Mit Durchblick in die Zukunft
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Mit Durchblick in die Zukunft
Nr. 1 • 27. Jahrgang Februar 2007 • ELB www.bayer.de Z e i t u n g f ü r d i e n a c h b a r n Integration schreitet zügig voran Gebündelte Kompetenz für Biokraftstoffe Das Geschäftsmodell der Bayer Schering Pharma AG ist verabschiedet und wird Schritt für Schritt umgesetzt. Biokraftstoffe können helfen, die Energieprobleme von morgen zu lösen. Bayer ist von Anfang an mit dabei. 3 d e s 4 B a y e r - K o n z e r n s Björn Otto im Höhenflug Der Stabhochspringer von Bayer gewann die deutschen Hallenmeisterschaften mit Weltjahresbestleistung. 7 Neues Konzept-Auto „eXasis“ mit „gläserner“ Karosserie aus dem Hightech-Werkstoff Makrolon Mit Durchblick in die Zukunft Leverkusen. So etwas gab es noch nie: ein vollkommen transparentes und fahrbereites Auto. Karosserie und Boden des zigarrenförmigen Zweisitzers sind aus dem Hightech-Werkstoff Makrolon von Bayer MaterialScience (BMS). Das Konzeptfahrzeug „eXasis“ hat der Schweizer Auto-Visionär Frank M. Rinderknecht gemeinsam mit den Experten von BMS entwickelt. Weltpremiere ist auf dem Genfer Autosalon im März — 40 Jahre, nachdem Bayer 1967 das erste Kunststoffauto der Welt, den „K67“, vorstellte. „Jeder, der den ‚eXasis’ zum ersten Mal sieht, schwärmt vom gläsernen Auto – und meint eigentlich unseren transparenten Hightech-Kunststoff“, sagt BMS-Vorstandsmitglied Ian Paterson und ergänzt: „Viele reden nur über Innovationen. Wir machen sie mit unseren Partnern.“ Vordenker Rinderknecht hat das Auto zum 30jährigen Jubiläum seines Unternehmens „Rinspeed“ ausgetüftelt. Rinderknecht: „In der Transparenz wird Fahrspaß pur mit dem neuen Konzept-Auto „eXasis“: Die vollkommen transparente Karosserie gibt den Blick frei auf das Innenleben des zigarrenförmigen Zweisitzers. Fotos: Dingo für mich der eigentliche Spirit des ‚eXasis’ sichtbar: Aus Geist wird Materie, aus Visionen ein handfestes Auto.“ Für die Durchsichtigkeit sorgt in erster Linie der Polycarbonat-Werkstoff Makrolon. Wie bereits bei seinen Vorgängern „zaZen“ und „Senso“ sind auch im „eXasis“ zahlreiche Ideen mit Werk- und Rohstoffen von BMS umgesetzt. Ein optisches Highlight: die beiden transparenten Anzeige- und Funktionsdisplays im Cockpit. Sie scheinen im Sichtfeld des Fahrers zu schweben und bestehen aus einem rückseitig bedruckten CD/DVD-Rohling aus Makrolon, beschichtet mit Schaltflächen aus dem elektrisch leitfähigen Polymer Baytron P. Maßgeschneiderte Werkstoffe für das Auto von morgen: der Fahrersitz aus Makrolon. wuppertal Wirkstoffe aus Blutegeln Foto: Moll Auf den ersten Blick zählt der Blutegel, der sich an anderen Tieren festbeisst, um deren Adern anzuzapfen, nicht gerade zu den sympathischen Erscheinungen. Doch der bis zu 15 Zentimeter lange Ringelwurm besitzt medizinische Qualitäten. Die Biotechnologie von Bayer HealthCare in Wuppertal weiß den Blutsauger für die Wirkstoffproduktion zu nutzen. Seite 8 Die mechanischen Bedienelemente im Cockpit fühlen sich warm und weich und daher sehr angenehm an. Dieser Komforteffekt beruht auf einer Soft-Feel-Beschichtung aus Polyurethan, die auf den hochwertigen, wässrigen Lackrohstoffen der Reihe Bayhydrol und Bayhydur basiert. Die Metallteile im Innenraum sind mit einem Chrom-Effektlack auf Basis der Polyurethan-Lackrohstoffe Desmodur und Desmophen lackiert. Die Kopfstützen- und Armlehnenpolster sind aus durchsichtigem Technogel, einem lichtechten, elastischen und weichmacherfreien PolyurethanGel, das entspannenden Sitzkomfort bietet. Im Motorraum sind Kabel mit dem flexiblen, abrieb- und medien beständigen thermoplastischen Polyurethan Desmopan ummantelt. Die transparente Karosserie aus Makrolon wird durch Thermoformen auf Werkzeugen aus einem Polyurethan-Modellschaumstoff gefertigt, der sich aus den Rohstoffen Desmodur und Desmophen aufbaut. Die Karosserie- und Bodenteile sind mit einem Hans-Peter Neuwald (l.) und Johannes Seesing von BMS liefern Denkanstöße für Kunststoffanwendungen im Auto. leicht gelben, schimmernden Hard Coat beschichtet. „Wir wollen mit dem neuen Concept Car verdeutlichen, dass unsere Kunststoffe auch für aktuelle Trends im Automobilbau maßgeschneiderte Werkstoffe zur Fertigung von Serienbauteilen sind“, erklärt Hans-Peter Neuwald, Sprecher des AutoCreativeTeams bei BMS. Für den starken Antritt des „eXasis“ sorgt ein äußerst leichtgewichtiger Weber-Motor mit CO2-Ausstoß redu- zierender Bioethanol-Befeuerung und 150 umweltfreundlichen Pferdestärken. Und angesichts von etwa 750 Kilogramm Fahrzeuggewicht dank Kunststoff-Leichtbauweise muss jedes PS nur fünf Kilogramm bewegen. Das Schweizer Bundesamt für Energie hat den „eXasis“ als Probanden für eine Studie zum Thema „Leichtbau und Ökologie“ auserkoren. Weitere Informationen zu Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen lesen Sie auf den Seiten 4 und 5. jös Gute Ergebnisse bei Phase-III-Studie mit Nexavar Neue Hilfe bei Leberkrebs Leverkusen. Das von Bayer HealthCare und Onyx Pharmaceuticals entwickelte Krebsmedikament Nexavar zeigt auch in der Indikation Leberkrebs vielversprechende Studienergebnisse. Die placebokontrollierte Phase-III-Studie an Patienten mit fortgeschrittenem Leberzellkarzinom hat den primären Endpunkt der Gesamtüberlebenszeit erreicht: Sie konnte bei den mit Nexavar behandelten Patienten signifikant verlängert werden. Auch war die Rate der ernsten Nebenwirkungen unter Nexavar und Placebo gleich. Ein unabhängiges Data Mo- nitoring Committee, das die Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Nexavar-Tabletten überprüft hat, empfiehlt angesichts dieser positiven Ergebnisse, die Studie vorzeitig zu beenden. Bayer und Onyx werden diese Empfehlung umsetzen und allen an der Studie beteiligten Patienten Nexavar anbieten. Nexavar ist ein oraler Multi-KinaseHemmer, der die Tumorzellen und die Tumorgefäße angreift. Gegenwärtig ist Nexavar in annährend 50 Staaten zur Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms zugelassen. eb Nachrichten Der Kommentar direkt 1_ 2007 „Familie-Hansen-Preis“ an Prof. Dr. Magdalena Götz verliehen Therapie-Ansätze für Gehirnverletzungen Der globale Klimawandel beherrscht in diesen Tagen die Schlagzeilen. Überall auf der Welt diskutieren Forscher, Politiker und Wirtschaftsvertreter unterschiedlichste Szenarien der Erderwärmung und deren Folgen für die Menschheit. Das ist gut so. Denn nach nahezu einhelliger Meinung der Experten besteht dringend Handlungsbedarf. Den hat der Bayer-Konzern längst erkannt. In unserem Unternehmen hat der Einsatz für den Klimaschutz eine lange Tradition. Für seine Leistungen zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen erhielt Bayer weltweit mehrfach Anerkennung von unabhängiger Seite. So wurden wir im vergangenen Jahr nach 2005 erneut als „Best in Class“ und bestes Unternehmen der Branche in den ersten globalen Klimaschutz-Index aufgenommen, der im Jahr 2004 von den Investoren des „Carbon Disclosure Project“ gegründet worden war. Und auch in Zukunft will sich der Konzern intensiv für eine nachhaltige Entwicklung in Sachen Klima einsetzen. Das zeigt unter anderem die Mitgliedschaft in der neuen internationalen Initiative „Combating Climate Change“ (siehe Seite 3). Doch Bayer tut weit mehr, als seine eigenen Emissionen zu senken. So sorgen unsere Innovationen dafür, dass Autos immer leichter werden und weniger Sprit verbrauchen. Und dafür, dass Häuser besser isoliert werden können. Das spart Energie und verringert ebenfalls den CO2-Ausstoß. Aber auch auf dem für den Klimaschutz wichtigen Gebiet der nachwachsenden Rohstoffe ist das Unternehmen aktiv (siehe Seite 4). Allesamt Beispiele, die einmal mehr verdeutlichen, wie der Konzern dem Menschen nützt und zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt. Das ist es, was die Faszination von Bayer ausmacht. Ganz im Sinne unseres Leitbilds „Bayer: Science For A Better Life“. Nachrichten online Aktuelle Nachrichten aus dem Bayer-Konzern finden Sie im Internet unter www.bayer.de sowie auf den Internetseiten der Standorte Impressum Leverkusen: www.leverkusen.bayer.de Dormagen: www.dormagen.bayer.de Krefeld-Uerdingen: www.uerdingen.bayer.de Wuppertal: www.wuppertal.bayer.de Brunsbüttel: www.brunsbuettel.bayer.de Herausgeber: Bayer AG Konzernkommunikation: Heiner Springer Konzern-Publikationen und MitarbeiterInformation: Franz Rempe, Tel. 0214/30-71485 Redaktion: Jörg Schäfer, 0214/30-39136 Herausgeber der Lokal-Ausgaben: Bayer Industry Services Kommunikation: Jürgen Gemke, 0214/30-53958 Redaktion: Gabriele Pelzer, 0214/30-62237, Martin Pape, 0214/30-57358, Monika Peucker-Jonas, 0214/30-65167, Margarete de Gregorio (Personalia), 0214/30-65714, Rolf-Carol Engelhardt, 0214/30-71816 Berliner Lokal-Ausgabe: Bayer Schering Pharma Kommunikation: Dr. Markus Pickel, 030/4681-2495 Redaktion: Harald Dudel, 030/4681-2959 Layout: Dynevo GmbH, Martin P. Hirschberg; Garcia GmbH, Sascha Sielaff, Freya Klein; design network, Uli Heid Nach der Preisverleihung: Bayer-Chef Werner Wenning (r.), Vorstands— mitglied Dr. Wolfgang Plischke und Prof. Dr. Magdalena Götz. schaften in Deutschland den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchten. Wenning betonte, dass die Qualität der Forschung zu den wichtigsten deutschen Standortvorteilen zähle: „Die Grundlagenforschung und auch die industrielle Forschung sind das Kapital, das wir uns für die Zukunft in Deutschland sichern Foto: Halberstadt von Franz Rempe vation, Technologie und Umwelt, überreichten den mit 50.000 Euro dotierten Preis im Rahmen einer Feierstunde in Leverkusen. Prof. Dr. Kurt Hansen, ehemaliger Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender der Bayer AG, hatte zu Lebzeiten zusammen mit seiner Ehefrau eine Stiftung errichtet, deren Kapital treuhänderisch von der Bayer AG verwaltet wird. „Die Familie-Hansen-Stiftung zeichnet junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre außergewöhnlichen Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Biologie und der Medizin aus“, erläuterte Wenning. Genau dies leiste die Preisträgerin Götz. Sie zeige damit, dass die Naturwissen- müssen. Mit der neuen Hightech-Strategie hat die Bundesregierung ein klares und ehrgeiziges Programm aufgelegt. So werden zur Stärkung der Innovationskraft Deutschlands bis 2009 insgesamt rund 15 Leiter der Business Units erhalten Sitze im Executive Committee Neue Führungsstruktur stärkt Bayer MaterialScience Leverkusen. Bayer Material— Science (BMS) erhält zum 1. März 2007 eine neue Führungsstruktur. Der Vorstand der Bayer AG hat entschieden, die strategische und operative Leitung des Teilkonzerns in einem Executive Committee zu bündeln, in dem neben den vier Mitgliedern des Vorstands auch die Leiter der Business Units vertreten sein werden. „Damit schärfen wir den Blick des Führungsgremiums für das operative Geschäft und schaffen gleichzeitig eine schlankere Hierarchie mit schnelleren Entscheidungswegen“, erklärte Werner Wenning, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. Oberstes Ziel sei es, die führende Position des Teilkonzerns im Markt für hochwertige Materialien weiter zu festigen und auszubauen. Als Mitglieder des Executive Committees werden die Leiter der Business Units stärker in die Verantwortung für das Unternehmen eingebunden. BMS-Vorstandsvorsitzender Patrick Tho- Dr. Axel Steiger Fotos: BMS Innovationen für den Klimaschutz Leverkusen. Der „Familie-Hansen-Preis“, eine der renommiertesten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland, ging in diesem Jahr an Professor Dr. Magdalena Götz vom Institut für Stammzellforschung der GSF in der Helmholtz-Gemeinschaft in Neuherberg und Lehrstuhlinhaberin am Physiologischen Institut der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Die von der gleichnamigen Stiftung zum vierten Mal vergebene Auszeichnung ehrte die Biologin für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Neurobiologie. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning und Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Inno- Peter Vanacker Dr. Günter Hilken Van Osselaer — bislang „Production & Technology“ — wird ab dem 1. März neu ausgerichtet und in „Industrial Operations“ umbenannt. Neu hinzu kommen Dr. Joachim Wolff Dr. Tim Bielfeldt unter anderem die mas wird sich vorrangig auf die bisherige Business Unit „Inorgastrategische Führung des Teilnic Basic Chemicals“, die Bekonzerns und dessen Positioniereiche Beschaffung/Einkauf, Gerung auf dem Weltmarkt konsundheit/Sicherheit/Umweltzentrieren. Die strategischen schutz/Qualität sowie die konBereiche Corporate Developzernweite Energiepolitik. „Die ment, Human Resources und Produktion ist das Rückgrat unCommunications berichten künfseres Unternehmens. Effizienz, tig direkt an ihn. Zuverlässigkeit, TechnologiefühDer Verantwortungsbereich rerschaft und Sicherheit sind für von Vorstandsmitglied Dr. Tony uns entscheidende Erfolgskrite- Bildredaktion: Dynevo GmbH, Frank-Michael Herzog, Silvia Inden Vertrieb: Finger Marketing Services, 0214/30-57546, Fax. 0214/30-57547 Anzeigenverwaltung: Verlagsbüro Zenk, Kösliner Straße 11, 51503 Rösrath, 02205/87411, Fax 02205/910465 Herstellung und Druck: Vereinigte Verlagsanstalten GmbH, Düsseldorf Verteilung: Werbeagentur Janssen, Düsseldorf Redaktionsanschrift: Bayer AG, Konzernkommunikation, direkt-Redaktion, Gebäude W 11, 51368 Leverkusen, Fax: 0214/30-71985 Bayer im Internet: www.bayer.de Die Zeitung ist auf Recyclingpapier gedruckt, das zu 100 Prozent aus Altpapier besteht. direkt erscheint als Zeitung für Mitarbeiter und Nachbarn mit den Ausgaben Leverkusen, Dormagen, Krefeld, Bergisches Land und Nord. Kostenloser Nachdruck sämtlicher Beiträge mit Quellenangabe nach Absprache mit der Redaktion möglich. Um Belegexemplare wird gebeten. Für unverlangt eingeschickte Manuskripte und Fotos wird nicht gehaftet. Die kursiv gedruckten Produktnamen sind eingetragene Warenzeichen Zukunftsgerichtete Aussagen: Diese „direkt“-Ausgabe enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die wir in Berichten an die Frankfurter Wertpapierbörse rien“, erläuterte Thomas. „Deshalb fassen wir übergreifende produktionsrelevante Bereiche einschließlich der Beschaffung unter einer Führung zusammen.