Wassertourismus über Angebote wie Fahrgastschifffahrt, Hausboot-Verleih, Yachtcharter, Kanu, attraktive Sportboothäfen und öffentliche Anleger (und auch in einigen Ortsteilen). Rheinsberg liegt an den bedeutenden Radfernwegen „Tour Brandenburg“ und „BerlinKopenhagen“. Darüber hinaus befinden sich in direkter Umgebung eine Vielzahl regionaler Radwege und Themenrouten (z.B. Prinz-Heinrich-, Theodor-Fontane- oder Kurt-Tucholsky-Tour). Für Wanderer und Spaziergänger bietet Rheinsberg den Laufpark Stechlin bzw. weitere ausgedehnte Wege im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land sowie eine Vielzahl lokaler Wanderwege. Anbindung Vor allem Tages- bzw. Ausflugsgäste brauchen einfache, möglichst direkte und schnelle Verbindungen zum Tourismusort ihrer Wahl. Eine gute Anbindung über Bundes- und Landesstraßen ist sehr wichtig – die Anreise mit Bahn und Bus im Norden Brandenburgs aber noch mehr. Denn die aktuelle „Studie zum Ausflugs- und Mobilitätsverhalten der Berliner Bevölkerung im Freizeit- und Urlaubsverkehr im Land Brandenburg“ (dwif Consulting GmbH 2014) zeigt, dass nur knapp 60 Prozent der Berliner Haushalte über einen eigenen PKW verfügen und dass sogar nur 43 Prozent der Tagesgäste aus Berlin mit dem Auto zum Tagesausflugsziel reisen und daher auf optimale ÖPNV-Angebote angewiesen sind. Anbindung für die Anreise mit dem Pkw: Rheinsberg ist angebunden an die Bundesstraße 122. Über Landesstraßen ist Rheinsberg mit den Nachbargemeinden Neuruppin, Wittstock/Dosse, Gransee und Fürstenberg/Havel verbunden. Bei Wittstock und Neuruppin liegen die nächstgelegenen Auffahrten auf die Bundesautobahn A24 (ca. 30-40 Minuten mit dem PKW bis Stadt Rheinsberg). Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 7 Bahn-, Busanbindung: Eine direkte Bahnanbindung an die Stadt Rheinsberg besteht nicht durchgängig über das Jahr, was einer so bedeutenden Destination wie Rheinsberg nicht gerecht wird. Zwischen April und November werden (je nach Tageszeit) Fahrten zwischen den Bahnhöfen Löwenberg (über Oranienburg) und Rheinsberg mit der Regionalbahn DB Regio (RB54) oder über Oranienburg oder Neuruppin, jeweils mit Weiterfahrt mit dem Bus angeboten. Je nach Startpunkt in Berlin kann die Anreise (teilweise mit mehreren Umsteigevorgängen) zwischen 1,5 und 2,5 Stunden dauern. In den Wintermonaten gibt es keine Bahnanbindung nach Rheinsberg, dann ist Rheinsberg nur ab Bahnhof Neuruppin mit dem Bus erreichbar. Auch die Busverbindungen nach Rheinsberg bzw. zwischen der Stadt und ihren Ortsteilen sind nicht optimal, vor allem an den Wochenenden und in der Wintersaison. Im Sommer gibt es gute Angebote (Rheinsberger Seenbus oder die Verbindung zwischen den Schlössern in Mirow und Rheinsberg), insgesamt aber ist das Angebot für Gäste (und Einheimische) nicht ausreichend. Auch ist die zuverlässige Mitnahme von Fahrrädern nicht gewährleistet. Anbindung auf dem Wasserweg: Das Rheinsberger Seengebiet ist durch den Wolfsbrucher Kanal über die Müritz-HavelWasserstraße und die Obere Havel-Wasserstraße mit dem Neustrelitzer Kleinseenland (sowie mit Elbe und Ostsee) verbunden. Die Rheinsberger Gewässer können mit Charterschein befahren werden. Abgesehen von der Schleuse Wolfsbruch im Hüttenkanal ist das Rheinsberger Seengebiet schleusenfrei. Die Rheinsberger Gewässer, einschließlich Rheinsberger Rhin, gehören zur Hauptswasserwanderroute 5. Der Grienericksee, an dem sich das Schloss Rheinsberg befindet, ist hochattraktiv - stellt aber gewissermaßen eine Sackgasse dar. Umso wichtiger, dass hier Bootstouristen auch tagsüber bzw. stundenweise anlegen können. Einwohner, Wirtschaftszweige Stabile Einwohnerzahlen und eine gute Wirtschaftsstruktur sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass sich eine Destination langfristig gut entwickeln kann. Dringend benötigte Fachkräfte und Saisonkräfte für den Tourismus und das Gastgewerbe sind gerade auch in Rheinsberg sehr rar. Damit touristische Leistungsträger expandieren oder die betriebliche Nachfolge gesichert werden kann, sind gute Rahmenbedingungen für Bürger und Arbeitskräfte wichtig. Einwohner: In Rheinsberg lebten im Dezemberg 2013 rund 8.109 Einwohner. Die Bevölkerungszahl ist seit 1990 jedes Jahr rückläufig. Rheinsberg gehört dabei zu den nach der Fläche größten Gemeinden Deutschlands. Somit ergibt sich eine sehr geringe Bevölkerungsdichte von nur 25 Einwohnern je km². Wirtschaft: Rheinsberg hat nach Potsdam das zweithöchste Übernachtungsaufkommen im Land Brandenburg. Durch die geringe Einwohnerzahl ist die relative Bedeutung des Tourismus (die sogen. „Tourismusintensität“ = Zahl der Übernachtungen je 1.000 Einwohner) in Rheinsberg höher als in allen anderen Destinationen im Land Brandenburg. Der Tourismus ist so der bedeutendste Wirtschaftszweig für die Stadt Rheinsberg. Tradition hat in Rheinsberg außerdem seit mehr als 200 Jahren die Fertigung von Keramikerzeugnissen. Heute gibt es zwei Manufakturen, ein Keramikmuseum, ein Keramikhotel. Auch Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 8 erwähnenswert: Seit 2007 gibt es in Rheinsberg die Rheinsberger Preussenquelle zur Herstellung und Abfüllung von natürlichem Mineralwasser. Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ Ein Prädikat wie „Staatlich anerkannter Erholungsort“ (oder auch höhere Prädikate) bezeugt eine gewisse Profilierung im Wettbewerb und signalisiert eine touristische Grundausstattung. Der Hauptort Rheinsberg und die Ortsteile Flecken Zechlin und Kleinzerlang sind als „Staatlich anerkannte Erholungsorte“ prädikatisiert (Stadt Rheinsberg seit 1998, Kleinzerlang seit 2004 und Flecken Zechlin seit 2011). Zukünftig sollen alle drei Ortsteile unter einem gemeinsamen Dach prädikatisiert werden. Sehr langfristig (bei entsprechender Entwicklung von Infrastruktur und Service) können möglicherweise weitere Ortsteile unter diesem Dach mit prädikatisiert werden. Zunächst aber bleibt es bei diesen Ortsteilen. Ortsteile der Stadt Rheinsberg Die Stadt Rheinsberg besteht aus 17 Ortsteilen. Neben den staatlich anerkannten Erholungsorten Rheinsberg, Flecken Zechlin und Kleinzerlang leisten auch andere Ortsteile wichtige Beiträge zur touristischen „Marke Rheinsberg“, wie z.B. Zechlinerhütte, Kagar, Luhme und Dorf Zechlin. Flecken Zechlin (Staatlich anerkannter Erholungsort): Am Schwarzen See, Wasserverbindung mit der Rheinsberger Seenplatte, beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und Wassersportler; DTV-lizensierte Tourist-Information. Kleinzerlang (Staatlich anerkannter Erholungsort): Halbinsel, Seen, Hüttenkanal. Bedeutende Wasserstraßenkreuzung (Müritz-Havel-Wasserstraße, Obere Havel-Wasserstraße nach Berlin); „Natur-Aktiv-Park Kleinzerlang“, Wander-, Reit-, Radwege. Badestrand, öffentlicher Bootsanleger, Kanuverleiher, Marina Wolfsbruch. Ortsteil Prebelow: am Prebelowsee Jugendherberge, Prebelower Kinderland, Anlegestelle Fahrgastschiffahrt. Pälitzseefest Zechlinerhütte: Seen, Wälder, idyllische Badestellen, Campingplätze. Ausflugsmöglichkeiten per Boot nach Rheinsberg, Fürstenberg oder Himmelpfort. Touristischer Infopunkt im AlfredWegener-Museum. Kagar: Idyllischer Ort, Seen, Wälder. Große Braminsee, Kagarsee mit öffentlichem Anleger. In der Nähe: Kleiner und Großer Zermittensee, Großer Zechliner See mit empfehlenswerten Badestellen. Backsteinkirche im neugotischen Stil; jährliches Sommerfest im Ort. Luhme: Zwischen Großem Zechliner See, Großen Wummsee, Twernsee, Zootzensee. Wellness-, Fastenwanderhotel mit Gesundheitsangebot, Hof mit Reitschule, Ferienwohnungen. Dorf Zechlin: Ehemalige Wassermühle mit Mühlenmuseum und Gastronomie (Mühlenhof), zwei Hotelbetriebe, Restaurants. Am Braminsee gelegen (keine schiffbare Verbindung, Nutzung durch Wasserfahrzeuge verboten, keine Badestelle). Ihre wichtigsten Angebote sind v.a. die Seen (Wassertourismus), Rad- und Wanderwege durch schöne Natur, kleinere Bauwerke wie Kirchen, lokale Veranstaltungen u.ä. sowie die Gastgeber. Sie tragen zum „Gesamterlebnis Rheinsberg“ bei. Andere Ortsteile sind touristisch eher wenig relevant. Die Vielzahl der (touristisch mehr oder weniger relevanten) Ortsteile ist eine besondere Herausforderung bei der touristischen Vermarktung (Bekanntheit, Zugehörigkeit). Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 9 Geschichte, Kultur Geschichtsträchtige Orte und herausragende Kultur sind besondere Attraktivitäts- und Erfolgskriterien einer Destination. Vor allem dann, wenn Geschichte und Kultur auch heute noch gelebt werden. Dies wird von Gästen umso stärker empfunden, wenn nicht nur starke Kulturanbieter vorhanden sind, sondern wenn sich auch Einheimische und Betriebe damit identifizieren. Rheinsberg ist der kulturelle und touristische „Leuchtturm“ im Norden Brandenburgs. Hier gediehen im 18. Jahrhundert die schönen Künste unter dem preußischen Kronprinz Friedrich (später König Friedrich II bzw. Friedrich der Große) und seinem Bruder Prinz Heinrich, entwickelte sich die kleine Ackerbürgerstadt zur Residenzstadt, in der der europäische Geist spürbar war. Als die Stadt im Jahr 1740 abbrannte, erfolgte der Wiederaufbau der Stadt im Auftrag des Kronprinzen nach Plänen des herausragenden Baumeisters von Knobelsdorff. Dieser schuf anstelle des mittelalterlichen Stadtbildes das berühmte barocke Stadtbild als harmonische Einheit von Kunst, Architektur und Landschaft. Das Ergebnis: eine wahre Bilderbuchansicht, insbesondere das Schloss als Höhepunkt und Wahrzeichen von Rheinsberg, betrachtet vom Wasser aus bzw. über die Sichtachsen des Schlossparkes. Kurt Tucholskys Erzählung „Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte“ machte die Stadt zusätzlich berühmt bei Literatur-Freunden, Liebenden, Romantikern. Das Kurt-Tucholsky Museum direkt im Schloss ist das einzige Tucholsky Museum in Deutschland. Auch Theodor Fontane erwähnte die Stadt Rheinsberg in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Kammeroper und der Musikakademie Rheinsberg (Musikkultur Rheinsberg GmbH) bieten ein breites, ganzjähriges kulturelles Angebot (mit Schwerpunkt im Sommer) auf höchstem Niveau. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt: das alljährliche sommerliche „Internationale Festival junger Opernsänger“ der Kammeroper, gegründet 1990 und bis 2014 geleitet vom Komponisten Siegfried Matthus, seit 2015 fortgeführt von seinem Sohn Frank Matthus, dem neuen Künstlerischen Direktor der Kammeroper. Die 1762 gegründete Fayencemanufaktur entwickelte sich später neben einer Magdeburger Produktionsstätte zur wichtigsten Steingutmanufaktur Preußens. Auch heute spielt das Thema Keramik noch eine bedeutende Rolle in Rheinsberg: mit dem Keramikmuseum, den Keramikmanufakturen und dem mittlerweile auch überregional bekannten Rheinsberger Töpfermarkt. Fotos: ift GmbH Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 10 Ortsbild, Einkaufen, Gastronomie Das Ortsbild, die Anmutung einer Stadt ist die Visitenkarte einer Destination - neben einer herausragenden Gastfreundschaft und Serviceorientierung. Der erste (und letzte) Eindruck entscheidet. Für ein attraktives Ortsbild ist jeder mit verantwortlich. Wichtige Angebote neben touristischen Highlights: ein wertiges Gastronomie- und Shoppingangebot. Je besser und vielfältiger diese Angebote sind, desto länger bleiben die Gäste und geben hier Geld aus. Ortsbild Rheinsberg Die Stadt Rheinsberg verfügt über ein großzügiges, gepflegtes Ortsbild. Stadtbildprägend ist das attraktive Ensemble aus Schloss, Marstall, Schlosstheater und Schlosspark. Hervorzuheben sind auch die Uferwege und die lebendigen Bereiche an der Anlegestelle der Fahrgastschifffahrt und der Marina. Ein Besucherleitsystem verknüpft die fußläufigen Attraktionen innerhalb der Stadt miteinander. Es gibt aber auch Schwächen im Ortsbild, wie ungeordnete Ortseingänge, mangelhafte Bürgersteige, ungepflegte Gebäude, verschmutzte Infokästen, fehlende und defekte Stadtmöblierung. Gastronomie Rheinsberg verfügt in der Saison über ein breites Gastronomieangebot – breiter als in vielen anderen Brandenburger Tourismusorten. Allerdings ist das Angebot im Winter und auch in den Abendstunden eingeschränkt. Es fehlt an Angeboten für jüngere Leute, an Bars oder ähnlichem für den Abend (auch im Anschluss an Kulturveranstaltungen der Kammeroper oder Musikakademie). Es dominiert regionale, deutsche Küche, von einfach bis gehoben. Shopping Entspanntes Einkaufen in inspirierender Atmosphäre gehört zum Reiseerlebnis dazu. Ausflugsgäste und Touristen sind ausgabebereit, doch der Einzelhandels-Mix in Rheinsberg und die Anmutung der Geschäfte sind insgesamt wenig attraktiv. Dies gilt nicht nur für die Rhinpassage (schwieriger Standort), sondern auch für die Geschäfte in der Schlossstraße. Rheinsberg braucht mehr Geschäfte mit regionalem Fokus und hochwertigen Angeboten. Fotos: ift GmbH Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 11 Besucherattraktionen, Freizeitangebote (Indoor) Gerade in Schlechtwetterperioden bzw. in den Herbst- und Wintermonaten sind neben den Outdoor-Angeboten auch attraktive Unter-Dach-Angebote wichtig, z.B. im Bereich Unterhaltung, Spiel oder Wellness. Sie sind nicht nur bedeutsam für (Kurz-)Urlaubsgäste, sondern auch für die örtliche Bevölkerung, deren Lebensqualität damit gesteigert wird. Ein Indoor-Freizeitangebot gibt es aktuell nicht in Rheinsberg und den Ortsteilen – abgesehen von den Hotel- bzw. Anlagen-eigenen Angeboten im Hafenhotel (Maritim) und in der Marina Wolfsbruch (Best Western) sowie wenigen weiteren Hotels. 