Überdachung Nordtribüne Playmobil- Stadion, Fürth
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Überdachung Nordtribüne Playmobil- Stadion, Fürth
Ideen■ Planen■ Bauen■ Projektdatenblatt ■ Bauherr ■ SpVgg Greuther Fürth e. V., Fürth Projektbeteiligte ■ Planung: Ingenieurbüro Walter Beck, Neustadt Statik: MAUSS BAU Erlangen GmbH & Co. KG, Erlangen Überdachung Nordtribüne PlaymobilStadion, Fürth Art der Baumaßnahme ■ Tribünenbau, Infrastruktur Leistung ■ Beton- und Stahlbetonarbeiten, Tief- und Rohrleitungsbau, Stahlbau Baudaten: Bauzeit: Beginn der Arbeiten: März 2008 Gesamtfertigstellung: Sept. 2008 Bausumme: 1,4 Mio. Euro Rohbau Bruttorauminhalt: 13.500 m³ Bruttogrundfläche: 1.890 m² Geschosse / Gebäude: Tribüne Infrastruktur: Stadionbau ■ Eine Überdachung, Stahlkonstruktion, ca. 72 m lang, 25 m breit, bis 12 m hoch mit Trapezblech verkleidet. Eigentlich ein ganz normaler Auftrag. Die Statik wurde im eigenen Haus errechnet. Die Konstruktion stand fest. In der Vorstatik, die uns bei Auftragserteilung übergeben wurde, fehlten jedoch die Windlasten und auch das Bodengutachten war nicht besonders aussagekräftig, denn bei einer Tiefe von 4 m hörten die Aufschlussbohrungen auf. Doch bei Probeschürfungen in einer Tiefe von 6 m im mit Bauschutt durchsetzten Untergrund fand sich noch kein tragfähiger Untergrund. Die Probeschürfungen hatten bereits eine Größe von 5 m im Durchmesser. Bei einem Ortstermin mit dem Statiker, einem Bodengutachter und dem Architekten stellte sich heraus, dass die Gründung in der vorgesehenen Art nicht ausführbar war: Ein neues Gründungskonzept musste erarbeitet werden (kostengünstiger als die alte Variante), die Statikabteilung von MAUSS war gefordert. Zudem stellte sich heraus, dass der vorhandene Kanal das Regenwasser nicht mehr aufnehmen konnte. Drei Kiesrigolen von 25 m Länge und 2,50 m Breite mussten deshalb zusätzlich gebaut werden. Da noch keine Ausführungspläne für die Gründung vorhanden waren, wurden diese Arbeiten vorgezogen. Die Neuplanung der Statik führte zu einer Verzögerung von drei Wochen. Werkstattzeichnungen für den Stahlbau, Schal- und Bewehrungspläne wurden mit Hochdruck gefertigt und geprüft. Vier Wochen nach Baubeginn konnte dann mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden. Die Gründung erfolgte auf den bereits bestehenden Fundamenten in einer Tiefe von ca. 5 m. Die vorhandene Tribüne aus Stahlbeton wurde an den Stützten aufgebohrt, die Stahlkonstruktion eingefädelt und anschließend wieder verschlossen. Zwischenzeitlich entschloss sich die Vorstandschaft der SpVgg Greuther Fürth, ein neues VIP-Gebäude zu errichten. Hierzu musste jedoch die bestehende Technik der Rasenheizung in eine neue, von Architekt Walter Beck geplante Technikzentrale umverlegt werden. Der Zeitdruck stieg weiter: Der Fertigstellungstermin konnte endgültig nicht mehr gehalten werden. Als neuer Fertigstellungstermin wurde daraufhin das erste Heimspiel gegen den 1. FC St. Pauli festgelegt. Auf der Baustelle wurden die Fundamentarbeiten für das VIP-Gebäude vorgezogen und anschließend das Technikgebäude errichtet. Trotz des sehr eng gesteckten Terminplans wurden von MAUSS noch einige „Kleinigkeiten“ mit erledigt: So musste für die bis zu 4,50 m breiten und 15 m langen 18 Cadolto-Container ein Fahrweg ein- und auch wieder ausgebaut werden sowie ein Heizöltank, Stromzuführungen, Wasserleitungsgräben, Schmutz- und Regenwasserkanäle und nötige Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen angeschlossen werden. Acht Wochen vor Spielbeginn äußerte die SpVgg Greuther Fürth den Wunsch, die Seitenanschlüsse zwischen Nord- und Südtribüne zur bestehenden Gegentribüne als Werbefläche zu schließen. Wiederum war das Team von Statik und Baustelle gefordert, um die Arbeiten termingerecht fertigzustellen. Bei den Eckschlüssen waren zahlreiche alte Leitungen um die Flutlichtmasten vergraben. Diese mussten freigelegt werden, um eine genaue Gründung zu planen. Nachdem das VIP-Gebäude fertiggestellt war, folgten zum Abschluss die Außenanlagen. Der Architekt arbeitete hierfür einen Plan aus, den MAUSS realisierte. Doch kein ganz normaler Auftrag: Pünktlich, genau eine Stunde vor Spielbeginn, verließ der letzte MAUSS-Mitarbeiter die RonhofArena. MAUSS siegte gegen die Zeit und die Greuther gegen den 1. FC St. Pauli mit 5:2.