“ Die direkte Verantwortung für die Produktion verbleibt jedoch in den Business Units. Zusätzlich wird Van Osselaer auch die Funktion des Arbeitsdirektors der Bayer MaterialScience AG übernehmen. Für den Bereich „Marketing & Innovation“ wird weiterhin Ian Paterson verantwortlich sein. Der bisherige Chief Administration Officer (CAO) und Arbeitsdirektor des Teilkonzerns, Prof. Dr. Gottfried Plumpe, wird das Unternehmen nach langjähriger verdienstvoller Tätigkeit im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Sein Nachfolger wird Dr. Axel Steiger-Bagel, bisher Bayer-Landessprecher in der Türkei. Die neuen Mitglieder des Executive Committees sind Peter Vanacker, Dr. Günter Hilken, Dr. Joachim Wolff und Dr. Tim Bielfeldt. eb sowie die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde (inkl. Form 20-F) beschrieben haben. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. Wichtige Informationen der Bayer AG: Die Bekanntmachung zur Bayer Schering Pharma AG auf Seite 3 stellt weder ein Angebot zum Kauf noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Verkauf von Aktien oder American Depositary Shares der Bayer Schering Pharma AG (vormals Schering AG) dar. Bayer Schering GmbH (vormals Dritte BV GmbH) hat am 30. November 2006, dem Zeitpunkt des Beginns des pflichtweisen Erwerbsangebots gegen Barabfindung, ein sogenanntes Tender Offer Statement im Hinblick auf das pflichtweise Erwerbsangebot gegen Barabfindung bei der US-amerikanischen Milliarden Euro für Spitzentechnologien bereitgestellt.“ Auch bei Bayer spielt die Innovation eine maßgebliche Rolle. „Unser Budget für Forschung und Entwicklung ist in diesem Jahr — nach der Integration von Schering — auf rund 2,8 Milliarden Euro gewachsen“, sagte Wenning. „Das ist das größte F&E-Budget in der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie. Und mehr als 60 Prozent davon entfallen auf Deutschland.“ eb Kogenate Bayer Weitere Zulassung in der EU Leverkusen. Die EU-Kommission hat Bayer HealthCare eine weitere Zulassung für den Einsatz von Kogenate Bayer erteilt. Das Präparat kann jetzt auch zur kontinuierlichen Infusion bei chirurgischen Eingriffen an HämophilieA-Patienten verabreicht werden. Damit ist Bayer HealthCare das erste Unternehmen, das in der EU über eine solche Zulassung für ein rekombinantes Faktor-VIIIProdukt verfügt. Dr. Georg Lemm, Leiter der klinischen Entwicklung von Kogenate: „Diese Zulassung bedeutet einen großen Fortschritt für die Behandlung von Hämophiliepatienten.“ eb Wertpapieraufsicht (SEC) eingereicht. Zugleich hat Bayer Schering Pharma AG (vormals Schering AG) ein sogenanntes Solicitation/Recommendation Statement im Hinblick auf das pflichtweise Erwerbsangebot gegen Barabfindung bei der SEC eingereicht. Investoren und Inhabern von Aktien und American Depositary Shares der Bayer Schering Pharma AG (vormals Schering AG) wird dringend empfohlen, das Tender Offer Statement sowie alle sonstigen Dokumente, die bei der SEC hinsichtlich des pflichtweisen Erwerbsangebots gegen Barabfindung eingereicht worden sind und in Zukunft eingereicht werden, zu lesen, da sie wichtige Informationen enthalten. Investoren und Inhaber von Aktien und Depositary Shares der Bayer Schering Pharma AG (vormals Schering AG) können diese Dokumente kostenlos auf der Website der SEC (http://www.sec.gov) oder auf der Website http://www.bayer.de einsehen. direkt Report 1_ 2007 Klimaschutz hat höchste Priorität Bayer gehört zu Erstunterzeichnern der weltweiten Unternehmensinitiative „Combating Climate Change“ Leverkusen. Bayer gehört mit weiteren internationalen Unternehmen zu den Erstunterzeichnern der weltweiten Klimaschutz-Initiative „3C: Combating Climate Change“, die in Anwesenheit von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Brüssel vorgestellt wurde. Die beteiligten Firmen wollen mit ihrem Fachwissen und Erfahrungen zur Entwicklung einer erfolgreichen globalen Klimaschutzpolitik für die Zeit nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 beitragen. (+2,5) Deutschland konnte die direkten Treibhausgas-Emissionen signifikant reduzieren. An dieser Entwicklung hat Bayer einen maßgeblichen Anteil. Schon heute hat das Unternehmen die Vorgaben des Kyoto-Protokolls übererfüllt. 100 Verteilung der CO2-Emissionen weltweit in Prozent 2005 in Klammern die prozentuale Veränderung gegenüber 2004 (+2,3) 33,3 (0) 21,9 (+9) 17,4 (+1,8) 5,7 USA China Russland (-0,8) (+1,1) (+2,4) 4,73 4,1 Japan Indien (-2,3) 9,3 3,5 Deutschland EU Restliche Länder Gesamt Besonders energiesparende Produktion: Jens Stegemann (l.) und HansJürgen Funke am Elektrolyseur der Chlorfabrik in Brunsbüttel. Foto: photo company geführtes Verfahren zur Herstellung von Chlor in der Kunststoffproduktion, mit dem 30 Prozent Energie eingespart werden können. Bayer-Materialien finden sich in diversen Anwendungen, die unser tägliches Leben prägen und die einen direkten Bezug zu Ressourcenschonung und Energieeffizienz haben. Beispiele sind Isoliermaterialien in Kühlschränken und leichte, den Kraftstoffverbrauch senkende Werkstoffe in Fahrzeugen. Ein großes Potenzial zur Energieeinsparung und damit zur Emissions-Reduktion eröffnen auch Wärmedämmstoffe in Gebäuden. Die Herausforderungen des Klimawandels bieten auch neue Marktchancen, die Bayer unter anderem im Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Biomasse sieht (le- sen Sie auch die Berichte auf den Seiten 4 und 5) . Zudem können mithilfe der Biotechnologie und Nanotechnologie – zwei wichtigen Schlüsseltechnologien der Zukunft – zum Beispiel erneuerbare Energiequellen effektiver genutzt werden. Weitere Informationen zur Initiative „3C: Combating Climate Change“ finden Sie im Internet unter: www.combatclimatechange.org. df Außerordentliche Hauptversammlung der Bayer Schering Pharma AG in Berlin Barabfindung der Minderheitsaktionäre beschlossen Berlin. Die außerordentliche Hauptversammlung der Bayer Schering Pharma AG hat – wie erwartet – den sogenannten Squeeze-out der verbliebenen Minderheitsaktionäre beschlossen. Die Entscheidung wurde mit 99,62 Prozent der abgegebenen Stimmen getroffen. Laut Beschluss sollen die Aktien der Minderheitsaktionäre gegen Zahlung einer Barabfindung von 98,98 Euro je Aktie auf den Hauptaktionär Bayer Schering GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Bayer AG, übertragen werden. Die Bayer Schering GmbH hält zurzeit 96,2 Prozent am Grundkapital von Bayer Schering Pharma. Die angemessene Barabfindung hat Bayer mit Hilfe von KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf 98,98 Euro je Schering-Aktie festgelegt. Die Angemessenheit dieses Betrages wurde vom gerichtlich ausgewählten und bestellten sachverständigen Prüfer – der Dr. Ebner, Dr. Stolz & Partner GmbH – bestätigt. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning (r.) und Arthur Higgins, Vorstandschef von Bayer HealthCare und Bayer Schering Pharma, auf der außerordentlichen Hauptversammlung. Foto: Schneider tionen ausgeschöpft werden. Bei „Engagement für den Klimaschutz den Maßnahmen zum Klimaschutz hat für Bayer höchste Bedeutung im (+2,5) wollen die Industrienationen vorRahmen unserer Nachhaltigkeits100 angehen, die Entwicklungsländer strategie“, sagt Dr. Wolfgang Plischfolgen. ke, im Vorstand der Bayer AG verBayer hat weltweit die direkten antwortlich für Innovation, TechnoTreibhausgas-Emissionen seit Anlogie und Umwelt. „Daher haben Verteilung der CO2-Emissionen weltweit in Prozent 2005 fang der neunziger Jahre signifikant wir die 3C-Initiative mit gegründet in Klammern die prozentuale Veränderung gegenüber 2004 reduziert und damit die Vorgaben und hoffen, dass sich möglichst des Kyoto-Protokolls und des Deutviele Unternehmen anschließen schen(+2,3) Bundestages be33,3 reits heute übererfüllt. (0) (+9) 21,9 „Damit haben wir ei17,4 (-0,8) (+1,8) nen nachhaltigen Bei(+1,1) (+2,4) 9,3 (-2,3) 5,7 4,73 4,1 3,5 trag zum Klimaschutz geleistet – und wir setJapan Indien China Russland USA EU Restliche Deutschland Gesamt zen Länder unsere Anstrengungen fort“, verspricht Plischke. Die Einspa(+2,5) 100das Unrungen erzielte ternehmen durch die Anwendung modernster Technologien, die Bei der Präsentation der 3C-Initiative in Verteilung der CO2-Emissionen in Prozent 2005 Brüssel: EU-Kommissionspräsident José weltweit Schließung alter Anlagen und den Manuel Barroso (M.) und Dr. Wolfgang in Klammern die prozentuale Veränderung gegenüber 2004 Energiebezug von energieeffiziGroße Entrup (r.) von Bayer. enten Kraftwerken. Weitere Redukwerden“, so Plischke weiter. Haupttionen resultierten aus Portfoliover(+2,3) 33,3 initiator Lars G. Josefsson, Präsident änderungen. (0) (+9)Vattenfall, erläutert: und CEO von Dr. Wolfgang Große Entrup, Lei21,9 17,4 (-0,8) „Anstatt auf die Anliegen der Geter des Bereichs Governmental and (+1,8) (+1,1) (+2,4) 9,3 (-2,3) 5,7 4,73 sellschaft nur zu reagieren, sollten4,1 Product Affairs, nahm für Bayer an 3,5 Unternehmensleiter eine aktive der Präsentation der 3C-Initiative Indien China Russland Deutschland Gesamt RolleUSA übernehmen und aufJapan positive in BrüsselEUteil. Restliche Zur Klimastrategie Länder Weise die Thematik des Klimawandes Konzerns sagt er: „Als produdels in die Abläufe des zierendes Unternehmen (+2,5) Marktes und des Handels sind wir auf den effizi100 auf globaler Ebene inteenten Bezug und Einsatz grieren.“ von Energie angewiesen. Zur Bekämpfung des Wir wollen beides so umKlimawandels die weltschonend wie mögVerteilung derwill CO2-Emissionen weltweit in Prozent 2005 3C-Initiative die Politik lich gestalten. Unsere in Klammern die prozentuale Veränderung gegenüber 2004 dabei unterstützen, einen Aktivitäten zum Kliglobal gültigen Rahmen maschutz umfassen da(+2,3) Dr. Wolfgang für die Emissions-Redukrüber hinaus auch die 33,3 Plischke, Mitglied (0) setzen, der allen tion zu Entwicklung ressourcen(+9) im Vorstand der 21,9 17,4in den verUnternehmen schonender Produkte und Bayer AG. (-0,8) (+1,8) (+1,1) (+2,4) 9,3 Reaktion auf sich ver(-2,3) schiedenen Weltregionen die 5,7 4,73 4,1 3,5 faire Wettbewerbschancen bietet. In ändernde Märkte.“ einerUSA langfristigen Perspektive bis Ein Beispiel für Prozess-InnovatiIndien China Russland Japan Deutschland Restliche EU Gesamt Länder 2100 sollen insbesondere die Potenonen im Bayer-Konzern ist ein beziale von technologischen Innovareits in Deutschland und China ein- Der Squeeze-out werde mit der Eintragung des Übertragungsbeschlusses ins Handelsregister erfolgen, erläuterte Werner Baumann, Mitglied des Vorstands von Bayer Schering Pharma. Um nach dieser Eintragung die angemessene Barabfindung zu erhalten, müssten die Aktionäre nicht selbst tätig werden. „Die Zahlung der Barabfindung auf ihr Konto und die Umbuchung der Aktien wird von den Banken veranlasst werden. Die Abwicklung erfolgt für die Minderheitsaktionäre provisions- und spesenfrei“, sagte Baumann. Mit der Abwicklung der auszuzahlenden Barabfindung wurde die Commerzbank AG beauftragt. Baumann gab den Aktionären einen kurzen Überblick zum Stand des Integrationsprozesses. Die Zusammenführung des Geschäfts der Bayer Schering Pharma AG und der Pharma-Aktivitäten des Bayer-Teilkonzerns Bayer HealthCare auf Basis des bestehenden Beherrschungsvertrags schreite zügig voran. „Das Geschäftsmodell ist verabschiedet und wird Schritt für Schritt umgesetzt“, so Baumann. Besonders wichtig sei, dass das Unternehmen es auch in dieser Phase geschafft habe, das operative Geschäft weiter erfolgreich voranzutreiben. Die ehemalige Schering AG firmiert seit dem 29. Dezember 2006 als „Bayer Schering Pharma AG“. eb Innovation direkt 1_ 2007 FDA erteilt weitere Zulassung für YAZ Neue Hilfe für Frauen mit Hautproblemen eine schwere Beeinträchtigung des Lebens der betroffenen Frauen darstellen. Hier hat YAZ in Studien in überzeugender Weise seine Wirksamkeit bei der Behandlung der für PMDD typischen Merkmale wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Beklemmungen, Blähungen und Heißhungerattacken erwiesen. Phil Smits, Leiter der Geschäftseinheit Women’s Healthcare: „Wir freuen uns sehr über die Zulassung von YAZ in dieser dritten Indikation. Auf Basis des innovativen Wirkstoffs Drospirenon bietet YAZ Frauen neben einer verlässlichen Verhütung eine Vielzahl zusätzlicher Vorteile.“ eb Foto: Sandmann Berlin. Die Bayer Schering Pharma AG hat für ihr orales Verhütungsmittel YAZ von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung für eine neue Indikation erhalten. YAZ kann nun auch für die Behandlung von Frauen mit mittelschwerer Akne in den USA eingesetzt werden. Damit ist YAZ als erstes und einziges orales Verhütungsmittel in drei verschiedenen Indikationen in den USA zugelassen. Bereits im März 2006 erhielt YAZ die Zulassung als orales Verhütungsmittel sowie im Oktober 2006 zur Behandlung von emotionalen und körperlichen Symptomen der prämenstruellen Dysphorie (PMDD). PMDD kann Immer mehr Tankstellen bieten an den Zapfsäulen Biokraftstoffe an. Sie können helfen, die Energieprobleme von morgen zu lösen. Bayer bietet gebündelte Kompetenzen zur Herstellung von Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen Freie Fahrt für Bio-Sprit Bayer entwickelt innovativen Schnelltest für Getreide Gefährlichen Pilzgiften dicht auf der Spur Bayer-Mitarbeiterin Viktoria Bazilyanska beobachtet einen Pipettierroboter, der vollautomatisch genau dosierte Mengen verschiedener Mykotoxine auf einen Chip tropft. zise und innerhalb von nur 20 Minuten verlässlich bestimmen soll. „Das wäre eine deutliche Verbesserung gegenüber der aktuellen Situation“, erläutert Dr. Jerry Outram, der bei Bayer CropScience das Projekt „Mykotoxin-Schnelltest“ leitet. Denn bislang werden an der Annahmestelle zur exakten Bestimmung des Mykotoxingehalts Stichproben des angelieferten Getreides entnommen und in spezialisierten Labors aufwändig untersucht. „Es dauert mitunter Tage, bis ein genaues Ergebnis vorliegt“, so Outram. Dann sind einzelne Lieferungen in den riesigen Silos aber nicht mehr zu identifizieren. Getreide, das höchsten Qualitätsanforderungen genügen würde, liegt mitunter bereits unter belastetem Getreide. Hier setzt die von Bayer entwickelte Diagnostik an. „Ziel ist, den genauen Mykotoxingehalt vor der Einlagerung in die Silos zu ermitteln“, erläutert Dr. Jens Burmeister von Bayer Technology Services. Ein neues Testgerät soll deshalb bereits in 20 Minuten exakte Ergebnisse vor Ort liefern. Dafür wird eine Getreideprobe extrahiert, eine spezielle Nachweis-Substanz hinzugefügt und das Ganze auf einen kleinen Chip getropft, der mit Hilfe eines Lasers präzise ausgelesen wird. Eine Spezialkamera fängt das zurückgestrahlte Licht auf und wertet es aus. Je mehr Mykotoxin sich in dem Getreideextrakt befindet, desto schwächer leuchtet der Chip. Diese Technologie ermöglicht es, in einem Arbeitsschritt mehrere Nachweise auf erwünschte und unerwünschte Substanzen in Nahrungsmitteln zu führen. Für BCS ist diese Entwicklung im Bereich Agrardiagnostik ein Schritt hin zu intensiverem Kundenservice in einem vielversprechenden Forschungsfeld. Projektleiter Outram: „Auf diesem Gebiet liegt großes Potenzial.