3.2 Beherbergungsangebot Keine erfolgreiche Destination ohne attraktive, wertige Gastgeber für unterschiedliche Ziel- und Anspruchsgruppen. Die Beherbergungsbetriebe sind das Rückgrat der Tourismusbranche und beeinflussen mit ihren Angeboten und ihrer Innovationsfähigkeit das Image eines Tourismusortes oder einer Region. Betriebe mit herausragender Qualität oder einzigartigen Konzepten können sogar selbst zu touristischen Leuchttürmen mit besonderer Eigenattraktivität werden, die die Nachfrage der Destination fördern und im besten Fall ganz neue Zielgruppen anziehen. Die Stadt Rheinsberg verfügt über einen breiten Angebotsmix von Beherbergungsbetrieben, mit unterschiedlichsten Gästesegmenten, Kapazitäten, Ausstattungen, Thematisierungen und Preisen. Dabei hat Rheinsberg auch drei Hotels mit besonderer Größe und Ausrichtung, die eine überregionale Strahlkraft besitzen und damit auch im Wettbewerb bedeutend sind: Maritim Hafenhotel / Hafendorf Rheinsberg: 4 Sterne, Hotel, Ferienhäuser, Sportboothafen, Bootsverleih, Kongresszentrum bis 1.000 Personen, Schwimmbad, Restaurant, Bar Best Western Plus Marina Wolfsbruch (Ortsteil Kleinzerlang): 4 Sterne, Hotel, Ferienhäuser, Sportboothafen, Bootsverleih, Badelandschaft, Fitness, Tagungsräume, Restaurant, Bar Haus Rheinsberg der gemeinnützigen Fürst Donnersmarck-Stiftung: 4 Sterne, 107 Zimmer, komplett barrierefreies Beherbergungs-, Tagungs-, Sport-, Freizeitangebot, das in Deutschland beispielhaft ist. Mit Gastronomie- und Wellnessangebot. Durch weitere, auch auf „barrierefrei“ spezialisierte Angebote, wie z.B. den benachbarten Bootsverleih, entstehen attraktive Kombi-Angebote für Menschen mit Handicap. Hinzu kommen Betriebe, die sich auf bestimmte Zielgruppen und Themen spezialisiert haben und die sich auch durch ihre besondere Gastfreundschaft einen Namen gemacht haben. Qualität der Betriebe Die Qualität der Beherbergungsbetriebe ist überwiegend gut, aber selten herausragend. Bei vielen Betrieben besteht bereits ein größerer Reattraktivierungsbedarf bzw. auch sichtbarer Investitionsstau (bei Hotels und Pensionen, Jugend-, Ferienheimen und Campingplätzen). Klassifizierungen und Zertifizierungen Klassifizierungen und Zertifizierungen bzw. deren sichtbare Labels vor Ort und im Internet sind heute wichtige Orientierungsmerkmale insbesondere für neue, potenzielle Gäste. Je mehr Klassifizierungen und Zertifizierungen in einer Destination, desto höher wird das Thema Qualität und Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 12 Qualifizierung aber auch durch die Leistungsträger selbst eingeschätzt und vorangetrieben. Zertifizierungen wie z.B. Bett + Bike, Bett + Kanu, Wanderbares Deutschland oder Bio-, Umwelt-, Regionslabels (auch in der Gastronomie) sind darüber hinaus auch gut geeignet, spezielle Themen zu besetzen und sich so im Wettbewerb abzugrenzen. Der Klassifizierungsstand in Rheinsberg ist – verglichen mit den umliegenden Städten und Gemeinden – relativ hoch. Weitere Klassifizierungen im Bereich Feriehnwohnungen sind aktuell in Vorbereitung. Nachholbedarf besteht bei der DEHOGA G-Klassifizierung für Gasthöfe und Pensionen und bei Campingplätzen. Auch bei der Brandenburger Gastlichkeit sind noch Reserven. Abbildung 2: Klassifizierte und zertifizierte Betriebe in der Stadt Rheinsberg DEHOGA DTV Fewo/Feha Maritim Hafenhotel Rheinsberg **** Best Western Plus Marina Wolfsbruch **** Wellnesshotel am Birkenhain *** Haus Rheinsberg, Hotel am See *** Hotel Gutenmorgen*** FeWo Anno Nostalgia *** FeWo Kastanienhof **** FeWo Stupning **** Apart. am Grienericksee ***** FeWo Raeck *** Ferienhaus Hafendorf Rheinsberg **** FeWo Korte **** FeWo Hafendorf ***** FeWo Knick **** DEHOGA G-Klassifizierung DTV Campingplatz i-Marke TouristInformation Brandenburger Gastlichkeit LandSichten Haus am See (I) Wellnesshotel am Birkenhain (I) JH Prebelow (II) Prebelow. Kinderland (II) Maritim Hafenhotel Rheinsberg (I) TI Rheinsberg (I und II) Gasthof und Fleischerei Endler (I) Kossätenhof Fam. Behm (I) TI Rheinsberg TI Flecken Zechlin Hotel Gutenmorgen Ratskeller Rheinsberg Zum Jungen Fritz Moguntia-Ranch am Pälitzsee Pension Braunsberg Wellnesshotel am Birkenhain Hof Repente Braunsberger Höfe Kossätenhof Fam. Behm Bett + Bike Bett + Kanu Gelbe Welle ADAC Steuerräder Kossätenhof Fam. Behm Zum Jungen Fritz Gasthof Endler Maritim Hafenhotel Rheinsberg Wirtshaus Pension Steffen Best Western Plus Marina Wolfsbruch Landhotel Lindengarten Jugendherberge Prebelow Best Western Plus Marina Wolfsbruch Ferieninsel Tietzowsee Hotel Gutenmorgen Maritim Hafenhotel Rheinsberg Landhotel Lindengarten Jugendherberge Prebelow Kossätenhof Fam. Behm Restaurant Zum Achter Landhotel Lindengarten Hafendorf Rheinsberg Rolly Tours Pension Haus Bikowsee Marina Wolfsbruch Service Q Quelle: ift GmbH Aktuelles Bettenangebot in der Stadt Rheinsberg Gewerbliche Betten, Betriebe, Bettenauslastung Rheinsberg verfügte 2014 über 3.895 Betten in 55 gewerblichen Betrieben (> 10 Betten). Zum Vergleich: In Potsdam wurden in 2014 5.439 Betten in 52 Betrieben verzeichnet. Nicht-gewerbliche Betten, Betriebe Zu den gewerblichen Betrieben kommen noch viele nicht-gewerbliche Anbieter hinzu, also jene mit weniger als 10 Betten (Ferienwohnungen, Privatzimmer u.ä.). Diese machen im Vergleich zum Gesamtbettenangebot rund 40 Prozent aus (ift-Erhebung). Rheinsberg und seine Ortsteile kommen somit auf insgesamt rund 200 Unterkunftsbetriebe mit rund 4.100 Gästebetten (ohne Camping). Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 13 Bettenangebot nach Betriebsarten Das Beherbergungsangebot in der Stadt Rheinsberg ist sehr ausgewogen, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Abbildung 3: Betriebsarten gewerblich und nicht-gewerblich Verteilung Bettenangebot nach Betriebsart (gewerbliche und nicht-gewerbliche Betriebe) Rehaklinik 7% Jugendherberge 13% Hotel / Hotel garni 31% Ferienwohnung, Ferienhaus, Privatzimmer 40% Pension & Gasthof 9% Quelle Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015, Gastgeberverzeichnis und Ortswebsiten ift GmbH Bettenentwicklung Seit 2009 stagniert das Beherbergungsangebot in Rheinsberg (während in vergleichbaren Destinationen wie z.B. Waren/Müritz, Burg (Spreewald) oder Bad Saarow das Bettenangebot stetig zugenommen hat). Abbildung 4: Touristische Angebotsentwicklung Rheinsberg 2004 – 2014 Touristische Angebotsentwicklung Rheinsberg 2004 - 2014 4.500 70 4.000 60 3.500 2.500 40 2.000 30 1.500 20 Anzahl Betriebe Anzahl Betten 50 3.000 1.000 10 500 0 Betten Betriebe 2004 3.188 46 2005 3.418 48 2006 3.508 47 2007 3.540 46 2008 3.924 48 2009 3.929 58 2010 3.829 56 2011 3.879 56 2012 3.929 56 2013 3.932 56 2014 3.895 55 0 Quelle Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015 Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 14 Durchschnittliche Bettenauslastung Die Bettenauslastung ist mit 38,1 Prozent als leicht überdurchschnittlich zu bewerten, sie liegt über dem landesweiten Wert von 31,0 Prozent. Zum Vergleich: 2014 lag die durchschnittliche Bettenauslastung in Bad Saarow bei 39,0 Prozent (2.298 gewerbliche Betten), in Burg (Spreewald) sogar bei 59,3 Prozent (2.356 gewerbliche Betten). In Neuruppin dagegen wurden lediglich 31 Prozent durchschnittliche Bettenauslastung in gewerblichen Betrieben verzeichnet. Ein wichtiger Grund ist in der Regel der unterschiedliche Anteil im Bereich der Klinikbetten, die i.d.R. eine Auslastung von rund 90% haben und damit die örtlichen Durchschnittswerte beeinflussen. 3.3 Nachfrageanalyse Rheinsberg ist mit rund 535.500 Übernachtungen (2014) der zweitstärkste Tourismusort in Brandenburg. Lediglich Potsdam mit rund 1 Mio. Übernachtungen liegt noch einmal deutlich darüber. Jedoch ist die Zahl der Ankünfte und Übernachtungen nach Jahren leichten Wachstums heute stagnierend bis rückläufig. Eine Ausnahme bildet das Friedrichjahr 2012. Die Aufenthaltsdauer nimmt kontinuierlich ab (dies ist jedoch ein allgemein zu beobachtender Trend) und lag 2014 bei 3,6 Nächten. Abbildung 5: TouristischeTouristische Nachfrageentwicklung Stadt Rheinsberg 2004 - 2014 Nachfrageentwicklung Rheinsberg 2004 - 2014 600.000 5,0 400.000 4,0 3,5 3,0 300.000 2,5 2,0 200.000 100.000 1,5 1,0 0,5 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Ankünfte 96.127 101.653 100.027 103.640 115.492 136.185 133.182 138.915 160.420 150.885 148.334 Übernachtungen 400.129 435.629 432.685 451.624 480.056 529.680 504.462 525.476 560.478 537.169 535.504 Aufenthaltsdauer 4,2 4,3 4,3 4,4 4,2 3,9 3,8 3,8 3,5 3,6 3,6 Aufenthaltsdauer in Tagen Ankünfte/Übernachtungen 4,5 500.000 0,0 Quelle Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015 Betrachtet man die Dynamik der Nachfrage, stellt man fest, dass andere Destinationen im Land Brandenburg (und Mecklenburg-Vorpommern) in den letzten Jahren deutlich stärkere Zuwächse verzeichnen konnten. So stiegen die Übernachtungszahlen in Rheinsberg seit 2004 um 34 Prozent, im Land Brandenburg hingegen durchschnittlich um 55 Prozent (Bad Saarow + 58 Prozent, Burg (Spreewald) +98 Prozent). Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 15 Abbildung 6: IndizierteIndizierte Entwicklung derder Übernachtungszahlen 2004 - 2014 Entwicklung Übernachtungszahlen 2004 - 2014 240% Waren/Müritz; 193% 190% 140% Neuruppin; 105% Fürstenberg/Havel; 98% 90% Burg (Spreewald); 92% Bad Saarow; 58% Land Brandenburg; 55% Potsdam; 54% 40% Rheinsberg; 34% Templin; 12% -10% 2004 2005 2006 Rheinsberg Neuruppin Land Brandenburg 2007 2008 2009 2010 2011 Potsdam Waren/Müritz Burg (Spreewald) 2012 2013 2014 Fürstenberg/Havel Templin Bad Saarow Quelle Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015 Der Jahresverlauf der Ankünfte und Übernachtungen macht deutlich, dass das Beherbergungsgewerbe in Rheinsberg einer starken Saisonalität unterliegt. So finden 41 Prozent aller Übernachtungen zwischen Juni und August statt. Abbildung 7: Saisonalität der Ankünfte und Übernachtungen in Rheinsberg 2014 4,3 4,1 3,9 3,7 3,5 3,3 3,1 2,9 2,7 Aufenthaltsdauer in Tagen Ankünfte / Übernachtungen Saisonalität der Ankünfte und Übernachtungen in Rheinsberg 2014 100.000 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 2,5 Ankünfte Übernachtungen Aufenthaltsdauer Quelle Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015 Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 16 Einzugsbereiche Abbildung 8: Einzugsgebiet Rheinsberg Quelle: Regiograph, ift GmbH Im Umkreis 60 bis 90 Minuten liegen Städte wie Neubrandenburg, Waren/Müritz, Berlin und Potsdam in erreichbarer Nähe. Im Einzugsgebiet bis 90 Minuten gibt es ein Potenzial von rund 3,9 Millionen Einwohnern in 2,2 Millionen Haushalten. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Berliner Quellmarkt. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 17 3.4 Aktuelle Aufgabenwahrnehmung im Tourismus Organisation Aktuell gibt es drei touristische Anlaufstellen in Rheinsberg: Die DTV-zertifizierten TouristInformationenen in Rheinsberg (Service Q Stufe II) und Flecken Zechlin sowie ein Informationspunkt in Zechlinerhütte. Die attraktive Tourist-Information in Rheinsberg befindet sich in der ehemaligen Remise, fußläufig zum Schloss Rheinsberg. Touristische Vermarktung Aktuell wird ein Relaunch des mittlerweile in die Jahre gekommen Corporate Designs bzw. des Online- und Printauftrittes der Stadt Rheinsberg konzipziert, . Das Gastgeberverzeichnis (mit einer zu geringen Anzahl von Anschließer-Betrieben wie Hotels, Gasthöfe und Ferienhausanbieter) und auch die Imagebroschüre sind in der aktuell vorliegenden Form so sicherlich nicht mehr zeitgemäß. Der Internet-Auftritt bietet zwar viele gute Inhalte zu verschiedensten Themen, besitzt aber keine moderne Anmutung, ist zu textlastig, umständlich zu navigieren und zeigt noch nicht ausreichend die Kernangebote Rheinsbergs. Optimierungen bzw. neue, innovative Ansätze sind vor allem in den Bereichen Design & Content, Struktur und Übersichtlichkeit, Zielgruppen-, Themenfokus, (interaktive) Karten, emotionale Bildsprache, Interaktion und Social Media erforderlich, wenn sich Rheinsberg im Wettbewerb zukünftig wieder noch besser behaupten will – denn das Niveau bei der Destinationsvermarktung ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Internet-Auftritte der einzelnen Ortsteile (mit eigener Tourismus-Unterseite) sind sehr unterschiedlich, wenig attraktiv und lassen keine Zusammengehörigkeit erkennen. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 18 Personal, Finanzierung Die touristische Vermarktung der Destination Rheinsberg nach außen wird aktuell vor allem durch die Tourist-Information Rheinsberg geleistet. Diese verfügt aktuell über 6 Festangestellte, einschließlich der Tourismus-Managerin. Dazu kommen Aushilfen und Praktikanten. Die Mitarbeiter nehmen eine Vielzahl von Aufgaben wahr, darunter auch den kompletten Vorverkauf für den Festivalsommer der Kammeroper. Bislang verfügt die Tourist-Information über keine Fachkräfte für die Bereiche Online und Social Media sowie zur Koordination und Vermarktung der Veranstaltungen. Die Mittelausstattung ist im Vergleich zu anderen DMO (Destination Management Organisation) mit vergleichbarem Gästeaufkommen als eher gering zu bewerten. Laut Teilergebnishaushalt Tourismus verfügt das Tourismusmarketing über 60.000 Euro für Sachkosten. Das Marketingbudget je Übernachtung liegt bei 0,11 Euro. Vergleichbare Orte kommen auf rund 0,20 Euro Marketingbudget pro Übernachtung1. 1 Quelle: ift eigene Untersuchungen Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 19 3.5 Trends, aktuelle Herausforderungen Die Entwicklung von Destinationen unterliegt wichtigen Trends, auf die reagiert werden muss – aus denen sich aber immer auch regelmäßig Chancen ableiten lassen. Auswahl Gesellschafts-, Branchen-Trends: Demografischer Wandel (Alterung, geänderte Familienstrukturen, mehr Singles) Weitere Herausforderungen (Ort, Betriebe) Saisonalität Anpassungsfähigkeit an geänderte Kundenbedürfnisse, Innovationsfähigkeit Steigende Kosten, geringere Budgets, Rationalisierungsdruck Technologischer Wandel, Digitalisierung Klimawandel (Wirtschafts-)Politische Zwänge Mobilität Energiekosten, Technik Wertewandel (z.B. Gesundheit, Sicherheit, Work-Life-Balance, Genuss) Investitionsstau, Kapital Wandel bei Kundenbedürfnissen und -ansprüchen (im Hinblick auf Qualität, Auswahl, Angebote, Service, Ausstattung, Design, Kommunikation, Vertrieb) Technologie-Erfordernisse Fachkräftemangel Nachfolge Netzwerke, Kooperationen Zeit Wandel im Verhalten (alles schneller, kürzer, öfter) … und interessante „Gegentrends“: das Persönlich-Authentische Heimat Slow Food, Slow Living Offline gehen (Handyfreie Zonen und Zeiten) Gemeinsinn, Crowdlösungen für das Gemeinwohl Nachhaltigkeit Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 20 3.6 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (SWOT) Im Folgenden werden alle Analyseergebnisse in Form eines „SWOT-Profils“ zusammengefasst: Stärken Stärken Schwächen Chancen Risiken Allgemein Ortsbild (Hauptort Rheinsberg) Staatlich anerkannter Erholungsort (ebenso die Ortsteile Flecken Zechlin, Kleinzerlang) Barocke Residenzstadt Traditionelles Erholungsgebiet (vor allem zu DDR-Zeiten) Lage, Naturräume, Infrastruktur Natur – Aktiv Nähe zu Berlin (Tagesausflüge) Tor zur Mecklenburgischen Seenplatte Intakte Natur, attraktive abwechslungsreiche Landschaft mit Seen, Wäldern, Heide Attraktive wassertouristische, radtouristische und wandertouristische Angebote in Rheinsberg, in der näheren Umgebung und in der Region, gutes Radwegenetz (Fernwege, lokale Routen, Themenrouten) Outdoor-Angebote in der Region: Tierpark Kunsterspring, Husky-Touren, Draisine u.a. Großzügiger, gepflegter Gesamteindruck, überschaubar, übersichtliche Strukturen Stadtbildprägendes, malerisches Ensemble mit Schloss, Marstall, Schlosstheater, Schlosspark. Herausragende, aber auch lebendige wasserseitige Ansicht auf das Schloss, die Schiffsanlegestelle, die Marina, Haus Rheinsberg. Attraktionen der Stadt zentral, fußläufig erreichbar. Durchgängiger Uferweg bis zum Hafendorf. Attraktive, zentrale Tourist-Information in Rheinsberg, DTV-Klassifizierung, Service Q Zertifizierung Stufe I und II, motivierte, engagierte Touristiker vor Ort Leitsystem, neue Willkommensschilder Kulturangebote Betriebe: Beherbergung, Gastronomie Herausragender Kulturstandort, dadurch auch internationale Gäste Kulturgeschichte: Schloss Rheinsberg Musik: Kammeroper, Musikakademie Literatur: Tucholsky, Fontane Starke lokale Akteure (Fahrgastschifffahrt, Wassersport, Kultur und Musik) Breites, vielfältiges Beherbergungsangebot für alle Marktsegmente, Zielgruppen, Budgets Starke, auch große Beherbergungsbetriebe mit Eigenattraktivität (und wahrnehmbaren Profilen) Viele Betriebe/Einrichtungen, die sich selbst als Vermarkter ihrer Destination verstehen Viele Betriebe mit guten Internet-Auftritten, viele vermarkten sich über Online Portale. Vergleichsweise viele klassifizierte und zertifizierte Orte und Betriebe (DEHOGA, DTV, Bett und Bike, Bett + Kanu) Gute Kooperationen zwischen Tourismusverbänden und Betrieben bzw. TI, zwischen TI und Kultureinrichtungen (z. B. Kammeroper). Gute Zusammenarbeit mit der Region Etablierte Veranstaltungen (Festivalsommer, Töpfermarkt) Region: u.a. Theatersommer Netzeband Museen Kurt-Tucholsky-Museum, Alfred-WegenerGedenkstätte, Keramikmuseum In der Region: Preußenmuseum Wustrau Medizinische Kompetenz REHA Kliniken Herausragende Barrierefrei-Angebote: Haus Rheinsberg, Rollytours u.a. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 21 Schwächen Stärken Schwächen Chancen Risiken Profil, Positionierung Lage, Anbindung, Erreichbarkeit, Parken Niedrige Bekanntheit (national, international) Kein direktes einwohnerstarkes Einzugsgebiet Unscharfes Profil, diffuses Image Entfernung zur Autobahn Innensicht und Außensicht zu den Besonderheiten nicht deckungsgleich: Keine ICE-/IC-Anbindung. Anbindung an die Regionalbahn u. ÖPNV optimierungsbedürftig Innensicht TIs / Betriebe: Rheinsberg = Schloss, Kammeroper, Wassersport. Außensicht Gäste*: Rheinsberg = Wasser, Rad, Wandern, Erholen. D.h. Kulturangebot v.a. bei Veranstaltungsbesuchern relevant; Schloss sonst eher schöne Kulisse, die „mitgenommen wird“ (* Ergebnis Befragung FH Zittau-Görlitz) Wellness / Gesundheit bisher kein Thema Zielgruppen und Vermarktungsthemen unklar bzw. nicht ausreichend sichtbar „Modernität“ fehlt Fehlende ÖPNV-Anbindung der Ortsteile an die Stadt Rheinsberg (bisher v.a. Schulverkehr; Angebot an Wochenenden und in den Ferien nicht ausreichend), zu wenig Angebote für Fahrradmitnahme Parkplatzsituation (wenige Parkplätze zu hohen Parkgebühren im Stadtzentrum (Schloss), zwar ausreichend Parkflächen in der Stadt, aber kein Parkleitsystem. Parkplätze am Stadtrand für das ältere Publikum zu weit entfernt und unattraktive Anmutung bei hohen Preisen). „Schilderwald“, keine Werbesatzung Touristische und Freizeit-Infrastruktur Seit Jahren keine neuen Angebote – keine Anreize für Wiederholungsbesucher. Hohe Saisonabhängigkeit, kurze Saison Kaum Abendangebote, Gastronomiebetriebe schließen früh; kein „Nightlife“ für Gäste und Einheimische Zu wenig Angebote in Vor- & Nachsaison (Kreislauf mit Folgen: kaum Winter-Angebote, viele Betriebe schließen im Winter) Einkaufen / Shopping: wenig attraktiver Mix für Touristen und Ausflügler, Rhinpassage unattraktiv (Standort, Geschäfte, Anmutung) Keine Indoor-Angebote für Regentage und Winterzeit (Kultur, Spiel, Freizeit, Gesundheit, Wellness); Wetterabhängigkeit beim Open-Air-Festival (Regenvariante Maritim), kein (Sommer)Kino Servicementalität nicht durchgängig (Neben Schloss und Festivalsommer) keine Besucherattraktionen, Freizeiteinrichtungen mit überregionaler Strahlkraft Keine Freizeitangebote für Familien, Kinder, junge Leute Rad- und Wanderwege: Lückenschlüsse erforderlich, kurze Touren und Schleifen fehlen; Pflege der Radwege nötig, stellenweise akuter Bedarf (Wurzeln etc.); fehlende / mangelhafte Beschilderung Uferpromenade vom Anleger in Richtung Hafendorf: Nicht klar als Promenade erkennbar, keine Beschilderung, keine Möblierung. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 22 Stärken Schwächen Chancen Risiken Allgemeines Tourismusbewusstsein, Strukturen, Zusammenarbeit Zusammenarbeit TI’s: Rheinsberg, Flecken Zechlin, T-Infopunkt Zechlinerhütte trotz hoher Bedeutung des Tourismus kein durchgängiges hohes Tourismusbewusstsein in der Stadt (Einheimische, Politik, Verwaltung) Wettbewerbs-, Kirchturmdenken, Missgunst Fehlende Kommunikations- und Abstimmungsstrukturen zwischen den TI’s und zwischen den TI’s und den Betrieben (dadurch kein Überblick über alle Angebote – perfekte Beratung der Gäste nicht möglich) Tourismuswirtschaftsbeirat: wichtig, aber keine klar definierten Aufgaben / Strukturen Zusammenarbeit, Abstimmung ausbaufähig Keine (zentralen) Entscheidungsbefugnisse unterschiedliche Betreibermodelle, Budgets kein einheitliches Auftreten aller TI‘s nach außen; keine Wiedererkennung bzw. optische Elemente der Zusammengehörigkeit in den TI Büros oder auf den Websites „Standard-Empfehlungen“ für die jeweils anderen Ortsteile, wenige besondere Tipps für den Gast (auch mangels Information) Zusammenarbeit TI Rheinsberg – Betriebe fehlende TI im staatlich anerkannten Erholungsort Kleinzerlang (wichtig für Prädikat bei Einzelprädikatisierung) Zu wenig Kooperation und Abstimmung (auf beiden Seiten) Unterschiedliche Erwartungen der Betriebe an die TI‘s: „Sollen mehr verkaufen“, „sollen informieren“, „müssen vernetzen“. Wenig persönlicher Austausch, keine gemeinsamen Meetings, kein Stammtisch. Kein „Intranet“. Wenig Abstimmung der Marketingaktivitäten; Synergien gehen verloren. Tourismusmarketing Stadt Rheinsberg / TI Kurkarte, Kurtaxe Veraltetes „Corporate“ Design; Internetauftritt modernisierungsbedürftig Gastgeberverzeichnis modernisierungsbedürftig (außerdem: nur wenige Anbieter vertreten) Keine Social Media Aktivitäten Kein aktueller, vollständiger Überblick über alle Zielgruppen-, Themen-Angebote für die Beratung der Gäste (Zuarbeit Betriebe) Wenige buchbare (vernetzte) Angebote, Pauschalen (z.B. Übernachtung + Musikfestival) oder attraktive Einzelbausteine Erhöhung, Beitragsordnung und Verwendung sorgen für Unverständnis und Frustration. Zusammenarbeit Tourismuswirtschaftsbeirat, Touristiker, Unternehmerverband ausbaufähig Zu wenige Mehrwerte für den Gast. Wer sollte wirklich zur Kasse gebeten werden (u.a. REHA Klinikgäste, Wassersportler, die nur anlegen und direkt am Morgen weiterfahren, Tagesgäste, Tagungsgäste) Technologie zur Kurtaxerhebung: langwierige Entwicklung; Übernahme der (teilw. erheblichen) Kosten für die Hotel-Schnittstellen offen Zu wenig Werbung bzw. zu wenig spürbare Erfolge durch Werbung Keine attraktive, gemeinsame Bilddatenbank, die alle Partner nutzen können Geringes Marketing-Budget Vertrieb: Zwei Reservierungssysteme nebeneinander (TOMAS und Look + Book) TI vor Ort: Sehr schöner Raum, aber Orientierung für den Gast eingeschränkt (Themen wie z.B. Rad, Wasser, Events gehen unter) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 23 Chancen Stärken Schwächen Chancen Risiken Klare Positionierung (Alleinstellungen, Kernthemen), Nähe