“ kh Leverkusen. Die Zukunft im Tank gehört den nachwachsenden Rohstoffen. Denn Biokraftstoffe können helfen, die Energieprobleme von morgen zu lösen. Bayer ist von Anfang an mit dabei: Vom Pflanzenschutz bis zum Anlagenbau arbeiten Teilkonzerne und Servicegesellschaften des Unternehmens an innovativen Lösungen. Im Frühjahr ist es wieder so weit. Mehr als 1,3 Millionen Hektar Ackerland werden in Deutschland in ein gelbes Farbenmeer verwandelt. Tendenz steigend: In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Anbaufläche für Raps verdoppelt. Der Grund dafür ist die große Nachfrage nach Biodiesel, der aus Rapsöl hergestellt wird. Eine erfreuliche Entwicklung für die Landwirtschaft, meint Dr. Manfred Kern von Bayer CropScience in Monheim: „Dieser Boom stärkt die Landwirtschaft.“ Der Raps ist dabei nur der Vorreiter einer Entwicklung, die den Ackerbau revolutionieren könnte. Experten rechnen damit, dass im Jahr 2025 auf 20 bis 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Energiepflanzen angebaut werden. Dafür sind nicht nur die hohen Benzinpreise verantwortlich, sondern auch die gesetzlichen Vorga- Foto: Rennertz Foto: Bindrim Leverkusen. Schimmelpilze hinterlassen oft giftige Substanzen auf Getreide – und damit auch gesundheitsgefährdende Stoffe in Lebensmitteln. Bisher ist der exakte Nachweis aber sehr aufwändig. Experten von Bayer CropScience (BCS) und Bayer Technology Services entwickeln deswegen ein Messgerät, das die Belastung von Getreide mit den fünf häufigsten Schimmelpilzgiften (Mykotoxinen) schon an der Getreideannahmestelle prä- ben: Seit dem 1. Januar 2007 muss Benzin in Deutschland 1,2 Prozent Bioethanol enthalten. Beim Diesel beträgt die obligatorische Bio-Quote sogar 4,4 Prozent. Und bis 2010 müssen in Deutschland 6,75 Prozent des verkauften Kraftstoffs aus nachwachsenden Rohstoffen stammen, in den Jahren danach soll der Anteil noch steigen. Die Endprodukte im Tank können neben Biodiesel und Bioethanol auch der synthetische Kraftstoff „Sundiesel“ oder Biogas (Methan) sein. Als Energiepflanzen kommen in Europa Raps, Weizen, Zuckerrüben und Mais in Frage, weltweit außerdem Zuckerrohr, Soja oder Rutenhirse. Insgesamt 40 geeignete Pflanzen haben die Experten von Bayer CropScience ausgemacht. In Kooperation mit Forschungsinstituten und Universitäten entwickeln sie bereits jetzt die richtigen Pflanzenschutzstrategien. „In Spanien etwa wurde Raps kaum mehr angebaut“, berichtet Kern. „Hier müssen wir neue SpritzanleiDr. Michael Weber (l.) von Bayer Industry Services und Andreas Nickel von Bayer Technology Services mit Skizzen für eine Biodiesel-Anlage. tungen gegen Unkräuter entwickeln, die speziell im warmen MittelmeerKlima gedeihen.“ Damit Energiepflanzen genauso nachhaltig angebaut werden wie Nahrungs- oder Futtermittel, veranstaltet Bayer CropScience Schulungen und Kurse mit Zertifikaten für Landwirte. „Wir werden keinen Millimeter von unseren Umweltstandards abweichen“, tritt Kern den Befürchtungen von Umweltschützern entgegen, beim Anbau von Energiepflanzen könnten mehr Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden als bei der Nahrungsmittelproduktion. Nach der Ernte werden die Energiepflanzen bislang überwiegend in kleinen bis mittleren Anlagen weiterverarbeitet. Deren Kapazitäten werden jedoch nicht ausreichen, um die gesetzlich geforderten Quoten zu erreichen. Daher sind bereits jetzt weitere große Industrieanlagen in Planung, zum Beispiel in Leverkusen: „Im Chemiepark baut die Firma BioSpirit eine Anlage“, berichtet Dr. Michael Weber von Bayer Industry Services. „Sie soll 2008 in Betrieb genommen werden und 300.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr produzieren.“ Mehr über die Herstellung von Biokraftstoff lesen Sie auf der nächsten Seite. Ute Kehse direkt Innovation 1_ 2007 Von der Pflanze zum Kraftstoff 1 2 Der Rohstoff In Mitteleuropa eignet sich besonders Raps als Ausgangsprodukt für die Biodieselherstellung, daneben dient z.B. Weizen für die Herstellung von Bioethanol. 4 3 Anbau und Ernte Bei der sogenannten „Fruchtfolge“ kann mit einer Nutzpflanze nur jedes vierte Jahr ein Ertrag erzielt werden. Daher bietet sich der wesentlich ökologischere Anbau verschiedener Pflanzen an (Mischfruchtanbau). Transport auf dem Wasser Weizen kann beispielweise per Schiff direkt angeliefert und in Lagern aufgefangen werden. Die Mühle Zur Weiterverarbeitung wird der Weizen gereinigt, gesiebt und gemahlen. 5 Der Weg von der Pflanze zum Kraftstoff ist lang. Doch mit geballter Kompetenz bietet Bayer Biokraftstoff-Herstellern eine optimale Umgebung für die nötigen Anlagen. „Wir besitzen ein erstklassiges Netzwerk, in das BiokraftstoffAnlagen hervorragend hineinpassen“, betont Dr. Michael Weber von Bayer Industry Services. Alle BayerChemieparks liegen an großen Flüssen oder an der Küste, sodass Schiffe die Rohstoffe anliefern und das Produkt abtransportieren können. Die Infrastruktur zur Energieversorgung oder Abwasserentsorgung ist bereits vorhanden. Das Unternehmen BioSpirit, das zurzeit eine Biodieselanlage in Leverkusen plant, wird benötigte Chemikalien wie Kalilauge, Methanol oder Schwefelsäure von dem mit Bayer vernetzten Unternehmen Lanxess und Natronlauge von ness Manager für Biomassekonversion bei BTS. Die Biodiesel- und Bioethanol-Anlagen der Chemieparkpartner können auf unterschiedliche Energiepflanzen und deren Nebenprodukte ausgelegt werden. Nun stellen sich die BTS-Ingenieure bereits auf die Begleiterscheinungen des Biokraftstoff-Booms ein. Sie überlegen, den anfallenden Reststoff, die bislang meist als Tierfutter verkaufte Schlempe, in Methan umzuwandeln und zur Strom T ARD RKH R-BU E IRCH ik: K graf Info Bayer MaterialScience beziehen. Das Antioxidationsmittel Baynox, das Biodiesel haltbarer macht, stellt Lanxess im Chemiepark her. Die Qualitätssicherung – etwa das Prüfen der Eingangsstoffe, die Prozessüberwachung und die Zertifizierung des Fertigprodukts – übernehmen leistungsfähige Analyselabors vor Ort. Die Verfahrenstechniker von Bayer Technology Services (BTS) werden die BioSpirit-Anlage bauen und das Projekt von der Planung bis zur Betriebsführung betreuen. „Unsere Stärke sind Anlagen, die genau an die Bedürfnisse des Kunden und des Standortes angepasst sind“, sagt Andreas Nickel, Busi- 11 6 erzeugung zu nutzen. Eine naheliegende Lösung für kleine und mittlere Anlagen, glaubt Nickel, denn: „Bald wird es so viel Schlempe geben, dass die anfallenden Futtermittelmengen zu einem spürbaren Preisverfall führen werden.“ Die Herstellung von Biokraftstoffen unterscheidet sich nicht besonders von anderen chemischen Prozessen: Aus den schwarzen Rapssamen wird in Ölmühlen zunächst Rapsöl gewonnen, das anschließend in einer Umesterungsanlage zu Rapsölmethylester weiterverarbeitet wird. Dieser Stoff hat ähnliche Eigenschaften wie Diesel aus fossilen Rohstoffen. Zucker- und stärkehaltige Pflanzen wie Getreide oder Zuckerrüben werden von Hefekulturen in sauerstofffreier Umgebung zu Bioethanol vergoren (siehe umlaufende Grafik auf dieser Seite), das nach Destillation und Entwässerung als Beimischung in normalen Benzinmotoren verbrannt werden kann. Verflüssigung und Verzuckerung Nach der Verflüssigung der Weizenstärke wird die Stärke enzymatisch in Zucker umgewandelt. 6 Fermentation In der Fermentation wandeln Hefezellen den Zucker in Alkohol um. 7 Destillation Nach der Destillation entsteht aus Ethanol ein hochprozentiger Biokraftstoff. 3 5 8 Tankfarm Bis zum Weitertransport kann der Biokraftstoff in einer Tankfarm gesammelt werden. 7 8 Verkauf von Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen in der EU Angaben in Prozent 4 20 9 4,2 12 5,75 10 2006 2010 Wie entsteht Biokraftstoff? Die Grafik zeigt das Modell einer Anlage mit den Stationen drei bis zwölf der umlaufenden Grafik. Bayer verfügt über das Know-how und attraktive Standorte für Biokraftstoff-Anlagen. 2020 13 Tanken Zahlreiche Tankstellen bieten an zusätzlichen Zapfsäulen den Kraftstoff an. Das Gas Methan entsteht bei der sauerstofffreien Vergärung von organischem Material und kommt in Erdgasautos zum Einsatz. Auch Reststoffe wie Holzschnitzel oder Stroh dienen als Ausgangsmaterial für Biokraftstoffe.Daraus wird zum Beispiel in einem aufwändigen Verfahren der besonders saubere Designerkraftstoff Sundiesel, auch BTL (Biomass to Liquid) genannt, hergestellt. Weitere Informationen im Internet unter www.bio-kraftstoffe.info. ke 12 11 Transport In der Tankfarm wird der Biokraftstoff in Tanklaster abgefüllt und an die Verbraucher verteilt. Energie Viele Bayer-Standorte verfügen über eine gute Energie- und Wasserversorgung als Grundlage für eine Biokraftstoff-Anlage. 9 Eindampfung Die restlichen Anteile des Weizens, die sogenannte Schlempe, werden eingedampft und getrocknet. 10 Nebenprodukte Die angefallene Schlempe – und beim Raps das Rapsschrot – finden z.B. in der Futtermittelindustrie ihren Einsatz. 6 UNTERHALTUNG direkt 1_ 2007 Mitmachen beim „direkt“-Preisrätsel lohnt sich Laptop als Hauptgewinn Frage 1 Wie heißt das neue Konzept-Auto mit einer transparenten Karosserie aus Makrolon von Bayer MaterialScience? a) Oasis b) eXasis c) Basics Frage 2 Welcher Initiative zum Klima schutz gehört Bayer als Erst unterzeichner an? a) Combating Climate Change b) CO2-Kommission c) Treibhausgas-Reduktion Frage 3 Wie nennt man kurz Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen? a) Bio-Hit b) Bio-Nade c) Bio-Sprit 1. Preis: ein Laptop EasyNote MZ 35-200, IntelCeleron-Prozessor, 1,46 GHz, Speicher 1024 MB RAM, 80 GB Festplatte, Betriebssystem: Legales Windows XP Home, DVDDual Layer, umfangreiches Multimedia Software Paket. Gewicht: 2,7 Kilogramm. Auflösung: 1280 x 800 Pixel. 2. Preis: ein Mac iPod aus dem Hause Apple. Der formschöne, flache Musik-Player passt in jede Tasche. Festplatte 80 GB, 2,5‘‘ Farbdisplay. Größe: 61,8 x 103,5 x 14 mm. Für 20.000 Songs. 3. Preis: eine Digitalkamera Coolpix P 4 von Nikon mit großem LCDMonitor, auf dem man die Bilder sofort begutachten kann. Der Bildstabilisator sorgt für einwandfreie Fotos. Auflösung 8,1 Megapixel. Vierfach digitales Zoom. Zoom objektiv, Brennweite: 7,5 mm – 26,3 mm. Mit verschiedenen Aufnahmeprogrammen. Eingebauter Blitz. 4. und 5. Preis: je ein MagnetKonstruktionskasten von Geomag. Die Panels des innovativen Stecksystems für Groß und Klein sind aus Makrolon von Bayer MaterialScience. Wenn Sie „direkt“ aufmerksam gelesen haben, wird Ihnen die Teilnahme an unserem Preisrätsel nicht schwerfallen. Senden Sie die Buchstaben der richtigen Antworten auf Entdecken Sie die zehn Fehler Ein Leichtgewicht, das es in sich hat: Der Laptop, präsentiert von Fachver käuferin Helena Frühauf, verfügt über eine große Festplatte sowie über ein CD/DVDLaufwerk. Foto: Bitsch Leverkusen. Urlaubsfotos Freunden präsentieren, den Lieblingsfilm anschauen, drahtlos im Internet surfen: Mit dem Laptop aus dem Hause Packard Bell, dem Hauptgewinn unseres Preisrätsels, können Sie das an jedem Ort. Das 15,4 Zoll-Display liefert Bilder in TV-Qualität. Eine 80 Gigabyte-Festplatte und ein großer Arbeitsspeicher bieten viele Möglichkeiten. Aber auch die anderen Preise lohnen das Mitmachen. der Rückseite einer Postkarte an die Bayer AG, Redaktion „direkt“, Gebäude W 11, Raum 004, 51368 Leverkusen, oder per E-Mail mit dem Stichwort „Gewinnspiel“ an [email protected]. Einsendeschluss ist Montag, 23. April 2007 (es gilt das Datum des Poststempels bzw. der E-Mail). Über die Vergabe der Preise entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. mp Gewinner aus 6/2006 1. Preis eine Digitalkamera von Panasonic: Günter Gasper, Dormagen 2. Preis ein DVD-Recorder von Grundig: Pehla Reinhard, Dissen-Striesow 3. Preis ein Kofferset von Samsonite: Christian Stein, Monheim 4. und 5. Preis je eine elektrische Zahnbürste von Braun: Silvan Fehlisch, Bornheim Josip Pogledic, Leverkusen Veranstaltungen 08.03.07, 19 Uhr, Diaschau: Karneval in Venedig — Eleganz und Morbidität — (Prof. Dr. Peter Thiele) 18.04.07, 19 Uhr, Kino am Mittwoch: Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (GB 2004, 108 Min., FSK 12 Jahre) 09.03.07, 18.30 - 20.30 Uhr, BayKommWissenschaftsnacht, Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren erleben die spannende Welt der Naturwissenschaften 19.04.07, 19 Uhr, Vortrag: Kochen mit Physik (Thomas Vilgis) 18.03.07, 14 Uhr, Kino am Sonntag: Hidalgo (USA 2004, 137 Min., FSK 12 Jahre) 22.04.07, 11 Uhr, Frühlingsmatinee: verschiedene Aktionen für die ganze Familie sowie Kinderführungen durch den Japanischen Garten 13.05.07, 17 Uhr, Experimentalvortrag: „Haste Töne“ mit der Combo der BayerBigband (Dr. Gerhard Heywang) 22.03.07, 19 Uhr, Kulturhistorischer Vortrag: Heilige Orte im alten Orient (Dr. Margarete van Ess) 28.03.07, 19 Uhr, Vortrag: „Alter Knigge — Neue Regeln“ (Dr. Michael Klein) 01.04.07, 14 Uhr, Kinosonntag: Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (GB/ USA 2001, 97 Min., FSK 12 Jahre) Detaillierte Informationen — auch über Kartenbestellung und -reservierung sowie die Öffnungszeiten des BayKommBistros — finden Sie auf der neu gestalteten Website www.baykomm.bayer.de. Anzeige Sind Sie ein guter Beobachter? Dann entdecken Sie sicher die zehn Fehler, welche die „direkt“Redaktion in das untere Foto eingebaut hat. Das Bild zeigt Christian Hipler im Bereich Strukturforschung am Standort Leverkusen an einem Einkristalldiffraktometer. Hier wird die Struktur von Molekülen — zum Beispiel von Bayer HealthCare und Bayer CropScience — untersucht. Baywoge, die große rheinische Wohnungsgesellschaft Vermietung von Wohnungen im Raum Leverkusen, Köln, Krefeld, Dormagen, Wuppertal, Düsseldorf und Langenfeld Viel Spaß bei der Fehlersuche. Auflösung des Suchrätsels Verkauf von Eigentumswohnungen Foto: Bayer-Archiv Kompetente Beratung und Betreuung durch jahrelange Erfahrung Tel. 0214/30-6 53 41 Bitte um 180 Grad drehen. www.baywoge.de · 51373 Leverkusen, Hauptstraße 119 Baywoge, die große rheinische Wohnungsgesellschaft, ein Unternehmen der THS-Gruppe 20060201_anz_101_108.indd 1 01.02.2006 9:46:54 Uhr direkt Sport 1_ 2007 Stabhochspringer vom TSV Bayer Dormagen ist in der Weltspitze angekommen „Das war ein genialer Wettkampf. Ich bin Bestleistung gesprungen und habe die EM-Fahrkarte gelöst. Mehr kann man sich kaum wünschen“, strahlte Otto. Auch sein Trainer Michael Kühnke war hocherfreut: „Das ist eine Riesensache. Björn hat im entscheidenden Moment enorme Nervenstärke und Siegeswillen bewiesen.