zu Berlin Mehr, gezielte, gemeinsame Werbung Trendthemen (Demografie-Wandel, Gesundheit) Prädikatisierung als Kurort oder Heilbad Umwelt: Nachhaltiger Tourismus, E-Mobilität Bessere Erreichbarkeit, Anbindung, Parken, Wege pflegen, Uferpromenade beleben Saisonverlängerung: mehr Winter-, Schlechtwetter-, Abendangebote der Betriebe Neue Freizeitangebote und Besucherattraktionen; (Öffentliche und privatwirtschaftliche Investitionen) Attraktivere Shoppingangebote Starke Betriebe, starke Tourist-Infos Mehr Qualität, Gast-, Kinderfreundlichkeit Ganzjährig touristische Arbeitsplätze sichern Mehr Personal, mehr Marketingbudget für TI Mehr Kooperation (TI, Betriebe, Ortsteile) Risiken Stärken Schwächen Chancen Risiken Stagnation, Rückgang – Nr.2 Position im Land Brandenburg gefährdet. Zunehmender Wettbewerb der Destinationen (Stark: Seenplatte mit Mirow, Waren, Malchow. Neuruppin, Bad Saarow, Burg Spreewald, Potsdamer und Brandenburger Havelseen, Lausitzer Seenland, Leipziger Seen) Profil unklar - keine effiziente Kommunikation, unzureichende Personal-, Ressourcenausstattung TI Vermarktung „Barrierefrei“, 60+Tourismus wichtig, aber „nachwachsende“ Zielgruppen nicht vernachlässigen Fehlendes Bewusstsein für touristische Erfordernisse in der Stadtverwaltung, bei der Bevölkerung Fehlende Investitionen (öffentlich, privatwirtschaftlich) Keine Anreize für längere Aufenthaltsdauer, Saisonverlängerung, Wiederholungsbesuche Ort durch ungenügende Bahn-, Busanbindung abgehängt Akuter Fachkräftemangel im Gastgewerbe; Lebensbedingungen für Familien, Azubis nicht ausreichend Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ Kleinzerlang wegen fehlender TI in Gefahr Quelle: Expertengespräche, eigene Analysen ift, Tourismuskonferenz, Workshops Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 24 4. Ziele und Strategien für die touristische Entwicklung 4.1 Ziele Das Kernziel für die touristische Entwicklung lautet: Die Bedeutung des Tourismus in der Stadt Rheinsberg und ihren Ortsteilen soll gesichert und gesteigert werden. Folgende qualitative Ziele werden festgelegt: Klares Profil entwickeln, Identität fördern, Mehr Bekanntheit erreichen „Marke“ Rheinsberg entwickeln, stärken Breites Tourismusbewusstsein vor Ort fördern Angebotsqualität und Wettbewerbsfähigkeit steigern Angebotsvielfalt vergrößern (ganzjährig) Betriebe wirtschaftlich sichern Region und Ortsteile lebenswert und lebensfähig halten Folgende ökonomische und quantitative Ziele werden festgelegt: Sichern und Ausbauen von … Arbeitsplätzen, touristisch bedingten Umsätzen Wertschöpfung (Löhne, Einkommen, Gewinne aus Tourismus) Durch Erhöhung … Zahl der Übernachtungen Zahl der Tagestouristen Höhe der Tagesausgaben Wunsch Betriebe: mehr Auslastung statt mehr Kapazität; (Auslastung in der Hochsaison ausreichend bzw. Belastungsgrenze erreicht) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 25 4.2 Strategien Um diese Ziele zu erreichen, werden für Rheinsberg folgende Strategien definiert. Hinweis: Diese Strategien sind sowohl für die Stadt Rheinsberg und ihre Tourist-Information(en) als auch für die touristischen Betriebe relevant, da sie den aktuellen Marktbedingungen entsprechen. Je besser alle Akteure diese Strategien in ihrem Verantwortungsbereich umsetzen und je besser die Abstimmung untereinander – desto so erfolgreicher die Destination. (1) Saison verlängern und Wintersaison beleben – durch gezielte Vermarktung Nebensaison. (2) Bessere räumliche Verortung in der Wahrnehmung potenzieller Gäste; Nutzung der Lagevorteile: Konzentration auf Radius 300 km - Nähe zu Berlin gezielt nutzen, Potenzial Auslandsmärkte prüfen. (3) Nutzung und vorrangige Vermarktung vorhandener Angebotsstärken, Schloss in den Fokus (zentrales, destinationsentscheidendes Angebot) Kultur- und Veranstaltungsangebot Landschaft: noch besser erlebbar machen (Wegenetze, bessere Orientierung) Stadtbild: Gastronomie, Einkaufen, räumliche und inhaltliche Verknüpfung mit dem Schloss, Achsenbildung (3) Neue Freizeitangebote und Attraktionen Neue, ergänzende Infrastruktur zu den zentralen Angebotsstärken, zur besseren Erlebbarkeit, vor allem auch für Wiederholungsbesucher. Neue Freizeitangebote (für Winter, Schlechtwettertage, Indoor, Outdoor, neue Zielgruppen) (4) Investitionsstrategie für abgestimmte öffentliche + privatwirtschaftliche Investitionen. Nicht nur Reattraktivierung, sondern auch Neubau. Abstimmung mit Stadtentwicklung. (5) Zielgruppenorientierung Ausrichtung der Angebote an den Bedürfnissen der Zielgruppen: inhaltsorientiert, qualitätsorientiert, keine Billigangebote, werthaltig, barrierearm, Bedürfnisse älterer sowie gesundheitsbewusster Menschen bedienend, aber auch von Familien und Jüngeren (6) Themen stärker vermarkten (Kultur, Natur, Entspannung, Ruhe, Rad, Wasser) und Entwicklung neuer Themen (mentale Gesundheit, Wellness in der Nebensaison, Familie). (7) Bekanntheit steigern, Image stärken. Außenauftritt modernisieren, klare Positionierung, Stärkung Marketing und Vertrieb (auch durch mehr Personal für neue Aufgaben wie Social Marketing, PR, Events und mehr Budget). (8) Wettbewerbsfähigkeit erhöhen: mehr Gästezufriedenheit, Impulse für neue Angebote, Innovationen, Tourismusbewusstsein auf allen Ebenen, gute Bedingungen für Fachkräfte, Familien, junge Nachwuchskräfte. (9) Mehr Kooperationen, mehr vernetzte Angebote, mehr und bessere Binnenkommunikation. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 26 4.3 Zielgruppen und Themen Wie zukunftsorientiert ist der Zielgruppen- und Themen-Mix einer Destination? Wachsen die Gästesegmente oder sterben sie im schlimmsten Fall irgendwann einfach aus? Bewegen die Themen den Markt und sind sie weiter ausbaufähig? Oder wird das Interesse auf absehbare Zeit eher nachlassen? Touristische Zielgruppen Aktuell liegt der Fokus der Tourismusarbeit und der Vermarktung der Stadt Rheinsberg nach vor allem auf Kulturtouristen und (überwiegend älteren) Aktivtouristen, die mit Veranstaltungsangeboten, Rad- und Wanderangeboten sowie Angeboten der Fahrgastschifffahrt bedient werden (das Thema Bootstourismus bzw. konkrete wassertouristische Angeboten werden aktuell vorrangig über die jeweiligen Leistungsanbieter transportiert). Der heutige Zielgruppen-Mix wird wie folgt eingeschätzt: Tabelle 1: Aktueller Zielgruppen-Mix für Rheinsberg Zielgruppen nach Ausprägungen Quellmarkt Berlin Reiseart Tagesreise Kurzreise Urlaubsreise Thema Kultur, Musik Wassersport Aktiv Rad, Wandern Erholung, Ausruhen Gesundheit, Prävention Reisebegleitung Paare Freunde, Bekannte Familie mit Kindern Reisegruppen Patienten Tagungs- JugendAngehörige gruppe gruppe Altersklasse -12 12-18 18-25 25-40 40-50 Urlaubertyp* Gesellige Familien Brandenburg SachsenAnhalt Sachsen Qualitätsbewusste Entschleuniger NordrheinWestfalen KlinikEventbesuch aufenthalt Intellektuelle Kulturliebhaber Neugierige Genießer Niedersachsen Rundreise auf dem Wasser Tagungen Seminare 50-65 65+ statusorientierte Smartshopper Quelle: ift GmbH, * gemäß TMB Zielgruppen Strategische Marketingplanung 2012 - 2016 Rheinsberg ist traditionelles Ausflugsziel der Berliner und Brandenburger und Urlaubsgebiet zahlreicher Gäste aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Letzere kennen Rheinsberg häufig noch aus der Zeit, als sie eines in der DDR-Zeit zahlreichen Jugend-, Ferien- und Erholungsheime besuchten. Viele sind der Region treu geblieben, allerdings ist diese Zielgruppe heute in einem mittleren bis hohen Alter. Für Familien mit Kindern oder jüngere Gäste fehlt es an Angeboten, was die Frage aufwirft, ob Rheinsberg in der Lage ist, langfristig auch wieder „nachwachsende“ Generationen zu erreichen und zu binden. Auch aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen kommen viele Gäste nach Rheinsberg (Quelle: Statistik der Afnragen nach PLZ des TV Ruppiner Seenland 2014). Der Anteil von Gästen aus den südlichen Bundesländern ist ausbaufähig, der Anteil internationaler Gäste sehr gering. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 27 Touristische Themen Im Rahmen der Expertengespräche wurden die touristischen Akteure zur Bedeutung relevanter touristischer Themen befragt (heute und zukünftig). Zwar sind die Ergebnisse nicht repräsentativ zu nennen, sie zeigen aber wichtige Trends auf (und decken sich mit früheren Besucherbefragungen): Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 28 Tabelle 2: Bewertung aktuelle Bedeutung und Entwicklungstendenz Tourismusarten für Rheinsberg Sehr wichtig unwichtig 1 2 3 4 Tendenz 5 + o Wassertourismus 57 xxxxxxxxx xxx xxxx x Kulturtourismus 55 xxxxxxx xxxxx x xxxx Naturtourismus 56 xxxxxxxxx xx x Aktivtourismus 46 xxxxx xxxx x Radtourismus 55 xxxxxxxx xxx x Wandertourismus 43 xxxx xx xxxxx Familienurlaub 49 xxxxx xxxx xx x Kinder/Jugendreisen Barrierefreier Tourismus Bustourismus 40 xx xxx xxxxx x 51 xxxxxx xxx xxx 46 xxx xxxxx xxx Tagungstourismus 43 xxxx xxx Geschäftstourismus 35 xx Gesundheitstourismus 51 xxxx Wellnesstourismus 50 Landurlaub Campingurlaub - k.A xxxxx x xxxx x x xxxx x xxx xx xx xxx x xxx xx xxx xx x x xxx x xxx x xxx x x xxx xx xx xxxx x x x xxx x xxxx xxxxxx x xxxxxx xx x xxx x 43 xxxx xxxx x x xxx xx 46 xxxx xxxx xx xx xx xx xxx xx x Quelle: ift GmbH Expertengespräche, Workshops Zukünftige Zielgruppen Zukünftig sollen folgende Zielgruppen verstärkt angesprochen werden (unter Berücksichtigung der Zielgruppensegmentierung, die im Strategischen Marketingplan 2012-2016 der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH auch nach Lifestyle- und Wertevorstellungen definiert wurden): 1. Qualitätsbewusste Entschleuniger 2. Gesellige Familien 3. Intellektuelle Kulturliebhaber Als weitere potenzialträchtige Zielgruppe sollen verstärkt angesprochen werden (auch weil diese Gäste im besonderen Maße als „Multiplikatoren“ fungieren können, die zu einem späteren Zeitpunkt mit Partner oder Familie wiederkommen können): 4. Tagungs-, Seminargäste 5. Jüngere Gäste, einschl. Jugendgruppen (insbesondere auch in den Ortsteilen). Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 29 Bei allen Zielgruppen ist zu prüfen, mit welchen aktuellen und neuen Themen bzw. Angeboten sie noch besser zu erreichen bzw. wieder neu zu begeistern sind (z.B. Gesundheitsthemen, Barrierefrei-Angebote, Charterschein-Angebote, E-Bike Angebote, Kultur-Aktiv-Kombiangebote, Freizeitangebote / Rahmenprogramme für Tagungsgäste). Wichtig: Neben Übernachtungsgästen (Wochenend-, Kurzrurlaubs-, Urlaubsgäste) sind die Tagesgäste, Ausflügler, Naherholer von besonderer Bedeutung für die Stadt Rheinsberg. Wichtige Voraussetzungen für die Übernachtungsgäste: Breites Beherbergungs- und Gastronomieangebot für alle Zielgruppen von einfach bis gehoben, breites touristisches und Freizeitangebot für ein abwechslungsreiches Programme, sehr gute Outdoor-Angebote Rad, Wandern, Wasser, attraktive Indoor-/Schlechtwetterangebote für Familien mit Kinder und auch für Erwachsene, attraktive Abendangebote (Gastronomie, Kultur/Events, Kino). Wichtige Voraussetzungen für die Tagesbesucher: Voraussetzungen für diese Gäste: Optimale Verkehrsanbindungen morgens und abends, Parkmöglichkeiten, kurze Wege, perfekte Information im Web und vor Ort, vielfältige Gastronomie und Shoppingangebote, die das touristische Erlebnis abrunden. Wichtig außerdem: die konsequente Zielgruppenausrichtung betrifft sowohl die Stadt und ihre Ortsteile als auch die Betriebe selbst, die ihrerseits die Spezialisierung auf Zielgruppen (oder Themen) vorantreiben müssen, um sich dauerhaft erfolgreich im Wettbewerb zu platzieren. Durch die noch stärkere Kooperation mit den Tourismuspartnern des Landes und der Region sowie mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sollen verstärkt Gäste aus weiter entfernten Bundesländern und auch mehr internationale Gäste gewonnen werden. Wichtig dafür: passende Angebote, die diesen Partnern regelmäßig zur Verfügung gestellt werden, mehr bzw. noch gezieltere Werbung in den Quellmärkten und mit Partnern (und für internationale Gäste mindestens englischsprachige Verkaufsinformationen). 