“ Schon im Vorfeld der nationalen Meisterschaften war der Stabartist in die Weltspitze geflogen. Er gewann fünf von sieben hochkarätig besetzten Wettkämpfen, so zum Beispiel das erste internationale Stabhochsprungmeeting in Dormagen. Zwei zweite Plätze und drei Jahres-Weltbestmarken komplettieren die diesjährige Erfolgsbilanz. Für die Konstanz auf hohem Level macht Kühnke vor allem eine veränderte Trainingsgestaltung verantwortlich: „Wir haben in der Vorbereitung frühzeitiger als sonst auf Wettkampfniveau trainiert. Zudem Sportjournalistenverband ehrt Bayer-Spitzenathletin Berlin. Goldene Ehrung für Bayer-Spitzensportlerin Steffi Nerius: Vor Kurzem wurde der erfolgreichen Speerwerferin vom TSV 04 Bayer Leverkusen im Rahmen des diesjährigen Sportpresseballs in Berlin das „Goldene Band“ verliehen. „Speerwerferin Steffi Nerius ist die erfolgreichste deutsche Leichtathletin der vergangenen Jahre. Mit ihrer Wahl wird aber nicht nur ihr sportlicher Aufstieg, sondern ausdrücklich auch ihr herausragendes Engagement als Trainerin bei Bayer Leverkusen im Behindertensport gewürdigt“, heißt es in der Begründung der Jury. Das „Goldene Band“ ist eine der ältesten und herausragenden Ehrungen für deutsche Sportlerinnen und Sportler. Verliehen wird es seit 1927 vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). Nerius gehört seit mehr als einem Jahrzehnt zu den absoluten Top- Foto: Müller-Nicholseon Goldenes Band für Steffi Nerius Nach der Preisverleihung (v. l.): Erhart Körting, Petra Vieten, Georg Hackl, Steffi Nerius, Rudi Altig und Wolfgang Scheibner. Leichtathletinnen Deutschlands. Die mehrmalige Deutsche Meisterin wurde 2006 Europameisterin. Zudem gewann die 34-Jährige 2004 bei den Olympischen Spielen Silber, sowie 2003 und 2005 jeweils Bronze bei den Weltmeisterschaften. Ihre Erfahrungen gibt die DiplomSportlehrerin auch an junge Athletinnen und Athleten weiter, die beim TSV Bayer 04 Leverkusen in der Abteilung für Behindertensport aktiv sind. wg Training mit der Wissenschaft Köln. Nicolas Limbach ist topfit. Seit zehn Minuten trabt der Weltklassefechter vom TSV Bayer Dormagen auf dem Laufband in der Deutschen Sporthochschule Köln. Von Schweißperlen auf der Stirn keine Spur. Ein Computer analysiert seine Ausdauerfähigkeit. Im Deutschen Forschungszentrum für Leistungssport, „Momentum“, holt sich Limbach – wie 23 weitere Bayer-Hochleistungssport ler – den letzten Schliff für sein Training. Das Ziel ist klar klar gesteckt: die Olympischen Spiele in Peking 2008. Nadine Krause ist „Handballerin des Jahres 2006“ Foto: Gettyimages Da gab es kein Halten mehr: Nach dem dritten und letzten Versuch bei den deutschen Hallenmeisterschaften riss Björn Otto die Arme hoch und bejubelte seinen Erfolg. Bayer-Spitzenathleten nutzen das Kompetenzzentrum der Sporthochschule „Momentum“ Leserumfrage der Fachzeitschrift „Handballwoche“ Nadine Krause im Trikot der Nationalmannschaft. Unter Experten gilt sie seit Jahren als beste deutsche Handballerin. ist Björn bislang von Verletzungen verschont geblieben.“ Hand- und Rückenprobleme hatten den Bio logiestudenten in der Vergangenheit immer wieder daran gehindert, den internationalen Durch bruch zu schaffen und große Höhen zu überfliegen. Dabei ist „Fliegen“ seine absolute Leidenschaft – auch außerhalb der Stabhochsprung-Anlage. Denn der 1,91 Meter große TSVAthlet segelt in seiner Freizeit mit dem Gleitschirm durch die Lüfte. Auch Flugzeugpilot wollte der passionierte Modellflugzeugbauer einmal werden. „Aber die Ausbildung war nicht mit dem Leistungssport vereinbar“, sagt Otto. Übrigens: Sein Lieblingstier ist der Albatros. Der soll ihm auch bei den Europameisterschaften Flügel zum Titelgewinn verleihen. Kühnke: „In der momentanen Form hat Björn das Zeug dazu.“ Gero Steinmetz Leverkusen. Nadine Krause vom TSV Bayer 04 Leverkusen hat ihrer umfangreichen Titelsammlung eine weitere Auszeichnung hinzugefügt: Bei einer Leserumfrage der Fachzeitschrift „Handballwoche“ erhielt die 24jährige Rückraumspielerin 7.929 Punkte und ist damit wie im Vorjahr zur „Handballerin des Jahres“ gewählt worden – ein Erfolg, der die Torschützenkönigin der Europameisterschaft 2006 kaum überraschen wird. Auf Platz zwei landete mit deutlichem Abstand Grit Jurack (3.222 Punkte) vom dänischen Club Viborg HK. Dritte wurde Maren Baumbach (1.290 Punkte) vom DJK/MJC Trier. Erfreulich: Die beiden Bayer-Torhüterinnen Sabine Englert (Platz fünf) und Clara Woltering (Rang neun) schafften ebenfalls den Sprung in die „Top Ten“ des deutschen Damen-Handballs. map „Das Institut hilft mir dabei, mein Training zu optimieren und das Leis tungspotenzial noch besser auszuschöpfen. So konnten wir durch die wissenschaftlichen Ergebnisse die Krafttrainingseinheiten für Beine und Oberkörper sinnvoll intensivieren“, betont Limbach. In dem Institut unterziehen sich die Athleten einer mehrstündigen leistungsdiagnostischen Untersuchung. Sämtliche sportmotorischen, medizinischen und konditionellen Daten werden mit den Sportlern und Trainern analysiert. Prof. Joachim Mester, Leiter des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik: „Ziel von ‚Momentum‘ ist, Grundlagenforschung mit Trainingspraxis zu kombinieren, um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Sportler zu erhöhen.“ Meinolf Sprink, Sportbeauftragter der Bayer AG, fügt hinzu: „Die BayerAthleten waren die ersten von inzwischen rund 200 NRW-Spitzensportlern, die das Know-how dieser Institution nutzen.“ Helge Zöllkau, Trainer der erfolgreichen Speerwerferin Steffi Nerius vom TSV Bayer 04 Leverkusen, hat seine anfängliche Skepsis abgelegt: „Wir sind stets bestrebt, neue Möglichkeiten für noch optimaleres Training zu realisieren. ‚Momentum‘ bietet dafür innovative Ansatzpunkte.“ Weitspringer Nils Winter vom TSV Bayer 04 Leverkusen ist ebenfalls überzeugt: „Die Erkenntnisse tragen dazu dabei, Verlet- Foto: Rennertz Dormagen. Dritter und letzter Versuch über 5,90 Meter. Björn Otto schraubt sich in die Höhe. Schrecksekunde: eine leichte Berührung. Die Latte vibriert, doch sie bleibt liegen. Bereits im Fallen reißt der 29-jährige Top-Athlet vom TSV Bayer Dormagen die Arme hoch. Mit neuer Weltjahresbestleistung hat Otto bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig seinen ersten nationalen Herren-Titel gewonnen. Zweiter wurde Danny Ecker vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit übersprungenen 5,80 Meter. Damit fahren die beiden Bayer-Spitzensportler zu den Europameisterschaften vom 2. bis 4. März in Birmingham. Foto: Von der Laage Der Stabhochspringer Björn Otto fährt in Topform zu den Europameisterschaften. Foto: Gettyimages Björn Otto auf Höhenflug Nicolas Limbach, Fechter des TSV Bayer Dormagen, trabt unter Beobachtung von Tanja Sommerhäuser von der Deutschen Sporthochschule auf dem Laufband. zungen vorzubeugen. Ich habe jetzt verstärkt Physiotherapie in das Training aufgenommen.