4.4 Positionierung, Alleinstellungsmerkmale Wofür steht Rheinsberg? In der Wahrnehmung der früheren, heutigen und zukünftigen Gäste und in der Wahrnehmung der Betriebe. Warum sollten sich Gäste für Rheinsberg entscheiden und nicht für eine andere Destination? Was bietet die Destination Einzigartiges? Welche besonderen Eigenschaften sollen also nach innen und außen transportiert werden? Und können sich die Betriebe damit identifizieren bzw. die Positionierung auch gut für die eigene Vermarktung nutzen? Im Rahmen der Tourismuskonferenz im Mai 2015 sowie der beiden Workshops im Juni 2015 wurde gemeinsam ein Positionierungsansatz für die Stadt Rheinsberg (und ihre Ortsteile) entwickelt. Zunächst wurden Angebote und Themen gesammelt, mit denen die touristischen Akteure ihre Destination Rheinsberg assoziieren: Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 30 Rad Quelle: Workshop-Dokumentation ift GmbH Im Ergebnis der Analysen und Diskussionen lassen sich folgende Aspekte zur Positionierung der Stadt Rheinsberg zusammenfassen (die im nächsten Schritt mit Leben gefüllt und entsprechend transportiert werden muss, s. Maßnahmen „Destinationsmarketing“). Das Alleinstellungsmerkmal der Stadt Rheinsberg in der Region und im Land Brandenburg ist die Romantik bzw. Kultur, Kulturgeschichte, Literatur, Musik, Architektur - in Verbindung mit Romantik. „Kultur“, „Natur“, „Wasser“, „Rad“ sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung, allerdings werden sie gerade im Land Brandenburg von vielen Tourismusorten angeboten und stellen somit noch keine Alleinstellungsmerkamale mit größerem Differenzierungsund Vermarktungspotenzial dar. Sie sind jedoch gute Profil- und Ergänzungsthemen, die sich ebenfalls sehr gut mit dem Dachthema Romantik verknüpfen lassen. Rheinsberg ist dabei ein romantisches „Bilderbuch für Verliebte“. Diese historische Liebeserklärung wird auf neu transportiert, inszeniert, erlebbar gemacht. für Tucholsky-Kenner eine klare Botschaft für Nicht-Tucholsky-Kenner eine positive Assoziation für „Bilderbuchansicht“, Schönheit, glanzvoll, beschaulich, Verliebtsein (in einen Menschen, einen Ort, eine Landschaft). für Verliebte die Assoziation für Romantik im schönsten Sinne. Der romantische „Bilderbuch-Ansatz“ ermöglicht weitere „Bilderbücher“: Ein Bilderbuch für Verliebte. Bilderbuch für Genießer Bilderbuch für „Auszeitler“ Bilderbuch für Landschaftsliebhaber Bilderbuch für Musikfreunde Bilderbuch für Kinder Ein Bilderbuch. Romantik ist ein Thema, mit dem sich viele Menschen identifizieren können (Gäste, Einheimische, Gastgeber). Sie lassen viel Raum für Vermarktungsideen, Stilmittel, Kampagnen, an denen sich alle beteiligen können (s. Maßnahmen „Destinationsmarketing“). Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 31 5. Strategische Handlungsfelder und Maßnahmen Auf Basis der Analysen sowie der festgelegten Ziele, Strategien und Positionierungsansätzen wurden Strategische Handlungsfelder bzw. Schlüsselmaßnahmen in den Bereichen Destinationsentwicklung und Marketing & Vertrieb festgelegt. Für jede Schlüsselmaßnahme wurden konkrete Einzelmaßnahmen identifiziert und abgestimmt. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 32 Nachfolgend werden alle Einzelmaßnahmen dargestellt und dann abschließend zusammengefasst und priorisiert. 5.1 Maßnahmen Destinationsentwicklung 5.1.1 Infrastruktur Maßnahmen Destinationsentwicklung Infrastruktur 1. Betriebe Kooperationen Marketing & Vertrieb Destinationsmarketing Themenmarketing Lifestyle Marketing Maßnahme 1: Ortsinfrastruktur und Ortsbild abrunden Die Aufgabe: Abrundung und weitere Aufwertung des vorhandenen Angebotes und Ambientes vor Ort. Der Effekt: Höhere Aufenthaltsqualität, mehr Zufriedenheit bei den Gästen, mehr Identifikation bei Betrieben, Einwohnern, Politik, Verwaltung. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Parksituation verbessern: Aufwertung Parkplatz am Ortsrand. Zur besseren Inanspruchnahme: Schilder, Lageplan groß für Autofahrer schon aus dem Auto sichtbar, Hinweis auf Preisvorteil gegenüber Innenstadtparken Parkleitsystem entwickeln, in der Saison ggf. Shuttle vom Bahnhof in Ortsteile ( Konzept für Ruhenden Verkehr) Stadt Rheinsberg Hoch 2016 Pflege der Informationstafeln und Schaukästen Beschilderung Rad-/Wanderwege s. 2.) ( Verantwortlichkeiten, fester Ansprechpartner vor Ort) Zustand Infrastruktur: Sauberkeit, gepflegtes Ortsbild in allen Teilen der Stadt Rheinsberg sicherstellen, Grünpflege bzw. attraktive Bepflanzung. Insbes. auch im Sanierungsgebiet im OT Rheinsberg ( konkreten Handlungsbedarf / Standorte aufnehmen) Stadt / TI Mittel 2015 Stadt Mittel Laufend Zusätzliche öffentliche WC schaffen (am Rosenplan; Stadt weiteres WC im Stadtzentrum) ( prüfen, Kosten ermitteln) Mittel 2016 Einheitliche Stadtmöblierung (Bänke, Papierkörbe, Beleuchtung, Fahrradständer Kosten, Standorte) Stadt Mittel 2016/17 Tourismusentwicklung noch stärker in der Stadtentwicklung verankern ( Stadtentwicklungskonzept erstellen bzw. dort einbinden) Stadt Hoch 2016/17 Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 33 Entwicklung des Einzelhandels ( Ideenbörse, Einzelhandelskonzept – auch aus touristischer Sicht) Stadt Hoch 2017 Attraktivierung der Höfe (als temporäre touristische Attraktionen, z.B. Events „Offene romantische Höfe“, Einbeziehung in Stadtführungen, Aktionen im Advent) Stadt, Bürger Mittel 2016/17 Mittel 2016 Stadt / Betriebe Mittel ab 2016 Stadt, Ortsteile, Vereine Hoch ab 2016 Multifunktionale „Event-Beleuchtung“ (Märkte, Events), ( Angebote einholen, Kostenbeteiligung Akteure prüfen) Schilder-, Flaggenvielfalt eindämmen (Gestaltungssatzung für Werbetafeln und Beschilderung) Ortsinfrastruktur in den (touristisch relevanten) Ortsteilen weiter optimieren (z.B. ausreichende und komfortable Parkplätze in der Hochsaison, Beschilderung, Öffentliche WC, Ortsmöblierung wie Bänke, Pavillons, Radständer etc.). Konkreter Bedarf durch die Ortsteile. 2. Maßnahme 2: Anbindung, Verkehrsangebote bzw. Möglichkeiten der Inanspruchnahme verbessern Damit insbesondere die Berlinerinnen und Berliner schnell und bequem nach Rheinsberg reisen und sich zwischen den Ortsteilen bewegen können, müssen die Anbindung an die Stadt Rheinsberg und die Verbindungen den Ortsteilen weiter optimiert werden. Außderdem müssen die bestehenden Angebote noch besser kommuniziert werden (Stadt, TI’s und Betriebe). Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Bessere Information über die Anbindung, Erreichbarkeit, bestehende Bahn-/ÖPNV-Angebote der ORP ( TI: entsprechende einheitliche Bausteine liefern) Stadt, TI, Betriebe Hoch Q1 2016 Bessere Mobilität vor Ort: bessere ÖPNV-Verbindungen zwischen den Ortsteilen, Idee: Aufbau „Drive Now“ Station z.B. am Hafendorf (in Kooperation mit Marina Wolfsbruch) Betriebe Hoch bis Mittel ab 2016 Ggf. Ermäßigung des ÖPNV für Kurtaxzahler (Finanzierung über Kurtaxe o. Tourismusabgabe prüfen (wichtig auch für Klinikpatienten) Stadt, Verkehrsbetriebe Mittel ab 2016 Verbesserung des Service im ÖPNV anschieben (Fahrradmitnahme, Radanhänger, Freundlichkeit) Stadt, Landkreis Hoch ab 2016 In der Saison Möglichkeiten Shuttle prüfen (z.B. Parkplatz - Schloss, Hafendorf - Schloss - Bahnhof (gewerbl. Anbieter gewinnen)) Stadt, Landkreis Mittel ab 2016 „Gäste- und gastgeberorientierte Baustellenplanung“ (bessere Info / Abstimmung mit Betrieben, Tourismusbewusstsein Verwaltung) Stadt Mitte laufend Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 (Impulse TI) S. 34 3. Maßnahme 3: Rad- und Wanderwege optimieren Radfahren ist eines der wichtigsten und beliebtesten Angebote im ländlichen Tourismus. Neben interessanten, attraktiven, gepflegten und gut ausgeschilderten Wegen sind entsprechende radtouristische Serviceeinrichtungen, radfreundliche Gastgeber und wichtig, um sich erfolgreich als Raddestination vermarkten zu können. Die besondere Herausforderung in einer „Flächengemeinde“ Rheinsberg: die Erhaltung und Pflege der Radwege. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Erhaltung, Pflege Rad- & Wanderwege sicherstellen (Beläge), Beschilderung der Wege verbessern (Konzentration auf die wichtigsten Wege, zusätzlich GPS-Tracks ins Internet) Radwege-Beschilderung an Ortsausgängen verbessern, Lückenschlüsse, Querverbindungen instand setzen. ( Radwegekonzept, Möglichkeiten Knotenpunktwegweisung prüfen, Kataster, mehr Transparenz bei den Zuständigkeiten) Stadt, Landkreis, Heimatvereine Hoch laufend Punktuell ehrenamtliches Wegemanagement durch Einheimische, Betriebe, Vereine aufbauen („Patenschaften“). Information über Rad-, Wanderwege verbessern (Flyer, Karte, Internet, mobile Web); enge Abstimmung mit Laufpark Stechlin Heimatvereine, Betriebe Mittel ab 2016 TI Hoch 2016 Stärkere Ausweiung und Vermarktung kurzer Rundtouren und „Schleifen“ um und zwischen Stadt Rheinsberg und den Ortsteilen. Zertifizierung kurzer Thementouren durch den Deutsche Wanderverband (DWV) TI, Stadt Mittel ab 2016 Mehr Radverleihe und E-Bike-Verleihe an zentralen Orten (bzw. deren bessere Vermarktung und Vernetzung), Ladestationen in der Fläche ( Standorte prüfen, z.B. Nähe Bahnhof, Nähe Schloss) Betriebe, TI Hoch ab 2016/17 Zertifizierter barrierefreier Wanderweg ab REHA Klinik, Haus Rheinsberg Stadt Mittel 2016/17 Thementouren wie z.B. Kräuterpfad o.ä. machen (in Verbindung mit kulinarischen Aktionen und geführten Wanderungen) Betriebe niedrig Inliner-Strecke (ggf. bauliche Anpassung von Radwegen auf ehemaligen Bahntrassen) Stadt Mittel 2016/17 Fähre über den See oder Wassertaxi (Weg um den See lang und nicht komplett begehbar/befahrbar) Stadt, Betrieb Mittel 2017/18 Weitere Ideen prüfen: Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 35 4. Maßnahme 4: Erlebbarkeit der Gewässer verbessern Nichts zieht Menschen stärker an als Wasser. Wir leben gerne am Wasser, bewegen uns gerne am, auf und im Wasser. Wasser ist Leben, Natur, Schönheit. Es bietet sich an als Raum für Aktivitäten oder als inspirierende Kulisse. Wer über so abwechslungsreiche Gewässer und Gewässerränder verfügt wie die Stadt Rheinsberg, der sollte sie bestens in Szene setzen. Selbstverständlich unter Wahrung naturschutzrechtlicher Belange. Einzelschritte: Zuständig Optimierung der Uferwege: Aussicht, Wegeführung, Stadt Rastmöglichkeiten bzw. Möblierung, Information, Aussichtstürme, Beobachtungsplattformen, „Balkone“ Priorität Wann? Hoch 2016/17 Uferpromenade: Beschilderung, Beleuchtung, freie Sicht auf das Wasser, noch mehr „Flanieratmosphäre“, ggf. weitere Kunstobjekte. Neue bzw. zusätzliche Bänke, „Liebesbänke“ am Uferweg, ggf. als „Stufen-Bänke“, Sichtachsen im Schilfgürtel Spielplätze am Wasser (z.B. im Seebad oder auch auf der Fläche der Wasserschutzpolizei), Badestellen attraktivieren, Trimm-Dich-Pfad ( Uferwegekonzept, -nutzungskonzept) Noch mehr Gastronomie am Wasser (auch in den Ortsteilen) Betriebe Mittel ab 2016/17 Thema Wasser in der TI / auf der Website stärker herausarbeiten; konkrete Angebote für Gäste (auch Vermittlung) TI (Betriebe) Mittel 2016/17 5. Maßnahme 5: Neue Attraktionen planen; (privatwirtschaftliche) Investitionen anschieben Eine Destination wie Rheinberg braucht regelmäßig neue Angebote und Besucherattraktionen. Als Anreiz für Stammgäste und Wiederholungsbesucher (die beim dauerhaften Ausbleiben neuer Reize irgendwann in andere Tourismusregionen „abwandern“), aber auch um neue Zielgruppen anzuziehen. In Rheinsberg kommt hinzu: Es gibt kaum Freizeitangebote für Regen- und Winterzeiten und damit zu wenige Anreize, in der Nebensaison nach Rheinsberg zu kommen. Am erfolgreichsten sind solche – überwiegend privatwirtschaftlichen – Investitionen, wenn sie von öffentlichen Investitionen in die touristische Aufenthaltsqualität flankiert werden (s. 1. und 2.) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 36 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Investitionen sind der treibende Faktor im Tourismus. Entwicklung einer mittel- bis langfristigen Investitionsstrategie für abgestimmte öffentliche und privatwirtschaftliche Investitionen in mehr attraktive Aufenthaltszeit: Privatinvestitionen durch Gastgewerbe, Freizeitanbieter Öffentliche Investitionen in Aufenthaltsqualität, Aufenthaltszeit und -qualität ( Tourismus-Investitionsstrategie 2030, abgestimmt mit Stadtentwicklung/-planung) Stadt, Betriebe Hoch 2016 Gezielt neue Attraktionen und Freizeitangebote initieren und privatwirtschaftliche Investitionen anschieben: Investm. Betriebe Unterstützung: Stadt / TI Hoch ab 2016 Betriebe (Impulse Stadt) Hoch ab 2016 d.h. Impulse durch Stadt/TI, Unterstützung bei der Suche nach Flächen (bzw. gezieltes Ausweisen von Flächen), bei Planung und in genehmigungsrechtlichen Fragen; Beratung in Sachen Konzeptentwicklung, Finanzierung, Förderung (mit Hilfe Experten) TI unterstützt mit Daten zur Tourismusentwicklung, Trends (mehr Personalbedarf) Konkrete Ideen: Qualitäts-Wellness auf dem Wasser: „Spa-Schiff“, „Badeschiff“, Sauna-Boot oder Seesauna, Stelzensauna (wichtig auch für FewoGäste oder Einheimische, die keine Hoteleinrichtungen nutzen) Überlegungen zu Standorten: z.B. Seebadeanstalt (Denkmalschutz), Fläche Wasserschutzpolizei; Flecken Zechlin, Insel Remus (mit Wassershuttle; Genehmigungsrecht prüfen) Temporär / im Winter: „Literatursauna“, Sauna mit klassischer Musik, Hörspielen (s. Positionierung/Themen), Yoga auf dem Wasser u.a. Im Sommer: Nutzung ausgewählter Angebote des neuen See-Wellness-Bereiches für Sommerkino (Gastro, Parken); mobile Kinoleinwand ist vorhanden, wird aber nicht genutzt ( Erfolgreiche Anbieter im Land Brandenburg befragen (z.B. SATAMA Sauna Wendisch-Rietz Scharmützelsee). Marktchancen, Wirtschaftlichkeit, Standorte prüfen, Konzept, Investorenansprache) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 37 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Weitere ergänzende Aktiv-Outdoor-Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene (insbes. als privatwirtschaftliche Investitionen) Betriebe (Impulse Stadt, Investment privatwirtschaftlich) Mittel ab 2017 Kulturakteure Betriebe (Impulse Stadt) Mittel ab 2017 Spielplatz, -plätze Fußballplatz, Basketball Thematisierte Adventurgolfanlage, Minigolf, Swingolf o.ä. „Familiensommer“: Schnitzeljagden, Grillfeste, Floßbau Go Kart, Quad für Kinder oder Segway Kletterpark Golfplatz Kooperation Heinz-Sielmann-Stiftung (Kutschfahrten, Führungen) Neue Indoor-/ Unter-Dach-Angebote (Regenwetter, Winter) Indoorspielplatz mit Elektroautos, Kletterangeboten etc. Weitere ( Innovative Ideen entwickeln, Machbarkeit, Flächen prüfen) Neue Kulturangebote Neue bzw. erweiterte Ausstellungen im Schloss zur Ansprache von Wiederholungsbesuchern aus dem Kreis der Festivalbesucher. Ausstellungsstücke , die man sonst nicht sieht („Geheimnisse“, Neugierde) Kunstaktion, Bienale mit See- und Landschaftsbezug, „Kunst in der Landschaft“ (Beispiel Beaufort 2015, Neuenkirchen) Lesungen (Fontane, Tucholsky) auf dem Schiff oder auf einem Ponton Aktionen für ein „Offene romantische Höfe“ Event Museen, Stadtführungen: Menschen einbinden, die etwas zu erzählen haben, persönliche Zeitgeschichte(n) Thema Musik: z.B. „Winteroper“, neben Oper auch andere Genres (s. auch neue Formate im Schlosstheater „Barock trifft Rock“, Jazztage, „Musikmeile“: neue Impulse, weiterentwickeln und stärker vermarkten, Thema in den Betrieben erlebbar machen Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 38 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Stadt, TI Mittel laufend Hörspielkirche“, „Kinokirche“ (auch in Ortsteilen); d.h. anspruchsvolle Angebote an außergewöhnlichen Orten Hochzeiten Angebote (z.B. auf Fahrgastschiff) stärker vermarkten Neues Angebot: Heiraten in der TI Rheinsberg, erste TI in Deutschland in der geheiratet werden kann, dazu Raum linke Seite gegenüber der TI nutzen (derzeit für Wechselausstellungen und Veranstaltungen genutzt), Vorteil: kurze Wege zum Schloss für Fotos 6. Maßnahme 6: Chance Prädikatisierung nutzen Eine Prädikatisierung als „Staatlich anerkannter Erholungsort“ eröffnet besondere Chancen zur Profilierung und Vermarktung einer Destination. Rheinsberg verfügt über zwei Kliniken, ein komplett barrierefreies Hotel, intakte Natur mit viel Wasser, Rad- und Wanderwegen rund um Rheinsberg und in den Ortsteilen und damit über sehr gute Voraussetzungen als Erholungsort. Hier können Themen wie Auszeit, Entschleunigung, „mentale“ Gesundheit oder auch Wellness weiter entwickelt und so systematisch neue Zielgruppen erschlossen werden. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Empfehlung des MWE vom 22.12.2014 folgen: Stadt Hoch ab 2015 Stadt Mittel ab 2016 Die drei Ortsteile Rheinsberg, Kleinzerlang und Flecken Zechlin neu zusammen als Staatlich anerkannten Erholungsort zertifizieren lassen (nur so kann Kleinzerlang Status „Erholungsort“ behalten); Konzentration auf Rheinsberg, das die Basisleistungen erbringt sowie diese beiden Ortsteile, die Zusatzleistungen erbringen. OT Rheinsberg ggf. höher prädikatisieren als „Luftkurort“ – Voraussetzungen und Realisierungsaufwand im Detail prüfen wie: Angebote zur körperlichen Betätigung, medizinische Kompetenz für Präventions- und Rehamaßnahmen, mind. 2 Terrainkurwege, erweiterte Klimaanalyse (einmalig), Gutachten Luftqualität prüfen Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 39 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Hinweise aus Begriffsbestimmungen nutzen für systematische touristische Entwicklung: Konzept als Grundlage für tourismusorientierte Weiterentwicklung, Berücksichtigung Belange Gäste, hohe Umweltqualität, Natur, Qualität, Service Q, zertifizierte Unterkünfte, gesunde Ernährungsangebote, Beschilderung, Wegenetze etc. Stadt Mittel ab 2016 7. Maßnahme 7: Angebote zur Unterstützung neuer Fachkräfte Die zukünftige Entwicklung der Destination Rheinsberg hängt ganz wesentlich von der Sicherung und Weiterentwicklung der Betriebe und Kultureinrichtungen ab. Die große Herausforderung dabei: Ausreichend und qualifiziertes Fachpersonal, Auszubildende und Nachwuchskräfte sowie Saisonkräfte. Um diese wertvollen Fachkräfte zu finden und zu binden, sind beste Arbeitsund vor allem auch Lebensbedingungen vor Ort (auch für deren Familien) wichtig. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Fachkräfte-Kampagne Rheinsberg. Mit DEHOGA, IHK u.a. Stadt Hoch Vorbereitung 1. HJ 2016 Umsetzung 2. HJ 2016 Stadt Hoch Q1 2016 Betriebe teilen sich „Betriebswohnungen“ für Fachund Saisonkräfte Betriebe Mittel 2016 Gewinnung ausländischer Fachkräfte (Unterstützung durch Stadt, Schulungen in Kooperation mit TV Ruppiner Seenland, DEHOGA Stadt Mittel Sofort Ganzjährig touristische Arbeitsplätze sichern durch verbesserte Rahmenbedingungen Mehr familienfreundliche Angebote (Spielplätze, IndoorFreizeitangebote) Mehr Angebote für jüngere Leute (Gastronomie, Freizeit) Mehr Angebote am Abend (Gastronomie) Problematik weiterführende Schulen (Problematik Verkehrsanbindung für Pendler, siehe auch 2.) „Gastronomenkindergarten“, Betreuungsangebote an den Wochenenden, in den späten Abendstunden ( Konkreten Bedarf ermitteln durch Gastgeberbefragung) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 40 5.1.2 Betriebe Maßnahmen Marketing & Vertrieb Destinationsentwicklung Infrastruktur 8. Betriebe Kooperationen Destinationsmarketing Themenmarketing Lifestyle Marketing Maßnahme 8: Fitnessprogramm für die Tourist-Information(en) Die Tourist-Informationen sind wichtige Visitenkarten und Anlaufstellen für Gäste und Betriebe. Je besser sie aufgestellt sind und je zuverlässiger sie mit besten Informationen versorgt werden, umso besser können sie die Ausflügler und Touristen beraten. Einzelschritte: Zuständig Alle Tourismusstellen unter einem gemeinStadt, TIs samen Dach und unter einer Leitung, um Mittel und Wissen zu bündeln, effiziente Informations-, Abstimmungs-, Entscheidungsprozesse zu gewährleisten, einheitliche, gemeinsame Marktbearbeitung zu ermöglichen, Personalressourcen zu optimieren. Priorität Wann? Hoch ab 2016 Starke zentrale TI in Rheinsberg – ergänzt durch gestärkte, zertifizierte TI-Sateliten in den Ortsteilen (Flecken Zechlin, Kleinzerlang, Zechliner Hütte, ggf. weitere „stumme“ Info-Punkte). Art der Zusammenarbeit, Entscheidungsbefugnisse klären, vertragliche Vereinbarungen zu Zielen, Rechten, Pflichten, finanzielle, personelle Beteiligung ( TI-Konzept entwickeln) Mehr Personal für Potenzialthemen Umsetzung Marketingkampagne, PR, Öffentlichkeitsarbeit, Social Media, Eventmanager, Beratung / Begleitung von Betrieben und Investoren Stadt TI Rheinsberg Hoch ab 2016 Mehr Marketing-Budget Stadt / TI Hoch ab 2016 Schulung, Weiterbildung für TI-Mitarbeiter Stadt, TIs Hoch Laufend Niedrige 2. HJ 2016 Neue Vertriebspartnerschaften bzw. zusätzliche Ertrags- TI Rheinsberg, Bepotenziale für die TI prüfen: z.B. Verkauf von Tickets für triebe die Fahrgastschiffe, Vermittlung von Hausboot-Ausleihen (sofern mit EU-Beihilferecht verträglich - Prüfung erforderlich) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 41 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Orientierung für den Gast in der TI optimieren (Themen wie Rad, Wasser, Veranstaltungen); ggf. in Zeiten hoher Nachfrage mobiler Infocounter am Schloss o. am Anleger. TI Mittel 2016 Gemeinsamer, abgestimmter Auftritt aller TI‘s nach Außen (gemeinsame Gestaltungselemente Schaufenster, Innendeko, Internet, Mitarbeiter, z.B. Namensschilder), mehr Kommunikation untereinander Stadt, TIs Hoch 2016 Regelmäßiges Jour-Fix (mind. monatlich) und Strategiesitzungen (mind. jährlich) TIs Hoch Ab sofort Stets aktuelle, gebündelte Angebotsinformationen für die TI-Mitarbeiter durch die Betriebe – als Grundlage für die optimale Beratung ( Methode entwickeln) Betriebe, TIs Hoch Q1 2016 9. Maßnahme 9: Fitnessprogramm für die Betriebe Um die Betriebe fit zu machen für die Zukunft, kann die Stadt bzw. TI wichtige Impulse geben und konkrete Hilfe mit Informationen und Kontakten leisten (ausreichend Personal seitens der TI’s vorausgesetzt). Maßnahmen für eine bessere Binnenkommunikation zwischen TI’s und Betrieben finden sich unter Maßnahme 12. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Schulungsprogramm, Workshops, Weiterbildung gemeinsam mit Partnern entwickeln bzw. vorstellen (in Abstimmung mit Programmen IHK, DEHOGA, TMB Tourismusakademie) Beratung bzw. Kontakte zu beratenden Institutionen, Beraterdatenbanken TI (mit externen Partnern) Mittel 2016/17 TI (mit externen Partnern) TI (mit externen Partnern) Mittel 2016/17 Mittel 2016/17 Themen bei Unterstützungsbedarf sind regelmäßig: Kommunikation und Vertrieb (Social Media, Portale, Technologien) Information und Beratung zu neuen Gästeanforderungen, Trends Zuschüsse, Förderungsmittel/-programme (v.a. auch LEADER) Verbesserung des Service Strategieentwicklung des Betriebes Gestaltung Betrieb, Gasträume, Impulse für Design-Konzepte Betriebswirtschaftliche Fragen, Restrukturierung, Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 42 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? TI Hoch Laufend Controlling Haustechnik, Energieeffizienz Nachfolgeregelung, Betriebsübergabe Qualifizierung, Qualitätsberatung Klassifizierungen und Zertifizierungen (siehe auch Maßnahme 10) 10. Maßnahme 10: Klassifizierungs-, Zertifizierungsoffensive, Service-Q-Stadt Je mehr Betriebe sich klassifizieren oder zertifizieren lassen, desto stärker wird das Qualitätsthema in der Destination gelebt und nach außen signalisiert. Dabei sollte man sich vor allem auf die Qualitätsinitiativen konzentrieren, die sich landes- oder sogar bundesweit durchgesetzt haben. Über thematische Zertifizierungen wie z.B. Bett + Bike oder Bett + Kanu lassen sich zusätzlich auch Profile schärfen. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Informationsveranstaltungen, Leitfäden zu Qualitätsinitiativen: Informationen und Marktdaten zur heutigen Wahrnehmung und Bewertung von Qualität (Stichwort: Bewertungsportale, Social Networks, Umgang mit Lob & Kritik) Vorstellung der wichtigsten Qualitätsinitiativen wie z.B. Allgemein: ServiceQ Deutschland, Barrierefrei geprüft Beherbergung: DEHOGA Klassifizierung (Hotels, Gasthöfe), DTV (Fewo, Camping- TI (mit externen Partnern) Hoch Jährlich Stadt, TI, Betriebe Mittel 2017 plätze) Thematische Zertifizierungen: z.B. Wanderbares Deutschland, Bett + Bike, Bett + Kanu Umwelt-Zertifizierungen wie DEHOGA Um- weltcheck u.a. Unterstützung durch TV Ruppiner Seenland, TMB, DEHOGA, DTV, DWV (TI Rheinsberg klassifiziert selbst: DTV F-, G-Klassifizierung) Umsetzbarkeit Service-Q-Stadt Rheinsberg prüfen Kriterien 2015 lt. Service Q Deutschland: Eine städtische Einrichtung muss mitmachen Tourist-Information und Bürgerbüro (ggf. gesamte Stadtverwaltung) müssen dabei sein Ernennung von zwei Koordinatoren: aus den Reihen der Betriebe und von Seiten der Stadt Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 43 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Erarbeiten gemeinschaftlicher ServiceStandards Erreichen der Mindestanzahl Q-Betriebe: Bis 25.000 Einwohner = 15 Q-Betriebe nötig Profilierung als Umweltfreundliche Stadt (Stärkung Radtourismus, mehr Angebote zur E-Mobilität: E-Bikes, Solarboote u.ä.) Betriebe Impuls Stadt Mittel 2016/ 2017 11. Maßnahme 11: Gastgeber-, Innovationswerkstatt, Online Ideenwettbewerb Das Ziel: Mehr Innovationen und konkrete Ideen durch gezielte Aktionen generieren. Der Weg dorthin? Am besten auch über innovative Wege, die den Trends „Social Media“, „Bewertungsportale“ (hier für Ideen) und „Crowdsourcing“ (= gemeinschaftlich Ideen entwickeln; die Weisheit der Vielen nutzen) folgen. Das macht auch den Gastgebern Spaß. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Veranstaltungen, Teamwork mit Werkstatt-Charakter zur Entwicklung innovativer Produkte oder Vermarktungsideen z.B. mittels Online Ideenwettbewerb (ggf. ergänzt um Print-Aktion) Online Crowdsource Plattform Ideen (an das Design von Rheinsberg anpassbar) Ideen von Gästen, Gastgebern, Bürgern hochladen lassen Ideen können bewertet und kommentiert werden Ideen können auf einer Karte verortet werden Die besten Ideen werden prämiert – und umgesetzt. TI, Betriebe Niedrig 2. HJ 2016 Wichtig dabei: Klare Fragestellung (z.B. innovative Ideen für eine neue Fläche, neue Freizeiteinrichtung o. für eine konkrete Umsetzungsaufgabe) Umfassende Kommunikation, Werbung, PR über alle Kannäle Entwicklung, Begleitung, Moderation durch Experten Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 44 5.1.3 Kooperationen Maßnahmen Destinationsentwicklung Infrastruktur 12. Betriebe Kooperationen Marketing & Vertrieb Destinationsmarketing Themenmarketing Lifestyle Marketing Maßnahme 12: Binnenmarketing, Netzwerk Touristiker und Betriebe Ein großer Wunsch, der TI-Mitarbeiter und der Betriebe eint: Mehr und besser Kommunizieren. Um Rheinsberg gemeinsam bestmöglich zu vermarkten, gemeinsam neue Angebote zu entwickeln und immer alle auf dem Laufenden zu halten. Dies ist der Schlüssel für eine bessere Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort und damit letztlich auch mehr Gäste. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Tourismuswirtschaftsbeirat (TWB) & TI‘s: bessere Abstimmung von Zielen und Aufgaben TWB, TI Mittel Laufend Bessere Einbindung des TWB und der Betriebe in die touristische Marketingplanung der TI’s; Bündelung der Marketing-Aktivitäten, z.B. gemeinsame Planung von Messen, Promotions; Synergien nutzen. ( jährliche Marketing-Werkstatt) TI, Betriebe Hoch Ab sofort Funktionierende Informations-, Abstimmungsprozesse (z.B. Infodienst / Newsletter, Anbieter-Stammtisch und Projekt-Arbeitsgruppen, um konkrete Aufgaben anzupacken. TI, Betriebe Hoch 2016 Starke Unternehmerpersönlichkeiten ins Boot holen, halten (wichtig für das Stadtimage, für das Anschieben von Investitionen) Betriebe, TI Mittel Laufend Kümmern, Vernetzen, Beraten: Betriebsbesuche bei den Gast-gebern (alle 2 Jahre Betriebe persönlich besuchen, beginnend bei den wichtigsten, ggf. gemeinsam mit Wifö). Austausch, Info, Beratung zu Handlungsbedarf und Projekten. Unterstützung mit Marktdaten. TI Mittel Laufend Neues Forum oder Event-Format für Rheinsberg entwickeln, bei denen Anbieter sich und ihre Angebote präsentieren und „networken“ können (z.B. Saisonauftakt der Touristiker mit dem Bürgermeister, auf dem Schiff oder jährliches Lagerfeuer am See TI Betriebe unterstützen bei Organisation und bei der Mittel 2016 Nicht nur Flyer verteilen, sondern Angebote zum An- Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 45 Einzelschritte: fassen, Präsentationsmöglichkeiten bieten Gäste, Partner, Förderer, Presse dazu einladen Stimmungsvoller Ausklang, der Spaß macht Teamgeist, aber auch Nutzwerte (Austausch, ggf. kleinere Vorträge, gegenseitige Information Zuständig Priorität Wann? Bereitstellung von Räumen, Personal Zusammen mit dem Unternehmerverband 13. Maßnahme 13: (Sichtbare) Stärkere Vernetzung Rheinsberg und Ortsteile Durch einen gemeinsamen bzw. abgestimmten Auftritt von Rheinsberg und Ortsteilen und TI’s wird gezeigt: Wir gehören zusammen und arbeiten gemeinsam für unsere Gäste. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Gemeinsamen bzw. abgestimmten Auftritt Rheinsberg und Ortsteile entwickeln – für mehr Wiedererkennbarkeit, Identifikation, Zugehörigkeit entwickeln (klares Bekenntnis zu Rheinsberg u.u.) TIs Hoch 2016 In den TI‘s vor Ort: Elemente für ein einheitliches Auftreten nach außen, z.B. durch Roll-ups, Elemente für die Schaufenster, Banner, Aufkleber, einheitliche Kleidung Auch in der TI Rheinsberg stärkere optische Präsenz der Ortsteile und übergreifender Themen wie Rad und Wasser (ggf. auch die Ausstellungsräume dafür nutzen) Auf allen Internet-Seiten: einheitlicher Rahmen, Banner, überall Logo Stadt Rheinsberg, Karte mit en Ortsteilen. Mittelfristig: eine gemeinsame Tourismusseite (s. Destinationsmarketing) Tipps und Empfehlungen für die jeweils anderen Ortsteile entwickeln, die über „Standard-Empfehlungen“ hinaus gehen (z.B. Lieblingsplätze am Wasser ... für Verliebte, Naturaussichtspunkte, die besten Einkehrmöglichkeiten) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 46 14. Maßnahme 14: Aufbau Kulturallianz Um den Bereich Kulturveranstaltungen, der Rheinsberg ganz maßgeblich mit prägt, weiter entwickeln, optimal organisieren und erfolgreich vermarkten zu können, schließen sich die Kulturanbieter, die TI’s und weitere starke Partner zusammen. Neben den großen Einrichtungen können sich auch kleine Kultur- und Kreativanbieter einbringen, so dass ein besonderer KulturMix entsteht, der „draußen“ auch wahrgenommen wird. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Allianz der Rheinsberger Kulturanbieter sowie starker Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe entwickeln; gemeinsam Angebote, neue Veranstaltungsformate und Vermarktungsideen entwickeln ( Auftaktmeeting organisieren, Ziele, Aufgaben, Termin, Art der Zusammenarbeit, finanzielle Beteiligung bei gemeinsamen Aktionen, Sponsoring-Partner etc.) Auch kleine „Special Locations“ für Lesungen u.ä. gezielt einbinden Gemeinsam neue Kulturangebote entwickeln (siehe Maßnahme 5) TI Kulturanbieter, Betriebe Hoch 2016 Betriebe Mittel TI, Kultur, Betriebe Mittel 15. Maßnahme 15: Aufbau Tagungsallianz Mit einer „Tagungsallianz“ können Rheinsberger Betriebe gemeinsam noch mehr Potenzial im Markt Meetings, Seminare, Tagungen und Incentives erschließen und so insbesondere die Nebensaison besser auslasten. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Ziel: Mehr Umsätze im Bereich Seminare, Tagungen, Incentives und Präsentationen, Saisonverlängerung Betriebe, Locations weitere Impulse TI Mittel 2016 Initiierung des Zusammenschlusses professioneller Tagungsanbieter, wie Tagungshotels, Veranstaltungslocations (auch in den Ortsteilen), Special Locations, weitere Dienstleister für die Tagungsbranche (Catering, Transport, Technik, Incentives) Ist in erster Linie ein Service für Tagungsplaner, hat aber auch hohe Binnenwirkung (als Infoquelle für Betriebe, Touristiker, Netzwerke) Konzept entwickeln: Erarbeitung von Kriterien zur Teilnahme, Aufnahmebedingungen, Vertragsgestaltung, Kosten der Beteiligung, Akquise von Partnern, Aufbau Netzwerk, Datenbank Entwicklung von Instrumenten zur Vorstellung der Partnerbetriebe (z.B. Tagungsplaner zum Download, Web- Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 47 Zuständig Einzelschritte: Priorität Wann? site bzw. Microsite, Präsentation, Kennzeichnung der Betriebe: Aufsteller, Aufkleber) Gemeinsame zentrale Vermarktung vorbereiten, Personal schulen 16. Maßnahme 16: Aufbau Kompetenzzentrum Keramik Das Thema Keramik hat eine sehr lange Tradition in Rheinsberg. Heute gibt es Keramik-Angebote wie die Keramikmanufakturen, das Keramikmuseum, den überregional bekannten Töpfermarkt und sogar ein Keramikhotel. Damit bietet sich die Keramik auch als touristisches Profilierungsthema für Ausflügler und Touristen an – wenn es noch weiter professionalisiert und inszeniert wird. Wichtig: Auch die Verkaufsstätten bzw. deren direktes Umfeld müssen hohen Ansprüchen genügen. Einzelschritte: Aufbau eines Kompetenzzentrums „Keramik“ in Rheinsberg durch die Keramiker vor Ort, organisatorische und personelle Unterstützung durch die Stadt 17. Zuständig Priorität Wann? Betriebe, Stadt/TI Mittel ab 2016 Maßnahme 17: Intensivierung Kooperationen mit den Regionen, mit Dritten Rheinsberg hat schon heute viele starke Partner für die touristische Vermarktung. Ziel der hier aufgeführten Maßnahmen ist es, diese Partner noch besser mit Angeboten und Informationen zu bedienen und Synergien bei der gemeinsamen Vermarktung auszuloten. Auch ganz neue Partnerschaften werden angestrebt, die den Namen Rheinsberg bekannt machen können. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Kooperationen ausbauen, weiter festigen, Angebote und Informationen zuliefern, z.B. TV Ruppiner Seenland e.V., TV Mecklenburgische Seenplatte (1.000 Seen Forum), TMB, DZT u.a. Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten vertiefen (z.B. jährliche Marketingrunde) Kooperation mit dem Naturpark Stechlin weiter ausbauen TI Mittel 2016 TI, Kultur Mittel Laufend TI, Betriebe Mittel Laufend Stadtführer: Nachwuchs gewinnen; Stadtführungen an den Wochenenden auch für Klinikpatienten Kooperationen mit Produzenten, Händlern, LogistikUnternehmen, Bäckereien (Gemeinsame Aktionen, Cross- TI, Kultur Mittel Laufend TI Mittel Laufend Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 48 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Marketing, Sponsoren für Tourismus-Kampagne oder Veranstaltungen) 18. Maßnahme 18: Konzept Kurbeitrag Vom Kurbeitrag bzw. den dadurch ermöglichten Leistungen profitiert der Gast – aber auch die Betriebe und die Einheimischen. Hier können noch neue Mehrwerte entwickelt werden, vor allem aber müssen die konkreten Nutzen noch stärker kommuniziert werden. Die Erhebung der Kurtaxe kann außerdem noch vereinfacht werden. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Zur Beitragsordnung und Verwendung informieren; offene Fragen klären (z.B. Technologie zur Erhebung / Schnittstellenkosten) Stadt Mittel ab sofort Mehrwerte für den Gast noch stärker vermitteln TI, Betriebe Mittel ab sofort TI, Betriebe Hoch ab 2016 Kurbeitrag ggf. saisonal staffeln (Sommer, Winter) Stadt Hoch ab 2016 Status Luftkurort für Rheinsberg prüfen (u.a. auch Legitimation der Kurtaxe); Aufwand prüfen Stadt Mittel ab 2016 Hintergrund: Nutzen für den Gast sichtbar machen; gezielt Angebote fördern, Kurtaxe wird von allen Ortsteilen erhoben (obwohl nur drei „Erholungsort“ sind) Neue Mehrwerte für den Gast Überlegungen zur Entwicklung einer „Rheinsberg+ Gästecard“: (Ideen für noch attraktivere Leistungen (Kurabgabe) / Kurkarte. Ggf. Rheinsberg Card“ der Musikakademie (für Rheinsberger) und Kurkarte zur Gästecard zusammenlegen ( Gespräche mit der Musikakademie; auch zur gemeinsamen Namensnutzung, die für die Destination Rheinsberg wichtig wäre) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 49 5.2 Marketing & Vertrieb 5.2.1 Destinationsmarketing Maßnahmen Marketing & Vertrieb Destinationsentwicklung Infrastruktur Betriebe Kooperationen Destinationsmarketing Themenmarketing Lifestyle Marketing Maßnahme 1: Modernisierter Auftritt, neues Corporate Design, Modernisierung Web & Print 1. Die Vermarktung von Destinationen hat heute in vielen Teilen Deutschlands ein hohes Niveau erreicht. Neue Technologien für stationäres, mobiles und vor allem „social“ Internet und neue Design-Ansätze stellen heute deutliche höhere Ansprüche an Bilder, Texte und Angebote. Diesen Ansprüchen, die heute längst nicht mehr nur junge, besonders technikaffine Zielgruppen haben, sondern zunehmend auch Ältere, diesen Ansprüchen muss auch Rheinsberg gerecht werden. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Modernisierung des Corporate Designs (CD): Weiterentwicklung des Logos (Wort- oder Wort-BildMarke) TI Hoch ab Q4 2015 TI Hoch ab Q4 2015 Einheitliches Design für Online, Print, Information vor Ort Entwicklung eines CD-Manuals, Bestimmung CDWächter Entwicklung von „CD-Bausteinen“ auch nutzbar von Betrieben Neue, moderne, mobile Website Responsive Design: optimiert für mobile Anwendungen, große Bilder, Themen, Events, Ortsteile. Einfache, übersichtliche Struktur, perfekter Content, interaktiv, dialogorientiert, Karte (Stadt, Ortsteile). Verkaufsorientiert: Aktionen, Kampagnen, alles online buchbar. Intranet für TI‘s und Betriebe. Suchmaschinenoptimierung. Gemeinsamer touristischer Auftritt aller (touristisch relevanten) Ortsteile. Dabei gemeinsame Pflege der Daten sicherstellen, d. h. Ortsteile können ihre Daten weiter selbst pflegen. Auf jeder Ortsseite Elemente, die die Zugehörigkeit zeigen. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 50 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Social Media & Mobil Media TI Hoch ab Q4 2015 TI Hoch ab 2016 TI, Künstler Mittel 2016/ 2017 Social Media Auftritt entwickeln und mit Leben füllen (Facebook Seite, Twitter & Co., Youtube, Instagram, Foto-, Bewertungsportale etc.) Innovatives Online Marketing, Online Werbung Einsatz von QR-Codes (z.B. auf Plakaten, Wegweisern, Flyern, Tickets), die gezielt auf die Website bzw. die Unterseiten führen ( Konzept entwickeln, fest in Marketing-Mix integrieren) Karten zur besseren Verortung des Standortes von Rheinsberg in der Wahrnehmung der Gäste, insbes. der Berliner. Anbindung und Entfernungen zeigen, Ortsteile kenntlich machen. Kartenausschnitt auf die Startseite der TI-Website, in allen Medien, auf allen Websites / Printmedien der Betriebe. Ggf. kleine „Pocketplaner“-Karte (handliche Faltkarte, Hemdtaschenformat; mit Rheinsberg, Ortsteilen, Region). Printkonzept weiterentwickeln: - Imagebroschüre weiterentwickeln Zusätzlich für besondere Gelegenheiten und für den freien Verkauf eine innovative (kulturinspirierte) Broschüre denkbar: Idee: Rheinsberg „Bilderbuch“ mit kleinen Aufklapp-, Schiebe-fenstern. Hochwertige künstlerische Zeichnungen oder moderne „Wimmelbilder“ von Rheinsberg mit Schloss, Musik, Wasser, Museen, Booten ... Eigenes „Bilderbuch“ Design für Print und ggf. auch für den Web-Bereich entwickeln. Wäre einzigartig im Deutschland-Tourismus. ( Künstler gewinnen, Wettbewerb ausloben, Kreativ-Team für die Inhalte zusammenstellen). - Zusätzlich Themen-Booklets (z.B. Rad, Wasser, Familie, Genießen), mit Informationen, MiniGeschichten, Geheimtipps. Auch für Messen. Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 51 Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Neues attraktives Anschließerkonzept entwickeln, um wieder mehr Betriebe zu gewinnen und neue Formate zu finanzieren. TI Mittel 2016 2. Maßnahme 2: Marketing-Offensive, Marketing-Kampagne Bei einem so schönen Thema wie „Romantik“ bietet sich eine Marketing-Offensive an, an der sich alle Akteure beteiligen. Daraus erwächst so viel Marketing-Power, dass in ganz Deutschland Aufmerksamkeit erregt werden kann (z.B. auch über medien-Kooperationen und Social-Media-Kampagnen und -aktionen. Das „Bilderbuch für Verliebte“ in zweitgemäßer, interaktiver Neuauflage! Einzelschritte: Marketing-Kampagne über einen Zeitraum von etwa 2 Jahren Entwickelt und gemeinsam umgesetzt durch die Tis, Betriebe und Partner. Sichtbar vor Ort und über alle Kommunikationskanäle. Zuständig Priorität Wann? TI, Betriebe Kultur Weitere Partner Hoch 2. HJ 2016/ 2018 Entwicklung eines aufmerksamkeitsstarken Kampagnen-Mottos und -Motivs (Romantik: „Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte.“) Alle Marketinginstrumente werden in diesem Zeitraum voll auf die Kampagne ausgerichtet (mehr „Marketingpower“, mehr Aufmerksamkeit). Dazu gehören Maßnahmen wie: Produktentwicklung (für Tages- und Übernachtungsgäste), Werbung (Online, Offline, Direktmarketing, Medienkooperationen), Pressearbeit, Online-Vertrieb buchbarer Pauschalangebote, Verkaufskampagnen, -aktionen (Schwerpunkt Nebensaison), Messen, Promotions, Marketingkooperationen mit den Betrieben, Kooperationen mit Dritten (in, außerhalb der Branche) ( Marketing-Kampagnenkonzept entwickeln, Maßnahmen planen, Partner finden, Finanzierung sicherstellen) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 52 3. Maßnahme 3: Vertrieb, Verkauf, Verkaufskampagnen, Aktionen Nebensaison Ziel: konkrete Verkaufsideen entwickeln für die Nebensaison! Wichtig dabei: Ausreichend Partner, die in der Wintersaison tatsächlich geöffnet bzw. verfügbar sind, kreative KombiProdukte aus den bestehenden Angeboten (für Themen, Zielgruppen) und neue Unter-DachAttraktionen (s. Maßnahmen 5. unter dem Handlungsfeld „Destinationsentwicklung“). Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Online Buchungssystem Ein Buchungssystem für die Stadt Rheinsberg (TOMAS); keine parallelen Systeme mehr. Buchungsmaschine optisch an das Webdesign der RheinsbergSeite anpassen. TI, Betriebe Mittel 2016 TI Mittel TI, Betriebe Hoch Mehr buchbare Angebote, Pauschalen in das System Know How für Betriebe in Sachen TOMAS, Channel Management Schulung der TI-Mitarbeiter in Sachen Online-Vertrieb und Verkauf Gezielte Produktentwicklung mit Betrieben für die Nebensaison; Online Verkaufskampagnen 2016 für die Vermarktung über „Winterliches Brandenburg“, die TI Website und die Betriebe selbst Passend zur Marketing-Kampagne und zu Themen wie Gesundheit, Wellness, Entschleunigung, Kultur, Natur ( Nebensaison-Produktworkshop durchführen; Angebote mit besonderem Vermarktungspotenzial in den Fokus, Online Buchbarkeit sicherstellen) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 53 4. Maßnahme 4: Veranstaltungskonzept Rheinsberg ist ein herausragender Veranstaltungsort. Um die hohe Qualität zu sichern, ist eine übergeordnete, koordinierende Abstimmung und ein zentraler Ansprechpartner wichtig. Einzelschritte: Zuständig Stadtweites Veranstaltungskonzept mit allen relevanten TI, Betriebe Partnern entwickeln (Terminierung, Planung, Organisation, Abstimmung mit Partnern). Priorität Wann? Hoch 2016 Für den notwendigen zentralen Ansprechpartner (für Kulturanbieter, Tis und Betriebe) zusätzliche Selle eines städtischen Event-Managers schaffen. Vermarktung der Veranstaltungen weiterentwickeln (z.B. Plakate, Aushänge noch deutlich über die Region hinaus) ( Partner an einen Tisch holen, Konzept entwickeln, Finanzierung Personal sicherstellen) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 54 5.2.2 Themenmarketing Maßnahmen Marketing & Vertrieb Destinationsentwicklung Infrastruktur 5. Betriebe Kooperationen Destinationsmarketing Themenmarketing Lifestyle Marketing Maßnahme 5: Themen entwickeln, TOP-Themen stärker herausarbeiten Ziel: wieder deutlich mehr Bekanntheit, moderneres Image, Verkauf. Dafür müssen die Top-Themen klar herausgestellt werden. - Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? TOP- und Profil-Themen stärker ausarbeiten, inszenieren und vermarkten TI, Betriebe Mittel 2016 TI Niedrig - Schloss, Geschichte(n), Romantik, Kultur, Musik, Literatur, Architektur Wasser, Wassersport Natur, Radfahren und Wandern Keramik - Ergänzungsthemen z.B.: Barrierefreiheit, (mentale) Gesundheit und Wellness, gute, regionale Küche genießen - TOP-Themen prominent auf die Website / in die PrintMedien, kleine, handliche „Themen-Booklets“, Angebotspakete, Bausteine entwickeln, für Einzel-, Gruppenreisende, Tagesausflügler und Übernachtungstouristen vermarkten Hintergrundwissen, „geheime Geschichten“ und Tipps zusammentragen. Persönliche Zeitgeschichte von Einheimischen. Dazu Recherchen, „Storytelling-Workshop“ für TIMitarbeiter und Gastbetriebe. Prüfen, welche Geschichten sich für öffentlichkeitswirksame PR-Aktionen eignen Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 55 6. Maßnahme 6: Vernetzte, buchbare Themenangebote, Themenkampagnen Die Themen müssen erlebbar – und buchbar sein. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Attraktive Arrangements mit Partnerbetrieben vor Ort: TI, Betriebe Mittel 2016 Mittel 2016 Hoch 20162018 - Bausteinkatalog / Baukasten erarbeiten Kern- und Ergänzungsmodule als Baukasten für Pauschalen und Aufenthalte, Einzelleistungen buchbar machen, z.B. mit regiondo), als digitaler Sales Guide für Gruppen, Paare, Einzelgäste. Perfekt auch als Beratungsgrundlage für die TI‘s und Betriebe Attraktive Themen entwickeln mit Partnern in Stadt / Regi- Betriebe, TI on - „Seminarprogramm“ anbieten für intellektuellkunstinteressiertes Publikum, wie Schreibwerkstätten, Entspannung/Meditation, Bildende Künste, Bildhauerei, Keramik, Töpfern, Theater-workshops – für anspruchsvolle Berliner auf Selbsterfahrungstrip - „Rheinsberg-Zeit“ Programm (mentale Gesundheit/Wellness, spirituelle Angebote mit Naturerlebnis) - Geschichte erleben - mit Brandenburg-Preußen Museum Wustrau. Musik, Theater erleben - mit Theatersommer Netzeband - Attraktive Rad-, Wasserangebote (auch Kombinationen) Themenkampagnen Bsp. Für „Verliebte“, Romantiker, Literaturfreunde: - Preisausschreiben für verliebte Paare „auf den Spuren Tucholsky“, Preis: „Romantikwochenende Rheinsberg“ - Aktion „Der schönste Heiratsantrag in Rheinsberg“ - Lesung mit den schönsten Liebesgeschichten der Welt TI, Betriebe, weitere Die schönsten Romantikangebote der Gastgeber Online Ideenwettbewerb „Romantik heute“, interaktiv, zusammen mit Radiosender für große Reichweite Romantische Pavillons und Ausblicke an den Ufern errichten, „Romantik Insel“ Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 56 7. Maßnahme 7: Themenausrichtung der Betriebe Der „rote Faden“ machts! Betriebe greifen touristische Themen auf und inszenieren diese in ihren Gasträumen, Zimmer, Außenbereichen. So werden Themen erlebbar, bleiben im Gedächtnis und werden fotografiert und weitererzählt. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Themenzimmer Betriebe Mittel Laufend (Romantik, Geschichte, Kultur, Musik, Literatur, Natur, Wald, Seen) Themenwege (z.B. Kunstwanderweg im Fläming – alle Gastgeber entlang der Strecke beteiligen sich) Dekorationen Geschichten Themenabende Themenarrangements (gemeinsam mit Partnern) Thema auf der Website (roter Faden) Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 57 5.2.3 Lifestylemarketing Maßnahmen Destinationsentwicklung Infrastruktur 8. Betriebe Kooperationen Marketing & Vertrieb Destinationsmarketing Themenmarketing Lifestyle Marketing Maßnahme 8: Lifestyle-Ansatz bewusst machen, Angebote für LebensstilGruppen Marketing wird heute am besten nicht mehr nur auf Zielgruppen nach soziodemografischen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Bildung oder Einkommen ausgerichtet, sondern zusätzlich auch an den Werten und Lebensstilen der Gäste oder auch nach der Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Milieus oder Lebenswelten. Dies eröffnet noch einmal ganz neue Chancen für eine maßgeschneiderte Gästeansprache bzw. neue Zugänge für Gäste. Einzelschritte: Zuständig Priorität Wann? Zusätzlicher Ansatz, der das Destinations- und Themenmarketing ergänzt (nicht ersetzt) TI, Betriebe Mittel 2016 TI, Betriebe Mittel 2016 Verschiedene Modelle zur LebensstilZielgruppendifferenzierung; Vermarktung durch passende Botschaften, Medien. Dazu Aufbau einer Bilddatenbank (dabei Foto-Shooting unter „Lifestyle-Aspekten“) Infoseminar, Workshop für TIs und Betriebe veranstalten (Zielgruppenmodell vermitteln, Angebote für die wichtigsten Lifestylegruppen entwickeln) z.B. Angebote für „gesellige Familien“* mit mittleren bis höheren Einkommen z.B. Angebote Mentale Gesundheit / Wellness für „qualitätsbewusste Entschleuniger“* Herbst-/Winterangebote Rheinsberg: Ort der Ruhe, Erholung, edel-hochwertiger Rahmen mit Schloss & Schlosspark, ausgezeichnete Küche, Wellness-Angebote für Paare, Selbstfindung, Gespräche mit freiberuflichen Psychologen z.B. während einer Winterwanderung o.ä. * Hier Bsp. Zielgruppen TMB Strategische Marketingplanung 2012 - 16 Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 58 5.3 Schritte, Meilensteine Abbildung 9: Übersicht Meilensteine Quelle: ift GmbH Tourismusentwicklungskonzept für die Stadt Rheinsberg, ift GmbH, 21.9.2015 S. 59