“ Auch die Fußball-Profis von Bayer 04 haben sich – als erster Bundesligist – den Tests unterzogen. Trainer Michael Skibbe: „Die Daten helfen uns dabei, jeden Spieler individuell noch besser vorzubereiten.“ gs Elberfeld direkt 1_ 2007 Wuppertaler Biotechnikum produziert Wirkstoff gegen Blutgerinnung für den französischen Markt Heilkraft vom Blutegel — früher und heute hoch geschätzt BHC-Standort Grenzach eine Salbe hergestellt, die zur Behandlung von Venenschwäche und akuten hämorrhidalen Beschwerden dient. „Unsere Kollegen in Frankreich vertreiben sie als HiruCreme auf dem französischen Markt“, so Peters. Die rezeptfreie Hirudin-Salbe ist in Frankreich stark gefragt. „Deshalb haben wir unsere Kapazität durch Umbaumaßnahmen kürzlich erweitert“, berichtet der Betriebsleiter. In diesem Zuge wurde auch die Technologie optimiert. „Bei der Isolierung von Wirkstoffen aus biologischem Material ist es erforderlich, das Infektionsrisiko durch Mikroorganismen und Viren auf ein absolutes Minimum zu reduzieren“, erklärt Peters. Das derzeitige Produktionsverfahren erfülle alle geltenden behördlichen Anforderungen, betont er. Ein zusätzliches von Bayer Technology Services entwickeltes Verfahren biete jedoch künftig ein weiteres Plus an Sicherheit. Mit Hilfe von UV-Bestrahlung und einer ausgeklügelten Technik wird nun auch das kleinste Virus abgetötet. Dafür, dass die Technik funktioniert, ist der behördlich geforderte Nachweis bereits erbracht. Weitere Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet. Thomas Knölle (l.) und Stephan Gunst im Biotechnikum. Ein von Bayer entwickeltes Verfahren stellt sicher, dass in pharmazeutischen Wirkstoffen selbst kleinste Viren zuverlässig abgetötet werden — ein weiteres Plus an Sicherheit. Stufen des Genehmigungsverfahrens stehen noch an. In diesem Jahr sollen die neuen Anlagenteile in die Produktion des Hirudin-Extraktes Bleibt wichtig für Forschung und Produktion: der Standort Wuppertal Kardiologie als Schwerpunkt Wuppertal. Auch in der neuen BayerSchering-Pharma-Organisation bleibt Wuppertal ein wichtiger Standort. Ein Schwerpunkt der Wissenschaftler im Aprather Forschungszentrum ist weiterhin die Kardiologieforschung. Außerdem Foto: Hansen Schüler kamen Täter auf die Spur Kriminalistisches Gespür: Mirjan Reinhardt (vorne) und Nora Lüke isolieren DNS im BayLab. ligten möglich“, sagt Dr. Jürgen Michels, im Product Supply Headquarter verantwortlich für die Koordination. Iris Freundorfer BayLab unterstützt Projekt „Bioethik“ des Instituts für Kirche und Gesellschaft in Iserlohn Wuppertal. Kriminalis tisches Gespür bewiesen kürzlich 20 Oberstufenschüler der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck im BayLab des Wuppertaler Forschungszentrums von Bayer Schering Pharma: Im Schülerlabor Molekularbiologie überführten sie den „Täter“ mit wissenschaftlichen Methoden. Dazu verglichen die Jugendlichen unter An leitung von Dr. Andrea Norpoth-Hambüchen den genetischen Fingerabdruck von drei „Verdächtigen“ mit einer Spur vom „Tatort“. Die Exkursion ins BayLab war der Abschluss eines Projekts zum Thema „Bioethik“ des Instituts integriert sein. „Eine so rasche Umsetzung des Projekts war nur durch die bereichsübergreifende, engagierte Zusammenarbeit aller Betei- für Kirche und Gesellschaft in Iserlohn. Insgesamt beschäftigten sich rund 150 Oberstufenschüler der Gelsenkirchener Schule eine Woche lang mit unterschiedlichen bioethischen Fragestellungen. „Ziel war die intensive Auseinandersetzung über die gesellschaftlichen Aspekte der Anwendung der modernen Biomedizin“, erklärt Dr. Gudrun Kordecki vom Institut für Kirche und Gesellschaft. Auch im BayLab kam die kritische Diskussion nicht zu kurz. „Die Schüler waren gut vorbereitet und engagiert bei der Sache“, so Norpoth-Hambüchen. Dr. Birgit Faßbender, BayLab-Projektleiterin ergänzt: „Wir begrüßen es sehr, wenn Jugendliche die Gelegenheit nutzen, alle Aspekte der modernen Biomedizin kennenzulernen. Wir stehen gerne als Kooperationspartner für derartige Projekte zur Verfügung“. if werden weitere Kernaktivitäten der Pharmaforschung zu den dortigen Aufga ben der Wissen schaftler zählen. In den Betrieben des PharmaWuppertal: Im Pharma- und Chemiepark von Bayer HealthCare werund Chemieparks den auch künftig pharmazeutische Wirkstoffe produziert. von Bayer Healthstoffe für Bayer Schering Pharma Care in Wuppertal werden auch produziert. if zukünftig pharmazeutische Wirk- Abrissarbeiten in Aprath Erhöhter Lärmpegel erwartet Wuppertal. Im Wuppertaler Forschungszentrum von Bayer Schering Pharma rückt in Kürze schweres Baugerät an. Der Grund sind Abrissarbeiten. Begonnen wird im Februar mit dem Abriss eines kleineren Laborgebäudes. Auch das Gebäude 405 wird es demnächst nicht mehr geben. Nach dem Umzug des Unternehmens AiCuris in den Pharma- und Chemiepark an der Wupper soll im April mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Andernfalls hätte das in den 70er-Jahren errichtete Gebäude aufwändig modernisiert werden müssen. „Die Kosten einer Sanierung hätten die des Abbruchs deutlich überstiegen. Zudem werden die Räume für die Erfüllung unserer Aufgaben nicht mehr benötigt“, nennt Standortmanager Herbert Stillings die Gründe für die Entscheidung. Ebenfalls abgerissen wird ein leer stehendes Wohnhaus außerhalb des Forschungszentrums, das im Besitz von Bayer ist. Während der Arbeiten lassen sich Baugeräusche nicht vermeiden. Vor allem während der Demontage der Bodenplatten ist mit einem erhöhten Lärmpegel zu rechnen. Auch ein verstärkter Lkw-Verkehr ist zu erwarten. Die Bauarbeiten beschränken sich auf den Tag; Nachtarbeit wird es nicht geben. „Wir bitten unsere Nachbarn um Verständnis. Wir werden alles tun, die Beläs tigung so gering wie möglich zu halten“, versichert Stillings. if Foto: Bayer-Archiv Schon frühe Hochkulturen waren von der heilsamen Wirkung des Blutegels überzeugt. Im Mittelalter boomte der „schmerzfreie Aderlass“ mit Hilfe des Egels dann so sehr, dass die Tiere in Europa fast ausgerottet wurden. Heute setzen vor allem Heilpraktiker, aber auch Transplantationsmediziner auf den Blutegel. Der Grund: Beim Zubeißen gibt der Wurm eine Reihe wirksamer Substanzen ab, von denen vor allem das Hirudin therapeutische Kraft besitzt. „Dieses Protein hemmt bereits in sehr geringen Mengen die Blutgerinnung. Bei der Therapie mit lebenden Blutegeln werden diesem Effekt vielfältige günstige Wirkungen zugeschrieben“, so Dr. Jörg Peters, Leiter des Wuppertaler Biotechnikums. Um das Hirudin geht es auch den BHC-Mitarbeitern. Mit lebenden Blutegeln haben sie es im Biotechnikum jedoch nicht zu tun. Aufgabe ist es vielmehr, die therapeutisch wirksamen Blutegel-Substanzen in einem standardisierten Prozess aus gefrorenem Rohmaterial zu isolieren und aufzubereiten. Aus dem fertigen Wirkstoff wird dann am Foto: Martin Wuppertal. Auf den ersten Blick zählt der Blutegel nicht zu den sympathischsten Tieren. Er ist nicht besonders ansprechend und ernährt sich in der freien Natur als Parasit vom Blut anderer Tiere. Doch der unscheinbare Wurm besitzt medizinische Qualitäten. Auch die Biotechnologie von Bayer HealthCare (BHC) in Wuppertal weiß den Blutegel für die Wirkstoffproduktion zu nutzen.